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Zu viel für ein Leben

Was kann ein Mensch alles ertragen?
von

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Erste Mission

Es kam der Tag an, dem das gelernte umgesetzt werden musste. Raika kannte ihre Aufgabe. Mina und Raizens, mussten lediglich Raikas Anweisung Folge leisten. Diese durfte nach Beendigung darüber einen Bericht verfassen, ob Erfolg oder Niederlage der Fall war. Gleichzeitig gab sie so auch eine Einschätzung ihrer beiden „Schützlinge“ zu Papier. Vor solchen Berichten graute es der jungen Frau am meisten. Sie mochte einfach keinen unnützen Papierkram und komischer weise schien es immer ihre Aufgabe zu sein, solch eine Zeitverschwendung zu tätigen. Aber wie hatte Lucian früher immer zu ihr gesagt: „Wer das eine will, muss das andere mögen.“. Früher, als sie noch kleiner war, fand sie, dass dieser Satz auch von ihrer Mutter hätte stammen können. Nun da sie älter war, interessierte es sie schlicht und ergreifend nicht mehr. Raika war sogar der Meinung, dass ihre Mutter diesen kleinen Satz immer gepredigt hatte. Jedoch konnte sie sich nicht so wirklich daran erinnern. Alles was mit ihrer Familie zu tun hatte, gingen zum einem Ohr rein und beim anderen wieder hinaus. Warum dies so war, konnte Raika gar nicht mehr so genau sagen. Es war eine dieser vielen Sachen, die sie nicht interessierte. Hier in der Organisation hatte sie Leute gefunden, die ihr wichtig waren, sogar sehr wichtig. Warum? Das war einfach zu sagen. Diese Leute hatten ihr das Leben gerettet. Weshalb sie ihnen einerseits ewig dankbar sein würde und andererseits auch wieder nicht.

Seit dem Tag der Entführung, wusste sie nicht, ob es sich überhaupt noch lohnte, zu leben, oder ob es besser war ihrem Leben ein Ende zu setzen. Doch nun hatte sie Verantwortung, nicht nur für sich sondern auch für andere. Raikas Ausbildung war zwar lange noch nicht zu Ende, aber sie konnte bereits das, was sie an Erfahrung besaß, weitergeben. Dementsprechend war sie sowohl Schüler als auch Ausbilder in einer Person, eine der wenigen Sachen die sie an ihrem neuen Leben mochte. Ja, dies hier war ihre zweite Chance auf ein neues Leben, ihr zweites Sein. Ohne dass sie es sich erhofft oder gar gewünscht hatte. Nun musste sie es leben, ob sie wollte oder nicht.
 

Diese und ähnliche Gedanken gingen der jungen Frau durch den Kopf, während sie ihre Schüler auf ihre Plätze dirigierte. Es war eine der leichtesten Übungen, wenn man es schon öfter gemacht hatte. Raizens, hatte ihr hierfür genügend Informationen verschafft, damit sie einen Plan ausarbeiten konnte.

Grade hockte Mina auf einem Baum, Raizens auf einem Dach und Raika unter einem Fenster. Im Gebäude war es ruhig und dennoch mussten die drei acht geben, keinen Alarm auszulösen. „Okay, Raiz. Go.“ Das Signal, damit Raizens die Tür aufbrechen konnte. Es dauerte nicht lange und die Antwort „Bin drin.“ ertönte in den Gedanken von Raika und Mina, letztere sprang vom Baum auf das Dach um ihrem Teamkollegen Unterstützung zu geben. Raika blieb vorerst noch an Ort und Stelle. Noch war ihre Zeit nicht gekommen. Raizens, meldete aus dem Haus, dass die Luft rein sei. Mina folgte dem Herren in ihrer Gruppe und Raika verlagerte ihre Position auf das Dach. Die Jüngeren waren nun gleich auf, hatten die Tür erreicht, hinter der ihr Ziel lag. „Blaue Tür erreicht “, meldete soeben Mina woraufhin ein „Los!“ von Raika ertönte. Die Beiden reagierten, Mina ergriff und betätigte die Türklinke. Abgeschlossen. Laut den Informationen schloss der Hausherr diese Tür nie ab, was war falsch gelaufen. Sie übermittelte Raika die Information. Wie immer war der Kopf der Truppe die Ruhe selbst: „Keine große Sache. Raizens, deine Aufgabe.“ Raizens, bearbeitete das Schloss so schnell, wie er konnte. Eine Art Klicken war zu hören und die Tür sprang einen Spalt breit auf. Mina sah durch diesen Spalt hindurch und erblickte nur absolute Schwärze: „Scheint keiner da zu sein.“ „Wird sich zeigen.“ Raizens lehnte sich an die Tür, schob diese weiter auf und sah sich den Raum an, Dunkelheit. Laut Raika durften sie kein Licht verwenden, so mussten sie ihre Augen doppelt anstrengen. Doch egal wie sehr sich die beiden bemühten, sie sahen nichts. „Gut gemacht“, meinte Raika „Scheiße! Musst du mich so erschrecken?“, fragte Raizens. „Uns“, entgegnete Mina. „Ihr zwei solltest auf so was immer vorbereitet sein, das habt ihr gelernt!“ Raika schob sich an den beiden vorbei. Leise wie eine Katze betrat sie das dunkle Zimmer. Die Jüngeren bewunderten sie immer wieder für ihre lautlose und geschmeidige Art. „Siehst du was?“ fragte Raizens im Flüsterton. „Ich sehe meistens etwas.“ Raika sprach in normaler Lautstärke, was ihre Kollegen wunderte. Sie sahen sich beide fragen an und zuckten synchron die Schultern, um dann wieder auf Raika zu achten, die sich grade an einem Regal zu schaffen machte. „Was ist?“ Mina, traute sich immer noch nicht, lauter zu reden als Raizens vorher. „Erstens: Hört auf zu flüstern. Zweitens: Macht euch Licht und helft mir“, erhielten sie Anweisungen. Nun waren die beiden jüngeren total verwundert, erst hieß es kein Licht und nun doch? „Der Alarm, wurde mit aufbrechen dieser Tür ausgelöst“, erklärte, Raika bevor unnötige Fragen gestellt wurden. Das schien die beiden wieder in die Realität zurück zu holen und begannen somit Raika zu helfen.
 

Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis gefunden war, was gesucht wurde. Jedoch fand Raika etwas seltsam: der Alarm war vor mehr als Fünf Minuten ausgelöst worden und dennoch war nichts zu hören. Was sollte ihr dies sagen? Nun mussten die drei aber erst einmal verschwinden, später würde noch genug Zeit bleiben um dieses kleine aber feine Detail zu lüften. Die Gruppe verschwand, schloss die Türen die sie aufgebrochen hatten wieder und entkam, wie sie gekommen waren.
 

Im Zwischenversteck angekommen, wollte Raika es dann wissen: „Was ist euch aufgefallen?“ Eine Frage die sie immer stellte und darauf eine Antwort verlangte. „Nichts“, gab Raizens zu verstehen, während Mina nickend zustimmte. „Denkt noch mal drüber nach“, befahl Raika ihnen und begann dann, ihren Bericht zu verfassen. Mina und Raizens, sahen ihren Gruppenchef, verwirrt an, taten aber wie befohlen.
 

Raika beendete fürs erste ihre Schreibarbeiten und sah auf. Dem Anschein nach hatten die anderen aufgegeben, herauszufinden, was Raika meinte und waren eingeschlafen. „Aufwachen!“ rief sie, woraufhin ein „wie?“ und ein „Was?“ zu vernehmen war und die beiden kerzengrade standen. „Weder –wie- noch –was-. Wir sollten weiter. Packt eure Sachen und auf geht´s!“ Mina und Raizens entspannten sich wieder und holten ihre restlichen Sachen. „Kinder.“ Verständnislos schüttelte Raika den Kopf. Es war viertel nach zwei Uhr morgens, sie hatte fast eine Stunde gebraucht um diesen blöden Bericht zu verfassen. Abermals schüttelte die Frau ihren Kopf „Unfassbar“, schallte sie sich selber. Stand jedoch dann von ihrem Stuhl auf, der ihrer Meinung nach mal erneuert werden könnte, auf. Die Jüngeren im Team, waren schon fertig und Raika gesellte sich zu ihnen, um aufzubrechen. Noch immer ließ Raika es nicht los, dass keine Wachen am Ort des Geschehens aufgetaucht waren. Sie seufzte, zum Glück reagierte niemand.

Später, als es dann abends war und die drei die ganze Zeit damit zubrachten, wieder in ihr Zuhause zu kommen, entspannte sich jeder, da es endlich in Sichtweite kam. Mina und Raizens stürzten ins Haus und somit in die jeweiligen Bäder. Raika jedoch musste erst noch ihren Bericht abgeben und einen vorläufigen mündlich erstatten. Wieder etwas, das sie nicht verstand: Wozu einen mündlichen Bericht, wenn sie den schriftlichen gleich einreichte? „Überflüssig“, murmelte sie diesen Gedanken und ging in das Büro des Hauses um ihre Aufgabe zu beenden.
 

Eine ganze Stunde Später hatte sie dann ihre Ruhe. Sie tappte total übermüdet in ihr Zimmer, zog sich aus, ließ heißes Wasser in die Wanne laufen. Ihre Gedanken beschäftigten sich immer noch mit der Frage, die sie auch im Büro eröffnet hatte. Doch auch den Anderen fiel dazu partout nichts ein. Seufzend setzte sie sich in die Badewanne, ließ das Wasser ihren Körper abspülen. Sie lehnte sich zurück und stöhnte leise wohlig auf. Diese Belohnung hatte sie sich verdient, auch wenn noch lang nicht genug feuchtes Nass ihrem Körper gut tun konnte. Raika schloss die Augen, hörte dem Rauschen des Wassers zu und fühlte es auf ihrer Haut. Im richtigen Moment schaltete sie den Wasserhahn ab und ließ sich ganz in die Wanne hinein gleiten. „Herrlich“.



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