Zum Inhalt der Seite

Zu viel für ein Leben

Was kann ein Mensch alles ertragen?
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Erste Erinnerung

(Überarbeitet)
 

Ein Tropfen fiel in eine kleine Pfütze, das Echo war so laut und doch schien es niemand zu hören, außer ihr. Sie sagte nichts und vernahm außer dem Geräusch des Wassers keinen anderen Laut.

Was war geschehen?, fragte sie sich nun schon seit geraumer Zeit.

Ein dunkler Raum in den sie sah, zumindest nahm sie dies an. Denn ob ihre Augen offen oder geschlossen waren, konnte sie nicht sagen. Es blieb dunkel. Die letzte Erinnerung die sie barg, war im Grunde eine schöne.
 

-Flashback-

Mit ihrer Mutter war alles abgesprochen, sie durfte zu ihrem Vater. Alles war geplant, wie immer überließ die Mutter nichts dem Zufall. Der Treffpunkt war bis auf das Mädchen und seine Mutter ein verlassenes Plätzchen. Die Frau schimpfte, was der Vater der Kleinen doch für ein Nichtsnutz wäre, doch die Freude der Kleinen ließ nicht nach. Unbeirrt starrte sie auf die Straße, denn irgendwann würde er schon auftauchen.
 

Etwa eine Stunde war vergangen und die Mutter entschuldigte sich bei ihrem kleinen Liebling und sagte, sie müsse telefonieren. Das Mädchen nickte stumm, ihre Mutter verschwand. Angst kannte sie nicht. Diese brauchte sie nie zu fürchten. Ihre Mutter würde ja immer auf sie aufpassen, dachte das Mädchen in blindem Vertrauen.
 

Wenig später erschien ein metall-rotes Auto, das die Kinderaugen vor Glück erstrahlen ließ. Endlich war er da! Der Vater stieg aus dem Fahrzeug aus und grade als die Kleine loslaufen wollte, spürte sie einen heftigen Schlag auf den Kopf. Seither war es dunkel.

-Flashback Ende-
 

Angst verspürte sie immer noch keine, denn das Vertrauen in ihre Mutter und ihren Vater, die in der Nähe waren als das Unglück geschah, war nicht versiegt. Auch wenn sie noch klein und recht unerfahren in solchen Dingen war, schätzte sie die Zeit, in der sie schon wach war, auf etwa zwei Stunden, zwei Stunden, in denen sie sich ungefähr überlegen konnte, wo sie war.
 

Es war dunkel, ob das durch einen Gegenstand, wie ein Tuch direkt vor ihren Augen, so war, wusste sie nicht. Sicher war aber, dass sie kein Licht wahrnahm, nicht mal einen Spalt breit, wie bei einer Tür oder einem Fenster. Es blieb dunkel, egal wie sehr sie sich auch bemühte etwas zu sehen.
 

Bereits seit sie erwacht war, taten ihr die Arme weh. Sie waren verbunden worden, wodurch die Handgelenke des Mädchens schmerzten. Um diesen Schmerz zu mindern, wollte es aufstehen, doch es schien bereits zu stehen. Dies jedoch stellte sich nach einem Test, bei dem es die Füße ausstreckte, als falsch heraus. Es hing festgebunden über dem Boden, wie weit das war, konnte es nicht feststellen.
 

Der Schock über die Erkenntnis, dass es nicht auf dem Boden war, führte dazu, dass es hemmungslos weinte. Es dauerte lang, bis es sich beruhigt hatte. Es gelang ihm am Ende durch seinen Dickkopf. Das Mädchen dachte nur daran, dass es runter wollte. Daher betastete es die Fesseln an seinen Handgelenken. Ein neuerlicher Schock ergriff Besitz von ihm, als es merkte, dass die Fesseln nicht aus einer Schnur bestand, sondern aus Ketten, massiven Metallketten. Es weinte und weinte, bis ihm die Kraft dazu ausging und es in seiner unbequemen Lage mit tränenunterlaufenen Augen einschlief.
 

Der Schlaf war kurz. Das Quietschen einer Tür war zu hören, Schritte hallten auf dem Betonboden, Etwas wurde über diesen Boden geschleift. Feststellen, was es war, war dem Mädchen nicht möglich. Geschätzte fünf Minuten vergingen, dann herrschte wieder Totenstille. Die Kleine atmete leise, lauschte, ob sie noch etwas hören konnte, aber es war zwecklos. Doch dann hörte sie das Klirren von Kettengliedern. Sie holte tief Luft und wartete. Ihr Luftholen war zu laut, das Klimpern hörte schlagartig auf und die Stille hüllte alles ein. Die Lungen des Mädchens brannten wie Feuer, ob es wollte oder nicht, es musste zu Atem kommen. Begierig sog es die ersehnte Masse in sich auf. Als es sich wieder beruhigt hatte, schwieg es, um sich nicht noch mehr zu verraten als ohnehin schon.
 

„Hallo?“, hörte die Kleine, sagte jedoch nichts. „Ich hab dich gehört“, kam die liebliche Stimme erneut. Ein Lachen schwang in den Worten mit. „Wer bist du?“, fragte die Unbekannte mit krächzender Stimme zurück. Ein Lachen halte im Raum wieder. „Mein Name ist Sophia“, kam die Antwort. Wieder herrschte Stille. Sollte das Mädchen seinen Namen auch nennen? „Was ist? Hab ich etwas falsches gesagt?“, kam die besorgte und traurige Stimme Sophias. „Nein, nein“, Beschwichtigte das noch unbenannte Mädchen, „Es ist nur...“ Unterbrach sie sich, wie sollte die kleine weiter fortfahren? „Ich kenne dich nicht“, brachte es nun zu Ende. Sophia war erleichtert und seufzte sogleich. „Das stimmt, aber wir sitzen im gleichen Boot“, meinte sie. Die Kleine musste einsehen, dass Sophia recht hatte und dennoch behagte es ihr nicht, ihren Namen zu verraten. „Raika“, murmelte sie kaum hörbar. Sophia schnappte nach Luft. „Raika?“, fragte sie mehr als überrascht, „Mein Bruder trägt den Seelennamen 'Subaru'.“ Sie grinste, was Raika nicht sah.

„Ist es hell?“, fragte diese, da es sie nicht nur interessierte, sondern auch, um vom Thema abzulenken. „Ja, ist es. Warum fragst du?“, war Sophias Antwort. Raika schluckte, denn sie merkte das ihre Stimme zu versagen drohte. „Ich sehe nichts“, stellte sie nüchtern fest. „Bist du blind?“, fragte Sophia sogleich geschockt, jedoch ohne Abscheu oder Vorwurf. „Nein“, kam die knappe Antwort und die Stimme klang zum ersten mal in diesem Gespräch freundlich.

Nun wusste Raika, dass sie Sophia vertrauen konnte.
 

-------------
 

Bin gespannt wie Ihr es findet. ^.^

Bei Fragen immer "raus damit". ^_^



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück