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Colours of Heaven

Ein Seto bekommt immer was er will
von

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Party, Ballgowns and other Crisis

Es hat diesmal etwas länger gedauert. Sooooorry. Aber ich musste mit einer kleinen Schreibblockade kämpfen. Aber jetzt gehts weiter :)
 

Vielen dank für die lieben Kommies :)

hab mich echt gefreut.
 

Viel Spaß mit den nächsten Kapi.
 

Party, Ballgowns and other Crisis
 

„Du hast sie ja nicht mehr alle.“

Seit geschlagenen zwei Stunden versuchte Noriko, Iva umzustimmen.

Wer hatte denn schon die Chance zu solch einer feinen Gesellschaft eingeladen zu werden. Wer konnte von sich behaupten ein Kleid von ´Dior´, an solch einem Abend tragen zu können – mit den passenden Schuhen noch dazu.

Noriko war die älteste und beste Freundin von Iva. Als Kinder stritten sie sich immer über die belanglosesten Dinge. Und mit ´Streiten´, waren keine Wortgefechte gemeint. Eingesetzt wurden Krallen, Tritte gegen das Schienbein, das Ziehen an den Haaren und hiebe mit der Faust. Mit zerrissener Kleidung kamen die Kinder wieder nach Hause, heulten sich aus und am nächsten Tag vertrugen sie sich wieder.
 

So wie jeden Monat trafen sich Iva und Noriko im Beauty-Hana-Salon.

Ai, die Besitzerin des Salons, zählte auch schon zu Ihren Freunden. Verständlich, wenn man bedachte, wie oft die Beiden sich im Salon verwöhnen ließen und über Persönliches schwatzten.

Nun lagen die Beiden wieder auf den rosa Liegestühlen und genossen die Torturen an Händen, Füßen, Gesicht und Haaren.

Ai kam mit einer Nadelfeile zu Noriko, um sich um ihre Nägel zu kümmern.

„Also wenn ich das richtig verstehe: ein reicher, gutaussehender Geschäftsmann bittet dich ihn zu einer Charity Veranstaltung zu begleiten? Du sagtest ´Nein´.

Er schickt dir eine ´Dior´-Garderobe, aus der neuesten Collection. Und du sitzt hier und sagst ´ich weiß nicht was ich tun soll´? Was zum Teufel ist los mit dir?“

„Ich rede mir schon seit Stunden den Mund fusselig, dass sie hingehen soll. Wo liegt das Problem? Bekommst du an dem Abend etwa nicht frei?“, beschwerte sich Noriko.

Iva seufzte auf: „Die Bellwoods sind auch eingeladen. Und da es an dem Abend um Kinder geht, sind die Kinder der Gäste ebenfalls eingeladen.“

„Hallo? Das ist perfekt. Du musst hingehen. Sag das du hingehen wirst!“

Noriko und Ai verfielen in ein murren, als Iva unschlüssig in die Luft starrte.
 

Warum sollte sie nicht hingehen? Hatte sie solche Angst von den Snobs auseinander genommen zu werden, dass sie sich lieber im Kaninchenbau verkriechen wollte?

Hatte sie Angst sich zu blamieren?

Was dachte sie denn da? Sie hatte schon viele Erfahrungen mit solchen Leuten sammeln können. Schließlich arbeitete sie für solche Leute.

Warum also noch lange überlegen?

Iva holte tief Luft: „Ai, ich glaube du musst mir dann meine Haare machen.“

Sofort sahen ihre Freunde auf. „Du gehst also hin?“

Iva nickte.

Das Kreischen konnte man noch draußen auf der Straße hören, welches die Mädels freudig von sich gaben.

Sofort mussten Frisuren gesucht, die Schminke angepasst und der Nagellack gewählt werden.
 

Samstag würde ein langer Tag werden, dachte Iva, als sie aus dem Salon trat, um Tommy von der Schule abzuholen.

Immer noch konnte sie das Geschwätz der Beiden hören.

Ja, es sollte ein langer Samstag werden.
 

Und das wurde es auch.

Nachdem Iva geholfen hatte Tommy einen Anzug mit passendem Hemd und Krawatte auszusuchen, kamen auch schon Noriko und Ai vorbei.

Die Beiden schienen aufgeregter zu sein, als Iva selbst.

In Ivas Zimmer saß nun die junge Frau und ließ sich die Fingernägel in einem hellen Hautfarbton lackieren. Ihre Haare wurden lockig aufgedreht und anschließend zu einem Nackenknoten gebunden, während vorne einige lockige Strähnen ihr Gesicht umrahmten.

Das Make-up war dezent und hob ihre großen Augen und ihre Wangenknochen hervor.

Zufrieden mit ihrem Werk, halfen Ai und Noriko ihr ins Kleid.

Als Iva vor dem Spiegel stand, war sie so begeistert, dass sie in das Gekicher ihrer Freundinnen mit einfiel.

„Oh Gott sei Dank habe ich euch.“, meinte Iva als sie eine nach der anderen umarmte.

Wieder musste sie in den Spiegel sehen.

Das Kleid war schulterfrei, die schwarzen, glänzenden Steine waren am oberen Saum ganz dicht aneinander genäht und gingen mit jedem Zentimeter tiefer am Kleid auseinander, bis ganz unten am Saum nur noch die blassgoldene Seide zu sehen war.

Iva ließ die Hände über das eng Taillierte Kleid schweifen, bis zu ihren Hüften, wo dann der Stoff locker hinab fiel.

Die Schuhe waren mehr als nur bequem. Qualität zahlt sich eben aus.

Gerade kam Mrs. Bellwood rein. Ihre Roten Locken waren sorgfältig zu einer Hochsteckfrisur geformt worden. Ihr schwarzes enganliegendes Kleid erinnerte an Audrey Hepburn in „Breakfast at Tiffany´s“.

Beide herausgeputzten Damen ließen gleichzeitig ein Staunen hören, als sie sich ansahen.

„Meine Liebe, das ist ja wunderschön.“, meinte Mrs. Bellwood.

„Das Kompliment gebe ich nur zu gerne zurück.“

Die Rothaarige trat auf Ai zu.

„Entschuldigen sie bitte, aber ich bin verzweifelt. Mein Visagist ist viel zu spät dran und Paolo, der mir das Haar gemacht hat, kann leider nicht viel mit schminke anfangen. Wären sie vielleicht so freundlich?“

„Aber sicher. Wir sind hier eben fertig geworden.“

„Wunderbar, am besten wir gehen in mein Zimmer.“

Mrs. Bellwood ging voraus aus dem Zimmer.

Ai sah überrascht zu den anderen beiden.

„Oh.mein.Gott. Mrs. Bellwood, will meine Hilfe? Ich werd nicht mehr. Wir sind hier fertig oder?“, wollte Ai wissen.

„Aber klar, geh schon. Und schnapp dir eine neue Stammkundin!“

Nach einer kurzen Umarmung und einem ´Toi Toi Toi´, verschwand auch Ai.
 

Norikos Uhr zeigte schon 17uhr20 an.

„Iva, ich will dich ja nicht stressen, aber du solltest dich beeilen und deine Handtasche packen.“

Iva sah sich um. Wo war ihre Tasche?

Sie konnte sich daran erinnern, wie sie die Tasche aus ihrem Schrank gekramt hatte. Eine kleine Schwarze Cocktailtasche.

Die beiden suchten überall, im Bad, im Schrank, auf und in der Kommode, auf dem Bett, aber die Tasche war nicht aufzufinden.

Das Läuten der Haustürklingel brachte die Suchenden in Panik.

Jetzt wurde es knapp.

„Hast du nicht noch eine kleine Tasche, die zu deinem Outfit passen würde?“, flüsterte Noriko panisch.

Iva flüsterte zurück: „Das ist meine einzige schwarze Cocktailtasche. Die anderen sind zu groß oder haben eine unpassende Farbe.“

„Verdammt, bist du sicher, dass du mit der Tasche heute nicht aus deinem Zimmer gegangen bist.“, fragte Noriko.

„Nein, ich habe sie aufs Bett gelegt. Aber da liegt sie nicht mehr.“, antwortete Iva.

Noriko sah sich nochmal um und flüsterte weiter: „Scheiße man… das Mistding muss doch irgendwo liegen?“

„Wieso flüstern wir eigentlich?“, meinte Iva.

Noriko blinzelte verwirrt.

„Keine Ahnung.“

Ihre Stimmen nahmen wieder normale Zimmerlautstärke an.

„Such weiter!“, befahl Iva.

Nach einigen ausgesprochenen Flüchen und angestoßenen Zehen, kam Mike herein, um Bescheid zu geben, dass Mr. Yukata bereits warten würde. Ein krächzender Schrei drang aus Ivas Hals: „Verdammt, das ist so klischeehaft, wenn der Mann auf die Frau warten muss.“

Noriko sah unter dem Bett nach und brachte das gesuchte Objekt mit einem siegreichen „Aha!“ hervor.

„Schnell, schnell, schnell!“

Und schnell war das richtige Wort. Innerhalb von Sekunden wurde der nötige Kram in die Tasche geschmissen und beide machten sich sofort auf den Weg nach unten.

Bevor Iva jedoch die Treppe hinunter stieg, überprüfte Noriko noch schnell, ob alles an Ivas Outfit saß.

Mit einem Zwinkern wünschte sie ihr viel Spaß und viel Glück.

Iva dachte, dass es etwas von einer Hochzeit oder einer sehr wichtigen Verabredung hatte, so wie sie sich eben sorgten und vorbereitet hatten.

Die junge Frau stieg die Treppe hinunter und sah auch schon Mr. Yukata in einem schwarzen Frack. Als er sie erblickte huschte ein breites Grinsen über sein Gesicht.

Egal, ob es nun eine wichtige Verabredung war oder nicht, ob Iva diesen Mann gern hatte oder auch nicht, sie würde diesen Abend in vollen Zügen genießen.

„Mir würden jetzt so viele Worte und Komplimente einfallen, doch ich habe meinen Verstand verloren, als ich sie eben gesehen habe.“

Iva gab ihm die Hand zur Begrüßung, welche er an seine Lippen führte und ihr einen sanften Handkuss aufdrückte.

„Das ist Kompliment genug. Vielen Dank.“

„Ich muss danken. Ich hatte schon befürchtet, sie würden sich meiner Einladung entziehen.“

„Das hatte ich wirklich vor. Aber dann habe ich mich doch um entschieden.“

„Ich bin froh, dass sie es getan haben. Das Kleid steht ihnen perfekt.“

„Woher kannten sie eigentlich meine Größe?“, fragte Iva neugierig.

„Ich habe Augen im Kopf. Und lassen sie das ´Sie´. Für heute Abend bist du meine bezaubernde Begleitung und jeder soll vor Neid Platzen, wenn sie sehen, welche Dame neben mir steht.“

Iva konnte nicht anders als Lächeln. Süßholz raspeln konnte er, das stand schon mal fest. Ihr blick richtete sich auf seine Krawatte.

„Eine goldene Krawatte. Wie passend.“

Iva strich mit den Fingern über die edle Seide und der schwarzen Krawattennadel, welche einen schwarzen Edelstein zierte.

„Ich wollte mich anpassen.“, meinte er, hakte sie bei sich unter und führte sie hinaus.

„Was wäre, wenn ich ihrer Einladung nicht entgegen gekommen wäre?“

Er half ihr in die Limousine.

„Ich hatte gebetet, dass dem nicht so ist. Und ich bin glücklich, dass sich mein Optimismus ausgezahlt hat.“
 

Die Fahrt verlief ruhig und Iva musste zugeben, dass Masao äußerst charmant und unterhaltsam war.

Nicht so wie manch anderer Geschäftsmann mit einem Eiskristall in der Brust.
 

Als sie ankamen staunte Iva nicht schlecht.

Sein Haus oder eher Villa war im Viktorianischem Stil gebaut, mit dem Unterschied, dass es viel größer war, als man vom Viktorianischem Stil gewohnt war.

Ein roter Teppich führte zur großen Haustür, die offen stand.

An den Seiten zierten große Pflanzen den Eingang, an dem sich auch die Security und der Empfangsmann aufhielten.

Einladungen wurden vorgezeigt und der Empfangschampagner ausgeteilt.

Der Kronleuchter warf ein warmes goldenes Licht in den Ballsaal, aus der schon ruhige Musik erklang – Billie Holiday, wenn sich Iva nicht irrte.
 

So viele Menschen wurden ihr noch vor dem Essen Vorgestellt und es sollten noch mehr werden.

Und trotz dem ständigen Händeschütteln und dem sich immer wiederholenden Gesprächen, hatte Iva Spaß.

Masao wich ihr nie von der Seite, außer als er kurz auf die Bühne musste um eine kleine Ansprache zu halten. Er redet davon, wie wichtig die Zusammenarbeit der verschiedenen Konzerne wäre und wie dankbar er sei, Kindern helfen zu können und, dass es so viele Menschen gab die gerne Halfen.

Danach wurde das Büffet im Speisesaal eröffnet.

Die vielen Kinder, die mitgebracht wurden, sei es von den Eltern, den Geschwistern oder den Verwandten, hatten einen eigenen Raum mit Betreuern, in dem sie sich austoben konnten, wenn sie Lust hatten.

Die Stimmung schien perfekt für solch einen Abend. Anregende Gespräche wurden geführt, es wurde getanzt, gegessen und die Kinder liefen vergnügt umher, wenn sie dachte, dass ihre Eltern nicht zusahen.
 

Iva erhob sich von Ihrem Platz und entschuldigte sich, um zur Damentoilette zu gehen.

Sie musste immer wieder erstaunt feststellen, was für einen guten Geschmack Masao hatte. Die Einrichtung, die Dekoration, Alles an diesem Haus war faszinierend.

Abgelenkt von ihren Gedanken und ihren bewunderten Blicken, stieß sie gegen jemanden und stolperte ein wenig zurück.

Mit hastigen Entschuldigungen erkannte sie den jungen Mann im nachtblauen Anzug und verstummte sofort.

Seto Kaiba ließ seine Verwunderung, sie hier anzutreffen nicht anmerken und musterte Iva von Kopf bis Fuß.

„Guten Abend Mister Kaiba.“, meinte Iva.

„Guten Abend.“, gab er knapp zurück. Iva bemerkte eine junge Brünette neben ihm, die ein enges bordeauxrotes Kleid trug. Diese Dame stellte sich ihr weder vor, noch begrüßte Iva.

Also würde Iva auch nicht das Wort an sie richten, denn die rotgekleidete Frau schien vor Übermut und Eitelkeit nur so überzuquellen.

„Iva!“, meldete sich Mokuba, der in einen ebenso dunkelblauen Anzug gesteckt wurde.

„Das ist doch nicht Mokuba oder?“

Der kleine nickte nur schüchtern.

„Nein, niemals. Mokuba sieht doch nicht so elegant und erwachsen aus.“

„Doch, das bin ich.“, brach der Kleine lachend heraus.

Iva kam zu ihm runter. Sie drapierte ihr Kleid so gut es ging, um nicht drauf zu treten und machte sich an Mokubas Fliege zu schaffen, die etwas schief saß.

„So ist es besser. Jetzt siehst du genauso stattlich aus wie dein Bruder.“

Mokuba lächelte über das Kompliment. Er mochte es, dass er seinem Bruder ähnlich sein konnte.

Iva erhob sich wieder.

„Du siehst so schön aus Iva.“, komplimentierte Mokuba zurück.

„Danke.“

„Bist du mit Tommy hier. Ist er hier?“

„Nein nicht ganz. Aber Tommy ist da. Ich habe ihn schon gesehen. Er ist noch bei seinen Eltern, glaube ich.“

Mokuba sah sie fragend an: „Bist du ganz alleine hier?“

Iva musste lachen: „Nein, ich bin… mit einem Freund hier.“

„Mit dem Clown?“

„Nein Spätzchen. Ich habe mich von solchen Clowns abgewendet. Jetzt muss ich aber weiter. Viel Spaß noch.“

Iva richtete sich an Seto: „Einen schönen Abend noch.“

Als Iva ging, konnte Seto nichts mehr zurückgeben, da er schon von einem älteren Herrn begrüßt wurde, der ihn vereinnahmte.
 

Iva hatte gewusst Seto Kaiba hier anzutreffen, aber dass er so gut aussehen würde? Ihr war schon klar, dass er ein gutaussehender Mann war, aber dass er solch eine Integrität und Selbstsicherheit ausstrahlen konnte war einfach nur sexy.

Iva sah in den Spiegel in der Damentoilette.

Aber über seine Begleitung musste sie schmunzeln. Sicher, sie war eine sehr schöne frau, mit langen Beinen und vollen Lippen, aber irgendetwas an ihr war falsch.

Sie war falsch. Sie roch nach Intrigen und Habgier.

Iva schüttelte den Kopf. Was sollte es ihr ausmachen mit wem sich Seto abgab.

Er ist ein erwachsener Mann, dachte Iva, als sie wieder in den Speisesaal trat und auf den runden Tisch zuging, an dem eine aufregende Unterhaltung im Gange war.

Die eben noch leeren Stühle, die ihr schräg gegenüber standen, wurden nun von Seto Kaiba und seiner Begleiterin besetzt.

Masao stand auf und rückte ihr den Stuhl zurecht – ganz Gentlemen-like.

„Ich dachte schon ich muss einen Suchtrupp nach dir losschicken.“, meinte Masao amüsiert.

Iva konnte Seto ansehen, dass er überrascht war, dass ausgerechnet Masao ihr Begleiter war.

Sie fühlte sich ein wenig überlegen, weil sie es geschafft hatte Seto Kaiba zu überraschen.

Der Übermut gebot ihr Seto anzulächeln, welches ihm zeigen sollte – ´das hättest du nicht gedacht oder?´.

Der Wein wurde nachgeschenkt und die Tischgespräche gingen weiter.

Seto ließ sich nicht oft in ein Gespräch verwickeln, doch wenn er es tat, waren seine Ansichten und Meinungen so gut von ihm vertreten worden, dass es sich niemand heraus nehmen würde, Diese in Frage zu stellen.

Iva musste wieder zugeben, dass es eine weitere Eigenschaft an ihm war, die ihr gefiel.

Masao war anders. Er war sich seiner Meinungen sicher und konnte diese auch gut vertreten, doch sie hatten nicht die selbe Stabilität, wie Setos Aussagen.

Außerdem hielt Seto sich zurück. Nicht nur was überflüssige Gesprächsthemen anging, sondern auch was seine Begleiterin anging. Sie war es wohl gewohnt von ihm abgewiesen zu werden, das sah man ihr an. Er war nicht derjenige, der sich auf Tischgeflüster einließ.

Wobei Masao dies, als Lieblingsbeschäftigung sehen musste, dachte Iva.

Jede Gelegenheit nutze er, um Iva irgendwas ins Ohr zu flüstern, seien es die Namen und Ränge der Gäste die ihn Begrüßten oder Nebenkommentare, sowie Komplimente. Und dabei legte er immer eine Hand auf ihren halb freien Rücken.
 

Als Frank Sinatra aus dem Ballsaal ertönte erhob sich Masao.

„Entschuldigen sie uns bitte. Aber dieses Lied zu versäumen, ohne getanzt zu haben, wäre eine Schande.“

„Wie?“, meinte Iva irritiert.

Er reichte Iva eine Hand und half ihr aufzustehen.

Ehe sie sich versah stand sie schon im Ballsaal auf der Tanzfläche und wurde von Masao geführt.

Die Musiker waren wahrlich begabt, denn die Musik war fantastisch.

„Habe ich sie mit meiner Tanzeinladung überrumpelt?“

Masao beobachtete Ivas Gesichtsausdruck.

„Nein, ich war nur überrascht. Ich tanze sonst nicht. Ich meine nicht so.“

„Wie denn?“

Iva musste verlegen lächeln.

„In Clubs oder auf Partys, bei denen es ein wenig schwungvoller hergeht.“

Masao musste lachen.

„Sie tanzen wundervoll. Also sollten sie sich darüber keine Gedanken machen.“
 

Und sie tanze viel an dem Abend. Sie war froh Schuhe zu tragen die zwar hohe Stöckel hatten, aber gemütlich waren.

Ihr wurde ein Glas Champagner von Masao in die Hand gedrückt, als sie wieder ein Kompliment für ihre Schönheit und ihr Outfit bekam.

Sie stand mit einer Frau am Rande der Tanzfläche und unterhielt sich mit ihr.

Masao wurde wieder zu einer anderen Gruppe von Leuten gerufen, doch Iva entschied sich noch kurz mit der netten Dame zu reden, die ein eigenes Label hatte.

Minami war eine angenehme Person. Sie hatte schon kleine Fältchen, doch ihr Lächeln zeigte welche Vitalität in ihr steckte.

Masao wollte Iva ungern von ihrer Gesprächspartnerin trennen und ging hinüber zu den anderen.

Bei der Unterhaltung merkte sie, wie der Champagner schon langsam seine Wirkung zeigte.

Dies würde mit Sicherheit ihr letztes Glas gewesen sein, als sie es auf ein Tablett zurück stellte.

„Iva, ich bin untröstlich, aber ich muss wieder zu meinem Mann. Der kann es einfach nicht lange genug ohne mich aushalten. Männer sind manchmal schlimmer, als Kinder.“

Ein wahres Wort.

Iva deutete ihr, dass es absolut kein Problem war.

Auch sie machte sich auf die Suche nach ihrem Begleiter.

Gerade, als sie Masao zwischen dem Menschengewirr entdeckte wurde sie am Arm gepackt und Richtung Tanzfläche geführt.

Noch bevor sie etwas erwidern konnte, legte sich eine Hand auf ihr Kreuz und nahm sie enger in besitz.

Tiefblaue Augen sahen auf sie herab und für einen Moment blieb ihr alles, was sie hatte sagen wollen im Halse stecken.

Sie strafte die Schultern und fing sich wieder.

Unsicher sah sie zu der Menschenmenge links und rechts.

„Mister Kaiba?“

„Hm?“, meinte er, während er sich gelassen im Raum umsah.

„Was tun sie da?“

Er sah sie wieder an: „Ist das nicht offensichtlich? Wir tanzen.“

„Nun das weiß ich. Aber ich frage mich wieso? Anstatt mich einfach zu fragen entführen sie mich einfach auf die Tanzfläche?“

„Das schien mir am passendsten.“

Iva musste kurz überlegen, ob sie das verstehen musste.

Als Seto ihre fragende Miene sah, meinte er: „Ihr Begleiter weicht ihnen nicht von der Seite. Also wie hätte ich sie sonst zum Tanzen bewegen können, damit wir uns unterhalten können?“

Jetzt war sie erst recht verwirrt.

„Unterhalten? Worüber denn?“

Seto war ein sehr guter Tänzer. Jetzt wo sie den Vergleich zu Masao ziehen konnte, war sie sich ganz sicher, dass Seto ein viel besserer Tänzer war. Er führte ganz anders und es war einfacher mit ihm über die Tanzfläche zu schweben.

„Über mein Angebot.“

„Ihr Angebot?“, fragte Iva.

Sie musste noch einige Sekunden in ihrem Kopf nach der Antwort suchen. Was meinte er?

Iva runzelte die Stirn.

Bis es klick machte.

„Mister Kaiba, Ich habe ihnen schon meine Antwort darauf gegeben und an meiner Antwort hat sich nichts geändert.“

„Sind sie sicher?“

Er wirbelte sie schwungvoll zur Seite.

„Ja das bin ich.“

„Hm.“

Um das Thema zu wechseln meinte Iva schließlich: „Sie sind ein wundervoller Tänzer.“

Er zog eine Augenbraue hoch.

„Versuchen sie mich mit Komplimenten zu trösten?“

„Ganz und gar nicht. Sie werden meine Antwort überleben, da bin ich sicher. Und das Kompliment ist eine Tatsache.“

Als er nichts darauf antwortete, ergriff Iva wieder das Wort: „Doch, wenn mein Kompliment ein Beschwichtigungsversuch gewesen wäre, hätte es denn funktioniert?“

Er überlegte: „Dafür müsste ich noch einen weiteren Tanz von Ihnen bekommen.“

Die junge Frau musste amüsiert grinsen.

„Sie sind gar nicht so ein Eisklotz, wie sie immer tun.“

Hatte sie das laut gesagt? Sie musste sich räuspern.

„Ich meine, sie stellen sich immer als erbarmungslos und kalt dar. Dabei können sie auch nett sein.“

„Ich stelle mich nicht dar. Ich werde von anderen dahin gestellt und beschrieben wie sie mich sehen.“

„Hm… das stimmt auch wieder.“

Sie blickte umher in die Menge und zu den anderen Paaren.

„Wo ist ihre Begleitung? Sie wird sie vermissen.“

Er gab wieder keine Antwort. Das würde ihr immer auf die Nerven gehen. Immer dieses Schweigen, obwohl man ihm eine Frage stellt.

Iva sah Tommy der bei seiner Mutter stand.

Irgendwas stimmte nicht.

Mrs. Bellwood sah besorgt zu ihrem Sohn. Torkelte Tommy etwa?

Sorge schnürte sich um Ivas Kehle.

Iva unterbrach den Rhythmus in dem sie sich mit Seto befand.

„Entschuldigen sie bitte. Ich muss mich kurz um etwas kümmern. Es tut mir wirklich leid.“

Zusammen gingen sie wieder von der Tanzfläche runter.

Mrs. Bellwood war nicht mehr zu sehen.

Schnell umging sie einige zusammenstehende Gruppen. Seto war nicht mehr an ihrer Seite, was wohl auch besser war. Sie wollte sich nicht nochmal entschuldigen müssen, dass sie so unhöflich weggegangen war.

„Mrs. Bellwood!“

Iva sah wie sich Mr. und Mrs. Bellwood zur Tür begaben.

Mr. Bellwood hielt Tommy in den Armen.

„Was ist passiert?“

„Iva.“, kam es gequengelt von Tommy.

„Er hat sich einen Brandy und eine Zigarre erlaubt.“, meinte Mrs. Bellwood kopfschüttelnd.

Ungläubig sah sie den kleinen an: „Wie bitte? Aber wie…“

„Wir gehen jetzt besser nach Hause. Bleiben sie ruhig und genießen sie den Abend. Wir kümmern uns schon um diesen Frechdachs.“

Iva konnte nicht glauben, dass der kleine Tommy so unvernünftig sein könnte.

Nein, das stimmte nicht. Er war 10 Jahre alt. In diesem Alter machten Jungs immer dumme Sachen. Als Erwachsener kann man die Kinder nicht immer vor allem bewahren, doch sie konnten ihnen helfen aus ihren Fehlern zu lernen.

Das würden Tommys Eltern tun. Iva dachte sich schon, dass die beiden sich etwas einfallen lassen würden, um Tommy Zigarren und Alkohol abzugewöhnen.

Plötzlich überfiel sie ein anderer Gedanke.

Sie lief den Bellwoods hinterher.

„Warten sie. Tommy?“, Iva nahm Tommys Hand „Tommy war Mokuba bei dir?“

„Hm?“

„Hör mir zu, hat Mokuba auch etwas getrunken. Wart ihr zusammen?“

„Ja.“, murmelte er.

„Wo ist er? Tommy nicht einschlafen, wo ist Mokuba?“

„Weiß nicht.“

Das hatte keinen Sinn. Tommy würde sich jetzt sicher nicht erinnern können wo sein Freund war.

Sie ließ die Bellwoods nach Hause fahren und machte sich auf die Suche nach Mokuba.

Nachdem sie den halben Saal abgeklappert hatte und leider Gottes auch in der Herrentoilette nachsah, ging sie auf die Terrasse. Es war schon dunkel geworden und das Licht des Saals fiel schwach durch die Scheiben nach draußen.

Dort war niemand zu sehen. Sie ging weiter in den Garten hinein, bis sie ein Stöhnen hörte.

Der kleine Mokuba saß angelehnt, an einer großen Dekovase aus Ton.

Sie hockte sich zu ihm runter und nahm sein Gesicht in beide Hände.

Sie rümpfte die Nase. Er roch nach Brandy und Rauch.

„Mokuba, kannst du mich hören? Mein Gott, wie viel habt ihr den gepafft und getrunken?“

Ihr blieb nichts anderes übrig, als ihn hochzuheben.

Doch anstatt mit ihm hinein zu gehen setzte sie sich mit ihm auf eine Bank, die in der Nähe stand und wiegte ihn auf ihrem Schoß.

Nach etwa einer viertel Stunde wusste sie, dass sie wohl oder übel mit ihm hinein gehen musste. Also hob sie ihn auf ihre Arme und trug ihn zur Terrasse.

Masao kam ihr entgegen.

„Da bist du ja, ich habe mich schon gefragt… Was ist passiert?“

„Gott sei Dank treffe ich dich hier. Ich brauche deine Hilfe. Kann ich in ein ruhiges Zimmer oder so, wo er sich ausruhen kann.“

„Aber selbst verständlich. Folge mir.“

Zusammen gingen sie nicht weit von dem Ballsaal entfernt in ein Zimmer in dem eine Braune Ledercouch stand.

Vorsichtig setzte sie ihn hin.

Masao verließ kurz den Raum und kam mit einem Glas Wasser zurück.

„Oh das kommt gerade recht.“

Sie nahm dankend das Glas entgegen, doch anstatt es dem Jungen zum Trinken zu geben, tauchte sie ihre Finger in das Glas und spritze Mokuba das Wasser ins Gesicht.

Nur ein murmeln war zu hören.

„Das nützt nichts. Er muss nach Hause!“

Sie Hob Mokuba wieder auf die Arme.

„Gott, Moki du wirst immer schwerer.“

„Ich trage ihn.“, bot Masao an.

„Nein, das ist nicht nötig. Aber du kannst mir einen riesen Gefallen tun. Wärst du so lieb und könntest du Mister Kaiba sagen, dass ich mit seinem Bruder draußen vor der Tür stehe?“

„Aber sicher.“
 

Als Iva mit Mokuba auf ihrem Schoß auf der Treppe saß kam er wieder ein bisschen zu sich.

„Iva?“

„Ja mein Kleiner, ich bins.“

Sie strich ihm übers Haar.

Wieder musste er sich das Bäuchlein halten: „Mir ist so schlecht.“

Iva musste lachen: „Ja das ist verständlich, bei dem was du gerade getan hast. Wie viel habt ihr denn getrunken?“

„Es war Tommys Idee.“

„Natürlich war es Tommys Idee. Und er hat dich bestimmt auch gezwungen die Zigarre zu paffen und den Brandy in dich hinein zu kippen.“

Iva war nicht sauer, sie war ruhig und auch ein wenig belustigt.

Zwar war es gefährlich, was die beiden angestellt hatten, aber dennoch hatte es seine Witzigen Seiten.

„Es tut mir so leid.“, murmelte Mokuba vor sich hin. Iva konnte Schritte hinter sich hören die schnell in ihre Richtung kamen.

Seto war vor ihr angekommen und kniete sich zu den Beiden.

„Mokuba? Was ist passiert?“, er sah ernst zu Iva.

„Er hatte die tolle Idee das Rauche und das Trinken anzufangen. Mit reichlich Kubanischen und Brandy. Wenn mich der Geruch nicht Täuscht war nicht nur Brandy im Spiel, sondern auch Whiskey.“

Erleichtert atmete er aus. Seto hatte schon gedacht es wäre ein Anschlag auf ihn verübt worden oder jemand hätte ihm was angetan.

Natürlich war er nicht davon begeistert, dass sein Bruder so etwas Dummes getan hatte.

Seto nahm Mokuba auf den Arm.

Jetzt hatte die Blutzirkulation in ihren Armen wieder freie Bahn.

Masao gesellte sich zu Ihnen.

„Danke für die Einladung Masao. Ich muss jetzt leider nach Hause.“, bemerkte Seto.

Er hatte Roland schon an gepiepst und dieser fuhr gerade vor.

„Iva.“, murmelte Mokuba. „Iva?“

Seto drehte sich um.

Iva kam auf die beiden zu.

„Ja? Was ist?“

„Kommst du mit?“

„Ich…“, sie sah zu Masao, der noch immer auf sie wartete.

„Bitte.“, bettelte er.

Iva sah Seto an, der ihr zu verstehen gab, dass sie einsteigen könne.

Sie überlegte kurz. Es wäre unhöflich Masao gegenüber, wenn sie jetzt einfach in den Wagen steigen und seine Party verlasen würde. Doch andererseits, wenn sie den kleinen Jungen so hilflos sah, konnte sie nicht anders.

„Ich komme gleich nach.“

Seto stieg mit Mokuba in den Wagen während Iva zu Masao ging.

„Es tut mir so leid…“

„Sag nichts, ich weiß schon. Der Kleine hat deine Gesellschaft jetzt nötiger, als ist. Aber traurig darüber bin ich schon.“

Er strich Ihr über die Oberarme.

„Danke. Für Alles. Der Abend war großartig.“

Er gab ihr einen langen Kuss auf die Wange.

„Ich habe zu danken.“

„Auf wiedersehen.“

„Wiedersehen.“

Iva ging zur Limousine und setzte sich hinein. Nachdem sie die Tür geschlossen hatte fuhr der Wagen los, in Richtung ´Villa Kaiba´.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Bunny94
2011-04-13T13:35:42+00:00 13.04.2011 15:35
heyy

hmmer geiiles kappi
das mit der ff geschichte wir immer besser
ey ich freue mich schon totalauf das nächste
und hoffentlich hast du dann nicht wieder
eine schreibblockarte :D freu mich schon

mfg bunny94♥
Von:  NekoBastet
2011-04-12T21:36:22+00:00 12.04.2011 23:36
Wuhuuu *~*
Ein äußerst gelungenes Kapitel!
^.~ Wenn es nicht so leichtsinnig von den Kleinen gewesen wäre, sich am Abend zuzudröhnen, hätte ich die beiden glatt gelobt *grins* Hahaaaa *-* Gut gelaufen ^.~ Jetzt ist Iva wieder da, wo sie hingehört: An Setos Seite! :D

Großes Lob und sag mir, wenns weitergeht ^.~
Hau die Tasten ♥

LG, Neko-Chama ♥ ~

PS: Hast du vlt noch vor, ein Bild von Masao zu suchen und in die Charabeschreibung zu stellen? Ich wüsste zu gern, wie du ihn dir "abgebildet" vorstellst! *.* Sonst schick mir einen Link per ENS, wenn es nich zuviele Umstände macht! *__*
Von:  Currywurstbrot
2011-04-12T21:36:18+00:00 12.04.2011 23:36
ach, einfach schön *.*
ich bin verliebt, in dein Kappi xD
echt toll wie immer
freu mich, wenns weiter geht =)
lg


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