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Herr der Ringe "Eine Frau in der Gemeinschaft des Ringes"

~Überarbeitete Vision~
von

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"Im si" *Ich bin hier*

***
 

Die Sonne brannte erbarmungslos auf sie nieder und Kiran wollte nur noch in den Schatten. Das Problem war nur, dass sie nirgends etwas entdecken konnte, wo sie sich hätte verkriechen können. Bei allen Göttern, es war erst früher Frühling und sie hatte das Gefühl, es wäre Hochsommer.
 

Schnaufend lies sie ihren Beutel fallen, den sie irgendwann zu einen Rucksack umfunktioniert hatte und sie ging auf die Knie. Wieso nur lief sie bei dieser Hitze zu Fuß durch die Gegend? Sie hatte sich eigentlich immer für klüger gehalten, doch mittlerweile zweifelte sie an ihrer Intelligenz. Müde kramte sie nach dem Wasserbeutel und gönnte sich einen kräftigen Schluck des kühlen Wassers. Die Flüssigkeit kühlte sie von innen und seufzend legte sie eine Hand auf ihren leicht gewölbten Bauch.
 

„Weist du, Schatz, deine Mama ist ganz schön leichtsinnig. Sie läuft mit dir im Bauch durch die Gegend, obwohl das nicht unbedingt das klügste ist. Papa würde mir was erzählen, wenn er es wüsste.“
 

Wehmütig dachte sie an Lindir. Wie sehr sie ihn vermisste. Das Gefühl wurde auch noch durch ihre Schwangerschaft verstärkt und schon zum X-ten Mal überlegte sie, wieder nach Bruchtal zu reisen. Sie könnte dort ihr Kind zur Welt bringen und außerdem würde Lindir sich freuen, wenn er erfuhr, dass er Vater werden würde. Wie zur Bestätigung bei diesem Gedanken stupste ihr Kind sie an. Lächelnd legte Kiran ihre Hand an genau die Stelle, wo sie eben getreten wurde. Immer wenn sie die Augen schloss und sich ihr Kind vorstellte, sah sie einen kleinen blonden Jungen, der seinem Vater zum verwechseln ähnlich sah. Sie sah, wie Lindir ihr gemeinsames Kind auf den Arm hatte, es schaukelte und fütterte, es freudig lachend in die Luft warf und wieder auffing. Oder wie er seinen Sohn vor sich auf das Pferd hob und eine langsame Runde im Schritt mit ihm ritt. Sie konnte sogar das Lachen der beiden hören.
 

Kiran schlug die Augen wieder auf und feste Entschlossenheit verdunkelte ihre Augen. Sie hatte sich entschieden. Sie würde zurück nach Bruchtal gehen.
 

Schnell rappelte sie sich wieder auf und machte sich auf den Weg, bevor sie es sich wieder anders überlegte. Sie war so sehr in ihren Gedanken versunken, dass sie das vertraute Zischen nicht hörte. Erst als sich der Pfeil schnell und unnachgiebig in ihren Bauch bohrte, war sie wieder in der Gegenwart. Ungläubig legte sie ihre Hand auf den Bauch und als sie die Finger wieder zurück zog, sah sie das helle Blut an den Fingerspitzen. Ein unbeschreiblicher Schmerz breitete sich in ihr aus und der Schrei, den sie ausstieß, war markerschütternd und verzweifelt.
 

Erneut ging Kiran in die Knie, zog den Pfeil aus ihrem Bauch und versuchte verzweifelt, die Blutung zu stoppen. Sie hörte die schweren Schritte der Ork’s und als sie aufsah, standen diese Kreaturen direkt vor ihr. Zähne fletschend grinsten sie und einer von ihnen zog ihr mit einer schnellen Bewegung seinen verdreckten Dolch über das Gesicht. Es entstand eine Wunde, die von der linken Kinnseite bis zu ihrer rechten Schläfe reichte, nur knapp wurde ihr Auge bei diesem Angriff verfehlt.
 

Kiran stieß einen Laut aus, der eine Mischung aus Verzweiflung und Schmerz war, dann bohrte sich der Dolch in ihren Brustkorb und als dieser Schmerz durch ihren Körper schoss, griff die Dunkelheit nach ihr. Sie sank auf den Boden und bevor sie sich der Schwärze hingab, die nach ihr griff, sah sie noch, wie einige Gestalten auf die Orkgruppe zugerannt kamen. Dann war da nichts mehr.
 

***
 

Kiran erwachte schweißgebadet und mit einem erstickten Schrei auf den Lippen. Ihr Oberkörper schoss nach vorne und sie prallte gegen eine harte Brust. Starke Arme und Wärme umfing sie und als sie den Geruch einatmete, wusste sie, wer es war. Tränen stiegen ihr in die Augen und sie gab ihnen nach. Schlurzent schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und weinte an seiner Brust.
 

***
 

Legolas hatte Wache gehalten, als ihn ein ungutes Gefühl übermannte. Er konnte sich diese Beklemmung nicht erklären, denn als er sich umsah, war nirgendwo Gefahr. Sein Blick glitt über die Gefährten, die alle friedlich schliefen. Nun ja, bis auf zwei der Hobbits, die sich immer wieder umdrehten, weil sie offenbar keine geeignete Schlafposition finden konnten. Dann fiel sein Blick auf Kiran. Die junge Elbin hatte sich im Schlaf die Decke ganz ungünstig um die Beine gewickelt und bewegte sich unruhig, doch das war nichts ungewöhnliches. Er und die anderen hatten beobachtet, dass sie des öfteren einen unruhigen Schlaf hatte.
 

Als er sie so betrachtete, dachte er über die letzten beiden Wochen nach. Er und Kiran waren sich, so gut es ging, aus dem Weg gegangen und hatten es vermieden, sich gegenseitig Gemeinheiten an den Kopf zu werfen. Aber trotzdem war sein Blick immer öfter zu der jungen Elbin gewandert und hatte sie beobachtet. Er hatte sich jedes einzelne kleine Detail von ihr eingeprägt. Die Länge ihrer Haare und wie sie sie am liebsten trug, die Form ihres Gesichtes, den Schwung ihrer Lippen, das Funkeln in ihren Augen wenn sie lachte, die Formen ihres Körpers. Vor einigen Tagen hatte er sogar gesehen, dass sie ein kleines Muttermal unter dem linken Schulterblatt hatte, dass wie eine Mallonblüte geformt war. Es hatte ihn zwar verwundert, aber er hatte sie auch nicht darauf ansprechen können. Denn dann müsste er ihr ja sagen, dass er sie nackt gesehen hatte, als sie im See gebadet hatte. Es würde vermutlich nicht zählen, dass das nicht beabsichtigt war. Sie würde ihm die Augen auskratzen.
 

Gerade als er sich dazu entschlossen hatte, sich in der Nähe des Lagers umzusehen, hörte er, wie ein Ast unter einem schweren Gewicht brach. Mit einer fließenden Bewegung sprang er auf, griff seine Waffen und zielte in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Er dachte erst gar nicht daran, seinem potenziellen Feind eine Warnung zukommen zu lassen, also schoss er einen Pfeil ab, der in der Dunkelheit des kleinen Waldes verschwand.
 

Als er nichts hörte, war er etwas irritiert. Vorsichtig machte er einen Schritt nach vorne, doch da löste sich eine Gestalt aus dem Schatten und trat näher ans Lagerfeuer heran.
 

„Du?“
 

„Ich hatte mir einen freudigeren Empfang erhofft.“
 

Legolas zog fragend eine Augenbraue nach oben, stellte seinen Bogen auf den Boden und stützte sich etwas darauf ab.
 

„Mitten in der Nacht?“
 

Das sanfte Lachen des Neuankömmlings hallte durch das Lager, dann wand sein Blick über die schlafenden Gefährten. Sein Blick blieb an der jungen Elbin hängen und leise ging er auf sie zu, um sich neben sie nieder zu knien. Eine blasse Hand strich über die kühle Haut an ihrer Stirn. Sie schwitzte schrecklich und schien einen Alptraum zu haben, denn sie hatte sich wie eine Kugel zusammen gerollt und beide Arme um ihre Körpermitte geschlungen.
 

„Wie lange geht das schon so?“
 

„Wir beobachten das schon seit einigen Nächten. Aber heute Nacht ist es besonders schlimm.“
 

Ein Mensch hätte das kurze Nicken nicht gesehen, doch ein Elb hatte bessere Sinne.
 

„Ich werde sie wecken.“
 

***
 

Die blasse Hand legte sich jetzt auf Kiran’s Schulter, doch kaum lag sie dort, riss Kiran die Augen auf, ein erstickter Schrei auf ihren Lippen und ihr Oberkörper schnellte nach oben, geradewegs gegen den des Neuankömmlings. Starke Arme schlossen sich um sie und als Kiran den ihr vertrauten Duft einatmete, entspannte sie sich sofort. Weinen schlang sie die Arme um den Nacken und vergrub ihr Gesicht an seiner Brust.
 

***
 

Als Kiran gegen ihn geprallt war, war die Kapuze nach hinten gerutscht und so beleuchtete das Lagerfeuer die Gesichtszüge des Neuankömmlings. Silberne Haare fielen bis auf die Schultern und graue Augen leuchteten wie Quecksilber. Lippen hauchten einen Kuss auf ihren Scheitel.
 

„Im si, Kiran.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  x_BlackCat_x
2011-07-21T16:26:46+00:00 21.07.2011 18:26
hey du. Ich bin gerade beim stöbern über deine FF gestolpert. und es war Liebe auf dern ersten Klick =D XD

Ich mag die ff wirklich sehr gerne du schreibst sehr schön und die Idde die dahinter steckt ist genial.
ich mag besonders real life meets mittel erde. =)

ich hoffe das du bald weiterschreibst =) hast schonmal eine treue leserin in mir gefunden =)

liebe grüsse
Cat


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