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Herr der Ringe "Eine Frau in der Gemeinschaft des Ringes"

~Überarbeitete Vision~
von

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Vorstellung

Nach einigen Minuten war Kiran beim großen Saal angekommen, doch sie brachte es noch nicht über sich, ihn zu betreten. Tief atmete sie ein und aus und versuchte dadurch, ihre Nerven zu beruhigen. Sie wusste schließlich nicht, was ab jetzt alles auf sie zu kommen würde und das machte ihr etwas Angst. Zwar würde ihr Lord Elrond zur Seite stehen, aber auch der Herr von Bruchtal konnte ihr nicht bei allen Dingen helfen. An oberster Stelle stand diese Seelengefährten-Sache mit Legolas.

Wie sollte sie sich ihm gegenüber verhalten?

Wie würde er sich ihr gegenüber verhalten?

Wie würde Lindir auf ihre Wandlung reagieren?

Würde er wissen, dass er nicht der ausschlaggebende Punkt dafür war?

So viele Fragen und all die dazugehörigen Antworten musste sie selber heraus finden. Kiran atmete noch einmal tief ein, strich über einige Falten des Rockes und überwand die kleine Entfernung, die sie vom Saal fern hielten, mit leichten Schritten.
 

***
 

Als Kiran den Saal betrat, verstummten alle Gespräche augenblicklich. Sie fühlte die Blicke der Anwesenden mehr, als das sie sie sah, denn sie ging mit gesenktem Kopf zu der kleinen Gruppe, die Lord Elrond beiwohnte. Ihre Ohren brannten, dass fühlte sie und am liebsten wäre sie wieder aus dem Saal gelaufen, um sich vor aller Welt zu verstecken. Doch sie tat es nicht, denn was würde es ihr nützen? Das Problem wäre nur vor sich hin geschoben. aber nicht aus der Welt geschaffen. Lieber gab sie sich jetzt allen preis, als später, wo sie nicht mehr die Unterstützung von Lord Elrond hatte. Als sie den Blick hob, stand sie bereits vor dem Herrn von Bruchtal. Sie konnte in seinen Augen sehen, dass er stolz auf sie war und das gab ihr neue Kraft. Kiran verbeugte sich leicht vor dem Elbenherren und begrüßte ihn in seiner Sprache, die jetzt auch die ihrige war.

"Seit gegrüßt, Lord Elrond. Ich danke Euch für die Einladung zu diesem Fest."

"Ich freue mich, dich hier zu sehen, Kiran. Heute Abend bist du der hellste Stern von allen."

Kiran richtete sich wieder auf und grinste Lord Elrond an, der das Lächeln erwiederte. Ein leises Räuspern lenkte sie Aufmerksamkeit der beiden Elben auf die anderen anwesenden Personen.

"Ah, bitte entschuldigt, meine Freunde, dass ich euch diesen bezaubernden Stern noch gar nicht richtig vorgestellt habe."

Lord Elrond nahm Kiran's Hand und stellte sie dicht neben sich, ein deutliches Zeichen, dass die junge Frau unter dem Schutz von Bruchtal stand und eine besondere Beziehung zu dem Elbenfürsten hatte.

"Kiran, ich möchte dir Gandalf, den Grauen vorstellen. Er ist ein mächtiger Zauberer und ein enger Freund von mir."

Kiran lächelte Gandalf gewinnend an und reichte ihm ihre Hand, die er zu ihrer Überraschung, küsste.

"Es freut mich, Euch nun einmal besser kennen zu lernen, Lady Kiran. Zwar hörte ich viel von Euch, aber Eure Gesellschaft blieb mir bis eben versagt."

Kiran schenkte dem alten Zauberer ein schiefes Grinsen.

"Auch mir ist es ein Vergnügen, Euch entlich einmal persönlich kennen zu lernen, Mithandir. Ich las sehr viel über Euch in Schriften und noch mehr hörte ich von Euch auf meinen Reisen. Ich bin gespannt, ob all die Geschichten über Euch wahr sind."

"Zu meinem Leidwesen neigen viele Angehöriger aller Völker zur maßlosen Übertreibung."

Ein schelmischer Glanz trat in ihre Augen.

"Ihr verbergt sehr viel, Mithandir, mitunter Eure wahre Stärke. Desswegen bin ich der Überzeugung, dass die Geschichten, die ich gehört habe, in vielerlei Hinsicht der Wahrheit entsprechen, auch wenn es dem Erzählenden nicht bewusst ist. Nun, wir werden sehen, zu was Ihr im Stande seit, Mithandir. Auf jeden Fall werde ich Eure Gesellschaft genießen, wie lange sie auch dauern mag."

"Es ist schön zu sehen, dass ihr zwei euch schon mal zu verstehen scheint. Kiran, Aragon und du hattet ja bereits das Vergnügen, doch wirklich einander kennen lernen konntet ihr ja nicht."

Auch Aragon ergriff ihre Hand und hauchte einen Kuss auf deren Rücken. Sie stellte fest, dass er, wenn er sich nicht in der Wildnis aufhielt und die Möglichkeit zur Pflege hatte, sehr gut aussah. Besser noch als im Film. Und das war ein Kunststück.

"Lady Kiran, ich möchte mich noch einmal bei Euch bedanken. Wenn Ihr nicht gewesen wärt, hätte alles sehr schlimm ausgehen können."

"Mitnichten, mein Herr Aragon. Ihr seit ein guter Kämpfer und ich weis, dass ihr alle sicher nach Bruchtal gebracht hättet. Da gibt es für mich keinen Zweifel. Aber es ehrt mich, ein Lob aus Eurem Mund zu hören und sollte ich irgendwann mal etwas tun, was Euer Missfallen erregt, werde ich Euch an unsere erste Begegnung erinnern, damit Ihr nicht mehr erzürnt über mich seit."

Dann, mit einer schnellen Bewegung, beugte sie sich zu ihm vor und flüsterte sehr leise in sein Ohr.

"Der weiße Baum wartet auf Euch. Ihr dürft nicht vor Eurer Bestimmen davon rennen, so wie ich nicht vor der meinen. Der Unterschied zwischen uns ist der: Ihr wisst, welcher Weg für Euch bestimmt ist, den meinen muss ich erst noch finden. Haltet stehts fest an Euren Glauben und an Euren Freunden."

Als sie ihm in die Augen sah, konnte sie deutlich seine Verwirrung sehen. Sie schenkte ihm noch ein letztes Lächeln und wand sich dann dem nächsten Gast zu.

"Es freut mich, Euch wieder bei bester Gesundheit zu sehen, Frodo Beutlin. Wir alle waren in ernster Sorge um Euer Wohl."

Frodo schenkte Kiran ein strahlendes Lächeln.

"Ich muss mich bei Euch bedanken, Lady Kiran. Aragon hat recht. Durch Eure Hilfe haben wir es geschafft, Bruchtal zu erreichen. Ihr seit eine wahrlich schöne und mutige Frau, Herrin."

Kiran strich sich einige Haarsträhnen hinter die Ohrspitzen und grinste.

"Ich danke Euch für diese Komplimente, Herr Beutlin. Ich hoffe, ich werde Eure Gesellschaft noch einige Zeit genießen können."

Der junge Hobbit nickte lebhaft.

"Auch wir möchten Euch danken, Lady Kiran. Und wir schließen uns Frodo's Meinung über Euch an."

Die junge Frau blickte die anderen drei Hobbit's verschmitzt an.

"Euer Dank ehrt mich, werter Herr. Und ich hoffe auch auf Eure Gesellschaft in den nächsten Tagen."

Auch die drei nickten. Sie wollten auf jeden Fall mehr über die junge Frau erfahren.

"Und dies ist Boromir, Sohn Denethor's, dem Truchess von Gondor."

Kiran sah Boromir fest in die Augen und sie sah einen jungen Mann, der viel Verantwortung zu tragen hatte. Sie sah Mut und Klugheit, aber auch jetzt schon lag ein Schatten auf seiner Seele.

"Es ist mir eine Ehre, Euch kennen zu lernen, Herr Boromir. Ich sah einmal die weiße Stadt und daher weiß ich, wie schön Eure Heimat ist. Es ist Euch bestimmt schwer gefallen, sie zu verlassen."

Boromir ergriff ihre Hand und hauchte ebenfals einen Kuss darauf.

"Es ehrt mich, dass eine so anmutige Lady meine Heimat erblickte. Und ja, es fällt mir immer schwer, die weiße Stadt zu verlassen. Und doch, wenn ich es nicht getan hätte, hätten meine Augen niemals Eure Schönheit erblickt und Euer Anblick wäre mir verschmäht worden."

"Ich danke Euch für dieses Kompliment, Herr Boromir. Wenn sich die Zeit ergibt, müsst Ihr mir mehr über die weiße Stadt erzählen, damit sie mir nicht mehr allzu fremd ist. Es müssen wahre Wunder in ihr verborgen sein."

"Mit Freuden werde ich Euch alles erzählen, was Ihr zu erfahren wünscht, Lady Kiran. Und ich denke, für ein Gespräch findet man immer Zeit. Besonders mit einer solch liebreizenden Dame, wie Ihr es seit."

Kiran lächelte kurz und nickte ihm noch einmal zu, bevor sie dem nächsten Gast vorgestellt wurde.

"Dies ist Gimli, Gloin's Sohn. Er ist ein Zwerg, der von weit her kommt."

Kiran beugte sich zu Gimli runter und grinste ihn an.

"Es ehrt mich, Euch kennen zu lernen, Herr Gimli."

Alle Anwesenden blickten sie erschrocken an, als sie dem Zwerg in seiner Sprache begrüßte und auch Gimli war nicht minder überrascht, eine Elbe die Sprache seines Volkes sprechen zu hören. Ein wissender Ausdruck trat in seine Augen.

"Ich war vorher ein Mensch, Herr Gimli und ich habe einige Zeit in der Gesellschaft von Zwergen verbracht, die so freundlich waren, mich Eure Sprache zu lehren. Und Ihr solltet kein so schlechtes Bild über die Elben haben. Auch sie haben sich geändert, aber das werdet Ihr noch früh genug selber fest stellen."

"Wie dem auch sei, Lady Kiran, es ist schön, jemanden in meiner Sprache sprechen zu hören. Es hat Euch bestimmt sehr viel Mühe gekostet, sie zu erlernen. Unsere Wortlaute sind sehr kehlig."

"Mitnichten, Herr Gimli. Ich habe ein Talent dafür, Sprachen zu erlernen. Und jede Sprache ist auf ihre eigene Art ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftig. Und so ganz unter uns, die Sprach der Elben ist auch nicht sehr einfach. So viele Wörter für die gleiche Sache, da kann man schon einmal durcheinander kommen."

Die beiden grinsten sich verschwöhrerisch an. Sie mochten sich schon jetzt und beide waren sich sicher, dass sie noch einige lustige Momente miteinander verleben würden. Lord Elrond sah sie überrascht an und sein Blick sagte ihr, dass sie ihm noch einiges zu erklären hatte.

"Und nun möchte ich dir Legolas. dem Prinz des Düsterwaldes, vorstellen. Sein Vater und ich kämpften in vielen Schlachten zusammen und Legolas hat sein Geschick geerbt."

Kiran's Herz begann zu rasen und schmerzhaft gegen ihre Brust zu schlagen. Langsam hob sie den Blick und ihr Atem stockte. Legolas sah einfach nur atemberaubend aus. Sein Haar wirkte wie helle Mondstrahlen, die noch von der untergehenden Sonne geküsst wurden und seine Augen waren von einem solch intensieven kobaldblau, welches sie noch nie gesehen hatte. Er war groß, breitschultrig, aber schmal in den Hüften. Er trug eine edle dunkelgrüne Tunika und hatte sein Haar so zurück geflochten, wie es bei den Elben von hohem Stand üblich war. Kiran schaffte es nicht, ihm lange in die Augen zu sehen und so verbeugte sie sich vor ihm.

"Es ist mir eine Ehre, Euch kennen zu lernen, Eure Hoheit. Ich hoffe, Eure Reise war angenehm?"

"Durchaus, wenn auch teilweise etwas hinderlich."

Kiran richtete sich wieder auf und die beiden Elben maßen sich abschätzend mit Blicken. Jeder konnte sehen, dass es eine gewisse Spannung gab, doch keiner konnte sich erklären, was der Grund war. Keiner bis auf Elrond und Gandalf, die ja Bescheit wussten.



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