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Eiskalte Liebe

von

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Freundschaftsdienste - selbstverständlich oder?

Der Wecker klingelte. Genervt warf Jelana ihn gegen die Wand und er verstummte sofort. Noch beinahe im Halbschlaf drehte sie sich auf die andere Seite.

Sie hatte lange gebraucht um überhaupt einzuschlafen, zu sehr hatten sie die gestrigen Ereignisse beschäftigt.

Ihre Mutter war hellauf begeistert gewesen als sie nach Hause kam und Takumi erblickte. Dessen Stimmung war jedoch mehr als auf dem Nullpunkt nachdem Seto aufgekreuzt war – und sie mit grüner, schleimigen Masse im Gesicht erwischt hatte.

Wieso musste auch immer IHR sowas passieren?

Mit einem schweren Seufzer schwang sie sich letztendlich doch aus dem Bett und schlurfte ins Bad um sich fertig zu machen. Am liebsten wäre sie zwar zu Haus geblieben, aber sie hatte ja noch ein Hühnchen mit Tea zu rupfen.

Das war alles ihre Schuld!
 

Als sie sich endlich in ihre Schuluniform bequemt hatte und einen Blick aus dem Fenster warf verschlechterte das ihre Laune rapide: Es regnete. Nein. Es goss aus Kübeln, schüttete aus Eimern....

Ihre Mutter war natürlich schon weg. Na klasse.

Sie durfte also durch den strömenden Regen laufen. Fluchend stand sie noch im Flur. Wo waren nur diese verdammten Regenschirme hin?

Sie spürte einen leichten Schlag auf den Hinterkopf. Verwundert drehte sie sich um.

„Versuchs mal mit dem!“

Takumi drückte ihr mit einem matten Grinsen einen Regenschirm in die Hand und verschwand verschlafen in der Küche.

Wow. Was war in der Nacht passiert? Waren die Mainzelmännchen gekommen und hatten ihren Bruder zurückgebracht und gegen diesen komischen Kerl von gestern ausgetauscht?

Sie stand noch etwas perplex im Flur, bemerkte dann jedoch, dass es schon ziemlich spät war.

„Danke“ rief sie in die Küche und eilte durch den Regen in Richtung Schule.

„Na klasse ich komme sicherlich wieder zu spät!“ murmelte sie und malte sich schon aus, was ihr Lehrer ihr für eine Strafe aufbrummen würde. Er war in letzter Zeit recht nett gewesen, sicherlich hatte er eine Strichliste oder sowas geführt und würde ihr jetzt allerhand verbrochenes unter die Nase reiben – nicht zuletzt die Sache im Biounterricht. Die arme Putzfrau, die den Eimer leeren musste.

Sie dachte gerade über die Tatsache nach, dass sie von Glück reden konnte, dass sie einen Regenschirm hatte, als ein Auto mit vollspeed an ihr vorbeifuhr und durch eine Pfütze fuhr.

Wie hätte es anders sein sollen? Sie bekam natürlich die volle Ladung ab. Dass sie erkannte zu wem dieses Auto gehörte machte ihren Gemütszustand nicht gerade besser.

Der konnte was erleben!

Pitschnass bis auf die Unterwäsche und ganze zehn Minuten zu spät stürmte sie ins Klassenzimmer und zwar ohne zu klopfen.

„Entschuldigung“ grummelte sie in die Richtung des Lehrers, war aber mit den Gedanken schon bei ganz anderen Sachen.

„Tja, ich denke das wird diesmal nicht ohne Konsequenzen an ihnen vorüber gehen, Frau Ito! Morgen nach der sechsten Stunde. Sie werden in der Bibliothek aushelfen.“

Jelana verharrte in ihrer Bewegung.

Nicht aufregen! Sie versuchte sich verzweifelt zu beruhigen. Als hätte der Tag noch nicht beschissen genug angefangen. Mittwoch war doch der einzige Tag an dem sie relativ früh aus der Schule kam. Verdammt!

„Bibliothek?!“ knurrte sie mit zusammengebissenen Zähnen. Sie musste es wohl so hinnehmen. Die würden schon noch merken was sie davon hatten.

Jelana + Bibliothek = heilloses Chaos. Aber war es je anders?

Wütend stapfte sie zu ihrem Platz. Was? Joey war nicht da? Na klasse. Das würde der schlimmste und langweiligste Tag werden den sie je erlebt hatte. Wieso hatte er nicht Bescheid gesagt?

Darum musste sie sich später kümmern. Jetzt musste sie erstmal darüber nachdenken wen sie zu erst zur Sau machte: Tea oder Seto?

Sie entschied sich für Seto. An dem konnte man sicherlich besser Aggressionen loswerden, ohne dass er anfing zu heulen oder so. Er hatte es verdient. Er war ihr erstes Opfer.

Das hätte er schon im Unterricht zu spüren bekommen, doch er sah sie ja nicht an.

Ihre mit Gift und Galle geladenen Blicke trafen also nur auf seinen Rücken und lösten sich danach in Luft auf.

Erst als es zur Pause schellte bemerkte Jelana, dass sie die ganze Zeit ihren Bleistift in den Tisch gebohrt hatte und dort nun ein Loch zu sehen war.

Mist. Blöde Billigtische! Schnell schob sie ihren Block über den Schaden. Hoffentlich sah das keiner.

„Jetzt begeht der begossene Pudel also auch noch Vandalismus! Einer krimineller als der Andere!“

„Duuuuuu“ knurrte Jelana und ehe er sich versah stand sie schon gefährlich nahe vor ihm.

„Du solltest mal deinen vorlauten Mund halten! Bring deinem Chauffeur erstmal anständiges Fahren bei bevor du an anderen herum erziehst!“ maulte sie ihn an.

Wäre sie tatsächlich ein Pudel gewesen, wäre sie ihn wohl angesprungen und hätte ihn zerfleischt.

„Man, deine Laune ist ja schon wieder so mies“ ertönte eine andere Stimme hinter ihr und die dazugehörige Person packte sie am Arm.

„Verschwende deine Energie doch nicht an ihn!“

Noch immer geladen bis obenhin drehte Jelana sich auf dem Absatz herum.

„Du hast recht. Sonst bleibt für Dich ja nichts mehr übrig!“

Mittlerweile hatten sich schon ein paar Schüler um sie versammelt. Sie sprach wohl lauter als sie es wollte, aber wenn sie einmal wütend war konnte sie an der Lautstärke ihrer Stimme nicht viel ändern.

„Was fällt dir ein mich einfach mit diesem Idioten allein zu lassen? Mit diesem komischen Zeugs im Gesicht, was nicht mal hält was es verspricht. Weißt du wie peinlich das war?“

Ihr fiel auf, dass das was sie hier abzog wahrscheinlich nicht weniger peinlich war.

Einen garstigen Blick bekam Seto noch entgegengeschleudert und bevor er endlich einen dummen Spruch ablassen konnte, war sie schon davon gestapft.

Den Rest des Tages redete sie mit niemandem.

Nicht mit Yugi, der sich in der Mensa besorgt neben sie gesetzt hatte, nicht mit Tea, die sich tausendmal entschuldigte und erst recht nicht mit Seto Kaiba, der ihr hier und da über den Tag verteilt ein paar fiese Sprüche an den Kopf warf.

Sie war froh, als der Unterricht endlich vorbei war und langsam schwand ihre Wut. Als sie schließlich auf dem Weg zum Schauspielkurs war, hatte sie beinahe gute Laune.

Sie hatte Sayu schon längere Zeit nicht mehr gesehen. Mittlerweile hatte diese nämlich einen anderen Freundeskreis neben dem ihrem. Ab und zu schaute sie zwar nochmal vorbei, aber dann begab sie sich wieder zu den anderen. Irgendwie fand Jelana es schade, aber sie war sich sicher, dass das ihrer Freundschaft nicht schaden würde.

Umso mehr freute sie sich natürlich, dass sie ihre Freundin gleich wiedersehen würde denn schließlich hatte diese ja denselben Kurs belegt.

Als sie die Türe zum Silentium jedoch aufstieß sah sie, dass Sayu gar nicht da war.

Etwas enttäuscht ließ sie sich neben einem recht nett wirkendem Mädchen nieder. Vielleicht kam sie ja etwas später.

Nein. Tat sie nicht. Genau wie Joey blieb sie verschollen. Hatten die sich abgesprochen?

Ohne Sayu machte das Schauspielen nur halb so viel Spaß vor allem, weil Jelana erfahren durfte, dass das Mädchen was anfangs neben ihr gesessen hatte gar nicht so nett war wie es schien.

Überhaupt waren hier mehr eingebildete Zicken, die vom großen Auftritt in ihrer Lieblingsseifenoper träumten, als Leute denen wirklich etwas am Schauspielen lag.

Doch nicht nur das war es was Jelana störte. Irgendwas schienen die anderen Mädels gegen sie persönlich zu haben, dabei kannte sie sie doch gar nicht.

Bald schon durfte sie jedoch auch erfahren was es war, was die anderen so störte...
 

„Du bist ein dummes Miststück! Das ist unser Problem“ bekam sie zu hören, als sie nach dem Kurs zu einem der Mädchen ging und fragte, was ihr Problem sei.

Sie kam gar nicht dazu zu fragen, was sie denn verbrochen hatte, zu schnell hatte sich eine Gruppe von Mädchen um sie herum gestellt und ehe sie sich versah war sie ins Mädchenklo gezogen worden.

„Ok! Raus mit der Sprache was läuft da mit Seto Kaiba?“ fragte ein großes Mädchen. Sie war wirklich hübsch, hatte große blonde Locken, die ihr bis zur Hüfte reichten und tiefblaue Augen.

Doch trotz dieses Anblicks brach Jelana in lautes Gelächter aus.

„Was?“ brauchte sie nur heraus. „Was soll da laufen? Er ist ein Idiot!“

„Und deswegen besucht er dich bei dir zu Hause?“

Wow. Hatte die nichts besseres zu tun als Leuten hinterher zu stalken?

„Sein Bruder und mein Bruder sind befreundet das ist alles.“ erklärte sie sachlich.

Offenbar waren alle anderen jedoch nicht erpicht darauf sachlich zu bleiben.

Mit einem lauten Platschen entleerte eine ihrer Mitschülerinnen einen Eimer mit Putzwasser über ihrem Kopf.

Jelana schnappte nach Luft. Das war ja die Höhe.

„Meine Fresse was geht denn mit euch????“ rief sie aufgebracht.

„Du solltest einfach deine Finger von ihm lassen, sonst kannst du was erleben!“

„Sag mal du Schnepfe hast du mir nicht zugehört oder fällst du ins Klischee des dummen Blondchens?* Da läuft nix und da wird auch nichts laufen denn er ist ein Idiot. I-D-I-O-T!“

Wahrscheinlich hätte sie in einer solchen Lage nicht eine so dicke Lippe riskieren sollen – immerhin standen um die acht Mädchen um sie herum, alle größer als sie und offenbar von ihren Trieben und Gelüsten getrieben.

Offenbar hatten alle gerade vor auf sie einzuschlagen, jedenfalls sah es danach aus, als eine ihr bekannte Stimme ertönte.

„Dann macht es dir ja sicherlich nichts aus, wenn ich ihn mir schnappe?!“

Jelana blickte in das Gesicht ihrer Freundin.

„Sayu? Wo warst du? Kommst du nicht zum Theaterunterricht?“

Irgendwie kam ihr der Blick ihrer Freundin ziemlich verändert vor. Nein. Halt!

Es war nicht nur ihr Blick. Ihr ganzes Äußeres war verändert. Seid wann schminkte sie sich so krass? Das passte alles gar nicht zu ihr.

„Weißt du eigentlich war ich immer nur wegen dir im Theaterunterricht. Ich hab darauf keine Lust mehr. Ich bin jetzt im Nähkurs. Deine Zeit verbringst du ja offenbar sowieso lieber mit diesem Looser, Wheeler! Ich habe mittlerweile einfach andere Interessen – eine davon ist Seto Kaiba!“

Jelana sah sie verwirrt an. Irgendwie ergaben diese Worte keinen Sinn.

„Ich rate dir also genau wie die anderen Mädels lieber die Finger von ihm zu lassen. Wer weiß zu was sie so im Stande sind.“

Bei diesem Satz lief es Jelana eiskalt den Rücken hinab.

Sie sagte jedoch nichts, ließ ihre Freundin einfach gehen, gefolgt von den anderen Mädchen, welche ihr noch ein paar verächtliche Blicke zuwarfen.

Offenbar hatte Jelana die Veränderung ihrer Freundin nicht wahrgenommen. Innerhalb von ein paar Tagen hatte sie sich um hundertachtzig Grad gedreht, war offenbar ziemlich beliebt geworden und das obwohl sie von der Domino South kam.

Jelana wusste nicht was sie davon halten sollte. Immerhin hatte sie ihren besten Freund beschimpft. Ob sie wohl eifersüchtig war?

Ihre Gedanken flossen zu Seto – mal wieder.

Ob sie es sich eingestehen wollte oder nicht – sie wusste wieso alle so auf ihn abfuhren. Sie konnte es nachvollziehen, aber übertrieben diese Mädchen nicht etwas?

Jelana versuchte sich gedanklich zu ordnen. Sie würde jetzt Joey besuchen gehen um zu sehen was mit ihm war und dann würde sie nach Hause gehen. So wie sie es vorgehabt hatte. Sayu würde sich sicherlich wieder einkriegen. Sie hatte sich sicherlich nur so verhalten, weil ihre neuen Freundinnen in der Nähe waren. Sicherlich würde sie sich später dafür entschuldigen. Ganz bestimmt.

Jelana stieß die Toilettentüre auf und weil sie das mit so viel Schwung machte, rannte sie direkt in die Arme von irgendwem. Hoffentlich nicht eines von den Mädchen, das konnte sie jetzt gar nicht vertragen.

Sie hob, wiedereinmal total genervt, den Blick und wusste nicht ob sie nun froh war in diese wunderschönen eisblauen Augen zu sehen oder eher nicht.

„Das kannst du meinem Chauffeur jetzt aber nicht in die Schuhe schieben.“ hörte sie seine Stimme belustigt sagen und irgendwie störte es sie gerade gar nicht ganz so sehr wie zuvor.

Wahrscheinlich war sie einfach froh, dass sie jemandem begegnete, der sie nur beschimpfte und sie nicht gleich mit einem Eimer Wasser übergoss oder ihr drohte.

Sie runzelte die Stirn, wusste ausnahmsweise mal nicht was sie sagen sollte. Irgendwie wollte sie nochmal überprüfen was die Mädchen so toll an ihm fanden, es verstehen. So wanderte ihr Blick über seinen Körper und blieb letztendlich erneut an seinen Augen hängen, was ihr einen angenehmen Schauer über den Rücken jagte.

„I..ich geh jetzt“ nuschelte sie eilig, wandte den Blick aber erst einige Sekunden danach ab und verschwand schließlich.

Was war nur in letzter Zeit los? Es schien als wäre sie Opfer eines tollwütigen Autors geworden, der seinen Frust an ihr ausließ.**

Zu allem Überfluss fiel ihr auf, dass sie nicht wusste wo ihr bester Freund wohnte. Ja, wo gab es denn sowas?

Genervt zog sie ihr Handy aus der Tasche und tat das, was sie eigentlich vermeiden wollte: Sie rief Tea an.

Bevor sie fragte wo Joey wohnte, entschuldigte sie sich jedoch und kam sich dabei ziemlich gedemütigt vor.

„Egal – für Joey!“ redete sie sich gut zu und bald war auch dieses Gespräch vorüber. Tea hatte ihr verziehen, sich selbst ebenfalls entschuldigt und ihr die Adresse gegeben.

Na, vielleicht ging doch nicht alles schief was sie anfing.

Zum Glück hatte es aufgehört zu regnen. Wobei das auch nichts gemacht hätte – sie war ja sowieso schon klitschnass.

Sie verstand, dass Joey nach der Schule immer so nörgelte, dass er keine Lust hatte nach Hause zu laufen. Er hatte schon ein ziemlich weites Stück zu meistern.

Aber der Schulweg war wohl nicht das Einzige was ihn quengeln ließ. Jelana dachte schon, dass sie in einem schlimmen Viertel lebte, aber das hier war nicht zu toppen.

Es sah schon von außen aus, wie ein Nest in dem Kleinkriminelle ihren Ursprung fanden. Das passte ihrer Meinung nach gar nicht zu Joey.

Naja, vielleicht sah es in seiner Wohnung ja ganz anders aus.

Das Haus an sich passte genau zu den übrigen und es dauerte etwas bis sie schellen konnte, denn der Knopf hing etwas seltsam aus der Wand und verhakte sich ein paar Mal.

Schließlich hatte sie aber auch diese Hürde überwunden.

Sie wartete etwas und schließlich öffnete sich die Tür. Im Hausflur roch es ziemlich streng, was sie die Nase rümpfen ließ.

Wenn sie sich nicht täuschte müsste sich Joeys Wohnung ganz oben befinden. Als sie jedoch den Mann erblickte, der ihr die Tür geöffnet hatte, glaubte sie falsch zu sein. Das konnte doch nicht sein.

Er hatte eine Bierdose in der Hand, war nicht rasiert und auf seinem Unterhemd waren unzählige Flecken zu sehen. Ein strenger Geruch kam Jelana entgegen – er musste wirklich viel getrunken haben.

„Eh. Ich weiß nicht, ob ich hier so richtig bin. Ich wollte zu Joey. Joey Wheeler.“ murmelte sie.

„Was willste denn von dem?“ lallte der Mann vor ihr, während er sich am Bauch kratze.

„Ehm. Wir gehen in eine Klasse ich wollte ihm...die Hausaufgaben bringen!“

Sie hoffte noch immer, dass er sagen würde, dass sie hier falsch war.

Tat er nicht.

„Ach Hausaufgaben. Der Bengel hat was besseres zu tun!“ er rülpste laut und fuhr dann fort „Aber wenne meist dann schwing' dich mal hier rein.“

Vorsichtig trat sie in die Wohnung und war überrascht, dass es recht gemütlich und wohnlich hier aussah, mal abgesehen von den unzähligen Bierdosen, die auf dem Wohnzimmertisch standen.

Eine Tür wurde aufgerissen und ehe sie sich versah hatte der Kerl sie in ein Zimmer geschoben und mit einem „Viel Spaß und seid bloß leise“ die Tür wieder geschlossen.

Etwas verdattert sah Jelana auf das Bett vor ihr. Unter der Decke lag jemand und erst als dieser jemand sich etwas bewegte und ein blonder Schopf hinausragte, machte sich wenigstens etwas Erleichterung in ihr breit.

Leise stellte sie sich neben das Bett und piekte vorsichtig in die Decke. Ein Grummeln war zu hören.

Nochmal piekte sie und endlich wurde die Decke zu Seite geschoben.

Vor ihr saß Joey, nur in einer Boxershort und es dauerte etwas bis er begriff. Die ganze Sache war Jelana wohl peinlicher als ihm, aber trotzdem zog er schnell wieder die Decke zu sich.

„Was machst du denn hier?“ fragte er leicht panisch.

Das interessierte Jelana gerade aber weniger. Neben seinem schlaksigen und vor allem halbnackten Körper hatte sie noch etwas anderes entdeckt:

Sein Körper war übersät mit blauen Flecken.

„Was hat er mit dir gemacht?“

„Nichts Ich...“

„Jetzt ist mir klar woher du das blaue Auge hattest“ unterbrach sie ihn.

Also hatte sie doch Recht gehabt.

„Wieso hast du mir nicht davon erzählt?“

„Wozu? Was willst du denn daran ändern?“

Jelana dachte einen Augenblick nach. Irgendetwas wäre ihr sicherlich eingefallen.

„Du hättest bei uns wohnen können so lange – also ich mein das kannst du immer noch!“ schlug sie vor. Ihre Mutter mochte Joey, was sollte sie dagegen haben?

Langsam ließ sie sich neben ihm auf das Bett nieder. Sie saß jetzt direkt neben ihm und nach kurzem Zögern legte sie ihm einfach tröstend einen Arm um die Schultern.

„Ihr habt schon genug Stress und Platz habt ihr auch nicht. Was wenn Takumi wieder auftaucht?“

„Oh, ehm der ist schon wieder da. Aber der wird dir schon nicht an die Gurgel gehen. Du hast ihn nur auf dem Falschen Fuß erwischt. Platz schaffen wir. Das ist kein Thema und wenn ich auf einem Klappbett oder auf dem Boden schlafen muss!“

Er grinste. Na endlich.

„Du bist bescheuert.“ murmelte er. „Das geht doch nicht. Ich bin damit aufgewachsen. Ich kann damit umgehen...“

„Das sehe ich!“ fiel ihm Jelana wieder ins Wort und deutete dabei auf einen blauen Fleck auf seiner Brust, von der die Decke gerutscht war.

Offenbar wusste er nicht was er darauf antworten sollte.

„Weißt du wenn das mit meinen Noten so weiter geht dann kann ich nen guten Job knicken und es wird dauern bis ich endlich ausziehen kann.“

Achso! Deswegen hatte er sich in der letzten Mathestunde so sehr bemüht.

„Weißt du was? Wir ziehen einfach zusammen!“ Jelana konnte sich ein Kichern nicht verkneifen.

„Geteilte Miete ist doch viel angenehmer!“

Joey sah sie etwas perplex an. „Ohne guten Job kann ich auch nicht nur die Hälfte bezahlen.“

„Sei doch nicht so pessimistisch! In Mathe hast du doch schon angefangen dich zu bessern. Mach das in den anderen Fächern auch, dann packst du das. Du bist ja nicht blöd oder so.“

Sie tat als würde sie angestrengt nachdenken. „Obwoooohhhl“

Mit einem Grinsen im Gesicht gab er ihr einen leichten Schlag auf den Hinterkopf.

„Autsch. Naja, was ist jetzt? Nimmst du das Angebot an?“

Sie hielt ihm die Hand hin, doch bevor er einschlagen konnte zog sie sie noch einmal weg.

„Das Angebot hat nen Komplettpreis. Inbegriffen ist nicht nur das spätere zusammenziehen, sondern auch das jetzige und sofortige mitkommen um sich bei mir häuslich niederzulassen!“

Joey sah sie etwas zweifelnd an, doch nach einigem Überlegen schlug er endlich ein.

„Na also. Geht doch. Ich helfe dir beim Packen!“

Sie hatte die Worte nicht ganz ausgesprochen da war sie schon aufgesprungen und gemeinsam packten sie seine Tasche.

Die Tasche, die ihn seiner Zukunft ein kleines Stückchen näher brachte.
 

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* Nicht, dass das falsch rüberkommt oder so! Ich habe keine Vorurteile und Jelana auch nicht xD. Das passte gerade nur einfach so schön. Denkt dran ich spreche von einem KLISCHEE ;).
 

** Ach Quaaaaark wie kommt sie denn auf sowas? :D :D :D



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2011-01-16T01:51:33+00:00 16.01.2011 02:51
ebenso ein tolles kapi :D
jaja, wie schnell aus feunde feinde werde...schon traurig T__T
joey tut mir aber auch leid.. aber jetzt kommt ja eine bessere zukunft für ihn :D (hoffe ich zumindestens)
Yurii <3


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