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A Vampire Tale

von

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Neues Leben

Nur wenige Minuten später waren die beiden in einer kleinen, einfachen Wohnung in einem Nachbardorf. Die Überfahrt war still verlaufen, zu Karins Überraschung hatte Victoria sich an das Steuer des Kleinwagens gesetzt. Ihr Fahrstil war nicht perfekt aber sie hatte keinerlei Mühe zurechtzukommen. Auf der Fahrt selbst wurde nicht viel geredet, Karin war vor allem damit beschäftigt ihre Lungen frei zu husten. In der Wohnung selbst legte sie sich erst einmal etwas hin. Victoria hatte die Dusche gleich für sich in Beschlag genommen und so blieb ihr nichts anderes übrig als zu warten. Während Victoria am Duschen war, legte Karin einige Klamotten für sie und sich raus und machte den Kamin an, in welchem die Klamotten die sie bis gerade getragen hatte landeten. Sie würde die zeremonielle Robe nie wieder brauchen, außerdem war sie verrußt und blutig. Nach einiger Zeit kam Victoria endlich aus dem Bad. „Ist das normal das irgendwann das Heißwasser ausgeht?“ Karin nickte mit einem leisen Seufzer. „Na Klasse, jetzt darf ich erstmal eine Stunde warten bis ich duschen kann ohne zu erfrieren...der linke Klamottenstapel auf der Couch ist für euch, ich hoffe es passt.“- „Danke, du gibst wirklich eine tolle Dienerin ab.“ meinte Victoria grinsend. Karin drehte sich kurz zu ihr um, doch danach ziemlich schnell wieder zurück. „Sie hätten wenigstens das Handtuch erst einmal um lassen können.“ Es lief tatsächlich eine Vampirin nackt durch Karins kleine Wohnung. Nicht nur irgendeine, sie war wohl die mächtigste Vampirin von allen, zumindest wenn die Geschichten stimmten welche offenbar nur teilweise wahr waren. „Nicht so förmlich und nicht so schüchtern, man könnte meinen du hättest noch nie eine nackte Frau gesehen, dabei turnt dich das ganze doch sogar an.“ Karin fühlte sich ertappt und wurde rot. „Woher...?“ Victoria lachte. „Daher wo ich auch deine Herkunft kenne und das Wissen wie man ein Auto fährt oder die Dusche funktioniert. Dein Blut ist der Schlüssel.“ Verwirrt fragte sie nach. „Mein Blut?“ Victoria zog ihre Augenbraue hoch. „Man hat dich in eine andere Welt gezogen und dir rein gar nichts beigebracht...armes Kind. Also gut, ich erkläre es dir.“ Victoria setzte sich neben Karin auf den Boden. Sie hatte tatsächlich das aussehen was man von einer Adligen ihres Kalibers erwartete, aber ihre Umgangsformen schienen gänzlich andere. „Wenn ein Vampir von einem Menschen Blut trinkt dient dies erst einmal der Nahrungsaufnahme, ab einer gewissen Menge nimmt man aber auch Wissen dieser Person auf. Wenn man genug trinkt sogar Erinnerungen. Aber wenn es so weit kommt wird es für den Menschen gefährlich, wenn ich dich komplett Leer saugen würde würdest du darüber hinaus gewissermaßen ein Teil von mir werden. Deine Seele würde ein Teil von meiner werden und ich würde über deine Macht, dein Wissen und die meisten deine Fähigkeiten verfügen. Du würdest auch gewissermaßen noch in meinem Bewusstsein existieren und mit mir kommunizieren können aber dein Leben wäre vorbei.“ Karin hörte gebannt zu. „Und...können solche Seelen auch wieder frei kommen?“ Victoria nickte „Ja, durch den Tod des Vampirs, genau deshalb hab ich viel von meiner einstigen Macht verloren.“ - „Moment heißt das etwas dass du...?“ Victoria schüttelte den Kopf. „Nein, auch wenn ich das Blut Hunderter oder gar Tausender bis zum letzten Tropfen trinken würde, deiner Familie könnte ich nicht das Leben zurückbringen.“ Karin seufzte und blickte zu Boden, eine weitere Enttäuschung, eine von vielen doch nun war sie sich absolut sicher dass ihr Leben nie wieder das alte sein konnte. „Kopf hoch, du bist eine Van Hellsing, dein Schlag lässt sich nicht so leicht unterkriegen.“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein, ich bin keine Van Hellsing, ich bin ein ganz normales Mädchen deren Leben zerschmettert wurde, mein Name ist nicht Van Hellsing sondern...“ Victoria legte ihr wieder den Finger auf die Lippen. „Du bist eine Van Hellsing, ich habe es in deinem Blut geschmeckt und ich denke dass du diesen Namen annehmen solltest. Es ist dein Erbe, vielleicht sogar dein Schicksal.“ Karin brachte ein bitteres Grinsen hervor. „Soll ich etwa Vampire jagen?“ - „Nicht direkt, aber sie werden dich jagen, du solltest zumindest lernen dich zu verteidigen.“ - „Gegen Vampire? Ich habe ja sonst nichts besseres zu tun als gegen die Wesen zu kämpfen die mich in der Luft zerreißen können.“ Victoria legte ihren Arm um Karins Schulter und zog sie etwas zu sich. „Keine sorge, ich helfe dir, unter der Voraussetzung dass du deinen Schwur wirklich einhältst.“ Karin legte den Kopf auf Victorias Schulter und schloss die Augen etwas. Es war das höchste Maß an Zuneigung dass sie in den letzten Monaten erhalten hatte. „Victoria...“ - „Ja mein Kind?“ - „...danke.“ Sanft spürte sie wie die Vampirin mit ihrer Hand über ihren Rücken Strich. „Schon gut. Ich versteh dich besser als du vielleicht glaubst. Aber erst einmal solltest du dich noch etwas ausruhen.“ Die Worte wirkten unwiderstehlich, tatsächlich wollte sie jetzt nichts anderes als sich schlafen legen. „Ich leg mich auf die Couch, du kannst mein Bett haben...“ meinte sie während die Sinne langsam zu schwinden schienen. „Mach dir darum keine sorgen. Du bist in guten Händen.“ Karin wusste nicht was sie davon halten sollte, erst recht nicht weil sie merkte wie Victoria sie kurz darauf wieder in den Hals biss. Doch schmerzte es nicht, im Gegenteil, es breitete sich eine Art wohlige Wärme in ihrem Körper aus und kurz darauf war sie schon eingeschlafen.
 

Als sie am nächsten Morgen erwachte lag Karin zu ihrer Verwunderung in ihrem Bett, die andere Hälfte des Bettes sah auch so aus als hätte dort jemand gelegen. Sie fühlte nach der Stelle, auch wenn es ihr Merkwürdig schien, die meisten Vampire besaßen keine Körpertemperatur. Wenn dann war sie in der Regel nur vorgetäuscht. Doch zu Karins Verwunderung war die Stelle im Bett tatsächlich warm. Leicht verwirrt ging sie aus dem Schlafzimmer in das Wohnzimmer, in dem sich zugleich auch die Küche befand. Sie konnte ihren Augen kaum glauben bei dem was sie sah. In der Küche stand Victoria – gerüstet mit einer Schürze und bewaffnet mit einem Pfannenwender, in der anderen Hand hielt sie eine Pfanne in der Speck und ein paar Spiegeleier brutzelten. „Kneif mich ma Vici...“ rutschte es ihr heraus wonach die Vampirin in ihre Richtung grinste. „Guten morgen, wie gehts?“ fragte sie in freundlichem Ton und wirkte dabei fast schon wie eine Art Mutterfigur. „Keine Ahnung, ich weiß gerade nicht einmal ob ich überhaupt noch am Leben bin...“ Die Vampirin kicherte und wandte sich wieder der Mahlzeit zu die sie zubereitete. „Du bist es, mach dir keine sorgen.“ Karin nickte und setzte sich an den Esstisch. Danach stand sie wieder auf, holte eine Cola aus dem Kühlschrank und trank erstmal einen kräftigen Schluck und setzte sich danach wieder an den Tisch. „Also nochmal langsam zum mitschreiben...“ eröffnete sie. „...ich sitze hier in meiner Wohnung, mit einer Vampirfürstin die vor mehreren Jahrhunderten getötet wurde. Gestern wurde sie wieder zum Leben erweckt und hat rund hundert Vampire abgeschlachtet...und nun steht sie in meiner Küche und brutzelt ein Frühstück?“ Victoria kicherte leicht Mädchenhaft. „Ja in der tat, die mächtigste Vampirin in der Geschichte brutzelt dir gerade ein Frühstück, nur dass ich ziemlich genau 115 Jahre Tod war und nicht Jahrhunderte.“ Die Erläuterung machte es auch noch nicht einfacher für Karin. „Ist dir mein Blut nicht bekommen oder sowas?“ wollte sie wissen, anders konnte es kaum sein. „Nein, es ist nur, ich muss dir irgendwo ein wenig dankbar sein, außerdem bin ich froh überhaupt etwas machen zu können...möchtest du deine Eier gewendet?“ Eine merkwürdige Situation, aber Karin beschloss einfach das Beste aus dieser zu machen. „Nein von einer Seite ist gut, haben wir auch Toast?“ - „Ich glaube schon aber ich hab keine Ahnung wie das geht.“ Erneut war Karin irgendetwas zwischen erstaunt und verwirrt. „Du weißt wie man ein Auto fährt aber nicht wie man einen Toaster bedient?“ Victoria zuckte mit den Schultern. „Hey ich kann das Wissen was ich aus dir aussauge nicht filtern, sei froh dass ich deine Blechkutsche zum laufen bekommen habe, wärst du gefahren wären wir mit Sicherheit an einem Baum oder einer Leitplanke geendet, was auch immer eine Leitplanke sein soll.“ Karin zog die Augenbraue hoch und kümmerte sich danach darum dass der Toaster seine Arbeit verrichtete. „Und warum bedankst du dich bei mir?“ - „Du musst das nicht verstehen, sagen wir für den Anfang erst einmal ein Dankeschön für die Wiedererweckung, dein Blut und das damit verbundene Wissen.“ Das erste an diesem morgen was Karin wirklich verstand. „Das macht Sinn.“ Kurze Zeit später wurde ihr der Teller mit Toast, Spiegelei und gebratenem Speck hingestellt. Es war nicht perfekt aber ein ordentliches Frühstück. Sie fragte sich ob die Vampirin zum ersten mal etwas brutzelte oder dies schon öfters gemacht hatte. Nicht zuletzt weil sie sich selbst einen Teller fertig machte. „Du isst normales essen?“ - „Ja, ich könnte mich zwar rein von Blut ernähren aber ich kann einen Teil meines Nährstoffhaushalts genauso gut auf diese Art regeln.“ - „Du bist ungewöhnlich für einen Vampir, du hast ja sogar eine Körpertemperatur.“ stellte Karin noch einmal Laut fest worauf auch ohne langes warten eine Antwort folgte. „Das hatten früher fast alle Vampire, aber die Rasse hat sich weiterentwickelt. Obwohl ich die Veränderungen eher als Rückschritt bezeichnen würde. Dazu diese vollkommen unterschiedlichen Vampirclans.“ Sie schüttelte den Kopf und seufzte deutlich hörbar. „Warum hast du eigentlich das Angebot der Vampire abgelehnt? Du hättest Hunderte um dich scharen können, in allen Clans gibt es Vampire die auf deine Rückkehr warten, so viel hab sogar ich mitbekommen.“ Victoria aß genüsslich einen Speckstreifen und und sah zu Karin. „Und was hätte ich davon?“ - „Macht?“ fragte sie. Das musste der Hauptgrund sein, warum sonst sollten sich die Vampirclans bekämpfen? Es ging immer darum wer der Mächtigere war. „Ich besaß einmal Macht, Macht wie niemand sonst und was hat es mir gebracht? Am Ende einen Pflock durch das Herz und eine Feuerbestattung bei lebendigem Leibe und da sich meine Wunden normal in Rekordzeit regenerieren haben ich eine Woche lang gebrannt bevor ich endlich sterben konnte. Nein das mache ich kein zweites mal durch.“ Karin verschluckte sich. Allein die Vorstellung jagte ihr einen Schauer den Rücken hinab. Sie konnte ja nicht einmal mit dem Finger durch eine Kerzenflamme fahren ohne sich zu verbrennen. „Was hast du dann nun vor?“ fragte sie nach kurzer Zeit. „Ich weiß es noch nicht, vorerst werde ich einfach...leben, soweit man es bei Untoten so nennen darf...“ Sie grinste breit wobei Karin gut ihre Fangzähne erkennen konnte. Unbewusst fuhr sie sich mit der Hand über den Hals, über die Stelle an der sie gebissen wurde. „Keine sorge, es bleiben keine Spuren zurück und du wirst auch kein Vampir solange ich es nicht will.“ - „Kannst du Gedanken lesen?“ - „Nein, ich konnte es mal, aber um so etwas herauszufinden reicht Lebenserfahrung, leb noch mal ein bis zwei Jahrhunderte und du kannst das auch.“ Karin seufzte. „Ich bin für dich dann wohl ein offenes Buch, was?“ - „Nicht ganz, da muss ich dich enttäuschen, die Menschen ticken heutzutage einfach etwas anders.“ Victoria grinste wieder und war darüber amüsiert dass Karin endlich mal positiv überrascht war. Kurz darauf war Karin wieder überrascht, diesmal weil Victoria plötzlich hinter ihr Stand obwohl sie einen Augenblick vorher noch gegenüber von ihr am Tisch saß. „Zeit für den Nachtisch...“ säuselte sie sanft in Karins Ohr bevor sie sie wieder Biss. Diesmal trank sie nicht so lange, trotzdem fühlte sich Karin danach leicht benommen. Victoria hatte sanft die Arme um ihren Hals gelegt und streichelte sie ein wenig. „Tut mir Leid, dein Blut ist einfach zu köstlich.“ Karin legte eine Hand auf die von Victoria. „Ist schon gut...in letzter Zeit war selten jemand so zärtlich zu mir...“ Sie schmunzelte leicht, doch war das die traurige Wahrheit. „In letzter Zeit? Du bist doch noch Jungfrau, bis jetzt war sicher noch niemand so zärtlich zu dir.“Ohne weiter etwas zu sagen stand sie auf. „Ich geh erst einmal Duschen.“ Genau das tat sie auch und sie regte sich unheimlich über Victoria auf. Sie wusste genau dass die Vampirin recht hatte. Doch warum tat sie so etwas dann? Sie provozierte sie förmlich.

Als sie wieder aus der Dusche kam lag Victoria einfach auf der Couch und hatte die Arme in den Nacken gelegt.“Entschuldige bitte...“ meinte sie in ruhigem Ton bevor Karin verdutzt ein „Was?“ zurück gab. „Wir wissen beide genau was ich meine...es ist einfach so...wie soll ich sagen...ich hab dem späten neunzehnten Jahrhundert halt nichts zwischen die Schenkel bekommen, na gut ich war Tod, aber ich konnte auch nicht ins Jenseits, ich saß in irgendeiner Vorhölle fest und konnte 115 Jahre halt nichts anderes tun als Nachdenken.“ Karin grinste schief. „Ok, sehr ehrlich, naja ich hab es noch nicht erlebt ich kann es nicht vermissen...“ Victoria ließ den Kopf über die Couchlehne hängen und sah zu Karin. „Solltest bei Gelegenheit mal nachholen.“ Sie grinste leicht während Karin sich einen Stuhl nahm und vor die Couch setzte. „Einhundert und fünfzehn Jahre. Ganz schöne Menge, bist du deshalb vielleicht so drauf wie du bist?“ Victoria nickte und fing ohne zu zögern an zu erläutern. „Viele würden sagen ich hatte ein, mal von meinem Ende abgesehen erfülltes Leben, ich hatte unvergleichliche Macht, ich hätte die Welt an mich reißen können, durch meine Magie oder durch meine Anhänger, ich besaß Reichtümer von unvergleichlichem Wert, darunter nicht nur teurer Plunder sondern auch mächtige Artefakte, den heiligen Gral und die Lanze um nur zwei zu nennen, ich hatte...“ - „Moment, das ist glaube ich kein Teil von Bram Stokers Roman, du hattest die zwei wichtigsten Artefakte des Christentums in deinem Besitz?“ Victoria nickte. „Wieso? So verwunderlich?“ - „Ähm, ja ich wurde christlich erzogen, auch wenn mein Glaube nicht gerade der festeste war aber ich muss das wohl noch mal überdenken.“ - „Vergiss die großen Religionen von heute, Vampire beten andere Mächte an.“ - „Ich bin kein Vampir.“ - „Noch.“ Karin konnte nicht anders als irritiert die Augenbraue hochzuziehen. „Keine sorge.“ beruhigte Victoria. „War nur ein Scherz, ich werde dich sicher nicht gegen dienen Willen verwandeln. Darf ich fortfahren?“ Karin seufzte erleichtert und nickte zur Bestätigung. „Ich besaß halt Macht, Reichtümer, Blablablah und hatte eine Reihe von Liebhabern, na gut nicht so viele wie es klingt aber dennoch. Nunja ich habe das alles genossen, doch wer ganz an der Spitze ist, ist dort in der Regel ziemlich einsam. Wonach ich mich am meisten gesehnt hab war jemand der mich liebt.“ Karin musste leicht grinsen und zog sich damit einen leicht verärgerten Blick von Victoria zu. „Was ist? Ich breite hier meine tiefsten verborgensten Emotionen aus und du grinst dämlich.“ Karin kicherte. „Tut mir Leid, es ist nur so, dass seit einiger Zeit fast alle Vampirromane die veröffentlicht werden mehr schnulzige Liebesgeschichten als ernst zu nehmende Literatur sind und so wie du redest könnte man meinen wir spielen die Hauptrolle in so einem Roman und sind dazu verdammt ein Pärchen zu sein.“ - „Gibt es so viele Beziehungen zwischen Frauen in diesen Romanen?“ - „Nein, dann würden die sich wohl schlecht verkaufen, aber es gibt viele Hobbyautoren in deren Kurzgeschichten sich Männer lieben.“ Victoria schüttelte sich bei der Vorstellung und war offenbar nicht besonders angetan. „Ach ich finde es eigentlich ganz witzig.“ - „Nein, hör mir auf damit, bei zwei Frauen hätte das ganze wenigstens noch eine gewisse Ästhetik aber wenn ich mir vorstelle wie bei Kerlen da so zwei Bananen rumwedeln...oh man mir wird jetzt schon ganz übel.“ Karin konnte nicht anders als lauthals zu lachen. „Zwei mit Blut gefüllte Canneloni, man könnte meinen für dich gibt es nichts schöneres.“ Victoria grinste zerknirscht. „Ok, ich muss dir was gestehen, ich hatte weniger Liebhaber als Liebhaberinnen also komm mir bitte nicht mit so etwas.“ Karin grinste breit und setzte sich zu Victoria auf die Couch. „Ich kenne dein altes Ich zwar nicht aber ich muss sagen dein neues ich gefällt mir...du bist freundlich, ehrlich und verstehst auch mal einen Spaß, ich glaube wir könnten wirklich gute Freundinnen werden.“ Victoria lächelte leicht und nahm Karins Hand. „Ich muss dir leider gleich sagen das bin nicht ich, zumindest nicht mein ganzes ich, ich will es besser machen als früher aber in mir Steckt die Saat der Finsternis, ich will dich nicht in das hereinziehen was mit Sicherheit noch kommt, allein dass ich ich bin wird mich zurück in die Dunkelheit treiben und ich werde wieder ein Teil meiner alten Grausamkeit erwecken müssen um zu überleben.“ Karin nickte. „Ich habe so etwas schon befürchtet, ich habe nicht so viel nachdenken können wie du, aber ob du es willst oder nicht, ich steck schon mitten drin, aber es ist nicht deine Schuld. Außerdem, ich war es die die Auflösung des Schwurs abgelehnt hat, ich habe mich dafür entschieden.“ Victoria nickte. „Danke das du für mich da bist.“ Karin nickte und schwieg einfach nur bevor Victoria wieder das Wort ergriff um die beklemmende Stille zu unterbrechen. „Ist etwas?“ Die junge Frau schmunzelte leicht. „Erinnerst du dich was ich über kitschige Romane erzählt habe? Du darfst meine Hand langsam wieder loslassen auch wenn ich zugeben muss dass sich deine Hände wirklich schön anfühlen.“ Victoria ließ los und grinste nur verlegen. „Eigentlich wollte ich gleich zu dir herüber rücken und einen Schluck trinken.“ - „Nix da, wann soll ich die Mengen regenerieren? Ich bin doch keine Blutbank...“ - „Aber es schmeckt so guuuuuut.“ „Nei-en, du kannst unmöglich schon wieder durstig sein, verdammte Säuferin. Es ist noch nicht einmal Mittag!“ Die Diskussion ging noch eine weile hin und her bis Victoria letztendlich doch noch etwas trank, wenn auch nicht so viel wie ursprünglich von ihr beabsichtigt.
 

„Wir müssen späte mal los in die Stadt, Vorräte aufstocken, der Kühlschrank hier ist so gut wie leer.“ Victoria, welche sich inzwischen ein Buch zur Hand genommen hatte, nickte bloß. „Außerdem brauchst du ein paar eigene Klamotten, meine passen zwar einigermaßen aber du kannst ja nicht immer in denen herum rennen...“ - „Und deine BHs sind mir ein wenig eng, eigene Unterwäsche brauch ich auf jeden.“ Karin lief augenblicklich rot an und verschränkte die Arme vor der Brust. „So klein sind die auch nicht...“ - „Oh doch...“ Victoria grinste Karin breit an, genau wissend dass sie sie damit provozieren konnte. „...mach dir keine Gedanken darüber, du bist trotzdem eine wunderschöne Frau, außerdem wirst du vermutlich einen aktiveren Kampfstil haben, bei einem solchen ist eine große Oberweite eher hinderlich.“ Karin zog die Augenbraue hoch. „Du hast gut reden und wie kommst du überhaupt jetzt schon dazu von meinem Kampfstil zu reden?“ - „Ganz einfach, deine Aussage klang danach als würden wir hier her zurück kommen.“ - „Ja, und?“ Erneut warf Victoria einen Blick zu Karin, diesmal war es ein eher vorwurfsvoller Blick da sie etwas in den Augen der Vampirin offensichtliches übersah. „Jetz denk doch einmal nach, woher hast du die Wohnung?“ Karin erschrak und schlug sich die Hand vor die Stirn. „Ich bin so dämlich...es war nicht der ganze Kult da unten, sie werden früher oder später auch hier nachsehen.“ Deutlich wurde die folgende Stille durchbrochen als ein Buch zugeschlagen wurde. „Genau deshalb werden wir nicht nur die Wohnung sondern auch den Ort wechseln.“ Karin sah zu Victoria auf, welche vor Tatendrang sprühte und deren Trägheit augenblicklich verschwunden war. „Und wohin sollen wir?“ Victoria grinste breit. „Pack deine Sachen, wir gehen nach London.“ Langsam wurde die mehr-oder-weniger Dienerin der Vampirfürstin ein wenig aufgeregt. „Das meiste hab ich im Auto, also den zweiten Wagen auf dem Hof, mit dem anderen wurde ich nur zur Krypta gebracht, den können wir hier lassen.“ - „Ich hab eine noch bessere Idee, komm mit.“ Victoria war so schnell an der Tür dass Karin nicht mal einen Ton rausbekam bevor diese offen Stand und die Mittagssonne herein schien. „Aber...die Sonne...“ murmelte sie anschließend noch. „Nach den Jahrhunderten ganz angenehm. Wieso? Dachtest du ich löse mich in Rauch auf oder so?“ Karin grinste schief und versuchte sich etwas verlegen zu erklären. „Die anderen Vampire haben Sonnenlicht immer gemieden, meist sogar indirektes Licht.“ Diese aussage brachte eine gewisse Vampirin nur dazu die Augen zu verdrehen. „Also, auch wenn meine Macht bei weitem nicht so groß ist wie früher, vergleiche mich nicht mit diesen degenerierten Schwachköpfen die es tatsächlich noch wagen sich Vampire zu nennen, vergiss am besten erst einmal alles bis auf das was du von mir gelernt hast. Und nun pack deine Sachen zusammen.“

Einige Minuten später waren die Sachen in den Autos verladen und Victoria erläuterte ihren Plan. „Wir nehmen dein Auto als Ablenkung, wenn sie dich suchen werden sie dich sicher darin vermuten. Den anderen Wagen nehmen wir um nach London zu kommen, dabei 'wechseln' wir unterwegs das Fahrzeug.“ Karin nickte, doch der Plan schien einen großem Mängel zu haben. „Wie bekommen wir beide Autos dazu in verschiedene Richtungen zu fahren wenn wir gemeinsam nach London reisen?“ Eine frage die mit einem listigen Grinsen der Vampirin quittiert wurde. Sie strich Victoria durch das Haar und zupfte ihre mit einer schnellen Bewegung eine Strähne heraus. „Autsch, was sollte das?“ Anstatt zu antworten hielt Victoria die Strähne von sich weg als sie sich urplötzlich in einer blauen Flamme entzündete. Sofort ließ die Vampirin die Strähne los welche zu Boden fiel. Die Flamme wuchs dort bis sich nach einigen Momenten ein Wesen aus den Flammen erhob das in wenigen Sekunden Karins aussehen annahm. „Gib dem Ding deine Brieftasche.“ Ein entgeisterter Blick war die erste Reaktion auf diese Aussage. „Ja leck mich fett, da kann kein David Copperfield mithalten...“ - „Wer? Naja egal. Wir werden deinen Tod vortäuschen, dieser simple Golem wird dabei dich spielen, da du keine Angehörigen mehr hast wird der Fall keine großes aufsehen erregen.“ - „Na gut, dann lass mich eben das wichtigste raus holen.“ - „Nur Bargeld, alles andere ist unwichtig.“ - „Wie sollen wir bitte über die Runden kommen wenn ich mich nicht ausweisen und kein Geld abheben kann?“ Wieder grinste Victoria. „Lass das meine Sorge sein.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  rikku1987
2010-10-26T08:13:04+00:00 26.10.2010 10:13
eine tolle geschichte, ich bin zwar eher der fan von von den mondanbettern, aber diee geschicht ist tolll, kann die fortsetzung kaum abwarten
Von:  Seisho
2010-10-20T19:21:42+00:00 20.10.2010 21:21
nein, vici wird im großen und ganzen so bleiben (ja ich hab jetz schon nen spitznamen für sie, so wird sie später auch von Karin genannt, aber wehe es wagt jemand anders sie so zu nennen :P)
aber hüte dich vor der herrin der finsternis (im ruhestand)
eine vampirin zu unterschätzen ist grundsätzlich ne schlechte idee (sogar noch schlechter als sich sich auf glitzernde möchtegernvampire einzulassen xD)
Von:  Angel-of-the-Night
2010-10-20T16:12:33+00:00 20.10.2010 18:12
XD
Ich find Victoria jetzt schon herlich ;P
hoffe sie verändert sich nicht zu sehr wenn ein Teil ihrer alten Grausamkeiten wieder aufkommt^^°
Die Szenen zwischen der Vampierfürstin und Karin sind sehr süß udn kommen gut rüber^^
ich freu mich schon auf Nachschub ^__^
Von:  Levi07
2010-10-18T18:30:37+00:00 18.10.2010 20:30
interessanter schreibstiel und netter Humor =3
mach weiter so ^.^ freu mich schon auf die weiteren Kapitel


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