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wie alles begann...

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Mayumi Shinae

Der einstige Glanz von Seemannsruh ist vergangen. Die Reichen und Schönen wohnen hier schon lange nicht mehr. Nur noch wenige Menschen hausen in diesen Zeiten hier. Viele meines Clans reisen von Ort zu Ort oder wohnen nahe den Jademinen um ihrer Arbeit nachzugehen. Jedoch hat der Ort nichts von seiner Schönheit verloren. Wenn die Abendsonne in einem wunderbaren Schauspiel aus Licht und Schatten das Jademeer erglühen lässt und kurz darauf in einen mystischen Schein taucht bis alles in der Finsternis der Nacht versinkt…
 

Ja, ich mag sie, meine Heimat, mehr als alles andere.

Um mich vorzustellen, mein Name ist Mayumi Shinae und wie ihr vielleicht feststellen konntet – ich bin eine Luxon. Jedoch keine Luxon wie alle anderen, wenn ich das von mir selbst behaupten darf. Was mich von den Mitgliedern meines Clans unterscheidet, ist der Wunsch, dass unsere Clans und die Kurzick in Frieden zusammen leben können. Nicht nur, dass durch diese Feindschaft viele Menschenleben sinnlos zu Ende gehen, auch ganz Cantha würde davon profitieren…

Aber genug davon. Ich wollte mich euch vorstellen und wie es dazu kam, dass ich die bin, die ich heute bin.
 

Ich komme also aus Seemannsruh, auch wenn ich mit meinen Eltern einen Großteil meiner Kindheit wie die meisten anderen von Ort zu Ort gereist bin. Ich habe vieles auf diesen Reisen gesehen. Nicht nur gutes, wie ich leider behaupten muss. Neben der Vielzahl an Kreaturen die im Jademeer hausen, mehr oder weniger gefährlich, und von Zeit zu Zeit auf der Suche nach essbarem auch uns angreifen, auch einige Übergriffe der Kurzick auf unsere Handelskarawanen.

Wie ich schon erwähnt habe, hasse ich im Gegensatz zu den meisten die Kurzick nicht. Ich weiß nicht wann sich dieser Gedanke entwickelt hat, jedoch schien ich eine andere Lösung als Rache zu suchen.
 

Ein Weg der es mir möglich machte, etwas für den Frieden zu tun, eröffnete sich, als ich in einer Nacht den Sternenhimmel über dem Jademeer beobachtete. Die Sterne schienen klarer und näher als sie es jemals waren und etwas lag in der Luft, ich weiß bis heute nicht wie ich es beschreiben soll. Es fühlte sich an als würden mir Geister etwas zuflüstern wollen. Ein Rascheln hier, ein Windhauch da. Ich spürte eine Energie um mich und in mir, wie ich es noch nie erlebt hatte.

Als ich am nächsten Tag wach wurde, hatte ich diese Energie immer noch in mir. Wie ein kleines Licht, das mir meinen Weg zeigen wollte.

Ich wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was dieses Erlebnis mir für die Zukunft bringen würde. Tage und Wochen vergingen.
 

Wenn ich so manchen Abend allein verbrachte, sah ich öfter Dinge, von denen ich nur aus Erzählungen der Älteren wusste, die diese an so manchen Abenden am Lagerfeuer erzählten. Ich sah durchscheinende Schatten, aus reiner Energie. Sie sahen genauso aus wie in den Erzählungen. Die Geister unserer Ahnen.

Nach einer dieser Begegnungen bat ich unsere Älteste, mir Rat zu geben. Ich wusste nicht weiter. Hatten diese Geister etwas zu sagen? Was war dieses Gefühl, das ich seit jener sternenklaren Nacht in mir trug?

Sie erklärte mir, dass es solche gab, die mit den Geistern sprechen konnten. Die Energie zu ihren Gunsten nutzen konnten. Böses damit vernichten konnten. Meister Togo sei einer von diesen.
 

Meister Togo.

Ich kannte ihn. Nun, zu diesem Zeitpunkt noch nicht persönlich, aber ich wusste von ihm und seinen Taten. So wie er den Frieden mit den Tengu schloss, so wollte ich den Frieden zwischen den Luxon und den Kurzick.

Zum ersten Mal in meinem Leben fühlte ich mich dazu berufen, etwas zu tun.
 

Direkt am nächsten Morgen bat ich meine Eltern darum mich gehen zu lassen. Ich wollte ins Kloster von Shing Jea. Ich wollte unter Meister Togo lernen, mit den Geistern umzugehen, ihre Energie zu nutzen.

Widerwillig ließen mich meine Eltern gehen. Ich bin ihnen bis heute zu Dank verpflichtet, mich, ihre einzige Tochter, gehen zu lassen um im Kloster den Lehren der Meister zu folgen.
 

Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern, an dem ich im Kloster angekommen bin. Es war morgens in der Frühe. Der Nebel hing noch über den Wiesen und Feldern der Insel, doch im Kloster waren schon alle geschäftig. Händler hatten bereits ihre Wagen bereitgestellt und schrieen um die Wette, hunderte junge Menschen trainierten im Hof unter den strengen Augen ihrer Meister.

Ich bemerkte, dass fast alle der Schüler jünger waren wie ich. Scheinbar war es unüblich, dass über 20jährige dem Kloster beitraten um dort zu lernen. Ich hoffte, dass man mich trotzdem annahm – nein.

Ich wusste, dass man mich trotzdem annahm. Irgendwie war mir das zu diesem Zeitpunkt klar. Ich möchte nicht eingebildet klingen – ich habe genau so viel Erfahrung, Wissen oder Talent wie sonst jeder andere Mensch auf diesem Kontinent. Doch ich wusste zu diesem Zeitpunkt, dass dies mein neues, zweites zu Hause würde.
 

Ich fragte einen der Wächter, von denen es einige im Kloster gab, wo ich den ehrenwerten Meister Togo fände. Dass ich lernen wollte, seinen Lehren folgen wollte.

Der Wächter teilte mir mit, dass man nicht so einfach Meister Togo treffen könne. Wenn ich lernen wolle, sollte ich mich bei Großmeisterin Quin melden – eine Freundin des Meisters, die den selben Lehren folge wie er.

Sofort begab ich mich zu ihr. Stellte mich ihr vor. Wer ich war, woher ich kam und warum mich mein Weg hierher geführt hatte.

Sie musterte mich. Sagte kein Wort. Und nickte.

Es muss ein Adept gewesen sein, der mir ein Bündel Leinen in die Hand drückte.

Ein wenig verwirrt schaute ich die Meisterin an.

Sie sagte nur, dass ich zwar etwas alt sei, doch die Kraft zu Sehen besäße. Ich solle trainieren, um den Lehren der Ritualisten würdig zu werden.

Ich verbeugte mich tief. Kein Wort wollte in diesem Moment aus meinem Mund kommen. Doch ich weiß heute, dass Großmeisterin Quin sowie die meisten Ritualisten auch ohne Worte verstehen.
 

Nach hartem Training im Kloster und viel Zeit in Meditation, wurde dann endlich ein kleiner Traum wahr. Mir wurde die große Ehre zuteil mit Meister Togo bei einer Audienz bei Minister Cho beizuwohnen.

Irgendwann habe ich begonnen zu spüren, wenn die Geister unruhig wurden – und sie waren es damals sehr. Ob das etwas mit der Pest zu tun hatte, die auf dem Festland ausgebrochen war, war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar. Doch ich wusste, dass diese Audienz der Beginn von etwas großem war.
 

Nachdem wir das Anwesen des Ministers betraten wurde mir klar, wie Recht ich damit hatte…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Shizana
2012-12-11T15:18:42+00:00 11.12.2012 16:18
So schöne Geschichten und keine Kommentare dazu? Das macht mich wirklich traurig.
Ich fand deine Charaktere schon vom Namen her sehr faszinierend. Ihre Geschichten waren fantastisch! Ich finde es wirklich wunderschön, wie du es geschafft hast, Eigenes und Gegebenes zu kombinieren. Deine etwas ungewöhnliche, canthanische Nekromantin zu erklären und deiner Ritualistin etwas so Besonderes zu geben. Es war sehr inspirierend, traumhaft, und einfach nur wunderbar zu lesen. Auch die besondere Atmosphäre von den wirklich wunderschönen Landschaften Canthas sind dir einfach nur genial gelungen. Das Jademeer ist wirklich wunderschön, nicht wahr?

Es ist wirklich sehr schade, dass du nicht auch noch zu den anderen Charakteren eine Geschichte geschrieben hast. Ich würde wirklich wahnsinnig gern mehr von deinen Einfällen lesen. Du schaffst es, einen auf sehe angenehme Weise in die Welt von Guild Wars zu entführen und deine Charaktere nahezubringen. Der wunderbare Schreibstil zieht einen wehrlos von Anfang bis Ende mit.
Mir bleibt nur zu hoffen, dass du irgendwann noch die anderen Geschichten hinzufügen wirst.


Bis dahin, mit den besten Grüßen
Shizana


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