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Schmerz

von

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Pain

"Ich kann dir helfen." Sagte er. Das Messer war ausgeklappt. Sie beobachtete ihn. "Wie?" Hauchte sie wieder. Tränen tropfen überall herunter. Kirstallklare Tränen.

Das Ende beginnt.
 

Lange, lange stand sie da. Wieso? Keiner wusste es. Wollte es jemand wissen? Vermutlich nicht. Hörte man sie atmen, wenn man auf der anderen Straßenseite stand? Eventuell. Sie wollte es nicht. Nein, nie wollte sie. Sie war ein komisches junges Mädchen. Nein, eine junge Frau. Oder doch ein Mädchen? Man konnte ihr Alter nur schwer einschätzen. Äußert schwer. Längere Haar, starrer Blick. Ansehnlicher Körper. Dennoch, etwas störte an diesem idyllischen Bild. Lag es daran, dass man mehrere Narben erkennen konnte, wenn man nur an die Richtigen Stellen sah? Oder die vielen blauen Flecken, die langsam verblassten. Alle wussten, was passiert war. Und doch. Keiner tat etwas. Stattdessen ließ man sie leiden. Sie hatte es doch nicht anders verdient, oder? Sie hätte halt nicht so aufreizend sein sollen....
 

„Nein, lass mich. Bitte, bitte.....hör doch auf...bitte“ s war eine Sternen klare Nacht. Sie schlief in ihrem Zimmer. Ihre Eltern hörten sie nicht. Wie konnten sie auch? Sie schliefen am anderen Ende des Hauses und die Zimmer waren dick. Sie träumte immer wieder davon. Und was würde sie tun, wenn sie aufwachen würde? Weinen? Schreien? Zu ihren Eltern rennen, die nichts tun können? Außer hilflos zu zusehen, wie ihre Tochter an etwas zerbricht, was niemals bestraft werden wird? Nie wirklich? Es wäre ja eine Schade für die Familie, wenn es offiziell heraus käme. Inoffiziell zerrissen sich die Nachbarn jetzt schon das Maul. Warum wagte keiner etwas zu sagen? Die Hüter des Gesetztes waren machtlos. Und sie? Sie zerbrach noch mehr daran das alle sie so mitleidig und doch distanziert anstarren, als an der eigentlich Tat. Sie verfluchte ihre Familie dafür, dass sie so war, wie sie war. Machtvoll. Edel. Stak. Alt. So unfassbar alt.
 

Sie schreckte aus ihrem Schlaf hoch. Atmete heftig. Es war kalt und sie konnte ihren schnellen Atem sehen. Bilder, die in ihrem Kopf abliefern, wie ein Kinofilm. Aber ohne Möglichkeit der Flucht. Welche Fluch blieb überhaupt noch? Wollte sie zurück .So gerne. So gerne zurück, in das Leben, wo noch alles okay war.Wo sie wieder ein halbes Kind sein konnte. Das am heranwachsen war. Stattdessen musste sie in ihrem Alter ihren Peiniger ehelichen, in ein paar Tagen. Weil es ja nicht an ging, das man als Frau vor der Ehe Sex hatte. Wusste ihr Großvater nicht, was er ihr damit antat? Doch. Nein. Vielleicht. Zumindest war es ihm so weit egal, wenn die Ehre der alten Familie nicht beschmutzt wurde. Schlimm genug, das sie in seinen Augen weniger Wert war, weil ihre Eltern sich liebten. Warum half ihr keiner. Warum mieden sie alle. Ihre Tränen liefen. Sie verbarg ihren Kopf in ihren Händen. Warum behandelten die Leute sie, als wäre die eine ansteckende Krankheit? War sie es? So was wie die Pest. Oder gar schlimmer. Sie wollte doch nur Leben. Nur Leben. War das den zu viel Verlangt? Dürfte sie das denn gar nicht?
 

Sie war weggelaufen. Ein paar Tage vor der Hochzeit. Weit weg. Ihre Eltern hatten es geahnt. Sie hatten es doch, oder? Sie konnte nicht mehr mit der Schande leben. Niemals mehr. Keiner wollte etwas mit ihr zu tun haben. Das sie so wie so kaum Freunde hatten, eigentlich gar keiner, auf Grund ihrer Familienverhältnisse hatte ihr um so mehr weh getan. Aber was tat man nicht alles? Was tat man nicht alles dafür, das man Leben dürfte. Sie kauerte sich zusammen. Irgendwo an einer Landstraße im Schutz der Bäume. In ihrer Tasche waren ein paar Kleidungsstücke und etwas Geld. Mehr hatte sie nicht. Bis auf das kleine Taschenmesser, was sie einst gefunden hatte. Ihr Glücksbringer. Ihr kleiner schöner Glücksbringer. "Bitte hilf mir." Flüsterte sie. "Irgendwer." Denn es tat weh. Ihre Seele tat weh. Sie blutete. Es war ein unbeschreiblicher, süßer Schmerz. Und dann begann ihr Glückbringer mti ihr zu sprechen. Und er wurde ihr bester Freund.
 

"Ich kann dir helfen." Sagte er. Das Messer war ausgeklappt. Sie beobachtete ihn. "Wie?" Hauchte sie wieder. Tränen tropfen überall herunter. Kirstallklare Tränen. "Es tut so weh. Ich sehe keine Wunde an mir. Ich sehe sie in mir. Es ist, als wäre ich innen hol und hätte an den Wänden viele tiefe blutende Wunden. ich kann nicht mehr. ich will nicht mehr. Ich will nur noch, das es aufhört." Da schwieg das Messer kurz. Dachte es nach? "Hilf mir" Flüsterte sie erneut. "Ich kann dir kurz von deinem inneen Schmerz befreien. Du wirst einen anderen Schmerz spüren, doch bei weitem ist er nicht so qualvoll. Nur könnte dich dieser Schmerz wirklich töten. Denn es ist ein Schmerz ohne Liebe, ein Scherz, von dem du immer mehr haben willst. Ich kann dir helfen. ich bin für dich da. Ich werde dich retten. Durch diese Schmerzen. Wir werden die besten Freunde." "Wie?" "Ich werde nicht nett sein. ich bin grob. Magst du groben Schmerz?" "...ja." Hauchte sie.
 

Ein Schnitt. Rote Tränen liefen ihren Arm hinab. Gib mir Schmerz, dacht sie. Groben Scherz ohne Liebe. Zeig mir die Welt, eine, die ohne Glück ist. Und der Schmerz in ihrem inneren verging. Er wurde betäubt.
 

Ein zweiter Schnitt. Tiefer. Blutier. Qualvoller. Sie genoss es. Sie spürte, wie all ihre abgestumpften Gefühle neu erblüten. Unter dem Schmerz. Liebe. Lebenslust. Freude. Schmerz.
 

Ein Dritter Schnitt. Sie hörte blau Licht. Sie hörte die Stimme ihrer Mutter, die sie rief.
 

Ohnmacht.
 

"Als man die junge Frau fand, hatte sie einen Selbstmordversuch hinter sich. Sie war von zu Hause weggelaufen und gilt als pghychisch instabil. Ihre Eltern wollten sie in eine Klinik bringen. Sie leidet an Wahnvorstellungen."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kana
2011-02-14T17:19:36+00:00 14.02.2011 18:19
Eine kurze und knackige Geschichte mit einem sehr traurigen Verlauf und mit einem Non-Happy-End. Gefällt mir! ^^ Hiermit hast du den Titel ‚Pain’ von den Three days grace verarbeitet. In meinen Augen: Erfolgreich ^^ Mein persönlicher Geschmack: Für mich wäre es nach dieser Ansicht nach bei diesem Song besser gewesen ein Happy-End zu wählen, dass auch wirklich ‚happy’ ist ^^ Was mich allerdings ziemlich inspiriert hat, war die Tatsache, dass du das Messer personifiziert hast und ihm damit ein Eigenleben verabreicht hast. Das war eine sehr gute Idee! Vielleicht wäre es sogar noch besser gewesen, die gesamte Geschichte aus der Sicht des Messers zu schreiben und nicht aus der Sicht der Protagonistin, da der eigentliche Song ja auch von dem Sänger gesungen wurde, den du in die Rolle des Messers gesteckt hast.
Alles in allem: Eine unglaublich traurige Geschichte, bei der man sich drei mal überlegen sollte, ob man seinem Liebsten/ seiner Liebsten in irgendeiner Form weh tut. (Verbal etc…) Wirklich sehr gut! ^^



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