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In Medias Res

Die Drei Fragezeichen
von

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Teil 1

Die Drei Fragezeichen

In Medias Res
 

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Es ist kein Meisterwerk - aber ich konnte nicht anders, als meine drei Lieblingsdetektive mit einer Fanfic zu "beehren" (eher eine zweifelhafte Ehre).

Außerdem versuche ich, wieder zu meinem schreiberischen Ich zurückzufinden. :3
 

Oh, und natürlich sind die Charas OoC, nur damit das erwähnt wurde und man mir daraus keinen weiteren Strick drehen kann (sowie dass sie nicht mir gehören und alles Weitere). :)

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Teil 1
 

Es klopfte an der Tür zur Zentrale.

Justus legte den Hörer des Telefons zurück auf die Gabel, lehnte sich in dem Stuhl zurück. „Ja?“, murmelte er abwesend.

Es war etwas Fürchterliches war passiert. Inspektor Cotta hatte ihn so eben darüber informiert. Der Schrecken saß ihm noch so sehr in den Knochen, dass er die Umgebung überhaupt nicht richtig wahrnahm. Nicht das stete Krächzen von Blacky, nicht der Aktenberg neben ihm auf dem Schreibtisch, der jeden Moment umzukippen drohte. Noch nicht einmal die drückende Hitze schien ihm etwas auszumachen.

Generell ein sehr seltener Zustand bei Justus Jonas.

Die Tür öffnete sich.

Skinny Norris betrat den engen Wohnwagen, sah sich mit Justus‘ nachdenklichem Gesicht konfrontiert.

„Hey Jonas, wo ist Shaw?“, fragte er ruppig, blickte sich unauffällig in der Zentrale um. Draußen hatte er sich ebenfalls bereits nach Peter umgesehen, jedoch nirgendwo entdecken können.

Verwirrt wandte sich Justus ihrem langjährigen Widersacher zu.

„Skinny? Warum willst du das wissen?“ Allein an seiner Art und Weise, wie er sprach, merkte man, dass ihn die vorherige Information doch sehr mitgenommen hatte. Er war noch nicht einmal in der Lage, das angebrachte Misstrauen gegenüber Skinny zu empfinden.

„Ich will ihn nur kurz sprechen.“, erwiderte Skinny knapp.

„Das geht nicht, er wurde entführt.“ Justus starrte auf einen imaginären Punkt auf dem Schreibtisch.

Ihm schien nicht klar zu sein, was er seinem Widersacher so eben eröffnet hatte. Ansonsten hätte er sich sicherlich so heruntergespielt, dass Skinny noch nicht einmal mehr auf die Idee gekommen wäre, dass diese Aussage der Wahrheit entsprochen hätte. Aber Justus Jonas war nicht bei Sinnen, wenn man so wollte.

Daher verschwand Skinny auch ohne ein weiteres Wort zu verlieren aus dem Wohnwagen. Er wusste alles, was er hatte erfahren wollen. Und das passte ihm überhaupt nicht.

Er ignorierte die Frage, die ihm von Mrs. Jonas gestellt wurde. Ob sie ihm helfen könne, ob er was Bestimmtes suche.

Es war also wahr, was er letztens von Robert gehört hatte. Macey wollte den drei Fragezeichen einen eindeutigen Denkzettel verpassen. Es war damals nicht sonderlich klug von ihnen gewesen, sich mit Frank Macey anzulegen; aber sie konnten ja einfach nicht anders, als ihre Nase in Dinge hineinzustecken, die sie definitiv nichts angingen.

Skinny knurrte, als er seinen Sportwagen aufschloss und sich auf den Fahrersitz fallen ließ. Wütend schlug er mit der Hand auf das Lenkrad.

Aber warum hatte Macey unbedingt Peter nehmen müssen?
 

Stöhnend drehte er das Gesicht aus der Sonne. Sein Kopf dröhnte. Alles schmerzte.

Scheiße.

Er hatte Glück gehabt, dass er sich noch bis in seine Wohnung hatte schleppen können. Dass er nicht mehr bei seinen Eltern wohnte, kam ihm jetzt wohl auch sehr zugute. Im Grunde waren sie zwar nette Menschen, aber auch sie hatten eine Toleranzgrenze. Und wenn ihr Sohn mitten in der Nacht vollkommen lädiert bei ihnen auftauchen würde, wäre diese Grenze sicherlich überschritten.

Skinny setzte sich auf. Missmutig besah er sich die aufgeschrammte Haut an seinem linken Arm. Das würde eine ganze Weile brauchen, bis das verheilt war. Auch das Veilchen am rechten Auge würde wohl nicht so rasch verschwinden. Zwar sah er es noch nicht, doch er spürte es unangenehm pochen. Ein klares Indiz dafür, dass er sich ein blaues Auge eingehandelt hatte.

Ein Seufzen entfloh seinen Lippen. Den metallischen Geschmack auf seiner Zunge sollte er schnellstens loswerden.

Vielleicht sollte er, ohne in den Spiegel zu schauen, erst unter die Dusche steigen und danach seine Wunden verarzten. Blaue Flecke hatte er sicherlich auch in Massen.

Maceys Leute waren gestern nicht gerade zimperlich mit ihm umgesprungen, aber er hatte es ja nicht anders gewollt. Und er wusste, dass, wenn er noch einen unbedachten Schritt tun würde, würde es lange nicht mehr so glimpflich ausgehen.

Trotzdessen, dass ihm so gut wie jeder Muskel in seinem Körper wehtat, lächelte er schmal.

Wenigstens hatte er es geschafft, dass Macey für die nächste Zeit keinen blauen Himmel mehr sehen würde. Und dass Peter frei war.

Dem Himmel sei Dank.

Erleichtert schloss er die Augen und ließ sich wieder zurück auf den Boden sinken. Das war das Wichtigste.
 

„Hey Peter!“

Justus und Bob traten in das Krankenzimmer, grinsten ihrem Freund entgegen, der in einem Bett lag und sich zur Begrüßung aufrichtete.

„Just, Bob!“ Peters Gesicht strahlte.

Bob schloss die Tür hinter sich, kam zu seinen beiden Kollegen an das Bett.

„Da vorne stehen Stühle, setzt euch doch.“ Die zwei folgten Peters Aufforderung und schon saßen sie neben seiner Liegestatt.

Peter fühlte sich schon wesentlich besser als vor drei Tagen, nachdem er im Krankenhaus von Santa Monica eingeliefert worden war. Die Polizei von Rocky Beach, allen voran Inspektor Cotta, hatten ihn aus den Fängen seiner Entführer befreit. Der Kopf der Bande saß jetzt in Untersuchungshaft und würde dort wohl so schnell auch nicht herauskommen.

Dies hatte Peter gestern erleichtert aufatmen lassen. Mehr hatte Cotta aber nicht verraten wollen, eher hatte er auf den Besuch seiner Freunde verwiesen.

Und eben diese befanden sich jetzt hier bei ihm, daher wartete Peter gespannt auf ihren Bericht.

„Also, was war das jetzt mit der Entführung? Wie konnte die Polizei das Versteck so schnell finden?“, verlangte der Zweite zu wissen.

Justus räusperte sich und Bob nickte bedächtig.

„Ich denke, das sollte Just berichten.“, meinte Letzterer, worauf sich die gesamte Aufmerksamkeit auf den ersten Detektiv fokussierte.

„Was weißt du denn schon?“

Peter zuckte mit den Schultern. „Nicht viel. Nur, dass Macey derzeit in U-Haft sitzt. Mehr eigentlich nicht.“

„Mh, ich dachte, Cotta hätte dich bereits darüber aufgeklärt.“, murmelte Justus abwesend, fing sich aber sogleich wieder. „Wir hatten einen Insider, der uns das Versteck verraten hat. Andernfalls hätten wir dich wirklich nie so schnell ausfindig machen können.“ Er kaute auf der Lippe herum.

Peter runzelte die Stirn. Seit wann hatten sie denn Freunde unter Verbrechern? Das war ja etwas ganz Neues.

„Wer war es?“ Etwas Schweres lag in der Luft. Es war keine Spannung, aber dennoch irgendwie drückend und unangenehm. Peter fühlte sich unbehaglich; es war dieses Gefühl, dass ihm die Antwort nicht gefallen würde.

„Skinny.“

„Skinny?!“, echote Peter ungläubig, „Woher wusste er das? War er etwa daran beteiligt?! Wenn ja, schwöre ich euch, dass er-“

Jetzt griff Bob ein, hob beschwichtigend die Hände.

„Nein, Peter. Auch wenn ich es nicht gerne sage, du tust ihm Unrecht. Er wollte noch nicht einmal das Geld annehmen, das er für deine Befreiung bekommen hätte.“

„Außerdem hab ich gehört, dass er von Maceys Leuten noch ziemlich verprügelt worden ist.“, fügte Justus hinzu.

Der Verletzte jedoch verstand die Welt nicht mehr. Warum sollte Skinny Norris etwas vollkommen Uneigennütziges tun? Zu seinem, nämlich Peters, Wohlergehen?! Und dann noch nicht einmal das Geld annehmen? Das klang überhaupt nicht nach dem Skinny, den sie über die Jahre hinweg kennen und hassen gelernt hatten.

„Wir mussten ihm versprechen, uns aus der Sache herauszuhalten. Nicht weiter an dem Fall Macey zu arbeiten, selbst wenn die Polizei ihn jetzt wieder neu aufrollt.“

Stille legte sich über das Krankenzimmer.

Mit einem Mal war ihm die Anwesenheit seiner Freunde überhaupt nicht mehr angenehm. Peter wollte allein sein. Darüber nachdenken, was Skinny für ihn getan hatte. Er hatte ihn gerettet. Ohne ihn wäre ihm sicherlich noch Schlimmeres zugestoßen – vielleicht hätten die Entführer ihn sogar umgebracht.

Doch Skinny hatte ihn befreit. Hatte anscheinend sogar in Kauf genommen, dass er später übel zugerichtet wurde. Und das alles nur, um ihn zu retten? Das konnte doch wohl nicht alles gewesen sein.

„Hat er sich noch mal bei euch gemeldet?“, fragte Peter schließlich.

Justus schüttelte den Kopf. „Nein.“, er sah, wie sein Freund unter den neuen Gegebenheiten litt, „Hey, Peter. Mach dir keine Gedanken darum. Wir wissen alle nicht, warum er es getan hat.“

Bob stimmte ihm zu. „Wenn wir ihm das nächste Mal begegnen, sagen wir einfach Danke und damit hat sich’s.“

Wie gerne würde der Zweite ihm zustimmen. Wie gerne würde er das einfach auf sich beruhen lassen. Aber das konnte er nicht. Es widerstrebte ihm schlichtweg, Skinny dankbar zu sein.

Nie hatte er ihnen etwas geschenkt oder ihnen geholfen. Warum jetzt auf einmal? Warum gerade dann, wenn sie ohne ihn niemals weitergekommen wären?

Was hatte ihn dazu veranlasst?

„Woher wusste er es eigentlich?“

Bob wollte auf diese Frage antworten, aber Justus kam ihm zuvor. Er wirkte zerknirscht, als Peter ihn anblickte.

„Nun, ich schätze, das wusste er wohl von mir.“

„Wie bitte, Justus?! Wie kommst du dazu?!“ Dieses Mal war es nicht Peter, der seiner Empörung Luft gemacht hatte, sondern Bob. Der dritte Detektiv sah seinen Kollegen schockiert an, hatte er wohl selbst angenommen, Skinny hätte es durch seine kriminellen Kontakte gewusst. Daraufhin rang Justus mit den Händen.

„Es ist mir so herausgerutscht, als Cotta in der Zentrale angerufen hatte.“

„Es ist dir so herausgerutscht?! Das war unverantwortlich von dir! Du kannst es doch nicht jedem erzählen, der dir gerade so über den Weg läuft!“

Peter war froh, dass Bob seine Ansicht vertrat und er selbst nicht diese Diskussion führen musste. Justus war ja bekanntlich sehr hartnäckig und der Zweite fühlte sich im Moment wahrlich nicht dazu in der Lage, ihm Paroli zu bieten.

Bob hingegen bot ihm ohne Unterlass die Stirn; so lange, bis Justus der Kragen platzte.

„Verdammt noch mal! Was hätte ich denn machen sollen, als er nach Peter gefragt hat und ich noch unter Schock stand?!“

Auf einmal herrschte eine Totenstille im Krankenzimmer. Peter wurde übel, spürte beinahe, wie jegliche Farbe aus seinem Gesicht wich.

Mit einem besorgten Seitenblick auf ihn meinte Bob: „Lass uns gehen. Ich denke, Peter braucht jetzt ein wenig Ruhe nach dem Schrecken.“

Es wurden keinerlei Abschiedsworte mehr unter den drei Freunden gesprochen, die Tür wurde leise von außen ins Schloss gezogen.

Peter atmete laut die unbewusst angehaltene Luft aus, zog die Beine an und bettete seinen Kopf darauf.

Was hatte das alles nur zu bedeuten? Was sollte er nur davon halten?

Das Gefühl der maßlosen Überforderung machte sich in ihm breit. Er hatte das Gefühl, kaum Luft zu bekommen, traute sich jedoch nicht, sich aus seiner jetzigen Position zu bewegen, aus Angst, dass es dann noch schlimmer werden würde.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Lady_Lockenlicht
2010-08-13T21:12:02+00:00 13.08.2010 23:12
Skinny/Peter ftw! ^^ Freut mich, das ist mit Abstand mein Lieblingspairing. Ich fand das Kapitel sehr angenehm zu lesen, dein Schreibstil ist flüssig, Kompliment dafür. Bin so gespannt auf die Fortsetzung!
Von:  Endivie
2010-08-12T14:01:45+00:00 12.08.2010 16:01
Fängt doch schonmal toll an die Story ^_^
Bin mal sehr gespannt wie es weiter geht :)


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