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Kirschblüte

von

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Sadness

20 Jahre sind seitdem vergangen. 20 Jahre waren die Eltern ohne Lebenszeichen der beiden Kinder. Auch sie wären jetzt erwachsen gewesen. Die Nachricht kam für beide Eltern erschreckend, als sie davon hörten, dass ein Fischer die beiden Leichen, die sich Hand in Hand hielten, an einer flachen Stelle nahe eines Ufers im Meer fand. Die leblosen Körper der beiden schienen an diesen Ort gespült worden zu sein. Der Fischer meldete natürlich alles der Polizei. Schon nach ein paar Stunden fanden die Polizisten heraus, dass es sich in diesem Fall um einen Selbstmord handelte.
 

Nun standen sie also davor, vor den Gräbern der Kinder, die sich für den anderen geopfert hatten. Die Gräber waren noch nicht mit den Särgen gefüllt, diese wurden noch in der großen Halle aufbewahrt, damit sich die letzten Verwandten, Freunde und Bekannten von den beiden Verblichenen verabschieden konnten. Auch für die Eltern von Sakura war es schwer, klare Gedanken fassen zu können. Ihnen war das Mädchen nie egal gewesen, sie wollten ihr auch nicht weh tun. Ihr Vater machte sich immer Vorwürfe sie so misshandelt zu haben. Leider wurde ihm das nicht hoch angerechnet und er wurde trotz allem nach seinem Geständnis verhaftet. Nur zu diesem Anlass durfte er einen Tag lang aus dem Gefängnis, das ihn noch 4 Jahre seines Lebens erwarten würde. Immer wieder rief er sich ins Gewissen: „Ich habe meine Tochter und ihren Freund auf dem Gewissen. Ich habe sie umgebracht, alle beide!“ Er wusste nicht mehr weiter. Schließlich war er auch schon alt, nun schon ganze 73 Jahre alt, was ihm schwer zu schaffen machte. Die Tatsache,dass er seit 20 Jahren nichts mehr von seiner Tochter gehört hatte, war für ein ein gesundheitlicher Schaden.
 

Vor ihrem Grab brach er zusammen. Sein Herz schlug langsamer, bis es dann aufhörte zu schlagen. Sakuras Schwester ließ auch seit Wochen nichts mehr von sich hören, weil sie mit ihrem Mann in eine reiche Wohngegend gezogen ist. Die Beerdigung ihrer Schwester ließ sie völlig kalt. Jedenfalls spielte sie es jedem immer so vor, innerlich schrie sie vor Verzweiflung. Bei ihren Eltern meldete sie sich nicht, weil sie gerade in einer depressiven Phase war.
 

Die Mutter von Sakura lief geschwind zu ihrem Mann, doch es ergab keinen Sinn mehr, da er seit ein paar Sekunden aufhörte zu atmen. Auch die Wiederbelebungsversuche der Ärzte halfen nichts, es würde wohl eine Doppelbeerdigung geben. Nun war sie ganz alleine. Sie stand vor dem Grab ihrer Tochter, legte ihr bildlich schon eine weiße Lillie auf das Grab, ebenso wie auf das Grab von Ren. Ihr wurde schmerzhaft bewusst, dass sie ihr Leben von nun an alleine leben musste.
 

Diese Gedanken plagten sie noch ein paar Minuten, bis sie in der ruhigen Beerdigungshalle, die sie schon betreten hatte, ein paar Schuhe klackern hörte. Ein Schniefen in ein Taschentuch hörte sie noch, die Schuhe erklangen hell in dem riesigen Raum. Die Schuhe und die junge Frau kam mit immer schneller werdenden Schritten auf sie zu. „Mama!“,hörte sie noch, bis sie von vorne umarmt wurde.

„Yumi!“ Erstaunt, diese auf der Beerdigung ihrer Schwester zu sehen, stimmte sie ein wenig froher. „Ich habe gehört, dass auch Vater gestorben sei. Deshalb bin ich gleich hergekommen, um dir bei zu stehen.“

„Nur wegen ihm bist du hier?“ „Nein, ich wollte sie noch ein Mal sehen.“ Yumi trat einige Schritte auf den Sarg ihrer Schwester zu und öffnete ihn. Die leblose Sakura war ganz bleich. Auch das Betteln und Flehen von Yumi, sie möge doch bitte wieder aufwachen, halfen nichts, sie war tot. Noch mehr setzte der jungen Frau zu, dass sie gewaltige Wunden sah. Wahrscheinlich sollte sie diese nicht sehen, da es wirklich ein schrecklicher Anblick war.
 

„WACH AUF VERDAMMT! DU KANNST MICH DOCH NICHT ALLEINE LASSEN!!“,schrie sie, doch Sakura bewegte sich kein Stück. „Sie wird nicht aufwachen, Yumi, sie ist TOT!“ Ihre Mutter umarmte sie von hinten und beiden konnten laute Schluchzer nicht unterdrücken. „Wo ist Vater?“ „Noch im Krankenhaus.“ Eine Weile danach hörte man nur das Schluchzen der beiden Frauen. „Warum mussten sie sterben?“ „Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht.“ Mit diesen Worten sanken sie auf die Knie und weinten sich die Augen rot. Sie saßen noch eine ganze Weile in dieser Position. Der Schmerz über den Verlust saß tief und sie wussten nicht mit ihren Gefühlen umzugehen.
 

Sakuras Mutter stand auf und löste somit die Umarmung mit ihrer Tochter. Sie nahm die weiße Lillie, die sie die ganze Zeit in der Hand hielt und legte sie Sakura in ihren Sarg. In Gedanken küsste sie sie noch ein Mal, noch ein letztes Mal so, wie sie es schon lange tun wollte, sich jedoch nie richtig getraut hatte, weil sie Angst hatte, abgelehnt zu werden. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. In den Gedanken war sie noch bei ihr. Ihr Herz schlug noch. Das von Sakura nicht. Aber das Herz von Sakura war auch in dem Herz von ihrer Mutter. „Ich werde dich niemals vergessen.“ Yumi kam nun auf sie zu und umarmte sie ein weiteres Mal. Ihr wurde bewusst, dass Sakura nie wieder aufwachen würde. Nie wieder...
 

~*Owari* ~



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