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All Yours

Lily EvansxJames Potter
von

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Als er den Schlafraum betrat, den er sich mit den restlichen drei Rumtreibern teilte, wandten ihm alle neugierig den Kopf zu.

James grinste zufrieden bis über beide Ohren. Er wollte und konnte sein Glück noch immer nicht richtig fassen.

„Wo zur Hölle warst du die ganze Zeit?“, wollte Sirius wissen und schaute über das Zauberschach Spiel hinweg, welchem er sich bis eben mit Peter gewidmet hatte.

Der Angesprochene lies sich neben Remus auf dessen Bett fallen, der mittlerweile sein Buch aus der Hand gelegt hatte.

„Ich hab Lily im Gewächshaus geholfen.“, antwortete James schließlich und strahlte dabei.

„Und du lebst noch? Reife Leistung.“, meinte Sirius daraufhin und grinste.

„Das liegt wahrscheinlich daran, weil er sich dieses Mal nicht wie ein kompletter Vollidiot benommen hat, wie er es sonst immer in deiner Gegenwart tut, Tatze.“, warf Remus ein und musste unweigerlich schmunzeln.

James ging gar nicht auf die Kommentare der beiden ein, als hätte er sie gar nicht gehört. „Es war toll. Ich kann mich nicht erinnern, dass sie je mit mir eine Unterhaltung geführt hat, in der ich nicht als Idiot bezeichnet wurde…“, schwärmte er stattdessen.

„Und jetzt?“, fragte Sirius dann.

Sein bester Freund schaute ihn verwundert an. „Was meinst du?“

„Na, wie geht es jetzt weiter?“

„Ich… ich weiß nicht. Ich hab ihr das Geschenk gegeben und dann ist sie… gegangen.“

Sirius nickte. „Also ist im Prinzip alles wie vorher. Nur, dass sie dich eben nicht mehr ganz so sehr hasst wie sonst.“ Manchmal hatte er einfach eine schrecklich direkte Art, die Wahrheit auszudrücken. Aber das war eines der Dinge, die James am meisten an ihm schätzte.

James Gesichtsausdruck war immer noch verwirrt. Von dieser Seite hatte er das Ganze noch gar nicht betrachtet. Aber was hatte er denn erwartet? Dass Lily Evans und er nun plötzlich ein Paar sein würden, nur, weil er ihr im Gewächshaus geholfen und sie sein Geschenk angenommen hatte? Wie naiv war er im Bezug auf dieses Mädchen eigentlich? „Ich… richtig.“, seufzte er und lies die Schultern nach unten sacken. Seine Laune war plötzlich doch nicht mehr so himmelhochjauchzend wie noch vor wenigen Augenblicken.

Remus bedachte Sirius mit einem tadelnden Blick und wandte sich dann wieder an das kleine Häufchen Elend, was neben ihm saß. „Sieh es doch mal von der positiven Seite, Krone: immerhin ist das eine Steigerung.“

„Das schon…“, murmelte James betrübt.

„…Aber?“, hakte Remus dann nach.

„Ich weiß auch nicht.“

„Vielleicht sollten wir erst einmal zum Abendessen gehen.“, schlug Peter plötzlich vor und James musste innerlich grinsen. Er fand, dass dies eine der besten Eigenschaften von Wurmschwanz war: immer dann ein völlig anderes Thema anzuschneiden, wenn es gerade überhaupt nicht passte. Denn im Moment war ihm eigentlich gar nicht danach, weiter über Lily zu sprechen.

Wie auf Kommando knurrte Sirius‘ Magen. „Eine gute Idee.“, sagte er grinsend.
 

Als sie schließlich an ihrem Haustisch saßen und aßen, musste James sich die ganze Zeit über dazu zwingen, nicht in Lilys Richtung zu schauen, weil er sonst befürchtete, rot anzulaufen. Stattdessen schloss er sich Sirius‘ Lästereien über das fettige Haar und die Hakennase von Severus Snape an, der den Fehler begangen hatte, sich genau in ihre Blickrichtung zu setzen. Peter kringelte sich vor Lachen bei jedem ihrer Witze.

Nach dem Abendessen erhob sich Remus und schnappte sich seine Büchertasche, die er vorhin mitgenommen hatte. „Wo hin des Weges, Moony?“, wollte Sirius wissen.

Der Angesprochene verdrehte genervt die Augen. „Heute ist Samstag. Wie du weißt, lerne ich dann immer mit Lily in der Bibliothek und mache Hausaufgaben. Schon seit Anfang des Schuljahres ist das so. Ihr müsst euch also heute alleine um eure Aufsätze kümmern.“

James vergaß so etwas, im Gegensatz zu seinem besten Freund, natürlich nicht. Hoffnungsvoll blickte er Remus an. „Könntest du sie nicht ein bisschen… naja, du weißt schon… ausfragen?“, wollte er wissen.

„Manchmal frage ich mich, was ihr ohne mich machen würdet. Ich helfe euch bei den Hausaufgaben, und jetzt soll ich mich auch noch um eure Liebesangelegenheiten kümmern…“, erwiderte er mit einem Zwinkern und machte sich dann auf den Weg in die Bibliothek.
 

Es hatte James einiges seiner Überredungskünste abverlangt, um Sirius davon zu überzeugen, weiter an ihren Aufsätzen zu schreiben.

Eine ganze Weile arbeiteten sie schweigend, bis Peter sich schließlich von ihnen verabschiedete. „Ich geh schlafen.“, verkündete er und winkte den beiden noch zu, bevor er die Treppen zu den Schlafsälen nach oben stapfte. Als er nicht mehr zu sehen war, legte Sirius seine Feder beiseite.

„Krone, wenn ich noch einen weiteren Buchstabe schreibe, fällt mir die Hand ab.“, klagte er und lies sich auf dem unbequemen Stuhl zurück sinken.

James schaute auf und lächelte leicht. „Geht mir genauso.“, gab er zu und fuhr sich mit der linken Hand durch das zerstrubbelte Haar. Dann schaute er sich im Gemeinschaftsraum um und stellte fest, dass sie beinahe die letzten waren, die noch hier waren. Lediglich Alice und Frank, zwei ihrer Klassenkameraden, saßen aneinander gekuschelt auf dem Sofa vor dem großen Kamin und redeten leise miteinander. Er hatte gar nicht bemerkt, wie die Zeit vergangen war. Der fast leere Gemeinschaftsraum an einem Samstagabend war jedoch ein Zeichen dafür, dass es verdammt spät sein musste. Remus und Lily hatte er bis jetzt auch noch nicht wieder gesehen… ob die beiden immer noch in der Bibliothek waren? Schnell verscheuchte er den Gedanken daran. „Was machen wir jetzt?“, wollte er stattdessen wissen.

Sirius zuckte mit den Schultern und schien, seiner ernsten Miene nach zu urteilen, nachzudenken. Nur wenige Augenblicke später erhellten sich seine Gesichtszüge. „Ich hab eine Idee.“, verkündete er zufrieden und beugte sich über den Tisch zu James, bevor er weitersprach. „Aber dafür brauchen wir deinen Umhang und etwas wärmeres zum Anziehen.“, fügte er im Flüsterton hinzu.
 

Nachdem sie ihre angefangenen Aufsätze in ihrem Schlafraum verstaut und sich James‘ Umhang sowie ihre Wintermäntel geschnappt hatten, hüllten sie sich zuerst in die warmen Jacken und warfen sich erst dann den Tarnumhang über, der dafür sorgte, dass sie für keinen mehr sichtbar waren. Bedacht darauf, kein Geräusch zu machen, durchquerten sie den Gemeinschaftsraum und kletterten dann durch das Porträtloch. Alice und Frank schienen die beiden nicht zu bemerken und auch die Fette Dame gab nur ein leises Schnarchen von sich, bevor sie wieder zuklappte.

„Lumos.“, flüsterte Sirius unter dem Tarnumhang und zog ein altes Pergament aus seiner Umhangtasche. James legte seinen Zauberstab darauf und sagte, ebenfalls im Flüsterton: „Ich schwöre feierlich, dass ich ein Tunichtgut bin!“. Wie von Zauberhand verwandelte sich das wertlose Stück Papier in eine exakte Karte von Hogwarts. Sirius faltete diese einige Male, bis er das richtige Stockwerk gefunden hatte. „Okay, die Luft ist rein, Filch ist gerade im vierten Stock.“, murmelte er.

„Wo willst du eigentlich hin?“, wollte James wissen.

Sirius zwinkerte ihm im fahlen Licht, dass der Zauberstab verbreitete, zu. „Wirst du schon noch sehen.“

Sie schlichen den Gang entlang, bis sie schließlich die Treppe erreichten, die hinauf zum Astronomieturm führte. Sirius begann, die Stufen ´hinauf zu steigen und James folgte ihm, flüsterte ihm jedoch ein: „Was willst du denn da oben?“, zu.

Sein bester Freund wandte sich nur kurz zu ihm um und zwinkerte ihm erneut zu. „Lass dich überraschen.“

James runzelte die Stirn, beließ es aber bei einem Schulterzucken. Sirius würde es ihm ohnehin nicht verraten.

Nach Luft ringend erreichten sie nach einer Weile die Spitze des Turmes und somit auch die Aussichtsplattform. Ein eisiger Wind wehte ihnen um die Ohren und James bereute es, dass er keine Mütze mitgenommen hatte.

Sirius zog den Tarnumhang von ihnen beiden herunter und befreite eine der Bänke, die hier standen, mit dem Zauberstab von der dicken Schnee- und Eisschicht. Danach trocknete er sie noch und nahm dann zufrieden Platz. James grinste schief und setzte sich neben ihn. Eine Weile genossen sie den Ausblick. Die Nacht war sternenklar und der Mond warf sein silbriges Licht auf die Ländereien von Hogwarts.

„Es ist wahnsinnig kalt.“, stellte James nach einer Weile fest.

„Zum Glück hab ich was dabei, dass uns wärmt.“, erwiderte Sirius grinsend und zog eine Flasche Feuerwhiskey aus seiner Umhangtasche.

James musste lachen. „Du denkst auch wirklich an alles.“

„Nur die Gläser hab ich vergessen.“

„Das sollte kein Problem darstellen.“ Kurz kramte James in seiner Umhangtasche und fand, neben allerlei Müll, zwei Koboldsteine. Mit einem Wink seines Zauberstabs verwandelte er diese in zwei recht kleine Kelche.

Sirius grinste. „Was würde ich nur ohne dich machen, Krone?“ Dankend nahm er eines der angebotenen Gefäße entgegen und goss dann in beide Feuerwhiskey.

James stieß mit seinem besten Freund an und gleichzeitig leerten sie ihre Kelche, nur um gleich darauf das Gesicht zu verziehen. „Der schmeckt immer noch total scheußlich.“, stellte Sirius fest, schenkte ihnen jedoch gleich darauf nach.

„Allerdings.“, bestätige James und lehnte sich zurück. „Wieso sind wir eigentlich hier, Tatze?“, fügte er hinzu.

Der Angesprochene zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Ich dachte, ein bisschen frische Luft in Kombination mit Alkohol und meiner Gesellschaft würde dir mal ganz gut tun. Du machst in letzter Zeit nicht gerade den Eindruck, als wärst du besonders gut drauf.“

James seufzte. „Ja, mag sein.“

Es dauerte ein Weilchen, bis Sirius wieder das Wort ergriff. „Ich vermute, das liegt in erster Linie an Lily.“

„Irgendwie schon.“

„Krone, wieso tust du dir das immer noch an?“

„Das hast du mich schon gefühlte tausendmal gefragt. Und meine Antwort wird jedes Mal die Gleiche sein: weil ich sie liebe.“

Sirius seufzte. „Dir ist wirklich nicht mehr zu helfen.“

„Ich weiß.“, erwiderte James lächelnd und hielt seinem besten Freund den Kelch entgegen um ihm zu bedeuten, erneut mit ihm anzustoßen. Wieder leerten sie das Getränk in einem Zug. Ein angenehm warmes Gefühl breitete sich nach und nach in ihnen aus und aus diesem Grund war der kalte Wind auch gar nicht mehr so unerträglich.

Wieder kehrte Stille ein, in deren Zwischenzeit sie noch zwei weitere Becher leerten.

Allmählich fühlte sich James leicht benebelt und er wollte gar nicht daran denken, dass sie nachher die Wendeltreppe des Astronomieturmes auch wieder hinabsteigen mussten…

„Was machen wir eigentlich nach dem Abschluss?“, fragte Sirius plötzlich.

James schaute ihn verwirrt an. „Was meinst du? Ich dachte, wie hätten einen Plan? Wir wollten doch Auroren werden, oder nicht?“

Sirius blickte stur weiter geradeaus. „Ich weiß ja nicht, ob du deine Meinung vielleicht geändert hast.“, sagte er nach kurzem Zögern.

„Ich weiß nicht, wovon du redest.“, erwiderte er.

„Angenommen, aufgrund irgendwelcher seltsamen Umstände funktioniert das mit dir und Lily doch. Würde der Plan dann immer noch seine Gültigkeit haben?“

„Aber natürlich!“, versicherte James ihm schnell.

Jetzt grinste Sirius wieder. „Gut. Dann trinken wir darauf. Und wenn du dein Versprechen nicht halten solltest, trifft dich etwas Schlimmeres als alle drei der Unverzeihlichen Flüche zusammen!“

Erneut leerten sie ihre Kelche und James stellte fest, dass sich der Inhalt der Flasche gefährlich dem Ende zuneigte. Seine Bedenken, heute den Weg zurück in sein Bett zu finden, wuchsen von Minute zu Minute…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Omama63
2011-03-19T15:23:29+00:00 19.03.2011 16:23
Ein super Kapitel.
Den Kopf möchte ich jetzt nicht haben, denn sie Morgen haben, wenn sie aufwachen.
Bin schon gespannt, ob sie es zurück schaffen und ob sie jemand erwischt.
Von:  Monny
2010-09-13T05:11:16+00:00 13.09.2010 07:11
Oh man^^. Betrinken sich hier. So und wie sieht es bei Lily und Remus aus??.

gez.Monny^^.


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