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Unvergesslicher Urlaub in London!

von

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Vertrauensbruch!

"Watari... Binden sie den Verband nicht zu fest. Sie schnüren mir meinen Arm noch ab" maulte Ryuuzaki und sah mit wachsamen Augen dabei zu, wie der ältere Herr seine Schusswunde versorgte. L machte Watari keinen Vorwurf, denn nicht alles hatte perfekt laufen können. Allein deswegen, weil Jessica durch die ganzen Strapazen das Bewusstsein verloren hatte. Ob ihr Schock wirklich so tief gesessen hatte, aufgrund der Tatsache, weil er eben angeschossen worden war? Ja, dieser Verdacht lag nahe, denn er sah noch immer ihr geschocktes Gesicht vor Augen.
 

"Wie konntest du Jessica nur dieser Gefahr aussetzen? Ihr hätte wirklich etwas passieren können". Ja, die Braunhaarige war wütend, denn bei diesem waghalsigen Plan hätte ihre Freundin sterben können. So etwas Verantwortungsloses war ihr wirklich noch nie untergekommen. "Ich finde auch, dass ihr Verhalten nicht geduldet werden darf, L. Sie haben selbst gesehen, wie Jessica mit der Situation überlastet gewesen ist. Ich hatte den Eindruck, dass sie sich nur aus Liebe zu ihnen dazu gezwungen hat" gab auch Watari seine Meinung dazu ab und befestigte den Verband um Ryuuzaki's Arm.
 

"Ja, der Meinung bin ich mittlerweile auch und ich bereue es, sie um diesen Gefallen gebeten zu haben. Ich... Es tut mir leid... Nach ihrer körperlichen Reaktion ist mir klar geworden, dass ich eine Frau solch einer Gefahr nicht aussetzen darf. In Zukunft werde ich sie nicht mehr um ihre Hilfe bitten". Jule seufzte, denn sie glaubte seinen Worten und seiner Entschuldigung. Ja, es tat L wirklich leid, dass konnte die Braunhaarige ihm ansehen.
 

Auch Watari schien mit dieser Entschuldigung zufrieden zu sein, denn er legte ein liebevolles Lächeln auf und nickte dem jungen Ermittler zu. Mit diesem Wissen, dass L so etwas in Zukunft nicht mehr machen würde, verließ Watari schließlich die Räumlichkeiten Ryuuzaki's und ließ Jule mit dem Schwarzhaarigen allein zurück. Sicherlich war allerhand Gesprächsbedarf da, denn Jule schien einige Fragen zu haben, oder etwa nicht?
 

"Übrigens... Es war sehr klug von dir, den Gürtel unter deinem Nachthemd zu tragen". Jule kratzte sich verlegen am Kopf, da sie sich eigentlich nichts dabei gedacht hatte. Es war eine Intuition gewesen, deswegen hatte sie den Gürtel getragen. Ein Glück, sonst hätte man sie vermutlich nicht so schnell finden können, oder? Nun wollte die Braunhaarige jedoch andere Dinge wissen, weswegen sie ihre Hand sinken ließ und einen ernsteren Blick auflegte.
 

"Du weißt von Jessica's Gefühlen, nicht wahr?". Ein Nicken beantwortete Jule's Frage und ließ sie nachdenklich werden. War Ryuuzaki von allein auf diesen Gedanken gekommen, oder hatte Jessica ihre Gefühle offenbart? Zu gern hätte sie ihm diese Frage gestellt, doch durchbrach der Detektiv plötzlich die Stille, indem er eine seltsame Frage stellte. "Darf ich dich küssen, Jule? Ich möchte etwas in Erfahrung bringen".
 

Erst glaubte Jule, sich verhört zu haben, doch als sie seinen ernsten Blick begegnete, schluckte sie laut, während die Braunhaarige einen rötlichen Schimmer auf ihren Wangen spürte. L wollte sie küssen, um etwas in Erfahrung zu bringen? Warum? Was wollte er denn in Erfahrung bringen? "Wie? Warum willst du mich küssen? Frag doch lieber Jess, okay? Sie lässt sich bestimmt gern von dir küssen". Nicht, dass sie ihn abstoßend fand. Nein, sie mochte ihn auch und sagte auch ungern nein, aber in ihren Augen wäre ein Kuss falsch.
 

"Versteh mich bitte nicht falsch, Jule. Ich will dich nur küssen, weil ich herausfinden will, ob du die gleichen Gefühle in mir auslösen kannst, wie es Jessica kann". So meinte er das also? Nun, wenn sie ihm damit half, vielleicht seine Gefühle einordnen zu können, würde sie ihm diesen Gefallen tun. Jedoch nur, wenn Jessica hiervon nichts erfuhr, denn ihre Freundin könnte diesen Testkuss vielleicht falsch verstehen, oder?
 

"Okay, ich werde dir diesen Gefallen tun, aber du musst mir versprechen, dass Jessica nichts erfährt, ja?". Ryuuzaki nickte dem zu, da er nicht vorgehabt hatte, der Schwarzhaarigen von seiner Bitte zu erzählen. Nein, er wusste sehr wohl, er würde der jungen Frau damit das Herz vermutlich brechen.
 

"Du hast mein Wort" murmelte L nochmals bestätigend, wendete sich Jule nun ganz zu, ehe er seine Hände erhob und diese auf den Schultern der Braunhaarigen sanft ablegte. Mit ebenso sanfter Gewalt, zog er Jule näher zu sich, überlegte nochmals, ehe er für sich zustimmend nickte und seine Lippen schließlich hauchzart auf den ihren legte. L brauchte einfach Klarheit, musste endlich mit seinen Gefühlen ins Reine kommen, um für sich selbst eine vernünftige Entscheidung treffen zu können.
 

Jule war überwältigt von der Weichheit seiner Lippen, verlor sich beinahe in ihren Kuss, welcher auf einmal leidenschaftlicher wurde. Sie gewährte seiner stummen Geste, gewährte ihm Einlass, da er bettelnd danach verlangte. Sofort spürte sie seine gierige Zunge in ihrer Mundhöhle, ließ ihn seine Erforschungstour beenden, ehe sie seinen Zungenkuss langsam erwiderte. Dieser leidenschaftliche Kuss, dachte sie, ließ in ihr wohlige Gefühle aufkeimen, welche sie zu übermannen drohten. Wie schaffte er das nur? Liebte Jessica deswegen seine Nähe so sehr, weil er solche Gefühle erwecken konnte?
 

"Ich empfinde nicht das Gleiche bei Jule... Nur Jessica kann in mir dieses wohlige Gefühl erwecken und mir den Verstand rauben" war Ryuuzaki's Erkenntnis, weswegen er sich von der Braunhaarigen löste und ihr nur kurz in die Augen blickte. "Und?" wollte Jule wissen, denn sein Blick sagte eigentlich schon alles aus. Er empfand wohl nicht die gleichen Gefühle, wie bei ihrer Freundin, oder?
 

"Ich...". "Entschuldigung... Ich störe wohl, oder? Ihr wollt bestimmt allein sein" erklang eine leise Stimme von der Schlafzimmertür, welche der Braunhaarigen einen Schock einbrachte. Verwundert und doch mit einer gewissen Angst sah Jule in die Richtung, aus welcher die Stimme gekommen war, ehe sie ihre Freundin erblickte, welche im Türrahmen stand. Auf ihren Lippen trug sie ein leichtes Lächeln, doch wer Jessica kannte, wusste sofort, dass ihr Lächeln nur aufgesetzt war, um ihre wahren Gefühle zu verbergen.
 

"L... Ich kam damit klar, dass du mich nicht liebst, aber... Ich dachte, du hast wenigstens genügend Mut, um mir zu sagen, dass du Jule lieber magst... Ich bin naiv und dumm in deinen Augen, nicht wahr?". Ryuuzaki sah ebenso erschrocken zu Jessica rüber, konnte sich nicht einen einzigen Zentimeter rühren und hörte ihren Worten zu. Nein, sie sollte diesen Kuss nicht falsch verstehen und vor allem nicht solch eine Meinung von ihm haben. Der Kuss eben war bedeutungslos und hatte nur der Aufklärung gedient. Er fühlte nichts für Jule, sondern sah sie nur als eine Freundin an.
 

Schließlich sprang Jule überhastet auf, lief zu ihrer Freundin und ergriff deren Schultern. "Nein... Ich habe nichts mit Ryuuzaki, Jess. Er hat mich um einen Gefallen gebeten und ich...". "Sicher... Ich weiß genau, dass du ihn auch magst, Jule... Du hast nur auf diese Gelegenheit gewartet, denn insgeheim wolltest du ihn doch auch. Du hast auch bessere Chancen, weil du mit einem normalen Aussehen geboren worden bist und ich eben... Ich...". Es gelang der Schwarzhaarigen einfach nicht, ihren Satz zu beenden, da nun etliche Tränen über ihre Wangen rollten und sich einen Weg zum Boden suchten. Wieso konnte sie ihren Schmerz nicht länger verbergen, obwohl es ihr vor wenigen Sekunden noch gelungen war? War ihr doch egal, was Jule und L zusammen machten, wenn sie mal für wenige Stunden der Bewusstlosigkeit erlag. Es war ihr verdammt noch mal egal.
 

Nun stand auch der Detektiv auf, lief langsam auf die jungen Frauen zu und sah Jule dabei fordernd an. Nicht sie sollte dieses Missverständnis erklären, sondern er. Jessica liebte ihn und er müsse ihr nun erklären, was es mit dem Kuss auf sich hatte. Für ihn bedeutete dieser blöde Kuss nichts, sondern diente wirklich nur der Aufklärung seiner Empfindungen. Er mochte Jessica und wollte nicht, dass diese nun dachte, er würde nur mit ihren Gefühlen spielen.
 

Vor der jungen Frau blieb er schließlich stehen, erhob seine rechte Hand und legte diese auf Jessica's Wange. Seicht fuhr er mit dem Daumen über die weiche Haut, beseitigte die salzigen Tränen, welche unaufhaltsam über ihre Wangen rollten. Sie litt so sehr darunter, ihn mit Jule so gesehen zu haben, weswegen er ihr schnell sagen musste, was es mit dem Kuss eben auf sich hatte.
 

"Du bist nicht naiv und auch nicht dumm... Ich habe Jule um einen Gefallen gebeten, weil ich etwas herausfinden wollte und...". Brutal schlug Jessica seine Hand beiseite, kehrte ihm den Rücken zu und erhob ihre Hände, welche sie rasch an ihre Ohren legte. Nein, sie wollte keine dumme Ausrede hören. Wieso tat man ihr nur Weh? Wieso beließ es L nicht einfach dabei? Er hatte Jule geküsst, sehr intensiv sogar und nun versuchte er mit einer Ausrede aus dieser Nummer zu kommen. Jessica sah ein, dass Ryuuzaki auch nur ein Mann war. Ein Mann, welcher genauso sein konnte, wie die restlichen Männer auf der Welt.
 

"Jess... Hör ihm bitte zu... Wir wollten dich doch nicht hintergehen" versuchte es Jule und ergriff eine der Hände der Schwarzhaarigen, schloss diese in ihre Hände und zwang ihre Freundin zur Vernunft. Sicher, es musste bestimmt sehr eindeutig ausgesehen haben, aber der Kuss bedeutete weder ihr etwas, noch L. Der Detektiv hatte doch nur herausfinden wollen, ob die Braunhaarige die gleiche Wirkung auf ihn ausüben konnte, wie es Jessica meist schaffte.
 

"Hör zu, Jess... Ryuuzaki wollte nur herausfinden, ob er die gleichen Gefühle empfindet, wenn er mich küsst. Er hat mich drum gebeten und... Ich habe ihm diesen Gefallen getan, weil ich dachte, ich könnte ihm damit helfen, verstehst du das?". Ryuuzaki sah noch immer auf seine Hand, welche eben so hart von der Schwarzhaarigen beiseite geschlagen worden war. Die junge Frau war wütend und schien auch nichts mehr hören zu wollen. Dabei hatte er nun Klarheit und wusste, dass nur Jessica diese Gefühle in ihm auslösen konnte.
 

"Bestimmt nur eine billige Ausrede... Ich... Ich gehe zum Hotel zurück und will meine Ruhe haben, ja? Bleib du hier bei L und werde mit ihm glücklich, Jule. Ich brauche dich nicht". Nach diesen Worten machte die Schwarzhaarige wirklich Anstalten, L's Räumlichkeiten zu verlassen, doch kam sie nicht weit, da sie eine Hand um ihr Handgelenk spürte, welche sie von weiteren Schritten abhielt. Wütend starrte sie zur Hand hinab, folgte dem Arm und sah schließlich Ryuuzaki an, welcher nicht den Anschein machte, sie loslassen zu wollen. Warum? Es reichte ihr wirklich. Sie wollte nicht länger stören und endlich ihre Ruhe haben.
 

"Ich kann dich nicht gehen lassen, Jessica... Die Mafia wartet nur auf solch einen Moment und außerdem... Ich will nicht, dass du in diesem Zustand gehst. Wenn du schon nicht Jule glaubst, dann glaube wenigstens mir". Wieder wendete Jessica Gewalt an, doch schien er sie nicht loslassen zu wollen, weswegen es im nächsten Moment laut klatschte. Verwundert sah L in die blauen Augen der jungen Frau, glaubte er einfach nicht, dass er gerade eine Ohrfeige von Jessica bekommen hatte. War sie wirklich so wütend und verletzt?
 

"Ich soll dir glauben? Dein dummes Geschwafel kannst du dir schenken, L. Du hast es schon immer verstanden, mit Gefühlen anderer Menschen zu spielen und sie für deinen eigenen Vorteil zu nutzen. Ich weiß sehr wohl, dass du bereit bist, über Leichen zu gehen, wenn es die Situation erfordert. Wahrscheinlich hast du dir gedacht 'Warum nicht? Jessica ist in mich verliebt und ich bin neugierig auf so manche Dinge'. Ja, du hast mich einfach nur ausgenutzt, obwohl es mir von Anfang an hätte klar sein müssen". Erneut startete Jessica einen Fluchtversuch, wurde jedoch nun grob beim Handgelenk ergriffen und ins Schlafzimmer gezerrt. Mit Gebrüll und Gekreische wehrte sich die junge Frau, wurde daraufhin aufs Bett geworfen, ehe sie ein Gewicht auf sich spürte.
 

"Jule... Geh zu Watari und sag ihm, dass er sämtliche Kamera's ausschalten soll. Du gehst anschließend in dein Zimmer, in Ordnung? Jetzt ist meine Überzeugungskraft gefragt". Die Angesprochene nickte leicht, besah sich Jessica, welche ihren Kopf zur Seite neigte, um L nicht länger ansehen zu müssen. Es ging nicht anders, da ihre Freundin ihnen nicht glaubte. Hoffentlich wusste L, was er da tat. Jessica sollte nicht so von Jule und Ryuuzaki denken, denn sie hatten ihrer Freundin nichts Böses gewollt, wirklich nicht.
 

"Jessica, beruhige dich und hör mir zu... Bitte". "Nein, ich will deine Ausreden nicht hören. Geh doch einfach zu Jule und mach mit ihr rum. Es ist mir egal, ob du mit ihr schläfst, oder nicht. Ich bin es gewohnt, verletzt zu werden, verstehst du? Nimm keine Rücksicht auf mich". Ryuuzaki schüttelte seinen Kopf, hielt ihre Hände eisern fest und sah ihr fest in die verweinten Augen. Sie durfte nicht so von ihm denken. Er hatte nichts mit Jule und würde auch nie etwas mit ihr haben. L wollte nicht, dass Jessica solche Dinge dachte und sich nun in einen Gedanken verrannte, welcher nicht der Wahrheit entsprach.
 

"Jessy... Ich... Ich fühle mich aber nur bei dir so wohl und geborgen. Ich möchte mit keiner Person rummachen, außer mit dir... Ich habe Jule nur um diesen Kuss gebeten, weil ich mir sicher sein wollte, dass ich mich nur bei dir so fühle... Natürlich muss es seltsam ausgesehen haben, aber ich sage die Wahrheit. Wie kann ich meine Worte beweisen?". Jessica verstummte augenblicklich, hielt still und sah ihm ebenso so schweigsam in die dunkelbraunen Augen. Konnte sie seinen Worten wirklich glauben? Jule hatte auch so etwas behauptet, aber sagten L und ihre Freundin wirklich die Wahrheit?
 

"Glaub mir, Jessy... Keine Frau interessiert mich mehr, als du es tust... Sag das nie wieder, ja? Sag nie wieder, dass du wegen deines Aussehens keine Chancen bei mir hättest... Das stimmt nicht und ich mag dich doch so, wie du bist. Ich weiß, der Anblick eben war bestimmt verletzend, aber ich wollte doch wirklich nur herausfinden, ob Jule auch diese Gefühle in mir auslösen kann. Tatsache ist, sie kann es nicht. Du bist die einzige Frau, die das kann und deswegen... Am liebsten...". Nein, er durfte seine Bitte, seinen Wunsch, welchen er hegte, nicht äußern. Er durfte seinem Egoismus nicht die Oberhand gewinnen lassen, denn er liebte sie nicht. Oder liebte er sie doch? Machte er sich deswegen nun die Mühe, um ihr Vertrauen zurück zu gewinnen?
 

"Du kannst auch anders und deswegen fällt es mir schwer, dir zu glauben... Du zögerst nicht, wenn eine Situation es erfordert, mit Gefühlen zu spielen. Du weißt, dass ich Recht habe und...". "Ja, da hast du Recht, aber... Wieso sollte ich mit dir spielen? Du bist doch kein Tatverdächtiger, von dem ich ein Geständnis erzwingen will. Deine Worte eben waren auch sehr verletzend, aber... Es stimmt, am Anfang war ich neugierig, aber mittlerweile ist es nicht mehr nur Neugier. Am liebsten würde ich meinen Wunsch einfach äußern, aber dann würde ich meinen Egoismus freien Lauf lassen". Ryuuzaki ließ seinen Kopf auf ihre Schulter sinken, schloss seine Augen und umarmte sie fest. Verdammt, wieso fühlte er sich auf einmal so beschissen? Wieso überkam ihm das Gefühl, als müsse er nun selbst in Tränen ausbrechen?
 

"Ich dachte vorhin wirklich, ich sei im falschen Film... Erst sagst du mir so viele nette Dinge, machst mir sogar Komplimente und dann so was... Vorhin wollte ich eigentlich nur raus, aber nicht mal das durfte ich. Du hältst mich einfach fest, obwohl es dir egal sein könnte. In ein paar Stunden bin ich eh nicht mehr da, also macht es auch keinen Unterschied". Jessica klang gleichgültig, doch liefen ihr wieder einige Tränen an den Wangen hinunter, welche in dem Stoff des Kissens verschwanden. Ja, der Morgen graute schon und der letzte Tag würde bald beginnen. Zudem fühlte sie sich noch sehr müde und würde vermutlich noch ein bisschen Schlaf nachholen müssen. Bald würde sie London verlassen, würde L verlassen, obwohl sie das nicht wollte. Dieser Abschied würde so verdammt schmerzen. So sehr, dass Jessica nicht wusste, wie ihre Zukunft nach diesem Urlaub aussehen sollte.
 

"Bitte... Sprich nicht davon... Du wirst mir so unsagbar fehlen, Jessy. Ich möchte nicht, dass du gehst, aber ich habe auch nicht das Recht, zu sagen, dass du bleiben sollst. Dazu müsste ich mehr empfinden. Ich möchte dich nicht verlieren, obwohl mir nicht das Recht zusteht, so etwas zu behaupten". Irrte sich Jessica, oder verriet L nun seinen sehnlichsten Wunsch? Eben hatte sie nicht fragen wollen, da sie seinen Wunsch sehr wohl erahnte, aber warum sprach er es nun doch aus? Und warum sagte er, ihm stünde dieses Recht nicht zu? Nur weil er der Meinung war, er würde egoistisch klingen? Hatte nicht jeder Mensch das Recht dazu, einmal in seinem Leben egoistisch zu sein?
 

"Du wirst mir auch fehlen, L... Ich möchte gern bei dir bleiben, wirklich... Auch wenn du mich nicht liebst, ich würde trotzdem bei dir bleiben wollen, weil du eben ein besonderer Mensch in meinen Augen bist". Ryuuzaki hob seinen Kopf, sah die junge Frau lange in die noch verweinten Augen, ehe er ihre Lippen in Besitz nahm. Ja, er wusste sehr wohl, dass sie bei ihm bleiben wollte, aber dieses Opfer durfte er von ihr nicht abverlangen. Er wollte nicht egoistisch sein und ihr normales Leben mit einem Schlag verändern. Sie sollte ein sorgenfreies Leben in ihrem Land führen, ohne Gefahren und ohne ihn.
 

Jessica grinste in ihren Kuss hinein, ehe sie ihren Namen, welchen er vorhin schon einige Male ausgesprochen hatte, immer wieder in Erinnerung rief. Er hatte sie 'Jessy' genannt, was er eigentlich sonst nie tat. Warum? Mochte er sie doch mehr, als er sich eingestehen wollte? Entwickelte sich bei ihm Liebe und L bemerkte dies nicht mal? Konnte sie nochmals ihr Vertrauen schenken, obwohl sie sich vorhin so sehr erschrocken hatte?
 

"Vielleicht empfinde ich wirklich mehr für sie und kann meine Gefühle deswegen so schwer zuordnen? Es kribbelt angenehm in meinem Bauch, wenn sie mich berührt, wenn sie mir ein Lächeln schenkt und wenn ich ihr nahe sein darf. Was ist das? Ist das Liebe, oder bilde ich mir diese Gefühle im Endeffekt nur ein? Versuche ich einen Grund für mein Handeln zu finden?". Ryuuzaki wusste es nicht, keuchte in ihren Kuss hinein und ergab sich den sündhaften Empfindungen, welche seinen Körper durchströmten. Dieser Kuss und diese Hände, welche über seine Seiten glitten und sich ihren Weg unter seinen Pullover suchten. Warum stimulierten ihn diese Berührungen nur so sehr? Wieso wurde sein rationales Denken auf einmal wieder so sehr getrübt?
 

"L... Ich...". "Ich weiß... Ich möchte das auch. Zwar glaube ich, dass ich uns dadurch keinen sonderlich großen Gefallen tue, aber... Ich kann nicht widerstehen, Jessy. Ich will dich genauso, wie du mich" murmelte L leise, nahm ihren Hals in Beschlag und verteilte hauchzarte Küsse auf dieser weichen Haut. Er konnte dem Verlangen nach ihr nicht mehr widerstehen und er spürte deutlich, dass es Jessica nicht anders erging. Ja, vermutlich machten sie einen Fehler, aber er würde es nicht bereuen können. Ebenso wenig wohl die Schwarzhaarige, welche ihre Beine um ihn schlang, um ihm einen möglichen Fluchtversuch zu erschweren. Jedoch würde er nicht fliehen, sondern diesmal einfach das tun, was seine Gefühle ihm sagten.
 

"Bitte sprich meinen Spitznamen immer so aus, L..." murmelte Jessica benommen und sah ihm tief in die Augen. Ryuuzaki erschauderte, als er diese gehauchten Worte vernahm und nickte zaghaft. "Jessy...". Die Schwarzhaarige bekam eine Gänsehaut, als er ihren Namen so lustvoll über die Lippen brachte, sah ein schelmisches Grinsen auf seinen Lippen, ehe sich ihre Nasenspitzen berührten. "Diesen Wunsch werde ich dir gern erfüllen" murmelte er leise, schloss die junge Frau noch enger in seine Arme und erntete dadurch einen leisen Seufzer.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  xXSakuraHarunoXx
2010-03-17T15:35:04+00:00 17.03.2010 16:35
wow wow es werht emmer spanneht werden L ist ein lüst ling^^.biss zur nächesen.


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