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Unvergesslicher Urlaub in London!

von

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Nur noch vier Tage!

Die Braunhaarige öffnete langsam ihre Augen, streckte ihr noch müden Glieder und gähnte herzhaft. Wie spät es wohl war? Vorsichtig tastete sie nach ihrem Handy, welches sie in der Nacht, bevor sie sich ins Bett gelegt hatte, auf dem Nachttisch abgelegt hatte. Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass es erst 09:32 Uhr war. Nun, hier im Urlaub waren Jessica und sie immer sehr früh aufgestanden, hatten sich für den Tag fertig gemacht und waren dann anschließend runter zum Speisesaal gegangen.
 

Wo sie nun an ihre Freundin dachte, fragte sich Jule schon, ob die Schwarzhaarige überhaupt Schlaf gefunden hatte. In der Nacht, kurz nach Mitternacht, hatte sie ihre Freundin noch gehört, wie sie in ihr Zimmer gegangen war, aber ob sie dann wirklich geschlafen hatte, wusste Jule nicht. Noch immer müde, erhob sich die Braunhaarige, öffnete ihren Koffer, um sich frische Klamotten bereit zu legen. Erst mal eine angenehme Dusche und dann würde sie nach Jessica sehen.
 

Wenig später trat Jule aus dem Bad, in der Hand ihren Schlafanzug, welchen sie nun zurück in ihr Gästezimmer bringen würde. Unter der Dusche war ihr der Gedanke gekommen, dass ihre Freundin vielleicht gar nicht geschlafen hatte. Genau, denn Ryuuzaki schlief doch auch so gut wie nie, also war es durchaus im Bereich des Möglichen, dass Jessica ihm vielleicht Gesellschaft geleistet hatte.
 

Ein leiser Seufzer entwich der Braunhaarigen, würde sie nun Jessica besuchen, falls diese überhaupt in ihrem Zimmer aufzufinden war. Einen Knopf neben der Tür betätigend, öffnete sich ihr die Tür und ließ sie zum Bett schauen. Es war leer und sah noch relativ unbenutzt aus. Hatte Jule wirklich Recht und Jessica hielt sich beim Ermittler auf? Die Tür wieder schließend, machte sie sich auf dem Weg zu Ryuuzaki's Räumlichkeiten, um sich endlich Klarheit zu verschaffen.
 

Die Schwarzhaarige seufzte zufrieden, schlang ihre Arme noch enger um das Bein und kuschelte sich weiterhin an die angenehme Wärmequelle. Ryuuzaki war vor einigen Stunden aus seinen Träumen gerissen worden, da sein Nacken plötzlich geschmerzt hatte. Nun, diese Haltung schien auch nicht gerade optimal für ein Nickerchen zu sein, oder? Das Ryuuzaki überhaupt eingeschlafen war, hatte ihn überrascht.
 

Mit neugierigen Augen beobachtete er die junge Frau, welche seinen Oberschenkel noch immer als Kissen benutzte. Störte ihr die Jeans nicht, welche er trug? Der Stoff war doch viel zu hart, fand L jedenfalls, aber Jessica schien einen tiefen Schlaf zu haben, oder?
 

Aus seinen Gedanken gerissen, da sich die Schwarzhaarige bewegte und sich nun auf die andere Seite drehte, errötete L und sah auf das sich nun ihm bietende Bild. Jessica's Kopf lag nun fast zwischen seinen Beinen, schien diese Tatsache auch gar nicht zu bemerken, da sie noch immer schlief. Ob es die junge Frau überhaupt stören würde?
 

Ein Piepen ließ Ryuuzaki aufblicken, kam dieses aus dem Nebenzimmer. Ein Eindringling? Nein, sicherlich nicht, oder doch? Von dem lauten Geräusch gestört, öffnete Jessica ihre Augen, wischte sich den Schlaf aus den Augen und blickte schließlich zum Schwarzhaarigen auf, welcher ihren Blick gelassen erwiderte. "Was ist das für ein Geräusch?" wollte Jessica wissen, streckte sich kurz, ehe sie sich langsam aufsetzte und dabei noch immer einen fragenden Blick zu Ryuuzaki warf.
 

"Ein Warnsignal. Jemand ist unbefugt in eines der Zimmer gegangen, welche nur für Watari und mich bestimmt sind" erwähnte der Ermittler nachdenkend, stand vom Bett auf und streckte sich ausgiebig. Okay, er hatte zu lange in einer Haltung gesessen, was ihm seine Glieder nun deutlich machten. Sicher, er saß sonst auch nicht gerade vernünftig, oder gar bequem, aber würde er sich normal hinsetzen, so würden seine logischen Schlussfolgerungen nachlassen.
 

Jessica wusste nicht, ob sie ihm darauf eine Antwort geben sollte, sah ihm nach, als er das Schlafzimmer verließ und entschloss sich nun selbst auch, endlich aufzustehen. Außerdem wollte sie wissen, was nun genau passierte, da dieses Piepen einfach nicht aufhören wollte. Langsam lief sie in den Raum, sah L dabei zu, wie er auf den kleineren Monitoren schaute und nach einer verdächtigen Person suchte.
 

"Ryuuzaki... Jule ist in das Archiv eingedrungen... Vermutlich hat sie den Weg zu ihnen vergessen" tauchte plötzlich Watari auf dem großen Bildschirm auf und erzählte von der momentanen Lage und den Grund des piependen Geräusches. Jule war ins Archiv gegangen? Warum? Wollte sie etwa einige Dinge in Erfahrung bringen? Jessica glaubte kaum, dass Jule da einfach rein durfte, denn Ryuuzaki hatte doch eben noch gesagt, dass manche Räume nur von ihm und Watari betreten werden durften. Hieß also, eine dritte Person hatte dort nichts zu suchen.
 

"Ich denke nicht, dass sie uns ausspionieren will. Holen sie Jule ab und bringen sie sie zu mir". Watari nickte dem zu, ehe der Bildschirm wieder dunkel wurde. Gut, L schien nicht sonderlich böse zu sein, denn er sah noch immer sehr entspannt aus. Ob er vielleicht auch ein bisschen geschlafen hatte? Nun, er schien die ganze Nacht bei ihr gewesen zu sein, bis eben, oder? Warum? Hatte er nicht gemeint, er wolle nur so lange warten, bis Jessica eingeschlafen war?
 

"Du solltest dir frische Klamotten holen und dann kannst du gern mein Bad benutzen" murmelte der Ermittler abwesend, sah wieder auf die unteren Monitore und entdeckte nun Watari, welcher Jule aus dem Archiv holte. Gut, laut ihrer Miene zu urteilen, hatte sie wirklich nicht schnüffeln wollen, sondern war nur neugierig gewesen. Vielleicht hatte sie auch nach der Schwarzhaarigen gesucht? Ja, wäre ein möglicher Gedanke.
 

"Wenn du fertig bist, dann wird Watari euch Frühstück bringen, denn ich glaube kaum, dass du am frühen Morgen schon Süßigkeiten essen magst". Eigentlich war sich Ryuuzaki da sicher, denn niemand pflegte dieselben Gewohnheiten, wie L es nun mal tat. Nein, er aß nur Süßes und das Rund um die Uhr. Als er zur Schwarzhaarigen blickte und diese ihm zunickte, sah er ihr dabei zu, wie sie den Raum verließ und nun vermutlich zu ihrem Gästezimmer lief.
 

Ryuuzaki seufzte angestrengt, als die Türe sich endlich schloss und er für wenige Minuten seine Ruhe haben konnte. Gestern war soviel passiert. So viele Gefühle hatte er noch nie verspürt und das alles nur, weil er sich kurzweilig auf die junge Frau eingelassen hatte. Er wusste sehr wohl, dass er wahrscheinlich einen Fehler gemacht hatte, aber er selbst war so neugierig gewesen. Neugierig darauf gewesen, wie sich ein Kuss anfühlte. Wenn er jetzt an dieses Gefühl zurückdachte, machte sich ein schier wohliges Gefühl in ihm breit. Kaum zu glauben, aber er vermisste diese Berührung. Schon gestern Nacht hatte er nicht mehr aufhören wollen, war er wie in Trance durch ihren sinnlichen und zugleich heißen Kuss gewesen. L war sich sicher, hätte Jessica ihren Kuss nicht unterbrochen, so wäre er vermutlich von ganz allein einige Schritte weiter gegangen. Er war auch nur ein Mann, hatte er schon gestern Nachmittag gesagt und hatte natürlich auch Bedürfnisse.
 

Die Türe öffnete sich und er hörte Schritte. Jule war endlich hier, in Begleitung von Watari, welcher jedoch bei der Tür stehen blieb und auf einen Wunsch des Detektiven wartete. "Watari... Richten sie das Frühstück für unsere Gäste her. Ich nehme an, dass weder Jule, noch Jessica, Süßigkeiten am frühen Morgen essen". Der ältere Herr nickte dem zu, durchschritt die noch offene Tür und machte sich auf dem Weg zur Küche. Ja, da hatte Ryuuzaki vermutlich Recht, denn nicht jeder Mensch konnte nur mit Süßigkeiten leben.
 

"Jessica kam mir gerade im Nachthemd entgegen... War sie etwa die ganze Nacht bei dir?" wollte Jule nach längerer Überlegung wissen, lief zum Schaltpult und sah seitlich zu Ryuuzaki hinab. Er verzog keine Miene, verfolgte auf den Monitoren jeden einzelnen Schritt, welchen Jessica tat und schien ihre Frage nicht mal gehört zu haben. Ob vielleicht schon wieder etwas passiert war? Wieso wirkte L so abwesend und dennoch so neugierig?
 

"Sie hat in meinem Bett geschlafen... Sie sagte mir, dass sie sich alleine fühle und deswegen habe ich nachgegeben" erklärte der Ermittler, sah der Schwarzhaarigen dabei zu, wie sie sich Kleidung aus ihrem Koffer holte und schließlich den Rückweg antrat. Gut, sie schien seinen Vorschlag wirklich angenommen zu haben, weswegen er nun zu Jule blickte, welche einen undefinierten Eindruck machte.
 

"Aber zwischen euch ist nichts gelaufen, oder? Hör zu, ich hab nichts gegen dich, auch wenn du das manchmal so auffasst, aber ich mache mir einfach Sorgen um Jessica... Uns bleiben jetzt nur noch vier Tage und dann werden wir London verlassen, verstehst du?". Natürlich verstand L das Problem. Nun, zwar sprach die Braunhaarige meistgehend ernst mit ihm, aber nie war er auf den Gedanken gekommen, dass Jule etwas gegen ihn haben könnte. Nein, einzig und allein galt ihr Verhalten Jessica's Befinden, welches sich in den nächsten Tagen unweigerlich verändern würde. Ja, dessen war sich Ryuuzaki schon sicher, denn der Kuss von letzter Nacht würde seine Spuren deutlich hinterlassen.
 

"Ich habe nie angenommen, dass du etwas gegen mich hast, Jule. Ich weiß, dass dir Jessica's Befinden am Herzen liegt und vielleicht habe ich in der gestrigen Nacht einen großen Fehler gemacht, aber von Reue kann ich nicht sprechen, denn dafür war das Gefühl dabei zu schön gewesen". Wie? Was meinte L damit? Was hatte er gefühlt und wobei? Einen Fehler gemacht? Wieso drückte sich Ryuuzaki so undeutlich aus und sagte nicht frei heraus, was da zwischen ihm und ihrer Freundin passiert war?
 

"Ihr habt doch nicht etwa...". Ryuuzaki räusperte sich gekünstelt, um die Braunhaarige zu unterbrechen. Jule dachte aber ziemlich weit, musste er zugeben, wobei sie eigentlich Recht mit ihrer Annahme haben könnte, denn viel hätte nicht gefehlt und L hätte seinen restlichen Verstand auch noch ausgeschaltet. Ja, es hätte wahrlich dazu kommen können, doch hatte die junge Frau ihren Kuss unterbrochen und somit auch diese Atmosphäre zerstört, in welche sie sich für einige Minuten befunden hatten.
 

"Wir haben uns nur geküsst... Mehr ist da nicht gelaufen, obwohl durchaus mehr passieren hätte können. Woher hätte ich denn wissen sollen, dass ein Kuss ausreicht, um meinen Verstand derart zu benebeln, dass ich nicht mal mehr von ihr ablassen konnte?". Jule wusste nicht, was sie nun dazu sagen sollte. L und Jessica hatten sich also richtig geküsst? Die Frage, wie es dazu hatte kommen können, stellte sie nicht, denn es ging sie auch nichts an. Nur, was passierte nun? Würde Gras über diese Sache wachsen? War diese Sache einmalig gewesen, oder erhoffte sich ihre Freundin nun wirklich mehr?
 

Die Türe öffnete sich und Jessica trat in den Raum. Nur kurz schenkte sie Jule Aufmerksamkeit, ehe sie zu Ryuuzaki blickte und ihm ein liebes Lächeln schenkte. L deutete ebenfalls ein kleines Lächeln an, sah ihr dabei zu, wie sie zu seinem Schlafzimmer lief, um in das Bad dahinter zu kommen. Gut, sie würde nun duschen und noch ihre Zeit brauchen. Watari schien auch noch nicht fertig zu sein, aber das machte nichts. Spätestens dann, wenn Jessica fertig war, würde auch Watari mit dem Frühstück eintreten.
 

"Und die Zukunft? Wie stellst du dir eure Zukunft vor?". Wieder zu Jule blickend, machte Ryuuzaki ein nachdenkliches Gesicht. Zukunft? Nun, er hatte darüber noch nicht nachgedacht, weil er eigentlich davon ausging, dass zwischen ihm und Jessica nichts mehr passieren würde. Okay, Jessica würde vermutlich noch einige Küsse haben wollen, aber L dachte dabei nicht an eine feste Bindung. Nein, wozu denn auch? Die Schwarzhaarige und Jule würden in vier Tagen aus seinem Leben verschwinden und damit wäre für Ryuuzaki die ganze Sache erledigt.
 

"Welche Zukunft?" fragte er, drückte einige Knöpfe, ehe auf dem großen Bildschirm ein Badezimmer zu sehen war, in welches Jessica sich aufhielt und gerade dabei war, ihr Nachthemd auszuziehen. Erst war Jule erschrocken, doch als sie den interessierten Blick des Detektiven bemerkte, welcher wohl gerade den Einfall hatte, Jessica zu bespannen, blieb sie still. Zu gerne hätte sie nun gewusst, was in Ryuuzaki's Kopf vor sich ging.
 

"Du weißt schon, dass man so etwas nicht tut?" warf Jule ihm grinsend an den Kopf, beobachtete genau, wie er seinen linken Daumen erhob und diesen an seine Lippen legte und nun noch interessierter auf den Bildschirm starrte. Kein Wunder, so dachte sich Jule, denn Jessica zog sich gerade ihre Unterwäsche aus und zeigte nun jede Faser ihres Körpers. Nur, was veranlasste L dazu, sie nun beim Duschen zu beobachten?
 

"Natürlich weiß ich das, Jule. Findest du nicht, dass sie einen tollen Körperbau hat? Sie hat zwar ihr Makel, aber sonst ist sie durchaus ansprechend". Wie? Was sagte L denn da? Zeigte er gerade wirklich Interesse? Bevor Jule aber ihre nächste Frage äußern konnte, öffnete Ryuuzaki erneut seinen Mund. "Nur ihre Oberweite könnte ein bisschen größer sein, dann wäre ihre Figur perfekt".
 

"Spinner... Musst du dir das jetzt ansehen? Jessica flippt aus, wenn sie von deinem Tun erfährt" erklärte Jule rasch, zog an der Rückenlehne des Drehstuhls und versuchte Ryuuzaki von seiner Beobachtung abzubringen. Nur, er reagierte schnell, hielt sich mit der rechten Hand beim Schaltpult fest und schien nicht gewillt zu sein, seine Beobachtung zu unterbrechen. Wozu auch? Hatte Jessica gestern Nacht nicht gemeint, er würde warten, bis sie sich auszog? Er hatte ihre SMS nicht vergessen, welche sie miteinander ausgetauscht hatten, also was war Jule's Problem?
 

"Ryuuzaki... Hör auf mit deiner Spannerei. Hast du nicht mal gesagt, dass du das Gesetz bist?". "Auch ich begehe Verbrechen, Jule. Es ist eine Sünde, dass ich Jessica beim Duschen beobachte, aber im Endeffekt ist sie selbst schuld und nannte mich gestern Nacht einen Spanner. Außerdem sagte Jessica auch, ich würde doch nur darauf warten, dass sie sich auszieht. Ich mache also nur das, wofür sie mich hält". Jule unterließ ihre Zieherei, blickte Ryuuzaki verwundert an, da sie seinen Worten nicht folgen konnte. Über was hatten sich ihre Freundin und L nur unterhalten?
 

Ryuuzaki wartete nicht auf eine Antwort von der Braunhaarigen, blickte weiterhin auf den Bildschirm und drückte schließlich auf einen Knopf beim Schaltpult. Nun konnte er den Ton im Badezimmer hören, hörte sehr wohl das Wasserrauschen, welches schon seit einigen Minuten zu hören sein musste. "Jessica... Jetzt hast du dich doch ausgezogen, obwohl ich dir sagte, dass du das nicht musst". Auf Ryuuzaki's Lippen erschien ein selbstsicheres Grinsen, ehe er den verwunderten Blick der jungen Frau erkannte.
 

"Wie?" ertönte es aus dem Lautsprecher und nun war es Jule, welche einen verwunderten Blick auflegte. Was spielte der Detektiv gerade für ein gemeines Spiel? Jessica würde doch wissen, dass er sie beobachtete, oder nicht? Wieso gab er sich überhaupt zu erkennen?
 

"Dein Körper ist nicht von schlechten Eltern und vielleicht ist es dir deswegen gestern Nacht auch gelungen, meinen Verstand zu benebeln?". Jessica sah sich in der Duschkabine um, konnte jedoch keine Kamera entdecken, was sie noch mehr verwunderte. Es hörte sich so an, als könne Ryuuzaki sehen, was sie gerade tat, aber wo war diese lästige Kamera versteckt? Wie kam Ryuuzaki überhaupt dazu, sie beim Duschen zu beobachten?
 

"Du bestätigst meine Aussagen, Ryuuzaki... Was verleitet dich dazu, mich zu beobachten? Wo ist die Kamera?". Jessica klang keineswegs erbost, oder sonst verstimmt. Nein, sie sprach ruhig, während sie ihren Körper wusch und auf eine Antwort wartete. Sie hatte doch gestern Nacht schon gemeint, sie besäße kein Schamgefühl, also warum sich aufregen? Sollte L doch gucken, bis ihm die Augen rausfielen, wobei sie sich das nicht wirklich vorstellen konnte.
 

"Neugierde verleitet mich dazu... Die Kamera wirst du nicht finden und außerdem gibt es im Bad ingesamt acht Stück". Ein Murren war zu hören, ehe Jessica sich ihre Haare wusch und anschließend das Wasser abstellte. Gut, wenn man beobachtet wurde, dann konnte man sich auch nicht so gut entspannen, ganz zu schweigen, nachdenken. Wieso musste L das auch tun? Okay, es störte sie nicht sonderlich, dass er sie nun beim Duschen gesehen hatte, aber das Wissen, dass er sie die ganze Zeit mit den Augen verfolgte, diese Tatsache störte.
 

"Du hast echt eine Traumfigur. Nur an Oberweite mangels bei dir ein wenig". Jessica wollte sich gerade ein Handtuch umbinden, als diese Worte ertönten, welche in ihr Wut auslöste. Wie bitte? Ihre Oberweite war ihm nicht gut genug? Was konnte sie denn dafür, dass sie kleine Brüste hatte? Wütend band sie sich das Handtuch dann doch um, nahm ein weiteres Handtuch für ihre Haare. Auch dieses umgebunden, öffnete sie hastig die Tür, lief durch das Schlafzimmer, ehe sie in den Raum trat, in welchem sich Jule und L befanden.
 

Zielstrebig lief sie auf den Drehstuhl zu, auf welchen Ryuuzaki saß und drehte diesen mit Schwung herum. "Wiederhol das noch mal" murrte Jessica und sah den Detektiven warnend an. Wenn er das noch mal sagte, dann hatte er gleich ihre Hand auf seiner Wange kleben. Wie kam er nur dazu, so etwas zu sagen? Jule nahm Abstand von den beiden Streithähnen, tat so, als ginge ihr die Sache gar nichts an, was auch eigentlich der Fall war. Sie hatte nichts verbrochen und würde sich da nun auch nicht einmischen.
 

"Ich wollte dich keineswegs kränken, Jessica... Ich habe dir nur meine Meinung mitgeteilt. Heißt nun nicht, dass mir deine Oberweite nicht ausreicht. Eine Hand voll ist doch auch in Ordnung, nicht?". Jessica's Hand zuckte schon, ehe sie sich umwandte und dabei ihre Arme vor der Brust verschränkte. Sie war wütend, ja, aber seltsamerweise glaubte sie seinen Worten. Er sagte das einfach so, ohne auch nur eine Miene zu verziehen.
 

Eine Weile herrschte Schweigen zwischen ihnen, ehe ein leises Seufzen von Ryuuzaki erklang. Langsam erhob er sich, ging in gebeugter Haltung auf die Schwarzhaarige zu und umkreiste diese einmal. Wieder vor ihr stehend, sah er in ihr wütendes Gesicht, welches zu Boden gerichtet war. Hatte er sie mit seinen Worten wirklich verletzt? Hatte er sie so wütend gemacht, weil er seine Meinung geäußert hatte?
 

"Vielleicht habe ich mich ungeschickt ausgedrückt... Ich war schon immer ein sehr guter Beobachter und mir entgeht nicht ein einziges Detail. Ich dachte nur, dass dir meine Meinung vielleicht wichtig sein könnte und deswegen...". "Und deswegen musst du mir das so sagen, ja? Wer gibt dir denn das Recht? Manchmal behält man gewisse Sachen einfach für sich, Ryuuzaki. Manchmal können Worte verletzend sein". Jessica zitterte leicht, da sie es nicht verstehen konnte. Sicher, ihr war seine Meinung wichtig, aber warum hatte er ihr das so sagen müssen?
 

"Stimmt, ich hätte das nicht sagen dürfen. Entschuldige...". Ryuuzaki kratzte sich an der Wange und sah hilfesuchend zu Jule, welche rasch in eine andere Richtung blickte. Jule wollte scheinbar nichts damit zutun haben, oder? Ja, diese Sache hatte sich L selbst verbockt, obwohl er eigentlich nur ehrlich hatte sein wollen.
 

Bevor L noch hätte etwas sagen können, ging die Türe auf und Watari kam mit einem Essenswagen herein, auf welchen sich zahlreiche Brötchen, Kaffee und Beilagen befanden. "Ich bringe ihnen ihr Frühstück, meine Damen". Der ältere Mann blickte verwundert zur Schwarzhaarigen, welche so leicht bekleidet im Raum stand. Wieso war Jessica nicht angezogen und warum war L's Blick so auf den Körper der jungen Frau fixiert? Schon gestern Nacht war ihm etwas seltsam vorgekommen, da Jessica leise an seinem Arbeitszimmer vorbei geschlichen war und anschließend den Weg zu Ryuuzaki's Räumlichkeiten eingeschlagen hatte. Ob die junge Frau wohl die ganze Nacht bei L geblieben war?
 

"Danke schön" lächelte Jessica plötzlich, setzte sich auf die Couch, während Watari langsam das Frühstück servierte. Auch Jule setzte sich zu ihrer Freundin, allerdings auf den Sessel, da sie davon ausging, dass auch der Japaner mit ihnen frühstückte. Jedoch schien dies nicht der Fall zu sein, da er sich zwar neben ihrer Freundin hockte, sich aber nur einen Kaffee eingoss. Was wohl im Moment in L's Kopf vor sich ging?
 

"Noch vier Tage... Hast du eine Idee, was wir in den vier Tagen noch machen können, Jess?". Sicher, vermutlich mochte Jessica gerade über dieses Thema nicht sprechen, aber dennoch wollte Jule wissen, was sie noch alles in London erkunden würden. Ihre Freundin würde doch nicht die letzten vier Tage bei L verbringen wollen, oder? Nein, sicherlich nicht, wobei der Ermittler auch sicherlich noch viele Dinge zutun hatte, oder nicht?
 

Jessica ließ ihr Brötchen sinken, welches sie mit Wurst belegt hatte. Musste dieses Thema unbedingt jetzt angeschnitten werden? Warum beließen sie dieses Thema nicht einfach? Erwartete Jule nun tatsächlich eine Antwort von ihr? Unsicher blickte sie im Zimmer umher, sah schließlich Ryuuzaki an, welcher ihren Blick erwiderte. Wieso starrte er sie so neugierig und durchdringend an? Wollte er vielleicht auch ihre Antwort in Erfahrung bringen?
 

"Ich... Ich weiß es nicht... Ich möchte auch ehrlich gesagt gar nicht darüber nachdenken, Jule" war schließlich Jessica's Antwort, wollte gerade in ihr Brötchen beißen, als sich plötzlich eine Hand um ihre legte. Sofort sah sie wieder zum Schwarzhaarigen, welcher ruhig seinen schwarzen Kaffee trank und ihr wohl ein wenig Trost spenden wollte. Warum? Was veranlasste ihn dazu? Vielleicht durch ihren gestrigen Kuss? Jessica wusste es nicht, sah wieder gen Boden und schluckte schwer. Vier verdammte Tage und dann würde dieser schöne Traum hier enden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  xXSakuraHarunoXx
2010-02-27T12:40:47+00:00 27.02.2010 13:40
tolles kapi bin geschpant wie es weiter geht.p.s so was L und sapnnen das gehst doch nicht ich bin echt enteusct L^^.
Von:  Yuki_Salvatore
2010-02-27T09:23:10+00:00 27.02.2010 10:23
Also L O.o so ein mieser Sapnner! xDDD
Der is echt manchmal...nenene XDDDD Und dann noch sein Kommentar zu deiner Oberweite <,< na sowas kann ich ja leidern x.x *seufz* Männer <.<
Nun er hats vllt nich böse gemeint aba dennoch sagt man sowas einfach nisch.
Joa 4 Tage...
Wie wir die noch verbringen weißt wohl nur du XD


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