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It´s time to say goodbye - forever

Smoker x Robin
von

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Prolog

Vorsichtig verteile ich die losen, handgeschriebenen Notizen, Anekdoten, Geschichten, Bilder und grobe Skizzen über den ganzen Esstisch, in der Hoffnung, sie so irgendwie sortiert zu bekommen. Die beachtliche Sammlung, die von Shandora und seine Bewohnern handelt, war ein Geschenk der Shandias. Zu meinem Leidwesen muss ich eingestehen, dass ich, seit wir die Himmelsinseln vor mehr als einem Jahr verlassen haben, nicht dazu gekommen bin, die pergamentartigen Aufzeichnungen zu studieren. Und wahrscheinlich hätte ich es auch jetzt nicht getan, wenn ich beim Durchstöbern meiner Truhe nach alten Aufzeichnungen von Porneglyphen nicht auf die Ledermappe gestoßen wäre. Mittlerweile bin ich aber an einem Punkt angelangt, an dem ich es verfluche mir diese Arbeit aufgehalst zu haben. So wie ich die Sachlage einschätze, wird es mich etliche Tage kosten, bis ich sämtliche Notizen in der richtigen Zeitabfolge sortiert habe, zumal mir die verblassten Buchstaben und die teils schnörkelige, teils unsaubere Schrift mir das Entziffern noch zusätzlich erschwert. Doch ich bin mir sicher, dass das Lüften dieser jahrhundertealten Schriften mich am Ende für den Aufwand entschädigen wird.

Ein plötzlicher Jubelschrei lässt mich erschreckt zusammen zucken; einerseits bin ich in meiner Arbeit dermaßen vertieft, dass ich kaum etwas von meiner Umgebung wahrnehme; andererseits sind die einzigen Geräusche in der Kombüse das leise Rascheln des Papiers und das ständige Knock-Knock von Sanjis Messer, sobald es das Fleisch einer Frucht oder eines Gemüses durchschnitten hat und auf die hölzerne Unterlage trifft. Der Smutje ist meine einzige Gesellschaft in der Kombüse. Und obwohl wir so gut wie kein Wort miteinander wechseln, ist die Stille zwischen uns alles andere als unangenehm. Das mag vielleicht daran liegen, dass er ebenfalls einer Beschäftigung nachgeht – der Zubereitung des Mittagessens -, oder er eventuell bemerkt hat, dass die Schriften meine volle Aufmerksamkeit beanspruchen. Doch was auch der wahre Grund ist, sicher ist, dass wir die stille Gesellschaft einander genießen.

„Was haben die jetzt schon wieder?“, murmelt der Smutje leise als Antwort auf den Lärm, während er an einigen Knöpfen vom Herd herumschaltet. Das Geschrei an Deck hat in der Zwischenzeit noch um einige Oktaven zugenommen, was mich vermuten lässt, dass sich etwas ereignet hat. Entweder das, oder der Käpt´n, die Langnase und der kleine Elch haben ein neues Spiel erfunden. Diese Überlegung ist es auch, die mich am Tisch noch verweilen lässt. Wenn ich den Grund für den Aufruhr herausfinden möchte, müsste ich die Aufzeichnungen wieder zusammensammeln, ohne eine Ordnung darin zu haben. Mit anderen Worten, der bisherige Zeitaufwand wäre für die Katz gewesen.

Währenddessen bemerke ich, wie Sanji langsam die Kombüse verlässt. Die Tür lässt er hinter sich weit offen stehen, wodurch ein breiter Sonnenstrahl den Tisch und die Aufzeichnungen in ein helles, gleißendes Licht taucht. Für einen kurzen Augenblick bin ich geblendet und kann nur irgendwelche schemenhafte Formen erkennen, so dass ich den Blick auf die gegenüberliegende Seite des Raumes wende, die in ein etwas dunkleres Licht getaucht ist.

„Die benehmen sich dort draußen wie die Affen“, ertönt die schimpfende Stimme Namis, deren schwarze Silhouette unter der Tür erscheint.

„Du hast mal wieder so recht, Nami-Maus“, antwortet der Smutje mit warmer Stimme, der dicht hinter der Navigatorin wieder die Kombüse betritt. Mein erster Impuls ist es, die Augen heimlich zu verdrehen angesichts der schmeichlerischen Antwort. Manchmal frage ich mich, wie das Leben des Smutjes an der Seite einer Frau aussehen mag. Keine Frage, für das weibliche Geschlecht wäre ein solcher Mann ein Traum. Er sieht gut aus, ist zuvorkommend und hilfsbereit und verfügt über ein exzellentes Benehmen. Ein Mann, mit dem man sich in der Gesellschaft blicken lassen kann. Aber seine Wesenszüge erinnern mich viel zu oft an einen Hund, der seinem Herrchen überall hinterher läuft. Was wäre also dann, wenn er eine Frau an seiner Seite hätte, die sich kein bisschen für den Menschen hinter seinem Aussehen interessiert, sondern ihn nur als eine Art Aushängeschild benutzt? Würde seine Charakterart ihm dann das Genick brechen? Oder würde er sich gegen solch ein Benehmen wehren?

Aufmerksam mustere ich den blonden Smutje, der sich bereits wieder um seine liegen gelassene Arbeit kümmert. Ob er wohl glücklich wäre mit nur einer Frau? Ist sein Herz überhaupt dazu in der Lage, nur eine Frau zu lieben? Bevor ich jedoch in der Lage bin, diese Fragen weiter zu analysieren, verdeckt ein schwarzer Schatten meine Sicht auf den Smutje und blinzelnd tauche ich aus meinen Gedanken auf.

„Darf ich?“

Ich blicke hinauf in das fragende Gesicht der Navigatorin. In ihren Armen befinden sich mehrere Rollen Papier, die sie wohl gerne auf dem Tisch ausbreiten möchte. Innerlich seufzend und schweren Herzens sammle ich sämtliche Schriften ein und lege sie vorsichtig wieder in die Ledermappe zurück, während die rothaarige Frau sich über die Tischoberfläche beugt und mit einer einzigen ausladenden Bewegung die Rollen einfach darauf niederfallen lässt. Ungerührt sehe ich dabei zu, wie eines der Papiere an der Tischkante entlang rollt, bis sie schließlich am Ende zu Boden fällt, während ich überlege, ob ich in das Zimmer, das ich mir mit der Navigatorin teile, zurückkehren soll, um dort die Aufzeichnungen weiter durchzusehen.

„Wann erreichen wir die Insel?“

Gerade als ich mich mit der Ledermappe in der Hand in Bewegung setzen will, halten mich die Worte des blonden Smutjes zurück. Eine Insel! Daher rührt also die Aufregung draußen auf dem Deck, deren Lautstärke zwar ein wenig nachgelassen hat, dennoch die Kombüse weiterhin erfüllt. Um der Unterhaltung weiter beizuwohnen, lege ich die Mappe zurück auf den Tisch und begebe mich zu der Kombüsenzeile, hinter der Sanji seelenruhig seinem Tagewerk nachgeht, um mir eine Tasse Kaffee einzuschenken.

„Wenn die Brise weiter so bleibt, wohl erst in den späten Nachtstunden“, antwortet die junge Frau geistesabwesend. Mittlerweile liegen sämtliche Papierrollen vor ihr ausgebreitet dar, so dass ich erkennen kann, dass es sich dabei um Karten von verschiedenen Inseln handelt. Mit einer konzentriert gefurchten Stirn blättert die Navigatorin zwischen ihnen durch, wobei sie einige leise Flüche vor sich hin murmelt. Bereits auf den ersten Blick erkenne ich, dass es sich bei den Karten um keine handelt, die die Navigatorin selbst gezeichnet hat, weshalb ich auch ihren Missmut verstehe. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die überall erhältlichen See- und Inselkarten alles andere als korrekt sind, weshalb man diese auch eher als eine Informationsquelle nutzen sollte denn als Hilfsmittel.

„Weißt du auch, wie die Insel heißt?“

„Wenn man mich richtig informiert hat, so müsste das Onyxia sein“, antwortet die Navigatorin, ohne von den Karten aufzublicken.

„Onyxia?“, fragend blickt mich der Smutje an, dessen Gesichtsausdruck aus einem einzigen Fragezeichen besteht.

„Onyxia ist eine Arbeiterinsel“, fange ich an zu erklären, wobei ich aus den Augenwinkeln heraus erkenne, wie sich die junge Rothaarige aufrichtet und interessiert zu uns rüberblickt. „Das heißt, die Insel dient lediglich zum Abbau von Handelsgütern wie Stein, Marmor, Kohle und Holz. Aber auch Mineralien werden dort abgebaut, insbesondere Onyx, von dem es auf der Insel ein hohes Vorkommen gibt. Nach diesem Mineral ist die Insel auch benannt worden.“

„Und wofür dient dieses Mineral?“

„Nun, aufgrund seiner schwarzen Farbe verarbeitet man den Onyx in erster Linie zu einem Schmuckstein … also für Ketten, Ringe und dergleichen. Aber in einigen Fällen verarbeitet man ihn auch zu einer Gemme. Dabei handelt es sich ebenfalls um einen Schmuckstein, in das jedoch noch ein Motiv geschnitten ist, ähnlich eines Reliefs.“

„Du bist so schlau, Robinchen“, seufzt der Smutje mir mit schmachtender Stimme zu. Meine einzige Antwort darauf besteht in einem kleinen Lächeln, bevor ich wieder an den Tisch trete.

„Gibt es dort einen Marinestützpunkt?“

Trotz meines kleinen Abstechers in die Mineralogie hat die junge Navigatorin nicht den Überblick über unsere Sachlage verloren. Da ich selber noch nie auf Onyxia war, kann ich der rothaarigen Frau zunächst nur ein Schulterzucken als Antwort geben.

„Ich weiß zwar nicht, in wessen Zuständigkeitsbereich Onyxia fällt, aber ich kann mir vorstellen, dass sich zwei, drei Stützpunkte dort befinden. Immerhin werden von der Insel Produktgüter verschifft, für die ein gewisser Schutz von Nöten sind.“

„Drei Stützpunkte!?“

Es ist ersichtlich, dass meine Antwort der jungen Navigatorin alles andere als zufrieden gestellt hat. Und mir persönlich gefällt der Gedanke auf ein Zusammentreffen mit der Marine ebenso wenig. Trotzdem haben wir keine andere Wahl, als an der Insel zu ankern. Zum einem müssen wir unsere Vorräte wieder aufstocken; zum anderen müssen wir auch warten, bis sich der Log-Port neu aufgeladen hat.

Mit einem ergebenen Seufzer wendet sich die junge Frau wieder ihren Karten zu. Und auch der Smutje kümmert sich wieder weiter um das Mittagessen, wie ich nach einem kurzen Blick auf ihn feststelle. Da meine Anwesenheit augenscheinlich nicht weiter gebraucht wird, stelle ich die nunmehr leere Kaffeetasse in die Spüle und verlasse leise die Kombüse, nachdem ich zuvor noch die Ledermappe vom Tisch aufhebe.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Zorro_Sky
2014-03-17T09:30:08+00:00 17.03.2014 10:30
Hört sich interessant an, geht es irgendwann noch weiter?


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