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A Magic Day In A Library

Märchen
von

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Der Noble Prinz

A Magic Day In A Library

Der Noble Prinz des Blumenreiches
 


 

Der noble Prinz
 

Ein Strahl der Sonne breitete sich auf den vielen Dächern der vielen Gebäuden Deutschlands. Der Arbeitstag brach ein, und zwar schneller als alle anderen zuvor. Ein Mädchen namens Lika hatte vom 10. bis 14. November eine Praktikumswoche vor sich. Ihr Hobby war es, die Bücherei der Stadt Nomita zu besuchen und ihr großer Wunsch war es, in dieser Bücherei mal zu arbeiten. So hat sie sich dafür entschieden, ihr Praktikum dort zu absolvieren. Sie hatte viel Spaß daran und lernte dabei viele Schriftsteller und Illustratoren der Bücher kennen. Doch schöne Tage vergingen, wie so oft, schnell, was die Ferien auch betrifft. Denn die Woche war für Lika einer Art Ferien. Leider war Freitag schnell angekommen und an dem Tag geschah etwas Seltsames...
 

Die ganzen Mitarbeiter hörten schon nach der Mittagspause mit der Arbeit auf, aber Lika wollte den Tag weiterhin genießen und blieb länger in der Bücherei. Es wurde ganz still, nach dem das Gebäude menschenleer (bis auf das Mädchen) geworden war. Angst hatte sie nicht, doch ein seltsames Gefühl verfolgte sie ständig. Lika fing an, ein Märchenlied zu singen, das machte die Stimmung angenehmer und der Staub verschwand wie vom Zauber von den staubigen Regalen. Das Mädchen summte jetzt nur noch und kam als nächstes zu einem (fast) leeren Regal, in dem nur ein Buch zu finden war. „Warum steht das Buch denn so alleine?“, fragte sie sich.
 

Lika nahm es und nach dem sie den Staub vom Buch weggepustet hatte, wollte sie es schon in ein anderes Regal stellen, in dem sich auch andere Bücher der Genre befanden, doch das tat sie nicht. Vielmehr sah sich das schön mit Steinen verzierte Buch genauer an, es lenkte ihre Aufmerksamkeit ganz allein auf sich.

»Was für ein geheimnisvolles Buch, was ist es bloß für eine Geschichte?«, fragte sie sich, indem sie gleichzeitig das Buch öffnete. Auf einmal schien ein Licht daraus zu kommen und Lika war erstaunt, sie erschrak kurz, dann blieb ihr Blick an einem Glückwunsch oder Spruch stehen, was genau es war konnte man kaum erkennen. Das in der von jemandem in Handschrift Gehaltene war wirklich ein merkwürdiges Geschreibe. Wahrscheinlich wurde das Buch mal jemandem geschenkt, doch was suchte es in einer Bücherei? Hat es einer nicht mehr gebraucht und wusste kein Geschenk zu schätzen? In den Zeilen war etwas Seltsames zu lesen, das Lika nicht so ganz verstand. Die folgenden Zeilen schien ein Jemand aus fernem Land geschrieben zu haben, denn die Sprache und Schrift erschienen völlig außergewöhnlich.

»Heute biste de Prinz geworde, das sollte wissen ganze Welt,

wer das nicht weiß ist selber schuldig, dann kriegt er keine Leckerei -

Soll jemand zu dir gmeine sein, so rufe mich, dann bist du frei.

Dies Buch is weisevoll und richtig ein sehre, sehre gutes Ding

Darin du findeste die Welten, die Fremden, unbekannte sind.

Das Gute siegt, das Böse kämpfte und wirde niemalse Ruh habin,

drum mache ich n Sicherheitsgedichte, das Prinze solle schütze,

wenn Fluche od andere einstütze...

soll dieses Buch jemand aufmachen, so komme und bedanke Dich,

für Freiheit, Lesen und Beachte, das schenke dir das Schutzeding...«

Nachdem sie diese seltsamen Worte vorlas, dachte das Mädchen für einen Moment nach, welcher Dichter das geschrieben haben könnte, doch etwas brachte sie aus ihren Gedanken raus...

Das Buch fing an, sich von selbst zu bewegen und fiel aus Likas Händen zu Boden. Sie erschrak und sprang zur Seite. Das Buch öffnete sich und die Schrift verschwand, an der Stelle ergrellte jetzt ein Licht, das diesmal an eine kleine Sonne erinnerte. Aus dem Licht erschien immer klarer eine Gestalt – den Umrissen nach, schien es ein Mensch zu sein, zumindest dachte dies das Mädchen. Das Leuchten ließ langsam nach, jetzt konnte man feststellen, dass es 100%ig ein Lebewesen sein sollte – tatsächlich ein Mensch, um genauer zu sein: ein Junge mit äußerst seltsamer Kleidung.
 

Lika stand immer noch sprachlos da und beobachtete ängstlich die Gestalt mit Stiefeln, einer Hose, schön verziertem Oberteil und einem Umhang, der sich durch Strahlen bewegte. Der Junge hatte lange, zu einem Zopf gebundenen dunklen Haare und eine kleine Krone auf dem Kopf. War es ein zum Fasching als Adeliger verkleideter Büchereibesucher? Lika konnte keinen einzigen Buchstaben, geschweige den ein Wort herausbringen und sich rühren, so geschockt war sie. Wer sollte es sein? Kam der wirklich gerade eben aus dem Buch oder hat sich jemand bloß lustig über sie gemacht? Ihre Überlegungen schwebten im Gedanke. Der Unbekannte kniete auf einem Bein vor ihr und sprach:

»Ich bitte um Verzeihung. Es tut mir leid, wenn ich Sie erschreckt haben sollte, My Lady!«

Lika verstand gar nichts mehr und stotterte nur:

»W-wa-was hast du ge-gesaggt? « Sie errötete und schaute sich die Stellung des Jungen an, wie er so auf dem Boden vor ihr kniete, dabei wandte sich sein Blick zu Boden.

„Wa-was soll da-das jetzt, spinne ich total!?! Also wirklich... träume ich oder was? Was soll das alles?“,dachte sie sich. Das Mädchen war total verwirrt, da sprach der „Büchereibesucher“ weiter:

»Ich komme aus der anderen Welt und bedanke mich vielmals für die Rettung, einen herzlichen Dank und verzeihen Sie mir bitte, My Lady!«

„Ha-hat er gerade 'M-my lady' zu mir ge-sagt? Spinn' ich oder häh? Ich verstehe nichts mehr... Oh nein, warum... warum wird mir auf einmal so schwindelig?...,“ Lika verlor ihre Gedanken, bekam weiche Knie, konnte nicht mehr stehen und fing langsam an, zu Boden zu fallen. Gerade als sie den Boden fast erreicht hatte, fing sie der Umhangträger auf, und zwar so sanft, wie es nur ein zauberhafter Märchenprinz konnte... War das vielleicht einer? Was suchte er dann in einer Bücherei unserer Welt? Die Märchen gibt’s doch nur in Büchern... oder nicht?...
 

Lika schlug ihre Augen auf, sie sah verschwommen Bibliothekregale stehen, ein wenig langsam wurden diese immer klarer. Sie lag am Fenster auf dem Boden und war mit einer seltsamen roten Decke bedeckt... Moment mal... Das war doch der Umhang, den der Unbekannte trug! Sie erfasste das Geschehen:

„Oh man! Der Komische! Das Buch“ Das seltsame Gedicht!... Wo ist das alles hin und was ist hier eigentlich passiert?
 

Langsam, sodass das Mädchen es gar nicht merkte, kamen stille Schritte immer näher zu ihr und in wenigen Sekunden erklang wieder die Stimme, die ihr so bekannt erschien und doch auf's Neue beinahe das Zusammenzucken nicht vermeiden konnte.

»My Lady.. « Doch diesmal kam der Unbekannte mit bekannten Worten nicht dazu, weiter zu sprechen, er wurde von Lika unterbrochen:

»Hör auf damit! Was soll dieses „My Lady“ - sie stand rasch auf und der Umhang, der sie vorher bedeckte fiel zu Boden, -»Bist du total aus dem Häuschen? Ich lese zwar Märchen, aber das hier geht mir wirklich zu weit!«, sie stotterte nicht mehr, sondern redete wie ein Wasserfall vor lauter Aufregung und Unverständlichkeit. Eines war klar: Der Schlaf der Ohnmacht tat ihr gut.

»Aber, My L..., Verzeihung?«

»Höre endlich auf mit diesem Quatsch und der Höflichkeitstuerei! Machst du dich über mich lustig, dass ich mit 15 Jahren immer noch an Märchen glaube? Du, mit deinem Fasching-Kostüm! Verschwinde!« Die Braunhaarige fing schon beinahe an zu weinen. Sie war immer noch verzweifelt und wünschte sich in dem Moment, wie alle anderen Mitarbeiter, nach Hause zu gehen und in ihrem Bett aus diesem Traum aufzuwachen, doch gleichzeitig wusste sie, dass es kein Traum, sondern pure Realität war.

»Entschuldigt«, sagte der Junge und kniete wieder vor Lika.

»Uäääää! Hör aaaaaaaaaaaaaauuuuuuuuuf!!!!« Jetzt schrie sie wie nie zuvor, mit Tränen in den Augen.

»Be-beruhige Dich doch, « Jetzt war der Unbekannte an der Reihe, zu stottern und winkte vor seinem Gesicht hin und her, das waren die Gesten des Willen einer Wiedergutmachung.

»Ich bin gekommen, um mich bei Dir zu bedanken...« Jetzt redete er nicht mehr mit „Sie“, wer weiß, was dann passieren könnte und welche Reaktion auf seine Worte als nächstes kommen würde.

»Denn du hast mich aus meinem 124-jährigen Schlaf erweckt und damit den Fluch aufgehoben, der auf mir lag. Ich danke Dir vielmals! Also, wenn S..., Du mir erlauben würdest...«

Nun wurde die Lage noch verwirrender, Lika stand wieder wortlos da und weinte, was sollte sie tun?

»Gelobe mir die Ehre, meine Retterin.« - Die Tränen hatten inzwischen nachgelassen. - »...Denn mein Reich wird Dir gleichfalls dankbar sein.« Der Junge kniete immer noch und machte etwas Unerwartetes: er nahm Likas Hand und gab ihr einen Ehrenkuss auf ihre Hand, die er zart in seiner hielt. Lika wollte schon die Hand wegnehmen – und das täte sie auch, wenn nicht dieses kissenweiche Handgefühl - und der zauberhafte Kuss, der sie so überraschte, dass sie kaum an das Geschehen glaubte - gewesen wäre. Außerdem war es das erste Mal, dass ein Junge sie küsste, vor allem in dieser nobel-zarten Art. Sie wurde knallrot und fing an zu glauben, dass der Adeligbekleidete sie doch nicht auf den Arm nehmen wollte, sonder tatsächlich aus diesem Märchenbuch erschien.

»Kyaaa!!! Hey!?!« sagte sie endlich, -»Was machst du da? Kniest vor mir auf dem Boden und dann...« - sie suchte die passenden Worte... , »Sowas!?!«

»Ich bitte vielmals um Verzeihung! Ich sollte nicht so aufdringlich sein, My... Oh, würden Sie sich mir bitte vorstellen, wenn es Ihnen keine Last ist – würde ich sehr gerne Ihren Namen kennen...«

»Lass dieses „Sie“ und „Ihnen“ … Li-Lika, nenn' mich einfach Lika – und knie nicht so vor mir, das ist mir peinlich, schließlich bin ich kein König oder so...«, schoß es ihr direkt heraus.

Der Junge stand mit einem Lächeln auf dem Gesicht auf und sagte:

»Lika – ein schöner Name, entschuldige...«

»Hör auf, dich zu entschuldigen, ist ja total blöd, fast nach jedem Wort eine Entschuldigung zu ertragen. Sag mir lieber, wer du überhaupt bist und was du hier machst? Und warum bin ich deine Re-“Retterin“, bitte?«

»Ich heiße Mohn und komme aus dem Königreich der Stadt Flowergarden. Vor 124 Jahren sollte ich der Flowergarden-Prinz werden, ein Erbe meines Vaters, der schon seit 10 000 Jahren unser König ist. Doch auf meiner Stelle wollte noch jemand eintreten – Poisonous Toadstool, ein mächtiger Zauberer, der sein eigenes Reich gründen wollte, indem er alle Lebewesen und Pflanzen unserer Welt auszurotten plante. Da er nie ein Erbe unseres Reiches sein konnte und seine Pläne nie in Erfüllung gehen würden, versuchte er die Macht mit Gewalt zu ergreifen. An dem Tag, als ich gekrönt wurde, tauchte er plötzlich auf und belegte mich mit einem Ewig-Schlaf. Meine Eltern waren sehr traurig und verzweifelt und sie hatten keine Wahl – sie unterschrieben den Vertrag, in dem stand, dass wenn ich nicht aufwache, er zum Prinz des Flowergardens werden würde. Dafür lies er meinen Körper in dem Königreich vollständig und unversehrt liegen, in meinem Bett, in dem ich ewig traumlos schlafen sollte.

Doch nach ein paar Tagen kam ein verspäteter Gast, der seine Zauberkräfte nicht zum Fortbewegen nutzte, zur Krönungsfeier – seine Verspätung entschied für mein Leben. Er bereitete ein Geschenk vor, das ich nicht bekommen hatte – es war das Zauberbuch mit seinen Gedichten . Dieses Geschenk war die letzte Chance, die noch blieb, dass ich vielleicht irgendwann mal aufwachen würde. Er war ein Zauberdichter aus dem Dreamerland, doch einfach so konnte er den Fluch nicht aufheben. Als er über das Geschehene erfuhr, schrieb er die letzte Zauberzeile dazu. Dann ließ er das Buch durch andere Welten wandern, in Hoffnung, dass irgendwann, irgendjemand mit dem Lesen dieses Gedichtes gleichzeitig den Fluch auflöste. Die ganzen 124 Jahre war es erfolglos, da keiner das Buch öffnete, denn das kann nur jemand mit einer Fantasiewelt in seinen Träumen – eine Lady, die dafür bestimmt ist – My Lady... Und das bist du – Lika.«

Lika hörte sehr aufmerksam zu, doch bei den letzten Worten musste sie einfach was entgegen sagen:

»Du, Du, ich meine Sie sind ein P-Prinz und ich, ich... Aber das kann doch nicht sein!<<

Das Flowergarden-Reich und die Reise durch das Buch

Das Flowergarden-Reich und die Reise durch das Buch
 

Lika glaubte ihren Ohren nicht, vielleicht war das ja eine schöne Geschichte, die ihr der Junge da erzählte, doch könnte es sein, dass es genauso Realität sein konnte?...

Das Mädchen sprang auf und jubelte:

»Ein echter Prinz! Wow! Ein echter Märchenprinz! Juppie! Ich kenne einen!«

Dann riss sie sich wieder zusammen und verbeugte sich vor dem ihm.

»Es ist mir eine Ehre, di... Sie kennen zu lernen. Verzeiht mir bitte, dass ich zu Ihnen so unhöflich war! Eigentlich sollte ich vor Ihnen knien, oh, entschuldigen Sie!

„Was für ein toller Traum“, dachte sie sich und wollte vor dem Prinz knien, doch bevor sie es tun konnte, nahm der jetzt bekannt gewordene ihren Arm und sagte mit Lächeln auf den Lippen:

»Aber nicht doch! Du bist meine Retterin, Lika! Erst sagst Du zu mir, ich soll damit aufhören und dann tust du es selbst. Du hast ja selbst gesagt: Lassen wir diese „Sie“ und „Ihnen“ einfach weg...«

Er half ihr auf und als beide aufstanden, lachten sie miteinander, da sie immer den gleichen Text sagten.
 

»Lass uns in mein Reich gehen, ich stelle Dich meinen Eltern vor und der Frieden soll herrschen!«

»Dein Reich, aber wie...«

»Durch das Buch – vergiss nicht, dass dies aus meiner Welt stammt und ein Zauberbuch ist, lass Dich in mein Märchen einladen«, er verbeugte sich leicht vor dem Mädchen. »Meinen lieben Zauberdichter Naklonio, der für mich dieses Buch geschrieben hat, ihn stelle ich dir auch vor.«

Da sich Lika eh schon teils träumend vorkam, redete sie ziemlich flüssig:

»Vielen Dank für Deine Einladung, aber ich kann nicht in Deine Welt. Und was ist mit meiner? Ich meine, ich gehöre hierher, habe auch ein Zuhause und ich müsste bald meine Praktikumsstelle verlassen und nach Hause gehen...« Sie wusste nicht genau, warum sie das sagte, doch eins wusste sie: So sehr sie die Märchen mochte und die Zauberei bewunderte, ihre Welt und ihre Familie wollte sie nicht verlassen.

»Keine Angst, in meiner Welt und in Deiner Welt sind die Zeiten unterschiedlich. Ein Jahr in meiner Welt dauert in deiner nur einen Tag. Wir werden wieder zurückkommen, ich bringe Dich danach wieder nach Hause. Ich verspreche es Dir - mein Ehrenwort!«

Lika überlegte kurz und sagte dann:

»Ja, wenn das so ist, gerne!« Sie lächelte. Ihre euphorische Freude begleitete sie nun.

»Bist du einverstanden? Wollen wir mal?« Auch er lächelte ihr entgegen und wandte sich dem Buch zu.

»J-ja, natürlich, Prinz!«

»Öffne das Buch auf der letzten Seite, auf der das Schloss abgebildet ist, dann kann es losgehen, My... Lika.«

Das Mädchen öffnete das Buch, wie ihr gesagt wurde und schon bald schien aus dem Bild wieder das grelle Licht – und es war, wie auch damals, als der Prinz aus dem Buch kam, als wären dort Sternschnuppen und eine sonnenartige Kugel, bloß in Kleinformat.

»Also, Lika, auf geht's« , wiederholte er mit einem Lächeln auf den Lippen.

Er nahm Lika von hinten an der Taille und hielt sie in Halbumarmung leicht fest. Sie schauten sich mit einem „Uhu“ als Einverständnis für den vor ihnen vorliegenden Weg an und mit einem Schritt in Richtung des Buches verschwanden sie hinter dem Bild mit dem Zauberschloss. Der Eingang in eine andere Welt schloss sich hinter ihnen und das Buch sah nun verschlossen genauso aus, wie es Lika aufgefunden hatte...

Eine große, immer kleiner werdende Kugel schwebte von der Decke hinunter, sie löste sich auf, als die Füße von Lika und den Prinzen den Boden berührten. Sie befanden sich jetzt in einem dunklen Schlafzimmer. Wem gehörte das Zimmer nur? Mohn ließ Lika los und nach dem er einen Schritt gemacht hatte, sagte er:

»Oh, nach 124 Jahren hat sich mein Zimmer aber auch gar nicht verändert...« Er räusperte sich und lächelte gleich drauf.

»Was? Das ist Dein Zi-Zimmer, ist ja riesig! Sieht wie ein ganzes Haus in Nomita aus!« Dann begründete sie den Vergleich: »Das ist die Kleinstadt, aus der ich komme. Äh, aber sag mal, warum ist's hier so stockdunkel? Habt ihr kein Licht?«

Der Prinz lachte nach dieser Reaktion.

»Nein, das ist nur so: da ich so lange geschlafen habe, haben meine Eltern eine ruhige, angenehme Atmosphäre veranstaltet, in der ich vielleicht noch träumen könnte.« Er machte das Licht an, indem er eine Fingerbewegung machte. Auf einmal leuchteten überall Kerzen: an der Decke, in Lampen. Es wurde noch heller als am hellen Tage und sah einfach wunderschön aus!

»Wahnsinn, das ist ja zau-zauberhaft!« Sie machte eine kleine Pause. »Aber, sag mal... kannst du etwa zaubern?«

»Ja, nur so ein bisschen, ist schließlich mein Schulfach.«

»Schulfach? Lernst du etwa in einer Zauberschule? Kein Mathe, Bio und Erdkunde? Latein? Englisch? …« Lika zählte die Unterrichtsstunden mithilfe ihrer Finger auf, indem sie diese einbog.

Der Prinz Mohn staunte über die gehörten Begriffe.

»Was sind das für Kunstwörter?«

»Ku-Kunstwörter? Ach ja, das haben wir mal in Deutsch gehabt – Wörter, die es in Wirklichkeit in einer Sprache nicht gibt... oder hieß das anders? … - Also kennst Du die gar nicht? Glaub mir, Du hast ein tolles Leben. Oh! Entschuldige, dass ich Dich hier so volltexte, ist mir so ausgerutscht.« Lika wurde verlegen.

»Ist ja interessant, Deine Welt ist wirklich geheimnisvoll.« Er schien nachdenklich zu werden.

»Ach was? Deine ist viel besser, schau, das alles gibt es bei uns gar nicht«

Ihr Blick wurde auf etwas aufmerksam. -

»Oh man! Die sind aber putzig! Sind das alles deine Spielzeuge?« Sie zeigte auf eine Sammlung von Männchen und Plüschtiere. »Wow! Die sind ja toll! Wusste gar nicht, dass sich Prinzen für so was interessieren. Darf ich sie anfassen?«

Nun wurde Mohn verlegen.

»Ja, selbstverständlich, frag nicht, schau dir ruhig alles an.
 

***
 

»Was habt Ihr gesagt, Majestät?«

»Ich habe Geräusche aus dem Zimmer meines Sohnes gehört“ Hoffentlich ist seinem Körper nichts zugestoßen!«

Die Königin und ihr Diener rannten die goldenen Treppen des Schlosses herauf. Die Königin hielt ihr Kleid hoch und der Diener rannte ihr nach, in Angst, dass sie herunterfalle, da ihr Kleid sehr lang war. Übrigens trug sie ein dunkles Kleid, seit der Zeit, seit der ihr armer Junge in Schlaf fiel, als Zeichen der Trauer...

Sie kamen bei der weißen, mit blauen Blumen geschmückten Tür an und wollten diese aufmachen, doch das konnten sie nicht so einfach.

»Majestät! Der Zauberschlüssel, Sie tragen ihn doch aus Sicherheitsgründen bei sich.«

»Ach ja, Sie haben Recht...« Und die Dame fing an, in ihren prachtvollen Kleidern den Schlüssel zu suchen.
 

Auf der anderen Seite – hinter der Tür waren die Geräusche ebenfalls nicht zu überhören. Der Prinz, von Freude erfüllt, sagte zu Lika mit strahlendem Gesicht:

»Meine Mutter! Das Warten hat endlich ein Ende gefunden!«

Lika lag das Plüschtier, das sie gerade in den Armen hielt zur Seite und stand auf. Mohn stellte sich ganz gerade hin und sprach irgendeine Zauberformel:

»Blumen, Kräuter, Gras und Mohn -

Öffne dich, mein Zaubertor!

Der Prinz Mohn bittet dich drum,

Meine geheime Zimmertür«

Als er diese Worte sprach, öffnete sich die Türe und er sah jetzt seine verwirrt nach dem Schlüssel suchende Mutter, die beinahe in Tränen ausbrach.

Für einen Moment herrschte Stille, die Tür stand nicht mehr dazwischen und keiner konnte glauben, was er vor sich sah. Nach der Stillepause tritt die Königin einen Schritt vor und fasste ihren Sohn bei der Schulter, als ob sie testen wollte, ob er es war.

»Du bist es wirklich! Oh, Mohn!« Sie brach nun wirklich in Tränen aus. »Du bist endlich aufgewacht, mein Junge!?«

»Mama! Verzeihung, Majestät. Es tut mir sehr leid, dass Sie so lange warten musstet.«

»Hauptsache, du bist wieder da!« - Die Mutter schloss Mohn in ihren Armen, sie hatte ihn ja so vermisst!

Der königliche Diener fing beinahe an, ebenfalls zu heulen, doch er beherrschte sich, schließlich stand die Königin selbst neben ihn – wie rührend es auch war.

Lika stand abseits und machte sich ordentlich, indem sie ihre Kleidung und ihre Haare mit den Händen zurechtglättete.

»Das ist meine Retterin – Lila ist ihr Name.« Mohn deutete auf das Mädchen, das zurückhaltend - im Vergleich zum vorigen Verhalten - wirkte. - »Sie hat mich aus dem Schlaf erweckt.« Nun sprach er zu ihr selbst:

»Lika, das ist meine Mutter, Königin Lilia.«

Die adelige Frau verbeugte sich dankbar und recht herzlich.

»Oh, guten Tag!« Und Lika verbeugte sich gleichfalls.

»Sie haben meinem Sohn das Leben gerettet, ich weiß nicht, wie ich Euch danken kann. Komm zu mir, mein Kind -« Sie rief das Mädchen zu sich und umarmte sie als Zeichen des Danks. Lika verstand zwar nicht, warum sie in einen Satz einerseits hochachtungsvolle Worte brachte und sie dann umarmte, als wäre sie ihre Verwandte, aber entgegenzusetzen hatte sie nichts.

»Kommt! Der König weiß ja noch gar nichts von der tollen Neuigkeit.«

Sie gingen die Treppen herunter. Der Diener lächelte den Prinzen an, auch er war so froh, dass dieser wieder da war.

»Jetzt lernst Du meinen Vater kennen. Danach zeige ich Dir unser Schloss und ich stelle Dir die anderen vor.«

»Ja, vielen Dank.«

Gleichzeitig dachte Lika: „Ich bin ja so aufgeregt – ein echtes Königreich!!“ - Sie freute sich riesig, wie nie zuvor.

Als sie herunter kamen und mehrere Türen hinter sich hatten, die der Diener jedes Mal aufmachte und aufhielt, damit alle hereinkommen konnten, sind alle endlich in das Königliche Saal eingetreten. Das war wunderschön!

Hier sah man 100 Mal mehr Kerzen als im Zimmer von Mohn. Die Wände wurden mit zauberhaften Blumen ausgemalt und im Zentrum jeder Wand hingen die Portraits der königlichen Familie, auch Mohn war dabei, bloß auf diesem Bild sah er um einige Jahre jünger aus als er heute vor ihr stand. Der Boden glänzte ebenfalls mit Blumen gemusterten Teppichen und am Ende des Saals stand der Thron des Königin und des Königs, der nun endlich auch zu sehen war.

Er sprach über etwas mit seinem Gefährten und war so ins Gespräch vertieft, dass er gar nicht bemerkte, dass noch Leute hereinkamen. Kein Wunder, von dem anderen Ende des Zimmers konnte man die Menschen nur als Winzig betrachten.

»Narzissus! Ich bitte um Verzeihung, Herr Binderon, könnten Sie uns bitte für einige Zeit allein lassen? Es ist sehr wichtig!«

»Natürlich, Majestät.« Und schon verschwand der Gesprächspartner durch eine der Türen.

»Narzissus! Unser Sohn ist erwacht!«

»Oh, sehe ich noch recht? Das bist du ja wirklich du, mein lieber Sohn!« Und der König sprang von seinem Sessel und beeilte sich zu Mohn.

»Dieses Mädchen hier hat unsere schlimmste Lage gerettet.« Die Königin zeigte mit einer eleganten Handbewegung auf Lika.

»Sie sind also die so lange Zeit erwartete Person, auf die das Buch der Welten wartete!? Ich danke Ihnen vielmals!« Er beugte sich kurz vor dem Mädchen und gleich darauf umarmte er seinen Sohn, so fest, wie er das noch nie gemacht hatte.

„124 Jahre lang wartete die königliche Familie auf ihren Sohn, in unserer Welt entspricht dies fast einem halben Jahr, ganz schön lange... schon bei der Umrechnung, aber hier scheinen hunderte von Jahren doch recht mehr zu sein... ganz schön lange. Arme Eltern, armer Mohn...“, überlegte sich Lika.

»Du bist zurück, mein Junge und der Vertrag löst sich damit auf. Du wirst der nachfolgende Herrscher des Flowergarden-Reiches sein!«

»Wie wäre es damit, dass wir aus dem tollen Grund und vor allem als Dank unserer Gästin ein Fest veranstalten?«

»Das ist eine tolle Idee«, sagte Mohn und lächelte Lika schon wieder mit seinem sanften Lächeln an, das das Mädchen schon wieder erröten ließ. Lika fragte sich die ganze Zeit, wie er das bloß machte...

Der König klatschte in seine Hände, auf dieses Zeichen kamen Dutzende von Dienern an. Er befiel ihnen, die Feier zu veranstalten und alles für Mohns Rückkehr vorzubereiten. Als die Königin in die Hände klatschte, kamen viele Dienstmädchen an – sie bekamen die Aufgabe, Lika passend zum Feste zu kleiden. Die Frauen schauten ein wenig verwundert, als sie die Alltagskleidung des Mädchens aus anderer Welt sahen, solche Kleidung, die bei ihnen gar nicht zu finden war, war für sie irgendwie lustig. Doch sie unterdrückten ihr Lachen, da das der Gästin gegenüber unhöflich gewesen wäre.

»Wir bitten Sie mitzukommen.« Die Dienstmädchen verbeugten sich vor Lika.

»Aber wohin?« Lika selbst fand diese Antwort ziemlich unhöflich und verbesserte sich gleich darauf: »Wie Sie wünschen.«

»Im Laufe der Feier findet Ball statt und unsere Majestät hat uns befohlen, ein hübsches Kleid für Sie vorzubereiten. Wir brauchen nur die Maße und unsere schnellsten und besten Kleiderschneider fertigen in weniger Zeit ein Kleid für Sie an.

Lika freute sich erneut riesig! Ein Kleid aus einem richtigen Märchen tragen zu dürfen – davon träumten viele Mädchen und sie war diejenige, die dieses wunderschöne Gefühl an ihrem eigenen Leib erleben durfte...

»Gerne! … Aber... ich hätte noch eine Bitte an Sie«

»Was wünschen Sie gerne, Retterin unseres Prinzen?«

»Nennen Sie mich bitte Lika, das „Sie“ lassen Sie bitte weg.« Sie lächelte.

»Wir sollten einer so wichtigen Person den Wunsch erfüllen.«

»Kommt mit, Lika.«

Alle begaben sich den Vorbereitungen und Gestaltung des Festes.

Die Feier kann beginnen

Die Feier kann beginnen
 

Nun war alles fertig: Die Tische waren gedeckt. Alle Eingeladenen (auch Diener und Dienstmädchen) hatten jetzt viel schönere Kleidung an als sonst. Die Trauer verschwand, an ihrer Stelle tauchte die fröhliche und bunte Atmosphäre auf. Allersamt waren froh, dass Mohn und nicht irgendjemand anderer zum Prinzen wurde.

Auch der König und die Königin sahen sehr feierlich aus, natürlich auch sie trugen sehr schöne Kleider und sahen beide blumenähnlich aus. Kein Wunder, schließlich regierten sie das Blumenreich. Auf den Decken glitzerten Verschönerungssteine, die im Kerzenlicht wunderschön funkelten und das Licht noch bunter erscheinen ließen.

»Wo bleiben unsere Hauptpersonen?« - fragte König seine Frau.

»Ach, sie lassen sich wahrscheinlich beim Umziehen Zeit, sie werden schon bald hier sein.«

In wenigen Minuten öffneten sich die Türen und den großen Saal betrat der Prinz. Jetzt sah sein Gewand viel märchenhafter und schöner als zuvor aus. Er schaute sich um und als er die gesuchte Person nicht fand, fragte er seine Eltern:

»Ist Lika noch nicht da?«

»Sie ist deine Retterin und eine Lady, du darfst sie doch nicht einfach so nur bei ihrem Vornamen rufen« - verbesserte ihn seine Mutter.

»Ja, ich weiß, aber sie selbst hat es mir strengstens verboten.«

»Aha, so... irgendwie schon merkwürdig, die anderen Welten« - sagte der König.

»Ihr Kleid sollte eigentlich schon fertig sein, hab Geduld, mein Junge« - Seine Eltern lächelten ihn an, sie waren ebenfalls gespannt, wie ihr das Kleid der letzten Designer wohl stehen würde. Geschweige denn, dass das eine Überraschung für ihren Sohn sein sollte...

Prinz Mohn ging hin und her und wartete auf Lika, wann würde sie wohl endlich auftauchen?
 

Auf einmal gingen die Türen auf und begleitet von zwei Dienstmädchen kam Lika herein, sie seufzte und ging mit ganz langsamen Schritten in den großen Raum herein. Das endlich fertig genähte Kleid sah zum Entzücken schön aus. Die Schneider hatten sich wirklich Mühe damit gegeben. Es wurde mit vielen Schleifen und Blümchen verziert, von solcher Kleidung hatte Lika noch nicht einmal geträumt.

Mohn, seine Eltern und alle anderen schauten sie bewundernd an. Ihre Hände hielten von beiden Seiten begleitende Dienstmädchen fest und halfen ihr beim Gehen, denn sie alleine schämte sich so vor den ganzen Leuten so aufzutreten.

Der Prinz wollte ihr entgegenkommen, doch seine Beine schienen am Boden angewachsen zu sein, so erstaunt war er- übrigens rühre sich keiner vorm Staunen von der Stelle.

»Ich bitte Euch alle, ihre Plätze einzunehmen«, sagte die Königin.

Die Gäste taten wie geheißen. Unsere Majestäten saßen in der Mitte, gleich neben ihnen der Prinz und Lika, die von den Dienstmädchen bis zum Tisch geführt wurde.

»Fangen wir an«, führte der König Narzissus ein.

»Heute sind wir hier versammelt, um die Rückkehr des Prinzen zu ehren. Diese Lady hat unserem Prinzen die Freiheit wieder gegeben.« Lika wurde ganz verlegen, schon wieder wurde sie „Lady“ genannt, und das vor allen Leuten. - Aber scheinbar war es in diesem Land so üblich. »Sie kommt aus einer anderen Welt, durch die das Zauberbuch wanderte und nun ist sie endlich hier. Wir bedanken und recht herzlich, unser Dank kann kein Ende finden!!« Er nickte tief.

Ein riesiger Applaus der Gäste dankte Lika vom ganzen Herzen. Jetzt kam einer – anscheinend ein Troll zu Worte:

»Endlichh ist der Tage gekommen, an deme unser Prinz befreite wurde. Sie, Lady von meine Prophäzeihung sinde endlische erschiena, ich danke Ihnen vielmalse.!« Auch er machte einen dankenden Knicks in Likas Richtung.

»Guten Tag, mein verehrter Retter!«,grüßte ihn der Prinz mit einer Verbeugung, dann flüsterte er zu Lika zu:

»Das ist der Dichter, der das Zauberbuch durch die Welten schickte«

»Möchten Sie noch etwas sagen, Lady?«, fragte Königin. Lika fing gleich darauf an, weil sie so aufgeregt war und die Rede schnellstens hinter sich bringen wollte, außerdem brannte ihr auch ein Dank auf der Zunge:

»Und ich danke Ihnen«, sagte sie zum Dichter. »Es war wirklich toll, dass Sie sich so ein tolles Buch ausgedacht haben! Ich gratuliere Eurem Reich, dass Euer Prinz wieder bei Ihnen ist.«

Sie drehte sich zu den Adeligen um und dann nahm sie all ihren Mut zusammen und sprach zu allen anwesenden im Saal:

»Ich danke allen, dass ich hier sein darf, denn es war schon immer mein Traum, ein Märchen … ein Reich wie Ihres«, verbesserte sie sich, »zu besuchen. Zwei glückliche Geschehnisse an einem Tag, - das ist der größte Tag meines Lebens! Man darf nie die Hoffnung aufgeben!«

Als erwiderten Dank bekam Lika wieder einen Applaus, der noch viel heftiger als der vorige war. Der Dichter Naklonio vergoss beinahe Tränen vor Freude, dass jemand solch Worte über sein Buch sprach, das aus seiner Feder stammt.

Eine Frage zum Umfallen

Alle fingen an, feierlich zu essen und redeten miteinander. Lika versuchte, mit all ihrer Kraft, sich nicht peinlich darzustellen, und gab alles, was die Tischmanieren angeht. Sie aß nicht viel, sie trank mehr. Das wäre schrecklich, wenn sie ihr wunderschönes Kleid jetzt zum Letzten noch dreckig machen würde. Mohn, der ihr gegenüber saß, starrte sie die ganze Zeit an und aß auch ziemlich wenig. Das war Lika irgendwie unangenehm und sie schämte sich jedes Mal weg. Der König sagte etwas zu seiner Frau und fragte Lika gleich darauf;

»Nun, Sie haben unserem Sohn die Freiheit geschenkt, so wählen Sie Ihre Belohnung: Gold, Silber oder vielleicht einen Teil unseres Reiches?«

»N-nein, vielen Dank, das habe ich doch gerne gemacht, obwohl ich anfangs nicht wusste, dass ich einen echten Prinzen rettete... Ich brauche nichts, vielen Dank. Ich bin schon sehr froh und dankbar, dass ich heute hier sein darf!«

»Aber wir können Sie doch nicht einfach ohne Geschenk gehen lassen.«

»Es freut mich wirklich sehr, Sie, Ihr Reich und Ihren Sohn kennen gelernt zu habe! Ich brauche wirklich nichts, wirklich.« - Lika wurde immer verlegener und schämte sich ein weniger für Ihre Direktheit gegenüber solch edler Leute.

»Aber Lika, ich bin auch froh, dir begegnet zu sein, doch wenn du etwas brauchst oder einfach haben möchtest, musst du es nur sagen, jeder deiner Wünsche wird erfüllt. Ich bitte dich darum, lass dir ruhig Zeit und wünsche dir was,« sagte Prinz Mohn.

Mohns Eltern schauten sich viel sagend an und tauschten auf eine sehr höfliche Weise aus, die Lika eigenartig erschien. Das Besondere daran war aber, dass sie kein Wort verstehen konnte. Dann sprach die Königin:

»Da ihr euch so gut versteht, Sie und mein Sohn, dachten wir uns,« sie machte eine Kurze Pause und fuhr fort: »vielleicht möchten Sie unseren Sohn heiraten? Sie haben sein Leben gerettet, so kann es zum Teil Ihnen gehören! Sie brauchen den Wunsch nur zu äußern.«

Lika bekam beinahe Nasenbluten vor dem Gerede und der Prinz wurde genauso knallrot wie sie.

„“W-was? Heiraten? Mit einem Prinzen? In meinem Alter? Das muss ein Irrtum sein!? Das gibt’s doch nicht“, dachte sie verwirrt.

»Aber, Mutter!« - Mohn reagierte sehr spontan darauf, dann schaute er zu Lika, warf den Blick wieder beiseite und sagte:

»Obwohl... wenn das dein Wunsch ist... würde ich dich gerne... zur Frau nehmen.«

„Zu-zur Frau... ein Prinz!“ - Likas Gedanken schwirrten herum, sie kamen buchstäblich selbst in ihren Kopf. - „Spinne ich oder was?? - Ich will heim, ich mag zwar Geschichte mit 'Happy End',, doch wenn ich selbst in einer verwickelt bin, die so enden soll..!!“ - Sie wollte vor Lauter Fassungslosigkeit aufschreien, doch dann kam sie langsam in die Realität: „ Oh nein, was soll ich bloß sagen?! Schon wieder diese Atmosphäre, die Luft so stickig, ich...!“ - und wieder schwommen ihre Gedanken irgendwohin und ihr wurde schwindelig. War das Kleid ihr zu eng oder war es was anderes?

»Lika!« Mohn sprang auf und eilte zu ihrem Platz.

»Was ist denn los?!« sprachen die Prinzeneltern in einem Ton, der unverständlich klang.

»Wasser!«

Alle Anwesenden schauten in die Richtung des Mädchens und waren besorgt, was war mit der Gästin los?

»Bedient euch wieder, keine Sorge, wir sind bald wieder zurück« sagte Mohn, nahm Lika auf seine Arme und ging die Treppen hinauf. Ihn begleiteten zwei Dienstleute und machten jedes Mal die Türen auf, die sich auf dem Weg befanden. Als sie das das Zimmer des Prinzen erreicht hatten, sprach dieser leise die Zauberformel und seine Türen gingen auf.

»Vielen Dank, geht bitte runter und sagt allen Bescheid, sobald es ihr wieder besser geht, komme ich herunter, keine Sorge.«

»Jawohl.« - und das Dienstmädchen und der Diener verschwanden.
 

Der Prinz legte Lika sanft auf ein Bett und deckte sie mit einer Decke zu. Er schaute sie an und murmelte:

»Ach, diese Eltern...« Er errötete.

Dann machte Mohn eine Handbewegung und es erschien ein nasses Tuch, das legte er ganz vorsichtig auf die Stirn des Mädchens, damit sie sich vor dem Schock abkühlen konnte. Das kühle Tuch half tatsächlich und sie schlug langsam ihre Augen auf, dann sie sie Mohn neben ihr sitzen, zwar verschwommen, aber sie erkannte, dass er es war.

»Was ist passiert?« fragte sie mit einer schwachen Stimme. Dann merkte sie, dass sie auf eiwas weichem lag, das sich wie eine Feder anfühlte... Mohn stand auf und sagte wegschauend:

»Vor dem Tisch haben dir meine Eltern eine Frage gestellt, auf die du zusammengebrochen bist... Diese Eltern! Tut mir leid!«

»J-ja, genau, ich war geschockt und...«

»Das habe ich mir gedacht, nach der ersten Begegnung mit dir kenne ich so Manches über dich, weißt du?« - Mohn lächelte kurz.

Lika errötete und wollte aufstehen, doch das Bett gefiel ihr zu sehr, das war so weich!

»Das Bett ist ja herrlich!« - Sie umarmte ein Kissen und lächelte. - »Bei mir zu Hause ist meins im Vergleich zu diesem hier ja ein harter Stein. Sag mal, haben alle im Schloss solche Betten?«

»Nein, nicht alle, dies haben meine Eltern herzaubern lassen, damit mein Körper im Schlaf angenehm ruhen konnte.«

Lika hat diese Antwort nicht erwartet, scheinbar war sie zu sehr in das Märchen verleitet, dass ihre Vorstellungen sich auf die „Schlossstandards“ einstellten. Überrascht fragte sie:

»Dann ist das ja dei-dein Bett?« - Sie stotterte ein wenig, als sie gedanklich wieder bei Mohn war. Dieser blieb aber auf ihrer Ebene:

»Ja, genau, ist toll, was?« Er lächelte erneut.

Lika sprang schnell auf und fing an, das Bett in Ordnung zu bringen, indem sie dies von allen Seiten glatt zu streichen versuchte.

»Entschuldige, dass ich da so herumgelegen bin und …«

»Du brauchst dich doch nicht zu entschuldigen und aufräumen schon gar nicht« - Er machte wieder eine Fingerbewegung und das Bett glänzte mit ihrer perfekten Ordnung wie unberührt zuvor.

»Wow! Du bist ja ein echt toller Zauberer!«

»Aber nicht doch, ich bin noch lange keiner, aber Übung wird mir schon helfen, einer zu werden.« Mohn zwinkerte Lika zu.

»Da bin ich mir ganz sicher!«

»Oh, ganz vergessen«, der Prinz erinnerte sich an den Ball, »geht es dir wieder besser?«

»J-ja, da du es sagst!«, sagte Lika verlegen. Auch ihr war eingefallen, was im Schlosssaal derzeit stattfand.

»Können wir runter gehen oder willst du dich hier noch ausruhen?«

»Oh Schreck, wegen mich machen sich die andern noch Sorgen! Ich bin ja so doof, vor allen Leuten umzukippen, aber... wenn ich so was höre, kann ich mich nicht mehr unter Kontrolle

halten!« Ihr Gesicht wurde wieder rot.

»Ist schon in Ordnung, du kannst ja nichts dafür, für mich war das auch ein Schock... als du plötzlich wie eine Feder herunter geschwebt bist. Du bist auch so leicht, wie eine Vogelfeder, Lika.

»Ei-eine Fe-Feder!?« - „Was sollte das jetzt wieder?“, dachte sich Lika verwirrt.

»Komm. Gehen wir, der Ball wird bald anfangen und den wollen wir doch nicht verpassen,

oder?«

»J-ja, natürlich! Beeilen wir uns!«

Unterwegs überlegte sich Lika viele Sachen, wie zum Beispiel: „War die Frage der Königin und des Königs eigentlich ernst gemeint“ … „ Hatte der Prinz wirklich mit „Ja, gerne...“ geantwortet?“

Ein Ball mit Hindernissen

Als Lika und Mohn in dem großen Saal ankamen, atmeten alle erleichtert aus, sie waren froh, dass es der Retterin des Prinzen wieder gut ging. Lika errötete wieder als sie bemerkte, dass alle Blicke auf sie gerichtet waren. Mit einem Zauberspruch von einem der Gäste veränderte sich das Zimmer. Der Tisch war jetzt weg, an seiner Stelle sah man nur den glänzenden Boden, auch die Teppiche waren verschwunden.

»Lasst uns mit dem Ball fortfahren!« , erklang Königins Stimme.

Die Musik fing zu spielen an und langsam versammelten sich verschiedene Tanzpaare auf der Tanzfläche. Die Kavaliere luden die schönen Damen ein, ihnen einen Tanz zu schenken. Diese nickten erfreut und schon bald kreisten die Tänzerinnen und Tänzer in verschiedenen Richtungen durch den Saal. Die prächtigen Kleider der Frauen hinterließen einen tollen Eindruck, die Kleider und Röcke bildeten - von der Vogelperspektive aus gesehen - Blumen ähnliche Bilder. Das Mädchen aus einem anderen Land kannte solche Ereignisse nur aus den Märchenbüchern. Lika schaute sich das alles mit riesiger Begeisterung an und da erwartete sie, dass jemand auch sie einladen würde...

»Darf ich bitten?« Der Prinz machte eine Gäste zur Einladung, verbeugte sich und Lika glaubte es kaum, was ihr da passierte, darum sprach sie auch wie durch gelesene Zeilen, als sie ihre Hand dem Prinzen reichte:

»Es ist sehr nett von dir, danke. Ich würde gerne mit dir tanzen, aber...«

Dann kam sie der Realität näher und setzte zu Boden schauend fort:

»Aber ich kann n-nicht tanzen...«

Sie schaffte es nicht, ihren Blick höher zu richten, da nahm Mohn ihre Hand in seine und sagte mit sanfter Stimme:

»Lass dich führen, meine Prinzessin.«

Das Mädchen erhob ihren Blick und dieser traf direkt die Augen ihres Tanzpartners.

»Ich? Prin-Prinzessin? Du bist doch der Prinz und ich... ich bin ein einfaches Mädchen.«

»Jeder Prinz sucht seine Prinzessin.« Er lächelte und fügte hinzu:

»Aber in dem Fall hast du mich gefunden. Oft muss man nicht suchen, um zu finden.«

Mohn zwinkerte Lika zu und schenkte ihr gleich darauf erneutes Lächeln.

Sie fingen langsam an zu tanzen, es schien Lika so leicht unter der Führung von Mohn sich zu bewegen...

Lika glaubte ihren Ohren nicht, das alles hörte sich ja wirklich wie ein wunderschönes Märchen an.

Die Melodie wechselte sich ab und jetzt spielte eine schnellere Musik.

Plötzlich war eine Stimme hinter Likas Rücken zu hören:

»Darf ich Sie um einen einzigen Tanz bitten?«

Sie drehte sich um und sah einen Mann in ganz schwarzer, aber doch eleganten Kleidung hinter sich stehen. Der Gast war mit einer rabenschwarz Maske maskiert. Wollte er etwa tatsächlich mit ihr tanzen.

»W-wie bitte, aber...«

Sie sprach nicht weiter, und schon geriet sie unter die Führung des anderen. Wie kam es dazu? Das bemerkte sie nicht. Der Prinz kam gar nicht zu Worte und warf dem Fremden einen etwas bitteren Blick zu, dem der Schwarzgekleidete jedoch auswich und zu Lika sprach:

»Hat dir schon jemand gesagt, dass du sehr schön mit diesem Kleid aussiehst?«

Er lächelte kurz.

Lika überlegte sachlich, aber sie konnte sich nicht erinnern, dass ihr das jemand direkt sagte.

»Nein? Auch der Prinz nicht? Dabei hast du ihm sein sowieso sinnloses Leben gerettet, du Arme.« - Nach einer kurzen scheinbar künstlich bemitleidenden Miene, die man jedoch durch die Maske nicht sah, sprach er weiter – und das Gesprochene wurde nicht positiver.

»Er ist ja so selbstsüchtig, alle Reichen sind so – und er ist keine Ausnahme!« Seine Stimme klang streng und betonend, sodass die schlechten Worte wie Dornen aus der Rede stachen.

»Reden Sie nicht so über ihn, er ist ganz anders!« Lika bemerkte, dass das Lächeln des Maskierten gar nicht nett, sondern eher böse aussah – ja, das wusste sie, auch wenn das Gesicht in schwarzer Hülle versteckt war.

»Wie ich diese Maske trage, tragen auch die anderen schlechte Gedanken mi sich , sie verstecken diese und erzeugen einen Schein der Güte. In Wirklichkeit sind alle egoistisch, auch der Prinz Mohn!«

»Das ist nicht wahr! Der Prinz ist sehr nett!« Lika spürte die unangenehme Aura des Fremden.«

»Prinz, tse... er ist doch nur froh, dass er regieren kann. Er liebt, wie alle anderen, die Macht, alles andere - und auch du« - er betonte bitter das „Du“ »sind ihm egal!«

Das Mädchen wollte den Tanz beenden, doch der Maskierte presste ihre Hand in seiner, seine schwarzen Handschuhe kamen Lika so hart vor, dass sie fast vor dem Schmerz aufschrie.

»Na-na, du tanzt schön mit mir und niemand anderem.«

»Lassen Sie mich bitte los! Danke für den Tanz.«

»Die Höflichkeit hilft dir auch nicht mehr, du kommst mit mir!« Er zeigte sein böses Grinsen dem Mädchen, das jetzt verstand, dass es auf keinen Fall einer der Eingeladenen war.

»Mohn! Hilfe!«

Als der Prinz sah, dass Lika fast weinend vor Schmerz nach ihm rief, war es bereits zu spät. Der „schwarze Mann“ wickelte sie in seinen schwarzen Mantel ein, sodass sie gar nicht mehr weg konnte.

»Lika! Lassen Sie sie los! Auf der Stelle!»

Alle anderen bekamen nun das Geschehen mit und erschraken. Mohn versuchte den Fremden mit seinem Zauber-Können aufzuhalten, doch es half alles nicht.

»Ha-ha, hast du mich etwa vergessen, wer ich bin?« Der schwarz Maskierte nahm die Maske vom Gesicht. »Ich bin der künftige Herrscher der Welt – Poisonous Toadstool!« Und er lachte höhnisch weiter.

Der Dichter kam zu Worte:

»Du, Elender, hast dich eingeschlichen, du! ...«

Er dachte sich gleichzeitig eine wirkungsvolle Zauberformel aus.

»Ach, du untalentierter Dichter! Hast du gedacht, dein Zauberbuch würde das ganze Königreich retten. Tha, um mich zum Schweigen zu bringen, müsst ihr schon früher aufstehen! Ha-ha-ha.«

»Lasst unsere Gästin los, sie hat mit der Sache nichts zu tun!« sagte die Königin.

»Von mir aus, kannst du einen Teil unseres Königreichs haben, aber das Mädchen...« fügte sie hinzu.

»Was!? Dieses Ding hier soll nichts mit der Sache zu tun haben? Und wer dann den Vertrag aufgelöst? Etwa ich selbst? Dass ich nicht lache!«

Der schwarz gekleidete sah Lika mit Zorn an und drückte sie noch fester.

»Wie kannst du es wagen, dieses so viel bedeutendes Geschöpf so zu nennen!? Du mieser Dreckskerl! Hast du dich nur einmal in deinem Leben gefragt, wie blöd du eigentlich bist, dass du die ganze Welt zu erobern träumst?! Du bist ja so ein bescheuerter Typ, dass ich dich als einzigen in meinem Leben hassen muss! Du!«

Mohns Zorn stieg über alle Ränder heraus. Seine Eltern haben nie gedacht, dass ihr Sohn jemals solche Worte herausbringen würde und hielten nur ihre Hände vor ihrem Gesicht. Wahrscheinlich waren sie in seinem Inneren nur für so einen Moment aufbewahrt. »Lass sie auf der Stelle los!« Er stellte sich in eine Kampfposition und wollte gerade einen heftigen Zauberspruch aussprechen, da sah er das ihn traurig anschauende und ganz leise mit Schwierigkeiten nur das einzige Wort sagende Mädchen.

»Bitte...«

Ihre Augen wurden schwer und schlossen sich vor Erschöpfung und Schmerz.

Mohn war erstaunt; wollte Lika etwa, dass er seinen Feind gehen lies? Aber warum? War sie vielleicht von dem Fremden verzaubert worden oder war es doch ihr eigener Wille?

Poisonous Toadstool drehte sich um und verschwand in der Luft mit Lika bei sich, keiner konnte mit der Wimper zucken, so schnell waren die zwei Gäste anderer Länder verschwunden.

Das Dark-Reich

… Ein dunkler Raum, ohne nur einen einzigen Lichtstrahl. Nicht einmal das Leuchten der Sterne beleuchtete ihn. Es war kalt und steinhart, kein jeglicher Ton zu hören. Nur die Stille und die Dunkelheit – das alles sah und spürte Lika, nachdem sie zu sich kam und sich ihre Augen aufschlugen. Wo war sie bloß? Sie versuchte aufzustehen, doch ihre Kopfschmerzen und geistige, sowie körperliche Erschütterung ließen sie wieder zu Boden fallen.

„Aua, tut das weh! Wo bin ich hier überhaupt? Ich hoffe, das es nur ein böser Traum ist...“

Da erklang eine Stimme hinter der Metalltür:

»Dein Leben wird zu einem Alptraum, wenn du hier für immer bleibst, das verspreche ich dir...«

»Wer sind Sie?« das Mädchen schaute sich im Dunkeln um, sah aber nichts, danach fragte sie weiter:

»Warum halten Sie mich hier fest und was soll es Ihnen bringen?« Ihre Unbehagen lies wieder von sich wissen, sodass sie schmerzhaft spähte.

»Was es mir bringen soll? Na, dass der Prinz endlich mal aufgibt, ist doch klar. Er soll nie glücklich leben! Sein Schicksal hat für ihn bestimmt: Wenn er schläft, träumt er nicht, wenn er wach ist, soll er nur Schlechtes kennen lernen. Und keiner soll mit ihm lachen. Ich werde der Herrscher und werde dafür sorgen!«

»Aber warum wollen Sie das? Das wird Sie selbst doch nie richtig glücklich machen.«

»Tse, Glück? Das ist nichts anderes, als nur eine Vorstellung der Menschheit!« Der Fremde schrie wütend und ging.

Noch mehr Schlösser gingen dabei zu und die Stille brach wieder ein. Das Mädchen zog sich zusammen und zitterte, dann fing sie an zu weinen. Das schöne Märchen hat sich in eine Hölle verwandelt...
 

Zu der Zeit rannten alle im Schloss hin und her, sie waren verzweifelt und obwohl der lang erwartete Prinz wieder wach war, herrschte wieder Trauer...

»Wie konnte ich nur?« Der Prinz war immer noch geschockt und glaubte nicht an das Geschehene. - „Das erste Mädchen, das ich traf, der Mensch, mit dem ich wieder lachen konnte, meine Retterin – diese Person ist in den Händen des Bösen... Ich konnte ihr nicht helfen und ihr diese Schmerzen ersparen, was bin ich nur für ein Idiot! Und so einer soll ein Prinz sein! Nein!“

Er war deprimiert wie nie zuvor.

»Prinz Mohn.«

»Ich bin kein Prinz! Ich bin ein Versager!« brüllte er die ihn ansprechende Person an, ohne diese anzusehen.

»Ich bitte um Verzeihung, aber wir müssen etwas unternehmen. Es gibt immer noch Hoffnung« sagte Naklonio.

»Oh, entschuldigen Sie bitte, dass ich so ausgerastet bin. Ich bin der einzige, der hier schuldig ist, deshalb muss ich allein etwas unternehmen.«

»Kommte zu Euch! Wir werden einen Weg zur Rettung der Lady finden.«

»Aber ich bin doch erst ein Zauberlehrling! Ich habe keine Chance gegen ihn.«

»Lasst den Kopf nicht hängne wir werdehn is schaffen! Ich habi schon ein paar Zauberrtricks auf Lager, meine Kräfte haben sich inzwischän gesteigrt und andre Zaubrer werden uns sichere auch helfin. An „Das Wandernde Buch“ hat anfangs auch keinir gglaubt, doch zu aller Letzte hat es doch eine Lady, die den Fluch aufheben solltt, gefundin.«

»Sie haben Recht, es gibt immer eine Hoffnung! Fangen wir gleich mit dem Rettungsplan an!«

»Das ist mein Junge« sagte der König. »Ich rufe gleich alle Lehrer und andere Beamten herbei, die uns helfen werden.«

»Und ich werde die Stärksten und Weisesten des Dreamerreichs verständigen« sagte der Dichter.

»Ich danke Euch vielmals! Vielen Dank für die Unterstützung!«

»Aber selbstverständlich mein Sohn!<<

Die frühere Identität

Lika saß immer noch in der Finsternis des Dark-Schlosses und schluchzte in sich hinein.

Doch dann ging eine kleine Türe auf, die sich in der Wand befand, - und durch diesen Ausgang gelänge es Lika auch nicht fliehen, wenn sie diese Türe auch öffnen könnte. Dann tauchte eine Gestalt auf der Schwelle des kleinen Durchgangs auf. Sie war im Dunklen nicht erkennbar, allein die Größe, wobei auch die kaum, konnte man erraten.

»Wer ist da?« fragte Lika ein wenig ängstlich. Die unbekannte Gestalt zündete eine Kerze an und antwortete:

»Ich bin die Dienerin des Herrn dieses Hauses und bringe Ihnen etwas zum Essen.«

Im Kerzenlicht hatte man nun ein noch ängstlicheres Gesicht zu erblicken. Das kleine Wesen hatte schulterlange, schmutzige Haare, unter den Haaren schauten spitze Ohren heraus, die auch, wie das ganze Geschöpf, dreckig waren. Die Kleider waren zerlumpt und hinter dem Rücken waren zerknitterte und zur Hälfte verbrannte Flügel zu sehen, die wahrscheinlich wie die ganze Gestalt einmal wunderschön gewesen waren. In einer ihrer Hände hielt sie eine Kerze , mit der anderen eine Essensschale zitterten.

»Vielen Dank« sagte Lika und wischte ihre Tränen ab. »Lieb von dir.«

Das seltsame Wesen wollte sich schon auf den Rückweg machen, nachdem es das Essen abgestellt hatte, doch das Mädchen hielt es an:

»Warte.«

»Oh, ja natürlich, die Kerze. Ich lasse sie auch hier. Ich bin ja so vergesslich...«

Die Gestalt stellte jetzt auch die Kerze ab und ging erneut, doch Lika hielt sie zum zweiten Mal auf.

»Das meinte ich nicht... bleibe noch ein wenig... bitte!«

»Ooh, wie lange ist es her, dass jemand zu mir „bitte“ sagte...«, sie verlor eine Träne.

»Du Armes! Aber sag mal, wer bist du eigentlich? Eine Elfe?

»Wie? Sie haben es erkannt, wer ich bin? Nach all den Jahren... Ich danke Ihnen, Sie sind einfach toll!« Doch gleich das kleine Wesen die Hand vor dem Mund mit Vorsicht in den Augen.

»Fang nicht du auch noch mit dem „Sie“ an, bitte.«

»Entschuldigung...«

„Ich habe das Gefühl, dass hier alle verpflichtet sind, den gleichen Text zu lernen“, dachte Lika. dann sagte sie:

»Nenn mich einfach Lika« dabei dachte sie, dass sie auch immer den gleichen Text herausbrachte.

»Und wie heißt du?«

»Ich hieß einmal Melonchi, doch der König dieses Palastes hat mir verboten, mich je so vorzustellen... Das habe ich aber gerade getan, bitte sage es keinem!«

»Aber natürlich verrate ich das nicht.« Lika lächelte und es waren keine Spuren der Tränen mehr in ihrem Gesicht. Das Mädchen schaute sich die Elfe noch einmal im Kerzenlicht genauer an, dann verzerrte sich ihr Gesicht und sie sagte:

»Hat er es dir angetan?« Es klang bitter.

»Was meinst du?«, fragte die Elfe verwirrt.

»Deine Flügeln, ich bin mir sicher, dass er sie so aussehen lies und sie früher sehr schön waren.«

»Ich will ja nicht plagen, aber... ja... damit ich nicht entfliehen und ihm als Dienerin nützlich sein konnte.

»Dieser egoistischer Mistkerl!« Lika presste ihre Zähne zusammen.

»Aber... Rede bitte nicht so schlecht über ihn.« Das Mädchen wunderte sich über so eine Bitte, doch dann kam die Erklärung:

»Früher war der König nicht so...«

»Ach ja? Wirklich? Könntest du mir bitte mehr darüber erzählen?« Lika überlegte kurz, - in vielen Märchen war es ja tatsächlich so, dass die Menschen nicht böse waren, sondern es brachte sie des öfteren etwas dazu, wie zum Beispiel Leid oder so etwas in der Art.

»Vor vielen Jahren, als unser König noch Prinz wurde...« Lika war jetzt ganz ohr.

»...da verlor er durch den Urknall seine Familie, er litt sehr, da es keinen mehr gab, der ihn trösten oder beruhigen konnte. Er wuchs alleine auf – in diesem dunklen Schloss, das auch ebenfalls dunklen Namen bekam - „Dark-Schloss“. Der Prinz war sehr einsam und traurig, er wurde König und hatte das ganze Königreich nun für sich, doch das nützte alles nichts, denn es gab keine einzige Seele neben ihn, mit der er Freude oder Trauer teilen konnte. Er lernte Magie, erfand viele Zaubersprüche, über die es in keinen Büchern geschrieben steht...

Eines Tages wollte er in die Welt gehen, die sich außerhalb seines Schlosses befand, er machte sich unsichtbar, da er die vielen Jahre im Dunklen verbracht hatte, konnte er nicht das grelle Licht ansehen, so zog er ein, für andere unsichtbares Gewand drüber und machte sich auf den Weg.

Er sah sich die schöne Welt der Menschen an und verstand nicht ganz, wie sie sich nur freuen konnten, wenn er so trauerte. Die anderen wusste natürlich nicht von dem, was geschah, da das Dark-Schloss weit abseits des Staates stand und für normale Sterbliche unsichtbar erschien. Das brachte ihn zum Überlegen, ob die Welt ihn vielleicht nun hasste, weil er keine Eltern hatte, das bildete er sich natürlich nur ein. Als er das Flowergarden-Reich sah, war er sehr überrascht, dass eine königliche Familie so lebte, so fröhlich und glücklich, ohne Sorgen und Furcht. Da erwachte in ihm Eifersucht und Neid gegenüber den glücklich Lebenden. Er wollte auch so leben, doch das war nicht mehr möglich, da seine Eltern ums Leben kamen. Nach der Zeit wuchs immer mehr Wut und Zorn in ihm, er hatte keine Kontrolle über sich selbst mehr – er wollte, dass der junge Prinz das Leiden, das er ertrug kennen lernte, genauso wie seine Eltern, die ihn über alles liebten. Sein Ziel war es, ein Herrscher der Welt zu werden, indem er es allen zurückzahlen würde – er wollte es sich mit Gewalt holen, alles, was Frieden und Glückseligkeit bringt. Ihm war nicht klar, dass es nichts bringen würde.

Er versuchte alle Mittel der Zauberwelt und der Magie, sowie der Schwarzen Magie – er wurde noch wütender, wenn ihm etwas nicht gelang.

Eines Tages flog ich aus meinem Elfenland, um neue Blumen aus dem Flowergarden-Reich zu holen, denn diese bringen Frieden und verhindern Erkrankungen. Doch auf dem Rückweg wurde es nebelig und ich gelang irgendwie in diese Gegend, als ich am offenem Fenster des Zimmers der Magischen Kräfte flog, bemerkte mich Poisonous Toadstool... - den Namen gab er sich selbst - und weil ihn in dem Moment irgendein dunkler Zauber nicht gelang, lies er seine Wut an mir aus, indem er meine Flügeln verbrannte, das ist, was noch übrig blieb...« Die Elfe zeigte auf die früher ganz am Rücken gewesenen Flügeln. »Seit dem konnte ich nicht mehr fliegen und blieb als Dienerin in seinem Schloss.«

»So war das also...«

Lika war erstaunt von der Geschichte.

»Also wohnt hier niemand, bis auf Poisonause Toadsteel« Für Lika erschien der Name wie ein Zungenbrecher, »und dich.«

»Ja,, so ist es. Leider kann ich nicht mehr in mein Land zurück. Wenn unsere Elfenwelt die Kräfte mit dem Flowergarden-Reich vereinen würde, könnte man aus dem König vielleicht noch den Alten machen... Aber das ist unmöglich, sobald ich hier bin...«

»Gib doch nicht gleich auf! Es gibt immer eine Hoffnung – ich bin mir sicher! Ich glaube an Märchen mit Happy End - und nur an die!«

Lika zwinkerte der Elfe zu und diese lächelte unverständlich zurück.

Der Weg zum Dark-Reich

Zur gleichen Zeit herrschte im Flowergarden-Reich immer noch Unruhe und jeder überlegte sich, wie er den Prinzen helfen könnte, sein Schicksal zu ändern, um doch ein glückliches Ende zu erlangen...

»Irgendwas ist in meinem Kopf, das sich nicht nach außen zeigen will,« sagte der Dichter. »Eine Lösung, zu der mein Gehirn pausenlos den Weg sucht... aber was ist diese Lösung?« Er murmelte vor sich hin und es sah gar nicht so aus, als hätte er mit dem Prinzen geredet, obwohl er ihn gegenüberstand und in seine Richtung blickte. Der Prinz hörte seinem sogenannten „Gesprächspartner“ nicht zu und überlegte sich ebenfalls einen Plan, der in ihm selbst vorgehen sollte. Wie sollte dieser doch sein? Ein dringender Rat –

Warum dachte in dem Moment niemand daran, was im Dark-Reich erwähnt wurde?
 

Der Prinz ging bald ganz rasch zum Ausgang, doch keiner bekam es mit. Es verging nicht mehr lange Zeit und schon war Mohn umgezogen, seine Kleidung sah eher wie eine Rüstung aus und nicht mehr so feierlich.. Er steckte das Schwert in die an der Seite hängende Scheide. Er hätte nie gedacht, dass er dieses einmal benutzen würde, da es in seinem Leben bis zum Zauberschlaf alles friedlich gewesen war. Doch die Zeit für einen Kampf war gekommen, schließlich war seine beste Freundin in den Händen des Feindes. Jetzt war Mohn bereit, das erste Mal in seinem Leben – und zwar alleine – zu kämpfen. Er ertrug es nicht mehr, zu warten, bis jemandem etwas einfallen würde, wie man den Feind besiegen könnte. Er dachte nicht einmal für einen Moment daran, dass der Gegner viel zu stark für ihn war, er wollte sich rächen, dafür, dass sein Glück ihn nie treffen sollte. Diese Entscheidung, die durch einen Bösewicht getroffen war, fand keine Akzeptanz in seinem Leben. Plötzlich erinnerte er sich an den Moment, den er immer noch nicht verstand: Warum sollte er dem Schaden keinen Schaden zufügen? - Doch viel Zeit zum Überlegen ließ er sich nicht, er widmete sich der Rettung von Lika. Mohn nahm das Pferd aus dem Hof des Gartens und verließ sein Schloss.
 

Der junge Prinz ritt auf dem Pferd, so schnell wie der Wind. Schließlich wollte er nicht, dass ihn jemand sah, er wusste, dass ihn keiner ohne Unterstützung aus dem Schloss reiten und überhaupt ohne nur ein Wort verschwinden lassen hätte. Der Junge wusste nicht, wo sich das Dark-Schloss befand, doch sein Gefühl half ihm bei der Wegfindung weiter. Er wusste nur eines, dass in der Gegend nebelig sein sollte und dort keine Pflanzen wuchsen. Und tatsächlich wurde es immer weniger Gewächs auf dem Weg zu sehen, je weiter weg Mohn von Flowergarden war. Der Wind schlug ihm ins Gesicht und der Abend war schon angebrochen. Unterwegs sprach er seinen Zauberspruch, der zwei Lichter um ihn erscheinen ließ. Auf seinem Weg war eine Eiche mit außergewöhnlich dickem Stamm zu erkennen, an der hielt der Zauberprinz an. Er kam langsam zu diesem Baum und nachdem er seine rechte Hand auf diesen gelegt hatte, sprach er zur Eiche:

»Liebe Eiche, sag mir, weißt du vielleicht, wo sich das Dark-Reich befindet? Falls du es weißt, verrate es mir bitte.«

Und der Junge verbeugte sich leicht vor der kräftigen Pflanze. Darauf fingen die Blätter des Weisheitsbaumes zu tuscheln und bald erklang eine weiche und leise Stimme:

»Bis du der Prinz des Flowergardes?«

»Ja, das bin ich.«

»Warum willst du denn dorthin?«, fragte die Stimme mit einem Gähnen.

»Poisonous Toadstool hat meine beste Freundin entführt und ich muss sie retten! Ich würde mich wirklich freuen, wenn du mir diesen Weg sagen könntest. Du bekommst auch so viel Licht und Wasser, du willst. Ich erfülle dir deine Wünsche.

»Du hast es anscheinend eilig, mein Prinz... Vielen Dank, aber ich brauche nichts, ich fühle mich auch hier, im Schatten ganz wohl. Na gut, dann werde ich mich wohl kurz fassen müssen.«

Der Baum sprach immer noch halb schlafend und müde. »Dann höre mir ganz gut zu: Wenn du diesen Pfand dort vorne gehst, wirst du nach 74 Schritten nach rechts umbiegen müssen, dann - wieder 74 Schritten – wirst du einen Turm sehen. In diesem Turm läutest du dann im 17. Stock sechs Mal. Dadurch wird sich ein weiterer Weg erblicken lassen. Es wird finster werden, doch habe keine Angst, welche Stimmen oder Geräusche du auch immer hörst, schaue nicht zurück. Und noch was ganz Wichtiges: Weiche nie von dem Pfad, der dir vom Grase vorgegeben wird, sonst könnte das das Ende sein. So gehst es dann 53 Schritte weiter, aber dieses Mal nach links, bis du an einem Tor ankommst. Dort bleibt es dir nur sechs Mal am Boden zu trampeln, dann öffnet sich dieses und du siehst dann das Dark-Schloss vor dir. Das wird schwierig werden, doch wenn du deinem Herz vertraust und die Hoffnung nicht aufgibst, wird es dir viel leichter fallen, hinzukommen. Ich wünsche dir viel Glück auf diesem gefährlichen Weg.«

»Ich danke dir vielmals, lieber Baum. Vielen Dank, ehrwürdige Eiche!«

Er verbeugte sich wieder vor dem mächtigen Baum.

Mohn stieg vom Pferd und ging nun neben diesem, weil er ja die Schritte mit seinen Füßen abzählen musste.

Jetzt lag der Weg vor ihm, aber was erwartete ihn auf dem anderen Ende des Weges? Was würde geschehen, wenn er sich doch umdrehen müsste, weil er ja so gütig war? Würde dann alles verloren gehen? Dann müsste Lika für Immer und Ewig in dieser fremden Welt des Bösen bleiben – im Dunklen des Dark-Reiches. Aber dann würde es ja heißen, dass Mohn sein Versprechen gebrochen hatte? Nein, solche Gedanken kamen dem jungen Prinz nicht in den Kopf, er war fest davon überzeugt, dass er diese Probe bestehen würde und alles gutes Ende haben wird. Er musste seine Freundin aus anderer Welt einfach retten, koste es was es wolle.
 

Es verging einige Zeit und Mohn hatte bereits die ersten 37 Schritte hinter sich. Ihm kam dieser Teil des Weges zu einfach vor, aber er hatte sich auch gar nicht umgedreht weil er in seinen Gedanken versunken war und die Schritte trotzdem genau abzählte. Und jetzt kam er aus seinen Gedanken zurück und schaute sich die Gegend an. Sie schien noch düsterer geworden zu sein. Als er gerade den 38sten Schritt wagte, hörte er plötzlich ein Heulen, das hinter seinem Rücken auszubrechen schien. Er dachte schon daran, der Person oder besser gesagt, der unbekannten Kreatur zu Hilfe zu kommen, doch dann fuhr es ihn an, dass er das auf keinem Fall tun durfte! Er riss sich zusammen und ging weiter. Nach ein paar Schritten hörte er ein Bellen der Hunde, die ihn zu verfolgen schienen, war das wirklich Illusion? Der Prinz kniff seine beiden Augen zu und auf einmal hörte er nur seinen Herzschlag, der ihn verriet, dass er keine Angst haben und weiter gehen sollte. Sein Gedanke, dass er das Mädchen wieder sehen und nach Hause bringen sollte, ließ ihn nicht los. Dank diesem Gefühl hatte er jetzt alle ersten 74 Schritte schon bald hinter sich und die Stimmen und Geräusche, die ihn umgaben, nahm er nicht mehr wahr.

Der Königssohn stand nun vor der Kreuzung, wo musste er jetzt hin? - Genau, nach links, in die Richtung, in die keiner freiwillig gehen würde! Denn im Vergleich zu den anderen zwei Wegen, die voller Licht erschienen, war dieser stockdunkel. Doch er wusste, wenn er seinen Mut auch wirklich hat und diesen auch einsetzen will, muss er in den Düsterwald.

Was erwartete ihn bloß am anderen Ende des Weges?

Der Sinn jedes Märchens

Zur gleichen Zeit herrschte immer noch Stille im Dark-Reich. Lika und die Elfe saßen schweigend nebeneinander. Haben sie etwa auf Wunder gewartet? Lika überlegte sich, was sie nun unternehmen könnte und nach einiger Zeit sagte sie zu der Elfe:

»Wie wäre es, wenn wir ein Theaterstück spielen würden?«

Die Elfe hat alles mögliche erwartet, nur nicht das! Das verstand sie nicht, wie kann man nur in so einer Lage noch Theaterspielen? Demzufolge wand sie nicht gleich ihre Antwort an und schaute Lika nur fragend und verwirrt an. Wie konnte das Mädchen in so einer Not noch optimistisch bleiben?

Lika lächelte und erklärte dann:

»Ich meine...« Ihre Stimme wurde leiser - »Wir spielen den Toadstooblabla etwas vor. Wir werden herausfinden, ob sein versteinertes Herz noch schlägt... Was sagst du dazu?

Die Elfe schaute immer noch verwundert drein und ihr wurde dies immer noch nicht klar.
 

***
 

Mohn war immer noch unterwegs zum Schloss. Er ging jetzt in die linke Richtung des empfohlenen Weges und zählte weiter. Der Weg wurde immer steiniger und der Prinz musste schon einige Male stolpern. Sein Pferd hatte es auch immer schwieriger auf dem Weg und war sicherlich müde.

»Ich weiß, es ist schwierig, mein Freund, aber ich muss weiter, was immer auch kommt. Aber warte, ich könnte dich auch hier auf mich warten lassen, wenn du erschöpft bist.«

Doch das Pferd wieherte und schüttelte den Kopf.

»Andererseits ist es vielleicht doch zu gefährlich. Na gut, dann werde ich ein wenig langsamer gehen.« Er überlegte kurz. »Wo waren wir noch einmal stehen geblieben, ah ja... 28, 29... Au!«

Mohn knallte gegen eine Wand, die er im Dunklen nicht sehen konnte. Er testete sie, indem er sie abtastete, aber diese hatte kein Ende! - Den ganzen Weg hatte dieser Berg von anderer Seite des Weges getrennt.

Wie sollte es jetzt nur weiter gehen?
 

***
 

Zur selben Zeit im Dark-Schloss...

»Meister, Meister!«, rief die kleine Elfe.

»Was willst du? Du unnützliches Wesen?«, antwortete Poisonous Toadstool bitter.

»Das Mädchen... Ihr Geisel ist...«

»Was ist in die gefahren? Wie schreist du denn? So laut habe ich dich seit vielen Jahren nicht mehr erlebt!«

»Das Mädchen ist zusammengebrochen!«

»Was sagst du da?!« Die Augen des Herrschers bekamen einen seltsamen Funken.

»Aaach, soll sie halt, mir egal!«

»Aber, aber...«

»Erwartest du etwa, dass ich zu ihr renne!?«, schrie er. »Für wie blöd hältst du mich eigentlich, du Mikrowesen?!« Er war die Elfe mit seiner Handbewegung an die Wand.

Ihr Gesicht verzog sich vor dem Aufprallschmerz.

»Aber, wenn sie..., Sie wissen schon..., dann werden wir niemanden mehr als Geisel haben und Ihr Plan würde nicht gelingen...«, sagte sie mit schwächerer vor Schmerz Stimme.

»Aachh!...«, wiederholte Poisonous Toadstool wieder genervt.

Doch dann stürzte er sich in sein Zauberlabor und nahm irgendein Fläschchen mit, nachdem verschwand er und hinter ihn war nur sein breiter schwarzer Umhang zu sehen, der in der Luft schwebte. Die Elfe schaute ihm nach und sagte dann selbstzufrieden:

»Angebissen«, und lächelte kurz, gleich darauf meldete sich der Schmerz im Rücken wieder und sie kniff ihre Augen zusammen.

***
 

Zur gleichen Zeit fiel den Prinzen doch noch ein Zauberspruch ein.

Doch dieser funktionierte nicht gleich, da versuchte der er noch mehr und nachdem auch das nicht geklappt hatte, vereinigte er anschließend alle Kräfte für diese Magieart zusammen... Und plötzlich konnte er mit seinem Pferd durch die Wand verschwinden. Ein Funken Freunde war in seinen Augen zu erkennen. Hinter dem Berg war es ein wenig heller, aber immer noch stockdunkel, der Weg ging weiter. Schon bald hatte er 53 Schritte hinter sich, es bleib nicht mehr viel. Mohn dachte daran, dass er jetzt nur geradeaus gehen müsse, doch die Dunkelheit wollte dies verhindern. Einmal ging er einen Schritt nach rechts, anderen nach links vom Weg abweichend. Dann blieb er stehen und lauschte seinem Herzschlag. Das Herz half ihm und ab jetzt wich er nicht mehr vom Wege ab... Am Ende des steinigen Pfades sah er tatsächlich einen Turm, der von ein paar Lichtern erhellt war vor sich., wie der Baum gesagt hatte. Nun musste er herauf, zum 17ten Stock! Die Stufen waren sehr hoch, so hoch, dass man klettern musste.

»Tut mir leid, mein Freund«, sagte er zu seinem Begleiter, »aber dich muss ich leider hier auf mich warten lassen.«

Das Pferd blickte Mohn und dann die hohen Stufen an und stimmte dem Prinzen mit einem leichten Nicken zu.
 

***
 

Poisonous Toadstool lief die Treppen hoch, bog ein paar mal um. Bald war er im höchsten Stockwerk des Turms, der Schlossbesitzer suchte die passenden Schlüssel und sperrte die Türen auf.

Er beeilte sich, hereinzukommen, doch wollte dies nicht zeigen und verlangsamte seine Schritte. Wer weiß, vielleicht hatte ihn jemand beobachtet! Er wollte zwar, dass der Prinz unglücklich lebte, aber sein Geisel war ihm doch nicht so egal, wie es enden würde. Außerdem brauchte er das Mädchen, um den Prinzen ins Schloss zu locken und ihn dort zu erledigen...

Jetzt hatte er bereits alle Schlösser aufbekommen und öffnete schließlich die Eingangstüre. Er kam herein und sah auf den Boden Lika, anscheinend bewusstlos liegen. Er näherte ihr sich und als er bei ihr am Boden kniete, schaute er ihr mit geschlossenen Augen leicht bleiches Gesicht an. Er machte das Fläschchen, das er bei sich hatte auf und wollte die sich drin befindende Flüssigkeit in ihren Mund hereingießen, doch weil ihre Lippen fest zusammengepresst waren, gelang ihn dieses nicht und die Flüssigkeit floss an ihren Mundwinkeln zu Boden herunter. Was war diese Flüssigkeit bloß?

Danach rief Poisonous Toadstool einen Zauberspruch aus und Likas Mund ging langsam von selbst auf. Jetzt sollte der Inhalt aber sicher in ihren Mund gelangen! Aber was würde danach passieren?!

»Uaah!!!«, schrie Lika auf, »warum geht mein Mund von alleine auf!? Das ist ein Alptraum!«

»Dir geht es ja ausgezeichnet, wie ich sehe...«, sprach der Schlossbesitzer.

»Nein! Überhaupt nicht! Und in dieser Dunkelheit schon gar nicht!«

»Was erlaubst du dir, hier so herumzumeckern!?«, schrie Poisonous Toadstool aufgebracht.

»Sie sollten einem, wenn er ohnmächtig ist kein Gift noch dazutun, etwa damit ich nie mehr aufwache? Was werden meine Eltern sich denken, wenn ich nicht mehr zurückkomme!?« Und Lika fing an zu weinen.

»Wer hat dir gesagt, dass dieses in meiner Hand Gift ist? …

»Was soll es sonst sein?«, fragte sie schluchzend.

»Das ist ein Trank, der die Kräfte wieder gibt!«, nachdem er das gesagt hatte, schaute er weg.

»Aber...a-ber... wollten Sie mir etwa helfen?«

»Denk dir ja nichts Falsches, Kleine! Eine Geisel brauche ich lebendig – das ist alles!«

Er wollte schon aufstehen und weggehen, doch Lika hielt ihn auf.

»Warten Sie, dann besitzen Sie ja doch noch ein Herz!«

»So ein Schmarn! Vergiss es und sprich mich nie mehr an!« Er drehte sich zur Tür und wollte verschwinden. Doch das Mädchen hielt seinen Arm und sagte:

»Bitte! Bleiben Sie noch ein wenig.«

Poisonous Toadstool schaute in Likas mit Tränen gefüllten Augen und erinnerte sich gleich daran, was damals passierte, als seine Eltern starben, wie auch er damals geweint hatte...

»Haben wir etwa was zu besprechen?«, fragte er mit immer noch bitterer Stimme.

»Sagen Sie, warum wollen Sie nicht wie alle anderen Leute leben? Warum? Ich bin mir sicher, das würde Ihnen selbst ein gutes, friedliches Leben bereiten!

»Was redest du da für ein Zeug? Was für friedliches Leben? Ich will Rache!

Lika schüttelte den Kopf und sagte wieder:

»Aber diese Rache ist in Wirklichkeit Glück, nicht wahr? Das ist doch in Wahrheit das, wonach Sie suchen und sich sehnen.«

Poisonous Toadstool konnte darauf nicht gleich eine Antwort geben, sondern schwieg und schaute Lika tief in die Augen.

»Ich bitte Sie!«, fuhr sie fort, »hören Sie auf, die ganze Welt zu hassen! Es wird bestimmt welche geben, die Sie mögen werden...«

»Was weißt du schon! Es gibt eben kein Zurück mehr, ich muss alles vernichten!«

»Sie müssen das nicht, dieses Ziel haben Sie selbst erschaffen, glauben Sie mir!«

»Wen soll es geben, der mich... mag? Mich hassen alle und ich hasse ebenfalls alle – so einfach ist es!«

»Aber nein! Wenn Sie nur Ihr wahres Herz den anderen öffnen würden, würden die Menschen Euch sicher mögen.«

»Was weißt du schon von meinem 'wahren Herz'?!«

»Ich weiß, dass es noch schlägt!«, antwortete Lika.

»Was zum...« Der Herrscher drehte sich zu dem kleinen Fenster.

Er hörte die Glocken läuten, das war Prinz Mohn, der sie läuten lies. Endlich war er oben gewesen und läutete sechs Mal, wie es ihm der Baum gesagt hatte.

»Das gibt’s doch nicht! Wer wagt es?...« Poisonous Toadstool war jetzt verwirrt und auch irgendwie überrascht, aber nur ein wenig wütend.

»Was ist das?«, fragte Lika.

»Das ist der lange erwartete Prinz, meine Liebe!«, er lächelte höhnisch, »den werde ich erledigen!«

Das Mädchen fiel zu Poisonouss Füßen und flehte:

»Bitte! Nur nicht meinen Märchenprinzen!«

»Keine Sorge, du darfst dann von mir aus nach Hause, aber er entkommt mir nicht mehr!«

»Dann war es mein Fehler, ihn im Flowergarden-Schloss abzuhalten! Das ist alles meine Schuld!«, erneut flossen aus Likas Augen Tränen, die nun schon fast einem Messlöffel voll glichen.

„Das frage ich mich immer noch, warum sie dem Prinzen gesagt hatte, mich nicht zu verletzen, dachte sich der Dark-Schlossbesitzer.“ - Diese Neugier wuchs in ihm.

»Warum? Warum hast du ihn damals vor dem Angriff abgehalten? Damals hätte er mich vielleicht noch eher besiegen können...«

»Weil ich gehofft habe, dass Sie noch zu retten sind! Warum tragen Sie keine Hoffnung in sich?« Sie weinte jetzt noch lauter. »Waru-um?« Ihr Schluchzen war nicht mehr zu überhören. Lika wollte es nicht wahrnehmen, dass es zu so einem schrecklichen Ende kommen musste. Die Vorstellung allein verbreitete in ihr.
 

***

Nun stand Prinz Mohn vor dem Tor de Schlosses und trampelte sechs Mal am Boden, darauf ging das Tor auf.

Als die Tore offen standen, sah er vor sich einen Schloss und einen Turm, beides war mit Schwarz bemalt und strahlte eine düstere Atmosphäre aus.

»So, hier bin ich also richtig«, sagte Mohn, »wie der Waisenbaum gesagt hatte: so dunkel wie die Finsternis – Dark-Schloss.

Er ging hinein und hörte plötzlich Schritte auf sich zukommen. War das der Poisonous Toadstool selbst? Als im schwarzem Licht der Mann mit seinem schwarzen Gewand zu erblicken war, zog Mohn sein Schwert und stellte sich in eine Kampfposition.

»Bist du gekommen, um mich zu besiegen?«, fragte der Schlossbesitzer.

»Ich bin gekommen, um Lika zu befreien«, antwortete Mohn mit bitterer Stimme, »lass sie frei und ich tue dir nichts.«

»Wärst du auch bereit, anstatt ihr hier zu bleiben und irgendwann in der Dunkelheit in dem hohen Turm zu sterben?«

Diese Frage hatte Mohn irgendwie gar nicht erwartet und zögerte deswegen mit der Antwort.

»Ja, aber zuerst muss ich 100%ig wissen, dass es Lika gut geht und sie heil nach Hause kommen kann«, sagte Prinz Mohn, ohne weiteres Zögern.

»Aha... Dann folge mir, Kleiner!«, forderte ihn Poisonous Toadstool auf.

Der Prinz zog sein Schwert zurück und folgte dem Dark-Schlossbesitzer. Ihm war es egal, wenn das eine Falle war, Hauptsache, es war die Möglichkeit da, das Mädchen zu befreien.

Es gab keine weitere Auseinandersetzung, alles verlief ruhig, als wären Mohn und Toadstool gar nie Feinde gewesen. Im Grunde waren sie es auch nicht, es waren nur die Umstände, die es so erscheinen ließen. Kein Verabscheuen in Form von Gewalt, keine Angriffe aufeinander. Dem Poisonous Toadstool war es nur recht so, denn er war es gewohnt, dass man ihn nicht widersprach. Für Mohn jedoch war im Moment nur ein Ziel im Auge: Lika retten und dafür würde er lieber das tun, was der Schlossinhaber befahl.
 

Schon bald haben sie das dunkle Zimmer im Turm erreicht. Die Schlösser gingen auf, dieses Mal waren es nicht mehr so viele, die Toadstool aufmachen musste. Die schweren Türen öffneten sich und im Raum war das Mädchen zu sehen. Lika freute sich riesig. Als sie den Prinzen sah, lief sie schnell zu ihm und fiel ihm in die Arme.

»Gott sei Dank, es geht dir gut«, sagte Mohn erleichtert.

»Ich bin ja so froh!« sagte Lika und schaute kurz zum Schlossbesitzer mit einem bedankenden Blick und Nickte.

»Nun...«, sprach Poisonous Toadstool, »unsere Abmachung.«

»Ja, sicher... Nun muss ich My Lady nach Hause gebracht haben. Das habe ich ihr versprochen.«

»Was für eine Abmachung?«, schaute Lika zum schwarz Bekleideten und dann den Prinzen fragend an.

»Ich werde den Platz hier für dich annehmen, dann bist du frei«, antwortete Mohn.

Allein die Vorstellung, aus diesem Kerker herauszukommen, doch die ganze Zeit lang eine Last in sich zu tragen, dass ein guter Mensch goldenen Herzens darin eingesperrt wurde, nur um ihre Stelle anzunehmen. Dies war zu viel – warum musste es so kommen? Wieso musste einer von ihnen dort bleiben, beiden würde es schlecht gehen, doch wen wohl schlechter – ist es möglich, dass das Aussichtslose so nahe liegt?

»Aber warum? Alles wegen mir! Warum?«

»Aber nein, das ist nicht wegen dir, das ist mein Versprechen«, sagte der Prinz und versuchte sie zu beruhigen.

»Dein Versprechen hat nichts mit dieser 'Abmachung' zu tun!«

Der Prinz hatte den Kopf gesunken und in Likas Tränen gefüllten Augen schauend, sagte er:

»Es tut mir leid, My Lady! Da mir jetzt Ihre Freiheit am wichtigsten ist, kann ich mein Versprechen nicht halten.« Er kniete sich wieder vor dem Mädchen, wie damals in der Bücherei. »Es tut mir leid!«

»Versprechen darf man aber nicht brechen!«, sagte Lika wieder weinend, eine Spur Hoffnung, das alles wäre nur ein schlechter Traum, wollte sie nicht verlassen. »Du... Warum nennst du mich wieder so? Ich habe gedacht, wir sind Freunde! - Und keine Fremde!«

Die Vorstellung, Mohn nie wieder zu sehen und zu wissen, er würde bis zu seinem Tode in einem modrigen Turm leiden, bis ans Ende seiner Tage, war unerträglich. Sie waren zwei Menschen aus verschiedenen Welten: Ein normales Mädchen aus dem Alltag und ein Prinz aus einem Königreich im Frieden. Doch vom Schicksal wurden ihre Wege zusammengeführt, wie ein Band im Mädchenhaar, zum Ende eines Zopfes, zur Schleife zusammengebunden wird, so trafen sie sich. Sie waren Freunde geworden, auf schnellste Art und unglaublicher Verständnisbasis – miteinander würden sie keine grauen Tage kennen, doch jetzt... -

»Lika! Verliere doch nicht so viele Tränen meinetwegen! Ich bitte dich, das zerbricht mich, wenn ich dich so sehe!« Mohn stand auf und umarmte das Mädchen ganz fest.

Warum musste einer gehen? - Wieso kam doch der Tag, an dem es im Gegensätzlichen Anfangen zum schrecklichen Ende kommen musste? - Gerade waren sie sich noch nahe, doch gleichzeitig würde diese Umarmung einen Abschnitt des guten, unvergesslichen Lebensabschnitts bedeuten. Nun würde sich alles ändern, auch wenn eine Tagträumerei von einer anderen ein wenig vernebelt werden könnte. Lika könnte es nie vergessen – sie würde nie vergessen können, wie schön es war, in einem Märchen einem so netten Prinzen zu begegnen, einen echten – keiner Würde ihr glauben, doch auch keinem würde sie es erzählen, keiner würde wissen, wie es schmerzte... Ihre Tränen würden an den Wasserfall im Nachbardorf erinnern, die eines Tages vielleicht trocknen würden, doch ein Lächeln würde verschollen sein. Der Prinz jedoch würde sich bis zum Tode an die schönen friedlichen Tage erinnern. Er würde seine Freundin der Fremden Welten nie vergessen und die Erinnerung an sie mit in den Tod nehmen und sie vom Himmel betrachten und hoffen, dass es ihr gut geht...

Mohn drückte sie an sich und konnte seine Tränen kaum unterdrücken. Lika war wieder erstaunt und rot im Gesicht. Musste dieses Märchen so enden?
 

Poisonous Toadstool nahm seine schwarzen Kleider und die Maske ab und sank zu Boden. Auf einmal wurde ihn ganz heiß und er konnte kauf ein Wort herausbringen. Er sagte nur träge und leise:

»Mei-n Inneres... etwas schlägt darin... Was? … Warum? Was ist das? Ihr...«

Er schaute mit seinen endlich erkennbaren Augen die sich so fest umarmenden Lika und Mohn an und sein Gesicht bekam gequältes Lächeln.

Die sich umarmenden bemerkten etwas davon, die Umarmung löste sich, Lika war auf den auf dem Boden sitzenden, an der Wand angelehnten Mann fixiert, obwohl sie gerade noch mit allen Gedanken bei Mohns Anwesen und baldigem Gehen war.

»Was ist mit Euch?«, jetzt bemerkte auch Lika, dass er ganz anders wirkte und nicht mehr wie ein 'Schwarzwesen' aussah, ohne seinen schwarzen Umhang, der schwarz gefiederten Maske und dem Mantel. »Sind Sie es?«, fragte Lika mit bebender Stimme und noch nicht trocknenden Tränen in Augen. Sie kam der sich auf dem Boden befindenden Person vorsichtig näher, mit langsamen, kleinen Schritten. Doch Prinz Mohn fasste nach ihrer Hand und schaute ihn ebenfalls fragend an.

»Schaut mich nicht so an!«, wandte sich Poisonous ab und drehte seinen Kopf zur Seite, sein Gesicht errötete vor Hitze.

»Meister!« Die Elfe kam gleichfalls in das Zimmer herein. Als sie ihren Meister jedoch am Boden sah, stiegen ihr Tränen in den Augen. »Was ist mit Ihnen?«

Das Mädchen und der Junge traten einen Schritt zur Seite als sie die Hereingekommene erblickten.

»Melonchi...«

Da brachte die Elfe erst recht in Tränen aus und sagte glücklich und ungläubig:

»Das ist das erste Mal, dass Sie mich so nennen, Meister! Haben Sie vielen Dank!

»Wirklich? … Tut mir leid...«

»Aber!?« Die Elfe bekam rote Wangen.

»Melonchi..., was ist das?«, er zeigte auf die linke Seite seiner Brust, »etwas schlägt da...«

Die Elfe näherte sich langsam zu ihrem Meister und legte ihr spitzes Ohr vorsichtig an die gezeigte Stelle, ohne jegliche Hemmung oder Angst dem Herrscher gegenüber zu zeigen. Als sie nah genug war, zersprangen aus ihr Freude und Staunen, wie aus einem Brunnen des unendlichen Wassers. Der vorherige Ruf nach ihrem Namen aus dem Munde ihres Meisters und jetzige Erkenntnis hat sie all zu sehr beflügelt, im wahrsten Sinne des Wortes, obwohl sie seit vielen Jahren nicht mehr fliegen konnte.

»Das ist Ihr Herz, Meister!!«

Alle schauten den vorhin schwarz gekleideten jetzt noch ungläubiger an. Mohn lies Likas Arm los.

»Ich habe es Ihnen doch gesagt! Jeder hat ein Herz!« Das Mädchen stürzte sich zu der auf dem Boden an die Wand angelehnten Toadstool.

»Aber warum spüre ich es erst jetzt? Ich glaube, ihr habt es getan. Ich weiß nicht, ob ich euch danken oder böse sein soll...« Er schaute alle drei nacheinander mit gezwungenem Lächeln an, was gar nicht wie ein Lächeln, sondern wie ein seltsames Gesichtverziehen aussah, an.

»... Aber, ich lasse euch alle drei frei! Lasst mich hier, einen Tod, wie andere sterben...«

»Ich werde Ihnen immer dienen, Meister!«, sagte die Elfe immer noch weinend.

Der Prinz kam mit festen Schritten auf Poisonous Toadstool zu und streckte ihn seine Hand aus.

»Stehen Sie auf!«

Der Schlossbesitzer verstand nichts mehr.

»Aber... Ich wollte dich vor ein paar Minuten noch einen leidenden Tod finden lassen und dein Versprechen brechen!?«, sagte er ungläubig.

Mohn reichte es schon, dass der Böse seine Fehler anerkannte.

»Vergessen Sie das alles und fangen wir ein neues Leben an!«

»Meinst du das im Ernst, Prinz?«

»Ja, wenn Sie mich nicht mehr „Kleiner“ nennen. Ich, der Flowergarden-Prinz Mohn, lade Sie in mein Schloss ein!«

Poisonous Toadstool lachte:

»Einverstanden, Flowergarden-Prinz«, auch wenn er sich noch kein Bisschen vorstellen konnte, unter die anderen Leute, vor allen denen, die ihn abgrundtief hassen müssten, zu treten. Er hat es eigentlich nicht als ernsthafte Bestätigung hingenommen, sondern als ein Grund zum Entschuldigen seiner Taten bei denen, denen er viele Glücksjahre geraubt hatte.

»Na dann, gehen wir, mein Pferd wartet auch schon.«

»Ja, natürlich. Zuerst muss ich aber noch etwas erledigen.« Er stand ein wenig mühsam auf und sprach einen Zauberspruch:

»Simsalana! Sei alles so, wie's vor langen Jahren war!

Auf einmal verschwanden die Schwarzwände, auf ihrer Stelle wuchsen starke Eichen empor. Alles erhellte sich, dass sogar die Augen blendeten. Kein Wunder, in der Finsternis verborgen erschien die Helligkeit wie die grelle Sonne, nach so langer Zeit.

»Wow! Wunderschön!«, schrie Lika auf, nachdem sie einige Male geblinzelt hatte und die neue Umgebung erkannte. Der Anblick war wirklich wunderschön, wie in einem Märchen eben.

Dann drehte sich der Meister zu seiner ihn lange dienenden Elfe, sah sie mit einem leicht schmerzenden Blick an und sprach ebenfalls einen Zauberspruch an ihre Adresse. Die Elfe wurde so schön, dass Lika erneut jauchzte. Sie bekam wieder Flügeln, wie vor vielen Jahren, und ihre Zauberkraft. Sie sah nun aus wie eine Frühlingsblume, die neu zum Leben erwachte und strahlte.

»Meister! Sie haben nicht nur ein Herz, Sie haben ein wundervolles Herz! Und jetzt mit der Güte gefüllt!«

»Das alles verdanke ich euch, ihr drei habt mir gezeigt, was wahre Liebe und das gute Leben der wahren Freude bedeutet – unsere Umwelt! Der Krieg und Hass sind unnötig, man muss nur jemanden oder etwas mögen oder gemocht werden«, er schaute die Elfe an. »Ich liebe diese Welt!« Er schwang mit seinen Armen in die Luft.

»Meister!« Die Augen der Elfe bekamen noch größere Tränen, es waren Glückstränen.

»Du brauchst mich nicht mehr deinen Meister zu nennen, Melonchi! Kehre in dein Elfenland zurück und lebe dort glücklich.«

Die kleine, strahlende Kreatur umarmte einen Finger ihres früheren Meisters und wurde übers ganze Herz glücklich, dass doch alles gut wurde.

»Danke!«

Die beiden lächelten einander an.

»Aber ich werde Euch vor meiner Heimkehr noch begleiten, wenn ich darf natürlich«, sie wandte sich Mohn zu, um die Antwort zu erlangen.

»Selbstverständlich!«

Nach einiger Zeit bekamen alle acht Augen einen Glücksglanz, der unmöglich vorzutäuschen war. Alle vier gingen durch den jetzt grünen, erhellten Wald, natürlich gingen alle bis auf die Elfe, denn die konnte nun wieder fliegen.

Schon bald kamen sie beim Pferd, das der Prinz vorhin dort stehen lies, an. Mohn schlug den Hals des Pferdes mit seinen Armen um und bedankte sich fürs Warten. Er zauberte Wasser herbei und das Tier trank. Als Mohn als aller erster Lika auf das Pferd steigen lassen wollte, sagte Poisonous Toadstool:

»Nicht nötig, wir reiten durch die Luft!«

»Durch die Luft?«, fragte Lika.

»Ja, vergesst nicht, dass ich ein großer Magier bin.«

Er überlegte sich kurz einen Spruch und sagte plötzlich:

»Mist! Alle meinen Magiebücher sind des bösen Inhalts gewesen...«

»Lass mich das machen!«, sagte Mohn.

»Ist schon gut, schließlich will ich in diesem Märchen nicht länger den Bösen spielen«, er lächelte und überlegte weiter.

»Ich hab's:

Wolken, Wolken, seid wie Pferde,

seid so weiß wie Winterschnee.

Und erscheint an diesem morgen,

wie der Zuckerwatteschnee!!!

Dann fuchtelte er noch ein wenig in der Luft herum und tatsächlich kamen schneeweiße Wolkenpferde vom Himmel herunter! Lika traute ihren Augen nicht. Sogar für das Pferd Mohns gab es ein schneeweißes Fahrzeug. Alle stiegen darauf und schon bald hoben die Himmelpferde ihre Passagiere in die Lüfte. Das Pferd des Prinzen wieherte. Lika hielt sich an Mohn fest, sie war begeistert, doch gleichzeitig hatte sie ein wenig Angst. Die Elfe flog auf ihrem eigenem kleinen Pferd und freute sich, dass ihr Meister endlich vernünftig geworden war. Der frühere Besitzer des Dark-Reichs genoss die frische Luft und atmete diese tief ein. Seine langen schwarzen Haare nahm die Luft mit sich und jetzt war kein Hass mehr in seinem Gesicht zu vernehmen.

Nach einer Weile sagte er, immer noch im Flug zu den anderen:

»Wisst ihr was, ich finde den Namen Poisonous Toadstool grässlich, kann gar nicht glauben, dass ich ihn mir ausgedacht hatte!« Er lachte kurz. »Aber zu meinem früheren Ich hat er ja gepasst...«

Mohn blickte derweil in die Ferne, hörte dem Sprechenden aber natürlich zu. Er genoss ebenfalls die Freiheit, die er seit Langem nun wieder zurück hatte, denn nach dem langen Schlafzauber war nicht lange vergangen, wonach er wieder fast gefangen war.

»Sag mal, wie heißt du, schönes Mädchen?«, wandte er sich lächelnd zu Lika.

Seide Redensart entsprach nun kein bisschen der vorigen.

»Ich bin Lika, freut mich, dass Sie ein Guter geworden sind!« Lika sprach wie zu einem Buch zu ihn. Sie musste darauf lachen, denn diesen Satz dachte sich sich oft, beim Bücherlesen.

»Lika also... Nochmals vielen Dank! Und jetzt bitte ich Dich, mit einen Namen zu geben«, sagte er, wobei er Lika genau angeschaut hatte.

»Was? Aber warum ich?«

»Weil ich will, dass mein Name vom Mädchen aus einer anderen Welt kommt. Als Erinnerung und neuer Abschnitt meines Lebens und meiner Welt.«

»Sie wollen also immer noch etwas Besonderes sein?«, kam Mohn zu Worte.

»Natürlich! Wenn ich die Gelegenheit habe...« Er zwinkerte.

Nicht nur seine Sprechweise, sondern auch sein Charakter schienen sich geändert zu haben, aber so was von vollständig. Er redete nicht nur voller Glück, sondern mit einem gewissen Humor dahinter, an den man sich erst einmal gewöhnen musste.

»Ich weiß nicht, ob der Name so gut ist, aber nach Ihrem ersten guten Zauber, der nicht nur Dinge wieder wie früher macht, sondern – hm – ja … ich habe an … Sky Clowd gedacht... Das klingt ein wenig nach Wolke, nur schreiben würde ich den Namen mit „w“.

»Wunderschön – wie W!«, sagte die Elfe und klatschte in ihre Hände.

»Wenn du so meinst, werde ich den Namen tragen«, lächelte er.

»Sky Clowd also«, sagte Mohn. Er schaute von dem Wolkenfahrzeug herunter.

»Wir sind da«, sagte er, als er vom Himmel herunterblickte und sein Schloss erkannte.

»Endlich.«
 

Als alle unten waren, kamen ganz viele Leute aus dem Schoss heraus. Sie waren besorgt und fragen, was passiert sei. Die Eltern des Prinzen waren sehr bekümmert, weil Mohn ihnen vor dem Weggehen nichts gesagt hatte. Aber, dass sie ihn alleine nicht gelassen hätten, wussten sie ja alle drei. Dann kamen die Fragen, wer der Fremde Gast sei, darauf antwortete er:

»Ich bin der ehemalige Poisonous Toadstool«, die Leute traten mit Erschrecken zurück, denn sie wussten, welche starke Magie dieser besaß, die er jederzeit gegen die halbe Welt anwenden konnte. »...und der jetzige Sky Clowd!« Er beugte sich vor den Kaiserlichen und gab ihnen das Wort, in der Zukunft keinen nur ein Haar mehr zu krümmen. Sein Versprechen belegte er mit einem Zauber, der besagte: Wenn er das täte, er sich gleich in einen hilflosen Wurm verwandeln würde und das ohne Zurückverwandlungsmöglichkeit!

Das war ein durchaus mutiger Schwur, dachte sich Lika – genauso wie die Einstellung, das Vergangene nun in vollem Dasein und Sinne wie ein verbranntes Holzklotz hinter sich zu lassen.

Die Anwesenden waren erstaunt, wen sie vor sich sahen, sollte der wirklich fast der Mächtigste der Welt sein? Doch nach einiger Zeit haben sich alle an ihn gewöhnt, denn jetzt war er ein völlig anderer, guter Mensch und Magier geworden.

***

Eine große Feier wurde veranstaltet. Sogar die Elfenreich-Bewohner wurden eingeladen!

Trolle waren auch dabei. Der Professor machte an Sky Clowd ein Angebot, Lehrer des Flower-Reichs zu werden. Den nahm er an und wurde nicht nur ein nützlicher Angestellter, sondern auch ein Bewohner des großen Schlosses. Mit den Prinzen selbst wurden sie feste Freunde. Die Königliche Familie war nicht mehr traurig und überhaupt herrschte nur Freude in jenem Land.

***

Oh! Jetzt fragt ihr bestimmt, was aus Lika wurde? Das Mädchen hatte ein tolles Abenteuer hinter sich und leider haben Abenteuer nun einmal irgendwann ein Ende...
 

***

Lika wachte eines Morgens in ihrem Bett auf und rieb sich die Augen. War das wirklich nur ein Traum, fragte sie sich.

Doch als sie ihre Decke herunternahm, sah sie einen Beweis neben sich! Das war eine Schachtel, sehr schön verziert und auf der stand: „Für Lika aus dem Reich Flowergarden“. Sie öffnete die Schachtel rasch und sah darin das Zauberbuch, durch das sie damals in der Bücherei in die andere Welt kam. Doch das war nicht das einzige, neben dem Buch lag das schöne Klein eingewickelt in eine Schleife, das im Flower-Reich persönlich für sie genäht wurde. In der Schachtel war auch ein Plüschtier zu finden, das einmal den Märchenprinzen Mohn gehört hatte. Er war aufmerksam und hat ihr das ihr am meisten gefallene Plüschtier zur Erinnerung geschenkt. Sie drückte es an sich und sah dann, dass auf der Rückseite des Buches noch etwas Stand:

»Es war eine schöne Zeit mit Dir, Lika! Auch wenn viele Turbulenzen dazwischen kamen, in der Zeit, nachdem ich aus dem langen Schlaf erwachte und nach Befreiung Sky Clowds aus seinem eigenen Gefängnis, war es die beste. Ich hoffe, du wirst in deiner Welt auch eines Tages einen Prinzen für dich finden. Bis dahin... kannst du unsere Welt besuchen. Da die Zeiträume bei euch und uns so unterschiedlich sind, kannst du uns ab und zu besuchen, durch das Buch, du kennst die Seite noch... Und noch was: Vergiss nie an den Zauber und die Märchen zu glauben! Vergiss uns nicht und der Weg ins Märchen wird leicht für dich sein...“

Darunter stand der Stempel des Flower-Reiches, der aus einer gehärteten Masse bestand und die Unterschrift des Märchenprinzen Mohn selbst war daneben geschrieben.

Das Mädchen brach zuerst gar keine Wort heraus und dann sprang sie in die Luft und kreischte:

»Wie toll!!! Ich werde euch bestimmt nie vergessen und immer an die Märchen und den Zauber glauben! … Es gibt nur einen Prinzen auf dieser Welt – ja sogar in allen möglichen Welten, sogar einen Märchenprinzen und das wird unser Geheimnis bleiben!«

Lika
 

Ende



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  Animegirl_07
2010-05-29T15:13:32+00:00 29.05.2010 17:13
Cool. Also, ich finde dieses Kapitel um einiges besser als das erste. Du hast viel weniger Fehler drinnen und es ist schön flüssig zu lesen, nicht mehr ganz so viel gerede wie beim ersten mal und ich finde deine Ideen toll. Schon das kurze Gedicht war der Hammer.
Also, das Kapitel ist eine super steigerung! Es hat mir wirklich spaß gemacht, das zu lesen^^ erfrischend und ich freu mich schon darauf, wenn das nächste Kapitel on kommt^^
Von:  Kerberos
2010-03-02T12:11:25+00:00 02.03.2010 13:11
Heey - jetzt hast mal s erste Kapitel gelesen. Danke ^-^ -
Jap - s geht noch weiter, bald sogar (das Märchen liegt schon ganz vor, nur das Abtippen nimmt noch Zeit, da du ja weißt, dass die digitale Version leida futsch is <.< - wenig Umschreibung oder Ergänzung und die anderen Regeln von hier nehm ich dann gleich auf) Das Märchen ist schon paar Jahre alt, deswegen muss s fast sein (zumind hoff ich, dass meine Schreibweise und so sich verbessert ham - in der Zeit *lach*)
Vielen Dank für deine Mühe!
Ich les mir s ganze natürlich durch nd schau, dass ich manches "Weggelassene" ergänz (sehe schon beim ersten Satz, dass ich "auf" einfach vergessen hab -.-)

Dank dir -
bis bald
Von:  Animegirl_07
2010-03-02T08:02:29+00:00 02.03.2010 09:02
>Der Strahl der Sonne fiel die Dächer der vielen Gebäuden des Deutschlands. Der Arbeitstag brach ein und zwar schneller als alle anderen.<
= Der Strahl er Sonne fiel auf die Dächer der vielen Gebäude Deutschlands. Der Arbeitstag brach an und zwar schneller, als alle anderen.

>Doch schöne Tage vergehen, wie so oft, schnell, was die Ferien auch betrifft.<
= Doch schöne Tage vergingen, wie so oft, in den Ferien viel zu schnell.

>Denn die Woche war für Lika einer Art Ferien.<
=Denn die Woche kam für Lika Ferien gleich.

>Leider war Freitag schnell angekommen und an dem Tag geschah etwas Seltsames...<
=Leider war der Freitag viel zu schnell gekommen, doch an diesem Tag geschah etwas Seltsames …

>Das Mädchen summte jetzt nur noch und kam als nächstes zu einem leerem Regal, in dem nur ein Buch zu finden war. Warum steht das Buch denn so alleine, fragte sie sich.<
= leeren Regal / Frage mit einem ? beenden (so alleine?, fragte sie sich.)

>Lika nahm es und nach dem sie den Staub vom Buch wegpustete wollte sie es schon in ein anderes Regal stellen, in dem sich auch andere Bücher der Genre befanden, doch das tat sieh nicht.<
= Lika nahm es und nach dem sie den Staub vom Buch weggepustet hatte, wollte sie es schon in ein anderes Regal stellen, in dem sich auch andere Bücher des Genre befanden, doch entschied sie sich kurz darauf um.

>Vielmehr schaute sich das schön mit Steinen verzierte Buch genauer an, es lenkte ihre Aufmerksamkeit auf sich.<
= Viel mehr sah sie sich das schöne, mit Steinen verzierte Buch genauer an. Es lenkte ihre ganze Aufmerksamkeit auf sich.

>Die folgenden Zeilen schien ein Jemand aus fernem Land geschrieben zu haben, denn die Sprache und schrift erschienen völlig außergewöhnlich.<
= Schrift

>Aus dem Licht erschien immer klarer eine Gestalt – das sah aus wie ein Mensch sein, zumindest dachte dies das Mädchen.<
= die aussah, wie ein Mensch, zumindest dachte dies das Mädchen.

>Das Leuchten lies langsam nach, jetzt konnte man feststellen, dass es 100%ig ein Lebewesen sein sollte – tatsächlich ein Mensch, genauer zu sein: ein Junge mit äußerst seltsamer Kleidung.<
= ließ / ein Mensch. Um genauer zu sein:

Lika stand immer noch sprachlos da und beobachtete ängstlich die Gestalt mit Stiefeln, einer Hose, schön verziertem Oberteil und einem Umgang, der vom Straheln sich bewegte.
= der vom Straheln sich bewegte??? (was genau wolltest du hier schreiben?)

>Der Junge hatte lange, in Zzopf gebundenen dunklen Haare und eine kleine Krone auf dem Kopf.<
= lange, zu einem Zopf zugebundene, dunkle Haare

>Lika konnte keinen einzigen Buchstaben herausbringen und sich rühren, so geschockt war sie.<
= kein einziges Wort (anstatt Buchstaben)

>Gerade als sie den Boden fast erreicht hatte, fing sie der Umhangträger, und zwar so sanft, wie es nur ein zauberhafter Märchenprinz das konnte...<
= wie es nur ein zauberhafter Märchenprinz konnte

>Lika schlug ihre Augen auf, sie sahr verschwommen Bibliothekregale stehen, langsam wurden diese immer klarer.<
= Lika schlug ihre Augen auf. Sie erkannte nur verschwommen Bibliothekregale, doch langsam wurde ihre Sicht immer klarer.

>Mament mal, das war doch der Umhang, den der Unbekannte trug! Sier erfasste das Geschehen:<
Moment mal. Das war doch der Umhang, den der Unbekannte trug! Sie erfasste das Geschehen:

>»Be-beruhige dich doch, « Jetzt war der Unbekannte an der Reihne, zu stottern und winkte vor seinem Gesicht hin und her.<
= Reihe / wieso winkt er vor seinem eigenen Gesicht?

>»Ich bin gekommen, um mich bei dir zu bedanken...« Jetzt redete er nicht mehr mit „Sie“, wer weiß, as dann passieren könnte.<
= Wer weiß, was dann passieren könnte (häh? Was soll denn passieren?)

>Gelobe mir die Ehre, meine Retterin. - Die Tränen des Mädchens hatten inzwischen nachgelassen.<
= du hast die Wörtliche Rede nicht mit denen >><< markiert

Lika wollte schon die Hand wegschieben – und das täte sie auch, wenn nicht dieses kissenweiche Handgefühl und der zauberhafte Kuss, der sie so überraschte, dass sie kauf an das Geschehen glaubte, gewesen wäre.
= Lika wollte die Hand schon wegschieben – und das hätte sie auch, wenn nicht dieses kissenweiche Handgefühl und der zauberhafte Kuss, der sie so überraschte, gewesen wären.

>»Kyaaa!!! Hey!?!, sagte sie endlich, - was machst ud da? Kniest vor mir auf dem Boden und dann..., - sie suchte die passenden Worte,... - sowas!?!«<
= >>Kyaa!!! Hey!?!<< sagte sie endlich. >>was machst du da? Kniest vor mir auf dem Boden und dann …<< Sie suchte die passenden Worte. >>Sowas!?!<<

>Ich soltle nicht so aufdringlich sein, My... Oh, würden Sie sich mir bitte vorstellen, wenn es Ihnen keine Last ist – würde ich sehr gerne Ihren Namen kennen...«<<
= Ich sollte nicht so aufdringlich sein

>Der Junge stand mit Lächeln auf dem Gesicht auf und sagte:<
= mit einem Lächeln
Von:  Animegirl_07
2010-03-02T08:02:20+00:00 02.03.2010 09:02
Heeeey. Guck mal wer hier schreibt^^ ich bins und ich habe deine Story gelesen^^ ich finde die idee auf jeden fall super! Das gefällt mir sehr gut. Aber wie du weißt - du schreibst ja nicht viel - hättest du es noch etwas ausarbeiten können. aber so etwas kommt immer mit der Zeit^^
jetzt wollte ich erst mal fragen, ob die Story denn jetzt schon zuende ist? oder folgt noch ein Kapitel?
und dann ... es fällt noch ein langes Kapitel mit verbesserungsvorschläge. Dabei bin ich nur von satzstellung und rechtschreibung ausgegangen. Und wenn du fragen hast, egal welche es sein sollten, dann frag mich einfach^^

Lg
deine Akuma-chan^^


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