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Die Bürden eines Drachenreiters

von

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Tagträume

4.Kapitel
 

Tagträume
 

„Eragon, wir müssen reden“, der besagte junge Mann hatte das Gefühl etwas ausgefressen zu haben, kaum hatte sie das Frühstück hinter sich ging das Herumbelehren weiter.

„Ich muss dir nun etwas erklären, bezüglich deiner gestrigen eingetretenen Ohnmacht.“

„Ja, Oromis-Elda?“, Eragon fand es beinahe faszinierend wie Oromis sogar erklärte was er sogleich erklären wolle, aber es störte ihn keineswegs…>wie ein begriffsstutziges Kind behandelt er mich< dachte er sich, aber langsam war es eben gewohnt >na wenigstens besser als mich im dunklen Tappen zu lassen…< Als er zu dieser Erkenntnis kam blickte er seinen Meister Aufmerksam an und wartete gespannt.

„Dieser Zustand tritt nur ein wenn der kommende Schmerz zu groß ist, als dass ein Mensch ihn aushalten könnte. Also reagiert der Körper darauf, um sich zu schützen, durch eine vorübergehende Ohnmacht. Meist verbunden mit Tagträumen die, tiefe im Unterbewusstsein verborgene Wünsche wahr werden lässt oder auch zutiefst absurde und verwirrende Situationen. Diese Aussetzer sind eine weitere Schwäche an der wir arbeiten müssen.

Schmerz. Den Schmerz nicht verdrängen, die führt nur zu einer Verzögerung und anschließendem größeren Schmerz. Nicht dein Körper muss den Schmerz aushalten können, sondern dein Geist. Denn letzten Endes“ er hielt Zeige- und Mittelfinger an die Schläfe „ Zählt nur dein Denken, dein Wille.“ Eragon konnte sich mit, dem eben genannten, besten Willen nicht vorstellen, Schmerz nur durch „Willen“ zu bezwingen…

Der körperliche Schmerz bleibt, egal wie sehr man den „Willen“ dagegen einsetzt…wie soll der Willen, eine Wunde schließen? Einen Knochenbruch heilen? Mit Durchhaltevermögen…

Wäre es möglich den Schmerz zu verdrängen…aber das ist anscheinend der falsche Weg…

„Eragon“ Der junge Mann schreckte aus seinen Gedanken „Du vergisst dass du magische Kräfte besitzt und ja, wenn dein Glauben an dich selbst stark genug ist kannst du nicht nur den Schmerz ertragen, sondern auch die Wunde selbst heilen. Ich weiß dass es sich unglaublich anhört, in deinen Ohren, dennoch ist es möglich.

Zurzeit gibt es auch keine Elfen mehr die dazu Fähig sind… der Krieg hat uns gezeichnet“

„Aber wenn nicht einmal ein Elf-“, setzte Eragon an. „Das hat nichts zu bedeuten Eragon. Auch Menschen können diese Gabe erwerben, doch gab es noch nie Jemanden der es sich zugetraut hätte…kannst du mir folgen? Es ist weit mehr möglich als man sich vorstellen kann, es ist an uns es herauszufinden. Doch wenn man nicht weiß ob etwas möglich sein kann ist es schwer es überhaupt zu versuchen. Die Elfen konnten es nur einst schaffen weil unser Leben lang ist, sehr lang und somit der Weg das Ziel geworden ist und die Vorstellungen beziehungsweise Theorien der Elfen zu ihrem Lebensinhalt geworden sind“

Eragon starrte verdattert seinen Meister an. <Aha. Alles klar. Wenn das so ist…>

Er schwieg und ließ sich alles nochmals durch den Kopf gehen, nach einigen Minuten nickte er langsam. „Ich glaube…ich verstehe Ansatzweise was Ihr gesagt habt, Oromis-Elda“

„Gut. Dann beginnen wir nun mit dem Training. Dem Schmerz auszuhalten.

<Hört sich- schmerzhaft an>, dachte sich Eragon und wusste nicht oder heulen oder lachen wollte, alles was er zustande brachte war ein grimmiges Lächeln, dass sein Gesicht deutlich einen Ausdruck der Verzweiflung verlieh. Er konnte gar nicht mehr aufhören, seine Gesichtsmuskeln verkrampften sich, er rieb sich über sein Gesicht. <Ich weiß genau was Oromis-Elda sagen wird wenn er mich so sieht…> Also atmete er tief ein und aus, mehrere Male bis er sich einigermaßen beruhigt hatte.<Schmerz..ja und? Der geht vorbei..ruuuuuuuuhig….man kann es aushalten…es geht im Moment ja auch nur um Meinen Rücken…Oromis-Elda wird mir kaum ein Schwert in die Brust rammen….was heißt hier nur mein Rücken???? Der tut auch schon so unbeschreiblich weh….so weh dass ich ohnmächtig werde!!! Oh Himmel…ich bin ja Ohnmächtig gewesen und habe den Schmerz ja somit verdängt und nicht gespürt…was ist wenn ich es wirklich schaffe wach zu bleiben???? Wird der Schmerz mich umbringen? Mich so leiden lassen dass ich lieber tot wäre? Mich so laut schreien lassen dass meine Kehle trocken und blutig wird? Mich alles vergessen lassen was mir wichtig ist? Wird es so sehr schmerzen dass…mir alles egal wird…?>

plötzlich übermannte ihn die Panik, Panik davor sich selbst zu vergessen, alles zu vergessen, wenn er erstmal solche Schmerzen ertragen konnte….was für ein Mensch würde er dann werden…? Er atmete nun ruckartig und blickte seine Meister verzweifelt an.

„Eragon, ganz ruhig, versuche langsam zu atmen. Ich bin beeindruckt von deiner Weitsicht, deine offensichtliche Angst davor zeigt mir dass du wahrhaftig darüber nachgedacht hast und nicht tollkühn glaubst du könntest alles schaffen, Menschen in deinem Alter neigen zu einem übergroßen Ego, dass sie leichtsinnig macht. Die meisten Menschen müssen viel erleben bevor sie weise werden, doch du, du denkst wirklich über die Dinge nach und hast eine starke Vorstellungskraft…bemerkenswert. Aber diese Gabe macht dich auch, in Situationen in denen du Zeit hast, unsicher. Manchmal ist es besser die Dinge einfach zu tun und ihre Konsequenzen zu tragen, mögen sie auch furchtbar sein“

Wieder, tonneschwer wog die Verantwortung und sein Pflicht auf seinen Schultern.

Doch…er musste…und er konnte…er musste seinen Geist von allem Zwang befreien…

Er entspannte sich einigermaßen, doch war die Last noch immer tief in ihm vergraben…

Sein Atem wurde regelmäßig und leise, sein Gesicht nahm einen entspannten Ausdruck an.

„Besser Eragon“ Oromis sah ihn durchgehend an. <Wieder dieser ,verdammt noch mal , ernste Blick…dieses reine tiefe Blau, beweglich und mit schatten und licht, fast wie fließendes Wasser…doch mit dem wachsenden Ernst schien das lebhafte blau zu vereisen, kalt und hell wurden seine Augen. „Versuche den Schmerz, weder zu ignorieren, noch zu ertragen. Lass ihn zu, denn das einzige was dieser Schmerz bewirkt ist der Schmerz selbst. Die Verzweiflung die damit verbunden ist nur darauf zurückzuführen und nicht darauf dass du befürchten musst zu sterben oder dich ernsthaft zu verletzen, somit eingeschränkt in deinem Tun wärst. Wobei er eben doch in soweit einschränkt dass du dich davon ablenken lässt oder, was wir nun versuchen werden zu vermeiden, dein Bewusstsein verlierst.“, erklärt er zusammenfassend, mit leiser Stimme. Er saß jetzt genau neben ihm, Eragon sah aus den Augenwinkeln zu ihm auf, nicht genau wissend was sich sein Meister als „Schmerzbewältigungstraining“ gedacht hatte. „Sehe mich nicht an, geradeaus, aber keinen Punkt fixierend“, befahl er gedehnt. Eragon gehorchte und bevor er wieder in Panik geraten konnte, hatte Oromis schon seine Hand an der der Wirbelsäule entlanglaufende Narbe.

Der Schmerz kroch schon bei dieser leichten Berührung seinen kompletten Rücken entlang, kalte Schauer durchfuhren ihn, abwechselnd mit einem seltsamen Hitzegefühl. Eragons Atem wurde schwerer doch er bemühte sich eine Regelmäßigkeit beizubehalten. Er kam nicht umhin zu bemerken wie schlank die Finger waren die ihm nun die Narbe abtasteten.

„Gib mir gedanklich deine Empfindungen des Schmerzes, damit ich weiß wann ich zu weit gehe“, sprach Oromis wieder leise aber autoritär zu seinem Schüler. Obwohl Der junge Mann sich etwas bescheuert vorkam, da neben seinem Meister zu sitzen, sich den Rücken betasten zu lassen und stur geradeaus zu blicken, tat er wie ihm geheißen. Ohne Bilder, ohne Worte gab er seine Empfindung weiter, sobald er einmal seien Geist geöffnet hatte musste er sich nicht weiter darauf konzentrieren. „Gut so…“



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