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Hana no na

Die Namen der Blumen
von

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Blumensprache

„Tai?!“
 

Ich drehte mich um, versuchte zwischen den ganzen farbenfrohen Blumen hindurch zu sehen. Eine Windböe erfasste einiges Laub vom Gehweg, wirbelte es um meine Füße, nur um einen kleinen Ausflug in den Blumenladen zu wagen, in den ich sehnsüchtig schaute.

Dann sah ich ihn. Die Existenz des Augenblicks. Den Grund, warum ich jeden beschissenen Tag seit Jahren diesen kilometerlangen Umweg in kauf nehme. Oft genug fragte ich mich, warum er eine so magische Anziehungskraft über mich hatte, wie er es überhaupt schaffte, mich in seinen Bann zu ziehen. Doch die Antworten blieben immer aus, bekam nur jeden Tag auf´s neue zu spüren, was er für eine Wirkung auf mich hatte, wenn sich unsere Blicke kreuzten.

Er tat es unbewusst, sah förmlich durch mich hindurch, doch ich … legte es darauf an..

Im Prinzip ist dieser Kerl schon meine persönliche Droge geworden und die Sucht wurde in jeden Moment stärker. Auch die Entzugserscheinungen sind die selben – nur umgedreht. Sie tauchten immer dann auf, wenn ich ihn sah... Hitzewallungen, unkontrollierbares Zittern, Schweißausbrüche, Lähmungserscheinungen, Herzflattern,- ja sogar Sprachstörungen gehören zu meinen Symptomen.
 

Unsicher ging ich einen Schritt auf ihn zu, betrat somit den Laden. Das hinein gewehte Laub knackte unter meinen Füßen, doch ich schenke ihnen keine Beachtung. Meine volle Aufmerksamkeit lag auf braune Haare, die hinter der kleinen Theke in der Ecke hervor lugten und bei jeder Kopfbewegung wackelten.

Das Licht der Sonne brach sich an dem Spiegel an der Wand und tauchte das Braun in ein wunderschönes Farbspiel, ließen es tanzen, lullten mich wieder in den bekannten Zauber.

Ein Stück Haut der Stirn wurde sichtbar, auf das ich mich in Gedanken schon förmlich auf ihn stürzte, um vom Karamell zu naschen, das seine ganze Haut bedeckte.

Doch ich zwang meinen Körper sich nicht zu bewegen. Ich wusste genau, was gleich kommen würde und jedes Mal musste ich mich erneut darauf vorbereiten. Jeden Tag musste ich die Sehnsucht widerstehen und ich schwöre bei Gott, ohne diese Vorbereitung hätte ich mich hinter die Theke geschmissen – an den Körper dahinter.
 

Meine Hände umklammerten die kleine Porzellanvase die zum Verkauf angeboten wurde, suchten an ihr Halt und gleichzeitig gab ich ihnen eine Beschäftigung, so dass sie nicht wieder völlig Sinnlos an meinen Haaren zupften. Diesmal klimperte etwas darin, doch ich beachtete es nicht weiter. Meine Beine presse ich schon fast schmerzvoll zusammen, nur damit das Zittern nicht zu erkennen war und setzte meine gleichgültige Mine auf.

Gerade noch rechtzeitig, denn fein geschwungene Augenbrauen kamen zum Vorschein, zogen sich überrascht nach oben, als sein Name gerufen wurde und dann... dann waren sie da.

Die Ursache für das Kribbeln in den Händen. Die Verkörperung meiner Krankheit – und gleichzeitig meine Heilung.
 

Hatte ich schon den Lichtstrahl erwähnt, der mit den braunen Haaren gespielt hatte? Ja? Das war ein Scheißdreck dagegen. Ich erlebte wieder die pure Sünde in Braun, starrte in Augen, die mir den Verstand raubten. Ein einziger Blick hielt mich gefangen, wickelte mich von mir unbemerkt in einen Kokon aus Watte. Die Zeit verlangsamte sich, passte sich von der Geschwindigkeit von meinem Denken an. Der Boden unter meinen Füßen brach auf und ich schwebte.
 

Im Nachhinein dachte ich immer, wie kann man nur so kitschig sein. Wie kann man auch nur so blöd sein, sich in plüschrosa Watte stopfen zu lassen, nur um einen anschließend die Dielen unter den Botten zu klauen. Doch ab da hatte ich die Augen vergessen, die sich tief in meine Seele brannten. Allein diese Augenblicke sind kostbar für mich geworden. Würde man mich fragen, würde ich es selbstverständlich verleugnen, doch heimlich hütete ich sie wie ein Schatz. Schloss sie weg, nur um sie in traurigen Momenten betrachten zu können, wenn ich Aufmunterung brauchte.
 

„Man, beweg´ Dich. Ich brauch sie heute noch!“
 

Dann war er vorbei. Der Moment. Wurde mir von braunen Haaren genommen, die an meiner Nase kitzelten, als sie vorbei flogen. Ich staunte nur kurz über diese verblüffende Ähnlichkeit der Farbe, aber dann erkannte ich sie.

Ich sah nur den Rücken von ihr, doch sie war zierlich, vom Gesicht her sogar niedlich, die feste Freundin meines kleinen Bruders … und die Schwester des Blumenverkäufers. Hikari Yagami.

Durch sie könnte ich an ihn ran kommen. Wenn ich genug Mut sammelte, sprach ich sie an und quetschte ihr Gedächtnis über ihn aus. Seine Hobby, was er hasst, wie sein Lieblingsshampoo heißt, den Namen seiner Katze, den Geburtstag .. alles!
 

Doch ich habe nie über mich gebracht, sie anzusprechen. All diese Dinge, die ich gern wissen würde, weiß ich nicht. Ich würde alles dafür geben, nur einmal so sein zu können wie mein kleiner Bruder. Ich würde mir die Offenheit nur einmal kurz ausborgen, mit Witz und Charme kombinieren, nur um einmal in meinem Leben freundlich zu sein. Es ist nicht so, das mir der Mut fehlen würde. Ich habe viel davon. Aber leider auch viel von den Zweifeln, die sich immer in mein Hirn fressen und mir etwas zuflüstern. Und wenn sie weg sind, haben sie etwas hinterlassen, was ich bisher nie definieren konnte. Ein Gefühl dass kalt ist, was mich frieren lässt.
 

Hikari klopfte mit den Fingernägeln wie eine Welle über die Holzplatte und wechselte ihren Stand von einen Fuß auf den anderen. Ich war mir sicher, sie war nervös. Und ungeduldig.
 

Ich kannte ihre Eigenarten, beobachtete sie heimlich hier im Laden wenn sie da war und fragte mich jedes Mal, ob die beiden Geschwister sich so sehr ähneln, das sie die gleichen Angewohnheiten hatten. Durch Hikari, oder Kari wie Tai sie gern mal nannte, habe ich schon heraus gefunden, das er die Nase leicht rümpft, wenn es zieht. Seltsam nicht?

Welcher Mensch rümpft die Nase, wenn die Füße kalt werden. Dann springt er immer gleich zur Tür, schließt sie und atmet erleichtert aus. Wieder ein gewonnener Kampf gegen die Kälte.

Dann läuft er wieder an mir vorbei, scheint mich nicht zu sehen, doch das machte mir nie etwas aus. Sein Duft wehte zu mir immer hinüber, brachte für eine Sekunde meine Mauer zum einstürzen, ließ mich kurz Lächeln, bevor ich sie wieder hoch ziehe. Schon komisch, das er es schafft sie nieder zu reißen, ohne das sie ein Ton von sich geben. Die Definition des Geruchs weiß ich noch nicht, doch sie kommt mir jedes mal aufs neue bekannt vor. Wenn die Sonnenstrahlen ein Geruch zu zuordnen wären, würde ich sagen, sie hießen ~Taichi~.
 

Kopfschüttelnd stand ich weiter nur blöd da, halte immer noch die Vase in meinen Händen, die ich nun ungeduldig drehe. Heute ist etwas anders. Die ganze Atmosphäre ist sonst vertrauter, freundlicher, doch jetzt ist sie angespannt. Selbst im Licht seines Heiligenscheins namens Blumenladen fühle ich mich nicht mehr wohl.

Das ungute Gefühl fängt langsam an zu keimen, das ich etwas in meiner Abwesenheit verpasst haben muss. Etwas wichtiges. Mein Rucksack fängt langsam an zu drücken, also versuche ich sie ungelenk etwas vom Schulterblatt rutschen zu lassen, um den Druck zu verteilen. Es ist einer der Momente wo ich verfluche, immer gleich von der Universität hierher zu laufen. Die Bücher werden auch nicht leichter.
 

Es kostete mich viel Kraft die Fassade aufrecht zu erhalten, die ein blondes Mädchen zusammen zucken ließ, das mich heimlich durch die Fensterscheibe des Ladens beobachtete und sich dabei die Nase platt drückte. Ich wirkte außen distanziert, blickte fast schon erhaben auf andere hinab, zeigte selten Gefühle, geschweige denn irgendeine Art von Schwäche. Absolute Kontrolle des Körpers.

Nun ja, bis auf die dumme Vase in meinen Händen, die weiter Ehrenrunden drehte, doch auf die hatte bisher nie einer geachtet.

Schon immer hatte ich die Mauer um mich gehabt, ließ nie einen an mich heran. In der Universität war ich der ruhige Schüler, dessen Intelligenzquotient zwar im normalen Bereich liegt, jedoch es besser weiß diesen zu nutzen. Nachmittags gebe ich Nachhilfe für Oberschüler und mein Einkommen verdiene ich mir mit meinem Aussehen, indem ich mein Gesicht für Antipickelcreme in Zeitschriften verkaufe. Sprich, mein Leben war perfekt.

So perfekt, das ich darauf kotzen könnte.

Denn all dies hilft mir nicht im geringsten weiter an mein Ziel zu kommen, das ich schon seit Jahren versuche zu erreichen! Das Ziel, nur ein beschissenes Mal mit Taichi zu reden.

Doch er wurde mit ungeahnter Wucht einer Betonwand aus seinen Gedanken gerissen.
 

„Mach schnell, gib sie mir doch endlich. Sonst kann ich deinen Verehrer nicht rechtzeitig vom Flughafen abholen!“
 

Da war es wieder. Das ungute Gefühl etwas verpasst zu haben. Verehrer... seit wann hatte er einen Verehrer?

Seit langem träumte ich heimlich davon, das dieses Prachtexemplar von Mann auch schwul sein könnte, so wie ich. Doch realistisch gesehen sprengte ich allein schon die Statistik des gesamten Viertels.
 

Taichi stand nun endgültig auf und … der Anblick haute mich wieder um. Ich hatte mich so sehr darauf konzentriert die Fassung zu bewahren, wenn ich seine Augen sehe und hatte somit den Rest vergessen. Vergessen, das sein Körper auch nicht ohne war. Selbst in dieser lächerlichen grünen Schürze sah er einfach nur niedlich aus. Die grinsende Sonnenblume als Aufdruck unterstrich es noch. Doch sein Lächeln lies selbst die schönsten Farben im ganzen Laden verblassen. Es war strahlend, fröhlich und drückte das pure Leben aus. Er schien glücklich.

Leider ohne mich. und der Körper war, ohne übertreiben zu wollen, perfekt! Knackiger Hintern, kräftiger Körperbau und breite Schultern.
 

Jeden Tag den ich hier war, stand ich auf der selben Stelle, hielt die selbe Vase in den Händen und drehte sie. Gute Verarbeitung, muss ich gestehen, denn durch meine Hände die immer schweißnass waren wenn ich hier bin, konnten dem Lack noch nichts anhaben. Und jedes Mal kam ich mit der Gewissheit hierher, das ich es sagen würde.

Man sagt immer, morgen tue ich es. Morgen gestehe ich ihm mein Innenleben vom Herzen. Morgen und immer soll Heute dieser Morgen sein. Doch wenn es soweit ist, konnte ich es doch nicht. Mir verschlägt es immer wieder auf´s neue die Sprache, wie sehr er doch den Zauber beherrscht anderen den Kopf zu verdrehen. So wurde immer das Heute morgen.

Wenn ich den Laden dann wieder verlasse, denk ich wieder Morgen... morgen ist der Tag.. so zogen sich die Jahre hin. Und bis heute ist kein Morgen heute gewesen. Verrückt!
 

Taichi kramte in der grünen Schürze herum, durchsuchte jede einzelne Tasche. Bei jeder Tasche schien er nie das zu finden, was er suchte, denn die feinen Augenbrauen zogen sich ärgerlich zusammen, sein Blick wurde ernster, doch das Strahlen in den Augen erlosch nie. Wenn ich es recht bedenke, habe ich sie immer Ausdrucksstark gesehen.
 

Doch dann erhellte sich seine Miene und er stürmte in den hinteren Bereich des Ladens, der nur für Mitarbeiter vorgesehen war. Verwundert drehte ich mich weiter um und starrte Taichi hinterher.

Hikari tippte weiter mit den Fingern auf die Theke, wechselte wieder den Standfuß und seufzte auf. Sie grummelte sogar etwas, was ich leider nicht verstehen konnte, doch dann drehte sie sich um und sah mir direkt in die Augen.

Überrascht weiteten sich ihre Augen und starrte mich ungeniert an.
 

„Sag mal, Dich kenn´ ich doch irgendwo her.“
 

Ich grinste und setzte meinen arrogantesten Blick auf, den ich auf die schnelle Zaubern konnte.
 

„Ist möglich.“
 

Doch innerlich klatschte ich mir mit der Handfläche gegen die Stirn. Selbstverständlich kannte sie mich. Sie war die Freundin meines Bruders, wir waren praktisch Zwillinge, sahen uns verdammt ähnlich, nur das ich erwachsener und älter war. Vermutlich hingen bei Takeru dutzende Familienfotos in seiner Wohnung herum und auf mindestens einem war ich auch drauf.

Aber da kann man mal wieder sehen, wie sehr ich doch in meiner eigenen Familie integriert bin, wenn sogar die Fastverlobte meines Bruders mich nicht kennt.

Aber das war schon immer so gewesen. Im Sommer trug ich trotz der Hitze langarmige Shirt´s und mied Menschenansammlungen. Ich empfinde Hautkontakt als sehr persönlich und intim. Dann noch in einer gesichtslosen Menge unbewusst unter zu tauchen, wo das Gedränge am größten ist und der Prozentanteil auf möglichen Berührungen steigt... nein, Danke.

Manchmal sehne ich mich auch nach einer Umarmung, aber meistens renne ich vor dieser weg.
 

Sie erinnerte mich stark an meinem Bruder Takeru, während sie mich weiterhin dreist musterte und mich nicht aus den Augen ließ, auch nicht als Taichi wieder am Türrahmen auftauchte.
 

„Kari, ich find´ es nicht!“
 

Genau in diesem Moment musste ich mir schon förmlich auf die Zunge beißen, um nicht laut los zu lachen. Er klang wie ein kleines Kind, sogar die weinerliche Stimme war perfekt imitiert. Doch die angesprochene drehte sich wieder Taichi zu und wedelte mit dem Autoschlüssel herum.
 

„Es ist mir wurscht, wie du es machst. Selbst wenn du den ganzen Laden auf den Kopf stellen musst, du wirst es finden!“
 

Ab dem Wort ~du~ umschloss sie mit der ganzen Hand den Schlüssel und zeigte mit dem Zeigefinger tadelnd auf ihn. Ich biss mir fast die Zunge ab, als er auch noch einen Schmollmund zog.

Ich räusperte mich und umklammerte die klimpernde Vase etwas fester. Langsam muss ich echt aufpassen, dass mir das Ding nicht zerbricht.
 

„Vielleicht kann ich suchen helfen?“

Überraschte Blicke wurden auf ihn gerichtet.

„Nun ja, wenn Ihr mir sagt, was Ihr genau sucht.“
 

Das Herz pochte im doppelten Takt als zuvor gegen meine Brust. Ruhig, Yamato!, sprach ich mir selbst zu. Immer schön ruhig atmen. Tja, nur leider war das leichter gedacht als getan.
 

Hikari drehte sich wieder zu mir, lehnte sich mit ihren Hintern gegen die Theke, schlug die Beine über Kreuz, verkreuzte die Arme vor der Brust und klimperte dabei mit dem Autoschlüssel.
 

„Wir suchen eine kleine violette Krokusblume aus Plastik und mit einer weißen Perle am abgeschnittenen Stielende. Wenn du sie findest, sind wir Dir was schuldig. Mein Bruder lässt leider öfters mal den Tollpatsch raus hängen, sodass viele Sachen verschwinden und wir sie erst beim Frühjahresputz wieder finden.“
 

„Hey!“
 

Taichi würde mit dem empörten Gesichtsausdruck viel niedlicher aussehen, wenn er die Backen aufblasen würde... ja, genau so.

Doch so wie ich nun mal war, verzog ich keine Mine, auch wenn ich innerlich mich tot lachte, stellte die Vase zurück in das Regal und wollte mich gerade umdrehen, als ich Hikari aufschreien hörte. Oh, verdammt!

Ich hatte die Vase leider nur an den Rand gestellt, so das sie gerade gefährlich wankte, sich durch die Erdanziehungskraft nach unten neigte. Doch bevor sie endgültig Sepukku* begehen konnte, fing ich sie gerade noch so in Hüfthöhe auf.

Doch leider hatte ich meine zittrigen Finger total vergessen. Die Tatsache, das Taichi mich auch noch ansah, machte die Situation auch nicht erträglicher. So wollte ich den Schwung der Vase stoppen, indem ich mit meinen Händen sie nach oben drückend abfederte, jedoch war das zu viel Kraft gewesen und schlussendlich, nach mehreren Fang –, und wieder -Hochwurfspielchen landete sie doch noch auf den kalten Fliesenboden und zerbrach in duzende Porzellanscherben.

Oh je...
 

Hikari kicherte hinter vorgehaltener Hand.

„Und ich dachte, nur mein Bruder hätte diese linken Hände.“
 

Doch dann verstummte sie und ehe ich mich versah, wurde ich leicht zur Seite gedrückt. Sie beugte sich runter und wühlte in den Scherbenhaufen.

Wahrscheinlich wollte sie mir jetzt eine Scherbe in den Fuß rammen und nach meinem Geldbeutel greifen, doch stattdessen lachte sie auf und hielt mir triumphierend eine Plastikblume unter die Nase.
 

„Hey, da is´sie ja!“
 

Ich musste leicht schielen um sie zu erkennen, da sie zu dicht war. Darum nahm ich ihr Handgelenk und drückte es einige Zentimeter weg. Oh, tatsächlich. Da war auch die weiße Perle. Immerhin schien die den Sturz heil überstanden zu haben.
 

Hikari stand mit Schwung auf und drehte sich wieder Richtung Theke, wo noch immer Taichi wie angewurzelt stand.
 

„Schau, wo du sie wieder hin gepackt hast. Wie kommt die da rein, hm? Wahrscheinlich ist dein Turnschuh den du seit Wochen suchst in deinem Buchschrank!“
 

Entweder war er über die Vermutung empört, oder einfach darüber, das sie dachte, er habe ein Buchschrank. Zumindest schaute er sehr verdattert drein, grinste Verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. Allein diese Geste reichte aus, um mein sowie so schon unnötig schnelles schlagendes Herz noch mehr an zu stacheln, um weiter hinter meinen Rippen zu donnern.

Ablenkung! ABLENKUNG!

Schnell duckte ich mich und nahm die größten Scherben in meine Handfläche. Wären ich so am Boden rum zupfte, bemerkte ich nicht, wie Taichi mit einen kleinen Besen und Schippe neben mir auftauchte und sich neben mich bückend gesellte.
 

„Nicht, sonst schneidest du Dich.“
 

Die sanfte Stimme an meinem Ohr war ja schon Folter genug, zumal sie mir auch noch überdrüssiger Weise auch noch Gänsehaut bescherte. Nein, dieser Taichi legte es wohl drauf an bei mir einen Herzkasper zu verursachen, denn er nahm meine Hand in seine, drehte sie um, sodass die Scherben in die Schippe purzelten, und fegte den Rest mit dem Besen fort.
 

Hikari hingegen pustete gegen die Blume und zupfte ein paar Splitter von den Blüten, um sie anschließend freudestrahlend uns beiden zu präsentieren.
 

„So, dann mach ich mich vom Acker. Und du sei pünktlich!“, sagte sie zu Taichi gewandt und schon war sie aus dem Laden gestürmt.
 

Natürlich war meine Neugierde so groß, das ich unbedingt wissen wollte was es mit dieser Kokusblume auf sich hatte und vor allem wer dieser geheimnisvolle Verehrer sein sollte, doch... es wäre wohl doch etwas zu unverschämt direkt danach zu fragen.

Ach, scheiß drauf.
 

„Was ist denn an dieser Blume so besonders?“

Und schon waren mir diese Wörter aus dem Mund gestürmt, ehe ich weiter drüber nach dachte.
 

Taichi, der sich hinter der Theke verkrochen hatte und nach dem Geräusch nach zu urteilen die Scherben in einen Mülleimer kippte, hob etwas den Kopf, sodass seine bezaubernden Augen über das Holz hervor lugten. Seine Augen verengten sich minimal, kleine Lachfalten kräuselten sich um seine Nase und Augen. Und dann hörte ich es. Wie kleine Glockenschläge schwebte es durch den Raum und lies sogar kleine Knospen in meinen Gedanken auf blühen. Das Lachen drang wie ein warmer Sonnenstrahl durch mein Herz und setzte alles in Flammen.
 

„An der Blume selbst... nichts. Doch die Bedeutung ist das wichtige daran.“
 

In meinen Augen müssen wohl riesige Fragezeichnen gestanden haben, denn das Lachen wurde lauter. Er richtete sich zur vollen Größe auf, streckte seinen Rücken durch, indem er seine Hände ins Kreuz drückte und zwinkerte mir kurz zu.
 

„Komm mit, ich werd´es Dir zeigen.“
 

Okay, das war´s dann mit der Selbstbeherrschung. Diese löste sich gerade in ein anderes Aggregatzustand auf, schwebte kurz um meinen Kopf um mir gehässig die Zunge raus zu strecken und verabschiedete sich ins Nirwana. Zu sehr war ich von dieser Einladung beeindruckt, als ich mich hätte bewegen können. Taichi schien das nicht sonderlich zu stören, denn dieser grinste mich unvermittelt an. Es ist doch immer wieder zum totlachen, wie dämlich Leute schauen können, wenn sie eine Reaktion bekommen, die sie nicht erwartet hatten... so wie ich gerade.
 

Taichi trat durch den dunklen Türrahmen und ging in den anderen Raum. Scheinbar mit der Gewissheit, das man ihn folgen würde, doch die hatte ich nicht. Sollte ich es tun? Es war die Gelegenheit, ihn näher kennen zu lernen. Wir waren ja schon im Gespräch und Hey, beschissener laufen kann es nicht. Mit meiner Tollpatschigkeit die ich nur in seiner Gegenwart nieder lege war ich schon an der untersten Sprosse der Glücksleiter.

Da half nur eins: Pobacken zusammen kneifen und durch!

Wieder war es leichter sich diesen Schwachsinn zu denken, als es in einer Tat umzusetzen, doch Taichi nahm mir die Entscheidung ab, ob ich es sollte oder nicht, als er wieder seinen hübschen Kopf durch die Tür steckte.
 

„Na los, oder willst du da Wurzeln schlagen?“

Dann lachte er.

„Sorry, blöder Witz unter Botaniker, also nicht das ich einer bin, aber ist egal. Komm schon, ich beiße nicht.“
 

Und wieder war das verführerische Zwinkern. Wäre ich jetzt total versaut, hätte ich im Gedanken hinterher gesetzt: nur wenn du es möchtest!, doch zum Glück war ja mein Verstand im Nirgendwo, sodass ich mir keine Sorgen um meinen Geisteszustand machen brauchte.
 

Ich ging an den vielen bunten Blumensträußen vorbei, die in der Mitte des Ladens aufgestellt waren, kam nicht drumherum um sie mal kurz zu bewundern, denn es waren wirklich schöne Blumen mit dabei. Ich hatte Null Ahnung was die Namen anging und als der grüne Daumen von Gott verteilt wurde, habe ich wohl wieder über meine Hausaufgaben gepennt, aber... verdammt, waren die hübsch! Daneben waren verschiedene Kränze mit Schleifen aufgestellt. Die hatte ich schon öfters in Filmen gesehen. Werden wohl meistens auf Beerdigungen verwendet, aber diese waren nur scheinbar Vorzeigemuster, aber selbst die scheinen jede Farbe des Regenbogens geklaut zu haben. Da es nur zur Dekoration und Beispiele ging, wurden hier nur Plastikblumen verwendet aber jede einzelne schien wie von Hand gemacht zu sein. Jede war ein kleines Individuum und war so Detail verliebt verarbeitet, das es einfach nur ein fantastischer Hinkucker war. Doch ein räuspern ließ mich wieder hoch schauen, direkt in braune Augen, die mich belustigt musterten.
 

„Hör auf zu träumen, Dornröschen, komm endlich.“
 

Dorn... Dornröschen?? Wenn ich nicht so unglaublich in diesen Kerl verschossen wäre, würde ich ihn mal meine Linke zu spüren geben. Aber der Blick.. war einfach zu göttlich. Von wegen nur Schokolade schmilzt in der Sonne. Meine persönliche Sonne griff sanft nach meinem Ellenbogen und zog mich durch den Blumenladen, an der Theke vorbei, direkt rein in den anderen Raum. Der Geruch nach Blumen und Pflanzen war hier viel intensiver. Ich konnte sogar etwas Dünger heraus schnuppern. Meine Mutter hat mich früher öfters im Garten zum Unkraut zupfen verdonnert, wenn ich zu laut mit meiner Mundharmonika gespielt habe. Sie hatte nie eingesehen, das man bei diesem Instrument schlecht die Lautstärke regeln konnte. Ich war echt gut darin, doch leider ist mein Studium etwas in den Vordergrund getreten. Doch wenn ich es mir so Recht überlegte, könnte ich wieder etwas Zeit investieren und...
 

Bevor ich mit meinen wirren Gedanken noch zu den Kartoffelgerichten meines Vaters wandern konnte, die ich über alles gehasst hatte, stolperte ich über eine Kiste, die etwas unter einem Tisch hervor lugte. Diese schepperte gegen dem Tischbein, sodass der ganze Tisch wackelte. Etwas schwarzes rutschte von der Platte und landete auf meinem Turnschuh.
 

Verwundert wollte ich mich gerade bücken um es wieder aufzuheben, doch ich hatte nicht mit Taichi gerechnet, der den gleichen Einfall hatte. Prompt stießen unsere Dickschädel gegeneinander*. Ihn jedoch schien es nicht viel auszumachen, denn er grinste kurz, vergewisserte sich mit einem prüfenden Blick ob ich mir weh getan hatte und erhob sich wieder, mit einer schwarzen Blüte in der Hand.
 

„Du hast deine linken Füße gut dressiert. Sie sind genau dagegen gelatscht, was ich Dir zeigen wollte.“
 

Meine Verlegenheit konnte ich natürlich super mit einem skeptischen Blick auf den Tisch vertuschen.. doch auch das ging leider in die Hose, als ich sah, was er mir zeigen wollte.
 

„Hast du das alles selbst gemacht?“
 

„Selbstverständlich!“

Stolz schob er sein Kinn vor und streckte die Brust weiter raus.
 

„Dann können deine Hände gar nicht so links sein, wie deine Schwester behauptet hatte.“
 

Ich war schon im Verkaufsbereich von den Plastikblumen überwältigt, doch das hier raubte mir den Atem. Wie ich schon vermutet hatte, waren sie wirklich selbst gemacht. Kleine Reste vom flüssigen Kleber klebten vertrocknet auf der alten zerkratzten Holzplatte, die den Tisch schützte. Dutzende verschiedenfarbige Perlen; Pinsel mit Farbtuben und Stoffe lagen darauf verteilt, am Rande sogar einige fertige Exemplare. Ich kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, als ich auch noch weiße Blüten sah, die einen Seestern ähnelten, doch in der Mitte wie dicke Kugeln verschieden große Pollen zu kleben hatten. Vorsichtig berührte ich sie mit den Fingerspitzen, aus Angst, wieder etwas kaputt zu machen und bemerkte, das diese sogar echt war, er sie wahrscheinlich als Vorlage nahm.
 

Ich konnte seinen Atem an meinem Hals spüren. Bemerkte, wie vereinzelte kleine Haarsträhnen dadurch meinen Nacken kitzelten.

Taichi hob die Blüte die ich bestaunte auf und legte sie in meine zittrigen Hände.
 

„Das ist Edelweiß und die Bedeutung passt bei Dir wie die Faust auf´s Auge.“
 

„Hä? Blumen haben eine Bedeutung?“
 

Jeder normale Mensch hätte jetzt nach der Bedeutung gefragt, doch ich war in diesem Moment einfach nur zu perplex. Ich wusste viel, meine Allgemeinbildung konnte viele Menschen schlagen, aber da schien ich wohl etwas verpasst zu haben. Meine Unsicherheit war völlig vergessen und scheinbar auch die Tatsache, mit wem ich da gerade so gemütlich plauderte, denn ich legte das sogenannte Edelweiß wieder zurück an seinen Platz und schaute ihn ungeduldig an.

Ich verlangte jetzt Aufklärung. Wenn jemand mehr wusste als ich, setzte ich mich immer dahinter um mir auch dieses Wissen an zueignen. Andere Leute die mich nicht so sehr mögen, und leider gab es sehr viele davon, würden mich an keifen und behaupteten, ich will das nur wissen um mehr Klugscheißern zu können. Ich nenne es einfach nur … Wissbegierde.
 

Taichi hingegen lächelte mich freundlich an und holte mich damit wieder auf den Boden der Realität zurück. Die Realität, das nur wenige Zentimeter von mir entfernt ein äußerst gut aussehender Mann stand, der gerade offenes Interesse an mir zeigte. Wie bestellt und pünktlich erhalten wurden meine Handflächen wieder patschnass und meine Beine fingen an zu zittern.
 

„Pflanzen sind etwas wundervolles. Sie scheinen schwach und zerbrechlich, aber sie überstehen sogar den schrecklichsten Winter, nur um bei den ersten warmen Sonnenstrahlen ihre wahre Schönheit und Stärke zu zeigen.“
 

In Taichi´s Gesichtsausdruck legte sich ein verträumter Schleier.
 

„Oh, große Kräfte sind’s, weiß man sie recht zu pflegen. Die Pflanzen, Kräuter, Stein in ihrem Innern hegen“
 

Doch dann blinzelte er einige Male und der Schleier verschwand.
 

„Oh, entschuldige, da bin ich wohl etwas zu weit in meinen Gedanken abgetrieben.“
 

Und wieder zeigte er das verschämte Grinsen mit dem kratzen am Hinterkopf. Wie kann ein einzelner Mensch nur so dermaßen niedlich sein, das man ihn am liebsten anspringen möchte und gleichzeitig so erwachsen wirken?
 

„Es klang echt schön.“, murmelte ich nur. Ich traute mich nicht, die normale Stimmenlage zu benutzen, aus Angst, der kleine Bann würde zerbrechen. Etwas hatte sich mit seinen Reimen verändert. Etwas, was sich wundervoll anfühlte und so vertraut war. Eine angenehme Wärme.
 

„Es war ein Zitat von Shakespeare aus dem Drama Romeo und Julia.“
 

Da hatte ich wohl etwas in der Schule verpasst. Das muss einer der Tage gewesen sein, als ich einige Stunden wegen einem Fotoshooting sausen ließ. Mir hatte mal einer aus meiner Klasse erzählt, das es die langweiligsten Stunden seines Lebens waren. Doch wie kann etwas langweiliges so derart melodisch aus seinem Mund klingen?
 

„Shakespeare hat eine wundervolle Auffassungsgabe was Vergleiche mit Pflanzen und unsereins betrifft. Ohne das viele es wissen .. Menschen und Pflanzen sind sich doch im Grunde sehr ähnlich.“
 

Dann lächelte er. Bei ihm sah das Lächeln immer so fröhlich und … einfach aus... als ob es aus seinem Herzen kommen würde. Doch für mich war es nie leicht zu lächeln und somit Gefühle zu offenbaren. Bei ihm strahlte gleich das ganze Gesicht mit, die Augen zerdrückten mich schon vor Glückseligkeit. Noch dazu dieser euphorische Blick, als wäre sein ganzes Leben eine riesige zuckersüße Schokoladentorte, die er ganz allein aufessen dürfe.
 

„Unser Körper ist ein Garten und unser Wille der Gärtner, so dass wir, ob wir Nesseln drin pflanzen wollen oder Salat bauen, Ysop aufziehn´ oder Thymian ausjäten, ihn dürftig mit allerlei Kraut besetzen oder mit mancherlei Gewächs aussaugen, ihn müßig verwildern lassen oder fleißig in Zucht halten. Ei, das Vermögen dazu und die bessernde Macht liegt durchaus in unserm freien Willen“
 

Auch da blieb mir wörtlich die Spucke weg. Dieser Taichi Yagami hatte ja richtig was auf den Kasten. Ich konnte mich noch sehr deutlich an den ersten Tag unserer Begegnung erinnern. Damals ist er mit einem Fußball vor den Füßen die Straße entlang gestürmt, hatte jeden, den ihn entgegenkam als Gegenspieler betrachtet und ihn mit geschickten Zügen umrundet. Ich kam ihn auch entgegen, auch ich war ein imaginärer Gegner. Er stürmte auf mich zu, hob kaum merklich den Kopf und Blickte mich an... nein, eher hindurch, nein das drückt es auch nicht aus... in mich hinein, das ist es.

Die Intensität der Augen fesselten mich. In den Moment setzte mein Herz aus und ich hätte schwören können, das sich die Zeit der Geschwindigkeit meines Herzschlages anpasste und er sich wie in Zeitlupe raubkatzenartig auf mich zu bewegte. Einen Schritt vor den anderen, leicht nach vorn gebeugt, den Blick nur auf mich fixiert. Ein Stück karamellfarbene Haut war am Halsansatz sichtbar, da der oberste Knopf offen war. Dann, als ob der Ball kein Stück Leder, sondern ein Lebewesen mit Gefühlen wäre, stupste er ihn so mit der Fußspitze an, das er sanft ~ der Schwerkraft trotzend ~ nach oben schwebte. Als der Ball die Höhe seiner Augen erreichte, war der Blickkontakt kurzzeitig gebrochen. Ich wusste noch ganz genau, wie verwirrt ich in den Moment war, wo ich wieder klar denken konnte. Unschlüssig woher dieses neue Gefühl im Bauch kam, blinzelte ich und dann... war er wieder da. Der Zauber wickelte sich erneut um mich, als ich in das zarte Braun blickte, die Lebensfreude was aus ihnen sprach, legte mir Handschellen an und ich hatte gewiss in den Moment nichts dagegen. Der Ball senkte sich wieder, nur um kurzzeitig auf seinem erhobenen Knie zu ruhen. Als ob das Leder keine Kraft mehr hätte, kippte es zur Seite weg, seinen Innenschenkel entlang. In diesen Moment drehte sich Taichi, den Ball weiterhin an seinem Oberschenkel führend. Als ob er es geschafft hätte, die Schwerkraft zu überwinden blieb er wo er war, wurde nur durch den Druck seiner Drehung gehalten und der Blickkontakt war wieder unterbrochen. Erst da realisierte ich, das er sich mir genau gegenüber befand, das sich die Zeit nur für mich so langsam bewegt hatte. Ich sah seine Schulterblätter, die sich muskulös unter seinem weißen Hemd abzeichneten, dass ein Stück verführerische Haut an seinem Nacken preis gab. Seine Arme waren völlig entspannt, nur leicht erhoben um das Gleichgewicht der Drehung halten zu können.

Ich roch etwas, das mich für einige Sekunden in eine andere Welt abdriften lies, registrierte nur nebenbei wie weich sich seine Haare anfühlten, als sie mein Gesicht streiften. Etwas helles tauchte vor meinem inneren Auge auf. Dann wurde es immer heller, wärmer ~ das Licht bildete ich mir nicht ein. Es war wirklich da, schwebte über unsere Köpfe. Bis vor wenigen Minuten hatte ich diese Sonne noch verflucht, das sie meine Haare verbruzelte und es strohig werden lies, aber da …

in diesen Moment, hatte ich begriffen, wie schön eine Sonne riechen kann. Langsam drehte ich mich halb um, wie in Trance schaute ich ihn hinterher.
 

Damals redete ich mir ein, wie perfekt er doch war. Aber Gott sei Dank ist die plüschrosa Sicht etwas verschwunden und ich erkannte auch kleine Fehler an ihm. Die Jahre haben mich etwas abstumpfen lassen, er konnte mich nicht mehr so leicht umhauen. Durch Zufall bin ich einige Wochen später den selben Weg gegangen, war von einen Kameraden gekommen, dessen Übungshefte ich mir für die Chemiestunden ausgeborgt hatte, da dies nun wirklich nicht mein Fach war und dann sah ich ihn vor einem Blumenladen. Der gleiche Typ. Die gleiche Ausstrahlung. Nur andere Klamotten – und was für welche. Damals hatte ich noch lachen können da ich ihn nur von der Seite sah. Dieses grelle Grün der Schürze stach unglaublich selbst zwischen den ganzen Pflanzen hervor. Die alberne grinsende Sonnenblume unterstrich das lächerliche Gesamtbild. Taichi hatte eine hellblaue Gießkanne in der Hand und bemühte sich den Wasserbach auf Zehenspitzen auszuweichen, der von Oben aus einem Blumenkübel geflossen kam. Die Tollpatschigkeit war aber auch zu drollig. Er schüttelte oben Wasser mit der Kanne hinein und unten floss es wieder raus. Ein perfektes Tagebuchfoto für kleine Yamato´s, die mal ab und zu lachen möchten, wenn sie sich unbeobachtet fühlen.

Aber einige Tropfen waren schneller als er, nisteten sich in seine braunen Haare, nur um dort das Sonnenlicht einzufangen. Er setzte die Kanne ab und schüttelte das Haar. Es flog wild hin und her und ab da.. musste ich wieder fast lachen. Ich bemerkte erst da, das seine Haare wie wild vom Kopf ab standen, keine Ordnung war sichtbar und ähnelten schon fast ein geplatztes Sofakissen. Aber das Gesamtbild... auch wenn ich mich wiederholen sollte, einfach nur drollig. Im Prinzip ein zweites heimliches Motiv für mein Tagebuch.
 

Und nun... stand ich hier. Neben genau diesen Typen, der verträumt vor sich hin lächelte und sogar eine Plastikblume liebevoll ansah. Also hatte er nicht nur Fußball und Unkraut im Kopf, sondern auch noch zusätzlich Poesie. Eine gefährliche Mischung für ein einsames Herz.
 

„Und was hat es jetzt mit diesem Krokus zu tun?“
 

Taichi drehte seinen Kopf, musterte mich. Der Blick war aber nicht abschätzend, sondern … erfreut. Erfreut darüber, das ich weiterhin an seinem Hobby Interesse habe, das ich nicht vergessen hatte, warum wir hier standen und uns einige Zeit an geschwiegen haben, während jeder seinen eigenen Gedanken nachgegangen war.
 

„Krokus hat auch eine Bedeutung, so wie jede einzelne Blüte, die du hier siehst. Deswegen werden auch immer spezielle Blumen für besondere Anlässe verwendet. Auf vielen Friedhöfen wird weißer oder violetten Salbei zur Zierde hingestellt. Aber nicht wegen dem hübschen aussehen, sondern in der Blumensprache heißt Salbei Ich denk an Dich. Somit möchte man der Seele mitteilen, das er nie in Vergessenheit geraten wird. Krokus ist dagegen viel simpler, ohne besonderen Hintergrund. Einfach nur Ich muss mir das noch überlegen.“
 

Überlegen? Was gab es denn zu überlegen?! Und das beantwortete noch lange nicht meine Frage was dieser verdammte Verehrer für eine Rolle spielte. Verehrer war leicht zu interpretieren, da kann man nichts falsch verstehen. Es war eindeutig ein Mann, da nie von einer Verehrerin die Rede war und der scheint eindeutige Absichten zu hegen, wenn er sogar vom Flughafen abgeholt wird. Das bedeutet ja, er kommt aus einer entfernten Stadt, wenn nicht sogar Land und absolut niemand würde sich diese Mühe auf sich nehmen, wenn es nur solafarie wäre... nicht einmal ich. Also bestand nur noch die Möglichkeit...
 

Ich schaute hoch, weg von diese schönen Blumen, direkt in das Gesicht des einzigen Menschen, dem ich je mein Herz geschenkt hatte. Bittere Gallengeschmack breitete sich in meinem Mund aus.

Wenn man jemanden sein Herz schenken sollte, dann sollte nur einer besonderen Person diese Ehre zuteil werden. Denn legt man es den Falschen in die Hände, würde sie es fallen lassen und widerliche Narben entstehen, die nie verschwinden würden. Der Verlust würde einen das ganze Leben lang begleiten, denn so eine Wunde heilt nie ~ man gewöhnt sich nur mit der Zeit an den Schmerz.
 

„Aha.“

Das war das Einzige, was ich mit meinem ausgedörrten Mund hervorbringen konnte.
 

Seine sanften Augen schauten mich an, schienen meinen Gemütszustand überprüfen zu wollen. Ich glaubte in meinen Wahn sogar Sorge zu erkennen. Doch ich musste schon selbst über mich schmunzeln. Wie ein menschliches Gehirn das Gesehene so umwandelt, sodass einem die unmöglichsten Sachen vorgegaukelt werden. Dinge, die nie passieren würden.

Meine äußerliche Fassade hatte meines Erachtens nicht einen Moment gebröckelt. Die Maske aus Gleichgültigkeit saß perfekt. Vielleicht an einigen unauffälligen Stellen Risse, aber auch die würde Taichi Yagami vor mir nicht erkennen können. Niemand könnte jemals hinter diesen Haufen kalten Gestein blicken, dafür würde ich schon sorgen!
 

Ich setzte wieder mein kaltes Lächeln auf, strich mir eine blonde Haarsträhne aus der Stirn und zwinkerte diesmal ihn an.
 

„Und schon einen Entschluss gefasst, was deine Liebe angeht?“
 

Doch das sanfte Lächeln verblasste in den Moment und dieses Mal war er es, der die Fassung verlor, die Mauer einstürzen lies und mich geschockt ansah.
 

„Wieso Liebe?! Sie ist für einen Geschäftsmann gedacht, mit dem ich eventuell eine Partnerschaft aufbaue. Er will meine Kreationen -“
 

Taichi zeigte mit einer flüssigen Handbewegung auf die bunte Mischung auf dem Tisch vor sich.
 

„- auch in seinem Laden vermarkten!“
 

Sein altes Strahlen schlich sich wieder auf sein Gesicht. Die Augen wurden wieder wärmer, die Anziehungskraft immer größer, das Lachen immer ansteckender.
 

„Und dann wird mein Traum war. Das auch andere Leute aus einer anderen Stadt die Liebe zu den Blumen erkennen werden.“
 

Okay, mal ernsthaft. Den Sinn hinter diesen Traum verstand ich nicht wirklich. Aber ich dachte mir Hey, was soll´s. Es ist sein Traum. Hauptsache er wird in Erfüllung gehen. Dieser Taichi schien schon immer eine andere, überquere Denkweise gehabt, aber das ist einer dieser Eigenschaften, die ich zu lieben gelernt hatte. Sicher, ich hatte mich noch nie wirklich mit ihm unterhalten, doch man bekommt sehr viele private Dinge heraus, wenn man sich die Zeit nimmt und einen Menschen beobachtet. Das ganze Verhalten spricht Bände über den Charakter. Die Art, wie man einen Satz formuliert, sagt einen wie die Denkweise ist, was er für Ideale besitzt, wo die Prioritäten gesteckt worden sind und das wichtigste – wie die Einstellung zum Leben ist.

Meine war schon immer gleich gewesen. Doch ohne das ich genau den Moment hätte bestimmen können, hatte Taichi es bewerkstelligt, meine Einstellung über den Haufen zu werfen und neues festes Bauwerk aus dem Schutt zu erschaffen.
 

Etwas in meinem Hinterstübchen war auch ein wenig misstrauisch, warum Taichi so viel mit mir plauderte oder generell soviel von sich Preis gab, aber... theoretisch... war es doch egal.

Ich freute mich über diese irreale Tatsache oder das mit entgegen gebrachte Vertrauen, wenn er mir Werke zeigte, die eindeutig sehr viel Zeit in Anspruch genommen hatten. Vielleicht bin ich ihm doch nicht so entgangen, wie ich immer angenommen hatte.

Dieser Gedanke beflügelte mich förmlich und auch als ich es noch Rechtzeitig bemerkte, ich konnte die Röte auf meinen Wangen nicht mehr unterdrücken. Prompt drehte ich mich weg um die Katastrophe zu verhindern, die entstehen würde, wenn Taichi es sehen würde.

Dieses beständige Kribbeln war mir nicht mehr neu, aber peinlich.
 

„Das klingt doch super. Wenn man sich die Blumen ansieht, kann man deinen Traum verstehen.“
 

Ich hörte Taichi nur hinter mir glucksen, scheinbar aus Freude. Er scheint wirklich ein fröhlicher Mensch zu sein. Leise lächelte ich in mich hinein, mit der Gewissheit, das er mein Lächeln eh nicht sehen könnte.

Doch eine Hand auf meine Schulter ließ mich zusammen zucken.
 

„Sag mal, wie heißt du eigentlich? Ich habe dich schon öfters im Laden bemerkt.“
 

Strike!
 

„Nun ja, ich mag den Duft von Sonne und hier ist er Intensiv vertreten.“
 

Ich konnte schon förmlich den fragenden Blick im Rücken spüren, doch ich wagte es immer noch nicht, mich um zudrehen. Stattdessen starrte ich auf den Löwenzahn, dass vor mir auf dem Tisch lag. In den Moment verfluchte ich mich schon fast selbst. Der Löwenzahn verwandelte sich vor meinen Augen zu eine Pusteblume, ein Lüftchen – ausgelöst von Tais Atem – veranlasste die imaginären Pusteln empor zu steigen und durch den Raum zu schweben. Schweigend beobachtete ich ihren kleinen Ausflug und wunderte mich Still über den unübersehbaren Zusammenhang zwischen uns. Taichi ist wie eine dieser Pusteln. Es macht wahnsinnigen Spaß sie dabei zu beobachten, wie sie leise ihre Bahnen dreht, sich an die einfachen Sachen des Lebens erfreut, ständig in Bewegung und das leise Summen ist sein feines Lachen. Aber dennoch für mich nie erreichbar. So nah, aber auch so unglaublich entfernt. Ich komme mir vor, wie ein kleines Kind, das den Pusteln hinterher rennt aber es nie erreichen kann, der Wind trägt es immer weiter fort, bis man weinend auf einen Stein sitzt und wartet, bis es zurück kommt.
 

„Ach, Sonne hat einen Duft? Den musst du mir mal beschreiben.“
 

Riech´ mal an Dir selbst.
 

„Wenn du in die Sonne schaust, was fühlst du dabei?“
 

Taichi schien zu überlegen und ein kleiner Seitenblick bestätigte mir diese kleine Vermutung, das er dabei nachdenklich die Schnute verzog, tippte leicht mit dem Zeigefinger gegen seine Nase.
 

„Ich denk´, ich fühle mich glücklich, genieße die Wärme.“
 

Ich nickte und meine Stimme war nur ein leises flüstern. Wenn dieser Wuschelkopf ganz genau hinhörte, dann könnte er die Zweideutigkeit aus den Sätzen verstehen.
 

„Jetzt stell Dir vor, Du riechst etwas, das Dich an genau dieses Gefühl erinnert. Eine Art Déjà-vu-Erlebnis. Es veranlasst deinen Körper wieder die Wärme zu spüren, der Duft allein bezaubert Dich und die altbekannte Vorfreude ist in deinem Bauch.“
 

Ohne es wirklich zu realisieren, atmete ich tief ein, hielt somit ein wenig die Luft an und lehnte mich etwas Richtung Tai. Näher an meiner Sonne und der Duftquelle. Noch hatte ich keinen Duft gefunden, das sich mit ihm messen ließe, aber es war auch eine Mischung aus Würze und einer Kleinigkeit, die es zu etwas einzigartigem machte. Der Duft der Blumen vermischt mit der Sonne. …
 

„Wow, selbst ich hätte es nicht besser ausdrücken können.“
 

Ich drehte mich etwas zu Taichi und erkannte die ehrliche Anerkennung mit Staunen in seinem Gesicht. Hinreißend.
 

„Du hast mich da auf eine Idee gebracht. Eine Sonne mit einer Blume vereint... das ist es!„
 

Schnell drehte er sich um, stürmte zum hinteren Teil des Zimmers und kritzelte etwas auf einem Block, das dort bereit lag. Nach einigen Minuten kam er mit einem zufriedenen Grinsen wieder. Dann nahm er eine echte gelbe Geranienblüte in die Hand, das ich zur Seite geschoben hatte, um den Löwenzahn aus Plastik besser betrachten zu können und legte es direkt vor mir auf den Tisch.
 

„Hier, die schenke ich Dir.“
 

Die Blüte war wunderschön. Unfähig etwas sagen zu können starrte ich ihn nur an. Die Röte aus meinem Gesicht war mit doppelter Heftigkeit in meinem Gesicht gestiegen. Niemals hatte mir jemand etwas derartiges geschenkt. Früher ging ich jegliches Gefühl aus dem weg, aus Angst verletzt zu werden, doch hier bei ihm schien es anders. Ich vertraute ihn. Es war töricht zu denken, er wäre auch an mir interessiert, aber... vielleicht war auch eine kleine Freundschaft drin. Sicher, ich war nicht geübt in solchen Dingen, aber ich glaube, das dieser Taichi es mir beibringen könnte. Sein Licht begann ja jetzt schon ab zu färben.
 

Langsam nahm ich die Blüte in meine Hände, auch das Plastikabbild, drehte sie etwas und konnte diese Liebe zum Detail nur bewundern und bemerkte, das alles perfekt stimmte. Jeder Farbtupfer war völlig identisch, wenn nicht sogar besser. Es muss Stunden gedauert haben, sie so echt und real hinzu bekommen. Ich wollte gerade das Abbild wieder hinlegen, als Taichi meine Hand in der ich sie hielt mit seiner umschloss und den Kopf schüttelte.
 

„Diese auch.“
 

Es war echt das süßeste Geschenk, das man mir je gemacht hatte. Naja, früher hatte mir einmal ein Mädchen eine Tüte Gummibärchen geschenkt, aber das zählte nicht.

Vorsichtig nahm ich beide in die Hand und lächelte Taichi etwas an, nickte sacht aus Dankbarkeit. Zu mehr war ich auch nicht fähig. Ich war schlichtweg überfordert und tat das, was ich am Besten konnte. Rückzug.
 

„Danke. Ich werde dann gehen. Ich drück Dir die Daumen, das alles mit dem Geschäftspartner gut läuft.“
 

„Na, noch ist er nicht mein Geschäftspartner, aber heute Abend werde ich ihn überzeugen, es zu sein.“
 

Und wieder war dass das Zwinkern, was mein Herz zum Stillstand trieb. Wieder nickte ich und ging aus dem Raum, Richtung Ausgang. Ich hörte seine Schritte hinter mir und hätte schwören können, das ich ein zögern daraus hören konnte, doch ich blieb nicht stehen, sah mich nicht um. Traute mich nicht, meine alte gewohnte Mauer nieder zu reißen. Ich wünschte mir nur selber Glück, das ich es irgendwann mal kann.
 

„Tschüss.“
 

Die Verabschiedung war nur ein flüstern von ihm, aber dennoch tat ich wieder so, als hätte ich es nicht gehört, verlangsamte meine Gangart nicht, zog die Tür vor mir auf. Das kleine Glöckchen bimmelte, läutete somit mein Verlassen ein. Doch er tat nichts.

Was hatte ich auch erwartet? Immer dieses Heute werde ich es ihm sagen! Heute war wieder nicht morgen.
 

Langsam lief der Regen an den Fensterscheiben hinunter, hinterließ bei jedem Tropen eine kleine feuchte Spur auf dem Glas, das wie duzend kleine Flüsse aussah. Total deprimiert saß ich hier auf meinem Stuhl, mit der Schreibtischlampe als einzige Lichtquelle in der ganzen Wohnung. Bücher der Universität stapelten sich auf meinem Tisch, ganz oben auf die kleine Plastik – Geranie. Die Echte hatte ich in einen der Bücher unter ihr zwischen ausgerissenen Zeitungen zum trocken gelegt. Seitdem habe ich sie nicht wieder angesehen. Vor Stunden hatte ich noch gelernt, es fast geschafft meine Gedanken völlig auf die Buchstaben vor mir zu lenken, aber gelungen war es mir nicht wirklich. Wenn es abnormal ist, wenn sich die Buchstaben in kleine Männchen verwandeln, die schwarz weiße Blumen auf den Seiten kritzeln, bin ich bereit für die Klappse.
 

Stöhnend rieb ich mir meine Augen, strich eine blonde Haarsträhne hinter meinem Ohr und fing an mit dem Fuß zu wippen. Es war schon ein ganzer Monat her, seitdem ich das letzte Mal im Blumenladen war. Nennt man es Feigheit?

Im Grunde könnte ich mir ja auch Hoffnungen machen, aber wo ich den ersten Schritt aus dem Laden getan habe, schwemmte die kalte Realität alles wieder weg, was sich in den Minuten dort an mir geklammert hatte.

Doch nun war ich mir sicher, das Taichi wirklich meine persönliche Droge war. Denn seine Wärme hatte mich den ganzen Tag aufgeheitert, ein einziger Gedanke daran reichte, um wieder diese kleinen Schmetterlinge im Bauch zu fühlen... oha, da waren sie wieder. Diese kitschigen Gedanken, die ich mittlerweile schon fast verabscheute. Wenn ich so darüber nachdachte... was fühlen eigentlich Schmetterlinge, wenn sie verliebt sind?

Aber nun war nur noch diese Leere in mir und ich hatte keine Lust mehr, das Gefühl als vertraut zu empfinden.
 

Kopfschüttelnd rüttelte ich kurz an meiner Maus von meinem Rechner, sodass der Bildschirmschoner sich auflöse und wieder die Seite anzeigte, in der ich schon seit Tagen stöberte. Dieser Kerl hatte mich doch tatsächlich dazu getrieben, mir Stücke von Shakespeare durchzulesen und seine Werke waren nicht gerade kurz gewesen. Es grenzt schon fast an eine Seltenheit, das er sich einzelne Zitate merken konnte. Mir schwirrte noch immer der Kopf von all diesem gehobenen Gerede, was eh niemand verstand.

Verliebte und Verrückte

Sind beide von so brausendem Gehirn,

So bildungsreicher Phantasie, die wahrnimmt,

Was nie die kühlere Vernunft begreift!

Keine Ahnung was das Bedeuten soll, aber es klingt nach mir. Doch mein Gehirn wird noch von dem Schöpfer gesucht, das ich verlor, als ich Taichi begegnet war.
 

Mein Blick fiel wieder auf die Geranie. Sie sah etwas verloren aus, in diesem trostlosem Zimmer, aber dennoch war sie das einzige hier, das mir wertvoll erschien. Aus Angst sie würde wie meine sich in Luft auflösen, hatte ich sie kaum berührt. Nur ein paar Mal gedreht oder den Standort gewechselt, um sie besser betrachten zu können.

Der Name der Blume. Hm...

Auch wenn ich jetzt etwas melancholisch wirke, wofür ich mir wieder selbst in den Hintern zwicken könnte, denn in letzter Zeit passiert das öfters; aber Taichi sagte, das jede Pflanze eine eigene Bedeutung hatte. Somit eine kleine eigene Bedeutung in der Welt voller Farbenpracht. Also war nicht Krokus der Name der Blüte für den Geschäftsmann, sondern Unsicherheit.

Dann war Geranie nicht Geranie.
 

Neuer Elan durchströmte meinen Geist. Es war völlig bescheuert zu denken, das auch sie einen wahren Namen hatte, doch wenn es stimmt, was er sagte, müsste sie sie haben.

Wieder verspürte ich eine winzige Hoffnung, die sich an diesem Wissen ernährte.

Ich schloss die Seite von Hamlet und Othello und benutze die Suchmaschine um das zu finden, was ich erhoffte lesen zu können.

Doch dann wurde mein Mund trocken, meine Augen größer und mein Atem unregelmäßiger.
 

Geranie.

Bedeutung ~ ich erwarte dich an der bekannten Stelle.
 

Geranie war warten.
 

Erst hörte ich ein kichern, das langsam zu einem verrückten Lachen wurde. Erst nach Sekunden realisierte ich, das ich es war, der lachte. Dann konnte ich es nicht mehr unterdrücken und lachte was meine Lunge her gab. Wie gern würde ich dieser Bedeutung meinen Glauben schenken, aber wieder war da die kleine Realität, die wie ein Giftzwerg mit Brennnessel um sich warf, nur um sich an meiner juckenden Haut zu erfreuen.

Ich haute mit meiner Faust auf dem Tisch, unterstrich meine Belustigung damit und traf meine Maus. Diese rutschte unter der Kraft des Schlages weg, scrollte aber einige Zentimeter höher, sodass die vorherigen Blüten und dessen Bedeutung sichtbar wurden.

Mit Lachtränen in den Augen sah ich durch einen kleinen Schleier, aber das Wort Edelweiß stach hervor.
 

Edelweiß.

Bedeutung ~ du bist wunderschön.
 

Das Lachen blieb mir im Hals stecken. Braune Augen tauchten vor mir auf, die mich sanft musterten.
 

„Das ist Edelweiß und die Bedeutung passt bei Dir wie die Faust auf´s Auge.“
 

Ich sah unten drunter eine Abbildung einer kleinen orangenen Blume, die als Glockenblume bezeichnet wurde und die Bedeutung haute mich fast um.

Wenn Taichi wirklich die Bedeutung und die wahren Namen der Pflanzen kannte, so könnte er auch diese verstehen.
 

Unsere Herzen schlagen im gleichen Takt
 

Ohne wirklich zu bedenken, was ich tat, schnappte ich mir meine Jacke, schlüpfte ungeschickt hinein, die Schuhe schleuderte ich in den Fahrstuhl in dem ich im nächsten Moment sprintete.

Kaum trat ich aus der Haustür, durchnässte mich der Regen sofort bis auf die Unterhose. Doch wen störte es? Mich trieb nur ein einziger Gedanke voran: Hoffnung ist oft ein Jagdhund ohne Spur.

Die Spur werde ich schon noch finden.

Ich überrannte viele rote Ampeln, überhörte mit Absicht das Getöse der Autofahrer und das penetrante Hupen, hatte nur ein Ziel vor Augen, den Blumenladen. Unterwegs stürmte ich ein Laden der Konkurrenz, hatte wenig Hoffnung dort eine Glockenblume vorzufinden, doch ich wurde nicht enttäuscht.
 

Schon von weitem konnte ich die kleinen Blumenkästen erkennen, dessen Pflanzen sich durch den Wind hin und her bewegten. Das Licht brannte noch, trotz der späten Abendstunde. Ich rannte den ganzen Weg, kam schlitternd und außer Atem vor dem Schaufenster zu stehen und das erste, das ich bemerkte, war ein Schild. Eine schwungvolle Handschrift verkündete stolz, das die Zierblumen auch in einer weiteren Stadt käuflich seien. Doch das, was mich die Sonne durch den Regenwolken sehen sah, war eine kleine Sonnenblume, deren Blüten gezackte Sonnenstrahlen ähnelten, die in der Ecke des Schildes geklebt war. Das war also seine Idee gewesen.
 

In den Moment rempelte mich eine kleine Gestalt im Regenmantel mich von der Seite an, die einen kleinen Wagen voll Erde mit einer Plastikplane abdeckte.

Eine Frauenstimme entschuldigte sich hastig und ich schaute in überraschte braune Augen.
 

„Hikari?“
 

Sie blinzelte ein paar Mal, bis sie mich in den Arm kniff.
 

„Hey, du Spinner! Warum hattest du nicht gesagt, das du der Bruder von Takeru bist? Durch Zufall hab ich einen Bilderrahmen seiner Familie zerdeppert und du warst mit darauf ab gelichtet.“
 

Ich hatte mich mal gefragt, ob Hikari und Taichi die selben Eigenarten hatten... scheinbar lag die Tollpatschigkeit doch in der Familie.

Doch sie schien auf keine Antwort zu warten, sondern schob mich Richtung Tür vom Geschäft.
 

„Nun mach´, das du da hinein kommst. Es wartet jemand.“
 

Ich öffnete sie. Während ich das vertraute Glöckchen über der Tür hörte, das Büschel Blumen fest umklammerte und ein ein brauner Wuschelkopf sich von seiner neuen Vasensammlung zu mir umdrehte, wusste ich, das heute endlich morgen war.
 

the End?
 


 


 

Sepukku ~ Die Art des Selbstmord nennt sich "Sepukku". Dabei sticht man sich in die Bauchhöhle und schneidet sich die Bauchdecke auf. Ein Assistent kürzt dann den Schmerz durch Enthaupten ab. Theoretisch wird das ja bei Menschen verwendet, doch ich klaute mir den Begriff für meine schizophrene Vase :D:D Umgangssprachlich nennt man es auch Harakiri (bedeutet übersetzt "Ehrenschuld"), doch das wird bei den Japanern selten verwendet.
 

Prompt stießen unsere Dickschädel gegeneinander ~ Sorry, ich konnte einfach nicht widerstehen dieses typische Klischee mit einzubauen xD
 

Meine äußerliche Fassade hatte meines Erachtens nicht einen Moment gebröckelt. Die Mauer saß perfekt ~ mit 3 – Wetter – Taft ein gesprüht xDD
 

Die echten Blumen, die darin vorkommen sollten.

Edelweiß

Geranie

Glockenblume
 

Die Shakespeare – Zitate

„Oh, große Kräfte sind’s, weiß man sie recht zu pflegen. Die Pflanzen, Kräuter, Stein in ihrem Innern hegen“ ~ aus Romeo und Julia
 

„Unser Körper ist ein Garten und unser Wille der Gärtner, so dass wir, ob wir Nesseln drin pflanzen wollen oder Salat bauen, Ysop aufziehn´ oder Thymian ausjäten, ihn dürftig mit allerlei Kraut besetzen oder mit mancherlei Gewächs aussaugen, ihn müßig verwildern lassen oder fleißig in Zucht halten. Ei, das Vermögen dazu und die bessernde Macht liegt durchaus in unserm freien Willen“ ~ aus Othello, der Mohr von Venedig
 

„Hoffnung ist oft ein Jagdhund ohne Spur" ~ Die lustigen Weiber von Windsor
 

„Verliebte und Verrückte

Sind beide von so brausendem Gehirn,

So bildungsreicher Phantasie, die wahrnimmt,

Was nie die kühlere Vernunft begreift!“ ~ aus Ein Sommernachtstraum
 


 

Ich glaube, ich bin ab den Moment, wo Yamato vor dem Tisch mit den ganzen Plastikblumen steht total vom Thema abgetrifftet. *lol* das passiert mir öfters. Da kommen mir immer die ganzen Einfälle, die ich immer sofort nieder schreibe und dann... ist die Story völlig aus dem Ruder gelaufen -.- Sprich, ab dem Tisch musste ich vieles kürzen und umändern, sodass die Situatuion wieder in die Vorgabe passte. Ich schreibe ja sowieso immer viel zu viel und über tausende Ecken. Wenn ich etwas ausdrücken möchte, brauche ich für ein einzelnes Wort eine ganze Seite xD Also nicht böse sein, wenn ich einige Stellen nach Eurem Geschmack zu kurz gehalten habe. Sonst wäre die OS mir in den Händen … förmlich zerflossen ^^ Zumal ich drauf und dran war, alles als Plastikblumen zu verhökern, aber ich las noch Rechtzeitig den Kommentar von abgemeldet, das es vorzugsweise Echte sein sollten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von: abgemeldet
2010-03-07T15:57:59+00:00 07.03.2010 16:57
echt süß!
gefällt mir super!
Von:  dexdexgirl
2010-02-12T19:00:38+00:00 12.02.2010 20:00
find ich echt schön <3
Von:  Angel
2010-01-12T11:54:48+00:00 12.01.2010 12:54
So, für mich die dritte FF zu dieser Challenge ;)
Und wieder ganz anders als die Anderen *g*

Ich fand deine Geschichte sehr süß, wie Yama immer so schön von Tai schwärmt *kicher* und ich mag das du Kari mit eingebunden hast. Tai war auch sehr gut dargestellt, ich mag es wie er seine Gefühle durch die Blumen ausdrückt. Und so ein offenes Ende ... wie kanns du uns das nur antun?! *g*

Was mich in Bezug auf die Challenge ein bißchen stört: Das du uns die Bedeutung der letzten Blume vorenthalten hast und ich erst google bemühen musste ;P Aber dafür hast du unheimlich viele Zitate eingebaut!
Von:  Nikolaus
2010-01-08T00:57:23+00:00 08.01.2010 01:57
Oh mon amir, quelle chérie merveille!
Wirklich, wirklich, wirklich, ich musste bei diesem One-Shot heulen und lachen auf einmal. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, von diesem... Wattewunder zu schwärmen. Ich war die ganze Zeit so unruhig und mir war so nach fanartigem Quietschen zu Mute, dass ich einfach aufgestanden bin, mir die nächste Schokolade geschnappt und beim Lesen gegessen habe - und du ahnst es nicht, es hat alles nur noch schöner gemacht :D

Allein die Anfangsszene ließ mich dahin schmelzen. Wie du jedes einzelne Detail von Taichi beschrieben hast, seine Haare, seine karamellhaut, seine Augen und sogar seine Stirn, die doch eigentlich so unwichtig, und nur weil es Tai ist, wieder so wichtig ist. Mir wurde ganz schwindelig und allein wenn ich ihn mir so vorgestellt habe, hab ich auch Herzflattern bekommen! Es war so derbst realistisch, dass Yama ihn jeden Moment ansprechen wollte, es aber nicht getan hat und es doch nur auf 'Morgen' verschoben hat. Und dann kam das Morgen nicht einmal!

Er konnte Tai sehen, riechen und nur nicht fühlen - er konnte ihn nicht ansprechen und ich habe mit ihm gefiebert. Ja, meine Hände waren auch nass geschwitzt und ich hab auf der Unterlippe rumgekaut, wie sonst noch was. Das ging einem wirklich an die Nieren, sehr positiv natürlich <3

Tai in einer grünen Schürze, auf der eine lachende Sonnenblume zu sehen ist? Einfach zu niedlich, da hat Yama definitiv recht. Und wieso nicht einfach mal ein Foto von ihm machen, jeder hat doch gern was zu lachen! :) Obwohl man da ja nur verliebt seufzen kann, nicht?

Die Gespräche zwischen den beiden waren so schön... als es Yama dann rausgerutscht ist, dass er hier her kommt, weil es dort so schön nach Sonne riecht, dachte ich wirklich jeden Moment, dass Tai es heraus findet. Weil er ihn schon so oft gesehen hat oder was weiß ich. Vielleicht hat er ihn ja schon die ganze Zeit ebenfalls beobachtet - und nach dem Schluss hat er das ja definitiv getan!

Hätte die Bedeutung des Edelweiß' nicht schon vorher gewusst (von den eigenen Recherchen xD), dann wäre das ganze noch spannender geworden. Obwohl ich nicht sagen kann, dass es an Spannung gefehlt hat. Oder an Witz!

Ich hab mich vor Lachen gebogen, als Yama plötzlich von der großen Liebe gefaselt hat und Taichi dann meinte, es sei nur ein Geschäftspartner - ein zukünftiger. Und das nächste folgte sogleich, als Tai anfing zu schwärmen und Zitate aufzusagen, wie ein Professor in der Uni, mit der rosa Sonnenbrille auf der Nase. Sein Traum war allerdings immer noch das Geilste schlecht hin. Mit Yamas Kommentar danach hab ich mich gar nicht mehr eingekriegt. Ich konnte das Geräusch in meinem Kopf richtig hören, wie romantische Musik bei Tais Ausführungen plötzlich stoppt, man hört wie die Platte kratzt und dann kommt Yamas langezogenes "Okay" und der passende Sarkasmus! Einfach herrlich xD

Allerdings musste ich sowieso von Anfang an heulen, weil mich sein Geschwärme so an meinen U-Bahnjungen erinnert und das Ansprechen bei ihm verschiebe ich auch von Tag zu Tag. Ich konnte die Liebesbauchschmerzen wirklich fühlen... ;__; Glücklicherweise endete alles gut, auch wenn ich kurz den Eindruck hatte, dass es nicht so kommen würde. Wie er da so alleine in seinem Zimmer saß und nur der Computer und die Lampe an waren, sonst nichts - so herzzerreißend! Dieser dramatische Lauf durch den Regen, an all den Autos vorbei und vollkommen durchnässt - einfach zum Heulen! Und dann stößt er plötzlich gegen Hikari und die schickt ihn in den Blumenladen, indem schon sein Tai sehnsüchtig auf ihn wartet - ich hab mich nicht mehr eingekriegt vor glücklichem Heulen! Das war einfach... so mitreißend, dass ich jetzt bestimmt jedes Mal anfangen muss zu heulen, wenn ich Blumen und einen hübschen Mann daneben sehe *lach*

Ich bin immer noch so verzaubert, dass ich eigentlich gar nichts an Kritik sagen will. Und um ehrlich zu sein, hab ich das Fehlersuchen und den Kram schon nach einer ganzen Weile aufgegeben, weil ich einfach nicht mehr konnte. Yama und Tai waren so~ viel spannender. Aber mir ist auch aufgefallen, wie den anderen zuvor auch schon, dass du manchmal sehr sprunghaft bei den Zeiten bist. Es heißt aber auch 'im Moment' und nicht 'in Moment'. Doch ich denke, dass sind nur Tippfehler (ich will gar nicht wissen, wie viele Tippfehler ich allein in diesem Kommentar vor Aufregung hinterlassen habe ^^'). Und was interessieren einen eigentlich schon groß Fehler, wenn die Geschichte toll ist? Natürlich, die Perfektion ist schön, aber der Weg ist lang und mühsam und manchmal einfach nicht nötig :D

GLG
Nikolaus
Von:  Selenay
2010-01-03T15:03:13+00:00 03.01.2010 16:03
So, hier endlich - leider sehr verspätet - ein Kommentar zu deiner Story! Und ich finde sie keineswegs grottig, nicht mal ansatzweise! Hier und da waren einige Schreib- und Zeitfehler, die leicht gestört haben, aber das hielt sich noch in Grenzen. Ich finde es einfach total putzig wie total verknallt Yama in Ichi ist, dass er sogar an rosa Watte denkt. *grins* Echt total süß. Und das er Werbung für Antipickelcreme macht, da musste ich echt laut loslachen. xD
'Da half nur eins: Pobacken zusammen kneifen und durch!' Das fand ich auch irgendwie extrem witzig.
Deine Beschreibung von Ichi gefällt mir auch total, wie einfühlsam er von den Blumen spricht und die Shakespeare Zitate haben da echt wunderbar hineingepasst. Ich denke die Stelle gefällt mir am besten, die war wirklich, wirklich toll.
Das Ende war aber richtig fies! Ich mag offene Enden eigentlich ganz gern, aber ich wüsste zu gern wie es weitergegangen ist und was aus den beiden geworden ist. Na ja, das bleibt dann halt meiner Fantasie überlassen. *g*
Die Story hat mir echt total gefallen! ♥
Von:  Kuschelkatze
2009-12-23T22:19:06+00:00 23.12.2009 23:19
Hmm, nun gut XD
Ich fand sie total süß und sie hatte eine eigenwillige Sprache *gg*. Das unterscheidet sie von vielen anderen FFs ^^.

Hmm, Open End, ja XD An dieser Stelle hätte ich mir aber ein klares Ende gewünscht <.< Naja, man kann nicht alles haben :D
Von:  Andromeda
2009-12-23T15:56:02+00:00 23.12.2009 16:56

also deine fanfic ist ja totaler zucker <3

ich habe selten so eine liebevoll verpackte idee gesehen. ich konnte mir yamato so herrlich vorstellen, wie er vor dem blumenladen steht und seine hormone samba tanzen. und natürlich war yamatos selbst-sarkasmus wunderbar treffend. ich liebe es, wenn man diese charakterseite an ihm zur schau stellt, weil man einfach immer kichern muss.

und tai. tai in diesem wunderschönen blumenladen. es war eine göttliche und paradiesisch angehauchte vorstellung. auch wie tai seine ganzen gefühle - wörtlich genommen - durch die blume gesagt hat, hat wirklich zu tais verschmitztem verhalten perfekt gepasst.

und kari hab ich auch gemocht. sie war so herrlich frech und das kleine geplänkel, dass kari yamato nicht erkannt hat, hat mich zum seligen grinsen gebracht.

diese fanfic ist wirklich süß und fluffig und wie pinke zuckerwatte. allein diese ausgefallene ausarbeitung mit den vorgaben der challenge ist sehr sehr gelungen.

glg
Dromi
Von: abgemeldet
2009-12-22T15:30:26+00:00 22.12.2009 16:30
Yes, Erste! Und endlich ist sie on. <3

Ich liebe die Idee, mir Taichi als fanatisch-leidenschaftlichen Blumenverkäufer vorzustellen! Ich finde, da kommt seine etwas feinfühligere Seite mal richtig zu Geltung. Sowieso ist es einfach süß, wie er mit so viel Liebe von den Blumen und indirekt von Yama redet. Mit dem konnte man nämlich so richtig mitleiden und -schwärmen. Der arme Kerle. XD Aber Gott sei Dank hat er ja noch bekommen, was er wollte. (Zumindest hoffe ich das für dich, bei diesem offenen, aber sehr süßen Ende... *huuuust*)

Wenn ich eine kleine Kritik anmerken muss, ist mir eigentlich nur aufgefallen, dass du vielleicht ein bisschen oft zwischen den verschiedenen Zeiten hin- und hergesprungen bist, also von der Vergangenheitsform in die Gegenwart gewechselt hast und wieder zurück. Aber das lässt sich bei einer LKW-Ladung Zucker, die in wunderschöne Bildsprache verpackt wurde, leicht und gerne übersehen. :)

Also wirklich top! Kein Grund, dein Licht unter den Scheffel zu stellen, Madame! <3


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