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Aquamarin

von

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Kapitel 2

Jenna saß auf den stufenartigen Ausläufern der Inseln, während Fuuka neben der Statue auf und ab schritt. Die Frage war, was sie jetzt tun sollten. Sie waren so überstürzt aufgebrochen, weil sie wissen wollten, was es mit dem Traum auf sich hatte. Aber ihr einziger Anhaltspunkt hatte nur noch mehr Fragen aufgeworfen… Verwirrt sah sie gen Horizont, um sich ein wenig Seelenfrieden zu schaffen, war aber nur noch verwirrter, als sie dort einen gigantischen Turm sah, der groß genug war, dass man ihn wohl von überall her sehen konnte. Warum war er ihr noch nie aufgefallen? Plötzlich ging ihr ein Licht auf. Das waren sicher das komische Boot und der Junge von eben! Sie stürmte die Insel hoch und besah sich die Statue genauer. Zuvor war sie noch aus Lehm oder so etwas gewesen, aber nachdem Fuuka die Kugel in ihren Händen platziert hatte war sie explodiert und strahlend rot geworden. Davor hatte sie den Turm noch nicht gesehen. War er dadurch aufgetaucht?

Fuuka beobachtete sie.

„Ist dir irgendetwas eingefallen?“, wollte sie von ihr wissen.

„Nein… Nicht wirklich… Nur, ist dir vorher schon mal irgendwann dieser Turm da aufgefallen?“

Ihre Freundin verneinte und besah sich, nun darauf aufmerksam gemacht, mit großen Augen das Gebilde.

Jenna erzählte ihr von ihrer Vermutung. Eine andere Möglichkeit wollte ihr spontan nicht einfallen. Sie schlug vor, zu der anderen Insel zu fahren, die, die sie auf dem Foto gesehen hatten. Vielleicht würden sie dort doch etwas mehr herausfinden.
 

Wenige Stunden später hatten sie ihren Zielort erreicht und mussten feststellen, dass auch dort die braune Statue einer diesmal leuchtend blauen Platz gemacht hatte.

Etwas deprimiert standen sie vor der leuchtenden Statue und wussten nicht, wie es nun weitergehen sollte.

Schließlich war es Jenna, die als erste etwas sagte: „Ich… Ich möchte noch die dritte Insel suchen.“

Ungläubig sah Fuuka sie an. Von einer dritten Insel hatten sie bisher mit keiner Silbe gehört.

„Wie jetzt?“, sprach die Rothaarige ihren Zweifel sofort aus, „Dritte Insel? Wo soll jetzt bitte eine dritte Insel herkommen?“

Das Mädchen mit den orangenen Haaren begann sofort damit sich die Hände an die Hüften stemmend zu verteidigen.

„Denk doch mal nach!“, fuhr sie ihre Freundin an, „Ich hatte auch noch einen Traum und der handelte nicht von dieser Statue. Außerdem gibt es doch drei Triforcedinger. Du weißt schon, tri heißt drei und so, außerdem hat das merkwürdige sprechende Boot, was im Übrigen echt schräg war, uns das erzählt.“

Gegen Ende hin wurde sie immer ruhiger und zum Schluss hatte das Mädchen bereits ihr übliches Grinsen aufgesetzt, während sie sprach. Fufu machte kurze Zeit ein angestrengt nachdenkendes Gesicht, ehe sie den Kopf schief legte und letztendlich erwiderte: „Also…drei Inseln?“

„Nein. Fünf.“, lachte Jenna augenrollend, „Natürlich, hörst du mir überhaupt zu?“

Nachdem die Beiden endlich ausdiskutiert hatten, dass es sich wirklich um genau drei Inseln handeln musste, schwammen sie die paar Meter zu ihrem Kahn und lichteten den Anker um sich auf den Weg zu machen. Dabei vergaßen sie im Eifer des Gefechts, dass sie nicht einmal die genaue Lage der Insel kannten.
 

Das Wetter war stürmisch geworden, der Regen prasselte unaufhörlich auf das Holz und meterhohe Wellen brachten ihren Kahn ins Schwanken. Wenn es so weiterging würden sie die dritte Insel nie erreichen, weil sie vorher auf dem Meeresboden landen würden. Fuuka stemmte sich mit voller Kraft gegen die Ruderpinne, damit ihr Boot nicht aus dem Gleichgewicht geriet. Jenna sprach sie nicht an. Eine falsche Bewegung und es würde aus mit ihnen sein. Sie krallte sich an der Reling fest, um nicht hinausgeschleudert zu werden und heftete ihren Blick aufs Meer. Irgendwo… irgendwo musste eine Insel sein, auf der sie Zuflucht suchen konnten bis das Unwetter abgeflaut war. Sie versuchte zwischen den Wellen etwas zu erkennen. Doch es war vergeblich… Am Himmel schwirrten zigtausende Möwen, ihr Kreischen klingelte in Jennas Ohren.

Eine Welle, größer als alle anderen drohte sie zu versenken.

„FUUKA! WEICH AUS!!“, brüllte Jenna verzweifelt.

Doch sie konnte nichts mehr tun. Eine eisige Wasserfront schwappte über das Boot, rammte sie gegen die Reling und nagelte sie dort fest. Sie konnte nicht gegen den Wasserdruck ankommen und bekam keine Luft mehr. Sie dachte schon, sie würde sterben, aber dann lief das Wasser ab und sie konnte ihre Lungen wieder mit Luft füllen. Sie richtete sich auf, um auf andere so riesige Wellen vorbereitet zu sein… Und jetzt wusste sie auch, woher diese Monsterwelle überhaupt kam…

Vor ihrem Kahn ragte der Kopf - war es überhaupt der Kopf? - eines riesigen Tintenfisches aus dem brausenden Meer. Es war grau, riesig und hatte wohl mehr gelbe Glubschaugen als es Tentakeln hatte. Schnell drehte sie sich zu Fuuka um, zum einen um zu überprüfen wie sie die Wassermassen überstanden hatte, zum anderen um zu sehen, ob sie einen Plan hatte, was sie jetzt tun sollten.

Keuchend war sie über die Pinne gebeugt. Ihr Gesicht war bleich und sie sah aus, als müsste sie sich gleich übergeben.

„Was ist das für ein Ding?!“, japste sie ihrer Freundin zu.

Sie bekam nur ein Schulternzucken als Antwort. WAS das war wollte sie zwar auch wissen, aber wichtiger war, WIE sie aus dieser Sache wieder rauskommen sollten, denn es sah nicht so aus, als würde das Monster sie einfach so wieder gehen lassen. Plötzlich tat sich ein Strudel auf, der sie in kreisförmigen Bewegungen um den Riesenoktopus herumspülte, immer weiter in seine Mitte.

„Aaaaaaaaah!! Verdammt, was sollen wir machen?!“, kreischte ihre Freundin.

Jenna hatte keine Ahnung. Wenn sie doch bloß eine Fernkampfwaffe hätten… Aber mit ihrer Ausrüstung konnten sie nichts gegen den Oktopus ausrichten, sie kamen ja nicht einmal an ihn ran! Sie rannte ins Schiffsinnere, um nach irgendetwas zu suchen, was ihnen möglicherweise helfen konnte.

Fuuka hatte die Ruderpinne mittlerweile aufgegeben, bei dem Sog würden sie sie nicht brauchen. Stattdessen ging sie aufs Deck, lehnte sich an die Reling und überlegte angestrengt. Sie bekam kaum mit wie Jenna mit einem Beutel wieder das Deck betrat. Sie waren der Mitte des Strudels schon gefährlich nahe gekommen, als Jenna eine dieser orangenen Früchte hervorzog, die bei Terrihändlern verkauft wurden. Was genau sie damit erreichen wollte, war ihr schleierhaft. Wollte sie das Monster etwas solange füttern bis es keinen Hunger mehr auf sie hatte? Doch ein paar Sekunden später ging ihr ein Licht auf. Jenna balancierte die Putput-Frucht auf ihrem Kopf bis eine der zahllosen Möwen von oben herabgeschossen kam. Jenna fiel in eine Trance und Fuuka fing sie auf bevor sie auf dem harten Holz landen konnte.

Jenna flehte zum Himmel, dass ihre Idee funktionieren würde, aber etwas Besseres war ihr einfach nicht eingefallen… Durch die Putput-Früchte konnte die mit ihren Gedanken Möwen steuern. Es war als wäre ihr Geist auf die Möwe übergegangen. Sie blickte zurück. Fuuka passte auf ihren Körper auf, soweit so gut… Es war stürmisch und sie war es nicht gewohnt einen Möwenkörper zu steuern, sodass sie ein wenig trudelte. Sie flog sich ein und sobald sie den Dreh wieder raus hatte steuerte sie direkt auf eins der gelben Riesenaugen zu. Es konnte noch so stark sein, bei so vielen Augen, MUSSTE das eine Schwachstelle sein! Als der Schnabel der Möwe in eins der Augen piekste heulte der Tintenfisch schmerzerfüllt auf. Erleichtert pickte Jenna auch auf die anderen Augen ein. Bald würde dieses Mistviech genug von ihnen haben und wieder verschwinden! Als sie das achte Auge erwischt hatte, wurde es dem Monster zu viel und es verschwand mit einem lauten Kreischen zurück ins Meer.

Zusammen mit dem Strudel flaute auch der Sturm ab. Erschöpft hingen die beiden Mädchen über der Bordwand. Sie brauchten dringend eine Waffe, falls noch einmal so ein Viech auftauchen sollte…
 

Sie machten auf einer kleinen Insel halt, auf der nur ein Haus stand, das sie nicht reinlassen wollte. Aber es sollte eh nur ein kleiner Zwischenstop werden, um sich von diesem Ungeheuer erholen zu können. Kurze Zeit später würden sie wieder in See stechen können und sich auf die Suche nach der dritten Insel machen. Es war Nacht und beide Mädchen starrten in den Sternenhimmel. Als Fuuka über alles nachdachte, musste sie unweigerlich daran denken, dass ihre ganze Aktion eigentlich vollkommen seltsam war. Sie waren so überstürzt aufgebrochen, nur wegen einem Foto. Sie hatten ein sprechendes Boot getroffen und erfahren, dass sie etwas mit den 3 Göttinnen zu tun haben mussten. Sie suchten nach den Inseln, obwohl sie wohl nicht mehr dadurch erfahren würden. Es war Glück, dass sie das sprechende Boot getroffen hatten. Ohne es wären sie immer noch keinen Schritt weiter… Sie legte sich auf die Liege neben dem Wasserfall und schlief ein. Sie sah nur noch, wie Jenna es sich neben ihr gemütlich machte…



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