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Mistress Of Death

Gebieterin des Todes
von

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Ich erinnere mich lediglich an diese eiserne Kälte, die mir unaufhaltsam über die Haut gekrochen war, bevor ich in gewohnter Umgebung und in den Armen eines Mannes

- meines Mannes, aufgewacht war.

Eine Erklärung für das, was mir in letzter Zeit so oft wiederfahren war, fand ich zunächst nicht. Selbst diese würde es wohl kaum geben, wenn ich mit jemanden darüber redete. Das redete ich mir zumindest ein. Denn in Wirklichkeit hatte ich Angst.

Angst vor der Wahrheit. Angst vor dem Wahnsinn, der ´auf der anderen Seite´ auf mich warten und die Gelegenheit ergreifen würde, mir den Gar auszumachen.

Auch, wenn ich bis jetzt noch überhaupt nicht wusste, was oder wer davon profitieren könnte, war ich mir fast schon sicher, dass es neben diesen liebevollen Lichtern in der kalten Dunkelheit weitaus mehr geben musste, als nur das, was man mir zeigte.

Diesen Gedanken jedoch erst einmal bei Seite schiebend schlug ich die Augen auf und starrte in das tränennasse, fassungslose Gesicht meines Mannes, meines Gefährten Rio.

Meiner trockenen Kehle entfuhr ein seltsamer Laut. Ich konnte nicht auf Anhieb etwas sagen, zu sehr irritierte mich der Anblick dessen, was ich vor mir sah.

Abgesehen von den Blut auf seinen Lippen, die er sich vermutlich mit den spitzen Fangzähnen in seinem Schockzustand zerbissen haben musste.

“Dylan...”, hauchte er mit rauer, kehliger Stimme.

Ich wusste zunächst nicht wirklich, wo mir der Kopf stand.

Ich hatte nur geschlafen, auch wenn meine Haut unerklärlicher Weise eiskalt und bläulich angelaufen war. Oh, mein Gott, Moment mal. War ich etwa tot? Warum konnte meine Hauttemperatur unter die Normalgrenze sinken, wenn die äußeren Umstände doch ganz andere waren?

Mühevoll richtete ich mich auf. Der Kopf schmerzte mir schwer, während Rio meiner Geste folgte und noch immer völlig in Tränen aufgelöst war.

“Was ist passiert?”, fragte ich ihn von seinem Anblick irritiert, bevor Rio sich letztendlich über mich beugte und meinen Oberkörper in seine glühende Wärme zog.

“Dein Herz hat plötzlich einfach aufgehört zu schlagen.”, flüsterte er mit einem Hauch gegen meinen Hals. Sein Körper vibrierte an meinem und sein Herzschlag übertönte beinahe meinen eigenen, sodass mir förmlich ein Schauder über den Rücken lief.

Ich verstand plötzlich nichts mehr. Weder das, was er mir gesagt hatte, noch das, was den Inhalt meines vermeintlichen ´Traumes´ erklären würde.

Rio schob mich von sich und betrachtete mich, als könnte ich wohlmöglich Folgeschäden von einem schweren Verkehrunfall davongetragen haben. Sein Blick wanderte besorgt über meinen Körper. Und als seine Augen mir verrieten, dass er nichts entdeckt hatte, zog Rio mich erneut an sich.

“Was ist nur passiert, Dylan? Was?”, reagierte der Vampir nahezu seufzend und erneut den Tränen nah, während seine Hände flach und warm sich gegen meinen Rücken pressten.

Ich schloss die Augen, ließ mich von seiner Wärme gefangen nehmen und hoffte inständig, dass das, was er mir berichtet hatte, wirklich nur ein böser Traum gewesen war.

“Rio...”, kam es mir über die Lippen, die des weiteren krampfhaft versuchten, noch einige tröstende Worte hervorzubringen, es aber nicht schafften, da sie in den nächsten Sekunden auch schon von seinen verschlossen wurden.

Beinahe stürmisch, fest, aber dennoch warm und bedeckt mit seinem süßen Blut, welches meine Zunge wie aus Reflex bereits gekostet hatte.

Erfüllt von der Wärme, die in reißenden Wellen durch meinen Körper wanderte, presste ich meinen Körper noch etwas mehr gegen seinen, ertastete damit jedes spürbare Zucken und Spielen seiner Muskeln unter meinen Fingern.

Als wollte es kein Ende nehmen.

Er hat mich geliebt. Er hat mich geliebt, wie es noch nie jemand zuvor getan hat. Und es war nicht nur einzig und allein die Liebe, die ich dabei spüren konnte. Es war weitaus mehr.

Es ging mir unter die Haut, was seine Sehnsucht, sein Verlangen, seine Angst um mich alles auslösen konnte. Und es waren nicht nur seine Augen, die mich nun ansahen und mir zu verraten versuchten, dass sein Leben ohne mich keinen Sinn haben würde.

“Du warst tot.”, höre ich seine Stimme sagen, immer und immer wieder.

Immer wieder rauschten mir diese Worte wie ein Echo durch den Kopf. Und es dauerte seine Zeit, bis ich begriff, was er damit zu sagen versuchte.

Ich war tot, scheintot, war für einen kurzen Augenblick gestorben.

Was währenddessen geschah wusste ich nicht. Flüsternde Stimmen und eisige Kälte waren alles, an was ich mich bis zum besagten Zeitpunkt erinnern konnte...
 

“Und du hast wirklich nichts weiter gesehen oder gefühlt? Das ist wirklich seltsam.”, bemerkte Lucan einige Stunden später, nachdem er seine Brüder und deren Gefährtinnen zu einer Konferenz zusammengerufen hatte. Was sollte ich ihm denn erzählen, ohne, dass er oder die Anderen mich vielleicht für verrückt hielten?

Da ich bis dato selbst noch keine Logik an diesem Vorfall feststellen konnte, schwieg ich zunächst noch über meine Wahrheit - über das, was nur ich wusste. Ich würde herausfinden, was mit mir passierte.

Zumindest hoffte ich es. Und das noch, bevor eine ganze Eskorte unser Hauptquartier stürmte und der Meinung war , mich im Krankenflügel einzusperren und unter Beobachtung zu halten.

Es fühlte sich so grausam an, so einsam, kalt und leer. Und das nicht nur, wenn die Nacht hereinbrach oder das dröhnende Signal der Sauerstoffmaschine mich beinahe in den Wahnsinn trieb.

Ich wachte jede Nacht schweißgebadet im Bett auf. Beim ersten Mal war ich allein.

Doch schon beim darauffolgenden Mal war es Tess, die meine Hand-, sowohl auch Fußgelenke mit Schnallen am Bett befestigte. Oh, Gott, was passierte nur mit mir?

War nicht das der wahre Albtraum, indem ich gefangen war?

Der Albtraum, in welchem mich dunkle, böse Augen anstarrten, jagten, mir unter die Haut krochen, nur um ein bisschen meiner Wahrheit zu erfahren? Alles mit Gewalt?

Ich durfte meinen Mann nicht sehen. Das Einzige, was ich mitbekommen durfte, waren seine aufgebrachten und wütenden Schreie meines Namens, der durch die Flure hallte.

Tagtäglich sein Gebrüll, das Echo in meinem Kopf, und die Erinnerung an seine Worte: “Du warst tot.”. Ein reges Stimmendurcheinander war für die folgende Nacht für mich kaum noch wahrnehmbar gewesen, denn ich schlief wieder diesen tiefen Schlaf. Erneut versank ich in den rauschenden Klängen der unbekannten Flüsterstimmen. Wieder einmal war ich tot.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Leons_Heart
2010-11-03T10:42:22+00:00 03.11.2010 11:42
Hui
also das kapitel ist dir echt gut gelungen... ich find, du hast die gefühle und gedanken und alles von ihr und ihrem mann gut rüber gebracht... bin schon gespannt, wie es weiter gehen wird... ^^
Von:  Mamawolf
2010-01-31T17:25:52+00:00 31.01.2010 18:25
Wow kann ich nur sagen das hört sich einfach nach mehr an ich hoffe das da auch bald mehr kommt. Ich bin ein riesen Fan der Midnight Breed Reihe und finde deine Fanfiction einfach klasse. Hast du nicht lust bei meinem Lara Adrian Schreibwettbewerb mit zu machen ich würde mich riesig freuen ^^
Schreib weiter so gut
Von: abgemeldet
2009-12-22T21:22:14+00:00 22.12.2009 22:22
mmmmh...

Dafür dass du damals so einen Terz darum gemacht hast, dass du keine Zeit mehr hast, während du an dieser Fanfiktion arbeitest, bin ich ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht.
Nur ein Kapitel, gut 500 Wörter?
Da hätte ich mehr erwartet....

Sonst ist es ganz gut geschrieben, aber bei so wenigen Wörtern kann man das echt nicht sagen.

Gruß
Von:  -Vishous-
2009-11-20T21:51:56+00:00 20.11.2009 22:51
Also ich hab dir ja schon gesagt das ich deinen Schribstil sehr gerne habe. Ich möchte gerne weiter lesen also auf auf tipp mal fleißig.
Ich kenne zwar die Bücher jedoch nicht alle aber trotzdem finde ich es sehr gut.

LG
V
Von: abgemeldet
2009-10-07T14:48:34+00:00 07.10.2009 16:48
Ausnahmsweise scheine ich einmal die erste zu sein.
Eine Midnight Breed Fanfiction finde ich persönlich eine sehr gute Idee, denn ich liebe die Reihe. Diese ist wahnsinnig toll geschrieben und man darf natürlich nicht die heissen Kerle vergessen! |DD
Aber nun zu deiner Fanfition.
Ich hätte jetzt mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass mir die Fanficiton so gut gefallen würde.
Mir gefällt dein Schreibstil, die Art wie du Sätze formulierst bei denen ich dauernd denken muss: 'Warum fällt mir solch ein Satz oder Wort nie ein?'
Finde es wie gesagt wirklich toll, allerdings ein bisschen zu kurz. Da du ja schon so toll schreibst, hätte ich mir da noch etwas mehr gewünscht.
Freue mich allerdings auf das nächste Kapitel, hoffe das wird ebenso toll.

Lg abgemeldet


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