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Three Daydreams I

Azuma & Jo - Slowly sliding sins
von

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Azuma & Jo - Slowly sliding sins

Azuma & JoSlowly sliding sins:
 

“Ich habe dir gesagt, du sollst besser aufpassen. Du bist zu unvorsichtig.”

Ich schwieg. Deine dunkle Stimme und ihren unmerkbar sanften Unterton, fest in mein Gedächtnis gegraben. Ich wusste, dass diese Worte alles waren, was ich im Moment von dir bekommen konnte, egal was ich versuchen würde. Du warst jetzt nicht bereit. Du hattest immerzu Angst.

„Wo bleibst du?“

Sachte lächelnd ging ich weiter. Meine Haare kitzelten einen Moment mein Gesicht, als ein leichter Windhauch an uns vorüber zog. Als ich aufsah, blickte ich in deine unergründlichen, dunklen Augen. Einzelne Haarsträhnen wehten zwischen uns vorüber.

„Ich war nur in Gedanken.“
 

Unterschwelliges Brummen zwang uns zur Seite und dich dazu zu schweigen. Ich weiß, dass du mir nicht glaubtest. Diese Antwort reichte dir bei weitem nicht. Beinahe musste ich lachen, als wir hinter dem Auto weiter gingen und mir der widerliche Gestank der Autoabgase in die Nase stieg. Er passte zu meinen Gefühlen.

Vergiftet. Allein.
 

Doch ich sagte nichts und ging weiter. Stattdessen lauschte ich auf deinen so vertrauten Schritt. Mit geschlossenen Augen flog ich einfach dahin. Wenn ich mich nur auf deine Schritte, deine unweigerliche Gegenwart konzentrierte, dann konnte ich alles spüren.

Deine Hand… so sanft… so stark… wie sie immerwährend über mir schwebt, über mich wacht und mich beschützt. Deine Angst… so stark …. so verborgen…, wie sie dich schützt und schier für immer die Welt von dir schiebt. Deine Wärme, deine Sanftheit. Deine Scheue, deine Furcht. Und die rohe Gewalt, wenn du mich von dir stößt.

Ich lächelte bitter. Ich vermisse dich, Takashi…
 

„JO!“

Deine erschrockene Stimme riss mich zurück und meine Augen flogen auf. Doch ich sah nur vorbei fliegende Wände. Lautes Quietschen ertönte und ich spürte den harten Aufprall. Dann war alles fort, alles vorbei. Alleine deine Arme, die mich hielten und der angenehme Geruch, der nur in deiner Nähe existiert, drangen zu mir durch. Ich sah die Angst. Ich sah die anderen Menschen, aber vor allem nur dich. Du sprachst mit mir. Ich hörte deine Stimme, deine Worte nicht.

Bis ich mich endlich wieder lösen konnte.
 

„Es tut mir leid. Es geht mir gut.“ Ungläubigkeit traf mich aus deinen Augen. „Es ist wirklich alles okay. Das Auto hat mich gar nicht erwischt. Du warst es, der mich von den Füßen gerissen hat.“ Als du mich beschützt hast.
 

„Sind Sie ganz sicher? Es tut mir unsagbar leid! Ich habe in der Kurve überhaupt niemanden kommen sehen!“ Ich lächelte die Frau nickend an, doch du warst ungnädig. „In einem Parkhaus fährt man nicht so schnell. Dann kann so etwas auch nicht passieren.“ Sie entschuldigte sich nochmals, verbeugte sich. Ich sagte nichts. Du hattest mich nicht los gelassen. Noch immer spürte ich deinen Arm um meine Taille, der mich hielt und stützte.
 

„Möchten Sie vielleicht in ein Krankenhaus? Ich kann sie sofort hin fahren. Das ist…“ „Nein. Es ist alles in Ordnung, wirklich.“ Dein Blick durchbohrte mich. „Vielleicht solltest du das besser überprüfen lassen.“ Wieder lächelte ich. „Nein. Es geht mir gut. Fahren Sie nur. Es ist absolut alles in Ordnung. Ich habe mich auch nur tierisch erschrocken.“ Lachen ertönte. Die Junge Frau stimmte mit ein, bevor sie mit einem letzten Vergewissern davon fuhr.

Und dich und mich wieder alleine ließ.
 

„Komm. Auf geht’s. Wir müssen noch etwas besorgen.“ Deine Blicke durchbohrten mich. Ich spürte das, so deutlich. „Jo. Du solltest ins Krankenhaus.“ „Warum? Mir fehlt doch nichts?“ Ich drehte mich endlich wieder um, hinein in deine Umarmung. Mein Herz machte einen Hüpfer, doch ich konnte nicht darauf hören. Ich weiß, dass du nur darum nicht zurück wichst, weil deine Sorge die Angst überdecken kann. „Ich bin unversehrt. Du hast mich gerettet, Takashi…“
 

Ich lächelte, bitter, erkennend, was ich zu erkennen erwartet hatte. Wie sich in deinen Augen ebenfalls Erkennen wider spiegelte und sie sich dann wieder verschlossen. Doch ich wich diesmal nicht zurück. Nicht jetzt. Nicht…
 

Vorsichtig strich ich mit einer Hand über deine Wange. Du ließt es zu, den scheuen Blick, der nach außen hin nie so wirken würde, direkt in meine Augen gerichtet. Vorsichtig schmiegte ich mich mehr an deinen warmen Körper und fuhr deine Wangenknochen entlang bis zu deinem Hals hinunter.

„Was willst du?“ Lächeln. „Ich fühle mich wohl doch etwas schwach…“

Du wusstest genauso gut wie ich, dass es ist nicht wahr war und du zeigest es mir deutlich mit deinem Blick, doch ich hörte nicht auf. Ich konnte nicht. Stattdessen kam ich noch näher an dich ran. „Azuma…“ Meine Arme legten sich allmählich um dich. Mein Griff wurde immer stärker. Sachte schloss ich die Augen und atmete nur deinen wunderbaren Geruch ein.
 

Als ich meine Augen wieder sehnsüchtig öffnete, wusste ich, dass du nicht gehen konntest.

So vieles in deinem Blick, was mir weh tun würde, doch ich konnte es nicht beachten. Ich ertrank stattdessen lieber in deinen Augen. Diesen dunklen, sanften Augen, die früher einst mir allein gehört hatten.

„Wenn du doch nur noch einmal so wie früher auf mich sehen könntest…“
 

Ich spürte deine Lippen, so dicht vor meinen. Dein Atem strich meine eigenen ganz sanft und ich konnte meine Augen nicht länger offen halten. Sie fielen zu und überließen mich ganz dir, dessen Lippen leicht zu zittern begonnen hatten. Auch deine Mauern sanken allmählich und es bedurfte nur eines leisen, bittenden Wispern, bis ich spürte wie dein Griff fester wurde und deine Lippen sich endlich auf meinen Bewegten.

Ich gab mich dem hin. Was immer du mir geben kannst, werde ich aufsaugen, so gut ich kann.
 

Weil ich dich liebe, weil ich dich brauche und weil ich nicht deine Geduld hab, dass ich ewig auf deine Zutraulichkeit warten kann.

_________________
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Haeufchen
2012-07-17T19:50:25+00:00 17.07.2012 21:50
Das war schön... <3
Ich mochte es wie sehr Jo doch an ihm hängt...
Sein ein und alles...
Antwort von:  Haeufchen
11.10.2016 20:55
Hab es mal wieder gelesen, nicht das ich mich dran erinnern konnte, aber der Schreibstil gefiel mir ganz gut. ^^
Von:  Hikaru-Chan
2010-05-23T08:59:38+00:00 23.05.2010 10:59
Wow, einfach herrlich! Ich bin ehrlich beeindruckt!
Ich fühlte mich wie im Manga, so gut ist das nachvollzogen :D
Jo ist so.....wie immer eben, so wunderschön melancholisch und traurig und überhaupt einfach zauberhaft.
Die beiden hast du wirklich sehr gut hinbekommen.
Es gibt ja nicht viele, die die beiden verstehen, und es ist schon schwierig sich in ihre Charaktere hineinzuversetzen.
Echt super gelungen!!

mit lieben Grüßen

Ancel

Von:  Deikith
2009-08-27T21:22:58+00:00 27.08.2009 23:22
So, da ich es auf LJ ja schonmal gelesen habe, kann ich direkt zum Kommi übergehen (auch wenn ich es gleich nochmal lesen werde, weil ich es so schön fand).

Ich mag zum einen die Art, wie du die Charaktere beschreibst, sie sind IC, was schonmal sehr lobenswert ist, gleichzeitig gestaltest du sie ein wenig flexibel, um sie deinen Geschehnissen anzupassen. Das ist vollkommen in Ordnung und es stört ihre Charakterzüge nicht.

Gleichzeitig finde ich es schön, wie du die sanfte Spannung halten kannst, welche die ganze Story über einfach total greifbar scheint.

Sehr schön <3


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