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Visual Kei One Shots

Eine OS-Sammlung rund um das Thema Visual Kei und ihre Bands~
von

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Something between You and Me

Heute Morgen war er unsanft von seinem Wecker aus dem Schlaf gerissen worden, doch nachdem er diesen lästigen Gegenstand wieder ausgeschaltet hatte, wurde ihm auch schon die Decke weggezogen und ein warmer Körper schmiegte sich wie als Entschuldigung an seinen eigenen.

Der Braunhaarige kam nicht umhin zu lächeln, ehe er auch schon die Augen aufschlug und in die unschuldig drein blickenden Augen seines Freundes sah.

„Jetzt tu nicht so unbeteiligt, nachdem du erst gerade so gemein zu mir gewesen bist.“

„Gemein? Ich habe dich nur wecken wollen. Du weisst, dass die anderen gewaltig etwas dagegen haben werden, wenn du zu spät aufkreuzt.“

Der Kleinere grinste verschmitzt, hauchte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen und stand schliesslich wieder auf. Dem Älteren entwich ein Murren, weil ihm nun auch noch die letzte Wärmequelle genommen wurde, und er musste wohl oder übel aufstehen.

Im Schnelldurchlauf hatte er sich im Bad fertig gemacht und umgezogen, bevor er in die Küche ging, wo bereits eine dampfende Tasse Kaffee auf ihn wartete. Das Frühstück verlief ziemlich schweigsam und dann brachen die beiden auch schon auf, um pünktlich in ihrem Proberaum zu erscheinen.
 

„Morgen~“, begrüsste der Drummer mit fröhlicher Stimme seine Bandkollegen, die durch die plötzliche Begrüssung entweder überrascht zusammenzuckten oder nur skeptisch eine Augenbraue hoben.

„Wieso bist du jeden Tag so gut gelaunt?“

„Weswegen sollte ich das nicht sein? Draussen scheint die Sonne, das Laub hat schon damit angefangen, die schönsten Herbstfarben anzunehmen… Alles in allem doch ein wunderbarer Tag heute, nicht?“

Ryouga seufzte leise und schüttelte leicht den Kopf.

„Jetzt lass ihm doch seine gute Laune, Ryouga. Ist doch niedlich, wie er sich so freut~“, mischte sich nun auch IV, der auf der Couch sass, ein und grinste, als der Angesprochene die Augen leicht verdrehte.

Shin, der neben ihm sass, schmunzelte nur und drehte sich zu den eben Angekommenen um.

„Ach, Leader-sama, wie hast denn du es geschafft, pünktlich hier zu erscheinen?“, fragte der Sänger und war sichtlich amüsiert.

„Bestimmt hat ihn Ko-ki aus dem Bett geworfen.“

„Das ist nicht wahr, IV. Ich habe ihn ganz human geweckt…“ Der leicht Grössere blies beleidigt die Backen auf und drehte sich zu dem Leadgitarristen.

„Sag ihnen, dass es so war.“

„Wenn du es als human definierst, mir die Decke wegzuziehen…“, fing Reno an und wurde hierfür gleich in die Seite geboxt, was ihm nur ein Grinsen entlockte.

„So, um meiner Autorität als Leader gerecht zu werden, sage ich jetzt mal, dass wir genug herumgealbert haben. Die Proben sollten schliesslich auch irgendwann mal beginnen. Ich pack noch schnell meine Gitarre aus, du gehst zu deinem Schlagzeug und dann können wir anfangen“, meinte der Leader nur und wirkte sogar ziemlich ernst und seriös.

Die anderen begaben sich auch ohne Aufforderung auf ihre jeweiligen Positionen und schon konnte es mit den Proben losgehen.
 

In ihrer Mittagspause befanden sich die fünf in der Kantine und unterhielten sich ausgelassen. Während die anderen in ein Gespräch vertieft waren, liess der Grösste am Tisch seinen Blick im Raum umherschweifen, welcher an der Tür hängen blieb, durch die gerade die Member von Kagrra, traten.

Isshi schien als Einziger seinen leicht musternden Blick bemerkt zu haben, denn er sah in seine Richtung und für einen kurzen Augenblick war ein Lächeln auf dessen Gesicht zu sehen, ehe er dieses wieder abwandte.

„Kagrra, hatte wohl Fotoshooting, wie es aussieht“, stellte Ko-ki, der neben ihm sass, fest und holte Reno mit diesen Worten aus seinen Gedanken.

„Ja, scheint so“, entgegnete der Leader nur murmelnd und blickte zurück zu seinen Bandkollegen. Keine Ahnung weswegen, aber dieses Lächeln gerade eben hatte ihn ziemlich irritiert.

„Wo wir schon bei Fotoshooting sind… Wir haben in zwei Tagen ja eins. Kommt bitte alle pünktlich.“

„Müssen wir uns von dir anhören, wo du am meisten von uns allen zu spät kommst?“, kam es angriffslustig von dem Zweitgitarristen.

„Du solltest lieber darauf achten, pünktlich zu erscheinen.“

„Habe verstanden, Ryouga. Kein Grund, so bissig zu werden.“

„Wirst du gerade frech, Leader-sama?“

„Aber nicht doch, Ryouga Schatz. Wie käme ich bloss auf so eine Idee?“

Der Sarkasmus in der Stimme des Leadgitarristen war nicht zu überhören, weswegen sein Gegenüber auch nur die Augen verdrehte. Die anderen am Tisch kicherten nur oder wandten sich zum Lachen ab.
 

Bevor der Gitarrist jedoch mit einem passenden Kommentar erwidern konnte, sah der Grössere zur Seite und schien den anderen ignorieren zu wollen. Ryoga blickte ihn nur verwirrt an, drehte den Kopf aber ebenfalls zur Seite, nur um zu sehen, wie sich Uruha und Reita ihnen näherten.

„Hey~“, begrüsste sie der blonde Leadgitarrist beinahe schon strahlend, während der leicht Kleinere neben ihm nur kurz zur Begrüssung nickte.

ViViD grüsste zurück, doch es war Ryouga, der schliesslich das Wort ergriff: „Ehm, was gibt’s?“

„Uruha hatte die bescheuerte Idee, eine Überraschungsparty für Tora zu organisieren, der ja nächste Woche Geburtstag hat.“

„Die Idee ist nicht bescheuert. Sie ist toll!“, knurrte der Grössere und funkelte den anderen beleidigt an.

„Kein Kommentar.“

„Was bist du bloss für ein miserabler bester Freund, dass du mich so hintergehst?“

„Ich sage nur die Wahrheit.“

„Reita, du…“

„Ehm, Uruha-san? Könnten wir vielleicht zurück zum Thema kommen?“, fragte Shin vorsichtig und lächelte entschuldigend, da er sich frecherweise eingemischt hatte.

„Uruha-san? Wir sind immer noch so förmlich zueinander? Ihr seid doch schon seit bald einem halben Jahr hier. Gewöhnt euch daran, uns auch ohne Formalitäten anzureden. Wir beissen ja nicht.“

„Bei dir wäre ich mir da nicht so sicher…“

„Reita!“
 

Ko-ki, der die ganze Diskussion schweigend beobachtet hatte, lachte nur leise und IV tat es ihm gleich, während Reno grinsend zusah, Shin kaum hörbar seufzte und Ryouga den Kopf leicht schüttelte.

„Zurück zum Thema. Ich wollte Tora überraschen, aber da das allein zu langweilig wäre, habe ich mich kurzerhand dazu entschlossen, den Rest der PSC zu fragen, ob sie mitmacht. Ist sowieso schon eine Weile her, seit wir zusammen etwas unternommen haben. Das letzte Mal war es, als Miyavi das Label verlassen und eine Abschiedsparty gehalten hatte.“

Uruha seufzte leise, denn noch immer schien er es zu vermissen, jeden Tag mit dem grossen Sänger ausgelassen zu reden. Klar, sie hatten immer noch Kontakt zueinander, aber es war einfach nicht mehr dasselbe.

„Natürlich ist ViViD dabei~. Wenn es um Partys geht doch immer, Uruha~“, entgegnete Reno und lächelte den älteren Leadgitarristen verführerisch an.

Dieser ging auf der Stelle auf sein ‚Spielchen‘ ein und legte eine Hand an sein Kinn, ehe er sich zu ihm beugte, ihm somit sehr nahe kam.

„Schön zu sehen, dass jemand genauso tickt wie ich“, schnurrte der minim Kleinere und zwinkerte ihm verschwörerisch zu.

Nur einen Moment später wurden die beiden Gitarristen jedoch voneinander getrennt; Reita hatte seinen besten Freund am Kragen gepackt und mit den Worten ‚Lass die jungen Dinger in Ruhe oder ich erzähl das Kai.‘ zurückgezogen, während Ko-ki seinen Leader besitzergreifend umarmt hatte und spitzbübisch grinste.

„Tja, Uruha, du bist leider zu spät. Reno Schatz gehört bereits mir~“, säuselte der Drummer und schmiegte sich vertrauensvoll an seinen Freund.
 

Der Kleinste am Tisch kicherte leise, während sich der Sänger an seinen Bandkollegen wandte: „Seit wann entscheidest du allein, was wir alle zusammen machen?“

„Vielleicht seit ich euer Leader bin?“

„Ein Leader, der keinerlei Verantwortungsbewusstsein besitzt und fast immer zu spät zu den Proben erscheint.“

„Ryouga, nicht protestieren, sondern einfach stumm akzeptieren~.“

„Hättest du wohl gerne.“

„Ach, ich hätte noch ziemlich viele andere Dinge gerne, zum Beispiel…“

Der Grössere kam gar nicht mehr dazu, alle Sachen aufzuzählen, weil ihm Uruha ins Wort fiel: „Ich will ihn als Leader! Er tickt genau wie ich, das ist perfekt!“

„Gib dich mit dem zufrieden, was du hast. Kai ist ein perfekter Leader. Niemand sonst hätte dich so gut im Griff.“

„Reita, du bist…“

„Streitet ihr euch schon wieder? Sagt mal, wie habt ihr es eigentlich bisher geschafft, eure Freundschaft aufrecht zu halten?“, erklang auf einmal eine Stimme hinter den beiden, die alle zusammenzucken liess, denn niemand hatte mit ihr gerechnet.

Rasch wirbelte der Grössere der beiden the GazettE Mitglieder herum und nach dem ersten Moment erschien ein strahlendes Lächeln auf seinen Lippen.

„Aoi~, Reita ist gemein zu mir“, gab er sogleich von sich und klammerte sich an den Gitarristen, der nur theatralisch seufzte, bevor er anfing zu grinsen und seinem Bandkollegen sachte den Kopf tätschelte.

„Wenn er dich aufzieht, hast du es bestimmt nicht anders verdient, oder?“

„Auf wessen Seite stehst du eigentlich?!“, kam es beleidigt vom Jüngeren.

„Hackt ihr alle auf unserem wehrlosen Leadgitarristen herum? Sagt mal, schämt ihr euch eigentlich nicht?“

„Ach Ruki, lass ihnen doch ihren Spass. Ausserdem ist Uruha schon gross und wird sich wohl zur Wehr setzen können.“

„Deinen Sarkasmus kannst du dir sparen, Ruki. Und Kai, hör auf so unschuldig zu lächeln!“, protestierte der Blonde und setzte einen Schmollmund auf.
 

Reno, der das ganze Szenario nur schweigend beobachtet hatte, drehte sich leicht zur Seite und verbarg sein Gesicht an Ko-kis Schulter, damit sein Lachen nicht gesehen werden konnte. Der Drummer unterdessen verbiss sich mit Müh und Not ein Lachen, IV grinste, Shin kicherte leise und selbst Ryouga musste schmunzeln.

„Ihr macht definitiv zu viel Lärm, wisst ihr das?“, sprach eine Person, die sich ihnen unauffällig genähert hatte.

„Ach, Isshi, du solltest langsam wissen, dass das the GazettE ist. Aufmerksamkeitsgeil bis zum geht-nicht-mehr“, meinte Izumi nur und grinste.

„Klappt doch alles. Jetzt ist sogar Kagrra, hier bei uns. Wir fühlen uns wahrlich geehrt.“ Die Aussage Uruhas triefte nur vor Sarkasmus.

„Ich habe etwas von einer Party gehört. Ich lade mich mal spontan selbst ein“, sagte Nao und strahlte alle an.

„Musst du nicht, die Einladung gilt für alle, die sie gehört oder auch nicht gehört haben.“

„Wie grosszügig von dir, Uruha-sama.“

„Hach, ich weiss, dass ich wunderbar bin, doch dein Kompliment nehme ich dennoch gerne entgegen.“

„Bitte nicht… Pusht sein Ego noch mehr und bald passt er nicht mehr in unseren Proberaum…“

„R-E-I-T-A!“
 

Allgemeines Gelächter setzte daraufhin ein, doch der Leader von ViViD hatte seine Aufmerksamkeit nach einem kurzen Moment schon wieder Isshi zugewendet. Aus irgendeinem ihm unerklärlichen Grund beschäftigte ihn der Sänger von Kagrra,. Das Seltsame war, dass er sich vorher nie wirklich mit ihm beschäftigt hatte.

Wieso also genau jetzt?
 

„Reno~, wohin schaust du denn?“, schnurrte eine Stimme dicht an seinem Ohr.

„Wie?“

So plötzlich aus den Gedanken gerissen, war er leicht verwirrt und blickte Ko-ki auch dementsprechend an.

„Ist was?“ Der andere legte den Kopf leicht schief und der Leadgitarrist schüttelte rasch den Kopf.

„Nein, alles in Ordnung. Wirklich.“ Sein Freund musste nicht darüber Bescheid wissen. Sie erzählten sich zwar sonst alles, aber das war im Moment nicht nötig. Es würde nur unnötige Unruhen mit sich bringen und die waren sowohl unangebracht wie unbegründet.

Der Kleinere legte den Kopf leicht schief, glaubte ihm aber und stand schliesslich auf. Die anderen taten es ihm gleich.

„Also, wir sollten zurück zu unserem Proberaum. Kagrra, und the GazettE entschuldigen uns sicherlich, nicht wahr~?“, säuselte Reno grinsend und begab sich dann mit seiner Band zum Ausgang der Kantine, nachdem sie sich voneinander verabschiedet hatten, um ordnungsgemäss mit ihren Proben fortzufahren.
 

Eine Woche später
 

Alle Bands der PS Company befanden sich in einer grossen Halle, die Uruha zu diesem Zweck gemietet hatte, und waren bereits dabei, sich ausgelassen zu unterhalten.

Tora hatte sie nach seiner Ankunft alle als Vollidioten beschimpft und seine Bandkollegen als Lügner abgestempelt, denen er nie mehr glauben würde, doch nachdem alle in Gelächter ausgebrochen waren, hatte sich die Sache wieder gelegt. Sie wussten schliesslich alle, dass sich der andere lediglich über diese gut gelungene Überraschung freute.

Der Abend verlief recht ereignislos; das hiess, abgesehen davon, dass Reita von Uruha abgefüllt wurde und bald Dinge anstellte, die er am nächsten Morgen sicherlich bereuen würde, gab es nichts Spektakuläres.

Reno nippte an seinem Drink, während er seinen Freund auf seinem Schoss hatte und diesen liebevoll festhielt. Schon irgendwie interessant, dass sie das einzige Paar innerhalb der PSC waren… zumindest offiziell. Ob es irgendwelche inoffiziellen Pärchen gab, das wusste er natürlich nicht.
 

Irgendwann hatte der Drummer wohl ein Glas zu viel getrunken, denn dieser war beinahe überhaupt nicht mehr ansprechbar. Da sich der Grössere Sorgen um Ko-ki machte und der Meinung war, dass dieser jetzt am besten auf schnellstem Wege nach Hause sollte, erhob er sich von seinem Platz und verabschiedete sich von seinen Bandkollegen, ehe er mit dem Kleineren die Halle verliess und sein Auto ansteuerte.

Dabei fiel ihm jedoch auf, dass er die Promillegrenze selbst bereits überschritten hatte und eigentlich nicht mehr Auto fahren sollte. Seufzend verfrachtete er den Jüngeren, der nun bereits leicht vor sich hin döste, auf die Rückbank und schnallte diesen vorsorglich an.

Dann dachte er kurz nach. Ob es wohl jemanden in der Halle gab, der nicht oder nur sehr wenig getrunken hatte? Vielleicht sollte er zurückgehen und nachfragen.
 

In diesem Moment ging die Tür der Halle auf und heraus kamen die Kagrra,-Mitglieder, die wohl ebenfalls nach Hause wollten. Hierbei schien Isshi sie zu bemerken, denn er löste sich von seiner Band und kam schliesslich auf ihn zu.

„Ist irgendetwas?“, fragte er dann freundlich nach und der Angesprochene lächelte nur etwas schief.

„Ko-ki ist völlig betrunken und ich möchte ihn eigentlich nach Hause bringen, habe aber selbst schon einiges getrunken…“

Der Sänger schüttelte leicht den Kopf und drehte sich dann zu seinen Freunden um, denen er nur kurz etwas zurief. Es war Shin, der leicht nickte, bevor sich die ganze Gruppe abwandte und in eine andere Richtung ging.

„Ich fahre dich, wenn du mich an dein Auto lässt.“

„Und wie kommst du nach Hause?“

„Hm… ich lasse mir ein Taxi kommen.“

Der Grössere weitete leicht die Augen und schüttelte bestimmt den Kopf.

„Kommt gar nicht in Frage. Deine Wohnung liegt in der völlig entgegengesetzten Richtung von meiner. Die Taxikosten werden enorm hoch.“

„Macht mir nichts aus. Immer noch besser als dass du betrunken am Steuer erwischt wirst, nicht?“

Der Braunhaarige konnte darauf nichts erwidern, seufzte aber schliesslich leise.

„Übernachte doch bei mir. Du kannst morgen mit der U-Bahn nach Hause, wenn es dir nichts ausmacht. Oder ich fahr dich nach Hause“, schlug er dann vor und Isshi dachte kurz nach, ehe er nickte.

„Wieso nicht… Wenn ich dir keine Umstände bereite?“

„Überhaupt nicht. Ich muss dir danken, dass du mir hilfst.“

„Keine Ursache. Dafür sind Freunde doch da, nicht wahr?“

Der Ältere lächelte ihn nur an und nahm anschliessend den Schlüssel entgegen, den Reno diesem hinhielt.

Wenig später wurde auch schon das Auto gestartet und sie kamen auf die Strasse.
 

Eine gute halbe Stunde später kamen sie in der Wohngegend an, in welcher die beiden ViViD-Mitglieder wohnten, und der Leader dieser Band wies seinen Labelkollegen dazu an, auf jenem bestimmten Parkplatz, der ihnen gehörte, das Auto abzustellen. Nachdem der Wagen geparkt war, stiegen sie aus und Reno trug seinen Freund daraufhin hoch in die Wohnung.

Gleich nachdem er aufgeschlossen und seine Wohnung betreten hatte, brachte er den schlafenden Drummer ins Schlafzimmer, wo er ihm nur die nötigsten Kleidungsstücke vom Körper streifte und ihn anschliessend liebevoll und gut zudeckte. Dann schloss er die Schlafzimmertür sachte hinter sich und kehrte ins Wohnzimmer zurück, wo er sich seiner Jacke entledigte und sich zu Isshi gesellte, der sich auf der Couch niedergelassen hatte.

„Ich mach dir gleich das Gästezimmer bereit.“

„Musst du nicht. Gib mir eine Decke und ein Kissen und ich kann es mir hier bequem machen.“

„Geht’s noch? Kommt gar nicht in Frage. Du sollst dich schliesslich auch noch ausruhen können.“

Der andere lachte daraufhin leise und schüttelte nur leicht den Kopf.

„Wenn du so darauf bestehst…“
 

Sie unterhielten sich noch eine Weile und zwischendurch hatte der Jüngere aus der Küche etwas zu trinken herausgeholt und es auf den Tisch gestellt. Erst nach einiger Zeit konnte er sich losreissen, damit er sich um das Herrichten des Zimmers kümmern konnte.

Nachdenklich machte Reno alles bereit und schüttelte das Kissen auf, während er in Gedanken versunken war. Es war seltsam, wie er sich in der Gegenwart des Sängers fühlte. Das war doch nicht mehr normal. Er liebte Ko-ki, daran bestand kein Zweifel, aber wieso war er auf einer Art so von dem anderen angezogen?

Ein leises Seufzen entwich ihm und er schüttelte leicht den Kopf, ehe er das Zimmer wieder verliess, um seinem Gast mitzuteilen, dass er sich schlafen legen konnte, wenn er wollte. Dieser nahm es nur dankend zur Kenntnis und meinte, dass sie sich noch ein wenig länger unterhalten konnten, wenn es ihm nichts ausmachte.

Der Leadgitarrist schüttelte nur den Kopf und liess sich auf dem Sessel nieder. Ihn stimmte sein eigenes Verhalten nachdenklich und sein eigener Körper war ihm ein Rätsel geworden. Gut, Isshi war gutaussehend, daran gab es nichts auszusetzen, aber er hatte noch nie wirklich viel mit ihm zu tun gehabt; auch sonst hätte ihm so eine seltsame Reaktion bereits früher auffallen müssen. Warum also jetzt? Wieso überhaupt?
 

„Hm… ich denke, ich gehe jetzt mal schlafen. Bin doch ziemlich müde“, meinte sein Gegenüber leicht gähnend, nachdem Mitternacht schon lange vergangen war, und erhob sich daraufhin.

„Ist gut. Wenn du morgen früher als ich wach bist, dann nimm dir das Frühstück einfach aus den Schränken. Wirst dich ziemlich schnell zurecht finden, denke ich“, entgegnete der Braunhaarige lächelnd und stand ebenfalls auf.

„Ich werde sehen. Aber ich gelte als Langschläfer.“

„Welch Zufall, ich auch.“

Sie lachten daraufhin vergnügt und gingen noch gemeinsam in den Flur, bevor sie sich voneinander trennten und die jeweiligen Zimmer ansteuerten, nachdem sie sich gegenseitig noch eine gute Nacht gewünscht hatten.

So leise wie möglich betrat er den Raum und legte sich vorsichtig neben den Schlafenden, um ihn nicht aufzuwecken. Obwohl er noch weiter hatte nachdenken wollen, schaffte er es nicht mehr, denn ihm fielen die Augen wie von selbst zu, als ihn die Müdigkeit einholte. Morgen war auch noch ein Tag…
 

Montagmorgen in der PS Company
 

Als er am ersten Tag nach dem Wochenende wieder in seinem Proberaum ankam, war er mit seinen Gedanken völlig woanders. Er ging nicht einmal auf die Neckereien seiner Bandkollegen ein, die ihn damit aufzogen, dass er ja auch pünktlich erscheinen konnte. Ko-ki fand sein Verhalten bereits ziemlich seltsam, aber er beruhigte ihn immer damit, dass es ihm gut ging.

Doch es war überhaupt nichts in Ordnung. Im Gegenteil, Reno schaffte es nicht einmal mehr, seinem Freund in die Augen zu blicken. Und heute hatte er nur darauf geachtet, dass er, wenn möglich, nicht einem gewissen Sänger über den Weg lief.
 

Weiche Hände, die über seine Haut glitten und ihn an seinen empfindlichen Stellen liebkosten.
 

Der Leadgitarrist schüttelte leicht den Kopf, als hoffe er darauf, dass diese Gedanken endlich verschwanden. Seit dem Sonntag war nichts mehr normal. Irgendetwas stimmte mit ihm und seinem Körper nicht, davon war er nun fest überzeugt.
 

Zarte Lippen, die sich mit seinen verschlossen hatten und ihm ein Zungenspiel bescherten, das er niemals vergessen würde.
 

Wieso bloss verriet ihn sein Körper dermassen? Für ihn hatte es immer nur den Drummer gegeben, den er über alles liebte, und niemand anderes. Doch jetzt auf einmal, nach fast einem halben Jahr, seit sie beim Label unterzeichnet waren, interessierte er sich für Isshi? Er hatte ihm doch sonst nie sonderlich viel Beachtung geschenkt.
 

Diese heisse Enge, die seine Erektion gefangen hielt, das sinnliche Stöhnen, das seine Nackenhärchen sich aufstellen liess, diese vor Lust völlig verdunkelten Augen…
 

Mehr routiniert als sich überhaupt darüber bewusst, was er tat, legte er seine Gitarre ab und setzte sich auf das Sofa, nachdem er seine Band in die Pause geschickt hatte. Er wusste nicht, was los war, und das regte ihn am meisten auf. Wenn er zumindest eine Begründung für diese Empfindungen hätte, wäre er nicht so zerknirscht, aber er hatte gar nichts.

Völlig frustriert legte er seinen Kopf auf die Lehne des kleinen Sofas und schloss die Augen, um nachzudenken.
 

Nach diesem äusserst genauen Traum, der nicht nur seinem Selbst in der Traumwelt Wogen voller Lust beschert hatte, war er am Sonntagmorgen fast erschreckt aufgewacht und hatte sich sogleich ins Bad zurückgezogen, um sich seines kleinen Problems zu entledigen. Wie gut, dass Ko-ki dort noch tief und fest geschlafen hatte und ihm somit nicht hatte unangenehme Fragen stellen können. Er hätte nicht gewusst, was er darauf hätte antworten sollen. Etwa ‚Ehm, das? Ich habe einen Ständer bekommen, weil ich von einer heissen Nacht mit Isshi geträumt habe.‘? Unmöglich.
 

Der gesamte Sonntag war dann ziemlich seltsam verlaufen, weil er keinem seiner beiden Freunde hatte in die Augen blicken können und am liebsten einfach nur im Erdboden versunken wäre. Selbst jetzt war er noch tief in Gedanken versunken und wusste überhaupt nicht, was er von der ganzen Sache halten sollte. Wenn er nicht bald eine Lösung für dieses gravierende Problem fand, dann würde er seine Beziehung mit dem kleinen Drummer aufs Spiel setzen. Das wollte er nicht. Unter keinen Umständen wollte er ihre Beziehung gefährden. Niemals.
 

„RENO!“

Zutiefst erschrocken fuhr der Leadgitarrist hoch und starrte aus weit aufgerissenen Augen seinen Bandkollegen an, der vor ihm stand und ihn skeptisch ansah.

„Gott, erschreck mich nicht so! Was fällt dir ein, mich so anzuschreien?“, beschwerte sich der Angesprochene sogleich und versuchte seinen rasenden Puls unter Kontrolle zu bringen, während er den ‚Übeltäter‘ aus funkelnden Augen ansah.

„Reg dich ab… Entspann dich… Weswegen schreist du? Du hast doch nicht darauf reagiert, als ich dich mindestens fünf Mal angesprochen habe“, entgegnete Ryoga und schüttelte den Kopf.

Zähneknirschend wandte sich der Leader ab und gab kein Wort von sich, während er sich wieder zu beruhigen versuchte.

„Was ist überhaupt mit dir los? Du bist schon den ganzen Tag so abwesend. Ko-ki macht sich bereits Sorgen; wir übrigens auch.“

Der Grössere presste die Lippen fest aufeinander und senkte den Kopf. Auch das noch. Jetzt bereitete er dem Drummer sogar schon Sorgen.

„Ich weiss nicht… Ich bin völlig durcheinander…“

„Magst du reden?“

Verwundert hob er den Kopf wieder und sah den anderen eine Weile lang schweigend an, ehe er den Vorschlag mit einem Nicken annahm.

„Ich… Es ist doch nicht normal, dass man in einer glücklichen Beziehung plötzlich das Verlangen nach jemand anderem verspürt, nicht wahr?“, fragte der Leadgitarrist nun leise und wagte es gar nicht, sein Gegenüber anzusehen.

Dieser schwieg nur eine Weile lang und er konnte dessen skeptischen Blick auf sich spüren.

„Nein… Willst du damit etwa sagen, dass du Ko-ki verlassen willst?“

„Das habe ich mit keinem Wort gesagt. Ich liebe den Kleinen, wieso sollte ich ihn verlassen wollen?“

„Und weswegen verspürst du dann dieses Verlangen?“

„Wenn ich das wüsste…“

Es herrschte für einen kurzen Augenblick Schweigen zwischen ihnen.

„Meinst du, ich sollte es ihm sagen?“

Unsicher sah Reno auf.

„Ich an deiner Stelle würde das nicht tun, sondern stattdessen versuchen, das allein zu überwinden. Er vertraut dir bedingungslos und liebt dich über alles. Du würdest ihn damit nur verletzen, wenn es lediglich etwas Vorübergehendes ist. Setz die Beziehung nicht aufs Spiel, wenn sie dir etwas bedeutet.“

Der Betroffene senkte wieder den Kopf und seufzte schwer. Er wollte nicht, dass es seinem Freund seinetwegen schlecht ging. Noch weniger wollte er ihn in irgendeiner Art und Weise verletzen. Das hatte er nicht verdient.

„Meinst du, das geht vorbei?“

„Ich hoffe es schwer für dich… Er hat nichts als deine Liebe verdient.“

Den Rest ihrer Pause hatten die beiden Gitarristen kein Wort mehr miteinander gewechselt und so herrschte immer noch Stille, als der Rest der Band in den Proberaum kam und sie mit ihren Proben fortfahren konnten.
 

Am Ende des Tages entliess der Leader alle in den wohlverdienten Feierabend und packte seine Gitarre zusammen. Ko-ki wartete geduldig darauf, dass er fertig war, sodass sie gemeinsam nach Hause konnten.

„Reno? Du verhältst dich seit gestern so seltsam… Geht’s dir nicht gut?“

Der Angesprochene hob den Kopf und blickte den Jüngeren an, der ihn besorgt musterte.

„Nein, ich denke nur über dieses und jenes nach…“

„Wenn du Geheimnisse hast, musst du mir diese natürlich nicht erzählen… Aber ich würde dir jederzeit bim Lösen deiner Probleme helfen.“

„Ich weiss… Dafür bin ich dir auch dankbar.“

Er trat zu seinem Freund und küsste ihn kurz und liebevoll.

„Du vertraust mir doch, oder?“

„Bedingungslos, das weisst du doch… Wieso fragst du?“

Unsicher sah ihn der Drummer an und er konnte die Angst in dessen Augen erkennen.

„Verlässt du mich etwa?“, folgte die leise Frage, die ihm das Herz in seiner Brust zusammenschnürte.

„Nein, niemals… Dafür bedeutest du mir viel zu viel, Liebster“, antwortete der Ältere nach einer Weile ebenfalls leise.

Er sah, wie die Anspannung von dem Kleineren fiel und er erleichtert aufatmete. Als dieser ihn dann mit diesem warmen Lächeln bedachte und diese sanftmütigen Augen auf ihn richtete, wusste er, dass er ihn niemals verlassen wollte.
 

Diese Sache mit Isshi, die er sich selbst nicht erklären konnte, war etwas Vorübergehendes, dessen war er sich sicher. Deswegen musste er Ryoga wohl zustimmen. Es wäre besser, wenn Ko-ki nichts davon erfuhr, denn es würde vergehen und konnte sie eigentlich nur fester aneinander schweissen, sobald es vorüber war.

Er war glücklich mit seinem Freund und liebte ihn wirklich von ganzem Herzen. Sie hatten Zeit gebraucht, um zueinander finden, und das wollte er jetzt unter keinen Umständen aufs Spiel setzen.

Reno war sich sicher, dass er es schaffen würde, dieses Problem zu beseitigen, denn er wollte nichts anderes als den Drummer glücklich zu wissen.
 

Er würde es schaffen… irgendwie würde alles klappen und dann würde nichts mehr zwischen ihnen stehen.
 

Rein gar nichts.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Atobe_Keigo
2010-10-10T18:51:13+00:00 10.10.2010 20:51
Hiho mein geliebtes Chibi~ ^.^
Hier dein gewünschter Kommi zur Challenge.

Für das, dass du immer wieder neu angefangen hast, find ich dein jetziges Resultat ziemlich gut gelungen, auch wenn ich ViViD nicht wirklich kenne. Das Pairing 'Problem' hast du mit deiner Idee ziemlich gut gelöst, wie ich finde.
Dein Schreibstil mag ich sowieso und ich finde, dass die Situationen gut dargestellt wurden. Die Einlage mit the GazettE fand ich sehr witzig xD *Uruha pat*

Jetzt aber zur Challenge selbst...
Pairing? Check
Band? Check
Wörter? Check
Satz? Check
...
Wie du siehst, hast du die Herausforderung gut gemeistert ^-^ Du hast alles passend eingebaut und ich hätte es selbst bestimmt nicht besser machen können.
Und ich finde immer noch, dass die FF eine Fortsetzung vertragen könnte xP
Die Sache hört ja schliesslich doch recht spannend auf.

Mhm, das wars von meiner Seite.
Hoffentlich krieg ich bald wieder so tolle Stories von dir zu lesen <3

Your Atobe Chibi


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