Prolog
Prolog
Es war eine klare, wolkenlose Nacht. Die Zeiger der Kirchenuhr bewegten sich allmählich auf die Zwölf zu und es würde nicht mehr lange dauern, bis der Gong Mitternacht verkünden würde.
Ein junger Mann schlenderte gemächlich, die Hände in den Taschen seines Jackets vergraben, über die menschenleere Straße. Obgleich vereinzelt Laternen leuchteten, konnte man kaum die Umrisse der Häuser erkennen, die den Straßenrand säumten. Der junge Mann machte sich dennoch keine Sorgen, dass er den Weg nach Hause nicht finden würde; er war diese Straße schon so oft entlang gegangen, er hätte den Weg selbst im Schlaf gefunden.
In letzter Zeit war er ihn sogar noch häufiger gegangen als sonst. Bei dem Gedanken an den Grund dafür huschte ein sanftes Lächeln über die Lippen des brünetten jungen Mannes.
Er hatte keine Ahnung, dass ihm nichtmal eine halbe Minute später das Grinsen vom Gesicht gewischt werden würde. Er ahnte ebenfalls nicht, dass er danach lange keinen Grund haben würde, um sorglos zu lächeln.
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Rühme dich nicht des morgigen Tages; denn du weißt nicht, was heute sich begeben mag.
(Altes Testament: Sprüche, Kapitel 27, Vers 1)