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Würfelzucker

„Ein guter Detektiv lässt sich nicht von seinen Emotionen leiten. Er lebt für seine Arbeit und erlaubt sich keine Subjektivität“
von

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Nate

Near ließ verblüffend gefasst den Hasen los und richtet seinen Blick auf L, wofür er sich jedoch umdrehen musste.

„Was soll daran denn süß sein?“, fragte er mit einer gewissen Skepsis in der Stimme.

Verständlich wenn man bedachte, dass er den Ruf hatte genau das Gegenteil davon zu sein.

„Das Gesamtbild.“

- „Und das wäre?“

„Ein Junge, der viel älter ist als er aussieht umarmt einen Plüschhasen, der größer ist als er selbst und das auch noch mit einem Pyjama bekleidet.“

Nach dieser Äußerung wusste Near nicht so recht, was er darauf sagen sollte.

Die vorherrschende Definition für Ls Worte wäre zwar für einige Leute in der Tat ‚süß’ gewesen, aber... hier ging es doch gerade um ihn, nicht wahr? Und immerhin war er alles andere als süß, zumindest war er davon ziemlich überzeugt.

„Oh, ich vergaß...“, meinte er schließlich, um einerseits das Thema zu wechseln und um andererseits die Stille zu brechen.

„Ich weiß nicht, wie ich mich hierfür bedanken kann... Es ist wundervoll.“

Darauf folgend erhob er sich und ging langsam auf L zu, um ihm dabei direkt ins Gesicht sehen zu können. Eine Geste, die er nicht vielen erbracht hätte.

- Bewegung? Was war das noch gleich?

Wie auch immer.

Als Near L gegenüberstand, bemerkte er erneut, wie klein er doch im Gegensatz zu seinem Idol war.

„Du musst dich nicht bedanken, schlussendlich war es doch bloß eine Wiedergutmachung.“

Dabei hob der Schwarzhaarige seinen Arm und legte seine Hand auf die Wange des Jungen, welche er mit seinem Daumen dezent streichelte. „Aber ich bin froh, dass es dir gefällt, Near.“

Danach ließ er von ihm ab und kehrte ins Wohnzimmer zurück.

Near hingegen stand wie angewurzelt an Ort und Stelle und fasste sich zaudernd an die Stelle, die vor wenigen Sekunden noch von L berührt wurde.

Seine Mimik hierbei war recht schwierig zu beschreiben, weil er gleichzeitig erschrocken, versteift und schmachtend aussah. Erschrocken, da er zweifelsfrei nicht mit Hautkontakt rechnete; versteift, weil er jegliche Zurschaustellung von Emotionen unterdrücken wollte und ‚schmachtend’ bedurfte wohl keiner weitern Erläuterung.

„Warten Sie - !“, rief er ihm schließlich doch mehr oder minder gefasst hinterher.

Daraufhin hielt der Ältere Inne und blickte über seine Schulter zu Near.

Seine gesamte Ausstrahlung machte deutlich, dass er bloß darauf wartete, was der Junge ihm zu sagen hatte.

„Ich wollte Ihnen bloß sagen, dass... – Nennen Sie mich Nate.“

Von der Peinlichkeit überschüttet, dass er sein klares Verbot L gegenüber gerade wieder zurückzog, wurde er dazu angetrieben nervös mit seinen Fingern zu spielen.

Besonders die Tatsache, dass der Schwarzhaarige keine Reaktion darauf zeigte, ließ ihn bereuen, dass er soeben seine Stimme erhob.

Sechs Sekunden verharrte Near in dieser mehr als unangenehmen Situation, bis L sich schließlich komplett zu ihm drehte und scheinbar endlich etwas dazu zu sagen hatte.

„Ich habe mich schon gefragt, wann du diese Vorschrift wieder aufheben würdest“, gab ihm der Ältere als Antwort. Natürlich war sein Gesichtsausdruck hierbei nebensächlich, er war wie gewohnt, - desinteressiert und unerschüttert.

„Wie bitte? Sie haben damit gerechnet?“, fragte Near ziemlich verblüfft, vollkommen ohne Schauspielerei oder sonstiger Unehrlichkeit, da er wirklich außerordentlich überrascht über Ls Vorausschauung war. Unglücklicherweise aber ließ ihn das an die vermeintliche ‚Französischstunde’ von zuvor zurückdenken, welche somit als durchaus beabsichtigt bewiesen wurde. »Er macht nichts ohne Grund.«
 

„Nicht ganz, ich habe es bloß in Betracht gezogen – Und bevor wir diese Unterhaltung weiterführen - Setz’ dich doch“, forderte L ihn auf, während auch er auf einen Sessel zuging, auf welchem er übrigens bevorzugt Platz nahm. Near nickte bekennend und tat es ihm gleich, wobei er sich allerdings das Sofa als Sitzgelegenheit aussuchte.

„Mir fällt ein, dass ich Sie noch etwas fragen wollte“ verlautete der Junge wenige Augenblicke nachdem er sich setzte. „Der Code des Handys, mit dem ich Sie erreichen konnte bestand aus Mellos und meinen Geburtsdaten... Aber da war noch ein drittes Datum, der einunddreißigste Oktober, Halloween. Was hat es hiermit auf sich?“

Zeitgleich, als Near mit seiner Frage ansetzte, begann L zu schmunzeln, da er scheinbar schon erahnen konnte, was diese eine Sache war, die dem Jungen noch ungereimt vorkam.

„Es war klar, dass du es mit diesem irrtümlichen Feiertag in Verbindung bringen würdest, aber eigentlich habe ich damit mein Geburtsdatum gemeint.“
 

Drei mögliche Rückmeldungen,
 

a) Haben Sie denn etwas gegen Halloween?

b) Sie haben zu Halloween Geburtstag?

c) Welcher normale Mensch hätte es denn nicht mit Halloween assoziiert?!
 

Doch Aufgrund seines inneren Impulses, ständig ernst genommen und geachtet werden zu wollen, breitete sich besonders die dritte Variante in seinem Bewusstsein aus.

„Sie tun beinahe so, als wäre es schwachsinnig in diesem Datum Halloween wieder zu erkennen“, zische er also von der Seite mit einem etwas schnippischen Unterton, womit er sein Missfallen unterstreichen wollte.

„Entschuldige, ich sollte mehr auf meine Wortwahl achten. Es ist bloß, dass bisher jeder so wie du gedacht hat, deswegen habe ich es ein wenig lustig gefunden.“

Während seiner Erklärung platzierte L seine rechte Hand auf seinem Hinterkopf und wirkte ein bisschen verdutzt über die Tatsache, dass Near so aufgebracht reagierte.

„Schon in Ordnung“, meinte der Junge darauf und nahm sich eine Praline von dem silbernen Tablett, das sich mitten am Tisch befand.

Es war inzwischen Routine für ihn geworden, ohne nachzufragen kleinere Süßigkeiten von L zu entnehmen, da dieser ihn mit solchen geradezu überhäufte, als er im Krankenhaus stationiert war.

»Seine Schale löst sich immer mehr«, dachte er sich offenkundig lächelnd und starrte L dabei ungeniert ins Gesicht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-01-03T13:16:49+00:00 03.01.2010 14:16
AAAaaaaw... *Gestern wieder alle Kapitel durchgelesen hab und dabei wieder festgestellt, wie toll diese fanfic doch ist* *suchti*
Ich packs nicht. xD Echt nicht. Ich bin gerade so drinn! Und Weihnachten ist auch vorbei! Bitte mach weiter! Büüütteee!!
Hab ich schonmal erwähnt, dass dein Schreibstil wundervoll ist? Ich glaube das hier ist insgesammt die einzige Fanfic bei der ich den Charaktern ihre Rolle abnehme. Also jedenfalls in shonen-ai Bereich.
Ansonsten werden die so unheimlich schnell so extremst sentimental. Das hat doch dann gar nichts mehr mit Near oder L zu tun! Dieses ganze, oh ich sehne mich nach Liebe Geschwafel! Das hier finde ich um einiges besser und überzeugender. Wo sowohl mein liebster Near, wie auch die Leser nach und nach in diese unmöglichen Situationen reingeschleust werden.
Also jaaah... Sehr tolle Arbeit! *Lust hab Near mit einen riesen Hasen schmusend zu malen*
Mach weiter. @___@ (bitte! Schnell!)


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