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Schicksal

Hochsaison im Zombie-Sektor
von

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Monstermatsch und Antworten

Getippt um 00:30 - seid nachsichtig, ich komme zwischen dem Stress vom Notenschluss, Maturavorbereitung und dem anderen Käse nicht dazu, zu menschlichen Zeiten zu schreiben. Weiters könnten durch den schulischen Terror irreparable Schäden im Ausdruck und an der Kreativität entstanden sein. Beschwerden bitte zur Hälfte an meine Schule, zur anderen an mich. Ich bin schlecht bei Actionszenen.
 


 

Kapitel 2: Monstermatsch und Antworten:
 

„Verdammte Scheiße - Hinter dir!“

Gerade noch rechtzeitig drehte sich Steve um. Einen Moment später und der Zombie hätte seine Zähne in den Unterarm des jungen Mannes gejagt. Nur Jennys Ruf hatte ihn davor bewahrt das Abendessen der Kreatur zu werden.

So wich er aus und verpasste seinem Gegner einen so heftigen Schlag mit der Kante seiner Waffe, dass sein Kopf in hohem Bogen durch die Nacht segelte und einige Schritte weiter entfernt im Gras landete. Steve hatte keine Zeit um den gelungenen Schlag zu bewundern. Zu viele Untote drangen auf die beiden ein. Mittlerweile kamen sie von allen Seiten. Das Terrain auf dem sie sich befanden war perfekt für die Jagdstrategie der Zombies. Die kleine Wiese war begrenzt von Unterholz, in einiger Entfernung befand sich ein verlassener Schuppen, der den wandelnden Leichen wohl als Schlafplatz während des Tages diente. Dafür sprach zumindest der Geruch, den die beiden bei ihrer Ankunft an dem Gebäude, das man ohne beleidigend zu sein, schon als Bretterhaufen bezeichnen konnte, wahrgenommen hatten.

Seit dem letzten Vorfall waren nur wenige Tage vergangen. Ein neuer Mord war nötig gewesen um Jenny und Steve auf die richtige Fährte zu bringen.

Aber mit so vielen Gegnern hatte auch die erfahrende Jenny nicht gerechnet. Sie selbst hatte ebenfalls alle Hände voll zu tun, um nicht angeknabbert zu werden. Mittlerweile war auch sie zu kraftvollen Schlägen mit ihrer Waffe übergegangen. Zwar war sie geübt und auch schnell, doch das leere Magazin zu wechseln würde zu lange dauern. Die Sekunden, die dafür nötig wären, konnten über Leben und Tod entscheiden. Einmal mehr wünschte sie sich ein Gewehr. Damit könnte sie die Biester besser auf Abstand halten, doch diese langen Waffen hatten sich bereits in der Vergangenheit als zu unpraktisch für gewisse Situationen herausgestellt.

Während Steve es schaffte, sich auf der einen Seite des Zombiehaufens einen Weg an den Rand des Getümmels zu bahnen, musste sie notgedrungen mit der anderen Seite vorlieb nehmen. Sich zu trennen war gefährlich, aber notwendig.

Jenny hoffte, dass Steve in diesem Moment an ihren Notfallplan für Situationen wie diese dachte.

Schlagend und tretend wurde sie immer weiter von ihrem Partner weggetrieben.

Es war nicht das erste Mal, dass sie einer derartigen Masse gegenüberstanden, aber Routine war so ein Einsatz keinesfalls. Schon ziemlich in Bedrängnis geraten täuschte sie einen Fluchtversuch nach links vor, längst hatte sie keinen Überblick mehr über die Himmelsrichtungen und konnte so nur mehr von ihrem Standpunkt aus die Richtung beschreiben. Statt tatsächlich nach links zu laufen, ging ihr Fluchtversuch genau in die entgegengesetzte Richtung. Das war ein Vorteil an diesen Kreaturen, die Hellsten waren sie nicht gerade.

„Steve! Hörst du mich?“, brüllte sie, ohne sich großartige Hoffnungen auf eine Antwort zu machen.

Entweder war er zu weit weg und an die andere Möglichkeit wollte sie gar nicht denken. Es war mehr ein Reflex nach ihm zu rufen.

Das Geräusch eines sich nähernden Autos ertönte. Scheinwerferlicht blendete Jenny und ihre Kontrahenten. Für einen Moment war das Geschehen wie eingefroren. Wie erschrockene Rehe verharrten die Beteiligten in ihren Positionen.

Erst als die ersten Untoten unter die Räder kam, kam wieder Leben in die Masse. Für einen Moment dachte Jenny, dass sie es nicht schaffen würde. Der Wagen hielt direkt auf sie zu. Womöglich würde der Fahrer nicht erkennen, dass sich in der Menge jemand befand, dessen Herz noch schlug. Warum hier überhaupt ein Auto auftauchte und der Fahrer sich gegen die Zombies richtete, darüber machte sie sich keine Gedanken. Sie wusste nur, dass es nicht ihr Wagen war.

Mit einem Quietschen, das in den Ohren nachklang schaffte es der Lenker zwei Meter vor ihr anzuhalten. Ein Unterfangen für das sie ihn später loben würde, denn auf der nassen Wiese war dies ein Stück höchster Fahrkunst. Die Beifahrertür wurde aufgestoßen.

„Hey. Schwing‘ deinen Arsch hier rein, wenn er nicht bald so kalt sein soll, wie die anderen Ärsche hier!“. Wurde sie wenig höflich „angesprochen“. Viel mehr war es ein Brüllen. Sie fackelte nicht lange.

Mit einigen wenigen Schritten und einem beherzten Sprung befand sie sich in dem Fahrzeug.

„Hi!“, grüßte der Fahrer, „schöne Nacht für einen Ausflug, hm?“

„Ja, toll“, antwortete sie wenig begeistert. „Ich bin nicht alleine hergekommen. Irgendwo muss hier noch mein Partner rumlaufen. Ich weiß nicht, ob er es zu unserem Wagen geschafft hat.“ Nervös strich sie sich eine imaginäre Strähne hinters Ohr. Ihre dunkelbraunen Haare waren seit einiger Zeit fiel zu kurz, als dass dies möglich gewesen wäre, doch in Situationen wie dieser, fiel sie in alte Verhaltensmuster.

„Na, dann werden wir den auch noch aufgabeln.“ Der Mann grinste, „Wenn er noch lebt.“

Jenny war kein Kind von Traurigkeit, hätte es sich nicht um Steve gehandelt, hätte sie auf diese Bemerkung hin vielleicht sogar gelächelt. Doch so bildete sich eher ein Kloß in ihrem Hals. Es war nicht der richtige Moment für den sonst allgegenwärtigen Galgenhumor.

„Wo steht denn euer Auto?“, kam nach einigen Sekunden der Stille die Frage ihres Fahrers. Als sie ihm antwortete sah sie ihn zum ersten Mal genauer an. Zumindest so weit es bei diesen Lichtverhältnissen möglich war. Er war von mittlerer Statur, wahrscheinlich etwa einen Kopf größer als sie selbst. Eine Kapuze hing ihm weit ins Gesicht. Lediglich, dass er einen Dreitagebart trug konnte sie erkennen.

Dann blickte sie aus dem Fenster und versucht dadurch einen Überblick über das Terrain zu bekommen.

„Nach links. Es kann nicht weit sein, dann müssten wir es sehen“, antwortete sie.

„Zu Befehl, Ma’am.“

Auf dem Weg wurden noch weitere Untote von den Reifen zermalmt. Ein unschönes Knirschen und Spritzer von zähen Körperflüssigkeiten am Wagen, waren die Folge. Ein Schopf hob sich aus der Menge ab.

„Halt an! Da ist Steve!“, schrie Jenny aufgeregt und vergas vollkommen ihrem Fahrer die Richtung mitzuteilen. Dieser schaffte es, mehr aus einer Emotion heraus, geistesgegenwärtig trotzdem den richtigen Weg einzuschlagen. Steve schien es genauso wenig fassen können, wie seine Partnerin kurz zuvor. Sie ließ das Fenster hinunter und schrie ihn an.

„Steve! Komm‘ her!“

Einen Moment noch sah er aus, als wäre dies viel zu schön um es zu glauben, dann stieß auch er zu Jenny und ihrem Retter ohne Namen.

„Seit ihr zwei alleine gekommen, oder muss ich noch ein paar Verrückte einsammeln, bevor ich diesen Haufen hier in die Luft jage?“

Steve warf Jenny von der Rückbank einen fragenden Seitenblick zu. Sie zuckte nur mit den Schultern.

„Wir sind die Einzigen“, antwortete sie schließlich.

„Gut, das erspart Zeit.“ Der Kerl wirkte äußerst zufrieden mit sich selbst.

„Wer zur Hölle bist du?“, stellte Steve schließlich die entscheidende Frage.

Der Fahrer lenkte den Wagen weg von der Wiese. Dass er dabei durch ein Stück, nicht all zu dichtes Unterholz fuhr, schien ihn nicht zu stören. Das Auto war ein qualitativ hochwertiges Fabrikat und für den Einsatz im Gelände gebaut worden, trotzdem war vor allem Steve von diesem Fahrstil etwas vor den Kopf gestoßen. Das Durchrütteln, das er spürte machte dieses Gefühl nicht gerade unbedeutender.

„Mein Name ist Max. Ich denke, dass müsste ausreichen. Oder wollt ihr alles inklusive Lebenslauf und Kontonummer?“

„Du machst das nicht zum ersten Mal.“

„Gut erkannt, Grünschnabel.“

Steve zog hörbar Luft ein.

„Wie haben Sie mich gerade genannt?“

„Grünschnabel, Grünschnabel – und „du“ reicht. Oder ist es seit neuestem in dieser Branche üblich, Förmlichkeiten zu wahren?“ Wieder grinste er breit.

Der Wagen kam zum Stehen. „Endstation, bitte alle aussteigen!“, ahmte Max die einschläfernde Stimme nach, die in den hiesigen öffentlichen Verkehrsmitteln die Stationen ankündigte.

Noch bevor einer der beiden die Chance hatte, zu fragen, warum sie hier mitten in der Pampa hielten, war der Mann auch schon ausgestiegen. Verdammt schnell war er an der anderen Seite des Wagens und öffnete die Tür für Jenny. Verblüfft darüber, stieg sie aus. Auch ihr Partner verließ, wenn auch zögerlicher, das Auto. Würde der Kerl, der sich Max nannte, sie hier etwa einfach so stehen lassen.

„Was…“ Die Frage wurde nicht zu Ende gestellt.

Max hatte ein Handy aus seiner Hosentasche gefischt und mit Kurzwahl eine Nummer gewählt.

„Hier Max.“, sprach er in das Gerät, „auf dem Gelände befindet sich kein Lebender mehr. Wir können den Plan wie besprochen weiterführen.“ Dann legte er auf. „Musste meinen Kumpels Bescheid geben“, erklärte er den Wartenden.

„Und wie sieht euer Plan aus?“

„Wenn ich dir das sagen müsste, bezaubernde Lady, dann müsste ich dich töten.“ Jenny verdrehte die Augen. Dies war nicht die Sorte Mann, die sie längerfristig ertragen konnte, ohne sich aufzuregen. Aus seinen ausgebeulten Hosentaschen beförderte Max nun auch noch eine zerdrückte Schachtel Zigaretten und ein Feuerzeug. Im Schein der kleinen Flamme konnte man sein Gesicht nun besser erkennen. Unter der Kapuze trug er eine Kappe. Dichte Augenbrauen warfen einen Schatten auf seine hellen Augen. Er musste auch eine helle Haut und wahrscheinlich blonde Haare haben, doch dies würde nur im Tageslicht ausnehmbar sein.

„Nein, ich veräpple euch nur. Ihr werdet es gleich selber sehen… Achja, haltet euch lieber eure entzückenden Öhrchen zu“, meinte er, während er versuchte die Spitze des Glimmstängels zum Glühen zu bekommen.

Die beiden waren geistesgegenwärtig genug seinen Rat zu befolgen. Diese Maßnahme lohnte sich, als wenige Sekunden später eine gewaltige Explosion den Nachthimmel erhellte. Die Druckwelle und der Schall, der das Medium des ohrenbetäubenden Knalls war, trafen erst später ein. Das hohe Gras wurde nach hinten geknickt, richtete sich aber gleich wieder auf. Nur die Flamme des Feuerzeugs verlosch.

„Dämliche Kippen. Die brennen einfach beschissen, wenn sie nass geworden sind.“ Er steckte Zigarette und Feuerzeug wieder ein.

Jenny hatte sich wieder gefasst, aber Steve starrte den Älteren immer noch ungläubig an.

„Wie viel Sprengstoff war das?!“, brachte er mühsam hervor.

„Genug um die ganze Wiese, das angrenzende Gestrüpp und diesen Haufen Bretter dort hinten vom Ungeziefer zu befreien. Da rührt sich so schnell erstmal nichts mehr.“

Max wirkte selbstzufrieden. „Wie viel genau von dem Zeug da draußen ausgebracht ist, weiß ich nicht. Ist nicht mein Job. Das erledigen andere aus meinem Team.“
 

„Ihr habt also tatsächlich einen Anhaltspunkt, wie diese Biester entstanden sein könnten?“

Jenny beugte sich unwillkürlich etwas weiter nach vorne und stützte sich an der Tischplatte ab.

Ihr gegenüber, an einem runden Tisch, saßen noch fünf andere. Steve befand sich zu ihrer Rechten. Ihr direkt gegenüber lümmelte Max. Er schien wirklich so etwas wie der Anführer des Haufens zu sein. Allen anderen an diesem Tisch, ihren Partner eingeschlossen, war anzusehen, dass sie sein Auftreten bewunderten.

„Ja, einen Anhaltspunkt. Es ist zu früh um etwas Konkretes zu sagen“, meldete sich die Frau links von Jenny zu Wort. Sie hatte sich als Amy vorgestellt. Der Name passte nicht zu ihr. Unter „Amy“ hatte sich Jenny immer das nette Mädchen von nebenan vorgestellt – keine Sprengstoffexpertin, die illegal nachts hektargroße Flächen von allem, was darauf lebte, befreite.

Jacob, der Junge, der neben Max saß, wohl kaum zwanzig Jahre alt und offensichtlich darauf bedacht, so cool zu wirken wie sein Vorbild, räusperte sich.

„Naja. Das was wir in den letzten Monaten zusammengetragen haben, ist doch schon aussagekräftig.“

„Halt die Klappe, Kleiner!“ Der Umgangston hier war rau. In etwa so rau, wie auch die Wände des scheinbar verlassenen Gutshofes, in dem diese Versammlung stattfand. Ungewöhnlich viele Zombiejäger hatten sich hier getroffen. Alle gehörten sie zu Max Gruppe – und Steve und Jenny waren sich nicht einmal sicher, ob da nicht noch mehr waren. Nach kurzer Diskussion hatten diese Leute die Geretteten mitgenommen. Offensichtlich waren sie dabei andere für sich zu gewinnen und sie hatten überzeugende Argumente.

„Wir haben die Spur der Dinger jedes Mal zurückverfolgt so weit es ging. Meist sind wir bei neuen Ausbrüchen nur zu dem Schluss gekommen, dass sich vereinzelte Exemplare anderer Ausbrüche retten konnten und so die ganze Geschichte weiter transportiert haben. Selten, aber doch sind wir aber auch Hinweise gestoßen, die menschliches Eingreifen nicht unwahrscheinlich erscheinen lassen. Mehr darf ich euch nicht sagen. Wir wollen erst wissen, ob ihr es Wert seid, unser Vertrauen zu genießen“, kündigte Amy an.

Jenny brannte darauf etwas über den Ursprung ihrer Beute zu erfahren. Sie spielte hoch in diesem Spiel.

„Und wie sollen wir euch zeigen, dass ihr uns vertrauen könnt? Mutproben?“

Ein leicht spöttelnder Ton hatte sich in die Klangfarbe ihrer Stimme geschlichen.

„Immer mit der Ruhe. Eile hat schon zu viele Talente hinweggerafft“, mischte sich nun auch der Letzte am Tisch ein. Er war deutlich älter als die anderen. Seine Haare wiesen deutlich mehr graue Strähnen auf, als schwarze. Doch dies mochte über sein wahres Alter hinwegtäuschen. Von seinen Augenwinkeln schloss Jenny, dass er wohl noch eine Spur länger gelebt hatte, als es die wenigen schwarzen Haare erahnen ließen. Sie selbst kannte einen anderen Mann, der noch mit über 85 Jahren, an einigen Stellen tiefschwarze Strähnen hatte. Sie würde ihre Wohnung verwetten, dass dies hier auch der Fall war. Aber ihre Wohnung war kein hoher Einsatz.

Der alte Mann hatte sich nicht vorgestellt. Trotzdem wusste Jenny schon so einiges über ihn. Er schien in der Rangfolge an zweiter Stelle zu stehen. Die direkten Ansagen kamen von Max. Dennoch nahmen alle, das, was der "weise Greis", wie sie ihn gedanklich getauft hatte, sagte, ernst.
 

„Also mir würden da schon ein paar Dinge einfallen…“

Max sah ihr auffordernd direkt in die Augen.



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