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Forbidden Feelings

-> Kapitel 8 on -> FF beendet
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Kummer- Das Ende eines schönen Traumes?

Kummer- Das Ende eines schönen Traumes?

Kapitel 6
 

Als Sakura in ihr Zimmer stürmte, schmiss sie ihre Tasche in die Ecke und ließ sich laut schluchzend in ihr Bett fallen. Immer wieder krallte sie sich fest in die Decke, biss in den Stoff und schrie sich ihre seelischen Qualen aus dem Körper.
 

Es tat weh.

So weh.
 

Warum, verdammt nochmal, musste Liebe so verteufelt schmerzen? Es zerriss ihr Herz, verbrannte, zerstückelte und zerquetschte die Stückchen, bis nur noch die Erinnerung an ein ehemals heiles Herz zurückblieben.
 

Was hatte sie nur geritten, ihren Lehrer so zu beschimpfen? Sakura hatte sich ja zum Volldeppen gemacht, indem sie ihm ins Gesicht sagte, was sie für ihn empfand. Wie sollte sie sich ihm gegenüber jetzt verhalten? Würde er überhaupt noch zur nächsten Nachhilfestunde kommen?

Sakura lachte heiser und drehte sich schwerfällig auf den Rücken, sodass ihre nassen Augen die Decke fixierten. Ihre Eltern würden durchdrehen, wenn sie erfuhren, dass ihre Tochter wieder einen Nachhilfelehrer verjagt hatte. Reife Leistung, Sakura. Du hast es mal wieder geschafft dich selbst bis auf die Knochen zu blamieren und dann noch den ersten Menschen, den du wirklich liebst, zu sagen was für ein kaltes Arschloch er doch sei. So schön konnten die Liebeserklärungen einer Sakura Haruno sein. Haha.
 

Vielleicht sollte sie sich die nächsten Tage lieber in ihrem Zimmer verstecken und das Telefon ausstöpseln. Sicher ist sicher. Nicht das Sasuke Uchiha gleich ihre Eltern anrief um sie zu informieren, dass sie ein hoffnungsloser Fall sei und er es aufgegeben hätte. Die Gardinenpredigt ihrer Mutter konnte sie sich jetzt schon vorstellen.
 

Sakura seufzte auf und legte die Hand über ihre Augen. Nein, das konnte sie nicht machen. Entweder würde dann Ino binnen zwei Minuten vor ihrer Tür stehen, weil sie nicht erreichbar war, oder es würden gleich Polizei und Feuerwehr vorfahren, angerufen von Sakuras Eltern, die besorgt um ihr Haus waren, da Sakura nicht ans Telefon ging.
 

Obwohl ein bisschen Beistand von ihren Freundinnen Sakura jetzt sicherlich nicht schaden könnte. Hinata und Ino würden sicherlich die richtigen Worte finden, um sie aufzumuntern. Nun ja, vielleicht nicht Ino, aber die Hyuuga war schon immer feinfühliger gewesen und würde Sakuras angeknacksten Selbstbewusstsein neuen Auftrieb geben.
 

Das rosahaarige Mädchen richtete sich langsam auf, wischte über ihre Augen und suchte sich ein Taschentuch, das sie gleich seiner Bestimmung zuführte. Danach eröffnete sich aber schon das nächste Problem. Wo hatte sie das Telefon gelassen? Das Chaos ihres Zimmers schien in ihrer Abwesenheit nur noch schlimmer geworden zu sein. Hatte sie vielleicht böse Meinzelmännchen hier, die anstatt aufzuräumen, die Unordnung nur noch vervielfachten? Dem musste sie dringend mal nachgehen, doch jetzt benötigte sie erst mal dieses verfluchte Telefon.
 

Sakura bahnte sich einen Weg durch die Berge dreckiger Kleidung, zu kleinen Türmchen gestapelte Bücher, Mauern aus Heften, Stiften, Blöcken, Zetteln und anderem Kleinkrams, Kerzen in kleinen Glasbechern, hier eine Tüte mit Bonbons, da eine Tüte mit Gummibärchen und schließlich fand sie sogar ihr heißgeliebtes Notizbuch unter einem Stapel Ketten, aber kein Telefon.
 

Sakura blieb wie erstarrt stehen. Ketten. Kette. Ihre Kette. Ihre Hand tastete nach ihrem Erbstück und fand- nichts. Wie in Trance schüttelte sie den Kopf, während ihr Körper verräterisch zu beben begann. Sie musste die Kette verloren haben. Vielleicht als sie sich vorhin vehement gegen den Griff des Uchihas gewehrt hatte. Vielleicht aber auch auf dem Nachhauseweg, den sie fast blind vor Tränen angetreten hatte.
 

Tränen liefen jetzt auch wieder über ihre Wangen, zeichneten die schon beinahe getrockneten Spuren neu und tropften zu Boden. Aufschluchzend vergrub Sakura das Gesicht in ihren Händen, während ihre Beine zitternd einknickten und sie schmerzhaft auf dem Boden aufkam. Kein Jammern kam über ihre Lippen, das Entsetzen über den Verlust ihres unendlich wertvollen Erbstückes überwog alles.
 

Nun war es amtlich.
 

Sie war tot, sobald ihre Eltern von der Geschäftsreise wiederkehrten und nicht nur erfuhren, dass Sakuras Nachhilfelehrer das Weite gesucht hatte, sondern das sie auch die Kette verloren hatte.

Mehrere Minuten verharrte sie in dieser Position, Gesicht in den Händen, Beine angewinkelt neben ihrem Körper, bis das Klingeln ihres Telefons sie aus ihren düsteren Gedanken riss.
 

Sakura sprang auf, taumelte, weil ihr Kreislauf nicht so schnell mitkam wie sie und durch enormen Schwindel und Pochen in ihrem Kopf protestierte, bis sie beim sechsten Klingeln das Telefon auf ihrem Schreibtisch fand und sich hicksend meldete.

“Sa- hicks- kura?”

Saku Schatz was ist los?”, Inos sonst so schrille Stimme wirkte wie Balsam auf Sakuras angespannte Nerven. Noch nie war sie so glücklich gewesen ihre blonde Quasselstrippen-Freundin am Telefon zu haben.

“Oh, Ino...!”, begann Sakura sofort zu schluchzen und sank erneut zu Boden. Ein Glück das sie ein schnurloses Telefon hatte, ansonsten hätte sie wohl den ganzen Apparat samt Stecker aus der Leitung gezogen.

Sakura?”, Ino klang bestürzt, ihre Freundin heulend und schniefend zu hören und verzichtete ausnahmsweise auf jede spitze Bemerkung.

Ach du meine Güte, was ist denn passiert? Du bist ja vollkommen außer dir... Süße.

Sakura schniefte und versuchte ihren Schluckauf zu unterdrücken, als sie versuchte eine sinnvolle, aussagekräftige und erwachsene Antwort zu formulieren.
 

“Ich- hicks... Ich hab Scheiße gebaut. Ich bin so ein- hicks- ... ein-hicks, Depp! Bitte Ino- hicks, du musst kommen- hicks. Und dann.... hab ich- hicks... auch noch- hicks die Kette verloren... Oh, Ino! Er- hicks, er hasst mich jetzt bestimmt! Hicks!”

Ist schon gut Saku-chan. Ich komme sofort. Bloß eines noch. Nenn mich nie wieder Ino- hicks, ja?

Inos fröhliches Kichern war das Letzte was Sakura hörte, bevor die blonde Yamanaka ohne weitere Worte auflegte und Sakura am Boden zerstört zurückließ. Im wahrsten Sinne des Wortes. Schließlich saß Sakura tatsächlich am Boden und um sie herum herrschte wirklich Zerstörung und Chaos hoch drei.
 

Das Mädchen stand umständlich auf und warf dabei einen Stapel Wäsche um, die schlauerweise auf einen weiteren Haufen mit dreckigen Klamotten fiel und stellte das Telefon zurück auf die Ladestation. Ohne sich noch einmal umzudrehen verließ sie das Zimmer und schlich die Treppe runter ins Wohnzimmer. Sakura war sich hundertprozentig sicher, dass Ino Hinata auch alarmieren würde, so wie sie ins Telefon geheult hatte. Deshalb rief sie die Hyuuga auch gar nicht an, sondern ließ sich mit dem Gesicht nach vorne auf die Couch fallen, seufzte und wartete auf ihr persönliches Care-Paket.
 

Sie brauchte auch nicht lange zu warten. Schon zwanzig Minuten später schellte die Türklingel und so musste sich Sakura wohl oder übel von der Couch aufraffen. Sie schlürfte den Flur entlang nach vorne und öffnete.

Das nächste was sie dann sah, war ein Schweif blondes Haar, das ihr entgegenwehte und dann spürte sie auch schon wie Ino sie fest drückte, so dass sich Sakura schon bald wie ein Häufchen Knete fühlte.

Ein viel genutzter Haufen Knete.
 

“Saku!”, rief Ino und drängte ihre rosahaarige Freundin zurück in das Haus. Hinter ihr kam Hinata, die umsichtigerweise die Tür schloss und den beiden Mädchen langsam folgte.

Denn Ino war inzwischen dazu übergegangen Sakura durch das ganze Erdgeschoss zu ziehen. Die Hyuuga musste sich schon die ganze Zeit ein Grinsen verkneifen, welches aber sofort erstarb, als sie das verheulte, geschwollene und rote Gesicht Sakuras sah.
 

Ino bugsierte unterdessen die schniefende Sakura auf dem Sofa und setzte sich selber auf den Couchtisch. Wären Sakuras Eltern da gewesen, hätten sie Ino wahrscheinlich quer durchs Haus gejagt und dann hochkant rausgeschmissen, weil sie ihren ach so wertvollen Beistelltisch gefährdete. Da aber von dieser Seite keine Gefahr drohte, fläzte sie sich genüsslich hin, griff noch nach einem Kissen und stopfte es sich unter den Hintern. Die teure Glasplatte ächzte aufbegehrend, doch das ignorierte Ino resolut. Hinata dagegen schoss einen missbilligenden Blick Richtung Ino ab und setzte sich selbst vorschriftsmäßig neben Sakura auf die Couch.
 

“Was ist passiert, Saku?”, fragte die blauhaarige Hyuuga leise und legte einen Arm um Sakuras zitternden Körper. Fast ohne nachzudenken lehnte sich das rosahaarige Mädchen gegen sie und starrte auf ihre ineinander verschränkten Hände.

“Ich... Ich habe Scheiße gebaut. Große Scheiße.”, flüsterte Sakura und schloss kurz die Augen.

“Na, aber immerhin ist dein Schluckauf weg!”, lachte Ino.

“Ino!” zischte Hinata und hatte plötzlich nichts mehr mit dem schüchternen, ruhigen Mädchen gemein, das sie sonst immer symbolisierte.

“Ich versuche wenigstens die Stimmung aufzuheitern!”, patzte die Yamanaka zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Dann jedoch schien auch sie zu verstehen, dass Sakura diesmal wirklich am Boden zerstört war und griff nach ihren Händen. Sanft umfasste sie die zitternden Glieder und fragte vorsichtig nach, was denn passiert sei.
 

Wo jetzt auch Ino so verständnisvoll war und sie so fürsorglich behandelte, hielt es Sakura nicht länger aus. Sie brach einfach zusammen. Unter Schluchzern, Tränen und unter Einbeziehung von vielen Taschentüchern, erzählte sie ihnen den ganzen Ablauf mit der Nachhilfestunde.

Von den aufgetakelten Tussis berichtete sie (an dieser Stelle fiel Ino vor Lachen fast vom Tisch und auch Hinata konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen), von der Stunde selbst, ihrem erneuten mathematischen Versagen, der plötzlichen Wut über diese gesamte Situation und schließlich die Konfrontation mit dem Lehrer selbst. Bei diesem Teil unterbrach Ino sie mit großen Augen und versicherte sich nochmals, dass alles stimmte, was sie erzählte. Sakura nickte nur betrübt, während die beiden Mädchen einen Blick tauschten.

Auf Hinatas vorsichtige Aufforderungen hin, begann Sakura wieder den Verlauf des Streits zu schildern. Ohne es zu bemerken sprach sie immer gehetzter, schneller. In ihre Stimme mischte sich solch ein tief sitzender Schmerz, dass es Ino und Hinata die Sprache verschlug. Sie war wirklich wie ausgewechselt. Diese heftige Reaktion war keine von ihnen gewöhnt. Selbst nachdem Sakuras heißgeliebte Maus gestorben ist, als sie gerade mal sieben Jahre zählte, war sie nicht so am Boden zerstört wie jetzt.
 

Als Sakura nach einer halben Stunde verstummte, blieb das Schweigen wie eine dicke Wolke in der Luft zurück.

Erst nachdem einige Momente verstrichen waren, fand Hinata als erste ihre Sprache wieder.

“Sakura...”, sagte sie, “Oh, Sakura es tut mir so Leid.”

“Und was ist, wenn du dich einfach entschuldigst?”, fragte Ino, “Wenn du das ganze Gespräch als Lüge hinstellst, oder noch besser als Mutprobe? Du kannst uns den schwarzen Peter zuschieben. Er kennt uns zum Glück ja nicht.” Doch Sakura schüttelte nur den Kopf und biss sich auf die Unterlippe.

“Ich kann das nicht. Es zerreißt mir jetzt schon mein Herz, wenn ich mir vorstelle, ihn nie wieder zu sehen. Zu wissen, dass er meine Gefühle niemals erwidern wird. Daran würde auch eine Entschuldigung nichts ändern. Vor allem da ich nicht weiß, wie ich ihm jemals wieder unter die Augen treten soll... nachdem, was heute passiert ist.” Ihrer Brust entrang sich erneut ein Schluchzer, der sie wieder erbeben ließ.
 

Ino und Hinata tauschten einen vielsagenden Blick und nickten sich zu.

Jetzt war es wohl an der Zeit für das materielle Care-Paket.
 

Ino stand wortlos auf und verschwand aus dem Raum.

“Wo will sie hin?” Sakura hatte fragend zugesehen wie sich die Yamanaka erhoben hatte und schaute jetzt zu Hinata. Die zuckte nur mit den Schultern und lächelte wissend.

“Das wirst du gleich sehen.” Rätselnd zog Sakura eine Braue nach oben und runzelte zusätzlich die Stirn. In diesem Augenblick bog Ino um die Ecke und brach in schallendes Gelächter aus. Sie zeigte anklagend mit dem Finger auf Sakura und hielt sich den Bauch.

“Wenn du so ein Gesicht machst siehst du aus wie ein Mops der sich gerade eine Gesichtshälfte hat liften lassen!” Geschockt stierte sie Ino an, die sich vor Lachen fast auf dem Boden kugelte und dann zu Hinata, die ihren Gesichtsausdruck ebenfalls mit einem Lachen quittierte. Zwei Herzschläge später ließ sich Sakura auch zu einem Grinsen und dann zu einem herzhaften Lachen mitreißen, so dass nun das gebündelte Lachen der drei Mädchen durch das große Haus hallte und jede Ecke erfüllte. Für zwei Sekunden vergaß Sakura auch was vorhin geschehen war und ließ sich von dem Augenblick einlullen. Leider währte dieser Aufschub nicht lange.
 

Wie ein Schlag in die Magengrube tauchte urplötzlich das kalte Gesicht Sasuke Uchihas vor ihrem inneren Auge auf und platzierte einen großen fetten Dorn direkt in ihr Herz. Ihr ausgelassenes Lachen ging abrupt in herzzerreißende Schluchzer über. Sakura vergrub das Gesicht in ihren Händen und begann vor und zurück zu schaukeln. Erschrocken berührte Hinata ihre Schulter. “Sakura?”
 

“Ich glaube, mein Liebeskummer-Not-Paket wird hier dringend benötigt”, grinste Ino und schüttelte die Plastiktüte die sie in der Hand hielt. Sakuras Schluchzer verebbten, als sie schniefend zu ihrer blonden Freundin schaute und sich die Tränen aus den Augenwinkeln wischte. Trotz ihrer emotional angespannten Lage, kehrte ihr Misstrauen gegen jede Art von Inos Ideen schnell wieder. Mit hochgezogenen Brauen musterte sie unauffällig weiße Tüte, die Ino noch immer mit einem breiten Grinsen lautlos anpries und richtete sich ein wenig auf.
 

“Was ist das, Ino?”, fragte sie heiser und zupfte an ihrer Hose.
 

“Das wird dich wieder aufrichten, Saku. Glaub mir. Ich habe den Inhalt selbst zusammengestellt und oft genug auf Wirkung überprüft”, lachte Ino und steuerte ihren Platz auf dem Tisch an.
 

“Ihr beide seit die Ersten, denen ich das zeige”, verriet die Yamanaka ihnen geheimnissvoll und setzte sich.
 

Blaue Augen sahen in zwei weiße und grüne Paare, die sie neugierig anstarrten. Selbst Hinata war mehr als gespannt, obwohl sie genauso wie Sakura eine tief sitzende Skepsis gegenüber alle von Inos Vorschlägen hatte.
 

Das blonde Mädchen grinste breit und zog dann langsam die Tüte auf ihren Schoß. Ebenso langsam streckte sie ihre Hand ins Innere und zog beinahe schon in Zeitlupe den Arm wieder hinaus. Kurz bevor die anderen beiden jedoch erkennen konnten, was Ino in der Hand hielt, stoppte sie in der Bewegung.
 

“Jetzt beeil dich doch mal, Ino!”, stöhnte Sakura, während Hinata beifällig nickte.
 


 

Ihnen blieb die Spucke weg, als Ino mit Auspacken fertig war. Ihr Sammelsurium an verschiedenen Muntermachern und Vergessens-Helfern, schien beinahe unerschöpflich.

Nicht nur Sakura, auch Hinata waren sprachlos. Man konnte ja vieles über Ino sagen, aber sie war wirklich talentiert darin einen immer wieder zu überraschen.

Vor den drei Mädchen lag ein ganzer Haufen, bestehend aus den unterschiedlichsten Dingen, die man sich nur erträumen konnte.
 

Natürlich waren darunter auch die bekanntesten Liebeskummervernichter, Berge von Schokolade, traurige Musik, schnulzige Liebesfilme und als Krönung eine Schere und ein Feuerzeug, die unliebsam gewordenen Bilder auslöschen würden. Da solche allerdings noch nicht einmal existierten, waren sie zwar nutzlos, erfüllten aber eine psychische Stütze. Mann konnte sich zumindestens vorstellen, dass man die Bilder zerschnitt und die Stückchen einzeln anzündete. Was ihnen auch schon eine immense Befriedigung verschaffte.
 

Doch Ino hatte auch ungewöhnlichere Dinge mitgebracht.
 

Sakura zählte fünf verschiedene Horrorfilme, deren Titelbilder immer blutiger und düsterer wurden und ihr schon beim bloßen Ansehen einen Schauer über den Rücken jagten, mehrere Pakete Taschentücher, Make-up, einige alte Kleidungsstücke, die so aussahen als stammten sie aus dem letzten Jahrhundert vor Christus, eine ganze Flasche puren Wodka, zwei Flaschen Cola, ein Paket Marshmallows, CD`s die eher in Richtung Metal und Hardrock gingen, ein Twister-Spiel, ein Glas mit farbigen Badekugeln, haufenweise Teelichter, einen Block, ein Stift und zu guter Letzt eine Mitmach-Dance-and-Fitness-DVD.
 

Vor allem diese DVD bereitete Sakura Kopfzerbrechen. Wie sollte sie eine solch hirnrissige DVD von ihrem Liebeskummer ablenken? Sakuras grüne Augen suchten Hinatas weiße, die ebenso verwirrt schien wie sie selbst. Die Hyuuga zuckte mit den Schultern, als wolle sie sagen: `Ich verstehe Inos Logik ebenso wenig wie du. Wir werden abwarten müssen was sie vorhat`
 

Das wurde den beiden Mädchen allerdings relativ schnell klar. Denn all diese Dinge dienten einzig und alleine dem ultimativen Ziel bei Liebeskummer: Ablenkung!
 

Daher war das einzig Richtige und Vernünftige in dieser Situation also, sich ganz Inos begeisterten Schilderungen von Horrorfilmen schauen, gleichzeitig versuchen die andere zu schminken, oder mit ein paar Gläsern Wodka-Cola intus Twister zu spielen, mitreißen zu lassen und sich in die Ablenkung zu stürzen.
 

Die drei Mädchen enterten dafür das Wohnzimmer, da Sakuras Zimmer nicht für begehbar attestiert wurde und breiteten sich dort nach Herzenlust aus. Sakura war erneut heilfroh, dass ihre Eltern so selten zu Hause waren und sie auch in dieser Woche mit ihrer Abwesenheit beglückten. Andernfalls wäre im Hause Haruno sonst ein sehr schiefer Haussegen gewesen, wenn nicht gar ein zerbrochener.
 

Voller Übereifer stürzten sich Ino und Hinata ins Gefecht, während Sakura sich nur schwer von den dunklen Gedanken loseisen konnte, die ihren Kopf noch immer bevölkerten. Nach und nach allerdings, packte auch sie der Spaß an den wilden Spielen die Ino sich ausgedacht hatte, um ihren aktuellen Schwarm zu vergessen.
 

Nicht nur das sie den Horrorfilm-Schmink-Marathon veranstalteten und das Wodka-Twister-Katastrophen-Spiel. Oh, Nein. Ino überredete Hinata tatsächlich dazu, eines von den Übergrößen-Kleidern anzuziehen, an dem die Yamanaka dann die Schere ansetzte und munter drauf los schnippelte.

Das Ende vom Lied war eine Hyuuga, die kaum noch Stoff am Körper trug, so dass auch hier und da ein Stückchen Unterwäsche hervorblitzte. Hochrot und verlegen, stand sie in dem geblümten Stoff vor ihnen, der nur noch das Nötigste bedeckte und als Ino dann schmunzelnd anmerkte, dass sie vielleicht ein Foto machen und es Naruto zum Geburtstag überreichen sollten, kippte Hina fast in Ohnmacht.
 

Fix hatte das blonde Mädchen auch Sakura in eines der Kleider gehüllt und es kunstvoll zerschnippelt (zumindest behauptete Ino das ihr Werk Kunst sei, Hinata und Sakura bei dieser Annahme nur protestieren konnten) Sakuras Kleid war sogar noch freizügiger als das Hinatas, obwohl sie nur Minuten vorher geschworen hätte, das dies nicht möglich sein konnte. Irgendwie hatte die Yamanaka es geschafft, ebenso wie bei Hinata auch Sakuras Unterwäsche zu enthüllen, nur das bei Sakura deutlich mehr davon zu sehen war.
 

Ihre Rache war dafür umso köstlicher. Als die beiden Mädchen grinsend mit Inos Outfit fertig waren, kapitulierte diese augenblicklich und verfluchte leise ihre Idee mit den selbstgebastelten Kleidchen aus Großmutters Kleidersammlung. Kichernd beschlossen sie die Fetzen weiterhin zu tragen, sozusagen als Hommage an alle Großmütter dieser Welt, die niemals mehr in den Genuss von Inos Einfallsreichtum kommen würden.
 

Danach futterten die drei die ganze Schokolade auf, die Ino angeschleppt hatte, was sie aber sofort danach bereuten, denn Wodka, Cola und bergeweise Schokolade auf nüchternen Magen vertrugen sich nicht so Recht.
 

Da sie aber durch den Alkohol schon leicht angeheitert waren (Ino war noch aufgedrehter als sonst, Hinata stotterte nicht und kicherte viel mehr) kam ihnen dann die glorreiche Idee, ihre Freunde und Freunde in spe, mal genauer unter die Lupe zu nehmen.
 

Sakura stellte die CD an, bei der das Cover am gruseligsten aussah, und setzte sich unter ohrenbetäubenden Gitarrensounds, Schlagzeug-Solos und kreischendem Gebrüll des männlichen (?) Sängers zu ihren Freundinnen. Jede von ihnen nahm sich ein Blatt Papier und einen Stift und schrieben das auf, was sie an ihrem Schwarm (Shikamaru bei Ino), festen Freund (Naruto bei Hinata) und verlorener erster Liebe (Sasuke Uchiha bei Sakura), am meisten nervt.
 

Die drei Mädchen arbeiteten still vor sich hin, nur manchmal hörte man Hinatas leises Gekicher, bis sie sich nach einer halben Stunde gegenseitig die Ergebnisse vorlasen. Da waren die haarsträubendsten Dinge aufgezählt, doch vor allem Sakura erleichterte es ungemein, dass sie einmal darüber nachdenken musste, was sie alles an ihrem Nachhilfelehrer gestört hatte. Ihr ganzes Papier war beschrieben, jede Zeile bis zum Ende ausgenutzt und als sie das sah, fragte sie sich unwillkürlich, was sie überhaupt je an ihm geliebt hatte.
 

Für trübsinnige Gedanken blieb aber keine Zeit, da Ino ihr Feuerzeug gezückt hatte und unter großen Oh und Ah der beiden anderen Mädchen ihr Blatt verbrannte. Hinata tat es ihr gleich, auch wenn sie dabei den Ernst der Stimmung etwas durch ihr unablässiges Giggeln störte. Als letztes war Sakura dran, die tief Luft holen musste, um die flackernde Flamme an das Papier zu halten. Ihre Augen verfolgten das vorsichtige Lecken der Flammen interessiert, bis sie beinahe rasend über das Blatt fraßen und ihre enttäuschten Worte in Rauch aufgehen ließen.
 

Gerade als Ino die Fitness-Dance-DVD reinschmeißen wollte und Hinata die Musik ausgestellt hatte, hörten die Mädchen die Türklingel. Fast gleichzeitig flogen ihre Blicke zur Uhr.
 

“Wer klingelt denn um zwei Uhr Nachts noch an fremden Haustüren?”, fragte Ino sich laut.
 

“Hoffentlich ist es kein Nachbar der sich beschweren will!”, flüsterte Hinata nervös und schaute sich wild im Raum um, als würde irgendwo in den dunklen Ecken ein ärgerlicher Nachbar hocken und sich plötzlich auf sie stürzen.
 

“Es kann kein Nachbar sein, Hina”, meinte Sakura und schüttelte den Kopf, “Hier im näheren Umkreis gibt es keine weiteren Häuser. Das weißt du doch.”
 

“Aber wer kann es dann sein?”, fragte Ino und beäugte Sakura misstrauisch, “Hast du vielleicht noch jemanden außer uns beiden eingeladen?”
 

Sakura schüttelte den Kopf und erhob sich umständlich. Ein Stöhnen entfloh über ihre Lippen, als sie sich an den Kopf fasste um den aufkommenden Schwindel zu unterdrücken.

In diesem Moment schwor sie sich, niemals wieder eine solche Kombination aus Schokolade, Cola und Alkohol zu sich zu nehmen, wenn sie vorher nichts gegessen hatte. Als endlich der Schwindel nachließ und sie sich langsam zur Tür bewegen wollte, begann ihr Magen zu rumoren, als hätte er ihre andauernde Verletzlichkeit gespürt und nur auf seinen Einsatz gelauert. Gluckernd und Grummelnd hüpfte er in ihrem Bauch auf und ab und schickte Wellen des Unwohlseins durch ihren Körper. Sakura atmete tief ein und aus, um die Übelkeit zu ignorieren und dachte stattdessen über den merkwürdigen Besucher nach.

Zumindest versuchte sie es. Das Hinata und Ino im Hintergrund lautstark diskutierten, die Hyuuga immer mal wieder einen spontanen Lachanfall erlitt, während Inos Stimme sich mehr als einmal überschlug, ihr Körper gegen diese unselige vorangegangene Behandlung protestierte und sich nun auch wieder das Gesicht Sasuke Uchihas in ihre Gedanken schlich, machte ihr Vorhaben, sich zu konzentrieren, beinahe unmöglich.
 

Immer einen Schritt nach dem anderen setzend, schlich die Rosahaarige zur Tür. Unbewusst strich sie sich die Haare glatt, bevor sie die Klinke ergriff und sie herunterdrückte.
 

Die Tür schwang auf und ließ einen Schwall eiskalter Luft hinein, der Sakura frösteln ließ, da sie ja nichts weiter als Inos zurechtgeschnittenen Fummel am Leib trug. Bibbernd hob sie den Kopf um zu sehen wer sie so spät Nachts noch störte- und erlebte den Schock ihres Lebens.
 

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So, da ich mir selber noch nicht sicher bin, wer da hinter der Tür stehen soll, habe ich dazu mal eine Umfrage angelegt.

Bin mal gespannt was da rauskommt, vielleicht hilft es mir ja bei meiner Entscheidung ^^
 

http://animexx.onlinewelten.com/umfragen/20710/



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Kommentare zu diesem Kapitel (15)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Katalina
2010-03-24T21:10:32+00:00 24.03.2010 22:10
schöneeees kappi^^
schreib bitte schnell weiteeer..
bestimmt ist sasuke dahiner oder soooo :DD
vllt.
wegen der kette was weiß ich :DD
geilee ff ;DD
lg
Keiko_
Von:  Ondine
2009-11-23T19:16:11+00:00 23.11.2009 20:16
Hab mal alle Kapitel durchgelesen, und ich muss sagen ich liebe die Selbstironie von Sakura. Ihre bissigen Bemerkungen geben der Ff den perfekten Touch.
Ich liebe deine Ff wirklich, die Idee ist zwar weit verbreitet, doch deine Ff ist etwas besonderes für sich!

Und für deine Umfrage! SASUKE UCHIHA :)

Just a little boy with a heart of icy but a soul like a kitty...
Von: abgemeldet
2009-10-26T19:00:09+00:00 26.10.2009 20:00
Wenn man Freunde nicht hätte, wenn man Liebeskummer hat oder einem sonst beschissen geht*gg*
Wirklich schön!
Bin schön gespannt wer es ist, oder sein wird, habe jedenfalls abgestimmt*gg*
Liebe Grüße
Von:  Aki23
2009-10-18T14:06:23+00:00 18.10.2009 16:06
Du schreibst einfach GENIAL.
Mach weiter so.
LG
Von:  Mademoisellee
2009-10-04T21:14:11+00:00 04.10.2009 23:14
sasuke. : ]
Von: abgemeldet
2009-09-29T09:52:02+00:00 29.09.2009 11:52
Huhu!!
Wollte nur mal sagen, dass ich diese FF liebe^^
Weiter so

LG
Von:  Kleines-Engelschen
2009-09-28T19:40:54+00:00 28.09.2009 21:40
ein echt geiles kapitel.. und eine wahnsinnig tolle FF. bin riesig begeistert von deinem schreibstil und dem aufbau der geschichte und freue mich riesig darauf wie es weitergeht.

hoffe du schickst mir nun auch eine ens wenn du das nächste kapi oben hast.

greetz
Von:  endoftherainbow
2009-09-27T12:49:43+00:00 27.09.2009 14:49
Ich Gleub das es Sasuke ist wegen der Halskette oder vll. doch wär anderes? :D
freue mich schon auf das nächste kapi.

Liebe Grüße.
Von: abgemeldet
2009-09-27T12:26:32+00:00 27.09.2009 14:26
Gutes Kapiel (:
Ich hoffe im naechsten wird es dann etwas Romantischer und Sasuke kommt wieder vor (:
Ich freu mich schon aufs neue *--* Hoffe es kommt bald :D

Lg. Jules.
Von:  ZitroneneisSaly
2009-09-26T10:11:23+00:00 26.09.2009 12:11
hey
war tolles pitl
danke für die ens

gg das wird lustig icch hab schon eine ahnung wer es sein wird

lg


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