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Geisterstimmen

von

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Kapitel 10

Titel: Geisterstimmen

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall.
 

Es war erstaunlich, doch den restlichen Tag hörte ich kein Wort mehr von Sam. Anscheinend zog er es vor sich zu benehmen wie ein kleines Kind. Nun, mir sollte es nur Recht sein, so hatte ich wenigstens meine Ruhe.

Nach ihrem Bad hatte sich sogar Jenn zu uns gesellt, was mich offen gesagt nicht überraschte. Egal wie erwachsen und weiblich sie sich gab, in ihren Inneren war sie noch immer ein kleines Mädchen das von den Dingen fasziniert war, die den Jungs vorbehalten waren. So war das schon immer gewesen, noch vor mir hatte sie den Dreh heraus wie man auf Bäume kletterte, eine Fähigkeit die mir selbst heute noch abging.

Erst gegen Abend schaffte ich es die Drei aus meiner Wohnung zu verbannen. Es war auch höchste Zeit, da ich noch etwas Arbeit nachzuholen hatte. Nicht, das ich sonderlich weit gekommen war und die Chance es nun fertig zu kriegen war ziemlich gering. Allerdings zwang mich mein Verantwortungsbewusstsein dazu, wenigstens Alibi halber noch einige Rechnungen anzustellen.

Erst dann machte ich mich Bettfertig. Nach meinen paar Seiten Bettlektüre, legte ich das Buch zur Seite und schaltete das Licht aus. Ruhe fand ich deswegen aber noch lange nicht. Unruhig drehte ich mich im Bett hin und her, unfähig eine bequeme Schlafposition zu finden. Nach einer Viertelstunde, die mir viel länger vorgekommen war, starrte ich in die Dunkelheit. Also wieder ein Date. Warum eigentlich nicht, Jenn hatte Recht das letzte Mal war viel zulange her. Auch wenn es mir nicht auf den Sex ankam, so eine Gelegenheit sollte ich mir nicht entgehen lassen. Im schlimmsten Fall blieb es eben bei einem netten Abend, oder einem One Night Stand. Mehr erwartete Jenn ja auch gar nicht von mir. Sie wollte nur mein Bestes und dazu gehörte ihrer Meinung nach auch ein erfülltes Liebesleben. Etwas auf das ich gar keinen Wert legte, so etwas ergab sich sowieso von selbst. Allerdings schien ich es nicht einmal zu bemerken, wenn es soweit war.

Seufzend zog ich mir die Decke über den Kopf. Es machte keinen Sinn über solche Dinge nachzudenken. Sam war tot und das ich damals nichts gesagt hatte, war meine Schuld. So gesehen hatte ich mir meine erste Liebe selbst verbaut und nun war es zu spät dafür. Alle Gedanken in dieser Hinsicht waren Verschwendung.

Ich zwang mich zur Ruhe und ließ meine Gedanken zur Ruhe kommen. Das half mir immer dabei einzuschlafen. Hoffentlich diesmal auch.
 

„Dein Geschmack ist wie immer grässlich.“ Jenn musterte die Hose in meiner Hand.

Von ihrem Urteil peinlich betroffen, hängte ich die Hose wieder zurück auf den Kleiderständer. Eigentlich hatte ich keine Lust mich für das Date neu einzukleiden. Drei Stunden Vorbereitung waren etwas viel Aufwand, für nur fünf Minuten Spaß, mehr erwartete ich mir gar nicht davon.

Die Woche war eine Katastrophe gewesen. Am Montag hatte ich erklären müssen warum die Lohnverrechnung nicht fertig war, ein sinnloses Unterfangen von Anfang an. Dazu kam noch, das ich kaum geschlafen hatte. Außerdem war Sam die ganze Zeit nicht aufgetaucht. Ein Umstand, der mich eigentlich beruhigen sollte, doch das genaue Gegenteil war der Fall und das ärgerte mich.

„Was ist damit?“ Jenn hielt mir ein blaues Shirt entgegen.

Ergeben nickte ich, bevor ich es nicht anprobiert hatte, würde sie sowieso keine Ruhe geben. Im Grunde war es egal was Männer anzogen, es glich sich sowieso alles. Anzug, Hose oder Shirt, mehr Auswahl gab es nicht. Es war nicht so wie bei den Frauen, die bei einem Kleidungsstück noch zwischen vier verschiedenen Schnitten wählen konnten.

„Na dann.“ Damit drängte sie mich schon zu den Umkleidekabinen.

„Ich werde mich noch nach einigen anderen Sachen umsehen.“

Kopfschüttelnd zog ich das Shirt vom Kleiderbügel. Kurz betrachtete ich es mir genauer, konnte aber keinen Unterschied zu denen in meinem eigenen Kasten feststellen. Allerdings wusste Jenn bestimmt was sie machte. Vielleicht benötigte sie aber auch nur jemanden mit dem sie einkaufen konnte.

Ich zog mir das Shirt über und betrachtete mich kritisch im Spiegel. Es lag ziemlich eng an, was mir absolut nicht zusagte.

‚Man, das schreit ja geradezu: Hallo Welt, ich bin schwul.’

Ich fuhr herum und sah Sam, der an der Wand stand. Nun eigentlich in der Wand, die durch die Mitte seines Körpers glitt. Ich sah nur die Vorderseite von ihm. „Jenn hat es ausgesucht.“

Ich versuchte nicht erleichtert zu wirken. Es war ja nicht so, das ich mir Sorgen um ihn gemacht hatte. Sam war tot, was sollte ihm da noch groß zustoßen?

‚Was für eine Überraschung.’ Sam verdrehte die Augen, eine klare Kritik an Jenns Geschmack.

Plötzlich wurde eine Jeans und ein weiteres Shirt über den oberen Rand der Tür gehängt. Jenns nächste Ausbeute ihres Streifzuges. „Probier das auch an.“

Ich zog die Dinge in die Kabine. „Wo warst du eigentlich die ganze Zeit?“

‚Sauer.’

Eine kurze, knappe Antwort, die nichts mit meiner Frage zu tun hatte. Allerdings wusste ich noch zu gut, wie ich damit umzugehen hatte. „Noch nie von diesem Ort gehört. Ist es dort schön?“

Mein gelassener Tonfall schien seine Wirkung nicht zu verfehlen, da Sam mich ärgerlich ansah.

Er verschränkte die Arme vor der Brust. ‚Ich war wirklich sauer auf dich. Allerdings habe ich eingesehen das dir ein Date nicht schaden kann. Dementsprechend bin ich gewillt dir deine Verabredung heute Abend zu gönnen.’

„Du gönnst es mir?“ Die Augenbrauen hochziehend, musterte ich Sam. Das war ja wirklich großzugig von ihm, nur wie kam er darauf das ich dafür seine Erlaubnis benötigte? Immerhin war ich die letzten Jahre auch sehr gut ohne ihn zurecht gekommen und es war seine Entscheidung, das er mir nun nachlief.

Ich schlüpfte in die Hose, die ebenfalls wieder eng anlag. Entweder hatte Jenn meine Kleidergröße vergessen, oder sie machte das mit purer Absicht.

Skeptisch betrachtete mich Sam. ‚Bücken darfst du dich nicht in dem Teil.’

„Keine Sorge, ich habe vor sie auszuziehen, bevor ich mich bücke.“ Diese kleine Spitze konnte ich mir nicht verkneifen.

‚Beim ersten Mal schon?’ Überrascht sah Sam mich an.

„Warum nicht?“ Schon alleine weil ich nicht glaubte, das es ein weiteres Treffen geben würde. Das gab es nie bei Dates die Jenn organisierte. Für ihre Freunde war ich einfach zu langweilig, allerdings reichte es immer für eine Nacht mit ihnen.

Ich beschloss die Jeans zu nehmen, schon alleine um Sam zu ärgern. Daheim konnte ich die Sache ja noch einmal überdenken. Das Shirt jedoch sagte mir ebenso wenig zu, wie das Andere. Außerdem warum sollte ich etwas kaufen, das ich sowieso in meinem Schrank hängen hatte?

Ich verließ die Kabine, die Hose über meinen Arm gehängt. Suchend ließ ich meinen Blick über den Verkaufsraum in diesem Geschoss schweifen. Ich fand Jenn, die ganz in meiner Nähe ein Top nach dem Anderen an der Stange weiter schob. In ihrer Hand, hatte sie bereits einige neue Beutestücke. Irgendwie überraschte es mich nicht, das sie bereits wieder in der Frauenabteilung stöberte.

„Ich bin fertig.“

Überrascht sah sie auf. „Oh, das war schnell.“

Ihr Blick fiel auf die Kleiderbügel in ihrer Hand und sie blinzelte, so als sähe sie diese zum ersten Mal. Einen Moment später lächelte sie aber wieder selbstsicher. „Dann können wir ja gehen.“

Sie steuerte eine Kasse an und legte ihre Ausbeute, auf den Tisch. Dann warf sie mir einen Blick zu. „Nur die Hose?“

Ich nickte stumm.

Sie seufzte und nahm mir das Kleidungsstück aus der Hand. Es landete ebenfalls auf ihrem Haufen.

„Jenn…“ Meine Stimme klang vorwurfsvoll. Ich mochte es nicht, wenn sie für mich zahlte. Immerhin verdiente ich genug um es mir leisten zu können. Noch dazu war ich ein Mann, da konnte ich doch keine Frau für mich bezahlen lassen.

Doch sie schüttelte nur den Kopf und hob eine Hand ohne mich dabei anzusehen. „Keine Widerrede Fabian. Sieh es als Dankeschön an, dafür das du mich beim einkaufen begleitet hast.“

‚Was ja wohl das Mindeste ist.’ Grummelnd schwebte Sam neben mir in der Luft.

Sam ignorierend, nahm ich die Einkaufstüte von Jenn entgegen. Irgendwie würde ich mich in nächster Zeit schon dafür revanchieren.

Mit einer wesentlich größeren Einkauftüte in der Hand, verließ Jenn das Geschäft. „Also heute Abend treffen wir uns im ‚Rodeo’. Ich werde um neun da sein, bitte sei pünktlich. Ach und tu mir einen Gefallen, benutz nicht dein Auto.“

Jenn hatte etwas gegen meinen Wagen. In ihren Augen war er nicht eindrucksvoll genug, aber solange es fuhr, war mir jedes Auto Recht. Doch ich hatte sowieso nicht vorgehabt ihn zu benutzen. Für das was ich vorhatte, benötigte ich einen gewissen Alkoholpegel. Danach war Autofahren keine gute Idee mehr. „Keine Sorge.“

Nachdem ich Jenn zu ihrem Auto begleitet hatte, verabschiedeten wir uns kurz. Danach benutzte ich die Bahn zu meiner Wohnung. Die ganze Zeit, seit ich das Geschäft verlassen hatte, schwieg Sam.

In meiner Wohnung legte ich die Tüte auf den Küchentisch und warf einen Blick auf die Uhr. Gut, ich hatte noch vier Stunden um mich fertig zu machen. Mehr als genug Zeit um mich präsentabel herzurichten. Vor meiner Haustür hatte sich Sam plötzlich in Luft aufgelöst. Etwas, das mir aber erst jetzt auffiel. Nun, es war nicht mein Problem, wenn er nun zu schmollen anfing. So hatte ich wenigstens die Ruhe, um mich auf diesen Abend vorzubereiten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kris18
2011-09-04T10:54:12+00:00 04.09.2011 12:54
is klein Sammy vill Eifersüchtig
Von:  saspi
2010-09-19T10:05:30+00:00 19.09.2010 12:05
Hey!!!
das kappi ist echt supi!!! bitte bitte veröffentliche
schnell das neue kappi. *süchtig bin*
da bin ich schon sehr gespannt aufs nächste kapitel.
freu mich auf die Fortsetzung.
Bye



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