Ritter Valnar und der Groschen
Eines Morgens in der Frühe,
Drang, zwischen der Arbeit und der Mägde Mühe,
Ein Liedchen zum Fenster rein,
Welches klang ganz lieblich und fein.
So Valnar seinen Knappen fragte:
"Ist es ein Musikant?", und der Knappe sagte:
"Freilich, Mylord. Ein echt Guter!
Ich kannte seinen Bruder."
Da ließ Valnar nicht lange fackeln
Und begann in seiner Börse zu wackeln
Und holte heraus das Wechselgeld von Vortag
(Oder nenne es Flaschenpfand, wer mag).
Dieses Betrug gänzlich und von Inflation nicht erloschen
Einen ganzen Groschen!
Dies sollte der Knappe dem Sänger schnell bringen
Für das schöne Singen,
Welches denn gleich auch verstummte
Und der Sänger laut brummte.
Und der Sänger, wir stellen ihn gern auch vor,
War Gottfried August Jovi Bon von Lor!
So einen Namen musste man doch kennen!
Denn man konnte den Mann schon Chartstürmer nennen!
Und er kam zu Valnar und warf ihm den Groschen direkt ins Gesicht:
"So 'ne miese Gage, Herr, begehr ich nicht!"
Und er blickte stumm in die Zweierrunde
Und verließ sie noch zur gleichen Stunde.
Moral
Willst du einen Sänger richtig ehren,
Solltest du den einen Groschen um ein paar Mark vermehren.