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Ta Sho

Wiedergeboren
von

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damals

Whole lot of Leaving
 

Die Sommertage waren erfüllt von Freude und Lust am Leben. Überall im Neuen Grenzland herrschte Frieden. Eine schöne Zeit. Die Siedler bewohnten inzwischen immer mehr weit entfernte Planeten, machten sie bewohnbar. Alle machten das Beste aus der Situation und waren glücklich damit. Überall sprühte das Leben und zeigte sich von seiner besten Seite. Überall im Universum…
 

Abgelegen lag die kleine Ranch im Bundesstaat Texas, aber das störte die Besitzer nicht. Im Gegenteil. Sie hatten sich dieses Fleckchen Erde ausgesucht, eben weil es weit und breit nichts außer Natur gab. Selten verirrten sich Fremde hier heraus, sogar ihre Nachbarn bekam die Familie nur ab und an zu sehen. Sie unterhielten eine große Viehherde und einige Pferde, um die sie sich liebevoll kümmerten.

Auf der Koppel tat sich an diesem späten Nachmittag etwas. George hatte seinen Sohn auf den Rücken eines Pferdes gesetzt und führte dieses nun im Kreis herum. Sein Junge war kaum vier Jahre alt, aber hatte es schon faustdick hinter den Ohren. Der Racker liebte die Natur und hatte bereits jetzt einen guten Draht zu Tieren. So saß er ohne Sattel auf einer Norikerstute und quietschte vergnügt vor sich hin. Als er bemerkte, dass seine Mutter am Zaun der Koppel lehnte und sie beobachtete, vollführte der Dreikäsehoch Kunststücke auf dem Rücken des Pferdes und jubelte, was das Zeug hielt. Er riss eine Hand in die Höhe und lachte: „Hallo, Mama! Schau mal.“

„Sei vorsichtig, mein Junge.“, beunruhigt beobachtete Joanna den Übermut ihres Sohnes. Der kleine Mann hatte eine Frohnatur und einen angeborenen Hang zur Komik. Kaum war jemand zu sehen, vollführte der Junge allerhand Zirkuskünste und zog alle Aufmerksamkeit auf sich. Nicht selten landete er dabei auf der Nase. Und nun saß er auf dem Rücken eines großen Norikers und hielt sich nicht einmal ordentlich an der Mähne des Pferdes fest.

Der dunkelblonde, vier Jahre alte Junge, rutschte ungeduldig auf dem Rücken umher und bettelte seinen Vater an: „Schneller, Papa! Das macht Spaß.“

George nickte kurz und vergewisserte sich, dass sich sein Junge gut festhielt, ehe er dem Pferd einen leichten Klaps gab und es in die nächste Gangart wechselte. Der Farmer liebte es, Zeit mit seinem Sohn zu verbringen. Tage wie dieser waren selten, denn er war mit den Cowboys oft auf den Weiden, um nach den Kühen zu sehen. Das Leben als Farmer im Westen Texas‘ war hart und entbehrlich, aber es war fernab der Stadt und des Lärms. George empfand sein Leben als ausgefüllt und glücklich. Seine Frau sah das genauso.

Nur der Sohn konnte sich noch etwas Schöneres als das vorstellen. Er riss beide Hände in die Höhe und jubelte: „Schau, was ich kann, Mama!“

Joanna schüttelte den Kopf. Er würde es nie lernen. Wie oft hatte sie ihrem Sohn schon gesagt, er solle vorsichtiger werden, aber er wollte nicht hören. Bis er wieder auf der Nase landete.

Der werte Herr Papa sah das anders. Während sich Joanna Sorgen machte und das nächste Unglück bereits herbeieilen sah, lachte George übermütig auf: „Schatz, der wird bestimmt mal zum Rodeo gehen.“

Ungeachtet dessen begann der kleine Reiter auf dem Hals seines Pferdes herum zu tätscheln. Er hielt die Stute an: „Kathi hü… Schneller, Hotti!“

„Colt, sei lieb zu Kathrin.“, George griff nach den Händen seines Sohnes und zog sie bestimmt vom Hals des Pferdes weg. Die Stute mochte die Gutmütigste in ihrem Stall sein, aber unnötig reizen musste man sie deshalb nicht.

Der Lockenkopf hielt sich daraufhin wieder in der Mähne des Pferdes fest. Aber einmal musste er doch noch über den Hals des Pferdes streicheln: „Liebe Kathi.“

Kopfschüttelnd wandte sich Joanna von der Koppel ab. Wüsste sie es nicht besser, hätte sie gesagt, Colt wäre auf dem Rücken eines Pferdes geboren worden, so wohl, wie er sich dort fühlte. Er brauchte keinen Sattel, keine Zügel. In spätestens einem halben Jahr würde er sich von seinem Vater nicht mehr führen lassen, dann würde er alleine reiten. Amüsiert gab sie George die Anweisung: „Bringt Kathrin zurück in den Stall. Es gibt gleich Abendessen.“
 

Eduard wurde bereits an der großen Pforte erwartet. Wie jeden Abend. Sein Sohn stand dort, am Eingang zu ihrem Schloss in den Highlands und wartete geduldig darauf, dass sein Vater von der Arbeit kam. Der blonde Junge ging noch nicht zur Schule, übte sich allerdings schon fleißig im Schreiben und Lesen. Mary, seine Frau, hatte das Talent schon früh erkannt und hatte vor einigen Monaten angefangen, ihm das Alphabet beizubringen. Die Schule würde ihn keine große Mühe kosten.

Die Tage im Dienst der Königin waren mitunter nervenaufreibend, Eduard jedoch liebte diesen Beruf und würde ihn für nichts in der Welt tauschen wollen. Aber mehr noch als der Leutnant der königlichen Garde zu sein, liebte er es, am Abend zu seiner Frau und seinem Kind nachhause zu kommen.

Freudig lief der strohblonde Junge auf ihn zu und begrüßte ihn: „Vater!“

Eduard kniete sich im Flur zu ihm hinunter und nahm ihn kurz zur Begrüßung in den Arm. Als er wieder aufstehen wollte, griff der Knirps nach dem Degen. Bestimmt schob Eduard den Jungen weg: „Der ist nichts für dich.“

Damit war vorerst Ruhe. Der kleine Blondschopf nickte und ließ seinen Vater geduldig seine Kleidung abnehmen. Eduard legte den Waffengürtel, an dem nicht nur sein Säbel, sondern auch sein Blaster fixiert war, ab und zog die Uniformjacke aus. So kleidsam sie auch sein mochte, bequem war sie nicht. Und nach einem langen Tag wie diesem war Eduard froh, endlich aus der Uniform rauszukommen.

Im nächsten unbeaufsichtigten Moment griff der Kleine nach dem Degen und nahm ihn von der Kommode. Oft genug hatte er seinem Vater beim Training damit zugesehen, er wusste, wie man mit einem solchen Schwert umging. Breitbeinig stellte sich der Junge hin, hielt den Degen dabei in der rechten Hand und richtete die Spitze in den Flur.

„Saber!“, entsetzt fuhr Eduard herum, als er bemerkte, was sein fünfjähriger Sohn gerade tat, und nahm ihm den Degen weg. Er mahnte den Jungen: „Was hab ich dir über Waffen gesagt, mein Junge?“

Schuldbewusst senkte Saber seine Augen und antwortete betreten: „Sie sind kein Spielzeug, Vater.“

Eduard legte den Degen wieder auf die Kommode. Danach sah er auf seinen Sohn hinab und musterte ihn. Er wusste, dass es gefährlich war, weshalb griff Saber dennoch nach dem Schwert? Schweigend kniete er sich zu Saber hinunter und richtete dessen Aufmerksamkeit wieder auf sich. Seine Augen forderten stumm eine Erklärung ein.

Der kleine Blondschopf verstand sofort. Noch schuldbewusster zog er den Kopf ein und sah mit großen, unschuldigen Augen zu seinem Vater auf. Unbehaglich, aber ehrlich gab er seinem Vater Antwort: „Man darf sie nur im Notfall benützen. Um Menschen zu beschützen und den Schwachen zu helfen.“

„Und warum tust du es dann, Saber?“, ein bisschen verständnislos hörte sich die Stimme von Eduard an. Ihm war klar, dass sein kleiner Junge genau wusste, wovon er sprach und dass er es auch ernst nahm. Warum er dennoch nach der Waffe auf der Kommode gegriffen hatte, war dem Vater ein Rätsel. Aber seine Stimme war auch sanft gewesen, immerhin war nichts passiert und Saber zeigte sich einsichtig.

Saber schniefte leicht, der Schrecken, dass sein Vater ihn scharf ermahnt hatte, saß ihm in den Knochen und trieb ihm die Tränen in die reumütigen Augen. Aufrichtig erzählte er seinem großen Vorbild: „Ich will Menschen beschützen und ihnen helfen, Vater. Und ich kann das, ganz bestimmt.“

Eduard schmunzelte. Das musste er dem Dreikäsehoch ja beinahe glauben. Immerhin war Saber mit dem Säbel richtig in Position gestanden und der Junge wollte es wirklich. Er wollte das Kämpfen mit dem Degen lernen. Eduard strich dem Knirps über die Haare und stand wieder auf: „Na gut, Saber. Du sollst es lernen. Richtig lernen. Aber kein Wort zu deiner Mutter, verstanden?“

Mit leuchtenden Augen nickte Saber eifrig. Nichts sehnlicher wollte er, als das Fechten erlernen. Er wollte so kämpfen können, wie sein Vater. Mit all seinen Grundsätzen und Moralvorstellungen. Eduard stand wieder auf. Stolz erfüllte ihn schon jetzt, denn er wusste, dass Saber ihn nicht enttäuschen würde. Er hätte den gelehrigsten Schüler weit und breit, das stand fest.
 

Ziemlich pünktlich schloss er an diesem Abend die Tür zu ihrem Haus auf. Selten schaffte er es, wirklich pünktlich aus dem Oberkommando weg zu kommen, an diesem Tag hatte Shinji ihn jedoch mit sich geschleift. Der war dafür gewesen, ihre Familien wieder mal wieder länger zu sehen, als nur eine dreiviertel Stunde vor dem Zubettgehen. Shinji hatte den jungen Vater direkt aus dem Büro getreten. Nun aber war er froh, zuhause zu sein, denn Frau und Töchterchen warteten bereits.

May hielt ihre gemeinsame Tochter auf dem Arm und lächelte ihn liebevoll an. Sie spitzte die Lippen und gab ihm einen Kuss. Charles erwiderte die zärtliche Geste, dann zog er sich die Schuhe aus. Nachdem er die Uniformjacke aufgehängt hatte, folgte er seiner Frau in die Küche. Ihre langen, blonden Haare fielen samtig über ihre schmalen Schultern, wie kleine Wellen. May war definitiv die Frau, mit der er alt werden wollte.

Charles hatte einen anstrengenden Tag hinter sich. Er war noch nicht lange Major, die Entscheidung diesbezüglich war erst vor wenigen Monaten gefallen, davor war er Captain gewesen, wie sein bester Freund. Nun hatte er ein anderes Aufgabengebiet zugeteilt bekommen. Keine Frage, er freute sich über die Herausforderung, leider ging sie all zu oft auf Kosten der Familie.

May drückte Charles ihre gemeinsame Tochter in die Arme, bevor sie die Deckel von den Töpfen nahm. Der Major strich seiner Tochter über den Schopf und schmunzelte: „Na, meine Kleine? Hast du deine Mutter auf Trab gehalten?“

Ein aufgewecktes Lachen war die Antwort darauf. May kam mit zwei Tellern zum Esstisch. Sie deckte den Tisch, während sie ihrem Mann erzählte: „Wie war dein Tag, mein Schatz? König Jarred hat heute hier angerufen, er konnte dich im Büro nicht erreichen. Ich soll dir schöne Grüße ausrichten und du sollst bitte zurückrufen.“

Argwöhnisch zog Charles die Augenbrauen zusammen. Der König rief bei ihm zuhause an? Er widmete seine volle Aufmerksamkeit seiner Frau und der Nachricht, die sie gerade überbracht hatte. So blieb die kleine April unbeobachtet.

„Was wollte er, mein Liebling?“

May setzte sich an den Tisch: „Ich weiß es nicht. Aber es schien dringend zu sein.“

Die blonde Frau mit den großen blauen Augen blickte aufrichtig zu ihrem Mann. Jarred hatte wirklich nicht erwähnt, was er mit Charles besprechen wollte. Wahrscheinlich ging es um etwas Berufliches, deswegen hatte er mit ihr nicht darüber gesprochen. May war schließlich nicht im Oberkommando. Sie kannte Jarred seit einigen Jahren, sie verstand sich gut mit dessen Frau Seraphine. Deren Sohn, der kleine Roland, brachte viele Veränderungen in den Palast des Königreiches. Wenn sie die Freunde dort besuchten, gab es immer etwas zu lachen und April hatte einen netten Spielkameraden.

Charles nickte. Er würde Jarred nach dem Essen zurückrufen. Er setzte sich mit April auf dem Arm an den Tisch.

Das einjährige Mädchen hatte in der Brusttasche ihres Vaters etwas entdeckt, was sie sehr interessierte. Flugs nahm sie es in ihre kleinen Fingerchen und begann damit zu spielen. Sie drückte einige Knöpfchen, drehte und wendete es, bis es zu piepsen begann. Dann quietschte sie vergnügt auf.

Charles griff nach dem piependen Mobiltelefon, das sich April als neues Spielzeug ausgesucht hatte. Lachend nahm er es ihr aus der Hand: „April! Spätzchen, das brauch ich noch.“

Unglaublich. Hatte seine kleine Tochter doch glatt heraus bekommen, wie man das Telefon einschaltete. Ihre Schnute war sagenhaft, als ihr Charles das Gerät aus der Hand nahm. Seufzend, weil er den Kulleraugen noch nie etwas abschlagen konnte, gab er ihr das Telefon wieder zurück: „Also schön. Aber nicht kaputt machen, April.“

Wieder quietschte das Mädchen vergnügt. Und May erzählte Charles lachend: „Heute hat sie unseren Fernseher umprogrammiert. Ich hab keine Ahnung, wie sie das gemacht hat, aber auf alle Fälle läuft jetzt auf allen Programmplätzen der Trickfilmkanal. Das technische Geschick muss sie von dir haben, Charles.“

Der Major lachte. Dabei bedachte er seine Tochter mit einem liebevollen Blick. Ja, April würde mal ein cleveres Mädchen werden, das wusste Charles bereits jetzt. Alles, was mit einem Chip funktionierte, oder programmierbar war, gefiel dem blonden Mädchen unheimlich. Egal, ob es eine Fernbedienung oder Papas Handy war.
 

Der Pilot stand in der Küche und lugte in die Töpfe. Leise Musik erfüllte neben den angenehmen Gerüchen die Wohnung. Nur seine Frau war nicht da. Er schaltete den Ofen ab und drehte sich um. Oh, sein Magen knurrte. Und seit er in die Töpfe geschaut hatte, knurrte er noch schlimmer. Aber ohne Ai würde er nicht essen. Irgendwo in der Wohnung musste sie sein, ansonsten hätte sie den Herd ausgeschaltet. Shinji horchte in die Wohnung. War sie im Schlafzimmer und zog sich um? Ein zärtliches Lächeln huschte über sein müdes Gesicht. Bestimmt überraschte sie ihn. Freudig verließ er die Küche und ging schnell ins Schlafzimmer. Hm, dort war sie auch nicht. Unruhig fragte er: „Süße?“

Erschrocken fuhr Ai zusammen. Sie stand im Badezimmer und bis eben hatte sie traurig auf einen Teststreifen geblinzelt. Warum nur klappte es bei ihnen nicht? Sie wünschten es sich so sehr. Kaum hatte sie die Stimme ihres Mannes gehört, stand er auch schon in der Badezimmertür. Ai drehte sich blitzschnell um und versteckte ihre Hände hinter dem Rücken. Sofort setzte sie ein Lächeln auf: „Du bist schon zuhause?“

Shinji ging auf sie zu. Er nahm sie in den Arm und küsste sie liebevoll. Der Pilot kam gerne nachhause. Ai war sein Ruhepol. Sie beruhigte ihn, wenn seine Flugstaffel ihn wieder mal auf die Palme brachte. Er wusste genau, weshalb er sie geheiratet hatte. Und er kannte sie in- und auswendig. Und deshalb sah er Ai an der Nasenspitze an, dass ihr Lächeln nicht ehrlich war. Shinji griff nach ihren Händen: „Was versteckst du vor mir, Süße?“

Ai weigerte sich, ihre Hände nach vorne zu nehmen. Sie wollte Shinji nicht enttäuschen, denn sie kannte seinen Gesichtsausdruck, wenn sie ihm einen negativen Schwangerschaftstest zeigen würde. Schnell wollte Ai den Test an ihrem Gürtel feststecken, doch er hielt nicht und fiel zu Boden. Ehe sich Ai darum bücken konnte, hatte Shinji ihn schon aufgehoben. Mit Tränen in den Augen verfolgte die zierliche Japanerin die Reaktion ihres Gatten.

Shinji ging in die Knie und hob den Test auf. Er blickte auf Teststreifen. Er war negativ, seine Frau war nicht schwanger. Wieder. Enttäuscht senkte Shinji den Blick und warf den Test in den Mülleimer. Wieder hatte es nicht geklappt. Warum nur vergönnten ihnen die Götter kein Kind? So lange versuchten sie es schon. Jedes Monat machten sie sich wieder Hoffnungen, die doch nur wieder zerschmettert wurden. Alle ihre Freunde hatten mittlerweile Kinder, hatten eine Familie gegründet, nur sie nicht. Der Pilot und seine Frau wünschten sich nichts sehnlicher als ein Kind. Aber dieser Wunsch blieb ihnen verwehrt.

Ai trat einen Schritt nach hinten. Die Enttäuschung in Shinjis Augen zu sehen, brach ihr das Herz. Sie flüsterte unglücklich: „Es tut mir so leid, Shinji.“

Shinji streckte sofort seine Arme nach Ai aus und zog sie in seine Arme. Er umarmte sie und strich ihr über die schwarzen Haare. Der Japaner legte seinen Kopf auf ihre Schulter. Wie lange sie so im Bad standen, konnte er nicht sagen, aber er spürte den Schmerz seiner Frau ganz deutlich. Sie machte sich dafür verantwortlich, dass sie seit Jahren kinderlos blieben. Aber sie war daran nicht schuld. Vielleicht sollte es nur einfach nicht sein. Natürlich tat Shinji dieser Gedanke in der Seele weh. Er liebte Ai, er liebte sie aus ganzem Herzen, aber ihre Liebe trug keine Früchte. Es schmerzte den Captain unsagbar. Er wischte Ai behutsam die Tränen aus den Augen, an ihrem unregelmäßigen Atem hatte er gemerkt, dass sie zu weinen begonnen hatte. Sachte küsste er sie auf die Stirn und hauchte: „Es ist okay, Süße. Ich bin genauso traurig, wie du. Ich versteh es.“

Ai kuschelte sich an die Brust ihres Mannes. Sie schluchzte herzzerreißend: „Warum nur ist uns kein Kind vergönnt, Shinji? Was haben wir angestellt?“

„Ich weiß es nicht. Hab doch bitte Geduld, mein Schatz. Ich bin mir sicher, eines Tages halten auch wir ein kleines Kind in unseren Händen.“, versuchte Shinji seine Frau wieder zu beruhigen. Doch es fiel ihm schwer. Und zwar deswegen, weil er die selben Gedanken hegte, die Ai gerade ausgesprochen hatten. Auch er glaubte, sie würden damit für irgendwas gestraft.

Ai wischte sich kraftlos über die Augen. Sie setzte sich auf den Badewannenrand und ließ die Schultern hängen. Ihr Blick fiel auf den Schwangerschaftstest im Mülleimer. Wieder kullerten ihr dicke Tränen über die Wangen: „Geduld? Wie lange sollen wir noch Geduld haben, Shinji? Weitere zehn Jahre?“

Shinji setzte sich ebenfalls auf den Rand. Er legte Ai einen Arm um die Schulter und ließ sie an sich lehnen. Wieder gab er ihr einen sachten Kuss. Nun allerdings konnte er nichts mehr erwidern. Ais Worte führten ihm vor Augen, wie lange sie sich schon nach Nachwuchs sehnten. Eine lange Zeit.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Reblaus
2016-09-19T19:07:08+00:00 19.09.2016 21:07
Interessant, da ist Fire wohl gute 2--3 Jahre jünger als April.
Das habe so gar nicht mehr im Kopf gehabt.
Aber insgesamt ein schöner Einstieg.
Von:  Misano
2009-02-03T17:35:45+00:00 03.02.2009 18:35
Ich hab' ja so gelacht, dass April alle Programme auf den Trickfilmsender programmiert hat. Der Kleine meiner Freunde hat das zwar noch nicht fertig gebracht, aber er wusste auch schon wie Papas Handy angeht und die Hifi-Anlage und der Fernseher ^^

@She-Ra: Fireball ist doch noch gar nicht geboren ;-) Shinji ist der Papa, oder?
Von:  She-Ra
2009-02-02T17:17:32+00:00 02.02.2009 18:17
Eine schöne FF ist dir hier gelungen. Vor allem dies erste Kapitel sagt mir sehr zu. Vor allem klein Colt und klein Saber *kicher*
Jedoch möcht ich etwas anmerken vllt auch hinterfragen.
Einmal warum werden Colt und Saber von ihren Eltern sogenannt und Fireball von seiner Mutter Shinji?
Und Sabers Vater heißt eigentlich Edward und nicht Eduard, aber das nur am Rande;)


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