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You have stolen my heart

RikuXSora
von

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Apfelkuchen

You have stolen my heart von Chibi_Isa

RikuXSora
 

Kapitel 25: Apfelkuchen
 

Soras POV
 

Ich bleibe fast eine Woche mit Riku im Ferienhaus, okay, ich besuche Mama und Papa immer wieder daheim, aber meistens bin ich bei Riku.

Er nimmt sich so viel Zeit für mich und so konnten wir alles aus der Welt schaffen. Er akzeptiert nun, dass ich eben auch eine dunkle Seite habe, aber er weiß, dass ich sie nicht freiwillig benutzen werde.

Und unsere Beziehung ist jetzt noch intensiver. Er ist immer für mich da und hilft mir wo es nur geht. Heute nun, ist Kairis Begräbnis.

Es ist schrecklich, wie sich die dummen Puten aus ihrer Klasse plötzlich so um sie scheren. Als sie noch gelebt hat, war sie nicht gut genug und jetzt? Jetzt heißt es, sie war so lieb und nett und meine beste Freundin.

So was Bescheuertes! Zum Glück hat Riku mittlerweile das Gedächtnis der Leute aus der Schule gelöscht und für sie ist es so, als wäre er nie da gewesen. Zumindest kann er deshalb jetzt auch bei mir sein.
 

„Bist du fertig? Deine Eltern möchten los“, erklärt Riku und tritt in mein Zimmer. Ich versuche bestimmt schon seit zehn Minuten diese beknackte Krawatte zu binden. Wenn meine Hand nur nicht so zittern würde.

„Komm, ich helf dir“, erweicht Riku sich und bindet mir das schwarze Stoffteil. Ich hasse so was, ich muss einen Anzug, ein Hemd und eine Krawatte anziehen und das alles in schwarz. Okay, für Kairi tu ich das gerne, aber muss die Krawatte unbedingt sein?

„Fertig“, verkündet Riku und streicht meine Jackett noch mal zurecht.

„Gut, gehen wir“, nehme ich seine Hand.

„Sicher?“, fragt Riku und schaut auf unsere Hände.

„Natürlich, die kennen dich doch alle nicht mehr und selbst wenn ist es mir egal“, antworte ich und ziehe ihn mit mir.

Mama, Papa und Oma warten schon unten vor dem Café und wir steigen in Rikus Wagen, um zur Kirche zu fahren. Dort angekommen läuft für mich alles wie im Film ab. Kairis Sarg, weiß mit rosafarbenen Rosen steht bereits im Leichenhaus und man kann sich jetzt von ihr verabschieden.
 

„Willst du nicht hin gehen?“, möchte Riku von mir wissen, da ich ziemlich unschlüssig vor dem Haus stehe.

„… doch… aber als Letztes“, erkläre ich und wir warten bis wirklich jeder weg ist.

„Hey, Kairi, Süße“, begrüße ich sie oder besser gesagt den Sarg. Sie noch mal zu sehen wäre für mich furchtbar.

Ich könnte es nie im Leben, einen geliebten Menschen tot sehen, das wäre furchtbar.

„Jetzt muss ich wohl auch Lebewohl sagen. Ich… du warst echt toll, meine Lieblingsschwester. Gut ich hatte nur eine, aber du wärst es auch gewesen, wenn ich noch zehn andere Schwestern hätte.

Du warst so toll, so nett, so aufgeschlossen und lieb. Ich konnte dir alles erzählen, du hast Riku sofort vertraut und mir Mut gemacht. Und dann hast du dein Leben für mich gegeben. Ich möchte gerne „Danke“ dafür sagen, aber es wäre sinnlos. Ich kann dir nicht danken, dass du dich geopfert hast.

Wie auch? Ich kann es doch nicht mehr gut machen. Ich hoffe nur, dass wir uns irgendwann wieder sehen und ich dir das persönlich sagen kann. Ich liebe dich“, verabschiede ich mich und erste Tränen rennen über meine Wangen.
 

So wird es heute wahrscheinlich auch noch weiter gehen. Dieses Ereignis ist viel zu emotional um nicht zu weinen. Riku flüstert mir zu, dass wir jetzt rein gehen müssen. Ich folge ihm und wir setzen uns in der Kirche zu meinen Eltern und Oma in die erste Bankreihe. Ich kenne den Priester nicht, wegen dem Café waren wir kaum in der Kirche.

Trotzdem gestaltet er die Beerdigung so gefühlvoll und erinnert mich mehr und mehr an Kairis beste Seiten.

Mama und Papa hätten ihm nicht so viel erzählen dürfen. Es quält mich fast noch länger zu zuhören und am Liebsten wäre ich jetzt wieder im Ferienhaus, alleine mit Riku. Dort kann ich alles vergessen.

Aber es geht nicht, ich muss mich dem Ganzen jetzt stellen. Wimmernd klammere ich mich immer näher an Riku und spüre die Wärme die von ihm ausgeht.
 

„Es ist bald vorbei“, erklärt er leise und streicht mir durch die Haare. Ich nicke nur und lausche weiter den Wörtern des Priesters.

Meistens bekomme ich gar nichts mehr mit, sondern konzentriere mich nur noch auf Kairi, wie sie war, was sie getan hat, wie sie noch hätte werden können.

Schließlich geht es wieder auf den Friedhof. Riku hält ganz fest meine Hand, er beruhigt mich und hilft mir das alles zu schaffen.

Nun sind wir an Kairis Grab, außen herum stehen so viele Kränze und Schalen, es ist atemberaubend.

Ein letztes Mal sehe ich den Sarg, als ich meine weiße Rose ins Grab werfe und mich stumm verabschiede.

Kaum einen Moment später, klammere ich mich heulend an Riku. Er bringt mich von den Leuten weg und setzt sich mit mir auf eine der Bänke, die überall auf dem Friedhofsgelände stehen.
 

„Riku, das ist so ungerecht. Ich hätte tot sein müssen“, bricht jegliches Gefühl, dass ich mit Rikus Hilfe zurück halten konnte, auf mich ein.

„Sora, es tut mir ja Leid, aber Kairi, sie hat es freiwillig getan. Sie hat es gewusst, sie hat sich wahrscheinlich schon lange darauf vorbereitet. Du konntest ihr nicht helfen“, erklärt Riku mir und ich kuschele mich immer mehr an ihn.

„Aber trotzdem, es darf nicht sein. Ich hätte tot sein müssen. Ich müsste in den Sarg liegen und Kairi müsste weinen. Warum macht sie es mir so schwer?“, will ich wissen und weine weiter.

„Es ist nur am Anfang schwer, Sora. Ich habe es erlebt, als du gestorben bist. Damals war ich am Ende und jetzt sieh mich an. Aus mir ist doch was Tolles geworden, oder?“, versucht er mich aufzubauen und es klappt tatsächlich.

„Ja, aus dir ist was Tolles geworden“, flüstere ich leise und wische über meine Augen.

„Geht es wieder?“, fragt Riku.

„Ja, wir können zurück. Mama, Papa und Oma warten sicher schon beim Wagen auf uns“, entgegne ich, stehe auf und ziehe ihn mit mir.

„Hier, putz dir mal die Nase“, gibt Riku mir unterwegs ein Taschentuch.

„Danke“, antworte ich und tue was er mir aufgetragen hat.
 

Meine Verwandten warten tatsächlich schon. Leichenschmaus wird es nun bei uns im Café geben. Deshalb haben wir heute auch für andere Gäste geschlossen. Es ist schwer bei den ganzen Beileidsbekundungen nicht wieder zu weinen.

Aber ich bleibe stark. Riku weicht nicht von meiner Seite und ist mehr denn je für mich da. Der Nachmittag vergeht nur schleppend und ich könnte Kairis Klasse erwürgen. Sie lachen, sie lachen jetzt schon wieder.

Kairi ist tot, da gibt es nichts zu lachen.
 

„Diese dummen Puten“, rege ich mich auf.

„Soll ich ihnen einen Zauber auf den Hals hetzen?“, bietet Riku an.

„Was für einen?“, werde ich neugierig.

„Na ja, ihnen könnten die Münder zusammen kleben oder sie könnten nur noch pausenlos weinen oder sie haben einfach das plötzliche Bedürfnis zu gehen“, erklärt er.

„Lass sie gehen, bitte“, nehme ich das Angebot an und einen Moment später steht Kairis Klasse auf, verabschiedet sich von uns und verlässt das Café.

„Die hattens aber eilig“, bemerkt Mama.

„Fast wie Zauberei“, bemerke ich und kann ein Grinsen nicht vermeiden.

„Du?“, will sie wissen.

„Nein, Riku, aber ich hab ihn drum gebeten, also sei nicht sauer. Die waren doch eh nicht auszuhalten“, gebe ich zurück.

„Na ja, wo du Recht hast“, reagiert sie nicht im Geringsten so, wie ich gedacht hätte.
 

Eigentlich dachte ich, sie macht Riku die Hölle heiß, wegen Zaubern in der Öffentlichkeit, aber sie ist ja ganz cool.

„Sora, wir gehen dann auch. Aber du kannst immer anrufen, wenn ich vorbei kommen soll. Dauert nur eine Minute und dann bin ich da“, versichert Axel.

„Und ich auch. Mit Axel zu reisen ist echt genial“, findet Roxas. Ich finde es erstaunlich, wie er das alles so einfach verdauen kann.

Dass Axel, Riku und ich Zauberer sind hat für ihn nichts geändert. Und auch, dass Sam böse war scheint ihm nichts ausgemacht zu haben. Er ist völlig normal.

„Ich weiß, Roxas. Danke, euch Beiden“, flüstere ich leise und umarme zuerst Axel, dann Roxas.

„Bye, Riku“, verabschiedet sich Roxas dann von meinem Freund und umarmt ihn tatsächlich auch. Riku ist knallrot angelaufen, so viel Offenherzigkeit ist ihm wohl nicht geheuert.

„Ciao, Roxas“, entgegnet er, während Axel ihn nur mit einem Kopfnicken verabschiedet. Das Verhältnis der Beiden ist immer noch ziemlich angespannt.
 

Schließlich geht auch noch der Priester und wir sind allein. Mama, Papa, Oma, Riku, Sandra und ich. Meine Eltern schicken Sandra aber auch nach Hause.

Sie hat heute schon genug gemacht. Sie war die einzige Bedienung und musste deshalb alle alleine versorgen.

Es war erstaunlich wie gut, das geklappt hat. Wir räumen das Café noch auf, da morgen wieder normaler Betrieb sein wird, ehe ich mit Riku nach oben gehe und meine Eltern und Oma noch etwas beisammen sitzen.
 

„Geh schon mal in mein Zimmer. Ich hol nur noch was zu trinken“, erkläre ich Riku. Ich gehe unterdessen in die Küche, nehme mir eine Colaflasche und zwei Gläser. Als ich in mein Zimmer komme, liegt Riku, auf dem Bauch in meinem Bett. He, he, mir kommt grade ne Idee.

„Bleib liegen, ich mach was mit dir“, erkläre ich, stelle die Getränke auf meinen Schreibtisch, ziehe meine Schuhe aus und setze mich unter seinen Rücken auf ihn.

„Du warst so toll für mich da. Ich muss auch mal was für dich machen. Deshalb backen wir jetzt nen Apfelkuchen“, erkläre ich.

„Häh? Apfelkuchen? Ich glaube du verwechselst mich irgendwie“, entgegnet Riku irritiert und dreht seinen Kopf etwas zu mir.

„Nein, nein, ich mache alles richtig“, versichere ich lächelnd und beginne ihm sein Jackett auszuziehen. Er sah zwar so toll darin aus, aber jetzt muss es weg.

„Kannst du dein Hemd ausziehen?“, frage ich, da ich nicht an die Knöpfe komme.

„Klar“, entgegnet er grinsend, erfüllt meinen Auftrag und liegt einen Moment später mit seinem nackten Rücken vor mir.
 

„Weißt du, das Blech ist vom letzten Backen noch total schmutzig, deshalb muss da erstmal ganz viel Wasser drüber“, fange ich an und streichle mit meiner Hand über seinen Rücken und seine Seiten.

„Mist, jetzt is es immer noch dreckig. Deshalb brauche ich ganz viel Spüli“, geht die Geschichte weiter und ich massiere seinen Rücken.

„Das Spüli gefällt mir“, flüstert Riku und ich muss lächeln.

„Und jetzt wieder Wasser“, mache ich weiter und streichle erneut seinen Rücken. Leise höre ich Riku genüsslich keuchen. Ihm gefällt es tatsächlich.
 

„Mann, der Schmutz ist ganz schön hartnäckig. Ich brauche die Spülbürste“, erkläre ich, mache meine Hände zu Fäuste und wandere damit fest von Rikus Nacken bis zu seinem Po. „Und jetzt noch mal Wasser“, mache ich weiter und erneut streichelt meine Hand über seinen Rücken. Es ist so wow ihn zu berühren und ihm so nah zu sein.

„Endlich ist der Schmutz weg, nur noch trocknen müssen wir das Blech“, erzähle ich und streiche fest von seinem Nacken gerade aus nach unten.

„Ich liebe Apfelkuchen backen“, meldet Riku sich zu Wort.
 

„Ich auch, jetzt kann ich nämlich endlich anfangen. Erstmal einölen“, gebe ich zurück und benutze meinen Handrücken als Pinsel.

„Und dann das Mehl. Das muss erstmal eine Grube sein, deshalb schiebe ich es zusammen“, erkläre ich und schiebe mit meiner Handseite pantomimisch das Mehl zusammen.

„Und jetzt die Grube“, mache ich weiter und bohre sanft mit meiner Faust in seinen Rücken. „Jetzt der Zucker“, erkläre ich und tippe schnell mit meinen Fingerkuppen auf seine nackte Haut.

„Und die Eier“, fahre ich fort und schlage mit meiner Faust ein paar Mal auf seinen Rücken und streiche danach das imaginäre Ei auseinander.

„He, he, jetzt kann ich endlich den Teig kneten“, freue ich mich und fange an Riku richtig durchzukneten. Erst am Nacken, dann wandere ich langsam nach unten.

„Oh Sora, du machst das echt toll“, stöhnt er genüsslich. Ich grinse nur und knete noch eine Weile, in der ich immer wieder sein Stöhnen vernehme, weiter.

„Und jetzt ordentlich ausrollen“, bin ich wieder erfreut und benutze die Unterseite meines Arms als Nudelholz. Das gefällt Riku und ich vernehme wieder Laute des Genusses.
 

„Du solltest Bäcker werden“, bemerkt er.

„Vielleicht, jetzt kommen erstmal die Äpfel“, erkläre ich und zeichne viele Apfelstücke auf seinem Körper nach.

„Und die Streusel“, mache ich weiter und wieder trommeln meine Fingerkuppen auf seinen Rücken.

„Jetzt endlich in den Ofen“, fahre ich fort, reibe meine Handflächen aneinander bis sie warm sind und lege sie dann auf seinen Rücken.

„Oh mein Gott, bist du jetzt Feuermagier?“, will er wissen, da sich die Wärme tatsächlich überträgt.

„Nein, das nennt man Reibung“, kläre ich ihn grinsend auf und setze den Backofen weiter ein, bis er überall schön warm ist.

„Gut, jetzt ist er gebacken, also raus aus dem Ofen und schneiden“, erkläre ich und schneide mit meiner Hand imaginäre Stücken des Kuchens.

„Und jetzt noch der letzte Schliff“, flüstere ich und kann mich nicht zurückhalten. Küssend wandere ich von Rikus Nacken bis zum Bund seiner Hosen.
 

„Wird das jetzt die Adultversion?“, fragt er und dreht sich vorsichtig auf den Rücken, als ich mich aufrichte.

„Nein, das war die Sora-verliert-die-Beherrschung-Version“, antworte ich grinsend.

„Aja, aber jetzt mal ohne Spaß. Woher kennst du das denn?“, möchte er wissen.

„Ich… letzte Woche… da hab ich meine Kindergartenmappe gefunden… da war das drin… als ich klein war… hab ich es oft mit Kairi gemacht…“, erzähle ich stockend und werde schlagartig wieder traurig. Mit Riku war es zwar auch schön und er hat es genossen, aber Kairi. Sie war eben was Besonderes.

„Ach, Sora, es tut mir ja Leid, dass sie tot ist und ich weiß, dass ich die Lücke nie schließen kann, aber ich bin immer für dich da“, erklärt Riku mir, setzt sich auf und nimmt mich in den Arm.

„Weiß ich doch. Dauert nur noch ein bisschen, bis ich drüber hinweg bin“, entgegne ich. Es ist einfach noch zu früh, um ohne traurig zu sein, darüber zu sprechen.

„Lass dir so viel Zeit wie du brauchst. Ich dränge dich nicht“, versichert er und streichelt über meinen Rücken. „Aber jetzt muss ich auch noch nen Apfelkuchen backen“
 

„Willst du echt?“, frage ich überrascht, als er mich von sich löst.

„Na klar, warum denn nicht?“, wundert er sich.

„… findest du das nicht zu kindlich?“, will ich wissen und Riku kichert nur.

„Was soll denn die Frage? Nur weil ich soooooooo alt bin, kann ich auch noch kindlich sein“, erklärt er und drückt mich aufs Bett. Er löst meine Krawatte und zieht mir mein Hemd aus, ehe ich mich auf den Bauch lege und ihn über mir spüre.

Als er anfängt bin ich so was von verspannt und das kommt nicht vom Stress, sondern von seiner Nähe.

Wenn es mich nur nicht so verdammt nervös machen würde, könnte ich jetzt total relaxen. So ist es eine einzige Qual.
 

„Sora, ich tu dir nicht weh, also komm schon. Entspann dich“, flüstert er mir plötzlich mein Ohr und ist mir noch näher, als unbedingt nötig.

„Davor hab ich auch keine Angst. Du bist nur so…“, fange ich an, als er mich kichernd unterbricht.

„Mach ich dich nervös?“, möchte er wissen und ich nicke nur völlig hilflos.

„Also nach dem wir zusammen gebadet haben, sollte dir das doch nichts mehr ausmachen“, findet er.

Und irgendwie hat er ja Recht, aber bei dem Bad war ich nicht ganz zurechnungsfähig. Kairi hatte sich gerade geopfert, ich hatte Sam getötet und war gestorben.

„Ganz ruhig jetzt. Denk einfach, ich wäre dein Lieblingskuscheltier“, versucht Riku sein Glück.

„Das will ich gar nicht denken. Außerdem bist du mein Lieblingskuscheltier“, erkläre ich und muss selbst über mich grinsen. Riku findet es wohl auch lustig, er kichert wieder und massiert langsam weiter.

Und so ganz allmählich gewöhne ich mich an seine Nähe. Es wird sogar völlig normal für mich. Erst als ich seine Lippen auf meinem Rücken spüre, schrecke ich fürchterlich zusammen.

„Riku“, keuche ich.

„Hab ich dich überrascht?“, fragt er neckend.

„Nein, gar nicht“, gebe ich zurück und drehe mich auf den Rücken. Jetzt kann ich endlich in seine Augen sehen, auch wenn die Massage schön war, das hat mir total gefehlt.

„Dachte ich mir schon“, erwidert er, zieht mich hoch und legt unsere Lippen aufeinander. Ich erwidere sofort, ich hab ihn so vermisst.

Seine Lippen, seine Küsse und sein Dasein. Ich liebe ihn einfach. Vorsichtig leckt er über meine Lippen, ich öffne sie sofort und komme seiner Zunge bereits entgegen. Seine Arme wandern über meinen Rücken, bis sie auf meinem Po liegen bleiben.

Auch meine Hände bleiben nicht untätig und streicheln über seine Wange, ehe sie dort verweilen.
 

„Sora“, höre ich plötzlich die Stimme meiner und löse mich sofort von Riku.

„Sorry, ich hätte klopfen sollen. Ich weiß“, entschuldigt sich Mama sofort.

„Schon okay“, findet Riku, klettert von mir herunter, steht auf und zieht sein Hemd wieder an. Ich gehe zu meinem Schrank und hole mir ein Shirt, so ein Hemd zieh ich nie länger als nötig an.

„Was willst du eigentlich?“, fällt mir ein, da Mama ja immer noch im Zimmer steht.

„Oma will gehen. Ich dachte vielleicht, du möchtest dich verabschieden“, erklärt sie.

„Ja, na klar“, gebe ich sofort zurück.

„Ich werde mich dann auch verabschieden“, meldet sich Riku.

„Nein, du musst noch da bleiben. Ich dachte, du schläfst hier“, protestiere ich und schaue hoffnungsvoll zu Mama. Eigentlich hatte ich weder sie, noch Riku gefragt. Riku wird kein Problem werden, aber Mama.

„Von mir aus ist es okay“, stimmt sie sonderlich schnell zu.

„Aber Sora, ich muss morgen wieder ins Krankenhaus“, ist Riku skeptisch.

„Komm schon, das geht doch. Ich gehe morgen auch wieder zur Schule, also muss ich auch aufstehen“, versuche ich ihn zu überzeugen. „Und wir können auch noch mal Apfelkuchen backen“

„Ach, so nennt man das heute“, grinst Mama.

„Das ist nicht das was du denkst, sondern eine Massage“, verteidige ich mich.
 

„Hab ich je was anderes behauptet?“, will Mama wissen.

„Also ich gehe schon mal nach unten. Überzeug noch Riku und dann komm“

„Also Riku, bitte“, bettele ich, als meine Mutter weg ist.

„Ich habe aber Nachtschicht“, lässt er sich immer noch bitten. Mist, das muss doch jetzt nicht sein. Ausgerechnet heute.

„Kannst du dann wenigstens so lange bleiben, bis ich schlafe? Ich möchte nicht alleine sein“, sage ich leise.

„In Ordnung und Freitag schlafe ich dann hier. Kommen wir ins Geschäft?“, fragt er und hält mir seine Hand hin.
 

„Klar“, stimme ich zu, ergreife sie und ziehe ihn mit mir nach unten. Der Abschied von Oma fällt mir sonderbarerweise sehr leicht. Da ich mittlerweile magisch reisen kann, kann ich sie ja jederzeit besuchen.

Früher musste ich immer bis zu den Ferien warten, aber jetzt geht es Tag für Tag.

„So und ihr beide esst jetzt erstmal was. Vorhin warst du ja ziemlich trostlos“, erklärt Mama und wir gehen nach oben um uns an den Küchentisch zu setzen. Es gibt Spagetti und Tomatensoße. Mhmmmm, wie lecker.

„Und Sora, haben wir heute einen Gast?“, möchte Mama wissen, als wir essen.

„Na ja, Riku hat Nachtschicht. Er bleibt nur, bis ich eingeschlafen bin. Aber Freitag schläft er bei mir. Geht das klar?“, frage ich.

„Nein, niemals“, ist Papa sofort dagegen.

„WAS?! Wieso denn nicht? Mama hat doch…“, fange ich an.

„Sora, dein Vater hat dich gerade veräppelt“, informiert Riku mich grinsend.

„Mann“, schmolle ich und verschränke die Arme vor der Brust. „Das war echt gemein“

„Sei nicht so zickig“, beschwert Papa sich.

„Sei du nicht so gemein“, erwidere ich und höre Riku und Mama sofort kichern. Muss der sich jetzt ausgerechnet mit meinen Eltern verbünden? Er könnte mich ruhig verteidigen.

„Du könntest dich ruhig für mich einsetzen“, bemerke ich.

„Hier die Spagetti sind mein Versöhnungsangebot“, erklärt Riku und gibt mir Spagetti auf den Teller.

„Und natürlich die Soße“, fügt er hinzu und stellt mir den Teller hin.

„Oh ich hab noch was vergessen“, fällt ihm ein und eigentlich dachte ich, er meint den Käse, aber plötzlich küsst er mich. Und das noch nicht mal auf die Wange, sondern auf den Mund. Oh mein Gott, ich glaube ich gehe grad heillos in Flammen auf. Das kann er nicht machen, meine Eltern sind doch da.
 

„Ich brauche noch Käse“, flüstere ich völlig verwirrt und nehme mir den Parmesan. Es dauert ewig bis sich meine Körpertemperatur wieder normalisiert, aber Riku scheint verstanden zu haben, dass es mir total peinlich war.

„Hast du deine Tasche schon gepackt?“, möchte Mama wissen.

„Nein, mach ich dann“, entgegne ich.

„Bist du dir sicher, dass du überhaupt schon wieder gehen willst?“, fragt Papa.

„Na klar, ich kann nicht ewig Schule schwänzen, nur weil wir jetzt ne Person weniger sind“, antworte ich und vermeide es die Worte Tod oder sterben zu verwenden. Das hört sich so endgültig an.

„Gut, dann probier es. Aber wenn es nicht geht kannst du auch noch zu Hause bleiben“, versichert Mama mir.
 

„Hallo, ich bin nicht krank. Kairi ist nicht mehr da, ja, aber deshalb kann muss es doch auch weiter gehen“, bin ich nicht so vorsichtig wie meine Eltern.

„Sora, das ist doch nicht böse gemeint. Deine Eltern wundern sich nur, dass du so schnell wieder aufs normale Geschehen umschalten kannst. Und ehrlich gesagt sind sie da nicht die Einzigen“, verrät er mir.

„Ja… aber was soll ich denn tun? Ich kann nicht pausenlos heulen, nur weil sie weg ist. Das Leben geht weiter.

Ich werde sie nie vergessen und ich werde immer an sie denken. Aber davon kann ich doch nicht alles bestimmen lassen“, erkläre ich ehrlich.

Ich hatte letzte Woche sehr viel Zeit nachzudenken, als ich bei Riku war. Er hat mir Zeit gelassen und er hat mich zu nichts gedrängt.
 

Es dauert etwas bis sich Mama wieder zu Wort meldet.

„Möchtest du, dass ich dich morgen fahre?“, fragt sie.

„Nein, ich laufe, wie immer“, lehne ich ab.

„Wenn du willst, kannst du danach zu…“, will Riku anfangen, aber ich unterbreche ihn.

„Ich bediene morgen nach der Schule“, informiere ich ihn und sehe sofort den skeptischen Blick meiner Eltern.

Was haben die jetzt schon wieder? Es ist doch ganz normal, dass ich, wenn ich wieder zur Schule gehe auch wieder meinen Job im Café aufnehme.

Ich hatte zwei Wochen Ferien und dann noch eine halbe, in der ich einfach daheim oder besser gesagt bei Riku rum gesessen und gegrübelt habe. Irgendwann muss es doch auch mal aufwärts gehen.
 

„Willst du nicht lieber zu Riku?“, versucht Papa mich davon abzuhalten. „Nein, er kann ja herkommen“, erwidere ich und esse die letzte Gabel meiner Spagetti.
 

Kapitel 25



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  AyshaMaySezaki
2011-07-08T16:40:15+00:00 08.07.2011 18:40
Das ist voll zu heulen. Ich weis wie Beerdigungen abgehen und ich finde das Sora echt stark ist und sich die Tränen noch echt lange verkneifen kann. Ich hätte es nicht so lange ausgehalten. Sorry, ich schweif noch ab, wenn ich daran denke…
Jedenfalls finde ich auch Roxas echt klasse, denn er fast das ganze doch echt locker auf und nimmt es einfach so hin. Das ist schon echt klasse von ihm.
Wow! Riku kennt das Wort Adult ^^ ist mal geil ^^
AH! Was ist den plötzlich mit Sora los? Der benimmt sich so seltsam, das er mir schon fast angst macht! Was ist passiert? Das kann doch nicht allein von der Beerdigung kommen. Ist er durch gedreht durch die Beerdigung oder was ist los? Ich weis aus eigener Erfahrung das man sich nach dem tot einer gfeliebten person so lange frei nimmt, wie es geht um alles zu verabreiten.
Aber ich fand das kapitel trotzdem klasse.
Lg
Von:  Noir10
2011-04-23T13:10:56+00:00 23.04.2011 15:10
Kyyuu mir hat es gefallen leicht trsurig und doch toll vor allem die massage und hallo ich kann sora vollst auf verstehen!!
^^-^^



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