Ich sagte doch, ich schreib noch was zu den beiden... XD
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Grippe mit Folgen
Dies geschah ungefähr zwei Jahre nachdem Armelia, als Junge verkleidet, das Schiff von Kapitän Skulls betreten hatte...
Die gesamte Crew von Kapitän Skulls hatte sich an Deck versammelt und stand stramm, wie es sich gehört, wenn der Kapitän einen Befehl oder Anweisung gab. Nun zumindest versuchten sie es, aber die Anspannung und Freude, die sie empfanden, machte es ihnen sichtlich schwerer.
„Also, Männer!“, sagte der Kapitän laut und deutlich. „Es ist wieder so weit. An diesem Tag, von diesem Moment an, habt ihr genau 24 Stunden Schiffsurlaub. In dieser Zeit, werde ich die Verantwortung für das Schiff übernehmen und ihr könnt allein, ohne Aufsicht an Land gehen und tun was immer ihr wollt. Sollte es aber nur einen gegen, der sich in Schwierigkeiten bringt; nur einen, der auch nur ein winzig, kleines bisschen die Marine am Hals hat, bevor die 24 Stunden um sind und jeder einzelne wieder auf dem Schiff ist, wird dies das letzte Mal gewesen sein, dass ihr diesen Tag bekommen habt. Ich wiederhole: Wenn ihr es verbockt, wird dieser Tag für immer gestrichen!“, sagte er und betonte ganz besonders den letzten Satz. Als Doc noch Kapitän war, hatte er diesen Tag leichtsinnshalber eingeführt – um das Mannschaftsklima und das Verhältnis zum Kapitän zu stärken, hatte er damals verkündet - und seitdem war es so etwas wie eine Tradition geworden. Es war nicht immer der gleiche Tag an dem es stattfand, aber die Crew bewies ausgerechnet bei diesem Ereignis ein erstaunliches Gedächtnis und wurde jedes Mal ganz unruhig, wenn das Jahr schon wieder um war und der Tag noch immer nicht stattgefunden hatte. Sie wusste, dass es dann nicht mehr lange dauern konnte, bis sie an Land gingen und der Kapitän sie für 24 Stunden in die Freiheit entließ.
So auch dieses Mal und gerade in der letzte Woche, war es äußerst unruhig geworden und Kapitän Skulls hatte endlich nachgeben müssen. Bisher hatte es auch noch keiner vermasselt und er hatte somit keinen Vorwand, um den Tag zu streichen. Aber eigentlich hatte er das auch nicht vor. Auch wenn er es niemals zugeben würde, so wusste er, wie wichtig dieser Tag für die Mannschaft war.
„Ay, Kapitän!“, riefen sie alle, als Antwort auf seine kleine Ansprache im Chor.
Skulls lief noch einmal die Reihe seiner Mannschaft ab und besah sich jeden einzelnen von ihnen. Sie waren ordentlich gekleidet und in ihren Augen konnte er ein richtiges Funkeln sehen, von dem er sich wünschte, dass sie es auch beim Arbeiten zeigen würden. Nicht, dass sie ihre Arbeit nicht auch mit Freude erledigten und auch gewissenhaft, aber dieser Tag war doch anders. Einen Moment verharrten seine Augen bei Art, die am Ende der Reihe stand und ganz und gar nicht so begeistert, wie die anderen aussah. Er hätte erwartet, dass sie sich am meisten auf diesen Tag freute.
Aber wer verstand schon die Frauen, dachte er resignierend.
„Noch einmal: Nur eine Beschwerde über einen von euch und dieser Tag ist gestrichen.“ Er atmete tief durch. „Also schön, macht euch von Bord.“, sagte er schließlich und verabschiedete sie somit in ihren Vierundzwanzigstunden Uhrlaub, während er allein das Schiff hütete.
„Ja!!!“, riefen seine Männer vor Freude und hoben die Fäuste in die Luft. Dann verschwanden sie so schnell von Schiff, dass er gar nicht so schnell hinterher gucken konnte. Er wollte sich gerade in seine Kabine zurückziehen, als er bemerkte, dass er doch nicht ganz allein auf dem Schiff war.
„Art, willst du nicht auch von Bord gehen?“, fragte er sie verwundert.
„Nein.“, sagte sie kurz angebunden und ihre Stimme hörte sich irgendwie kratzig an.
„Warum nicht?“
„Endlich hat das Schiff aufgehört zu schaukeln.“, murmelte sie und faste sich an die Stirn. „Ich will mich nur hinlegen.“
„Ist alles in Ordnung?“, wollte er weiter wissen. „Du siehst nicht gut aus.“ Er hatte sie am Arm festgehalten und ließ sie erschrocken wieder los, als er bemerkte wie heiß ihre Haut war.
„Vielen Dank auch!“, giftete sie und er trat einen Schritt zurück. Skulls wusste zwar, dass sie kratzbürstiger war, als manch anderes Mädchen, aber dass sie ihn wegen einer einfachen Frage gleich so angiftete, schockierte ihn einwenig.
„Schon gut. War nur eine Frage.“, sagte er möglichst beruhigend.
„Entschuldige.“, nuschelte sie und war schon fast an der Tür. „Ich fühle mich nicht gut. Kopfschmerzen und mein Hals schmerzt.“, nuschelte sie etwas und zog schwerfällig die Tür auf.
Skulls sah ihr hinterher und überlegte, ob er ihr folgen sollte. Ihre Haut hatte sich wirklich nicht normal angefühlt. Noch im Denken hatte er sich umgedreht und wollte sich ein wenig an die Rehling lehnen, als er plötzlich stehen blieb und sich abrupt wieder umdrehte.
Er würde nicht eher Ruhe haben, bis er sich überzeugt hatte, was wirklich mit ihr war. Also konnte er auch gleich nachsehen und dann erst sein kleines Mittagsschläfchen machen, auf das er sich schon gefreut hatte. Er öffnete die Tür und trat ein. Sie lag bereits im Bett und hatte die Schlafdecke bis ganz nach oben gezogen und sich zusammen gerollt. Schlief sie schon?, fragte er sich kurz und vernahm dann erst ihren rasselnden Atem, der unregelmäßig ging.
„Hey, du hörst dich nicht gut an.“, sagte er sanft und legte ihr eine Hand auf die Stirn. Die andere legte er auf seine eigene. Der Unterschied war gravierend.
„Ich habe Durst.“, krächzte sie und musste husten.
„Ich hole dir etwas.“, sagte er und verließ kurz die Kabine. Er füllte etwas Trinkwasser in einen Becher und kehrte gleich zurück.
Skulls stellte den Becher auf den Boden, fuhr mit einer Hand unter ihren Kopf und hob diesen sacht an. Mit der anderen Hand nahm er den Becher wieder auf und setzte ihn an ihre Lippen. Armelia trank begierig, die klare Flüssigkeit bis nichts mehr in dem Becher war.
„Danke.“, wisperte sie. Als er sie wieder hinlegte, drehte sie ihm sofort den Rücken zu und kuschelte sich einmal mehr in die Decke.
Skulls strich ihr noch einmal durch das Haar. „Dich lob ich mir. Du bist ein vorbildlicher Matrose. Machst krank, wenn die Crew Urlaub hat.“
„Mmh.“, machte Art bloß und schlief kurz darauf ein.
Natürlich wurde aus Skulls geplantem Mittagsschläfchen nichts. Er versuche zwar ein wenig vor sich hin zu dösen, doch zu groß war die Sorge um Armelia, die ihn immer wieder wach werden ließ. Fast jede halbe Stunde sah er mindestens nach ihr, nur um sie noch immer schlafend vorzufinden. Einmal als er nach ihr gesehen hatte, schien sie einen schlechten Traum gehabt zu haben. Er hatte gesehen, wie ihre Augen unruhig unter ihren Augenlidern hin und her gehuschte waren. Dann hatte beruhigend die Hand auf ihre Stirn gelegt und sanft darüber gestrichen.
„Luce.“, hatte sie dabei geflüstert und ihm war seltsam warm ums Herz geworden.
Als es dunkel wurde hatte sich ihr Zustand nicht verschlechtert, aber er war auch nicht besser geworden. Von der Mannschaft war noch keiner vorzeitig zurückgekehrt und wenn sie diesen Tag nicht verlieren wollten, würden sie sich auch zu benehmen wissen, dessen war er sich sicher.
Skulls bereitete ihr ein wenig Essen zu und ging damit und mit einem weiteren Becher Wasser abermals in die Kabine. Er wollte es ihr hinstellen, damit sie gleich zugreifen konnte, wenn sie erwachte. Doch als er die Kabine betrat, war sie bereits munter und sah ihn aus müden Augen an.
„Wie fühlst du dich?“, fragte er sie sanft. Art schüttelte nur den Kopf. Sie fühlte sich nicht besser, eher schlimmer.
„Du solltest etwas essen.“, sprach er weiter und trat mit dem Teller in der Hand auf sie zu. Doch schon allein bei dem Anblick von Essen, glaubte sie ihr Magen würde sich umdrehen. Wieder schüttelte sie nur den Kopf.
„Dann trink wenigstens etwas.“, sagte er und reichte ihr den Becher. Dies nahm sie nur zu gern an. Mit zittrigen Fingern wollte sie ihn nehmen, doch Skulls ließ ihn ebenfalls nicht los. Er hatte Angst, sie würde sonst etwas verschütten und sie war im Moment wirklich nicht in der Lage sich umziehen. Und er... würde das auf keinen Fall tun!
Sie trank ohne etwas zu verschütten aus und Skulls stellte den Becher neben den Teller auf den Boden.
„Mir ist kalt.“, sagte sie schwach und ließ sich in die Kissen zurück sinken.
„Ich hole dir noch eine Decke.“, sagte er und versuchte möglichst ruhig zu bleiben. Es war lange her, dass er sich um jemand krankes gekümmert hatte und er hatte schon fast vergessen, wie viel Geduld dies erforderte.
Als er zurückkam, decke er Art damit zu und sie kuschelte sich so gleich darin ein. „Wenn etwas ist, ich bin draußen.“, sagte er noch und ließ sie wieder allein.
Aber nach zehn Minuten verspürte er den Drang wieder nach ihr zu sehen. Doch anscheinend ging es ihr noch immer nicht besser. Sie hatte sich noch mehr zusammengerollt und er sah deutlich, dass sie zitterte.
„Armelia?“, fragte er leise.
„Mmh?“
„Was ist? Frierst du noch?“
„Ja. Mir ist so kalt.“, flüsterte sie.
Skulls wusste sich keinen Rat. Was sollte er noch tun? Er bezweifelte, dass es etwas bringen würde, wenn er ihr eine weitere Decke holte. Es gab nur ein Mittel, welches ihm einfiel und von dem er aber wusste, dass es garantiert wirkte: Körperwärme.
Er wog diesen Gedanken sorgsam ab. Sie würde ihn wahrscheinlich umbringen. Wenn nicht jetzt, dann spätestens morgen Früh, wenn es ihr besser ging.
Er sah sie noch einmal an, sah ihr Zittern und traf seine Entscheidung. Skulls beugte sich zu ihr herunter und flüsterte in ihr Ohr: „Rutsch noch ein Stückchen nach links.“
„Warum?“, fragte sie schwach, tat aber bereits, worum er sie gebeten hatte.
Skulls atmete noch einmal tief durch. Das würde eine sehr harte Nacht für ihn werden, soviel stand bereits fest.
Dann zog er Schuhe und anschließend sein Hemd aus. Im Anschluss hob er das Stück von der Decke an, in das sie sich noch nicht gewickelt hatte und legte sich neben sie.
Armelia öffnete vor Schreck die Augen. „Was machst du?“, fragte sie und das Entsetzten war aus ihrer Stimme zu hören.
„Scht.“, sagte er sanft und schloss sie gleich in die Arme. „Ich verhindere, dass du erfrierst.“ Sie erstarrte für einen Moment, als sie spürte wie sich seine Arme um ihren Körper legten und sie seinen muskulösen, aber doch nackten Oberkörper an ihrem Rücken spürte. Doch schon im nächsten Augenblick nahm sie seine Wärme wahr, die wie ein Feuer von seinem Körper ausstrahlte. Es war ein sehr angenehmes Gefühl und als die Wärme langsam begann durch ihren Körper zu kriechen, spürte sie, wie das Zittern nachließ und sie sich wohl und behaglich fühlte. Sie schloss die Augen und ließ sich schon fast von dem Schlaf mittreiben. Ohne es zu merken, kuschelte sie sich noch ein wenig mehr an ihn und seufzte zufrieden, als sie erneut einschlief.
Skulls hingegen hatte es nicht so einfach. Als sie sich näher an ihn gekuschelt hatte, biss er sich auf die Zunge. Wie konnte sie ihm so etwas antun? Er wagte es eine ganze Zeit nicht sich zu bewegen. Erst als er sicher war, dass sie wirklich schlief und es ihr besser ging, konnte auch er sich langsam entspannen, bis er ebenfalls einschlief.
Seite an Seite schliefen sie so die ganze Nacht und erst als die Sonne schon hoch am Himmel stand, erwachten sie.
Armelia spürte noch immer seinen Arm auf ihr liegen und sie drehte sich langsam um. Sie sah ihm direkt in die blauen Augen und erkannte, dass sein Blick voll Sorge war.
„Wie geht es dir?“, sagte er mit leiser Stimme.
Art überlegte einen Moment. „Besser.“, antwortete sie schließlich. „Danke.“
Sie schwiegen eine Weile und sahen sich weiter an.
„Warum bist du nicht überrascht, mich zu sehen?“, fragte er sie schließlich und die Sorge verschwand ein wenig aus seinen Augen. Stattdessen funkelten sie nun ein wenig.
„Ich weiß nicht.“, antwortete sie schwach. Noch immer konnte sie die Wärme spüren, die von seinem Körper ausging. Ihr wurde wieder kalt und unbewusst rückte sie wieder ein Stück näher an seine Brust heran. Wieder seufzte sie kurz auf, als ihr wieder wärmer wurde.
Fassungslos sah Skulls auf sie herab. Sie hatte die Augen wieder geschlossen und schien seine Nähe sichtlich zu genießen.
Sie hatte wirklich keine Ahnung, was sie ihm damit antat!
Sein Herzschlag beschleunigte sich und er atmete schwer ein und aus. Schwerlich darum bemüht seine gute Erziehung nicht zu vergessen.
„Hast du keine Angst, dass ich über dich herfallen könnte?“, fragte er sie endlich.
„Nein, du würdest so etwas nicht tun.“, murmelte sie gegen seine Brust.
„Woher willst du das wissen?“, fragte er spitz und seine Stimme klang angriffslustig.
„Du bist nicht so jemand.“
Jetzt änderte sich sein Blick, doch Armelia sah es nicht. „Du siehst immer noch Luce in mir! Aber ich bin nicht der, den du kanntest!“, sagte er scharf und richtet sich ein wenig auf. Armelia drehte sich nur ungern auf den Rücken und ließ die Augen geschlossen.
„Aber du bis Luce.“, antwortete sie müde. Nach solchen Diskussionen stand ihr nun wirklich nicht der Sinn.
„Ach, wirklich?“, fragte er herausfordernd und beugte sich ein Stück über sie, um ihr ein wenig Angst zu machen.
„Ja. Luce ist ein Teil von dir.“, sagte sie schwerfällig. Ihr seid eine Person. So wie Luce war, so bist auch du. Noch bevor ich wusste, dass du Luce bist, habe ich einen Moment so gedacht. Sowohl Luce, als auch du helfen denen die Hilfe brauchen. Er ist immer noch da.“, sprach sie leise.
Skulls sah sie einen Moment stumm an. Ihre ehrlichen Worte hatten ihn überrascht. „Aber ich bin nicht mehr der Junge von damals. Ich bin ein Mann.“, wollte er sie damit einschüchtern.
Jetzt öffnete sie endlich die Augen, doch darin war nicht die Angst zu sehen, wie er vielleicht gehofft hatte. Ihr Blick war durchdringend und fest.
„Ich weiß. Was glaubst du, was ich bin? Siehst du mich immer noch als Kind? Das bin ich nicht mehr. Auch ich bin erwachsen geworden.“
Dann schloss sie wieder die Augen. Sie war zu Müde dafür und alles was sie wollte, war wieder schlafen.
Skulls sah sie erstaunt an. Nie hätte er mit so einer Antwort gerechnet. War das Fieber wieder gestiegen? Wusste sie, was sie da sagte?
Art hustete kurz auf und drehte den Kopf ein wenig. Dann öffnete sie die Augen erneut und sah ihn wieder an. Ihr Blick war fragend. Wartete sie auf eine Antwort von ihm; auf eine Reaktion?
„Vielleicht hast du recht.“, sprach er schließlich leise und zögerlich.
Sie sahen sich lange in die Augen. Skulls wusste nicht was er tun sollte; was er tun würde. Noch immer war er über sie gebeugt, noch immer sah sie ihn durchdringend an. Herausfordernd und doch irgendwie... sehnsüchtig. Sein Blick glitt über ihr Gesicht. Von ihren Augen, die in dichten Wimpern lagen, über ihre Nase und schließlich zu ihrem Mund. Ihre Lippen waren etwas blass, aber noch immer zartrosa. Sie waren leicht geöffnet und er spürte ihren warmen süßlichen Atem auf seiner Haut.
Er konnte nicht wiederstehen.
Er musste sie haben. Er musste sie küssen.
Er tat es.
Als sich seine Lippen auf die ihren gelegt hatten und er bemerkte, was er getan hatte, hatte er erwartete, dass sie schreien und ihn von sich stoßen würde. Doch das tat sie nicht. Stattdessen erwiderte sie den Kuss.
Perplex löste er sich von ihr und sah sie an. Ihre Augen funkelten leicht und plötzlich fühlte er sich noch mehr von ihr angezogen.
Ein zweites Mal beugte er sich zu ihr hinunter – zögernd, fragend – und küsste sie abermals. Zärtlich legten sich seine Lippen auf die ihren und liebkosten sie. Seine Hand glitt unter die Decke, zu ihrem Bauch und streichelte diesen. Ihr Hemd schob sich ein wenig nach oben und seine Finger berührten ihre glatte, samtene Haut. Ein Kribbeln durchfuhr sie beide und es war ihnen keineswegs unangenehm. Der Kuss hielt an und verlor nichts von seiner Milde. Seine Finger massierten langsam ihren Bauch, bis sie weiter nach hinten zu ihrem Rücken glitten und er sie an sich zog, ja beinah an sich presste. Ein wohliges Seufzen entrann ihr.
Langsam und doch wiederwillig löste er sich von ihr. Er musste sich zusammenreisen und aufhören, bevor es eskalierte. Er durfte und konnte sie nicht ausnutzen. Schon gar nicht in solch einer Situation.
Doch ihr schneller Atem und ihre bebenden Lippen, schienen ihn geradezu einzuladen, sie erneut zu schmecken.
Dennoch loste sich seine Hand von ihrem Körper und strich stattdessen über ihr Gesicht; über ihre Stirn, ihre Wangen entlang und dann über ihren Hals.
Ihre Lider wurden schwer und Armelia merkte, wie sie wieder schläfrig wurde. Wenige Augenblicke später war sie abermals eingeschlafen und Skulls lauschte ihren gleichmäßigen Atemzügen.
Er lehnte seine Stirn an die ihre und verharrte so einen Moment. „Ich bin froh, dass du mich gefunden hast.“, wisperte er und hauchte einen Kuss auf ihre Stirn.
Dann stand er auf. Es war besser endlich wieder so viel Abstand, wie möglich zwischen sie und ihn zu bringen. Wer weiß, was er sonst noch mit ihr tun würde.
Der restliche Vormittag verlief ruhig und entspannt. Pünktlich kurz vor zwölf Uhr kehrte auch die Crew zurück und als das Schiff sich wieder mit Leben füllte, wachte auch Art aus ihrem Schlaf auf und fühlte sich sehr viel besser.
Ihre Wangen begannen zu glühen als, sie an die Geschehnisse des Morgens zurückdachte. Hatte sie das wirklich getan? Wie konnte sie nur?! Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Sie versuchte sich zu erinnern, doch es wollte ihr nicht mehr einfallen. Alles woran sie sich erinnern konnte, war die Wärme seiner Finger und seine sanften Lippen, die sie berührt hatten.
Als sie das Deck betrat, wurde sie von den Männern herzlich begrüßt und jeder wollte wissen, was sie denn an ihrem freien Tag getan hatte. Als sie ihnen erklärte, dass sie nicht weg, sondern krank war – was sie mit einem weiteren Huster unterstrich – sprach ihr jeder sein Bedauern aus. Sie wüsste ja gar nicht, was sie verpasst hätte. Jetzt würde sie ein Jahr warten müssen, ehe sie wieder die Chance dazu haben würde.
Sie lächelte nur schwach und ging zur Rehling. Die Meeresluft tat ihr gut und das Rauschen der Wellen beruhigte sie. Sie ließ ihren Blick kurz über Deck gleiten und sah Skulls der bereits mit dem Steuermann über den neuen Kurs sprach. Wieder sah sie auf das Meer.
Dann hörte sie ein kurzes unterdrücktes Niesen und wusste gleich von wem es kam. Sie wagte es nicht sich um zudrehen, sondern tat so als hätte sie nicht gehört. Sie hoffte, dass niemand sie jetzt ansprechen würde, aus Angst, dass jeder ihr das Glühen in ihrem Gesicht sehen würde.
„Hey, Kapitän! Wie kommt es, dass ihr plötzlich auch eine Erkältung habt?“, fragte einer der Matrosen und wie auf ein Zeichen drehte sich die gesamte Crew zu ihm um. Das breite Grinsen in ihrem Gesicht, brauchte sie gar nicht zu sehen. Sie wusste, dass es da war. Art vermiede es jetzt erst recht, sich umzudrehen. Ihre Ohren aber schienen auf die doppelte Größe zu wachsen.
„Was geht euch das an!“, bellte er sofort zurück. „Los, zurück an eure Posten! Setzt die Segel! Holt den Anker ein! Wir fahren weiter“, schnäuzte er sie kurz an und gab somit jedem zu verstehen, dass der Kurzurlaub vorbei war und er jetzt wieder das Kommando in der Hand hatte.
Also brachen sie zu einer neuen Reise auf; zu neuen Gefahren und zu neuen Abenteuern.
~~~~~~~~~~~~~
Ich hoffe dieses kleine Intermezzo hat euch gefallen und ihr hattet bei der einen gewissen Szenen genauso viel Spaß, wie ich. XD Als ich die Korrektur gemacht habe, kam mir kurz der Gedanke, dass man diese Stelle ja noch viel weiter ausbauen könnte, aber dann wäre es nicht mehr jugendfrei geworden und das war auch nicht Sinn und Zweck der Sache.^^°
Kommis sind wie immer gern gesehen und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass diese beiden noch viel Stoff für eine FF bieten werden. XD
Ich verabschiede mich dann mal.
lg maidlin
