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Kein Abschied

Die Ungerechtigkeit
von

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Kein Abschied ist auch ein Abschied...

Ich war 13, als die Ärzte es mir sagten. Ich realisierte es gar nicht, doch ich sah, wie meine Mutter anfing zu weinen. Ich konnte ihr nicht helfen. „Körperliche und seelische Wunden sind oft heilbar, aber nicht immer.“, versuchte man mir zu erklären. Das ist jetzt 2 Jahre her. Jetzt lacht sie wieder. Ich liebe es, wenn sie lacht. Ihre Lebensfreude macht einen glücklich.
 

Meine Mutter sah fern. In den Nachrichten waren Phantombilder von Menschen zu erkennen, die wegen Mord gesucht wurden. „Schrecklich, diese Welt“, sagte sie und schaltet den Fernseher aus.
 

Ich ging in den Garten und setzte mich in die Hollywood Schaukel. Die schwachen, weißen Wolken zogen über die Dächer, als wären sie die Ruhe selbst. Sie waren so frei, und doch taten sie immer nur das gleiche.

Plötzlich saß ein Mann neben mir. Sein Gesicht konnte ich wegen seines Umhangs nicht erkennen.

„Hallo“, sagte er. Ich fragte mich, wo er plötzlich herkam.

„Hallo“, antwortete ich. „Aber wer sind sie?“

Nach kurzem Schweigen sagte er: „Das Leben kann manchmal so kurz sein. Siehst du die Wolken? Manche Leben länger als die anderen. Es gibt dort kein Recht wie „Mindestwert am Leben“ , das jeder hat. Es gibt kein Limit. Damit muss sich jeder abfinden.“

Plötzlich verstand ich, was er mir damit sagen wollte. Meine Augen füllten sich mit Tränen.

Nach kurzem Schweigen fragte ich: „Kann ich wenigstens von ihr Abschied nehmen?“

„Es ist schon zu spät“, sagte er und stand auf. „Komm.“

Er reichte mir seine kalte Hand. Ich stand auf und ging mit ihm. „Warum ich?“ , fragte ich. Ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten. „Ich habe nie etwas bösartiges getan, weder gestohlen, gelogen oder sogar gemordet und ich muss eher gehen, als die , die so was getan haben? Warum?“

Er blieb stehen und sagte : „ Diese Frage... diese Frage kann selbst ich dir nicht beantworten. Dennoch wird sogar der schlechteste Mensch von irgend jemanden geliebt. Auch, wenn er vielleicht von vielen gehasst wird...“

Wir gingen weiter. Ich drehte mich zu der Hollywood Schaukeln wo ich mich mit geschlossenen Augen sitzen sah. Ich hätte mich so gerne von ihr verabschiedet. Ihr gesagt, sie solle nicht weinen, sondern an die Zeit zurückdenken, wo wir gelacht haben und wo es uns gut ging. Ihr gesagt, dass ich sie liebe. All das konnte ich ihr nicht mehr sagen.

Als wir uns schon weiter entfernt hatten, sah ich sie in den Garten kommen, und sie „Essen ist fertig“ rufen hören.

Dann sackte sie auf den Boden zusammen und fing an zu weinen.
 

Von da an habe ich sie kein einziges mal mehr lachen gesehen, welches mich so glücklich gemacht hat. Ach , könnte ich sie noch ein einziges mal treffen, würde Ich ihr sagen , wie sehr ich es vermisse.....



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Thuja
2012-04-27T16:21:47+00:00 27.04.2012 18:21
Du hättest Taschentücher bereit legen sollen
*snief*
das ist eine sehr sehr sehr traurige Geschichte
ich will mir gar nicht vorstellen, was in der Muter vorgeht, wenn sie ihr Kind sieht
Gerade so ein plötzlicher unerwartet Tod ist schrecklich
aber eins muss ich dir lasen.
Der Text ist wirklich schön, hat tolle Aussagen und man liest ihn richtig gerne
*snief*
auch wenn er traurig ist. Ja! Das musste jetzt nochmal gesagt werden.


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