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Drachenkind

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Was lange währt, wird endlich gut. Leider trifft, das auf dieses Kapitel nicht zu. Zumindest bin ich nicht völlig damit zufrieden, aber das wird auch nichts mehr.^^°
Dieses Kapitel enthält so gut wie keinen Dialog... Ich bete, dass es nicht zu langweilig wird. >.<

Trotzdem viel Spaß und ich melde mich am Ende, wie immer noch mal.

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Traumbilder

Annie war so über seine Anwesenheit so sehr erschrocken, dass sie nicht einmal reagieren konnte. Sie starrte in einfach nur an, den Mund weit aufgerissen und konnte einfach nicht glauben, dass er wirklich die Dreistigkeit besaß sie nachts in ihrem Zimmer aufzusuchen.

„So erfreut mich zu sehen?“, fragte er spitz und selbst in diesem schwachen Licht konnte sie sein Grinsen sehen. Erst da fasste sie sich wieder.

„Was fällt euch-“, wollte sie ihn anschreien, doch blitzschnell legte er ihr die Hand auf den Mund.

„Wir sind doch beide erwachsen. Wir können uns doch in einer angemesseneren Lautstärke unterhalten oder nicht?“, fragte er leise, doch seine Stimme klang bedrohlich. Dann nahm er seine Hand weg.

„Warum sollte ich das tun?!“, fuhr sie ihn zischend an, keineswegs eingeschüchtert von ihm. „Ich habe noch nie einen Menschen getroffen, der so unverschämt, so widerwärtig war, wie ihr es seid.“, beschimpfte sie ihn. „Ihr seid wirklich das Letz-“

Ein Kuss versiegelte ihren Mund.

Für wenige Augenblicke verschwand alles um sie herum, ja sogar sie selbst. Annie wusste nicht, was sie denken, was sie fühlen sollte, so unglaublich erschien ihr dieser Moment. So voller... ekel.

Das war das Erste, was sie wieder empfand. Im nächsten Moment verspürte sie einen Drang in sich, wie sie ihn noch nie zuvor erlebt hatte. Selbst Barrington gegenüber nicht. Bei diesem Mann spürte sie schon lange nichts mehr und dafür war sie inzwischen dankbar. Es schütze sie.

Doch dieser Jonathan Semerloy ließ Gefühl in ihr wachwerden, vor denen sie sich selbst erschreckte. Gefühle, die sie bisher verabscheut hatte und nicht verstehen hatte können.

Bis jetzt.

Sie wollte diesem Mann weh tun. Sie wollte ihm Schmerzen zufügen, so sehr, dass er es niemals wieder wagen würde, sie zu berühren. Es sollte eine Narbe auf ihm hinterlassen, die ihn davon abhalten würde, auch nur an sie zu denken. Doch wie?

Erst als dieser Gedanke in ihr keimte, kam sie wieder ganz zu sich und erst dann bemerkte sie, dass er ihre Handgelenke fest umklammert hielt. Sein Gewicht lag auf ihrem Körper. Sie war seine Gefangene, unfähig sich zu bewegen.

Und sie ließ ihn gewähren. Langsam löste sich ihre verkrampfte Körperhaltung und Semerloy beugte sich noch ein wenige mehr über sie. Annie konnte die Wärme seines Körpers spüren. Ebenso fühlte sie langsam auch den Kuss auf ihren Lippen. Waren ihre Sinne zuerst noch taub dafür gewesen, konnte sie es nun nicht mehr ausblenden.

Ihr wurde schwindlig. Es würde nicht mehr lang dauern und sie würde ihn schmecken können. Dann würde sie sich übergeben müssen. Noch dazu kam die Erinnerung des Traumes. Das allein reichte schon, damit ihr noch übler wurde.

Jonathan Semerloy drängte sich noch mehr an sie heran und sie drückte sich gleichzeitig weiter in die Kissen. Sie wartete auf den richtigen Moment, von dem sie nicht wusste, wie er eigentlich aussah. Sie hoffte, dass sie es wissen würde, wenn es so weit war. Und dass sie dann auch wusste, was sie tun musste.

Plötzlich atmete sie erschrocken ein, als Jonathan seine Zunge zwischen ihre Zähne hindurchpresste. Etwas, was ihm noch mehr Spielraum gab. Sie stöhnte vor ekel auf und glaube jeden Augenblick ohnmächtig zu werden. Doch anscheinende verstand er es als Zeichen ihres Wohlgefallenes, denn seine Bewegungen wurden noch fahriger und er drängte sich noch weiter in sie.

Da erkannte Annie, den Moment auf den sie gewartet hatte.

Ohne weiter darüber nachzudenken, ließ sie ihren Kiefer zusammen schnappen. Mit dieser Bewegung biss sie Semerloy so fest sie konnte auf die Zunge, so dass sie selbst glaubte zu spüren, wie ihre Zähne sich in das zarte Fleisch bohrten.

Augenblicklich stieß er sich unter einem Schmerzensschrei von ihr weg.

Schwer atmend lag Annie auf ihrem Bett, alle Sinne angespannt und Semerloy nicht aus den Augen lassend. Sie wollte jeden weiteren Schritt von ihm voraussehen und wenn möglich so verhindern. Doch offenbar hatte sie ihn wirklich stark getroffen. Er hatte den Kopf weggedreht und hielt sich die Hand vor den Mund.

Annie zog sich die Decke unter das Kinn, um sich noch ein wenig mehr Schutz zu geben. Als sie wieder aufsah, verschwand ihre neugewonnene Selbstsicherheit schnell wieder. Denn als Semerloy sie ansah, trug er wieder dieses kalte Lächeln auf den Lippen. Mit den Daumen wischte er sich eine kleine Blutspur aus dem Mundwinkel.

„Ich muss sagen, ich habe mich nicht in euch getäuscht. John sagte, dass ihr im Bett steif wie ein Brett seid, aber in euch schlummern ganz andere Dinge. Das habt ihr mir gerade eindrucksvoll bewiesen.“ Er kicherte leise in sich hinein, so dass ihr die Haare zu Berge standen.

„Ich freue mich schon darauf, wenn dieses Kind geboren ist und ihr frei für andere... Dinge seid.“, sagte er mit säuselnder Stimme. Dann erhob er sich ohne weiteres und Annie starrte ihm hinterher, bis er gegangen war.

Erst als die Türen sich hinter ihm schlossen und sie der Stille, die darauf folgte, lauschte, atmete sie endlich aus. Doch keinesfalls war sie erleichtert. Vielmehr war es die Notwendigkeit überhaupt zu atmen, dass sie dies tun ließ.

Annie wusste, dass wenn das Kind geboren war, es nichts mehr gab, was Semerloy daran hindern würde, über sie zu verfügen, wie es ihm beliebte. Das hatte er gerade deutlich gemacht.

Und wenn sie Barrington keinen Erben schenkte? Was würde dann geschehen? Würde er sich trotzdem nehmen was er begehrt? Würde Barrington es unterbinden, bis sie ihm endlich einen männlichen Erben schenkte? Sie konnte keine Sicherheit geben, dass es tatsächlich ein Junge wurde.

Ganz egal, wie sie es wendete, sie würde immer nur zu den Gunsten der Männer benutzt werden, dachte sie bitter. Egal ob nun für den einen oder anderen. Sie waren beide die abscheulichsten Personen, denen sie jemals begegnet war. Nein, sie brauchte eine andere Möglichkeit um sich zu schützen. Irgendeine...
 

Ihr Leben änderte sich in den kommenden zwei Monaten nicht. Doch Semerloy hatte immerhin keinen weiteren Versuch unternommen ihr näher zu kommen und jedes Mal, wenn sie sich doch beim Essen trafen, sah sie direkt durch ihn hindurch. Natürlich bestand die Gefahr, dass sie ihn dadurch nur noch mehr anstachelte, dennoch war dies die einzige Möglichkeit für sie, diesen Mann überhaupt zu ertragen.

Alexander besuchte sie oft und immer gelang es ihm ihre trüben Gedanken für die Zeit seines Aufenthaltes aufzuhellen. Es gab ihr ein beruhigendes Gefühl, zu hören, dass es Draco gut ging und er auch sonst nichts anstellte, wegen dem sie sich sorgen müsste.

Obwohl das Gespräch den ganzen Nachmittag einen ungezwungenen Verlauf genommen hatte, konnte Annie dennoch nicht umhin, eine Frage zu stellen, die ihr bereits die ganze Zeit schwer auf dem Herzen lag.

„Draco hat wirklich noch nichts erfahren?“

Alexander sah sie einen Moment überrascht an, dann antwortete er: „Nein. Woher sollte er auch? Er geht nicht fort und wenn, dann reitet er mit Hera in den Wald. Ich denke nicht, dass er freiwillig in die Stadt zurückkehren würde. Er fragt nicht nach dir und ich erzähle ihm auch nichts. Bist du traurig darüber?“ Anscheinend hatte er den enttäuschten Gesichtsausdruck, der über ihr Gesicht gehuscht war, bemerkt.

Sie schüttelte dennoch den Kopf. „Nein. Du sagtest, dass Draco mich vermisst und das glaube ich dir auch. Aber er würde er es niemals zeigen oder zugeben und auch nicht weiter daran rühren. Er ist sehr viel schlauer als ich.“, gestand sie mit einem traurigen Lächeln.

„Ich... ich könnte mir gar nicht vorstellen, wie es ohne Susan wäre, ich will es mir auch gar nicht vorstellen. Deswegen bewundere ich dich. Du schaffst es auch ohne ihn, auch wenn es dich manchmal viel Kraft kostet.“

„Tue ich das?“, fragte sie zweifelnd. „Ich weiß es nicht. Manchmal fühlt es sich so an, als würde alles zusammenbrechen.“

„Natürlich, schaffst du es! Du hast es bis hierher geschafft und du wirst es auch weiter schaffen. Das Kind bereitet dir doch keine Schwierigkeiten oder?“

„Nicht direkt. Ich kann nachts nicht richtig schlafen, aber das liegt eher an meinen Träumen als an dem Kind.“, erwiderte sie lächelnd. Dann kehrte die Unterhaltung zu anderen Themen zurück und Annie vermied es an ihren Geliebten zu denken.
 

Annies Leben hatte sich zwar in seinen Grundzügen nicht geändert, dafür aber ihre Träume sehr. Nachdem sie in der Jahreswende, das erste Mal diesen merkwürden Traum gehabt hatte, in dem sie versuchte den Mond zu erreichen, war er immer wieder zu ihr zurückgekehrt. Zuerst waren die Abstände zwischen den Träumen noch größer. Zwischen dem ersten und zweiten Traum lagen immerhin vier Wochen. Doch dann wurden die Abstände kürzer und seit einer Woche hatte sie ihn nun jede Nacht. Immer wieder suchte sie in ihrem Traum einen Weg fort von der Dunkelheit und Hitze, hin zu dem verlockendem Licht des Mondes und der Kälte, die er versprach. Und immer wieder endete es auf die gleiche Weise: Ihre Kraft verließ sie irgendwann und sie fiel sterbend auf die Erde zurück. Schweißgebadet wachte sie jedes Mal auf und brauchte einen Moment bis sie sich wieder daran erinnerte, wer und wo sie eigentlich war.

Doch in dieser Nacht änderte sich der Traum. Das Ende nahm eine andere Gestalt an und erschreckte sie umso mehr.

Der Anfang war gleich, wie in den anderen Träumen zuvor auch.
 

Ihre Sehnsucht zum Mond war so groß, dass sie nicht aufhören konnte danach zu streben. Höher und höher flog sie, egal, wie sehr es an ihren Kräften zehrte, bis es zu kalt wurde, bis ihr Herz aufhört zu schlagen. Bis sie hinab fiel auf die Erde zurück, der sie doch entkommen wollte.

Plötzlich änderte sich ihr Blickpunkt.

Für einen winzigen Augenblick war sie diejenige, die fiel und gleichzeitig auch diejenige, die es beobachtete.

Und dann... war sie auf einmal nur noch Beobachter.

Sie sah eine massige Gestalt vom Himmel fallen. Leuchtend weiß in der Farbe des Mondes, hell strahlend und ebenso wunderschön. Es war ein Drache, wie sie ihn erst einmal gesehen hatte. Doch Dracos Anblick, selbst als sein Körper verwundet und zerschunden gewesen war, war nichts im Vergleich zu dem Wesen, das sie jetzt sah. Niemand würd es wagen sich gegen dieses Tier zu erheben. Der Drache war atemberaubend, mächtig und furchteinflößend. So hell und unbeschreiblich – selbst im Tod. Annie konnte seine Augen sehen. Sie waren klar und blau, eisig und strahlend. Genau wie Dracos.

Als nächstes verspürte sie einen Drang, der dem, den Mond erreichen zu wollen, in seiner Heftigkeit ebenbürtig war. Sie wollte es haben! Sie wollte dieses Leuchten, dieses Strahlen und die Kühle seiner Schuppen, seiner Augen. Sie wollte seine Schönheit und die Kraft. Sie wollte dem Mond so nah sein, wie er es gewesen war, wollte einen Teil dieser Macht besitzen. Kostete es, was es wolle! Sie wollte auch einen Teil des Mondes besitzen. Denn schließlich konnte nur der Mond die Veränderung des Drachen hervorgerufen haben.

Das riesige Tier fiel schneller zu Boden und schlug mit voller Kraft auf. Es geschah ein Knall, wie sie ihn noch nie gehört hatte und die Erde bebte unter ihr. Staub wirbelte in der Nacht auf und erzeugte unter dem Sternenhimmel eine graue Wolke. Als sie sich wieder gelegt hatte, war da nichts mehr außer einem riesiger, tiefer Krater.

Langsam bewegte sie sich darauf zu, bis sie am Rand stand. Sie sah hinunter.

Der Drache war tot.

Seine Augen waren noch geöffnet und blickten sehnsuchtsvoll nach oben. Die langen Stacheln, die von seinem, Kopf über seinen Rücken wuchsen und schließlich am Schwanz ausliefen, waren spitz und gefährlich. Er hatte einen massigen Leib, der dennoch nicht dick wirkte. Eher passend, im Vergleich mit seinen Schwingen wiederum schmal. Und die Schwingen erst...Sie glaubte ihr würde das Herz stehen bleiben, so vollkommen war der Anblick. Sie waren beinah durchsichtig, feine Äderchen waren darunter zu sehen, ebenso wieder der Bau der Knochen, die sie formten. Und sie schimmerten genauso leicht silbern im Mondlicht, wie der Rest seines Körpers. Wunderschön! Einzigartig! Faszinierend!

All das wollte sie auch haben!

Sie ging hinunter zu dem Tier, stand vor ihm und sie fühlte die Anwesenheit anderer. Sie alle dachten das Gleiche. Sie hörte ihre Gedanken in ihrem Kopf. Sie alle wollten etwas von der Kraft des Mondes haben, welche in den Körper von einem der ihrem gefahren sein musste. Er hatte den Mond erreichen wollen und er wurde mit dem Tode bestraft. Niemals würden sie dahin gelangen, sie waren verdammt dazu in Dunkelheit und Hitze zu leben, verborgen unter der Erde. Das wussten sie. Aber sie wollten ein Stück von ihm für immer besitzen. Auch, wenn sie dafür einen der ihren verschlingen mussten.

Begierig beugte sie sich über das tote Wesen, riss ihren Rachen weit auf und versenkte so fest sie konnte ihre Zähne in seinem Fleisch, das nicht einmal durch den Panzer aus Schuppen geschützt war. Ohne zu zögern, riss sie ein Stück heraus.
 

Als sie aus dem Schlaf hochschreckte, konnte sie noch immer das Blut auf ihren Lippen schmecken. Annie begann heftig zu würgen, versuchte es zurückzudrängen und schaffte es doch nicht. Sie schaffte es gerade noch bis zum Fenster, bevor sie sich erbrach.

Danach fühlte sie sich nicht mehr ganz so elend. Zumindest war ihr nicht mehr speiübel. Dennoch schüttelte es sie erbärmlich. Was war das nur für ein Traum?, fragte sie sich verzweifelt. Er erschien ihr so real, wie ihr eignes Leben, als wäre es gerade wirklich vor ihren Augen abgespielt. Als wäre sie wirklich dabei gewesen. Ihr Bewusstsein war abermals im Körper eines anderen, etwas anderem gewesen.

Warum nur träumte sie davon? Sie verbot sich doch schon allein den Gedanken an Draco, um diese Träume zu vermeiden und an diesen Teil seiner Geschichte hatte sie ohnehin nur ungern gedacht. Schon immer war es ihr unheimlich erschienen, doch nun verspürte sie eine regelrechte Angst davor. Der Traum war ihr so realistisch erschienen.

Es ängstigte sie, dass allein Dracos Worte noch immer solche Macht auf sie ausübten. Was würde geschehen, wenn sie sich wirklich irgendwann einmal wiedersahen? Sie würde sich wohl selbst verlieren.

Annie atmete einmal tief durch und noch ein zweites Mal. Dann ging sie mit zitternden Beinen ins Bett zurück. Sie sollte sich davon nicht so erschrecken lassen. Immerhin war es nur ein Traum, der ihr nichts anhaben konnte. Und sie war schließlich schwanger, da war es nur normal, dass sie sich hin und wieder übergeben musste. Es war zwar das erste Mal gewesen, aber es überraschte sie nun auch nicht so sehr.

Mit diesen beruhigenden Gedanken schlief sie schnell wieder ein und wurde in dieser Nacht von keinen weiteren Träumen mehr heimgesucht.
 

Auch dieser Traum wiederholte sich von da an regelmäßig. Frühs fühlte sie sich erschöpfter, als zuvor und selbst der Arzt bemerkte ihren Zustand. Aber sie konnte ihm unmöglich sagen, was ihr den Schlaf raubte.

Doch nach wenigen Nächten begann sie sich langsam auch daran zu gewöhnen. Sie wusste, dass diese beiden Träume zu ihr kommen würden, ganz gleich, was sie auch unternahm. Somit erwartete sie sie bereits und dieses Wissen machte die Sache leichter. Erwachte sie dann des nachts, schluckte sie einmal, trank dann einen Schluck Wasser, um das Blut – von dem sie wusste, dass es überhaupt nicht da war – wegzuspülen und legte sich wieder schlafen. Sie hatte es einfach akzeptiert.

Gänzlich unheimlich wurde es ihr aber erst, als sie von anderen Dingen träumte, die zweifellos ebenso etwas mit den Monddrachen zu tun hatten. Es war nicht so klar und detailliert, wie in den Träumen zuvor – zumindest anfangs – aber es gab ihr ein mulmiges Gefühl. Denn davon hatte Draco nie gesprochen.

Der nächste Traum dieser Art – in dem sie offenbar im Körper eines andere war – kam genau eine Woche später.
 

Erneut fand sie sich in einer dunklen Höhle wieder. Sie war erwacht, weil sie einen von ihnen spüren konnte. Sie verließ die schützende Dunkelheit im Inneren der Erde und trat nach draußen. Der Mond würde erst in zwei Tagen wieder voll sein. Sie ließ ihren Blick schweifen und auch, wenn sie ihn noch nicht sah, wusste sie, dass der andere Drache in der Nähe war. Sie konnte hören wie er sich über ihr bewegte. Erst wenn sie ihn sah, würde sie wissen, wie sie sich verhalten musste.

Die Wolken schoben sich auseinander und sie entdeckte ihn. Was war der Grund seiner Nähe? Suchte er einen Partner. Würde sie in ihn einen Gefährten für die Ewigkeit ihres Lebens finden? Könnte sie mit ihm all ihre Erinnerungen weitergeben?

Was für Erinnerungen?, fragte sich der Teil, der immer noch Annie war. Im Moment besaß sie nicht eine einzige. Wie kam es, dass sie in ihren Träumen immer noch sie selbst war und doch gleichzeitig jemand ganz anderes? Etwas anderes...

Doch kaum hatte sie dies zu Ende gedacht, stürzte sich der Neuankömmling nach unten, auf sie zu. Er griff sie direkt an. Jetzt wusste sie, was er wollte: ihr Revier, den Platz, den sie sich vor langer Zeit selbst erkämpft hatte. Niemals würde sie ihre Höhle freiwillig verlassen. Dann übernahm das Wesen, das sie in ihrem Traum war, gänzlich die Kontrolle. Ohne Schwierigkeiten erhob sich die Gestalt in die Luft schoss pfeilschnell auf den Gegner zu. Sie trafen mitten in der Luft mit ihm zusammen. Der Aufprall stieß sie heftig zurück und ein furchtbarer Laut drang in ihre Ohren und fuhr durch ihre Glieder.

Es war weder ein Schrei noch ein Brüllen. Es war irgendetwas anderes, was vielleicht dazwischen lag. Doch sie hatte es noch nie zuvor gehört. Umso erschrockener war sie, dass es offenbar aus ihrem Mund kam. Das andere Wesen flog einen Kreis über ihr und sie machte sich bereit für den nächsten Angriff.

Dieses Mal wartete sie nicht auf seinen Zug, sondern führte ihn selbst aus. Mit wenigen Schlägen ihrer Schwingen schoss sie nach oben und wieder hörte sie diesen erschütternden Laut aus ihrer Kehle dringen. Sie sah das Eisblau in den Augen ihres Kontrahenten aufblitzen, bevor auch er sich nach unten stürzte.

Sie kämpften in der Luft, schnappten mit ihren Mäulern nacheinander, versuchten sich gegenseitig mit ihrem Klauen zu vernichten. Unten ihnen brachen die schwächsten der Bäume, weil die Luftstöße, die ihre Schwingen erzeugten, so stark waren.

Immer wieder stieß ihr Kopf nach vorn, suchte gleichzeitig eine Lücke in seinen Bewegungen, die es ihr ermöglichen würden ihn mit dem Klauen zu verletzen. Annie wusste nicht, was sie tat, das Wesen tat es für sie.

Noch einmal griff sie an und stieß nach vorn, an der Seite des anderen vorbei, drehte ihren langen Hals ruckartig wieder und biss den anderen tief in die Kehle. Ihr Gegner stieß einen markerschütternden Schrei aus und sie glaubte ihre Ohren müssten platzen.

Er wand sich unter ihrem Biss, versuchte sich herauszuwinden, doch instinktiv spannte sie ihren Kiefer noch mehr an, verstärkte ihren Biss, so dass es für ihn kein Entkommen geben würde.

Doch dann spürte sie einen tiefen, brennenden Schmerz in ihrer Brust, der sie den anderen augenblicklich loslassen ließ.

Er hatte ihr die Brust aufgerissen.
 

Wieder erwachte sie und das Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie verspürte Schmerzen an der Stelle, an der sie gerade noch in ihrem Traum, die Verletzung davon getragen hatte. Augenblicklich betastete sie ihre Brust, erwartete beinah eine klaffende Wunde zu sehen, als sie hinunterblickte.

Aber sie war unversehrt. Abermals schallte sie sich selbst, so töricht zu sein und sich von ihrem Träumen ängstigen zu lassen. Es waren nur Träume. Sie konnten ihr nichts anhaben.

Glücklicherweise wiederholte sich dieser Traum nicht so oft.

Vielmehr schienen sich ihre Träume nun abzuwechseln. Neue kamen fast jede Nacht hinzu und in anderen wurden die älteren wiederholt. Als wären sie bedeutender.

Manche Träume waren nur ein einziges Mal Begleiter ihrer Nacht. Träume wie der, in der sie durch den Nachthimmel flog. Über ihr die Sterne, dominiert von einem wunderschönen vollem Mond, der Sehnsucht abermals in ihr weckte. Doch die Erinnerung an das Schicksal des anderen Drachen hielt sie davon ab zu ihm fliegen zu wollen. Stattdessen glitt sie weiterhin beinah lautlos durch die Nacht. Sie überquerte einen See, in dem sich die Sterne spiegelten. Für einen kurzen Moment dachte sie, dass sie den glänzenden Steinen unter der Erde glichen. Solche Träume ließen sie ausgeruht am nächsten Morgen erwachen.

Ein anderer Traum gab ihr einen kurzen Einblick in die Geburt eines Drachens. Wieder war sie Beobachter und Handelnder zugleich.
 

Sie sah einen riesigen Monddrachen, der leise Laute ausstieß. Es war eine Neumondnacht. Sie sah es nicht, aber sie wusste es. Um sie herum war es vollkommen dunkel, aber sie brauchte kein Licht um sehen zu können. Das tat sie auch so.

Der Drache – sie – krümmte sich plötzlich. Im nächsten Moment – sie wusste nicht woher sie es wusste, sie wusste es einfach – würde ein neuer Drache geboren. Und als es soweit war, war sie nicht mehr nur Beobachter oder der Drache, der der Gebar, sondern für einen kurzen Moment auch der Drache, der geboren wurde. Es dauerte nicht lange und sie war ganz das neue Lebewesen. Die Welt erschien ihr fremd und groß, aber nicht bedrohlich. Sie besaß das Wissen ihrer Vorfahren. Nichts konnte ihnen etwas anhaben, außer sie selbst.

Nun sah sie einen weiteren Drachen, der auf sie zukam. Sie verspürte nicht die geringste Angst, obwohl er so viel größer war als sie. In seinem Maul trug er ein totes Tier, einen Hirsch. Sie war erst verwirrt, wusste nicht, was jetzt geschehen sollte. Dennoch spürte sie keine Angst, vielmehr Aufregung und... konnte das sein? Hunger.

Der Drache ließ den Hirsch fallen und sie stürzte sich gierig darauf.
 

Dies war immer der Moment in dem sie erwachte. Die Instinkte des... Tieres, das sie in ihrem Schlaf war, erschreckten sie jedes Mal aufs Neue.

Ganz gewiss lag es nur an der Schwangerschaft, redete sie sich auch noch fast fünf Wochen später ein. Ihr Bauch war inzwischen deutlich gewachsen und sie wusste nicht, ob sie sich damit wohlfühlten sollte oder nicht. Es war das Kind eines anderen, nicht das ihres Geliebten. Trotzdem versuchte sie das Kind zu akzeptieren, zu mögen und betet, dass es wohlauf und gesund sein würde, wenn es geboren war.

Die wahre Bedeutung ihrer Träume aber, sollte sie erst begreifen, als sie zwei weitere hatte.

Und dann wusste sie nicht, was sie weder denken noch fühlen sollte.

Den ersten dieser bedien Träume hatte sie ungefähr zu der Zeit, in der sie Draco im vergangenem Jahr noch die Schneeglöckchen gezeigt hatte.
 

Dieses Mal schlief sie selbst in ihrem Traum. Es war ein friedlicher Schlaf ungestört, so wie die letzte Nächte auch. Das wusste sie, auch wenn sie eigentlich keine Ahnung hatte, woher. Doch sie hatte es schon lange aufgegeben über irgendetwas aus ihrem Träumen nachzudenken oder es tiefer zu hinterfragen.

Sie vernahm ein Geräusch und dann nahm sie die Gegenwart von anderen Lebewesen war. Sie dachte sich nichts weiter dabei. Ab und an verirrten sich Tiere in die Nähe ihres Verstecks und drangen tiefer in ihre Höhle ein, auf der Suche nach einem neuen Unterschlupf. Erst wenn sie tief in der Dunkelheit waren bemerkten sie ihre Anwesenheit und verschwanden dann so schnell sie konnten. Manchmal schnappte sie nach den Tieren und verzehrte es, doch heute wollte sie den Schlaf noch etwas länger genießen. Sie würde des Nachts noch genug Gelegenheit haben ihre Beute zu finden.

Dann hörte sie einen unbekannten Schrei, wie ein Grunzen nur dumpfer und augenblicklich richtete sie sich auf und stieß einen Laut aus, der tief aus ihrem Innern kam. Jeden anderen – außer Ihresgleichen – hätte dies gereicht, um ihn zu vertreiben.

Doch den Mensch vor ihr schien das nicht einmal zu beeindrucken.

Sie glaubte zumindest es sei ein Mensch, ein Mann. Sie kannte sie aus ihren Erinnerungen.

Neben und hinter ihm standen weitere Männer.

Da sie sie selbst war und dann doch wieder nicht, erkannte sie ihn.

John Barrington.

Gleichzeitig spürte sie in ihrem Traum, dass das Wesen nicht begriff, was geschah. Noch einmal stieß sie diesen seltsamen Laut aus und stieß ihren Kopf drohend nach vorn. Dabei richtete sie sich auf, soweit es die Höhle zuließ. Niemand konnte ihr etwas anhaben.

„Damit machst du mir keine Angst.“, sagte der beleibte Mann vor ihr. Er vollführte eine Handbewegung und im nächsten Moment traten die Männer zur Seite. Erst da erkannte sie die zwei riesigen Geschosse, die plötzlich in ihrer Höhle standen.

Warum hatte sie nichts bemerkt?!

„Feuer!“

Im gleichen Moment stieß sie mit dem Kopf nach vorn, das Maul weit aufgerissen und schnappte nach einem der anderen Männer. Er schrie laut, als sie ihn erwischte und zwischen ihren Zähnen zermalmte. Er schmeckte verdorben. Angewidert spie sie ihn aus. Doch gerade als sie ihren nächsten Schritt auf ihre Feinde machen wollte, hörte sie ein Surren, dass die Luft durchschnitt. Mit den Augen erfasste sie einen Pfeil, der so groß, wie ein Mensch selbst war und schnell auf sie zuflog. Ihre Reflexe waren gut und sie beugte blitzartig den Kopf nach unten.

Sofort danach stieß sie mit mehr Kraft nach vorn, entblößte ihre scharfen und spitzen Zähne und stieß einen drohenden Laut aus. Hektisch flohen die Männer zum Ausgang, als wollten sie fliehen doch für sie würde es kein Entkommen mehr geben. Unter ihren Klauen zerdrückte sie das erste von zwei Geschossen, die vergrößerten Armbrüsten gleich kamen.

„Na komm schon, du Mistvieh. Ich krieg dich schon!“, rief der Mann in der Rüstung abermals und schwang ein Schwert in seiner Hand. Annie hatte ihn verstanden. Das Wesen, in dessen Körper sie war, aber nicht.

„Jonathan, die Nächste!“, brüllte der dicke Mann den nächsten Befehl und in der Dunkelheit sah sie eine Schwertklinge aufblitzen und im nächsten Augenblick hörte sie abermals ein Surren. Gleichzeitig griff sie an, sicher, dass der Pfeil ihr nichts würde anhaben können. Doch die Höhle war an dieser Stelle so eng, dass sie sich nicht richtig bewegen konnte. Der Pfeil streifte ihren Hals und zu ihrer eigenen Verwunderung hinterließ er eine Wunde. Dann prallte er gegen die Höhlendecke und fiel mit einem dumpfen Geräusch zu Boden.

Sie spürte ihr eigenes Blut ihre Schuppen hinunter laufen und sie nahm den süßlichen Geruch war.

Sie wagten es in ihr Territorium einzudringen und sie anzugreifen? Sie zu verletzen? Nun würden sie alle sterben. Wollte sie sie zu Beginn nur vertreiben, um schnell wieder in ihren Schlaf zurückfinden zu können, würde sie keinen von ihnen lebend davon kommen lassen.

Erneut machte sie einen Satz nach vorn und die zweite Armbrust zerbarst in tausend Stücke, als sie sie unter ihrem Gewicht begrub. Die Männer rannten nun zum Ausgang und sie folgte ihnen ohne Mühe. Immer wieder gelang es ihr einen von ihnen zu packen und zu vernichten. Sie schleuderte sie gegen die Wand oder zertrat sie. Es war ihr zu wider auch nur einen von ihnen wieder zu schmecken. Als sie dem Höhlenausgang näher kamen konnte sie das Tageslicht sehen und sie hielt einen Moment inne, unsicher ob sie wirklich weiter gehen sollte. Noch nie zuvor hatte einer von ihnen am Tag den Schutz der Dunkelheit verlassen. Keiner hatte je das Sonnenlicht gespürt. Es war zu hell, zu warm und zu bedrohlich. Doch als sie wieder Barringtongs Stimme vernehmen konnte, war es ihr egal. Für ihre Unverfrorenheit gab es nur eine Strafe. Außerdem war sie nicht bereit diesen Unterschlupf nur wegen ein paar schwächlicher Menschen aufzugeben. Es war schwer Höhlen zu finden, die groß genug für sie waren und tief, aber nicht tausende von Metern unter der Erde lagen. Denn je tiefer die Höhle in der Erde verborgen war, desto weiter weg war sie des Nachts vom Mondlicht.

Noch einen Schritt und sie würde den Ausgang durchqueren und mehr Platz haben sich zu bewegen. Sie tat ihn und das gleißenden Sonnenlicht blendete sie so sehr, dass sie vor Schmerzen aufbegehrte und einen Laut ausstieß, der lauter war, als die zuvor.

Im gleichen Augenblick hörte sie eine Stimme rufen: „Schießt!“ Abermals folgte ein Surren, doch dieses Mal nicht von einem Geschoss, sondern von dreien gleichzeitig. Noch immer waren ihre Augen geblendet. Sie sah nicht, von wo die Pfeile kamen und hörte es auch nicht. Ihr Sinne waren vollkommen verwirrt, eingenommen von den vielen anderen Geräuschen, die sie umgaben und die sie in der Nacht noch nie gehört hatte: Vögel, Knacken des Waldes, verschiedene Tierlaute und die Geräusche der Menschen. Dennoch gelang es ihr das Surren irgendwie unter den anderen Geräuschen auszumachen und zwei Pfeilen auszuweichen. Der dritte aber flog an ihr vorbei und streifte hart ihre linke Schwinge, so dass er einen Riss hinterließ. Sie wusste, dass es nur ein feiner Riss war, nicht weiter gefährlich und doch spürte sie ihn durch ihren ganzen Körper hindurch.

Sie ließ sich nicht beirren. Sie wusste, dass, wenn sie nur erst einmal in der Luft sein würde, diese Menschen keine Gelegenheit, mehr zur Flucht haben würden. Dann wäre ihr Schicksal innerhalb weniger Atemzüge besiegelt. Mit nur zwei riesigen Sätzen ließ sie die Höhle endgültig hinter sich und stand im vollen Sonnenlicht. Instinktiv bäumen sie sich auf, entfaltet ihre Schwingen zu voller Größe, um ihnen zu zeigen, was für einen Fehler sie gemacht hatte, gerade sie anzugreifen. Noch nie zuvor hat es ein Wesen gegeben, was bei diesem Anblick nicht gezittert hatte.

Gleichzeitig realisierte sie aber noch mehr von den Geschossen. Ein Teil von ihnen war nicht nur mit Pfeilen bespannt, sondern auch mit Steinen, manche davon brennend.

Wie hatten sie es geschafft dies alles herzubringen? Innerhalb so kurzer Zeit? Sie war sich sicher, so etwas des Nachts bei ihrem letzten Streifzug nicht gesehen zu haben. Noch dazu lag ihre Höhle auf einer Anhöhe, die für andere schwer zugänglich war. Das hatte sie zumindest geglaubt.

Doch als sie sich aufgebäumt, ihre Schwingen entfaltet hatte, hatte Barrington das Zeichen zum Angriff gegeben.

„Feuer! Tötet ihn!“

Die Luft begann zu vibrieren, Pfeile, Steinen und Feuerkugeln schossen auf sie herab – noch bevor sie in der Lage gewesen war, noch bevor sie wusste, was eigentlich geschah. Dennoch spürte sie weder Angst noch Unsicherheit. Nichts davon konnte ihr etwas anhaben. Die Menschen waren so kleine und schwache Kreaturen. Sie brauchte sie nicht zu fürchten und ihre Waffen ebenso nicht. Dieses Mal warf sie ihren gesamten Oberkörper nach vorn und die Männer stieben unter Schreien auseinander.

Aber dann war sie es die Schrie. Zumindest glaubte sie, dass es das war, was der Laut, der aus ihrer Kehle kam, bedeutete. Die Geschosse hatten sie im gleichen Moment getroffen, wie sie nach vorn geschossen war. Ihre ausgebreiteten Schwingen hatten eine viel zu große Angriffsfläche geboten. Sie war direkt getroffen worden.

Pfeile bohrten sich in eine der wenigen Stellen, an der ihre Haut dünn war: Die schmalen Linien, links und rechts neben ihren Stacheln. Wieder andere trafen sie seitlich und obwohl die Spitzen abprallten hinterließen sie Spuren und verletzten sie. Schmerzvoller waren die Steine gewesen, die nicht nur auf ihren Körper geprallt waren, sondern auch ihre Schwingen direkt getroffen hatten. Sie hatten die zarten Knochen darunter gebrochen. Unter all dem anderen Lärm hatte sie es heraus hören können. Und sie spürte es mehr als deutlich. Zudem waren die Risse in der feinen Membran mehr und größer geworden.

Annies Geist kannte sich mit dem Wesen, was sie war nicht aus. Sie wusste ja nicht einmal was genau geschah, aber sie konnte seine Qualen deutlich spüren und diese waren schlimmer, als alles andere, was sie bisher erfahren hatte.

Das Wesen wusste, dass es nur in der Luft gegen die Menschen würde kämpfen können. Unter größten Schmerzen spannte sie die Schwingen abermals auf und erhob sich in den Himmel. Aber es fiel ihr schwer das Gleichgewicht zu halten oder sich auch nur auf einen Angriff konzentrieren zu können und gleichzeitig weiteren Geschossen auszuweichen. Noch dazu hatten die Eindringlinge nun kleinere Waffen in der Hand, keine Schwerter, die ihr nichts anhaben konnten, sondern Armbrüste mit brennenden Pfeilen gespannt. Sie sah, dass sie direkt auf sie zielten und sie wollte ihnen ausweichen, um dann gleich selbst anzugreifen. Sie stieß nach unten, war aber zu langsam und wurde getroffen.

Dem ungeachtet wischte sie mit ihrem langen Schwanz hinter sich einige der Männer einfach weg, so dass sie den Hang hinunter rollten. Was dann mit ihnen geschah, sah sie nicht mehr. Andere ihrer Gegner zertrat sie schlicht mit ihren Pranken und schnappte nun doch nach denen in ihrer Reichweite. Aber egal was sie tat, sie hatte das Gefühl, dass es einfach nicht weniger wurden.

Aus den Augenwinkeln konnte sie sehen, wie die großen Waffen wieder Feuerbereit gemacht wurden. Sie machte einen Satz nach vorn und zerstörte zwei weitere unter ihren Klauen, eine dritte zermalmte sie mit ihren Zähnen. Dennoch waren die anderen schon wieder fast geladen. Sie sah die Männer, die die Schwerter hoben um sie abzufeuern.

„Lasst ihn nicht entkommen! Noch ein oder zwei Mal und wir haben ihn!“, rief der Mann abermals.

Ein weiteres Mal schaffte sie es zwei auszuschalten. Es blieben nur noch fünf, doch diese wurden gerade abgefeuert. Wie schafften sie es so schnell sie wieder schussbereit zu machen? Es gelang ihr kaum sich wieder in die Luft zu erheben. Die Schwingen waren gebrochen und jede Bewegung jagte eine neue, bisher unbekannte Pein durch ihren Körper. Sie konnte es nicht mehr richtig kontrollieren. Sie schwankte stark und nur mit Mühe konnte sie verhindern, dass sie sich weitere, schwerwiegende oder gar gleich tödliche Wunden zuzog. Dennoch wurde sie erneut auf dem Rücken verletzt. Was machte diese Pfeile so besonders, dass sie es schafften ihre Schuppen zu durchdringen?, fragte sie sich, während ein erneuter, großer Stein, sich auf sie niedersenkte. Wäre sie unverletzt gewesen, wäre es so einfach gewesen, diesem auszuweichen, so aber war sie bereits jetzt müde. Ihre Bewegungen waren langsam und verzögert. Abermals wurde sie getroffen, dieses Mal direkt in die Brust, an der Stelle, an der ihr Herz saß.

Noch in der Luft bäumte sie sich vor Schmerz auf und ließ sich fallen. Es gelang ihr sich rechtzeitig mit den Beinen abzufangen und die Erde unter ihr bebte. Der Schmerz, der durch ihren Körper schoss, machte sie orientierungslos.

„Gleich haben wir ihn!“, hörte sie den dicken Mann aufgeregt rufen.

Sie hob den Kopf, suchte nach ihm und fand ihn abseits stehend unter einer mächtigen Linde. Neben ihm stand ein anderer Mann, der sich im Hintergrund hielt. Auch sein Gesicht konnte sie durch den Helm nicht erkennen. Annies Bewusstsein ahnte, wer sich dahinter verbergen mochte. Sie sah durch die Augen des Drachen, welcher direkt in Barringtons schaute und sein kalter, mordlustiger, wahnsinniger und siegesgewisser Blick schien sich für immer in ihrem Gedächtnis einzubrennen.

Er würde sie töten.

Und ihr wurde klar, dass es ihm auch gelingen würde. Sie war bereits zu schwer verletzt, um sich noch wehren zu können. Wenn sie ihn töten würde, wäre es möglich. Aber in diesem Moment war sie unachtsam gewesen und bemerkte nicht, die brennenden Pfeile, die erneut aus Armbrüsten auf sie abgeschossen wurden. Und diese trafen sie genau an den bereits verwundeten Stellen.

Sie glaubte das Feuer würde sich durch ihren Körper fressen.

Ein letztes Mal wirbelte ihr Schwanz durch die Luft, riss mit sich, was immer er erwischte, während ihr Kopf ebenfalls nach vorn schnellte. Damit zerstörte sie drei weitere Geschosse. Im nächsten Augenblick verwandte sie ihre verbleibende Kraft darauf, ihre zerfetzten Schwingen auszubreiten und stieß sich schließlich vom Boden ab. Sie versuchte so schnell wie möglich an Höhe zu gewinnen. Denn im Himmel, das wusste sie, würden sie sie nicht erreichen können.

Doch der Schmerz war überwältigend, aber noch viel mehr die Tatsache, dass es Menschen – einfachen, niederen Menschen – gelungen war sie zu finden und auch noch anzugreifen, noch dazu zu verletzten. Noch nie zuvor hatte es so etwas gegeben.

Sie hatten bewusst den Tag gewählt, wissend dass sie in der Nacht stärker war, aufmerksamer. Nur so konnte sie es sich erklären. Vielleicht trug auch ihre eigene Unvorsichtigkeit schuld. Vielleicht hätten sie sich doch einen Unterschlupf tiefer in der Erde suchen sollen. So wie es von Anfang an bestimmt war. Doch das Mondlicht war zu verlockend gewesen und nur zu gern hatte sie dem nachgeben wollen.

Sie flog hoch über den Wolken, spürte aber wie ihre Kräfte schwanden. Es lag nicht allein an ihren Verletzungen, das war ihr klar. Es war alles um sie herum. Noch nie war sie bei so hellem Licht geflogen. Es schien ihre Augen zu verletzen. Es war viel zu warm für sie. Die Bäume hatten eine merkwürdig leuchtende Farbe. Es waren massenweise unbekannte Geräusche um sie herum. So vieles auf einmal drang auf sie ein, reizte ihre Sinne, die wegen dem zuvor erlebten ohnehin höchst angespannt waren.

Das alles verwirrte sie und schwächte sie zusätzlich.

Zudem hatte sie das Gefühl auseinander zu brechen. An der Stelle, an der die großen Pfeile und Steine sie direkte getroffen hatten. Sie würde nicht mehr lange durchhalten. Das wurde ihr nur zu bewusst. War sie schon weit genug entfernt? Sie wusste es nicht genau. Im Moment wusste sie nicht einmal genau, wo sie sich befand. Aber selbst wenn sie in einer Gegend war, die sie des Nachts schon einmal aufgesucht hatte, war sie nicht sicher, sie jetzt, unter diesen Bedingungen wiederzuerkennen.

Beständig verlor sie an Höhe. Immer schneller sackte sie ab. Sie hatte nicht einmal mehr die Kraft richtig mit ihren Schwingen zu schlagen, um sich weiter in der Luft halten zu können, dem einzigen sichern Ort, den sie kannte. Ihr kam dieses Gefühl bekannt vor. Es war eine alte Erinnerung, aus einer anderen Zeit, die den Anfang ihres Seins beschrieb.

Alles um sie herum verschwamm langsam, die Konturen der Wolken lösten sich auf und unter ihr sah sie einen Wald. Er schien groß zu sein. Flog sie noch? Der Wind hatte zugenommen, kühlte ihn angenehm. Oder war es der Fall, der diesen Wind erzeugte.

Dann spürte sie nichts mehr.
 

Normalerweise war diese das Ende des Traumes und Annie wäre erwacht, hätte sich gefragt, was es alles zu bedeuten hätte und die Wahrheit weiter verleugnet. Doch in dieser Nacht war es anders.
 

In ihrem Traum sah sie die Schwärze, die das Wesen gefangen hielt, bis sie einen bisher unbekannten, dumpfen Schmerz fühlen konnte.

Ihr Bewusstsein spürte, dass das Wesen in dessen Körper sie sich wohl befand, gerade erwachte und noch immer war sie ein Teil davon.

Wo war sie?

War sie ihnen entkommen? Je klarer sie in ihrem Denken wurde, desto mehr spürte sie die Pein, doch es war noch erträglich mit dem, was sie vorher empfunden hatte. Doch woher kamen diese Schmerzen, die sie nicht richtig zuordnen konnte?

Sie wollte die Augen öffnen, doch es gelang ihr nicht. Ihre Augenlider fühlten sich an, als lägen zentnerschwere Steine darauf. Nur mit Mühe gelang es ihr, es doch zu tun.

Alles was in ihrem Blickfeld lag, war verschwommen. Sie blinzelte und versuchte den Kopf anzuheben. Augenblicklich fuhr ein stechender Schmerz ihren Hals abwärts, durch ihren gesamten Körper. Sie hatte solche Qual noch nicht gekannt. Ein Keuchen entrann ihrer Kehle und sie ließ sich sofort wieder auf den Boden fallen. Ein paar Augenblicke lang wagte sie es nicht sich zu bewegen, wartete bis der Schmerz zumindest kein Stechen mehr war. Dann öffnete sie abermals, sehr langsam die Augen und versuchte sich umzusehen. Ihr Blick war dieses Mal schon etwas besser.

Sie befand sich in einem Raum, der merkwürdig orange leuchtete. Ihr erster Gedanke war, dass dieser Raum viel zu klein für ihre tatsächliche Größe war. Das war der Gedanke des Wesen, das sie im Moment war. Ihr eigener Gedanke war ein ganz anderer: Der Raum in dem sie sich befand, kam ihr vertraut vor.

Nun konnte sie den Schmerz nicht mehr ignorieren und er war auch nicht mehr dumpf, wie zu Beginn. Vielmehr schien er in ihrem ganzen Körper zu sitzen. Dennoch drehte sie bedächtig den Kopf. Sie wollte wissen, wo sie ihre Verletzung trug. Doch sie sah nichts. Alles was sie sah, waren zwei Menschenbeine.

Sofort war der Gedanke an Flucht in ihr. Es war nur ein Mensch. Selbst in diesem Zustand würde es kein Problem für sie sein, ihn zu vernichten. Aber als sie sich bewegte, bewegten sich auch die Menschenbeine. Auch beim zweiten Mal geschah es so. Ebenso beim dritten Mal. Immer wenn sie sich bewegte, so bewegte sich auch der Mensch. Dann streckte sie eine Klaue nach dem Mensch aus. Sie wollte ihn vernichten, ganz egal wie. Sie wollte einen von ihnen tot sehen, als Rache für ihren Schmerz.

Doch als sie das tat, hörte sie auf zu atmen.

Das was sie sah, war nicht ihre Klaue. Es war die Hand eines Menschen, die sich bewegte, die sie ausgestreckt hatte. Ihre Augen weiten sich, als sie begriff.

Das konnte nicht sein! Was hatte sie mit ihr gemacht?

Hatten sie sie wirklich in den Körper eines Menschen gebannt? Wie war ihnen das gelungen? War sie nicht schon viel zu weit entfernt von ihnen gewesen? War sie ihnen nicht entkommen?

Sie konnte keine Antwort finden.

Stattdessen wusste sie nun ganz genau, dass die Verletzungen, die sie nun umso deutlicher spüren konnte, an den gleichen Stellen saßen, wie die, die ihr auch die Jäger zugefügt hatten.

Welches Monster hatte sie in einen Menschen verwandelt?

Warum?

Warum hatten sie ihn nicht gleich getötet?

Ein plötzliches Rascheln ließ sie zusammenfahren. Sie war nicht allein! Dann vernahm sie Schritte, die auf sie zu kamen. Sie waren leicht und klangen nicht bedrohlich, doch sie wusste nur zu gut, dass die Menschen anders waren. Ihr Atem beschleunigte sich immer mehr. Sie hatte das Gefühl, dass ihr Herz bei einem weiteren Atemzug zerspringen könnte. Sie war ihnen nicht entkommen, realisierte sie entsetzt. Vielmehr war sie nun ihre Gefangene.

Wieder wollte sie sich aufrichten, wollte sich verteidigen und wenn ihr das nicht gelingen sollte, wollte sie wenigstens fliehen. Doch wie auch schon zuvor, durchfuhr ein stechender, brennender Schmerz ihren Körper und lähmte sie augenblicklich. Er zwang sie auf den Boden zurück. Sie würde gezwungen sein zuzusehen, wie dieser Mensch sie vernichten würde.

„Du bist wieder wach.“, sagte jetzt eine Stimme, die höher war, als alle anderen, die das Wesen bisher gehört hatte. Sie war sanfter und klarer, nicht so rau und laut, wie die der anderen Menschen - wie die derer, die sie gejagt hatten. Doch davon würde sie sich nicht täuschen lassen. Sie zwang sich die Augen geöffnet zu lassen, auch wenn ihr Bewusstsein bereits wieder in die wohlwollende Dunkelheit zurückkehren wollte. Ihr war als würde der Schmerz überall in ihrem Körper sein, selbst in ihren Augen. Jetzt trat der Mensch in ihr Blickfeld und sie konnte ihn erkennen.

Es war eine Frau.

Hinter ihr brannte das orange Licht und verlieh ihr einen seltsamen Schein. Alles was sie ausmachen konnte, waren dunkle Augen und Haare, die ihr Gesicht einrahmten.

Eine vertraute Gestalt, dachte Annie...und dann schrie sie selbst.
 

Mit einem entsetzten Laut auf den Lippen erwachte Annie endlich aus diesem Traum. Ihr Körper war schweißgebadet. Ihr war heiß und kalt zugleich. Sie zitterte heftig, so sehr, dass selbst ihre Zähne aufeinander schlugen. Annie war so erschöpft, dass sie sich nicht einmal aufrichten konnte. Dabei brauchte sie nichts dringender als frische Luft. Sie würde sonst ersticken oder von den Gedanken, Gefühlen und Bildern in ihrem Kopf wahnsinnig werden. Doch sie konnte sich nicht bewegen. Also schloss sie die Augen.

Es schien die Bilder nur schneller fließen zu lassen.

Es war das erste Mal, dass ein Traum es vermochte sie so zu verstören. Sie wusste nicht mehr was Realität war und was nicht, was wahr und was gelogen, was richtig und falsch.

Wie war das möglich? Bisher war es ihr gelungen sich selbst davon zu überzeugen, dass alles bisherigen Szenen, die sie auf diese Art erlebt hatte nur eingebildet waren, eben erträumt, weit entfernt von der Wirklichkeit. Aber dieser... Sie wusste, dass es wirklich so geschehen war. Ganz genauso, wie sie es gesehen hatte. Sie hatte John Barrington erkannt. Seine Stimme und sein Verhalten. Es konnte nur er sein!

Sie öffnete kurz die Augen, atmete so tief durch, wie sie konnte. Dann schloss sie sie wieder. Dieses Mal nicht um sich zu beruhigen, sondern um die Wahrheit zuzulassen. Sie hatte von dem Tag geträumt, als er – Draco! – von diesen Männern angriffen und gejagt worden war.

Aber wie?!

Wie konnte sie von etwas träumen, von dem er ihr nie erzählt hatte? Wie konnte sie wissen, dass es so gewesen war? Wie konnte sie so überzeugt sein, dass es wahr war?

Sie zog die Decke nach oben, schlag sie fest um ihren Körper, wickelte sich förmlich darin ein. Das Zittern wurde nicht weniger.

Ihr Traum war so real gewesen, so wirklich, als wäre es eine ihrer eigenen Erinnerungen gewesen, die sie im Schlaf noch einmal erlebt und gesehen hatte.

Ruckartig richtete sie sich auf und starrte gerade aus. Ihr Mund stand offen und sie schnappte verzweifelt nach Luft.

Sie konnte nicht glauben, was sie gerade gedacht hatte.

Was es bedeuten würde und dennoch... Gefühle überwältigten sie, stürzten auf sie ein, wie Wassermassen und rissen sie mit sich.

Erinnerungen...

Annie schlug ungläubig die Hand vor den Mund, schüttelte heftig den Kopf. Gleichzeitig fing sie haltlos zu lachen an, während Tränen der Verzweiflung ihre Wangen hinab rannen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Ich muss sagen, ich habe mich reichlich mit diesem Kapitel abgemüht. Vielleicht merkt man das auch. Aber es wollte einfach nicht fertig werden. Dabei hat nicht einmal das Schreiben so lange gedauert, sondern die Korrektur (die mir wohl nicht so richtig gelungen ist). Ständig habe ich wieder was geändert, umformuliert und dann doch wieder rückgängig gemacht.
Besonders schwierig, war es eben diese Traumbilder zu schreiben und zu beschreiben. Ich hoffe ihr verstehen, wie Annie diese Träume erlebt! Sie ist immer noch sie selbst und doch jemand anderes. Verwirrend, ich weiß!
Vergebt mir!
Es kommt nicht noch mal vor. Aber dieses Kapitel war nun mal für den weiteren Verlauf wichtig. ^^° Ich hoffe, das entschuldigt ist.

Also dann... bleibt mir weiterhin treu, ich würde mich freuen.

glg maidlin
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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: enni
2011-06-08T21:17:31+00:00 08.06.2011 23:17
Ich weiß, ich habs zu lang vermissen lassen, aber heut reiß ich mich zusammen und gebe dir was dir rechtmäßig gebührt, Deinen Kommetar! :D

1. Absatz
Wahhh....Obwohl ich das ganze Kapitel schonmal gelesen habe und es kenne, konnte ich jetzt beim zweitenmal durchlesen einfach nicht aufhören es zu lesen und zu genießen. Diese Szene ist so wundervoll spannend und mitreisend geschrieben und sie bringt mir ein Hochgefühl ich kanns dir überhaupt nicht sagen. Semerloy ist ein Mistkerl, aber er ist ein interessanter Mistkerl! >.< Annie hat recht, wenn sie sich mehr gedanken um ihn macht den um ihren Ehemann, den der gute Semerloy ist viel gefährlicher als Barrington jemals sein wird und kann. Hach und danke für diese geile szene, ich kann über die nur Fangirlen! *___*

2. Absatz
Annies zweifel an sich selbst und Alexanders glauben an Annies stärke finde ich ziemlich glaubhaft geschrieben! Schon allein weil ich so eine situation, wenn auch in einer anderen Art auch im moment öfters erlebe. Selbst wenn andere einem als stark empfinden so ist man doch selber nicht wirklich von der eigenen stärke überzeugt und zweifelt. Du schreibst hier Annie also sehr menschlich und man kann es durchaus nachvollziehen was in ihr abläuft.

3. Absatz
Arme Annie, nicht nur das ihr Leben die Hölle ist, sie muss sich auch noch mit beunruhigenden Träumen rumplagen. Sie hat es echt nicht leicht erwischt....(und der Autor der Story ist ein Sadist! XDD)

4. und 5. Absatz
Ich finds toll das Annie das ganze jetzt auch mal aus sicht der anderen Drachen erfahren durfte und jetzt versteht was in den Drachen vorging als sie sich auf den einen stürzten der es wagte den Mond erreichen zu wollen. Auch wenn Annie von dieser erfahrung nicht begeistert ist. ^^; Ich glaube Draco würde das jetzt sehr interessant finden, wenn er wüsste was Annie da gerade durchmacht. XD

6. und 7. Absatz
Hier muss ich dich mal wirklich für deine Fantasie loben. Sich das mit den Traum einfallen zu lassen, in dem Annie ein Drache aber zugleich auch sie selbst ist, ist wirklich eine tolle sache. Und er kampf der Drachen war spannend geschrieben. Nicht zuviel gekämpfe aber auch nicht zuwenig, sondern genau passend wie ich finde.

8. und 9. Absatz
Die Geburt eines neuen Drachen! *__* Schön geschrieben, aber es geht nicht daraus hervor ob es eine lebendgeburt ist oder ob der Drache nun in einem Ei auf die Welt kam, wie mir grade auffällt. Wie dem auch sei, mir gefällt das man weiß das Annie in dem moment sowohl Gebährende war als auch das Geborene. ^^ Aber das Annie nach all dem Träumen immer noch denkt es liege nur an der Schwangerschaft... ^^;. Nun gut, die arme hat genug andere dinge um sie rum, die ihre gedanken einnehmen von demher kann man es verstehen, zumindest ein bisschen. XD

10. 11. Absatz
Es ist so genial, wie du den Kampf des Drachen mit Barrington, Semerloy und seinen gesellen beschreibst! *___* Es hat die nötige spannung und hält einem am wickel. >.< Aber gemein ist, daß du einen keinen anhaltspunkt gibst, wie Barrington die riesen Armbrüste und Pfeile so weit hochbringen und auch in die Höhle bringen konnten ohne das der Drache das vorher bemerkt hat. Sie mussten das ja dann doch von langer Hand geplant und auch Draco vorher zumindest ausspioniert haben. Das ihm das nicht aufgefallen ist... Da muss ich wohl aber übel zugeben, 1:0 für Barrington! ^^

13. Absatz
Hah! Da ist es, die ganze Story des aufwachens des Drachen aus Dracos seite! >.< Klasse das man das auch von seiner seite her betrachten kann, denn jetzt kann man auch nachvollziehen warum er gar so wütend am anfang auf Annie war. Nun wer kann es ihn verübeln? Ich zumindest nicht und Annie wohl auch nicht wirklich! :D Klar das das für sie erstmal ein absolut riesiger schock ist!
Und noch größer ist der Schock als sie merkt was hinter ihren ganzen Träumen nun wirklich steckt! >.< Und ich bin beruhigt weil ich jetzt zumindest weiß, daß es Dracos Kind ist, das Annie da in moment in sich ins Leben trägt! Yay! Barrington nimm das, 1:1 steht es jetzt für Draco! XP Nix mit Erben! *lach* Ich müsste lügen wenn ich sagen würde, es gefällt mir nicht wie das kapitel geendet hat, auch wenn es zugegebenermaßen ein fieser chliffi ist! XD

Wenn ich das Kapitel jetzt mal zusammenfasse, dann kommt raus das der anfang mitreißend und anrüchig (♥ Hmmm~ mag ich), der Mittelteil sehr unterhaltsam und interessant geschrieben,( da man gleichzeitig Drache und Annie war) und man am Ende dann einen Aha-Effekt und auch ein gewisses Maß an Hochgefühl geniesen durfte. So lass ich mir die Kapitel doch schmecken! >.<

Wieder einmal einfach wunderbar, was dein Kopf da auf Papier gebracht hat!

So und jetzt verabschiede ich mich für heute und danke dir für dieses wundervolle stück geschriebener Geschichte!

hdgdl enni :D






Von:  Cygni
2010-08-14T20:05:22+00:00 14.08.2010 22:05
Oh mein Gott...

Ich glaube sie wird hetzt wirklich wahnsinnig... Ich glaube nicht das der menschliche verstand so etwas aushalten kann. Erinnenrungen die nur für drachen bestimmt sind...
aber ich denke sie hat jetzt realisiert das sie evtl vllt doch nicht barringtons kind bekommt...

ich wünsche ihr viel glück damit...

freu mich auf mehr (egal wie lange ich warten muss, was ich nicht hätte schreiben sollen, sonst verlierst du noch deinen antrieb xD)

lg stellax3


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