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Nebelschleier und Blutrausch

Wenn der Wind durch die Bäume streicht und ein Lied von Liebe uns singt
von

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Faszinierende Augen und sinnliche Stimme?!

Noch bevor Jack wieder zu sprechen anfangen konnte, war Kisagi aus dem Bett hochgefahren und japste:" Die Prüfung! Verdammt, die Spinnenkönigin war doch nur der Anfang!"

Der Maskierte, offenbar nicht sonderlich überrascht, ging näher ans Bett und drückte die Assassine wieder in eine liegende Position. "Nichts da. Ihr bleibt schön liegen."

"A-aber...", wimmerte Kisagi und versuchte sich gegen Jacks griff zu wehren.

"Ich werde dafür sorgen, dass ihr dieses Schloss nicht verlasst, ehe ihr euch erholt habt. Verstanden? Gut."

Der Maskierte drehte sich wieder um, verschränkte die Arme vor der Brust und meinte: "Die Prüfung könnt ihr später beenden, Kisagi. Oder wollt ihr bei der nächsten Gelegenheit sterben?"

Kisagi antwortete: "Das stimmt... Gut, dann bleibe ich noch eine Weile."
 

Aus der "Weile" wurden zwei Wochen, ehe Kisagi endlich den Verband abnehmen konnte und darunter nur eine helle, zugegebenermaßen riesige Narbe zu sehen war.

Aus Angst, Jack könnte sie aufhalten, wollte die junge Assassine bei Nacht und Nebel verschwinden.

Es war bereits dunkel geworden, Kisagi hatte sich aus dem Raum geschlichen und ging nun die Gänge entlang, sich stets im Schatten verbergend. Ihre Augen huschten unruhig hin und her, in Erwartung Jack gleich zu sehen.

Gerade schielte sie um eine Ecke, als sie eine eisig kalte Hand auf ihrer Schulter spürte.

Vor Schreck schrie sie laut auf und fuhr herum, ihr Katana in der Hand, ehe sie feststellen musste, dass es Jack war.

"Ihr versteht es, euch zu verbergen, Kisagi", sagte der Maskierte und seine Augen funkelten verschmitzt. "Ich allerdings auch."

Kisagi wurde rot, drehte sich von Jack weg. "Pah."

Dieser stieß einen zufriedenen Laut aus. Offenbar hatte sein "Überraschungsmanöver" seinen Effekt nicht verfehlt. Dann wurde er wieder ernster. "Seid ihr denn nicht schon genug entstellt, oder wollt ihr noch mehr Narben?"

"Unter meiner Kleidung kann man diese eine Narbe nicht sehen", gab Kisagi kalt zurück.

"Diese Narbe meinte ich nicht." Jack kam ihr nun ganz nah, so nah, dass sie eigentlich die Wärme seines Körpers hätte spüren müssen, doch von dem Maskierten ging eine eisige Kälte aus.

DIe junge Assassine zuckte zusammen, als er ihr die Haare von dem linken Augen wegstrich.

"Diese Narbe meinte ich."

Geschockt schlug Kisagi seine Hand weg und sagte eisig:" Diese Narbe habe ich nicht aus einem Kampf mit Monstern. Es war... ein unglücklicher Zufall, sagen wir mal so."

Die Narbe begann schmerzhaft zu Pochen, wenn Kisagi an den Mann dachte, der ihr diese Wunde damals zugefügt hatte. Ein "Held" wie er sich selbst nannte. Kisagi nannte ihn immernoch einen Bastard.

Jack entfernte sich wieder ein wenig von ihr und antwortete: "Ich kenne den Mann, der das getan hat."

Sofort fuhr die Assassine herum, starrte den Maskierten an. "Wirklich?"

Jack nickte und aus irgendeinem Grund wusste Kisagi, dass er unter seiner Maske lächelte.

Die junge Assassine fragte: "Könnt ihr mich zu ihm bringen? Ich würde ihm das hier..." Sie tippte mit dem Zeigefinger auf die Narbe. "...gerne zurückzahlen."

Der Maskierte lachte auf. "Das wird nicht nötig sein. Er ist bereits tot. Ich hatte vor zwei Jahren schon eine kleine... Meinungsverschiedenheit mit ihm."

"Woher wisst ihr, dass er es war...?"

Jack sah ihr nun in die Augen. Kisagi erwiderte den Blick. Jacks Augen waren denen eines Balverins ähnlich, sehr ähnlich sogar, nur dass der beim Menschen weiße Teil des Auges bei Jack rot war, nicht wie bei den Balverinen schwarz.

Auf irgendeine Art und Weise fand Kisagi seine Augen faszinierend, wahrscheinlich, weil sie so einzigartig waren. Auch Jacks Stimme hatte ihr gefallen.

Obwohl sie kalt war und man daraus hörte, dass er schon unzählige Menschen auf dem Gewissen hatte, hatte seine weiche, hauchende Stimme etwas Sinnliches.

Jack antwortete auf ihre Frage: "Ihr habt geträumt, Kisagi. Und ich kann in eure Träume blicken. Ihr habt von dem Tag geträumt, als euch die Narbe zugefügt wurde."

Kisagi seufzte, drehte sich um. "Diese Erinnerung schmerzt."

"Das kann ich mir vorstellen."

War es da wirklich Mitgefühl oder eher Spott, der da in Jacks Stimme mitschwang?

Kisagi wusste es nicht und es war ihr ehrlich gesagt auch egal.

Plötzlich packte Jack sie am Handgelenk und zog sie mit sich.

"Was habt ihr vor?", fragte Kisagi, versuchte die beißende Kälte, die von seiner Hand ausging, zu ignorieren.

"Ihr wolltet doch die Prüfung abschließen, oder? Aber glaubt ja nicht, dass ich euch da alleine reingehen lasse. Ich werde euch begleiten."

"Warum kümmert ihr euch so um mich?" Diese Frage quälte Kisagi nun schon eine ganze Weile. Warum tat Jack, der Dämon, der bösartige Held so etwas?

"Ich habe meine Gründe", gab Jack zurück. "Ihr werdet es früh genug erfahren."
 

Sie waren wieder in dem Tempel, Kisagi schluckte als sie den nächsten Raum betrat, der sich durch den Tod der Spinnenkönigin geöffnet hatte.

Auch dieser Raum schien auf den ersten Blick leer, Kisagi wollte schon einfach weitergehen, doch Jack hielt sie an der Schulter fest und erneut durchzuckte beißende Kälte ihren Körper.

"Wenn ihr weiter so durchs Leben trottet, Kisagi, wette ich, dass euer Leben endet weil ihr von einem fallenden Ziegel erschlagen werdet."

"Eh?"

"Schaut euch erstmal um, bevor ihr weitergeht", zischte Jack ungeduldig.

Kisagi sah sich um. Seit ihrer "Erkenntnis" was für eine tolle Stimme Jack doch hatte, jagte ihr jedes Mal, wenn er sprach, ein Schauer über den Rücken.

Gerade wollte Kisagi den Stein auf einem Podest in der Mitte des Raumes ergreifen, als plötzlich mit einem ohrenbetäubenden Krachen die Steintür wieder zufiel.

"Ich bin wirklich kein Mensch der gerne seine Fehler zugibt, aber das hätte ich voraussehen müssen", sagte Jack mit einem Blick auf die solide Steinmauer.

"Und wie sollen wir jetzt hier raus kommen?"



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