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Dreams of December

von

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Winterkinder

Pairing: Arne Friedrich / Marcell Jansen

Disclaimer: Alles nicht meins, ich verdiene auch, leider, kein Geld damit

Kapitel: 5/31

Lied: Winterkinder – Rolf Zuckowski

Link: http://www.youtube.com/watch?v=7hXtQIgbwc0
 

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Winterkinder
 

Tränen rannen Arne über das Gesicht. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Wie war er da nur wieder reingeraten? Ach ja. Marcell hatte Hunger, ein Wort hatte das andere gegeben und nun stand er in der Küche und schnitt eine Zwiebel klein. Er legte das Messer beiseite und atmete tief durch. Wieso verdammt reagierte immer er so sensibel auf Zwiebeln? Marcell hatte überhaupt keine Probleme damit, wenn überhaupt, dann tränten seine Augen ganz leicht. Er jedoch lief beinahe jedes Mal Gefahr sich einen Finger abzuschneiden. Wo steckte der blonde Abwehrspieler eigentlich schon wieder? Nachdem Arne wieder klar sehen konnte, erkannte er auch Marcell auf der Küchenbank, der auf den Knien aus dem Fenster zum Himmel hinauf sah. „Was machst du da?“ „Ich warte auf den Schnee.“
 

Zweifelnd sah Arne zu seinem Freund, der das zum Glück nicht sehen konnte. „Schnee?“ „Ja Schnee. Du weißt schon, das weiße, kalte Zeug, das im Winter gerne mal vom Himmel fällt. Wenn die Welt damit komplett überzogen ist, dann sieht es einfach nur traumhaft schön aus.“ Arne rollte mit den Augen. Jetzt auch noch Schnee. „Ich kann auf das Mistzeug gut verzichten.“ „ARNE!“ Wütend war Marcell herumgefahren und sah seinen Freund aus wütenden Augen an. Alles was Arne dazu einfiel war das Wort ‚Wahnsinn’. Die blauen Augen funkelten ihn an. „Schnee ist kein Mistzeug.“ „Natürlich ist er das. Busse und LKW stehen quer, Stau auf sämtlichen Straßen, man muss früher aufstehen um den Bürgersteig frei scheppen. Anschließend muss das Auto frei gelegt werden. Mal ganz davon abgesehen, dass man überall zu spät ankommt ist man auch noch total genervt.“
 

Marcell schien diese Argumente kalt zu lassen. „Dann musst du halt früher aufstehen, nimm es einfach hin, dass es geschneit hat und schon bist du nicht mehr genervt. Funktioniert prima.“ Arne schüttelte den Kopf und drehte sich um. Lieber fing er wieder an zu heulen, als weiter mit diesem Fanatiker zu diskutieren. Doch Marcell sah das offensichtlich anders. „Hattest du nie Spaß im Schnee?“ „Das muss aufgehört haben, als ich fünfzehn war. Da war ich aus dem Alter raus um Schlitten zu fahren oder Schneemänner zu bauen. Da habe ich mich geärgert, dass kein Bus mehr nach Hause fuhr und ich zu Fuß laufen musste. Papas Auto hat in der Kälte gerne mal den Geist aufgegeben und ich bin zu spät zum Training gekommen und musste Strafrunden laufen.“ Marcell schüttelte den Kopf. „Also ich hab auch noch mit fünfzehn Schneemänner gebaut und bin Schlittengefahren.“ Arne sagte dazu gar nichts, er schob die klein gehackte Zwiebel in den Topf in dem das Fett schon brutschelte. Marcell sah ein, dass Arne schweigen würde und sah wieder in den Himmel. Immer noch kein Zeichen von Schnee.
 

Winterkinder können stundenlang am Fenster steh’n

Und voll Ungeduld, hinauf zum Himmel seh’n

Winterkinder in den Bergen oder an der See

Alle warten auf den ersten Schnee
 

Arne legte gerade behutsam das Gehacktes in den Topf, als Marcell aufseufzte. „Das ist gemein. Ich will Schnee.“ Arne lächelte. „Hättest du mal den Wetterbericht geguckt wüsstest du, dass es noch lange nicht so weit ist, dass es schneit.“ Schmollend drehte sich der jüngere zu ihm um. „Man muss nur ganz fest daran glauben.“ Arne rührte das Fleisch um, ließ es solange brutscheln, bis es durch war und schüttete einen Liter Hühnerbrühe in den Topf. Dann erst drehte er sich wieder zu seinem Freund um. „Da kannst du glauben bis du schwarz wirst. Diese Woche gibt es keinen Schnee.“ „Will aber.“ Arne rollte mit den Augen. „Magst du mir nicht mal lieber helfen anstatt in den Himmel zu starren?“ „Nein, vielleicht verpasse ich sonst die erste Schneeflocke.“ „Marcell. Es. Wird. Nicht. Schneien.“ Der jüngere reagierte nicht. Seufzend drehte Arne sich wieder um und schnitt schnell den Porree in Ringe.
 

Eigentlich tat ihm sein Freund leid. Für ihn gehörte der Schnee allem Anschein nach einfach zu Weihnachten und der Adventszeit dazu. Wenn er könnte, er würde den Schnee herbeischaffen für Marcell. Aber er war Fußballprofi und nicht Wetterfrosch. Schnell tat er den Becher Schmand, einen halben Becher Frischkäse und einen halben Becher Frischkäse mit Kräutern in den Topf und wartete, bis das ganze kochte bevor er auch den klein geschnittenen Porree in den Topf gab. Er dreht die Platte ein wenig kleiner, damit nichts überkochte und setzte sich neben seinen Freund.
 

Er kniete sich neben ihn auf die Bank und sah in den Himmel. „Schatz?“ „Hm?“ „Müssten für Schnee nicht Wolken am Himmel sein?“ Marcell seufzte, legte seinen Kopf auf die verschränkten Arme und starrte sehnsüchtig weiter nach oben. „Ja. Aber Wolken können schnell kommen. Wetter kann sich schnell ändern.“ „An der See und in den Bergen vielleicht, wir sind hier mitten in Berlin. Da ist das eher unwahrscheinlich. Nicht ausgeschlossen aber unwahrscheinlich.“ Marcell drehte seinen Kopf zu Arne. „Was ist, wenn es diesen Winter überhaupt nicht schneit?“ Die blauen Augen blickten ihn traurig an. Einmal mehr erinnerte der jüngere ihn an einen kleinen Jungen. Arne zog ihn in seine Arme, küsste ihm auf den Scheitel. „Ich bin mir ganz sicher, dass es noch schneien wird. Und weißt du was? Dann springe ich über meinen Schatten und wir werden im Wald spazieren gehen. In Ordnung?“ Marcell strahlte ihn an. Arne löste sich wieder von ihm. „Ich decke den Tisch, du kannst ja noch ein bisschen aus dem Fenster gucken.
 

Sie wollen nicht immer nur durch grauen Nebel schau’n

Sie wollen lieber einen großen Schneemann bau’n
 

„Das schmeckt gut.“, strahlte der blonde. Arne war froh, ihn wenigstens für eine kurze Zeit abgelenkt zu haben. „Ich hab uns einen Schokopudding mit Vanille Soße zum Nachtisch gekocht.“ Marcell sah ihn schuldbewusst an. „Was ist los?“, fragte der Berliner. „Ich mach es dir heute nicht leicht oder? Jammer dir hier einen von Schnee vor und du machst dir hier so viel Mühe.“ Arne lachte. „Schatz, du könntest hier rummaulen weil du unbedingt Volksmusik hören willst und ich würde es dir durchgehen lassen. Ich liebe dich. Und wenn ich könnte, ich würde es für dich schneien lassen.“ Marcell verzog das Gesicht. „Alles, nur nicht Volksmusik. Du würdest echt für mich Schnee besorgen?“ Arne lächelte. „Wenn ich ein Wetterfrosch wäre…“ Marcell grinste. „Dürfte ich dich auch zu meinem Prinzen küssen?“ Arne lachte. „Das darfst du auch gerne jetzt tun.“
 

Marcell beugte sich nach vorne und legte sanft seine Lippen auf die von Arne. Sie küssten sich, bis ihnen die Luft ausging. „Was hältst du davon, wenn wir den Pudding drüben essen?“ Marcell lächelte. „Gute Idee.“ „Geh schon mal vor.“ Arne ging zum Kühlschrank, holte die Glasschüssel mit dem Schokopudding und die Kanne mit der Vanille Soße raus. Erst wollte er noch zwei Schüsseln holen, doch dann kam ihm eine bessere Idee. Lächelnd schüttete er die Vanillesoße einfach über den Pudding in der Glasschüssel und holte einen Löffel, bevor er ins Wohnzimmer ging. Marcell hatte dort den Kamin angemacht und sich unter eine Wolldecke gekuschelt. Als er Arne sah stand er wieder auf. Der Berliner setzte auf sein Sofa, mit dem Rücken an die Wand gelehnt, die Beine auf dem Sofa langgestreckt. Marcell kuschelte sich an ihn, Arne schlang beide Arme um ihn, darauf bedacht nicht zu schlabbern. Marcell zog die Wolldecke über sie beide.
 

Arne tauchte den Löffel in den Pudding und fütterte seinen Freund. Genießerisch schloss der die Augen. Arne tauchte den Löffel erneut ein, doch diesmal aß er den Pudding selber. Stumm ging das eine zeitlang vor sich hin. Marcell hatte seinen Kopf an die Brust des älteren geschmiegt und genoss die friedliche Stimmung. „Du bist also ein Schneekind, ja?“ Marcell lachte leise. „Ja. Meine schönsten Kindheitserinnerungen habe ich an den Winter und viel, viel Schnee.“ Arne küsste ihm das Kinn, dort hatte er versehentlich einen kleinen Klacks Schokopudding geschlabbert. „Darf ich dich dann jetzt Yeti rufen?“ Marcell gab ihm einen Klaps gegen die Brust. „Untersteh dich. Oder bin ich ein haariges Monster?“ „Nein. Du bist mein kleiner Engel.“ Marcell lief rot an. „Klein?“ Arne zwinkerte. „Natürlich klein. Du läufst schließlich auf Stelzen.“ Beide fingen an zu lachen.
 

Winterkinder können stundenlang am Fenster steh’n

Und voll Ungeduld, hinauf zum Himmel seh’n

Winterkinder in den Bergen oder an der See

Alle warten auf den ersten Schnee
 

Marcell seufzte. Arne nannte ihn schon zum hundertsten Male „Schneeflocke.“ Er versucht ihn mit diesen albernen Spitznamen, der Berliner hatte noch mehr auf Lager, vom Fenster wegzulocken, ihn von seinem Wunsch nach Schnee abzulenken. Er dankte Arne innerlich herzlich dafür, aber es brachte nichts. Er wollte dicke, weiße Flocken zur Erde fallen sehen, wollte zusehen wie sie nach und nach die Erde unter sich begruben und die Welt sanft und leise in ein Märchenland verwandelten. Wollte sehen wie sie sich an die Scheibe setzten, auch wenn ihnen das teuer zu stehen kommen würde, denn die behagliche Wärme im inneren der Wohnung wäre ihr Tod. Leise summte er „Schneeflöckchen, Weißröckchen.“ Doch sie ließen sich nicht anlocken. Wie auch? Es war nicht eine Wolke am Himmel. Vielleicht half ja ein Regentanz? Kalt genug für Schnee war es schließlich.
 

Arne konnte nur noch den Kopf schütteln. War der Mann wirklich dreiundzwanzig Jahre alt? Er würde sagen: Nein. Der wartete auf den Schnee wie kleine Kinder auf das Christkind. Er hatte schon alles versucht ihn vom Fenster wegzulocken, doch nichts wollte funktionieren. Gähnend sah er zur Uhr. Es war halb zwölf. „Schatz. Wollen wir nicht mal schlafen gehen?“ „Bin nicht müde.“, kam die gemurmelte Antwort. Arne rollte mit den Augen. Der schlief doch schon fast im sitzen ein! Aber gut. Er war müde, Marcell würde schon nachkommen. Langsam stand er auf. „Ich bin müde, ich gehe schlafen.“ „Mach das. Ich komm später nach.“ Besorgt sah der Berliner zu seinem Freund. „Mach nicht mehr zu lange.“ Dann ging er aus dem Wohnzimmer, machte sich fertig und ging ins Bett.
 

Sie träumen, vom Schlittschuhlaufen und der Rodelbahn

Und davon endlich wie der Schuss ins Tal zu fahr’n
 

Marcell lauschte Arnes Schritten. Vom Badezimmer bis ins Schlafzimmer. Dann war es ruhig. Er konnte es seinem Freund nicht verübeln. Eigentlich war auch er müde. Doch er wartete weiter. Worauf auch immer. Er hatte Arne gezwungen, sämtliche Wetterberichte im Fernsehen zu schauen. Kein Schnee. Nirgendwo in Deutschland. Er seufzte tief. Draußen war es dunkel, Kein Licht brannte mehr in den Fenstern, die Straße lag einsam und verlassen dort. Nur eine Katze war vor ein paar Minuten durchgelaufen. Er sah wieder nach oben. Die Sterne funkelten hell und klar vom Himmel herunter. Ein wunderschöner Anblick. Aber nicht heute. Wären Wolken am Himmel, er könnte keine Sterne sehen.
 

Die letzte Glut im Kamin war verloschen. Marcell wusste nicht, wie spät es war. Er konnte kaum noch die Augen offen halten. Wieder summte er „Schneeflöckchen, Weißröckchen“ vor sich hin. Er musste an seine Großmutter denken. „Der Schnee kommt nicht, wenn du ihn vom Himmel hinab starren willst.“ Also hatte er immer versucht, nicht in den Himmel zu schauen. Es hat nicht oft geholfen. Langsam bekam er Kopfschmerzen.
 

Er hörte die Schlafzimmertüre, lauschte den Schritten seines Freundes, konnte ihn seufzen hören, als er am Türrahmen stehen blieb. Dennoch drehte er sich nicht um. „Marcell, komm ins Bett. Bitte.“ Marcell rührte sich nicht. „Hey. Es wird nicht schneien. Noch nicht. Los, du erkältest dich noch und müde bist du doch auch.“ „Ich würde so gerne mit dir zu Weihnachten im Schnee spazieren gehen.“ „Das werden wir auch. Ganz bestimmt. Bis Weihnachten ist es doch noch ein bisschen hin.“ Marcell drehte sich zu ihm um. Er gähnte. „Versprochen?“ „Versprochen. Und wenn ich den Schnee aus Finnland herholen muss.“ Marcell lächelte, dann stand er auf und ging zu Arne, gab ihm einen Kuss. „Na gut. Dann will ich mal schlafen gehen.“ „Tu das.“ Der jüngere war schon an der Schlafzimmertür, als er sich noch mal umdrehte. „Kommst du nicht mit?“ „Ich will noch mal kurz ins Bad.“ „Okay.“ Marcell ging ins Schlafzimmer und legte sich hin.
 

Arne schüttelte den Kopf, als der jüngere die Tür hinter sich schloss. Der kleine war hartnäckig. Schnell lief er in die Küche und holte leise einen Schoko-Nikolaus, Mandarinen und Nüsse aus dem Versteck und ging zu einem Stiefel von Marcell. Dort legte er die Sachen hineine, bevor er zur Tarnung noch mal ins Bad lief und sich hinterher zu dem schlafenden Marcell gesellte.
 

Winterkinder können stundenlang am Fenster steh’n

Und voll Ungeduld, hinauf zum Himmel seh’n

Winterkinder in den Bergen oder an der See

Alle warten auf den ersten Schnee

Alle warten auf den ersten Schnee

Alle warten auf den ersten Schnee

Alle warten auf den ersten Schnee

Alle warten auf den ersten Schnee…
 

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Gott…schon wieder nicht pünktlich geschafft. Ich bitte tausendmal um Entschuldigung. Aber ich habe Morgen einige Freunde hier und wir wollen bis spät in die Nacht Filme schauen und ich hatte noch so einiges vorzubereiten. Bitte verzeiht. Ich hoffe das Lesen hat euch trotzdem Spaß gemacht.
 

Bis Morgen bzw. bis später!!!
 

LG

Ela87



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