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Schneeglanz

Der erste Schnee im Jahr
von

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Träume

Es war ein wunderschöner Wintermorgen, als ich verschlafen aus dem Fenster sah.

Über Nacht hatte es geschneit. Alles war von einer, im Morgenlicht glitzernden, Schneeschicht bedeckt.

Jeder freute sich und spielte im Schnee, außer mir.

Ich freute mich nicht, denn um genau dieselbe Zeit letzten Jahres, hatte ich mich in Ren verliebt.

Er war dort im Schnee gelaufen und hatte mich an einen kleinen Engel erinnert, der in meinem Leben aufgetaucht war.

Ich hatte ihn lange nur beobachtet. Ich war nicht einmal sicher gewesen, ob er überhaupt wusste, dass ich existierte.

Er war in meiner Parallelklasse, wir verstanden uns gut, denn wir kannten uns nur flüchtig, begegneten uns immer wieder auf dem Flur und grüßten uns freundlich. Aber vor ungefähr einem Monat fing er an, mir aus dem Weg zu gehen und mich zu meiden.

Er schien unglücklich, egal was er tat und das einzige, dass ich wollte, war das er glücklich war.

Ich schaute immer noch starr aus dem Fenster, dann wandte ich den Blick ab und schüttelte den Kopf. Wie hatte ich je geglaubt, er würde mich vielleicht auch lieben.

Ich wusste, dass ich es nicht aushalten würde, ihn noch länger nur zu beobachten. Ich wollte weg von hier. Irgendwohin, wo er nicht war. Wo ich ihn vergessen könnte. Wo auch ich wieder glücklich sein könnte.

Ich machte mich schließlich fertig und ging zur Schule. Ich hasste es zwar zu lernen, aber so konnte ich wenigstens für ein paar Stunden Ren vergessen und mal an etwas anderes denken.

Die Zeit verging und dann ging ich wieder nach Hause.

Ich aß etwas zu Abend, obwohl ich überhaupt keinen Hunger hatte. Meine Kehle war wie zugeschnürt, und da es noch nicht zu spät war, ging ich noch ein bisschen in den Park.

Er lag etwas entfernt und man war mit der Straßenbahn innerhalb von ein paar Minuten auch schon da, aber heute ging ich zu Fuß.

Es war schon dunkel und die Straßenlaternen waren schon an und beleuchteten meinen Weg.

Fast niemand war noch auf den Straßen. Jeder würde nun mit seiner Familie oder Freunden Zuhause sitzen und den Abend gemeinsam verbringen. Aber ich war alleine.

Ich ging immer weiter. Mal bog ich nach rechts, mal nach links.

Ich kannte den Weg auswendig. Ich war ihn schon so oft gegangen, vor allem immer wenn ich traurig war oder nachdenken musste.

Die Straßen waren ruhig und verlassen. Ich war niemand, der seine Gefühle offen zeigte. Ich schluckte lieber alles hinunter, dass mich bedrückte. Auch den Kummer wegen Ren fraß ich in mich hinein.

Ich hatte niemanden, mit dem ich darüber reden konnte.

Leider.

Irgendwann kam ich im Park an. Er war ebenfalls komplett zugeschneit und sah wunderschön aus.

Ich lief einsam um der großen See herum. Er glitzerte im Mondlicht. Ich schaute zum Himmel und sah eine Sternschnuppe.

Ich wünschte mir von ganzem Herzen, jetzt nicht allein sein zu müssen und dass jetzt jemand neben mir laufen würde.

Eigentlich glaubte ich sowieso nie daran, dass der Wunsch in Erfüllung gehen würde, trotzdem wünschte ich mir jedes Mal etwas.

Ich seufzte und mein Blick schweifte wieder durch den Park. Über den Schnee, der noch nicht betreten war, zwischen den Bäumen entlang und über den See hinweg.

Da sah ich plötzlich jemanden mir entgegen kommen. Desto näher ich kam, desto mehr konnte ich erkennen. Es war ein Junge, aber wieso war er noch um diese Zeit draußen?

Ja ok, ich war es ja auch, aber er war etwas kleiner als ich.

Da erkannte ich, wer dort lief. Es war Ren. Den Kopf gesenkt und vor sich hin schlurfend kam er mir entgegen. Er wirkte unglücklich und es schmerzte in meiner Brust.

Ich konnte es einfach nicht ertragen, wenn er traurig war. Er blickte auf und sah mich, doch er schaute schnell wieder weg. Wir liefen beide weiter, bis er vor mir stand.

Doch er schaute nicht auf, sondern blieb nur so da stehen.

Ich hatte mich entschieden. Es würde nicht leicht für mich sein, aber wenigstens wäre er dann vielleicht glücklich.

„Ren …“

Ich stockte.

Er schaute auf und sah in mein Gesicht.

„Wenn ich bleiben würde, wäre ich dir nur im Weg. Also gehe ich, aber ich weiß, ich werde bei jedem Schritt an dich denken. Erinnerungen sind alles, was ich mitnehme. Also auf wiedersehen.“

Ich drehte mich um und wollte gehen, als er mich plötzlich am Arm zurück hielt.

Ich blickte ihn an. Er hatte Tränen in den Augen.

„Nein. Bitte bleib hier. Du bist mir nicht im Weg. Ich könnte nicht mehr leben, wenn du nicht mehr da wärst. Ich habe dich in der letzten Zeit gemieden, da ich dachte, wir wären nur Freunde. Ich dachte… Ich liebe dich doch…“

Ich trat auf ihn zu und küsste ihn. Ich drückte ihn so fest an mich, dass er mein Herz hören konnte. Ich wollte ihn nie wieder los lassen, aus Angst, das Alles hier wäre ein Traum, der irgendwann enden würde. Nur ein Traum.

Er legte seine Hände um meinen Rücken.

Es fing an zu schneien. Die Welt verwandelte sich wieder zu einer Märchenlandschaft, doch ich wusste, dass dieser Kuss, diese Umarmung, das Alles hier, die Realität war. Ich hatte so lange gewartet, doch das Warten hatte sich gelohnt.

Ren kullerte eine Träne die Wange hinunter.

Ich schaute ihn an und wischte sie weg.

Keiner sagte etwas, denn unsere Blicke sprachen Bände.

Wir lösten uns aus der Umarmung und liefen Hand in Hand durch die Welt, die ein Traum zu sein schien.

Ein Traum – ein Wunsch – die Realität.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  _maulwurf_
2008-12-24T12:09:13+00:00 24.12.2008 13:09
@Dark-Angel: Da es auch RUMS machen kann und der Schnee - bei Gott nicht leise - plötzlich da liegt, kann es ruhig leise scheien XD . Oder wenn es beginnt stürmisch zu werden, dann pfeift er dauernd über die Ecken und in die Ohren hinein. Wahrhaft nicht leise :P .

@nixi:
totaaaaal süß ^^ . Ich bin überhaupt kein Shonen-Ai Fan, aber deine ist noch ziemlich mild, deswegen liest sie sich super.
Weiter so, aber drifte nicht so sehr in dieses Genre ab XD .
Von:  beanies_flauschi
2008-12-23T18:36:14+00:00 23.12.2008 19:36
Huiii x3
die FF bzw. der One-Shot is dir echt gelungen x3
Die Story is wirklich niedlich ^-^ *knuff*
Aber eine Frage: Wie kann es bitte LEISE schneien??????? Das ist
- meiner Meinung nach - etwas unlogisch, aber ansonsten gibts nichts
zu meckern ;)
*knuddl*
mach weiter so!
LG
Ena-chen
hdl
Von:  KrisKind
2008-12-23T16:34:47+00:00 23.12.2008 17:34
oh gott ist das süüüüüüüß!!!!
und es ist für mich x3333 *total freu*
DANKE, DANKE, DANKE!!!!!! *umknuddl*
*drück*
*nicht mehr los lass* xD
am anfang war das so verdammt traurig, aber dann ist doch alles gut geworden x333
ich mag das...
ich mag gute enden xD
und... das ist einfach so mega süß!!!!
*mich mega freu*
*noch mehr knuddl* xD


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