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Ich sehe Dich!

Taito - ...schließe deine Augen und du erblickst auch mich...
von

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Anfang der Erinnerungen

Na toll, nun hatte er den Salat. Seit Tagen suchte er das verfluchte Ding und jetzt wo er es endlich gefunden hatte, war es leer. Wütend schmiss Taichi das verhasste Handy an die Wand, wo es lautstark zersprang.

Keine 5 Sekunden später kam ein braun haariges Mädchen in das Wohnzimmer gestürmt. „Tai? Alles in Ordnung?“ Nun fiel ihr Blick auf das Funktelefon und mit einem Stöhnen rollte sie die Augen. „Nicht schon wieder.“

Sie ging zu den Überresten und sammelte das Plastik sowie Metallreste auf. „Ich habe dir schon mehrmals gesagt das du es dir an dein Handy binden sollst damit du es wieder findest.“

„Du meinst die alberne Kugel?“ Tai lachte auf und strich sich eine braune Strähne aus seinem Gesicht. Seine Schwester hatte ihm vor einigen Wochen einen Anhänger geschenkt. Wenn man pfiff, klingelte es kurz auf und der gesuchte Gegenstand war gefunden. Nur bei Taichi nicht. So oft hatte er es probiert. Er pfiff sich die Seele aus dem Leib und nie kam auch nur ein Ton von dem albernen Ding. „Du weißt, was dabei raus kam, Kari.“ Sie nickte wissend und verkniff sich ein grinsen. Vor einigen Wochen hatte sie ihn erwischt, wie er das Teil in den Händen hielt, die Lippen immer wieder spitzte aber nur seine eigene Spucke verteilte, anstatt ein Pfeifen von sich zu geben. Da hatte sie gelernt, das Tai, ihr großes Vorbild und Bruderherz, mit seinen 22 Jahren nicht Pfeifen konnte.

„Aber das ist kein Grund es gleich gegen die Wand zu schmettern.“ Tai schüttelte den Kopf und tastete sich zum Fenster vor. Er fand den Griff, drehte ihn nach unten und öffnete es um frische Luft rein zulassen. Er konnte sich schon damals nicht mit der Technik anfreunden. Zusätzlich kann er es selbst wenn er wollte es nicht mehr benutzen. „Soll ich dir morgen ein neues mitbringen?“ „Nein.“

Tai atmete tief ein, hielt für einige Sekunden die Luft an und atmete langsam wider aus. „Ich mache es trotzdem. Was ist, wenn Dir etwas passiert? Wie sollst du mich erreichen?“ „Wenn mir etwas passieren sollte, werde ich höchstwahrscheinlich nicht in der Lage sein, irgendjemand zu erreichen:“

Kari gab sich geschlagen, ging zu ihm, griff nach seiner Hand und führte ihn in das Bad.

Auch wenn er es allein gefunden hätte, fühlte sie sich nutzlos, wenn sie nichts für ihn tun konnte.
 

Wenn es nach Kari ging, würden sie gar nicht in Tokio sein, sondern fort. Einfach nur weit weg von den schmerzlichen Erinnerungen, die beide teilen müssen. Doch Tai wechselte jedes mal das Thema, wenn sie es ansprach. Sie nahm es ihren Bruder nicht übel, denn nicht sie hatte es am schlimmsten erwischt, sondern ihn, aber dennoch weigert er sich, auch nur die Stadt zu verlassen. So lebten sie nun schon seit Jahren, als ob nichts gewesen wäre, dabei würde sie am liebsten einfach alles hinter sich lassen. War sie egoistisch?

Kari rollte sich in ihrem Bett auf die andere Seite und starrte das Bild auf ihren Nachttisch an. Damals wahren sie glücklich gewesen. Damals waren sie nicht allein gewesen. Damals hatte ihr Bruder noch Augenlicht.
 

Tai konnte sie hören. In letzter Zeit tat sie es öfter. Er wusste, wie viel Sorgen sie sich machte, aber dennoch konnte er auf ihr Bitten und Flehen nicht eingehen. Er wusste nicht wieso, aber er hatte das Gefühl, das hier noch etwas war. Er stand auf und tastete seinen Schreibtisch ab. Als er den vertrauten Holzrahmen unter seinen Fingern spürte, lächelte er leicht und strich sanft mit dem Fingerspitzen über das kühle Glas. Dahinter verbarg sich ein Foto aus längst nicht vergessender Zeit. Was würde Taichi nur dafür geben, wieder das lachende Gesicht seiner Eltern und vor allem das seiner kleinen Schwester sehen zu können. Aber das wird ihm verwehrt bleiben, für den Rest seines kümmerliches Lebens.

Er vernahm noch ein leises Schluchzen, ehe es Still wurde. Nur noch das Zirpen der Grillen war zu hören... und dann ein leises Geräusch, als wäre ein Wassertropfen auf etwas gefallen. Als Tai erneut das Glas betastete, bemerkte er die Flüssigkeit. Doch wo kam die her? Etwas verwirrt stellte er das Foto wieder ab und öffnete das Fenster einen Spalt. Kaum hatte die kühle Luft seine Wangen berührt, musste er wieder lächeln. Ach, daher.

Langsam wischte er sich mit dem Ärmel seine Augen trocken. Tai musste stark bleiben. Für sich selbst und für Kari.
 

Tbc
 


 


 

Das war meine erste Misshandlung der Figuren ^^

Aber das war ja auch nur der Anfang.

Augen auf

Mit rasendem Tempo zischten Bäume und grelle Laternen an ihr vorbei. Völlig begeistert versuchte sie noch mehr dieser Eindrücke zu erhaschen und drückte sich die Nase an der kühlen Scheibe platt. Die Hände fest an am Glas gepresst folgte sie jedem Baum von links nach rechts.

Verdammt, so wird das nichts. "Mom?... MOM!" "Was ist?" kam es von vorn. "Fahr mal ein wenig langsamer. So kann ich nichts sehen."

Von ihrer Sitzposition konnte sie kaum über die Rückenlehne vom Fahrersitz schauen, dabei saß sie schon auf einem Kindersitz. Ungeduldig wurde mit den Beinen gewackelt und die Füße traten ab und zu den Sitz.

"Kari, Liebling. Wir sind auf der Autobahn. Da kann ich nicht langsamer fahren. Wie die verschneiten Bäume aussehen kannst du dir auch zu Hause anschauen."

Doch diese Antwort gefiel ihr gar nicht. "Ich will sie aber jetzt sehen!" Ihre Forderung unterstrich sie mit einem Körper-zurück-werfen-und-Arme-vor-der-Brust-verschrenk-Position. Braune Augen huschten durch den Rückspiegel auf die kleine Gestalt, die sich bockig auf der Unterlippe biss.

"Ok." kam es wieder von vorn und die Augen richteten sich wieder auf die Straße. "Aber wecke deinen Bruder, damit er auch etwas sehen kann."

Durch die Freude gepackt drehte sie sich ruckartig nach links und zwickte einen älteren Jungen in den Oberarm. Verschlafen wurde der Arm jedoch zurück gezogen und nur mit einem Grummeln quittiert. "Hey Teme, aufwachen!" "KARI!" Den strengen Tonfall ihrer Mutter total missachtend zwickte sie noch einmal, aber diesmal kräftiger. Knurrend wurden die Augenlider langsam geöffnet und offenbarten die gleichen Augen, die immer wieder im Rückspiegel zu sehen waren. "Was´n los?"
 

Plötzlich ging alles schnell.

Ein Hupen.

Riesiger Krach von zerberstendes Metall.

Geschrei.

Grelles Licht, das in rhythmischen Takt durch das gebrochene Fenster blitze.
 

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Panisch riss Hikari ihre Augen auf und stürzte nach Oben in eine aufrechte Position. Mit zittrigen Händen fasste sie sich an ihre Brust und zwang sich langsamer und ruhiger zu Keuchen. Ihre Augen untersuchten ihre Umgebung. Weißes Laken, eine Hose lag zerknautscht auf dem Boden und helles Mondlicht schien sanft zum Fenster hinein. Es war nur ein Traum. Hikaris Blick glitt auf den Schreibtisch am anderen Ende des Raumes. Durch das Mondlicht konnte sie auch von dieser Entfernung das Foto erkennen. Seufzend lies sie ihr Körper nach hinten in das Kissen fallen und als Kari gerade die Augen schließen wollte, schien plötzlich helles Licht durch das Fenster und warf ein Schatten an die Wand. Entsetzt sah sie wieder das Autofenster vor sich, wodurch man die Bäume sehen konnte, die sich um ihr zu drehen schien.

Mit einem Aufschrei kniff Kari die Augen zu und ihre Hände verkrampften sich im weißen Laken.
 

Nach wenigen Sekunden war ein Poltern zu hören, ein gedämpfter Fluch und im nächsten Moment flog die Zimmertür auf.

"Ist alles in Ordnung?"

Kari öffnete wieder ihre Augen und schauten noch etwas verschreckt in die Richtung, von wo die vertraute Stimme kam. Ein Lächeln huschte über ihre Lippen.

Da stand er. Der Held ihrer Kindheit. Das angeschaltete Licht im Flur warf das Licht auf eine Gestalt, die es umhüllte wie ein Engel. Man konnte noch erkennen, die wuschelige Haare durch das Atmen sich etwas bewegten wodurch sie so gern strich, breite Schultern zum ausweinen, ein schlanker Körper zum ran kuscheln und ... Kari setzte sich wieder auf und schaute genauer hin. Das Licht warf ein Schatten auf einen Arm, der am Rahmen der Tür lehnte. Nur schwach konnte man Brandnarben erkennen, doch das reichte schon, um ihren eigenen Arm zu heben und es auf das schmerzende Herz zu legen.

Diese Arme hatten ihr das Leben gerettet und sein eigenes Augenlicht gekostet, wenn er doch nur nicht-...

"Kari-chan?" Wieder die vertraute Stimme. Die Stimme ihres Bruders. "Ach Tai, natürlich ist alles in Ordnung. Ich hatte nur schlecht geträumt."

Die Gestalt stemmte sich vom Rahmen ab und tastete sich langsam zu ihr Bett vor. Als er das Bett am Bein spürte, setzte er sich darauf. "Der Gleiche wie das letzte Mal?" Ein schwaches Nicken von ihr. Sie brauchte nichts zu sagen, er bemerkte die Bewegung auch so. Sanft umschlingen sie die Arme und drückten sie an Tai´s Schulter.
 

"TAAAIII! Beile dich, sonst kommst du zu spät." "Ja ja!"

Tai kam aus dem Wohnzimmer. In der einen Hand eine Hundeleine und in der anderen eine Wasserflasche. "Hast du schon angerufen?" "Selbstverständlich."

Braune Augen schauten in der Richtung von wo die Frage kam. Das zierliche Mädchen im Flur verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich vergesse zwar viele Sachen, aber nicht Hiru abzuholen.", meckerte Tai und schlüpfte in seine Turnschuhe. Dann griff er zum Flurschrank und tastete die Oberfläche nach etwas ab. Als er das glatte Plastik unter den Fingern spürte, griff er zu, faltete die Bügel auseinander und schob sich die Sonnenbrille auf die Nase.
 

Wenig später stand Tai bei seiner Nachbarin vor der Tür und klingelte. Er hörte leises Hecheln das direkt hinter der Tür war. Dann vernahm er Schritte, ein Klacken und ein warmer Luftschwall schlug in entgegen. Sofort wurde er nieder gerissen. Jedoch nicht von der Luft, sondern von einem großen Fellkneul, das sich ihm gerade in die Arme geworfen hatte. "Na meine Süße." Lachend bemerkte er, wie sich der Schwanz des Tieres in rhythmischen, kräftigen Bewegungen gegen sein Knie klopfte und im nächsten Moment schleckte eine raue Zunge an seinem Ohr. Glücklich wuschelte er durch das weiche Fell und fand den Weg mit den Fingern zu den Kopf und kraulte sanft hinter den Ohren, was das Klopfen verstärken lies.

Eine leise Stimme lies ihn den schwarzen Hund von sich schieben. "Wie geht es dir heute?" Tai stand auf, klopfte sich die Haare von seinem Oberkörper die er dort nach dieser Attacke vermutete und streckte in der Richtung der warmen Luft die Hand. "Sehr gut, vielen Dank der Nachfrage. Und Ihnen, Frau Youing?"

Frau Youing war in seinen Erinnerungen noch die starke, alte Dame aus seinen Erinnerungen, die ihn jeden Tag nach der Schule Kekse für sich und seiner Schwester zusteckte. Damals war seine Mutter auf diesen Öko-Trip und förderte Gerichte ans Tageslicht, die sogar harte Sumoringer aus den Latschen kippen lies. Eine andere Hand schloss sich um seine und drückte schwach zu. Den Gedanken, das sie wohl nicht mehr so Fit war, wie sie immer tat aus den Kopf streichend schüttelte er sie leicht. Dann lies er sie los, um sich zu der Tüte zu bücken, die er an der Wand gelehnt hatte. Mit einem grinsen musste er feststellen, das sich bereits eine nasse Hundenase in der Tüte befand. Ohne sie weiter zu beachten, hob er sie hoch und hielt sie auf der Stelle hin, wo sich eben noch ihre Hände berührt hatten. "Kari und ich möchten uns mit dieser Kleinigkeit für Ihre Fürsorge bedanken. Wir wissen das zu schätzen." Tai hörte schon das genervte schnaufen der Frau. "Aber Junge, ihr sollt mir doch nicht jede Woche was zu naschen bringen. Ihr mästet mich noch." Doch nach wenigen Sekunden brachen beide in ein Gelächter aus.
 

Völlig in den Gedanken versunken schlenderte er durch den Park. Leise knirschte der in der Nacht gefallene Schnee unter seinen Füßen und kühler Winde wehte ihm entgegen. Wie gern er doch hier war. Früher ist er jedes Wochenende mit seinen Eltern und seine Schwester zum spielen hergekommen.
 


 


 

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"TAI, komm´ sofort dort runter!" Ein kleiner braunhaariger Junge saß auf einem Baum und schaute mit einem unschuldigen Blick auf seine Mutter herab, die mit wütendem Gesichtsausdruck die Hände in die Hüfte stemmte. Gerade wollte sie den Mund wieder aufmachen, als sie plötzlich ein weinen von der anderen Seite der Wiese vernahm. Sofort drehte sie sich um und rannte dem Geschrei entgegen.

Mit einem Grinsen auf den Lippen stand Tai von dem Ast auf und kletterte auf den nächsten Ast, um auch dort Platz zu nehmen.

Die Frau, die Tai so unendlich ähnlich sah, drehte sich auf halben Weg um und hob drohend den Zeigefinger. "Ich sage es kein zweites mal, mein Sohn!" Mit diesen Worten ging sie mit zügigen Schritten weiter.

Doch Tai dachte nicht daran, diesen Spaß so schnell ein Ende zu bereiten und griff nach dem nächsten Ast über sich, um sich an diesen hoch zu ziehen. Seine Finger fanden guten halt auf der Rinde und so kam er schnell voran. Doch der Übermut übernahm bald die Kontrolle und schon fing er an, wie ein Affe auf dem Baum zu hüpfen. Plötzlich brach der Ast unter seinen Gewicht weg. Er bemerkte noch, wie die Schwerkraft ihn nach unten zieht und wollte sich an dem Geäst festhalten, doch durch die Wucht des Falles riss er alles mit sich, was er zu fassen bekam. Mit einem dumpfen Aufschlag schlug sein Körper auf der Wiese auf.

Mit schmerzverzerrten Gesicht lag er auf den Rücken und blinzelte stöhnend in den Himmel, wo die Sonne schon fast spöttisch die Wärme auf sein Gesicht schien lies. Doch dann wurde es Dunkel um ihn rum. Ein kleiner Kopf hatte sich über seinen gebeugt.

"Gehts dir gut? Das sah echt schmerzhaft aus." Die Stimme kannte Tai nicht, aber dennoch schaffte er es unter seinen brennenden Rücken ein grinsen auf zu setzten. "Quatsch, das macht Spaß, versuche du es auch mal."

Mit einem weiteren Stöhnen setzte sich der Blondschopf auf und rieb sich den Hinterkopf, der bei dem Aufprall etwas abbekommen hatte. Dann blickte er zur Seite und sah direkt in strahlend blaue Augen.

"Wolltest du fliegen lernen und bist aber beim flattern aus dem Takt gekommen?"

Hä? Mit einem mal waren die blauen Augen gar nicht mehr so schön anzusehen, sondern glitzerte in einem spöttischen Ton.

Ohne darauf zu reagieren stand Tai ganz auf und streckte die fremde Person die Zunge raus. Die Mädchen werden auch immer frecher. "Anstatt mit Puppen zu spielen solltest du auch etwas toben. Das trainiert deine Muskeln... naja, oder das was später daraus werden soll.."

"HEY!" Die blassen Wangen blähten sich empört auf. Doch dann musste er grinsen. Sie war sogar richtig niedlich und die Haut von Ihr waren auch fünf Töne heller als seine eigene braune Haut. Sie scheint wohl nicht so oft draußen zu sein.

"Was fällt dir ein? Ich spiele doch nicht mit Puppen!" "Ach, sondern?" Skeptisch wurde eine dunkle Augenbraue nach oben gezogen. "Das geht dich gar nichts an."

Doch weiter nach zu stochern kam Tai gar nicht, denn im nächsten Moment wurde er an einem Ohr gepackt und zur Seite gezogen. "Habe ich dir nicht gesagt, du solltest vom Baum runter?" Schimpfte es hinter ihm. Sofort erkannte er die Stimme seiner Mom ohne sich um zudrehen. Krampfhaft versuchte er die Hand von seinem empfindlichen Ohr zu befreien. "Aber ich bin doch unten!"

Er hörte das Mädchen lachen. Wenn sie nicht den nächsten Satz raus gehauen hätte, hätte Tai sie wohl für noch weitaus mehr als süß gehalten.

"Ja, schneller als dir lieb war:"

Wütend schaute er zu ihr. Sie hatte gerade ihre blonden schulterlangen Blonden Haare zu einem Zopf gebunden, als sie ein fast tödlicher Blick traf. Braune starrten sauer in Blaue und Blaue belustigend in Braune. Das sollte wohl die Rache mit den Puppen sein.

"Los jetzt. Wir müssen zu deiner Schwester. Von Bäume fallen muss wohl in der Familie liegen!", sagte seine Mutter grummelnt und zog den Jungen hinter sich her. "Aua. ich brauche es noch!" "Ach was, wenn du sie mal zum zuhören gebrauchen würdest, aber NEIN, ignorieren und auf taub schalten können sie nur."

Dann hörte Tai wieder das Lachen hinter sich. Ein letztes Mal blickte er zurück und wäre beinahe gestolpert, wenn seine Mutter ihn nicht am Ohr festgehalten hätte. Ein kleiner Junge kam auf die Blonde zu gestürmt und warf sich ihr um den Hals. Das lachen hörte auf, doch ein Lächeln stahl sich auf das hübsche Gesicht, das kleine Grübchen hervor zauberte, das im erwachsenen Alter bestimmt attraktiv aussah. Der Grund von Tai´s Fassungslosigkeit war die anrede von dem kleinen ebenfalls blonden Jungen mit der blauen Mütze auf dem Kopf. "Bruder. Ich habe dich überall gesucht. Ich habe eben ein kleines Mädchen aufgefangen." und strahlte über das ganze Gesicht.

Ein Typ. Tai konnte es nicht fassen und starrte nur weiter nach hinten, während er nach vorn gezogen wird. Er fand einen Typen für hübsch! Eine Welt brach zusammen.

Das letzte was er sah waren die Lippen des Jungens, wie sie ein "Ups" formten.
 

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Tai musste grinsen. Ja, das waren Zeiten. Vor allem seine erste große Liebe fand er hier vor vielen Jahren. Doch das es Liebe war, bemerkte er erst nach seinem Unfall, doch dann war es bereits zu spät. Wie dumm doch Menschen sein können. Man denkt, man hat alle Zeit der Welt doch von einem Tag auf den nächsten wurde einem fast alles genommen. Wie gern würde er jetzt alles geben, nur um ein Mal noch in die Augen schauen zu können, die ihm alles bedeutet hatten.

Tai war so sehr in den Gedanken versunken, das er nicht bemerkte, wie Hiru sich plötzlich los riss und nach vorn stürmte. "HIRU!" Ohne darauf zu achten, das vor ihm jemand stehen könnte, rannte er in die Richtung hinterher, von wo das Bellen kam. Toller Blindenhund, schoss ihm noch in den Kopf, als er mit Wucht gegen jemand rempelte und mit einem ersticktem Aufschrei zu Boden viel.

Er rechnete schon förmlich einen harten Aufprall, doch dieser blieb auf, statt dessen landete der auf einen weichen Körper. Noch mit dem Schrecken in den Knochen sitzend strich er sich eine Strähne aus dem Gesicht. Dabei bemerkte er das seine Sonnenbrille runter gefallen war. "Sorry."

Tai wischte sich den kalten Schnee von den Händen, bis er inne hielt und eine Stimme hörte, die ihm bekannt vor kam, sie aber dennoch nicht zuordnen konnte.

"Sag mal, bist du Blind oder was?!"

Allein und doch nicht allein

"Sag mal, bist du Blind oder was?!"

Woher kannte er sie bloß? Sein Gedächtnis unterstützte ihn nicht gerade dabei, als Tai versuchte, längst vergessendes wieder hervor zu kramen.

"Hey, ich rede mit dir!"

Streng dich an Tai! Während dessen suchte er mit den Händen den kalten Boden ab. Oder einfach so tun, als kennt man sie gar nicht? Nach der Stimmung zu urteilen war es gerade keine gute Idee.

Dann fand er endlich, was er suchte, schüttelte von der Brille den Schnee ab und setzte sie vorsichtig wieder auf, bevor er sich endlich der Person zuwande. Manchmal sollte man nicht gleich alle Schwachstellen präsentieren.

"Sag mal... kennen wir uns nicht?"

Okay, jetzt wird es ernst. Tai überlegte fieberhaft, während er ein Lächeln aufsetzte. Vielleicht einen aus seiner Kindheit? Schon als kleiner Junge konnte er sich eher an Gesichter erinnern anstatt an Namen, doch diese Fähigkeit brachte ihn leider nicht weiter. Einfach mitspielen. Im Gespräch bekam er ja dann alles raus, was er wissen will.

"Kann sein.", antworte Tai gelassen und streckte die Hand in der Richtung aus, aus der die vertraute Stimme kam. "Yagami, Taichi. Freut mich."

Der junge Mann ihn gegenüber weitete überrascht seine Augen. Taichi Yagami?

"Mensch, Tai, lange nicht mehr gesehen! Wie geht es dir? Du hast dich aber verändert!" Und prompt spürte Tai eine andere Hand in seine, die ihn kräftig schüttelte. "Bist groß geworden. Wow, man, starker Händedruck!" Völlig verwirrt versuchte Tai sich zu erinnern, doch er schaffte es nicht.

"Sorry, aber woher kennen wir uns?"

Dann spürte er einen leichten Schulterklopfer. "Kōshirō Izumi. Erkennst du mich denn nicht?"

Eine Stille trat ein.

"Sagt dir Izzy was?" Dann viel der Groschen. "Ach Gott, natürlich." "Hey hey, Izzy reicht schon, Gott ist zu viel der Ehre."

Wie lange hatte Tai Izzy nicht mehr gesehen? 10 Jahre? Wie schnell die Zeit verfliegt. Er hatte ihn als kleiner ehrgeiziger Junge in Erinnerung der einen Computer als Freundin hatte. Doch er konnte förmlich spüren, wie er sich verändert hatte. Er muss gewachsen sein denn die tiefere Stimme kommt knapp aus seiner Höhe. Vieleicht einen Kopf kleiner. Nach der Art wie er erzählt und die Sätze formuliert scheint er sich zu einen der sportlichen Typen entwickelt zu haben. Oder er trägt einen Anzug, doch Tai war sich sicher, das sich Izzy gerade in eine Jogginghose wünscht.

"Wie ist es dir denn ergangen?"

Gerade als Tai antworten wollte, viel ihm Huri wieder ein. "Sag mal hast du meinen Hund gesehen? Sie ist mir gerade abgehauen."

Dann hörte er ein Lachen. "Dann solltest du die Sonnenbrille abnehmen, dann siehst du den Hund. Schau, da hinten."

Izzys Stimme wurde für einen Moment leiser, also muss er sich umgedreht haben. Langsam schlich sich kleine Panik ein. Sollte er es ihm sagen? Peinlichkeiten würden damit erspart bleiben, aber es gab noch eine andere Möglichkeit.. doch dazu müsste er erstmal Pfeifen lernen.

"Ich kann sie nicht sehen."

Er konnte schon förmlich sein Grinsen spüren. "Na da hinten tobt er doch." Wieder wurde die Stimme leiserer. Wahrscheinlich hatte er eben mit dem Finger auf sie gezeigt.

"Izzy, hör mal. Ich kann sie nicht sehen, weil ich Blind bin." Wieder ein Lachen, doch dann verstummte Izzy als dieser bemerkte, das Tai gar nicht mitlachte.
 

Früher liebte er die Schönheit der Blumen, das Blau des Himmels und vor allem in das lachende Gesicht seiner Schwester zu sehen. Damals hätte er am Anblick des Meeres sterben können. Er würde alles dafür geben nur noch einmal seine Mutter im lächerlichsten Badeanzugs des Jahrhunders zu sehen, den verbrannten Kuchen seiner Mutter oder sie nur noch einmal dabei zu beobachten, wie sie auf dem Balkon saß, der Wind spielte mit ihren braunen Haaren und das selige Lächeln auf den Lippen wie sie ein neues Rezept der Biogerichte las.

Und heute... würde es Tai schon reichen, seinen Hund wieder zu sehen. Die Kleinigkeiten im Leben können mal zu einem größten Wunsch werden.

Doch das letzte was er sah, würde er am liebsten vergessen, aus seinem Kopf verbannen.

Nun stand Tai hier. Vor einem alten Schulfreund, der ihm sagte, wie sehr er sich verändert hatte. Doch hatte er das wirklich? Im Inneren war er doch der gleiche Junge, der viel zu Früh erwachsen werden musste.

"Oh Taichi, verzeih mir, das wusste ich nicht."

Woher auch? Damals hatte er nicht ohne Grund jeglichen Kontakt abgebrochen. Bei alles und jedem einen Strich gezogen. Damit wollte er sich vor dummen Fragen schützen und vor allem vor den mitleidigen Blicken, die er immer wieder spüren musste, so wie jetzt und hasste. Wie sehr er sie doch hasste. Das änderte doch an der Situation rein gar nichts.

Schon damals musste er sich anhören, das alles Gut werden würde. Die Zeit heilt Wunden. Doch die Zeit ist vor 10 Jahren stehen geblieben.

Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz.

Nie würde es mehr gut werden. Alles war kaputt. Zur Asche verpufft und vom Wind davon geweht.

Tai ballte seine Hände zur Faust und lächelte. "Schon gut, Izzy."

Da war es wieder. Alles wird gut. Immer schön reden. Wenn man es oft genug wiederholt glaubt man es schon fast selbst. Das vereinfacht viele Sachen und den Schmerz im inneren.

Genau wegen diesen Momenten trug er eine Sonnenbrille. Jeder Mensch verunsichert automatisch wenn er mit etwas konfrontiert wird, das er nicht kennt. Wenn Augen in seine Richtung schauten, aber sie doch nicht ansahen. Wenn die Augen leer aussahen, keinen Ausdruck hatten, da sie nichts sahen, weswegen sie einen Ausdruck zeigen sollten. Izzy ist auch nicht anders. Seine Unsicherheit konnte Tai schon fast riechen. Wie jeder andere wünschte er sich woanders hin oder am besten ihn gar nicht erst wieder erkannt zu haben.

"Nein Tai, ist es nicht." Und wieder Unsicherheit. Diesmal in der Stimme. "Warte, ich hol sie!"

Dann entfernten sich Schritte. Das knirschen im Schnee wurde immer leiser bis es schließlich verschwand und er allein war.

Wieder wurde die Dunkelheit um ihn schwärzer.

Scheiße. Wie lange hatte er das nicht mehr gespürt?

Wie im Reflex fuhr seine Hand in seine Jackentasche und griff ins Leere. Das Handy war nicht da. Wie kann er sie jetzt erreichen? Fast schon panisch ging er einen Schritt zurück. Tai war mit der jetzigen Situation überfordert. Konnte nichts einschätzen. Sein Kopf war wie leer gefegt. Sein Herz fing immer heftiger an zu pochen, bis sein Brustkorb schon fast am platzen war. Ein Keuchen konnte er gerade noch so unterdrücken:

Ruhig Alter, mahnte er sich selbst. Benimm dich nicht wie ein Kind. Du warst schon öfteren in so einer Lage.

Kari, wo bist du?
 

Leise lösten sich weiße Flocken vom dunklem Himmel und schwebten zur Erde Richtung Park. Eine einsame Gestalt stand mitten im Weg, zitterte leicht und in den braunen Augen stand entsetzen. Sie starrten nur gerade aus ins Leere, unfähig etwas zu sehen. Der Atem quoll stoß weise aus seinem Mund uns sah aus wie kleine Wolken, die nach und nach verblassten.

Ein grauer Hund kam auf die Gestalt zu gerannt, eine blaue Leine die an dem Halsband festgebunden war hinter sich her schleifend. Mit kräftigem Schwanzwedeln riss der Hund den jungen Mann um und bellte freudig erregt.

Eine Hand legte sich sanft auf dem Kopf des Mischlings, um im nächsten Moment den ganzen Hundekörper mit den anderen Arm an sich zu drücken.
 

tbc
 


 


 

Jaja, ich weiß, kurz. Aber in der Kürze liegt die Würze >.<

Wer jetzt enttäuscht ist, das Tai jemand getroffen hat, den viele nicht erwartet haben.. sorry, aber Izzy spielt noch eine große Rolle *fg* Er ist der entscheidende Wendepunkt muhaha

Erklärungsversuch

Tai hielt seinen dampfenden Tee mit beiden Händen umklammert um die Wärme der Tasse zu genießen. Seine halb erfrorenen Hände dankten es ihm gerade mit einem leichten Brennen. Hiru hatte es sich auf seinen Füßen bequem gemacht und er hörte sie leise hecheln.

Im gegenüber saß Izzy, der von seiner Vergangenheit plapperte wie ein Wasserfall, doch Tai konnte nicht richtig zuhören. Noch saß der Schock von vorhin zu tief. Wie konnte er sich nur plötzlich so verloren fühlen. Das letzte mal war vor 10 Jahren gewesen.

Leise seufzend tastete er den kleinen Tisch ab und fand was er suchte. Den Zuckerstreuer. Leicht leckte er an seinem Finger, nachdem er etwas von den Krümeln zum Mund schob. Jap, das war Zucker. Sein linker Zeigefinger wurde so tief in die Tasse geschoben, das die Fingerspitzen die heiße Flüssigkeit berührten. Diesmal scheinen sie an Tee gespart zu haben, denn die Tasse ist ja nicht mal annähernd voll.

"Warte Tai, ich helfe dir!", und schon im nächsten Moment wurde ihm der Streuer aus der Hand genommen. Eine braune Augenbraue zuckte nach oben.

"Wie viel Zucker möchtest du?"

Tai räusperte sich und setzte sich bequemer hin. "Nehme es mir nicht übel, aber ich kam die letzten Jahre ohne Hilfe klar, dann werd ich es beim Tee auch noch schaffen." Eine kleine Stille setzte ein, die Tai dafür nutzte, den Streuer wieder in die eigene Hand zu nehmen.

Izzy war das mehr als peinlich. Der Typ, der vor ihm saß, war um einiges selbstständiger als andere Leute, die sogar noch das Augenlicht besaßen.

Überrascht sah er dabei zu, wie geschickt wieder der Finger in den Tee geschoben wurde. Wozu soll das gut sein?, fragte er sich noch, doch im nächsten Moment sah er die Antwort. Der Zucker purzelte sanft in die Flüssigkeit und langsam stieg der Wasserspiegel. Sein Finger wurde immer mehr in Tee getaucht.

Iiih, dachte Izzy noch, als er mitbekam, wie viel Zucker dort bereits hineingeschüttelt wurde. Bei Tai war es wohl nicht Zucker in Tee, sondern Tee in Zucker.

Noch schien der Braunhaarige keine Anstalten zu machen, den Streuer zu stoppen. Als Izzy schon fast befürchtete, die Tasse könnte überlaufen, wurde der Streuer an seinen Platz zurück gestellt. Verwundert stelle er fest, das es genau die Stelle war, wo er wirklich vorher gestanden hat. Ein gutes Gedächtnis.
 

Izzy lies sich seufzend nach hinten fallen und rutschte somit tiefer unter dem Tisch, streckte sein Beine aus, aber daran bedacht, Taichis nicht zu treten.

Einige Zeit wackelte er mit seinen Schuhen, doch dann schaute er von seinen Füßen Tai direkt ins Gesicht. Selbst hier im Café hatte er die Sonnenbrille nicht abgenommen. Es war mittlerweile schon spät und nach dem Blick der Kellnerin zu urteilen, schien sie nicht zu billigen, das jemand im Dunkeln diese Brille noch auf hatte.

"Weißt du Taichi, wir alle hatten uns damals riesige Sorgen gemacht. Von einem Tag zum anderen warst du verschwunden und kein Lebenszeichen kam von Dir. Über Monate hinweg versuchten wir Dich zu erreichen. Sturmklingelten an Eurer Wohnungstür, ließen Euren Anrufbeantworter heißlaufen und verplappertem die ganze Aufzeichnungszeit. Doch nie kam etwas zurück. Leider war zu diesem Zeitpunkt das Thema Handy noch nicht so weit verbreitet, aber ich glaube, selbst wenn du eins gehabt hättest, wäre es aus gewesen.
 

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"Wir könnten doch einfach zu ihm nach Hause fahren. Er kann doch nicht vom Erdboden verschluckt sein!"

rief Mimi entrüstet und schob sich eine pinke Haarsträhne hinter das Ohr. Doch Izzy schaute an seinen Beinen runter und wackelte mit den Schuhen. Das tat er immer, wenn er über etwas nachdachte. "Ich finde, wir sollten es versuchen."

Von einem braunhaarigen Mädchen mit einer roten Haarspange kam ein nicken. Dann schaute sie nach rechts. Yamato schien ebenfalls gedankenverloren zu sein. Kurzerhand kniff sie ihm in die Seite. "Oder was meinst du dazu?" "Sorry, ich hatte Dir eben nicht zugehört Sora." Mimi lachte kurz auf. "Lasst uns einfach gehen. Taten sind meistens besser als nur Worte."
 

Yamato trottete den Weg etwas weiter hinter der Gruppe hinterher. Seine erste Begegnung mit dem Wuschelkopf war doch gerade mal 4 Monate her. Damals im Park. Ein lächeln huschte über seine Lippen, als ihn der Anblick wieder einfiel, wie Tai von Ast zu Ast gehüpft ist. Und noch putziger, wie er auf dem Boden lag und versuchte Schlagfertig zu sein, es aber nicht bei dieser schmerzverzerrten Miene gelingen wollte.
 

Izzy vorneweg bemerkte das Fehlen des Blondschopfes und drehte sich. Wenige Meter hinter Mimi ging er langsam hinterher, dennoch mit einem abwesenden Blick. Doch plötzlich zeichnete sich ein Lächeln ab, doch so schnell wie es gekommen ist, war es verschwunden. Einen komischen Kauz hatte Taichi da angeschleppt.
 

Vor der Wohnung angekommen blieben alle stehen und schauten auf die Aushängeschilder. "Weiß einer, wie Tai mit Nachnamen heißt?"

"Yagami" kam es sofort aus der hintersten Reihe. "Schon traurig, wenn Ihr den Nachnamen eines Freundes nicht wisst, den Ihr seit dem Kindergarten kennt." Sora schaute Yamato finster an, doch mit ihrem Babyspeck auf den Wangen, glichen die aufgeplusterten Wangen ehe die eines Teddybären. "Ich nenn halt alle nur bei ihren Vornamen!" Yamato zog eine Augenbraue hoch. Dieses kleine Mädchen vor ihm war genauso groß wie er, hatte aber eine noch größere Klappe als die eines Krokodils.

Izzy schaute in die Runde und musste ein Lachen verkneifen. Ja, Taichi hatte wirklich einen komischen Kauz mitgebracht. Aber dieser Kauz passte perfekt in diese Gruppe rein. Doch dann wurde er ernst und drückte seinen kleinen Zeigefinger oben auf den Klingelknopf... Nun ja, zumindest hatte er das vor, doch nachdem er selbst auf den Zehenspitzen stand, den Arm weit ausgestreckt und die Zunge vor Anstrengung in den Mundwinkeln hatte, kam er nicht ran.

"Scheiße, warum wohnt der Typ auch nur im 16.ten Stockwerk?!"

Die Mädchen drückten seinen Hintern weiter nach oben, was Izzy etwas rot um die Nase werden lies und mit gemeinsamen Anstrengungen, vielen Fluchen und abgerutschte später ertönte das leise Klingeln aus den Lautsprechern.
 

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"Doch nach 9 Monaten hatten wir keine Kraft und Laune mehr, Dir nachzusuchen." Izzy griff nach vorn zu seinem Kaffee und drehte die Tasse zwischen seinen Fingern. "Wir alle waren es leit und dachten am Ende, Du wolltest nichts mehr mit uns zu tun haben. Aber weißt du was? Nur einer gab nicht auf!"

Taichi rührte noch immer in seinem Tee mit dem Löffeln, aber sonst kam keine Regung.

"Yamato Ichida war der einzige aus unserer Gruppe und ich muss gestehen, das ich auch aufgegeben hatte, der noch weitere Monate jede Woche zu Dir nach Hause ging und klingelte. Ob es vor der Schule war, danach oder am Wochenende. Unermüdlich ging er bei jedem Wetter in dein Viertel."
 

Tai hörte mit einem Ruck auf zu rühren. Wenn das wirklich wahr sein sollte, was Izzy dort erzählte, dann waren das Sturmklingeln das seine Nachbarin mal erwähnte immer von Ihm.Vor seinem Auge erschien ein blasses Gesicht, auf den Lippen ein neckisches Grinsen. Das sympathische Grübchen am Mundwinkel. Blondes Haar zu einem Zopf gebunden, aber widerspenstige Strähnen hinter seinen Ohren geklemmt waren. Und blaue Augen die soviel Ausstrahlung besaßen.

Ein bitterer Geschmack lag ihn auf der Zunge. Mit einem Mal war der Tee nicht mehr süß, sondern scheußlich.

In dieser Zeit, die Izzy erwähnte lag er im Krankenhaus. Seine Schwester jeden Tag an seiner Seite. Nicht einen Gedanken hatte er an seine Freunde verschwendet sondern dachte nur an sein eigenes Leid. Doch als er damals seinen Fehler bemerkte, war es schon zu spät. Sein Stolz war ein zusätzliches Hindernis. Immer wieder hatte sich Tai eingeredet, das wenn Yamato wirklich gewollt hätte, hätte er ihn gefunden und alles erfahren.

Doch heute weiß er es besser. Wie kann ein 10 jähriges Kind denn schon in Erfahrung bringen, was in Indien passiert ist. Dazwischen lag ein Meer und unzählige Versuche von den Ärzten, Taichi ein normales Leben zu verschaffen.
 

"Ich war lange Zeit nicht daheim und an mir musste einiges... sagen wir mal..." Er schluckte. "... erneuert werden."
 

Schon wieder spürte er die musterhaften Blicke seines Gegenübers und die Unsicherheit, die inzwischen so dick zwischen den Beiden schwebte, das man danach greifen konnte. Tai konnte schon förmlich die Gedanken von Izzy hören. Wie er Eins und Eins zusammen zählte. Dass das lange verschwinden mit seiner Blindheit zusammen hängen musste. Und... das er es selbst zu verschulden hatte.

Tais Lippen verzogen sich zu einem traurigem lächeln. "Ich weiß, Izzy. Du brauchst nichts zu sagen" Er schloss seine Augen, hob seine Hand, griff nach dem Bügel der Brille und zog sie sich langsam von der Nase.
 

Damals war ein band zwischen ihm und Yamato gewesen. Er hatte es so deutlich gesprührt. Doch anstatt es weiter zu stärken, nahm er eine Schere und hatte es zerschnitten. Wenn Tai früher nicht so egoistisch gewesen wäre dann...
 

Izzy schaute wie in Hypnose in Tais Gesicht. Jetzt, wo die Brille fehlte, sah er etwas, was er nie geglaubt hätte dort zu sehen. Um seine Augen waren viele hauchfeine Narben, die nur beim genaueren hinschauen sichtbar wurden. Durch das schwache Licht des Cafés wirkten sie wie kleine Silberfäden, die sich über seine Lieder zogen. Dann öffnete er sie und zum Vorschein kamen zwei haselnussbraune Augen, die Izzy den Atem raubten. Sie waren von einer solch intensive Farbe, das man darin versinken könnte.

Jedoch schauten sie ihm nicht in die Augen, sondern irgendwie ... durch ihn hindurch. Jeglicher Glanz war ihnen entwichen und Trauer spiegelte sich dort wieder. Verletzt, Enttäuschung und unendlich viel Schmerz.
 

Taichi fasste an den Ärmel seines Pullovers und schob ihn bis zum Ellenbogen hoch. "Wie hätte ich denn das alles erklären sollen, wenn ich es selbst noch nicht verstanden habe?"

Riesige wulstige Narben verunstalteten seine braune Haut. Von der Größe nach zu urteilen, mussten sie noch am Arm weiter hoch gehen. Izzy schaute völlig entsetzt zu, wie Tai immer weiter den Ärmel hochzog. Wie in Zeitlupe, wurde eine Narbe nach der anderen frei gelegt.

"In solchen Momenten bin ich froh, nicht sehen zu können."

Er schloss seine Augen wieder und drehte seinen Kopf leicht weg. Dies alles Preis zu geben, kostete unendlich viel Überwindung. Doch die wahre Ursache wird ein Geheimnis bleiben, bis er die richtige Person gefunden hatte, die ihm auch verstand. Kari konnte er nicht alles erzählen. Würde er seine Gedanken mit seiner Schwester teilen, würde sie nur umso mehr in der Nacht weinen. Sie hatte schon genug gelitten. Es war besser, wenn er soviel Bitterkeit von ihr fern hielt, wie er konnte. Lieber sollte er ein psychisches Frack werden, als dieses liebevolle Mädchen, das viel mehr verdient, als man ihr geben kann.
 

Er konnte nicht anders. Izzy musste seinen Blick abwenden.

"Meinst du nicht, das wir Dir beim verstehen hätten helfen können? Mensch, wir waren alle deine Freunde und hätten auf alle Fälle hinter Dir gestanden!"

Ohne es zu wollen, wurde er bei jedem Wort lauter.

"Nur weil du keine glatte Haut mehr hast und dein Augenlicht erloschen ist, heißt das doch noch lange nicht, das du ein anderer Mensch geworden bist! Du bist und bleibst in Dir drinnen Taichi Yagami. Egal wie du aussiehst." Mit seiner rechten Faust schlug er auf den Tisch. Tais Tee wackelte auf der Untertasse, kippte um und verteilte die braune Flüssigkeit auf der Tischdecke. Vieles floss zum Rande des Tisches und tropfte leise auf den Fußboden.

"Ich-.. Wir wissen nicht, was genau geschehen ist, dass du Dich der Meinung hingibst das du Dich jeden abwenden musstest.

Ich weiß auch nicht wie fest das Band der Freundschaft zwischen Dir und Matt war, aber eins weiß ich: Er hätte Dich nie im Stich gelassen! Wenigsten ihm bist du eine Antwort schuldig. Nicht mir oder den Mädels, sondern einzig und allein ihm."

Der Rest seiner Worte war nur noch ein Flüstern. Izzy stand auf und kramte in seiner Hosentasche bis er das gefunden hatte, was er suchte. Er faltete ein Taschentuch auseinander, ging zur Kellnerin um sich ein Stift zu besorgen und kritzelte eine Nummer auf das Stück Stoff.

Anschließend drückte er es Taichi in die Hand.

"Dies ist die Nummer von der Person, die in all der Zeit versuchte hinter Dir zu stehen. Eventuell ist es noch nicht zu spät für einen Neuanfang Taichi Yagami."
 

****
 

Als Izzy das Lokal verlassen hatte, saß Tai noch eine Weile dort allein. Hatte sich seit den Moment nicht mehr bewegt, hielt das Stück Stoff noch in seiner Hand. Die Augen weit vor Schock aufgerissen starrten sie einfach nur gerade aus. Ohne es zu wollen rollte ihm eine vereinzelte Träne seine Wange hinab, verschwand im Kragen seines Rollkragenpullover.

Hirus Kopf lag auf seinem linken Oberschenkel und winselte leicht.
 

****
 

Tai stand vor einer Telefonzelle und tastete die Tür ab. Er hatte sie gefunden. Eine halbe Stunde ist er durch die verfluchte Gegend gelaufen. Dank eines älteren Herren stand er nun vor ihr und schob die Tür auf. Der Schnee rieselte durch die Bewegung leicht vom Dach und alte abgestandene Luft schlug ihm entgegen. "Bevor sie gehen... könnten sie mir bitte noch diese Nummer hier noch vorlesen und hier wählen?"

Er konnte die Stimme des Mannes schwer verstehen, die ihm antwortete. Zu sehr schrien seine Gedanken im Kopf. Aber als ihm den Hörer in die Hand gedrückt wurde, wusste er, das es so weit war. Mit einer Verbeugung in der Richtung der Stimme verabschiedete er sich, ging vollständig in die kleine Zelle hinein. Durch das Gewicht auf seinen Füßen bemerkte er, das sich Hiru mit hinein gequetscht hatte und nun auf seinen Schuhen lag.

Den Hörer legte er leicht auf sein Ohr.
 

---Tuuuut---
 

Dies war gerade eine dumme Aktion.
 

---Tuuuut---
 

Sofort verfiel er wieder in das Schema, als er noch klein war. Die Nervosität lies sein Herz laut gegen seine Rippen pochen.
 

---Tuuuut---
 

Doch dieses schmerzvolle Drücken erinnerte ihn daran, das noch Leben in Ihm steckte. Nun wurde es Zeit, es auch wieder heraus zu lassen. Der erste Schritt wurde getan.
 

---Tuuuut---
 

Mit einem Mal hielt er die Luft an. Er konnte es selbst nicht zuordnen woher die Gewissheit plötzlich kam, aber es war soweit. Die Tonlage seiner individuellen Stimme drang an seinem Ohr. Sie war neu und fremd aber dennoch so verdammt vertraut.
 

---Tuuuut---... "Ichida."

Unbedacht

Sie stand vor dem Küchenfenster. Stumm sah sie zu, wie langsam der Schnee vom Himmel segelte und sanft auf dem Fensterbrett platz nahm. Schon seit geschlagenen 30min steht sie dort und starrte einfach nur auf die Straße. In der Hoffnung ein braunes Haarbüschel zu erkennen. Seufzend verlagerte sie das Gewicht vom linken auf das rechte Bein.

Langsam war es Hikari Leid, ständig auf ihren Bruder warten zu müssen. Sie konnte wohl schlecht sagen "Komm nach Hause wenn es Dunkel wird!" obwohl ihr das in letzter Zeit öfters auf der Zunge lag. Immer wenn sie sah, wie es schneite und die Dunkelheit langsam über die Stadt einbrach, kamen Bilder wieder hoch, die sei am liebsten einfach ausradieren möchte.

Vor einigen Monaten hatte sie dies ihm erzählt und seine Reaktion hatte sie überrascht.
 

~~~~~***~~~~~
 

"Ich will nicht mehr daran denken müssen!" Schluchzend schmiss sie sich um seinen Hals. Taichi erwiderte die Umarmung und drückte seine kleine Schwester noch näher an sich. Er küsste sie liebevoll auf ihr Haar.

"Die letzten wenigen Bilder die mir aus meiner Erinnerung geblieben sind, beinhalten leider auch den Tod von Mom und Dad. In vielen Momenten strafte ich Gott, das er es zuließ, geschweige denn dass das mit unter das letzte war, was ich sehen musste, bevor mein Augenlicht erlosch."

Taichi hob eine Hand und strich ihr behutsam eine Strähne von ihren nassen Wangen und klemmte es mit einem Lächeln hinter ihren Ohren.

"Leider wurdest du damit gestraft, es jedes Jahr um diese Zeit erneut durchleben zu müssen. Auch wenn es jetzt abartig und verwirrend klinkt, bin ich froh, das du es nicht vergisst. Das schlimmste was man tun kann ist die letzten Erinnerungen aus ihrem Leben zu verdrängen. Man sollte lernen damit umzugehen und sie ehren. Auch wenn sie hätten schöner sein sollen."
 

~~~~~***~~~~~
 

Tatsächlich fand sie es in diesem Moment abartig und hatte ihren Bruder verständnislos angesehen.

Doch komischer Weise, genau in diesem Moment ist sie zu einer Erkenntnis gelangt, die sie mit etwas Frieden füllte. Taichi hatte recht. Sie konnte sich auf andere Farben und Erinnerungen freuen, die sie noch zu Gesicht bekam, doch Tai sollte bis zum Rest seines Lebens mit diesen Bildern leben.

Genau jetzt brauchte sie ihn. Sehnte sich nach den Schultern zum anlehnen. Sie hatte doch nur noch ihn.

Kari drehte sich langsam um und zuckte kurz zusammen, bevor sie Richtung Wohnzimmer schlurfte. Die steifen Beine einfach ignorierend setzte sie sich auf die Couch, rutschte weiter in die kleine Kuhle hinein und versank schon förmlich in dem Geflecht aus Stahlfedern, Schaumstoff und Leder.

Unwillkürlich musste sie Grinsen. vor einigen Jahren, als sie sich völlig neu eingerichtet hatten, bestand Tai diese Couch zu kaufen. Sie war mit ihren weiß-gestreiften und lila-gepunkteten Erwerb ganz und gar nicht zufrieden. Das Ding war einfach nur scheußlich anzusehen und verdarb einen selbst dann die Stimmung sich auf ihr zu setzten, wenn man Tage mit Blasen auf den Blasen an den Füßen durch halb Japan gelatscht wäre.

Damals im Kaufhaus hatte Kari versucht Tai dezent in die Abteilung der Designermöbeln zu schieben. Jedoch ist dieser Versuch kläglich gescheitert als Tai mit einem Fuß genau an dieser Couch hängen blieb und rücklings auf ihr landete.

Sofort war er hell auf begeistert und schrie vor Freude die ganze Etage zusammen, wie bequem sie doch sei und er müsse sie unbedingt haben. Kari hatte die Couch ab dem Zeitpunkt noch mehr gehasst, als sie das Preisschild sah. Potthässlich und überteuert.
 

Gedankenverloren strich sie mit ihrer Hand über das Leder und musste anfangen zu lachen.
 

Taichi hatte Hikari noch gefragt wo der Verkäufer sei, als sie ihm ins Ohr geflüstert hatte, wie viel die Couch "wert" sei. Sofort hatte er sich todesmutig auf den armen Mann gestürzt und es mit Sätzen wie "Wenn Sie möchten, kann ich als Tausch noch meine beiden Kuckucksuhren anbieten und weil ich so großzügig bin, lege ich auch noch das Vogelfutter für Sie gratis dazu"geschafft, einige Prozente zu drücken. Aber sie war sich sicher, das nächste Woche sowieso der Preis unten war, weil es sonst niemand haben wollte. Kari konnte sich schon richtig vorstellen, wie der Verkäufer nach der Verabschiedung die Hände euphorisch aneinander rieb und sein Glück kaum fassen konnte, das Ungeheuer los zu sein.

Doch ohne zu unter treiben, hatte Kari selbst auch ihr Glück nicht fassen können, als das Monster von Möbelpackern durch den Flur gewuchtet wurde und es an dieser Stelle fallen liesen, wo sie jetzt saß. So gemütlich hatte sie nur selten gesessen. Der einzige Nachteil daran war, dass einem nach jedem Anblick die Augen brannten und der Versuchung widerstand sie sich aus zu spühlen.
 

Mit einem noch verträumten Blick sah sie sich weiter um. Hier hatte sich in den Jahren vieles verändert. Nur die Küchenzeile an der ihre Mutter so gerne stand und kochte und deren Schlafzimmer hatten sie nicht gewagt, auch nur eine kleine Manage oder Buch umzustellen. nach Tais Meinung nach gab es gewisse Heiligtümer, die man nie anrühren sollte. Ihr Blick bleib an der Schrankwand hängen, die ihr genau gegenüber stand. Auf deren Siteboard stand ein Foto.

Langsam stand sie auf und nahm den silbernen Rahmen in die Hand. Gott, wie lang hatte sie dieses eine Foto nicht mehr in der Hand gehabt.

Taichi hatte sie auf seinen Schultern gehoben, ein Arm lässig um einen Blondschopf geschlungen, der andere über Karis Schenkel, damit sie nicht nach hinten fallen konnte. Vor seinen Füßen saß ein weiterer jüngerer Blondschopf mit einer blauen Mütze auf den Kopf. Jeder strahlte in die Kamera. Insbesondere Tai.

Unweigerlich wurde ihre Sicht wieder verschwommen. Mit einer Hand hielt sie sich den Mund zu, als ein Schluchzen ihr Herz verlassen wollte.

Takeru oder Tk, wie Yamato ihn immer liebevoll nannte, saß dort vor ihren Füßen. Mit den gleichen blauen Augen wie sein größerer Bruder strahlte er mit Tai um die Wette. Auch wenn viele Jahre vergangen sind, sie sich längst auseinander gelebt hatten da jeder ein anderes Leben führte, waren das doch die wichtigsten Männer ihres kleinen Daseins geworden. Taichi wusste, das dort ein Foto stand, aber nicht wer dort abgebildet war. Wahrscheinlich ging er davon aus, das es ein Familienfoto war... und wie sehr er mit dieser Vermutung doch Recht hatte.
 

Gott, wie sehr sie diese Zeit vermisste.
 

Hikaru schreckte auf, als sie hörte wie der Schlüssel ins Schloss gesteckt wurde. Hastig stellte sie das Bild wieder an seinen Platz und wischte sich die verräterischen Spuren aus ihrem Gesicht.

"Kari?", hallte es aus dem Flur. Sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen, schritt um die Ecke und fing gleich an zu meckern. "Wo hast du Dich bitte herumgetrieben? Das Essen versauert sein 30 Minuten auf dem Esstisch und schreit förmlich danach aufgegessen zu werden und ich war sehr geneigt dieser Bitte auch allein nach zu gehen!" Hiru quetschte sich vorbei an ihren Beinen. Sie scheint auch das Rufen und Flehen der Lebensmittel nachgehen zu wollen, als sie ihre schwarze Nase in die Luft hielt.

Doch als ihr Bruder die Sonnenbrille abnahm und er in ihre Richtung schaute, sah sie sofort Angst in Ihrem Blick. "Was ist denn los?" Kopfschüttelnd zog er seinen Mantel aus und hängte ihn mit einer gekonnten Armbewegung in die Garderobe. "Ich glaube, ich habe einen Fehler begangen."

Natürlich hatte sie nur ein riesiges Fragezeichen über ihrem braunen Haarschopf zu schweben. "Komm doch erstmal rein. Ich mach uns einen Tee."

"NEIN! Dafür haben wir keine Zeit!" Hektisch zählte er in Gedanken die Schritte bsi 3, dann drehte er sich halb nach Rechts, zählte weitere 4,5 Schritte und er wusste, das seine geliebte Couch vor ihm stand. Sofort ließ es er sich auf sie fallen und vergrub sein Gesicht im Leder der Armlehne.

Kari derweil hatte nicht auf den sinnlosen Aufruf geachtet, ist nebenan in die Küche gegangen und füllte bereits Wasser in den Wasserkocher während sie fragte: "Welchen Fehler meinst du denn? Den das du zu spät gekommen bist oder das du wieder einmal deine Schuhe noch an hast."

Fluchend riss Tai sie sich von den Füßen. "Ich weiß nicht, ob du Dich noch daran erinnern kannst, aber ich habe heute Izzy getroffen."

Sofort wurde sie hellhörig. "Izzy? DER Izzy mit Sora und Co.?" Sie hörte nur ein Rascheln auf Leder, das sie vermuten ließ, das Taichi genickt hatte. Sie sprach erst weiter, als sie die dampfende Flüssigkeit auf den Glastisch abstellte und Tai ein goss. "Erzähl, wie geht es ihm und die anderen?"

Innerlich betete sie, das er ihre wacklige Stimme nicht mitbekam. Ihr Herz pochte wie wild gegen ihre Rippen vor Aufregung und wurde rot vor Anstrengung den Wasserkocher ruhig zu halten während das Wasser in die Tasse lief und ihr Atem ruhig zu gebrauchen, damit ihr Gegenüber nichts mitbekam.

"Ich glaube ganz gut." "Und was ist daran jetzt der Fehler?" Sie wusste genau, das Taichi sich immer Vorwürfe gemacht hatte, das der Kontakt abgebrochen war und jetzt sollte er sich nicht freuen?! Da stimmte doch etwas nicht.
 

Mit einem Ruck stand Taichi wieder auf fing an wild bei seinen Erklärungen zu gestikulieren.

"Wir quatschten über belanglose Dinge und die Welt. Izzy arbeitet jetzt übrigens als IT-Freak bei irgend einem Fernsehsender und nach einiger Zeit musste natürlich das Thema angeschnitten werden. Wo wie waren, warum wir uns nicht gemeldet haben und..."

Kari indessen rührte bereits den Tee um.
 

".. und er gab mir eine Handynummer von Yamato. Genau Dieser wird gleich jede Minute hier an der Tür klingeln"
 

Genau wie Taichi vorher im Café blieb sie mitten in ihren Bewegungen stehen und starrte ihren Bruder mit großen Augen an. Mit einem Mal flammte plötzlich eine kleine Hoffnung in ihr auf. Die Flamme wurde immer größer und breitete sich in ihrem Körper aus.
 

Doch selbst aus der Reglosigkeit wurde sie wieder geschreckt, als es schrill klingelte. Sie konnte noch gar nicht realisieren, was das eben war und ihre Gedanken glitten wieder zu der kleinen Wärmequelle. Doch es klingelte wieder.

Sie sah hoch zu Tai. Er war mit einem Mal blass geworden und starrte zum Flur.
 

"Scheiße..."

Geheimnis

Wieso zum Geier macht denn keiner auf?!

Yamato hämmerte inzwischen schon mit den Fäusten gegen die Tür und das seit geschlagenen 10 Sekunden! Seit wann lässt man einen Ichida warten...

Wütend wurde sich wieder an der Klingel abgestützt und lauschte dem anhaltenden nervigen Schrill. Eigentlich müsste er jetzt im Flugzeug sitzen um ein Interview in Shizuoka zu geben. Stattdessen versuchte er verzweifelt die Aufmerksamkeit des Wohnungsinhabers auf sich zu ziehen. Denn dieser hatte ihn doch tatsächlich vor einer halben Stunde angerufen und etwas gestammelt, was kaum verständlich war.

Mit einer zuckenden Augenbraue wurde tief Luft geholt. "Verdammt Yagami! Öffne die Tür, ich weiß das du da bist oder ich schwöre bei Gott! Ich trete sie Dir ein!!"

Warum Yamato so wütend war, konnte er sich selbst nicht erklären. Die Wut ist einfach da und überlagerte alles andere. Ob er sich freute das der Herr wieder im Lande ist, konnte er ebenfalls nicht bejahen, aber er wusste das er gleich fuchsteufelswild einen neuen Eingang in die Wohnung einreißen würde, wenn sich nicht sofort etwas tut.

Gerade als er erneut tief Luft holte, hörte er plötzlich ein leises Klicken vom Schloss und die Tür ging ein Spalt weit auf. Erst nach einigen Sekunden wurde zögerlich die Tür ganz geöffnet.

Zum Vorschein kamen zwei braune Augen, die ihn unsicher musterten. Doch dann legte sich ein Lächeln auf den Lippen. Tais kleine Schwester stand gerade vor ihm und Yamato viel wortwörtlich die Kinnlade herunter. Aus dem schüchternen kleinen Mädchen ist eine hübsche junge Dame geworden, die es in sich hatte. "Hey Matt." Sie trat beiseite und machte eine einladende Handbewegung in die Wohnung.

Anstatt Förmlichkeiten auszutauschen sprangen sich dann doch beide in die Arme. Hikari lachte, als sie hoch gehoben und gedreht wurde. "Mensch, du siehst gut aus. Du musst mir dringend verraten welche Creme du verwendest." Doch Yamato zwinkerte ihr zu. "Alles Natur, Kleines. Wie geht es Dir?"

Während Hikari mit einer Standartantwort ansetzte, ging er in den Flur und hing seine Jacke an die Garderobe. Ihre Antwort pralle an seinem Kopf ab, als er realisierte das es nur Taichis Jacke sein konnte, die bereits schon dort einen Platz einnahm. Für ihre zierliche Gestalt war diese doch eindeutig zu groß. Ohne darauf zu achten ob Hikari noch erzählte, nahm seine Tonlage wieder die gewohnte Kälte an.
 

"Ist er hier?"
 

Karis Blick veränderte sich. Wenn er sich nicht täuschte funkelte dort gerade Angst mit. Doch sie nickte und zeigte auf eine offene Tür ihr gegenüber. Na der kann was erleben! Mit dem alten Elan ging er an Kari vorbei und trat ins Wohnzimmer und blieb stehen.

Die vielen Sinneseindrücke überschwemmten ihn förmlich. Zuerst wurde wahr genommen, das nicht mehr die vorher vertrauten Möbel da standen sondern andere deren Stelle einnahmen. Die Gardine war geschlossen und ein schwaches Licht von einem Deckenfluter erhellte den Raum. Dann roch er Tee und ohne es zu wollen schwammen Bilder von einem kleinen Jungen über ihn hinweg, der ihn eine Tasse mit Tee auf drängelte mit den Worten "Ach probiere doch mal, der ist lecker!" und seine eigene damalige junge Stimme "Diesen Scheiß erzählst du mir jedes Mal und trotzdem ist er scheußlich!"
 

Die Bilder verblassten und wichen einer realen Gestalt, die vor ihm stand, den Rücken zu ihm gedreht. Braune Haare die etwas von dem Kopf ab standen wackelten leicht, als sich das Gesicht halb zu ihm wandte. Warum dreht der Kerl sich nicht ganz um?

Doch mit einem Mal war die ganze Wut verraucht, als er erneut den Duft wahr nahm. Dieses Mal war er intensiver, vermischt mit etwas, das ihm bekannt vor kam aber dennoch nicht zuordnen konnte.
 

Kari trat hinter Yamato in das Zimmer und beobachtete beide. Keiner schien die Anstalten zu machen, den Anfang zu wagen. Lange kann das nicht gut gehen. Unsicher beobachtete sie Yamatos Profil. Keinerlei Regung war im Gesicht zu erkennen. Stur wurde den Hinterkopf von ihrem Bruder angestarrt und schien auf etwas zu warten. Taichi hatte nur das Gesicht halb gedreht und wie sie in dem schwachen Licht erkennen konnte, hatte er die Sonnenbrille wieder aufgesetzt. Seufzend realisierte sie, das er scheinbar das Licht gedämmt hatte. Irgendwann würde sie den Deckenfluter abschaffen und eine einfache Lampe hinstellen, das nur an oder aus ging, damit das Versteckspiel endlich aufhörte.

"Schön das du hier bist. Aber was verschafft uns die Ehre?"

Das einzige was sich bewegte waren seine Lippen, die die flüsterten: "Dein Bruder hatte mich angerufen."

Doch mit einen mal erschrak sie, als er ruckartig den Kopf zu ihr drehte. "Vielleicht kannst du es mir ja erklären?"

"Was erklären?" Sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen und schritt langsam aber bedächtig wieder zur Couch, setzte sich und nahm die Teetasse in die Hand. "Was das ganze soll?!" Die kalte Fassade war ein verwirrtes Gesicht gewichen, das aber das Anschauungsobjekt vor ihm wieder in Beschlag nahm. "Ich mein-... wo warst du all die Zeit?"

Kari schaute von den imaginären Staubflusen auf den Tisch zu Matt. Die Mehrzahl ist einer Einzahl gewichen und der einzige Ansprechpartner an den diese Frage gerichtet ist, hatte sich noch nicht weiter gerührt. Seufzend stand sie wieder auf und ging in die Küche. Währenddessen horchte sie genau, ob eine Antwort kam, aber diese blieb wie erwarten aus. Sie schob Hiru beiseite, die den Tisch anstarrte, nahm den Topf in die Hand um mit diesen wieder zurück zu gehen. Das einzige Geräusch in der ganzen Wohnung war ihr Geklapper mit den Tellern, die sie vorsichtig im Wohnzimmer abstellte und das Besteck.

Ihre Frage zerriss schon förmlich die Spannung. "Ich nehme an, du möchtest mit essen? Genug ist jedenfalls vorhanden." und lies sich wieder auf ihren Platz fallen.
 

Langsam aber sicher verlor Yamto die Geduld. Er war es nicht, der sich selbst angerufen hat und er war es auch nicht gewesen, der während Weihnachten einfach so spurlos verschwunden ist. Yamato biss sich auf die Unterlippe. Fast erfolgreich hatte er ihn verdrängt, doch nun stand er vor ihm. Zum Greifen nahe aber dennoch zu unendlich weit weg.

Allein die Situation war zum Brüllen.

Er tat einen Schritt vor.
 

Der Geruch umspülte seine Gedanken, die Augen wurden unbewusst geschlossen. Er sah einen Park, am Rand einen riesigen Baum. Wie im Film und ohne das er es steuern konnte, war die Ansicht näher. Abgebrochene Äste lagen wild auf dem Boden verstreut. Vereinzelte Wurzeln boten kleine Stolperfallen auf. Damals hatte er auf einer großen Wurzel direkt am Stamm gesessen und die Leute beobachtet.

Das Grinsen, das sich plötzlich auf sein Gesicht stahl, konnte nicht mehr aufgehalten werden.
 

Ein weiterer Schritt folgte.
 

Hinter sich vernahm er noch eine Mutter, die wegen etwas ihre Stimme erhob, hörte aber nicht so genau zu, fand seinen kleinen Bruder auf der anderen Seite des Parks viel interessanter, der ebenfalls vor einem Baum stand, nach oben sah und etwas rief. Durch die Entfernung wurden diese Wörter durch Kindergeschrei übertönt. Mit einem Mal hörte er ein Lachen direkt über sich, drehte den Kopf leicht nach oben.

Seine Augen weiteten sich überrascht, als er einen kleinen Jungen seines Alters erblickte, der wie von der Tarantel gestochen von einem Geäst zum nächsten sprang. Dann ein Schreien. Yamato selbst musste die Augen schließen und die Arme schützend über seinen Kopf heben, da viele Äste auf ihn nieder prasselten. Als er sie wieder öffnete sah er direkt vor sich auf dem Boden liegen Taichi. Damals. Mit seinen Kinderaugen, die zusammengepresst waren. Die Kleinen Finger die sich auf seinem Kopf legten. Kleine volle Lippen, die sich stöhnend kräuselten.
 

Er nahm Taichi erst verschwommen war. Die zierlichen Schultern sind breit geworden. Sehnen zeichneten sich unter dem Rollkragenpullover ab, wirkten angespannt. Seine Arme sind länger, kräftiger. Muskeln an den Oberarmen - nicht übertrieben, sondern eher Athletisch, diese scheinen auch angespannt zu sein. Die kleinen Hände sind zu Männlichen geworden, die schlanken langen Finger zur Faust geballt.
 

Der letzte Schritt wurde nur noch gestolpert. Sein Körper war nun zum greifen nah, wenige Zentimeter entfernt.
 

Damals hatte er sich aus Sorge über den malträtierten Körper gebeugt. Der Sturz war von einer beachtlichen Höhe gewesen. Doch die Augen die in plötzlich anschauten, hauten ihn um. Brannten sich tief in ihm ein und dieser Blick verfolgt ihn bis heute.
 

Er sah eine blasse Hand, die sich auf eine Schulter legte und den Körper langsam zu ihm drehte. Mit einem Mal wurde die Umgebung erhellt und das Bild gestochen scharf.
 

Hikari hatte sich zu dem Fluter gelehnt und ihn voll aufgedreht. Sie hatte noch erkennen können, wie angestrengt Yamato zu ihrem Bruder gestarrt hatte.

Sie fand es war an der Zeit ein wenig Licht in die Angelegenheit zu bringen.
 

Yamato wurde unerwartet geblendet und musste sich für kurze Zeit die Augen zusammen kneifen und seinen Kopf etwas weg drehen. Als er nach einigen Sekunden sie wieder öffnete, musste er schlucken. Wenn er damals glaubte, das sich ein Blick in ihm ein brennen kann, dann wird es für diesen Augenblick noch ein wenig Platz schaffen müssen.

Tai war durch Matts Initiative zu ihm gedreht, Kopf aber nach links Gewand. Kari stand direkt neben ihm, hatte eine Sonnenbrille in beiden Händen und lächelte ihren Bruder an. "Alles Okay" flüsterte sie.

Tai hingegen machte einen geschockten Eindruck, hatte die Augen weit aufgerissen, musste Schlucken. Wie in Zeitlupe drehte er dann seinen Kopf zu Yamato. Dieser musste die Luft anhalten.
 

Diese Augen, die ihn anstarrten, waren genau die selben wie aus den Kindertagen. Nur das Braun hatte an Intensivität zugenommen und so wie er es jetzt sah nicht zu wenig. Sie waren so unglaublich schön, sogar ein Hauch von Karamell war darin zu erkennen. Matt glaubte in diesen Moment den Halt zu verlieren, wurde von einer gewaltigen Kraft angezogen, konnte sich kaum aus diesen Augen los reißen. Doch das, was ihn schlucken ließ, war nicht die Farbe. Selbst wenn sie von einer minderwertigen Farbe wären, hätte er damit leben können.

In dem Blick vor vielen Jahren, als er vor seinen Füßen lag, hatte er ihn mit einer solchen Ausdruckskraft angesehen, die jeden dahin schmelzen ließ. Sie Strahlten vor Glück, Selbstsicherheit und einfach nur die pure Energie aus. Doch hier... in diesem Moment... lag nichts im Blick. Rein gar nichts.

Sie schauten zwar zu ihm, aber er bekam das Gefühl, das Tai dennoch durch ihn hindurch sehen würde.
 

Taichi schloss die Augen und presste die Zähne aufeinander. Diese Stille sagte schon alles.
 

Jetzt, da die Augenlider geschlossen waren, sah er erst den Ausmaß, weshalb Hikari immer noch mit dieser Sonnenbrille neben ihm stand und Matt anschaute, als wollte sie sagen ´sieh doch genauer hin!´

Die komplette Augenregion war mit hauchfeinen silbernen Narben überzogen. Viele zogen sich über die Lider, einige breiter andere dünner.

Yamato war verwirrt. Er wusste nicht was das alles zu bedeuten hatte und wie er das eben gesehene Verarbeiten soll. Hilfe suchend schaute er Kari an, diese erwiderte den Blick, lächelte ihn warm an.

"Tai trägt diese Sonnenbrille nicht aus Eitelkeit..."

Dann verstand er. Wusste wie er den leeren Blick deuten muss.
 

"Es ist schön, dich nach all der Zeit wieder zu sehen. Du hast dich echt verändert." Doch schon nach diesem ersten Satz biss er sich auf die Zunge. Schön ihn wieder zu SEHEN? Gott, wie dämlich kann er nur sein. Er räusperte sich und versuchte es erneut.
 

Taichi war innerlich Angespannt und hoffte inständig, das man ihm das nicht ansah. Es war ihm verdammt unangenehm so vor Yamato zu stehen. Wenn er die Wahl hätte, würde er jede x-beliebige Person nehmen, aber doch nicht ihn! Es war ein Fehler, sich bei ihm zu melden.

Er konnte das hier einfach nicht. Er spürte zwar keine Angst von seinem Gegenüber, aber Matt konnte schon immer gut die Gefühle verstecken. Tai hatte es von ihm gelernt...

Gleich würde er aber rumstottern, nicht wissen was er sagen sollte. Die Konfrontation mit der Blindheit hatte bisher jeden verunsichert. Da würde er keine Ausnahme machen.

Taichi lachte sarkastisch auf, als er den ersten Satz hörte. Wie soll er denn darauf antworten? Du dich auch nicht?
 

Doch dann fühlte er eine fremde Haut an seiner Hand, sie führte ihn langsam nach oben. Sie war weich und warm, aber nicht von seiner Schwester.

Und mit einem Mal spürte er unter seine Handfläche eine neue Haut. Nach der Höhe seiner Hand zu urteilen, liegt sie auf Yamatos Gesicht. Er konnte das Lächeln förmlich unter den Fingerkuppen spüren, als er federleicht darüber strich und sich die Haut darunter etwas verzog.

Taichi musste schlucken, denn er verstand.
 

Yamato hatte begriffen das er auf eine andere Art und Weise sieht und hatte dementsprechend gehandelt. Als er seine Finger an seiner Wange spürte, wusste er, das es richtig war. Er formulierte seinen Satz etwas um. "Wie fühlst du dich?"
 

Mit einem Schlag war die Selbstbeherrschung von Tai abgefallen. Die Augen wurden wieder aufgerissen und Matt sah dann doch eine Regung in diesem Braun. Sie übertraf alles andere, verscheuchte jedes andere Gefühl in seinem Körper und er ließ es zu, fühlte mit. Ließ die Traurigkeit und Verzweiflung über seinen Körper rollen, wischte stumm mit seinem Daumen die Tränen weg, die über Tais Gesicht ließen.

Doch er schaffte es nicht jede aufzufangen. Vereinzelte traten aus den aufgerissenen Augen, liefen über die gerötete Wange und sammelten sich am Kinn um sich gemeinsam in den Tod zu stürzen.

Ohne zu überlegen handelte er einfach, zog den Körper vor sich an sich heran, schlang die Arme um ihn und bettete seinen Kopf auf die bebende Brust, da Tai einen Kopf größer als er selbst war.
 

Dieser spürte einfach nur diese Wärme. Diese Stütze, die sich um seinen Körper geschlungen hat und war dann doch unendlich froh, diesen Fehler begangen zu haben.

Vergangenheit

Yamato stand neben dem großen Fenster, schaute hinaus. Beobachtete, wie die Stadt leise von weißen Flocken eingehüllt wurde. Er sah zu der gegenüberliegende Straße, beobachtete die vereinzelten Menschen, die sich durch den Schnee kämpften, der inzwischen schon bis zu den Waden reichten.

Sein Blick schaute weiter in der Richtung, jedoch zog sich seine Aufmerksamkeit diesmal auf die Reflektion der Fensterscheibe.

Taichi saß noch immer auf dem gestreiften Sofa, hatte die Augen geschlossen, atmete ruhig.

Doch vor einer halben Stunde hatte er Tränen in diesen Augen gesehen, die ihm fast das Herz bluten ließen. Tai sah in diesem Moment so unendlich traurig aus.
 

Langsam drehte sich Yamato wieder um und sah den Braunhaarigen direkt an. Er wusste noch immer nicht, was damals vorgefallen war. Doch er wollte ihn nicht drängen.

Er sah den Topf noch auf den Tisch stehen, das ordentlich hingestellte Geschirr, gedeckt für Drei Personen. Hikari hatte sich nach dem Gefühlsausbruch die Leine geschnappt und mit Hiru raus gegangen. Beide hätten die bisher vergangene Zeit nutzen können, doch keiner sagte mehr etwas, ging seinen eigenen Gedanken nach.

Nicht das es Yamato gestört hätte. Seine anfängliche Wut war schon lange verraucht, aber es gab vieles zu klären. Nicht an einem Abend, das war er sich bewusst, aber der Anfang sollte mal getan werden. Ewig würde Kari nicht weg bleiben.
 

„Mir geht es körperlich wieder ganz gut. Nur.. einige Blessuren werden nicht wieder heilen können.“
 

Matt zuckte erschrocken zusammen, als Tais Stimme die Stille durch schnitt. Eigentlich hatte er damit gerechnet, das er auch den Anfang machen müsste. Umso mehr schaute Matt auch überrascht zu ihm, beobachtete, wie Tai langsam die Lider halb öffnete. Theoretisch müsste er die Augen nicht öffnen, kein Licht konnte Tai erkennen, doch es war eine Angewohnheit, die er unbewusst noch nicht abgelegt hatte und es wahrscheinlich auch nicht tun würde.

Braune Finger, die vorher regungslos auf dem Sofa neben seinen Beinen gelegen hatten, waren nun auf seinen Schoß und fingen an, nervös miteinander zu spielen.

Als Yamato das sah, schlich sich von ihn selbst unbemerkt ein Lächeln auf sein Gesicht. Noch eine Angewohnheit die er hatte.
 

„Es tut mir Leid, das ich mich damals nicht gemeldet hatte, aber es gab einige Dinge... die etwas aus dem Ruder gelaufen sind.“
 

Taichi atmete tief ein, stieß die Luft langsam wieder aus. Das war schwieriger als er gedacht hatte. Dieser Satz sagte wieder nichts aus, aber für ihn alles. Wie kann er das erklären? Seine Gefühle und Handlungen.. für Tai war es selbst noch nicht Erklärbar. Er wollte auf Distanz gehen. Hatte an diesen Abend fast alles verloren, was ihm wichtig war. Wenn er doch nur mehr Zeit gehabt hätte...
 

„Meine Eltern hatten einen Urlaub in Indien geplant. Das sollte eine Weihnachtsüberraschung werden, darum wussten Kari und ich nichts davon. Unter dem Weihnachtsbaum fanden wir dann die Flugtickets und hatten uns wahnsinnig gefreut.

Ich war 10 Jahre alt und nie in Indien gewesen. Wer hätte den ahnen sollen, das dies unser letzter gemeinsamer Flug werden würde?!“
 

~~~***~~~~

“WOW!“ Taichi schmiss seinen Koffer auf das Bett und rannte zur Balkontür, die nach draußen führte. Riss sie auf und hängte sich mit dem Oberkörper über die Brüstung.

„Pass auf, nicht das du da runter fällst:“ Hikari tauchte hinter ihm auf und sah ihn mit ihren kleinen Kinderaugen tadelnd an. „Mensch, du klingst ja schon wie Mom.“ Er lachte, sprang wieder runter und holte einen Stuhl aus dem Hotelzimmer, stellte ihn vor der Brüstung wieder ab und machte eine einladende Geste. „Hör auf zu meckern sondern sie dir lieber diesen Ausblick an.“ Mit diesen Worten schob er grinsend seine Schwester auf den Stuhl und stellte sich hinter ihr.

Karis Augen wurden größer und staunte nicht schlecht.

Die Stadt wurde von den letzten Sonnenstrahlen an diesem Tag umhüllt und tauchte es in ein oranges Licht. Die runden Kuppen der Kapellen reflektieren die Strahlen und warfen es glitzernd zurück. „Da hat Papa sich aber ein schönes Hotel ausgesucht. Schau Tai, ich sehe das Meer!“

Kari kicherte glücklich und zeigte mit ihren kleinen Fingern über das Geländer zu dem Horizont. „Aber das ist doch so weit weg. Da müssen wir Papa und Mama fragen, ob wir mal da hin fahren.“ Tai legte seinen Zeigefinger an seinen Kinn. Theoretisch aber müsste es gehen, da ist nur Überredungskunst angesagt. Siegessicher zog er Kari wieder runter.
 

Zwei Tage später standen alle am Flughafen und starrten auf die Anzeigetafel. „Oh nein.“ Frau Yagami zog sich an den Haaren und schaute entsetzt die Weißen Buchstaben an. „Wieso fällt der Flug einfach aus? Dürfen die das einfach? Das ist ja Katastrophal. Wo sollen wir denn diese Nacht schlafen?!“ „Beruhige dich, Schatz. Wir nehmen uns einfach ein Zimmer mit den Kindern wieder im selben Hotel, wo wir waren. Für eine Nacht werden sie ja noch was frei haben.“

Kari hatte die Hand ihres Bruders genommen und schaute ihn fragend an. Tai beugte sich leicht runter und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Keine Sorge. Morgen fliegen wir nach Hause.“ „Aber warum nicht jetzt?“ Er lächelte. „Der Schneesturm der nicht nur hier weht, ist auch bei uns in Japan. Dadurch können wir nicht fliegen. Das ist sicherer.“

„Aber ich will jetzt! Takeru wartet doch auf mich. So schnell wie wir losgefahren sind konnte ich mich nicht mal verabschieden. Er ist bestimmt sauer, weil ich nicht mehr so lang mit ihm gespielt habe.“

Tränen sammelten sich in ihren Augen, sie öffnete den verzerrten Mund und fing an zu schluchzen. Sie ballte ihre freie Hand zu einer Faust und rieb sich damit über ihr Gesicht. Tai ergriff das Fäustchen und pustete leicht auf ihre roten Bäckchen. „Nicht weinen. Ich will auch endlich meine Freunde wiedersehen. Aber wir sind ja nur drei Tage weg gewesen. Wenn wir wieder da sind, laden wir alle ein und essen Kuchen. Was hältst du davon?“

Sofort hellten sich ihre Züge wieder auf, wischte die letzte Träne von ihrem Kinn, zog ihre Nase hoch und rief „Au ja!“

Ihre Mutter hatte das ganze beobachtet und tippte ihren Mann auf die Schulter. Dieser schaute gerade vom Flyer der Autovermietung wieder auf und folgte mit den Augen ihren Finger.

Taichi wuschelte gerade Kari über die Haare, die ihn freudestrahlend anlachte.

„Wir haben schon tolle Kinder, was?“ Sie nickte und nahm ihm den Flyer aus der Hand. „Schon wieder Geld ausgeben.“ seufzte sie, gab sich aber geschlagen. Irgendwie mussten sie ja zum Hotel kommen.
 

Mit rasendem Tempo zischten Bäume und grelle Laternen an Kari vorbei. Völlig begeistert versuchte sie noch mehr dieser Eindrücke zu erhaschen und drückte sich die Nase an der kühlen Scheibe platt. Die Hände fest an am Glas gepresst folgte sie jedem Baum von links nach rechts.

Verdammt, so wird das nichts. "Mom?... MOM!" "Was ist?" kam es von vorn. "Fahr mal ein wenig langsamer. So kann ich nichts sehen."

Von ihrer Sitzposition konnte sie kaum über die Rückenlehne vom Fahrersitz schauen, dabei saß sie schon auf einem Kindersitz. Ungeduldig wurde mit den Beinen gewackelt und die Füße traten ab und zu den Sitz.

"Kari, Liebling. Wir sind auf der Autobahn. Da kann ich nicht langsamer fahren. Wie die verschneiten Bäume aussehen kannst du dir auch zu Hause anschauen."

Doch diese Antwort gefiel ihr gar nicht. "Ich will sie aber jetzt sehen!" Ihre Forderung unterstrich sie mit einem Körper-zurück-werfen-und-Arme-vor-der-Brust-verschrenk-Position. Braune Augen huschten durch den Rückspiegel auf die kleine Gestalt, die sich bockig auf der Unterlippe biss.

"Ok." kam es wieder von vorn und die Augen richteten sich wieder auf die Straße. "Aber wecke deinen Bruder, damit er auch etwas sehen kann."

Durch die Freude gepackt drehte sie sich ruckartig nach links und zwickte Taichi in den Oberarm. Verschlafen wurde der Arm jedoch zurück gezogen und nur mit einem Grummeln quittiert. "Hey Teme, aufwachen!" "KARI!" Den strengen Tonfall ihrer Mutter total missachtend zwickte sie noch einmal, aber diesmal kräftiger. Knurrend wurden die Augenlider langsam geöffnet und offenbarten die gleichen Augen, die immer wieder im Rückspiegel zu sehen waren. "Was´n los?"
 

Plötzlich schrie ihre Mutter, versuchte noch das Lenkrad nach links zu reißen, doch mehr konnte Taichi nicht sehen. Zu sehr wurde er von Scheinwerfern geblendet, dann hörte er nur noch das Krachen von Metall und wurde nach vorn geschleudert. Der Gurt grub sich schmerzhaft um seinen Bauch und Schulter, spürte sogar ein Knacken am Brustkorb. Zersplittertes Glas flog durch den Innenraum. Er kniff die Augen zu, merkte ein heftiges Brennen an seinen Lidern. Durch ein Schrei riss er sie wieder auf.

Das Auto wurde zur Seite geschleudert, knallte gegen die Leitplanke. Durch die Wucht des Aufpralls durchbrach das Fahrzeug die Absperrung, überschlug sich. Ein Teil der Planke wurde abgerissen und verfing sich zwischen den Metall der Windschutzscheibe, riss das Dach auf, bohrte sich von rechts nach links durch zwei Körper.

Am Ende des Abhangs landete es auf dem Dach, schaukelte noch kurz hin und her, bis er sich nicht mehr rührte.

Das Blut rauschte Tai durch die Ohren, tropfte durch die Erdanziehungskraft nach oben.

Nach oben? Er hob stöhnend den Kopf und registrierte, das er durch den Gurt über Kopf gehalten wurde. Er versuchte, den Gurt zu öffnen, zog und zerrte daran.

Erneut hob er den Kopf, sah das sein Blut von einer roten Lache weg gespült wurde, sah das es von vorn kam. Seine Eltern...

Verzweifelt zerrte er noch heftiger an dem Verschluss, der ihn an die Sitzbank fesselte. Tränen tropften leise in die rote Flüssigkeit.
 

Dann klickte es und der Verschluss öffnete sich. Tai legte aus Reflex seinen Kopf auf die Brust und landete mit dem Rücken hart auf das Metall. Einige Splitter bohrten sich hinein.

Das Blut kroch durch seine Kleidung, durchnässte seine Haare. Er versuchte sich auf zurappeln, warf dabei einen Blick aus das Seitenfenster. Ein anderes Auto kam den Abhang hinunter geschossen. Noch ehe er reagieren konnte, krachte es gegen ihre gegen die Beifahrertür. Das Auto drehte sich mit Wucht und schleuderte somit Tai durch die Heckscheibe nach draußen.

Er landete auf den hart gefrorenen Boden, wurde mit Gesicht in den Schnee gedrückt.

Sein ganzer Körper schmerzte und war unfähig sich zu rühren, mit aller Kraft drehte er seinen Kopf aus dem Schnee raus, rang nach Luft … und sah direkt durch die Windschutzscheibe auf die beiden leblosen Körper. Schlaff hingen sie nach vorn gebeugt.
 

„Mama... Papa...“
 

Schluchzend biss er sich auf die Unterlippe, stemmte sich von den Boden ab, stand wacklig auf, hinterließ blutige Handabdrücke und eine durch den Schnee gefärbte rosa Tropfen.

Schritt für Schritt auf den Wagen zu, unfähig den Blick von seinen Eltern zu nehmen.

Eine kleine Hand glitt lautlos Richtung Boden, schwenkte hin und her.
 

„Hikaru!“
 

Er sank auf die Knie, versuchte durch die gesplitterte Windschutzscheibe hindurch zu kriechen, Ein stechender Schmerz breitete sich an seinen Handflächen aus, als er durch die Öffnung kroch, riss sich Splitter an den Beinen und Armen ein. Den Schmerz ignorierend rutschte er hindurch.

Doch plötzlich änderte der Wagen seine Position. Der Wagen rutschte von dem anderen Fahrzeug runter, der sich unter die Beifahrertür durch den Aufprall gegraben hatte. Tai fiel genau auf den Schoss seiner Mutter.

Die Augen vor Schreck weit aufgerissen sah er auf die Leitplanke, die noch in ihrem Körper steckte. Langsam drehte er sich um und starrte in ihr Gesicht, das zu ihm hinunter hing. Ihre Augen waren leer, Blut tropfte von ihrer Platzwunde am Kopf auf seine Stirn. Mit zitternden Händen stützte er sich an ihren Beinen ab, kroch durch die Sitze.

Bei Kari angelangt hielt er den Atem an. Sie hatte nur wenige Schrammen an ihren Arm, schien sonst unverletzt. Ihr Gesicht sah so unschuldig aus, als ob sie schlafen würde.

Er versuchte den Verschluss vom Gurt zu öffnen, hielt aber inne, als ihm Rauch vor seinem Blick auf viel. Kleine Flammen züngelten vom offenen Kofferraum. Ungeschick schaffte er es doch sie zu lösen und fing sie auf, als Hikari in seine Arme viel. Dann explodierte alles um ihn herum. Er schmiss sich über seine Schwester, schützte sie mit seinen Körper.

Er spürte nur wieder ein Brennen. Doch das wurde wieder ausgeschaltet.
 

~~~***~~~
 

„Ich verspürte keinen Schmerz mehr, blendete ihn aus. Ich weiß auch nicht mehr, wie ich aus diesen Wagen kam. Als ich meine Augen wieder öffnete, lag ich im Schnee, Kari in meinen Armen und hinter mir brannte das Auto.“
 

Taichi hielt inne, drehte seine Hände mit den Innenflächen zu sich, starrte darauf.
 

„Überall lag der Geruch in der Luft... vom verbrannten Fleisch...“
 

Yamato sah die wulstigen Narben auf seine Handfläche, doch sie waren so klein, das sie nur durch ihre ungewöhnlichen Farbe auf viel. Nur die Fingerspitzen waren verschont geblieben. Darum hatte er vorhin sie an seiner Wange nicht gespürt.

Mit einem Mal sah Taichi auf und schaute ihn an.

Matt erschrak, als er in die Augen sah. Er wusste, das sein Gegenüber blind war, doch dieser schaute ihn direkt an. Nicht hindurch.

In seinem Blick lag so viel Trauer, Wut und auch Bitterkeit.
 

„Bitte sag Kari nichts davon. Sie weiß nur, das ich sie raus geholt habe... mehr nicht.“
 

Wie kann ein einzelner Mensch nur solche Bürde auf sich nehmen? Jeder andere wäre schon lange zusammen gebrochen, hätte diese quälenden Erinnerungen nicht ausgehalten. Dieser Taichi vor ihm war nicht mehr zu vergleichen mit den kleinen Jungen von damals. Er hatte sich geändert.

Wurde gezwungen erwachsen zu werden, übernahm die ganze Verantwortung für seine Schwester, zog sie allein auf und sie ist so ein wunderschönes Mädchen geworden, das die Welt mit glücklichen Augen sehen kann.

Großer Kummer machte sich in Yamato breit.

Doch er kann und darf nicht sagen, was ihm so sehr auf der Seele liegt. Alles wurde in diesem Körper eingeschlossen und der Schlüssel weggeworfen. Aber wenn er nicht bald loslässt, wird Tai zerbrechen...
 

Yamato ging mit langsamen Schritten auf ihn zu, stellte sich vor ihm und nahm seine Hände. Behutsam setzte er sich auf Taichis Schoss und legte die Hände um sein Rücken. Strich sanft eine Strähne hinter sein Ohr. Legte sein Kopf zwischen die braun gebrannte Halsbeuge.
 

„...versprich es mir...“

„Ich verspreche es!“
 

Die schlanken Finger verkrampften sich im Hemd.
 

„Wir verlassen Dich nicht, Tai. Dass verspreche ich dir auch.“
 


 


 


 


 


 

Woahr! Endlich fertig. Erst bereitete mir die Naru/Sasu FF Kopfzerbrechen und nun diese hier *seuftz* Mein Talent liegt definitiv nicht im beschreiben der Szenen, wo etwas mehr Action ist. Bestimmt hab ich es wieder verhunzt -.- Aber ich hoffe mal, das der Sinn rüber gekommen ist und alles soweit verstanden wurde. Aber keine Sorge, das war noch nicht das Ende. Es soll ja eine Taito werden und das ist es noch nicht, hehe.

Ein paar Ideen spuken mir noch im Kopf rum. Was haltet Ihr davon, wenn ich jetzt in die Vollen gehe? Yama wird den Tai natürlich nicht sofort anspringen, da muss sich noch was entwickeln. Aber kanns losgehen, oder soll ich noch was anderes einbauen ;) *lach



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Kommentare zu dieser Fanfic (24)
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Von:  Deiji01
2017-06-05T03:44:04+00:00 05.06.2017 05:44
Hi:)
habe grade deine ff hier verschlungen, konnte gar nicht mehr aufhoeren. Auch wenn es schon etwas her ist, dass du sie geschrieben hast;)
Du hast alles total gut beschrieben, die Emotionen kamen perfekt rueber - grosses Lob! Und auch die Szene mit dem Unfall...toll!
Aber irgendwie fehlt da ja noch etwas, oder;) ich hoffe du schreibst diese ff trotz laaanger Pause noch weiter. Wuerde mich jedenfalls sehr freuen.
Lg
Von:  Tales_
2009-11-08T19:43:37+00:00 08.11.2009 20:43
Hey,
normalerweise mach ich sowas ja nicht...
Aber da ich grad gesehen hab, das du was an der Fanfic gemacht hast
wollt ich mal fragen, ob die Fanfic noch weiter schreibst? ^^

Ich finde sie nämlich echt genail und bin richtig neugirig wie es weiter geht! Deswegen wollt ich nur mal nachfragen ;3

Gruß Shanti_123
Von:  Colariola
2009-10-09T10:31:45+00:00 09.10.2009 12:31
hab gerade diese Story von dir entdeckt und sofort durchgelesen. Ein schweres und trauriges Thema, das du hier behandelst, aber du beschreibst das alles sehr gut und nachvollziehbar, man kann mit Tai richtig mitleiden. Er tut mir so leid, er musste so viel schlimmes durchmachen...
Vorallem die Rückblende in diesem Kapitel war heftig, was er für Albträume haben muss nach so einem Erlebniss. Kein Wunder, das er Kari damit nicht belasten wollte...
Ich hoffe, das er jetzt wieder etwas fröhlicher werden kann, wenn er Yama wieder hat und dass er ihm auch helfen wird, mit all dem umzugehen.
Ich finde deinen Schreibstyl echt toll =)
Bitte schreib bald weiter an dieser FF, bin sehr gespannt, ob sich die Beiden nun schon näher kommen werden.
Glg
Von:  firefox
2009-07-04T17:03:57+00:00 04.07.2009 19:03
Also erstmal danke für die ENS!
War echt lieb von dir^^

Jetzt zur Geschichte.
Ich hab ne richtige Gänsehaut bekommen! Du hast das unglaublich detailliert geschrieben, das man es sich sehr gut vorstellen konnte.
Ich musst an manchen Stellen echt schlucken.
Vor allem das mit der Leitplanke - gott- *schluchz*
Was mich irritiert hat, war dass Tai, nachdem er durch die Frontscheibe geflogen ist, noch sehen konnte. Dass du seinen brennenden Schmerz erwähnt hast - mal echt das muss doch höllisch weh tun O.o -, fand ich persönlich super. Weil man den Unfall noch besser nachvollziehen konnte, als wenn es nur zack-zack (jetzt passiert dies, dann dies und danach das..) aufschreibt.
Ganz großartiges Kapi.
Und ein super Schreibstil.
Ich freu mich schon auf die Fortsetztung (die hoffentlich bald komm ^.^)
Hoffentlich dann wieder mit ENS ^^

Foxy

Von:  Nikolaus
2009-06-26T17:25:57+00:00 26.06.2009 19:25
Traurig, traurig. Dass Taichi eine schwere Kindheit hatte, war ja irgendwie von Anfang an klar - auch durch den Traum - aber das es so ist... hach, da hat Yamato schon Recht; wie hält er das nur aus? Und dann weiß Hikari auch nur die Hälfte... *sfz*

Aber sie sind so süße Geschwister! Ich hab noch nie von süßeren Geschwistern gelesen, als von den beiden. Die passen wirklich immer aufeinander auf und sind immer füreinander da, da kann echt kommen was will. So was will ich auch! Hikari hat echt Glück, dass sie Taichi hat- und Taichi hat Glück, dass er Hikari hat :) Da ist es doch irgendwie nicht mehr so schwer zu verstehen, dass sie das zusammen durchgestanden haben.

Zu dem Ding zwischen Taichi und Yamato: Ja, ich will TAITO!! Taito pur <)~ Klar, davon merkt man noch nicht sonderlich viel, da hast du Recht, aber schon allein von der Tatsache her, dass Taichi viel größer als Yamato ist, hat das schon wieder etwas für sich und lässt auf mehr hoffen! Ob er jetzt unbedingt über ihn herfallen sollte... hm, ich weiß nicht. Ich kann mir bei Yamato sehr gut vorstellen, dass er ein rasches Tempo anschlägt und alles und noch viel mehr will, aber sobald es dann wirklich ernst wird und Taichi letztendlich auch mehr fordert, wird er unsicher und zieht sich zurück. DAS passt irgendwie sehr gut zu dem Eindruck, den von etlichen Episoden und Geschichten von ihm gewonnen habe. Und schließlich muss Taichi ja auch endlich mal was vorlegen, sonst wäre es ja nicht Taito, oder? ;)

Und jetzt zu meinem (oh tut mir leid, das hört sich immer so schlimm an!) Kritisieren: Es macht im Großen und Ganzen keinen Unterschied, aber ich habe immer das Gefühl, dass es ein bisschen besser und vor allem gründlicher wirkt, wenn man sich für einen Namen bei den Protagonisten entscheidet. Sprich; entweder durchgehend Yamato oder durchgehend Matt. Das Gleiche gilt für Taichi oder eben Tai. Bei den wörtlichen Reden sind die Spitznamen völlig in Ordnung.
Und wie gesagt, du musst dich nicht daran halten. Es liegt vielleicht mehr an mir ^^'

Wie schon die letzten Kapitel ist mir der Bezug/Pronomen wieder aufgefallen:

>Mit diesen Worten schob er grinsend seine Schwester auf den Stuhl und stellte sich hinter ihr. Karis Augen wurden größer und staunte nicht schlecht.<

Mit diesen Worten, schob er grinsend seine Schwester auf den Stuhl und stellte sie hinter SIE. Karis Augen wurden gröper und SIE staunte nicht schlecht.<

Ich denke, wenn man regelmäßig darauf achtet, kommt das ganz von alleine. Übung macht den Meister :) Und ich bin auch nicht perfekt, also korrigiere ich vllt mal Etwas falsch... also ich meine, dass ich dann an etwas krittele, was eig. richtig ist und nur in meinen Augen falsch... verstehst du, was ich meine? >) Von daher, hol dir lieber immer noch mal eine zweite Meinung, das kann nie schaden!

Und eine Frage hab ich noch zu den Erinnerungen. Waren sie da noch in Indien? Falls ja: seit wann schneit es in Indien? oô Und was genau meintest du mit dem Satz: >Doch das wurde wieder ausgeschaltet.<? (Ich bin heute etwas wirre /D')

Ich freue mich schon auf die Forsetzung,

Glg,
Nikolaus
Von:  Tales_
2009-06-25T19:21:32+00:00 25.06.2009 21:21
Oha, ich hatte zwar mit vielem gerechnet, aber das was Tai durchgemacht hat, ist echt heftig.
Kein Wunder das Yama, da erst mal nicht weiß, was er sagen soll.
Verständlich das Tai, Kari nie die ganze Wahrheit erzählt hat.
Ich fand den Rückblick ebenfalls sehr gut beschrieben!
Super Kapitel! Ich bin schon gespannt aufs nächste
lg Shanti_123
Von:  dexdexgirl
2009-06-25T15:57:06+00:00 25.06.2009 17:57
=O ganz schön krass was tai da durchmachen musste
:(
das kapi war echt toll =)
& der rückblick war wirklich gut geschrieben:)
an yamas stelle wüsst ich auch gar nich was in machen wirde, 100% auch schweigen ^^
ich hoffe das nächste kapi kommt schon bald <3


Von:  Nikolaus
2009-06-19T18:14:40+00:00 19.06.2009 20:14
Oh... das ist echt traurig. Ich hab noch nicht von vielen Gesichten gelesen, in denen einer der Protagonisten blind ist, aber ich finde es immer wieder ergreifend. Es ist wenigstens mal etwas Relatitätsnahes, was einem trotzdem an die Nieren geht, obwohl niemand die Kindheit eines Massakeranschlag hatte.

Am Anfang war ich ein bisschen unsicher, ob ich es überhaupt lesen soll, aber da ich momentan wieder auf meinem Taitotrip bin, hat das Zögern nur kurz gezögert. Und ich bin wirklich begeistert davon. Ich mag deinen Schreibstil und obwohl das Layout nicht so ergreifend wie bei anderen ist, macht das überhaupt nichts, da der Inhalt viel besser ist.

Mir gefielen in den letzten Kapiteln vor allem die Rückblenden, als sie noch kleiner waren. Als Taichi vom Baum fiel und in Yamatos Gesicht sah und ihn prompt für ein Mädchen hielt. Aber wer hätte das nicht getan? Yamato war sicherlich ein süßes, kleines Kind ;) Auch der Flashback mit dem Unfall. Die ganze Geschichte ist zwar noch nicht ausführlich raus, aber mir würden auch schon diese Eindrücke reichen.

Natürlich hab ich auch zuerst gedacht, dass er als erstes Yamato wiedersieht und war dementsprechend sehr überrascht, als er dann doch Izzy getroffen hat, aber im Nachhinhinein gefällt es mir sogar noch etwas besser. Man muss ja nicht immer gleich aufs Folle gehen und er hat ja auch dadurch Yamatos Nummer gekriegt.

Als Yamato dann letztendlich vor seiner Haustüre stand, hatte ich mir zwar vorgestellt, dass Taichi die Türe öffnet, aber ich denke, wenn man so ein schweres Schicksal hat, wie Taichi, will man wahrscheinlich niemandem die Türe öffnen, den man etliche Jahre nicht mehr gesehen hat. Ganz nebenbei gefällt mir Hikaris Rolle in der Geschichte sehr gut. Endlich mal kann sie auf eigenen Beinen stehen und sie hilft Taichi auch noch auf so rührende Weise... wer will nicht so eine Schwester haben?

Verwundert hat mich allerdings Yamatos Art, Taichi ihn begrüßen zu lassen. Natürlich war es etwas peinlich, mit 'sehen' anzufangen, aber hat sich ja gut gefangen, nicht? :) Und als er dann Taichis Hand zu seinem Gesicht geführt hat, war das wirklich Zucker pur. Selbst wenn sie nicht zusammen sind, haben sie etwas, was sie einfach unwiderstehlich macht.

So wie ich hier die anderen Reviews lese, bin ich auch nicht die Einzige, die die kommende Umarmung einfach nur niedlich findet! Yamato hat wirklich gut auf Taichis Blindheit reagiert und wenn ich ehrlich sein soll, hab ich seit Anfangs dieses Kapitels auf diese Umarmung gewartet >3 1 ♥ & 1 Soul, sag ich da nur |D

Allerdings muss ich dich darauf hinweisen, dass du von der Vergangenheit oft die Gegenwart abrutschst. Manchmal sieht man, dass du beim Tippen einfach nur das Anfügen eines Buchstaben vergessen hast, bei anderen Wörtern ist es offensichtlicher. Zum Beispiel ist die Vergangenheitsform von 'hängen' zwar 'hing', aber in diesem Zusammenhang (also mit der Jacke), heißt es 'hängte'. Es sind nur kleine Fehler, aber es macht das Lesen einfacher und flüssiger, wenn sie nicht so häufig sind.

Lg,
Nikolaus
Von:  MuckSpuck
2009-06-03T21:02:39+00:00 03.06.2009 23:02
Oh, die beiden sich einfach ein Herz und eine Seele - wirklich niedlich =)

weiter so
Von:  Tales_
2009-05-31T11:59:18+00:00 31.05.2009 13:59
Wie süß die beiden sind!
Ich kann Yamas Ärger total verstehen, aber auch Tais Angst.
Ich hoffe Taichi erzählt Yama die ganze Wahrheit, ich bin schon gespannt auf desen Reaktion!

Tolles Kapitel!
Freu mich schon auf das nächste!!
lg Shanti_123


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