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Haruka

von

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Message in a bottle

Haruka III
 

~message in a bottle~
 

Ruki schlurfte unmutig zu seinem Klassenraum. Da er gestern doch etwas länger bei Reita geblieben war und als er endlich in seinem Bett lag, nicht schlafen konnte, weil seine Gedanken um das kreisten, was passiert war, war er ziemlich müde. Als er gestern Abend nach Hause gekommen war, hatte sein Vater ihn nur skeptisch angesehen und zu ihm gemeint, ob denn so seine 95 Punkte zusammen kriegen würde. Der Brünette hatte nur mit den Schultern gezuckt und erwidert, dass er morgen zum Lernen verabredet war. Reita hatte sich gestern, nachdem Ruki sich wieder gefangen hatte, gleich dazu bereit erklärt mehr mit ihm zu lernen. Der Sänger seufzte, warum war in letzter Zeit nur alles so kompliziert?!

Gerade als er die Schränke im Flur passierte, zog ihn jemand am Hemdärmel in den Schatten der Schränke. Erschrocken zuckte er zusammen und konnte gerade noch einen Aufschrei unterdrücken, als er erkannte, dass es Yune war, der ihn am Wickel hatte.

„Nimm dir so viel Zeit wie du brauchst, okay? Ich will dich nicht drängen, aber es ist manchmal etwas frustrierend, wenn du jemandem so nahe sein willst, er dich aber nicht lässt.“, meinte der Schlagzeuger.

Ruki sah ihn erstaunt an, nach gestern war er etwas verunsichert: „Ist das wirklich in Ordnung? Ich will dich damit ja nicht verletzen.“

Sanft strich Yune ihm über die Wange: „Wir gehen es ganz langsam an, so wie es dir recht ist.“ Dann küsste er den Jüngeren kurz.

„Nicht hier, wenn uns jemand sieht…“, murmelte der Brünette.

„Und sieht schon keiner… aber jetzt solltest du dich beeilen, sonst kommst du zu spät und das wäre momentan nicht gerade gut, hm?“, erwiderte der Schlagzeuger. Bevor Ruki in Richtung Klassenraum davon eilte, bekam er noch einen aufmunternden Klapps auf den Hintern von seinem Freund.

Das Ganze hatte die Laune des Sängers enorm verbessert. Vielleicht war doch noch nicht alles verloren?

Er erreichte den Klassenraum gerade noch rechtzeitig vor seiner Lehrerin. Diese war heute nicht alleine, sie hatte einen relativ großen Jungen mit sehr dunklen braunen Haaren im Schlepptau. Ruki musterte ihn kurz, mit seinem schüchternen Lächeln sah er recht sympathisch aus. Ihre Blicke trafen sich für einen kurzen Moment und das Lächeln des neuen Mitschülers wurde breiter.

Die Lehrerin begrüßte ihre Klasse. „Ich weiß, es ist etwas ungewöhnlich jetzt noch einen neuen Schüler zu bekommen, aber ich möchte euch Uke Yutaka vorstellen.“, fuhr sie dann fort. Er verbeugte sich.

„Ich hoffe, ihr kommt gut miteinander klar. Du kannst dich da hinten hinsetzen, vor Matsumoto-kun ist noch ein Platz frei.“, erklärte die Lehrerin.
 

In der Pause stürzten sich die anderen förmlich auf ihren neuen Mitschüler. Ruki lag halb auf seinem Tisch, als wenn ihn das alles nichts anging. Aber es ging ihn auch nichts an, die anderen wollten ihn eh nicht dabei haben. Er hatte das Gefühl, dass sich der Neue nicht so ganz wohl zu fühlen schien, so bedrängt zu werden.

„Halt dich bloß von Matsumoto fern, das ist ein Freak. Der glaubt doch echt, dass er mit seiner Transenband irgendwann mal Erfolg hat…“, meinte jemand. Ha, da ging es doch schon wieder los! Es hätte ihn auch gewundert, wenn das keiner erwähnt hätte.

Doch mit dem, was dann passierte, hatte Ruki nicht gerechnet. Statt ihn zu ignorieren, ignorierte der Neue die anderen und drehte sich grinsend zu ihm um.

„Ist das wahr? Du bist in einer Band? Bevor wir umgezogen sind, hab ich auch in einer Band gespielt.“, sagte er.

Ruki schaute erstaunt auf: „Ja, das stimmt. Was spielst du denn für ein Instrument?“

„Schlagzeug.“, lächelte sein Gegenüber. „Und du? Nein, warte! Lass mich raten, du singst.“

„Oi, woher weißt du das?“, wollte der Brünette wissen.

„Hm, war so ein Gefühl.“, bekam er als Antwort.

Inzwischen hatten sich die anderen verzogen. Sie hatten keinerlei Interesse an diesem Gespräch und wenn der Neue meinte mit dem Freak reden zu müssen, dann sollte er es halt tun.

„Eigentlich wollte ich Gitarre spielen, aber Uruha und Aoi sind einfach besser. So hat sich das ergeben.“, führte Ruki aus.

„Und wie heißt du?“, erkundigte sich der Neue.

„Eigentlich Matsumoto Takanori, aber meine Freunde nennen mich Ruki. Kannst du auch gerne machen.“, antwortete der Sänger. Er hatte das Gefühl, dass sie auf einer Wellenlänge lagen, sonst hätte er ihm gar nicht vorgeschlagen, dass er ihn auch Ruki nennen konnte.

„Gut, aber dann tu mir bitte den Gefallen und nenn mich Kai, ja?“, grinste sein Gegenüber.

„Okay, Kai also. Hast du Lust in der Mittagspause mit meinen Freunden und mir zu essen? Ich würde sie dir gerne vorstellen.“, wollte der Brünette wissen.

„Darüber würde ich mich sehr freuen.“, lachte Kai.
 

Als Yune die Klasse betrat und seinen Platz neben Reita einnahm, beugte sich dieser zu dem Schlagzeuger hinüber. Er sah ihn ernst an. Am liebsten hätte er ihm ein reingehauen, aber der Bassist riss sich für Ruki zusammen.

„Können wir uns gleich in der Pause kurz unterhalten?“, wollte Reita wissen.

„Klar.“, antwortete Yune. Weiter konnten sie ihr Gespräch nicht führen, da ihr Lehrer die Klasse betrat.

Nach der Stunde suchten sie sich einen ruhigen Ort, wo keiner war. Reita hatte darauf bestanden, denn er wollte nicht das jeder mitbekam, was sie zu besprechen hatten, nicht wenn es um so ein vertrauliches Thema ging.

„Worum geht’s?“, wollte Yune lässig wissen.

„Um Ruki.“, antwortete Reita.

Spöttisch hob der Schlagzeuger eine Augenbraue: „Hat er sich gestern bei dir ausgeheult?“

„Dazu hatte er wohl auch allen Grund! Findest du es nicht unfair, ihm ein schlechtes Gewissen zu machen, wo du viel mehr Erfahrung als er hast? Du bist sein erster Freund, ich dachte, das ist dir bewusst.“, entgegnete der Blonde angesäuert. Er musste sich wirklich zusammen reißen, um nicht ausfallend zu werden.

„Unsere kleine Dramaqueen übertreibt es wenig. Ich dränge ihn nicht, das habe ich ihm vorhin noch mal gesagt. Es ist also geklärt. Gestern lief nicht viel und ich hatte auch nicht die Absicht es zu mehr kommen zu lassen.“, erklärte Yune ihm.

Der Bassist glaubte ihm nicht wirklich. So verstört wie Ruki gestern gewesen war, hatte er bestimmt nicht übertrieben. Außerdem waren sie so lange befreundet, dass er wusste, wann der Jüngere nicht ganz die Wahrheit sagte. „Das hoffe ich für dich. Lass dir eins gesagt sein, wenn du ihm wirklich weh tust, dann hast du ein gewaltiges Problem mit mir!“, stellte er dann klar.

„Du erträgst es nicht, dass ich ihm so nahe bin und du nicht, oder? Du bist eifersüchtig, sonst würdest du ihn nicht immer verteidigen.“, sagte der Schlagzeuger ohne wirklich auf die Drohung des anderen einzugehen.

„Pff, wir sind nur sehr gut befreundet und er ist mir sehr wichtig, aber da ist nicht mehr. Ich möchte nur nicht, dass Ruki verletzt wird.“, wehrte Reita ab. Das fehlte ihm jetzt noch, wenn Yune sein Geheimnis durchschaut hätte.

„Na, dann ist ja alles gut. Dann muss ich ja keine Angst um meinen Süßen haben.“, lachte der Schlagzeuger.

Ob es stimmte, dass alles gut war, da war sich der Bassist nicht sicher: „Tu mir nur bitte den Gefallen und verletzt Ruki nicht. Du bist ihm wirklich sehr wichtig.“ Leider fügte er in Gedanken hinzu. Er schämte sich für den Gedanken, doch ihm wäre es lieber gewesen, wenn Yune Ruki nicht so viel bedeutete.

„Hatte ich nicht vor. Ich genieße meine Zeit mit ihm, wobei ich nichts dagegen hätte endlich mit ihm zu schlafen, seinen Körper ganz intensiv spüren zu können und seine erregte Stimme hören zu können.“, grinste Yune. Er wusste genau, dass er Reita mit diesen Worten traf, egal ob dieser behauptete, dass er nicht mehr für den Sänger empfand, als Freundschaft. Und wenn er ehrlich war, dann machte es ihm gerade doch ein wenig Spaß, dem Bassist vor den Kopf zu stoßen.

„Viel Spaß dann, wobei ich glaube, dass du noch eine Weile darauf warten musst und wenn du nicht aufpasst, dann hast du ihn bis dahin verloren. Auch Ruki lässt nicht alles mit sich machen. Wenn er noch nicht bereit ist, dann bedeutet dass, das du ihm nicht alles geben kannst, was er braucht.“, damit drehte sich Reita um und ging. Das Gespräch war nicht so gelaufen, wie er sich das vorgestellt hatte. So lange Yune Ruki nichts von seinem Verdacht erzählte, sollte alles in Ordnung sein, nur für ihn selber nicht, denn er würde den Brünetten dadurch immer noch nicht bekommen. Ihm lief ein kalter Schauder über die Haut, als er sich vorstellte, wie der Schlagzeuger den Ruki auf eine intime Weise berührte. Scheiße, er musste langsam mit jemanden darüber reden und vor allem musste er einen Weg finden, sich abzulenken.
 

Mit Kai im Schlepptau kam Ruki zu ihrem üblichen Treffpunkt für die Mittagspause. Die anderen sahen, auch Yune, der schon bei ihnen saß, ihn überrascht an. Sie wussten, dass der Sänger mit seinen Mitschülern nicht allzu gut klar kam und eigentlich kannten sie seine Klassenkameraden auch höchstens vom Sehen.

„Hey, Ruki, wen hast du denn mitgebracht?“, wollte Uruha wissen.

„Das ist Kai. Er ist neu in meiner Klasse und spielt auch Schlagzeug.“, sprudelte es fröhlich aus dem Brünette heraus. Dann stellte er Kai die anderen vor.

„Setzt euch doch und beruhigt dich erstmal.“, grinste Reita. Er war froh, den Jüngeren so fröhlich und hibbelig zu sehen.

Ruki schnitt eine Grimasse, tat aber was der Bassist ihm vorgeschlagen hatte.

„Wir haben gute Neuigkeiten, Kleiner.“, sagte Aoi, nachdem er Kai eingehend gemustert hatte. Der schwarzhaarige fand, dass er wirklich süß aussah, vor allem, wenn er lächelte.

„Was denn? Hab ihr eine Möglichkeit gefunden, wie ich in allen Test 95 Punkte bekommen kann? Reita und Yune haben euch doch bestimmt schon davon erzählt.“, meinte der Brünette. Er hasste es eigentlich Kleiner genannt zu werden, aber es hatte keine Lust zu protestieren.

„Das leider nicht, aber wenn Reita dir hilft, dann schaffst du das schon. Du hast doch bisher immer alles geschafft, was du wolltest, oder? Jedenfalls sind meine Eltern am Wochenende nicht da und das heißt: Party!“, frohlockte der Gitarrist.

„Genau, wir haben lange nicht mehr richtig gefeiert.“, pflichtete Uruha ihm bei.

„Klingt gut!“, stimmte auch Ruki begeistert zu.

„Es würde mich freuen, wenn du auch kommst.“, wandte sich Aoi an Kai. Dieser wurde leicht rot: „Danke, ich komme gerne.“

Im folgenden Gespräch hatte Kai das Gefühl die anderen schon eine ganze Weile zu kennen. Sie waren auf einer Wellenlänge, sodass er nicht das Gefühl hatte, als wenn er neu in diese Gruppe kam. Am Ende hatten ihn die anderen zu ihrer Probe am Nachmittag eingeladen und er war wirklich gespannt, was sie für Musik machten.
 

Reita und Ruki kamen zusammen zur Probe. Sie waren die letzten, selbst ihr Schlagzeuger, der es sonst nicht ganz so mit Pünktlichkeit hatte, war schon da. Aoi und Uruha saßen mit Kai auf dem Sofa, das in der Ecke ihres Proberaumes stand und unterhielten sich angeregt.

„Ihr seid ungewöhnlich spät.“, begrüßte Aoi sie.

„Du weißt doch Projekt 95 Punkte.“, seufzte Ruki ergeben.

„Aber ich bin zuversichtlich, dass du das Projekt meisterst. Du musst nur mal die Gedanken in deinem hübschen Köpfchen zusammen halten.“, grinste der Bassist und wuschelte ihm freundschaftlich neckend durch die Haare. Kurze Zeit später war Yune bei ihnen und zog Ruki von dem Blonden weg. Er legte die Arme von hinten locker um den Jüngeren und küsste ihn zärtlich. Der Brünette lehnte sich gegen seinen Freund, obwohl er einen kleinen Stich im Herzen spürte, da Reita ziemlich verletzt aussah, als Yune ihn einfach so von ihm fortgerissen hatte. Außerdem mochte er es, wenn der Blonde ihm durch die Haare wuschelte, im Gegensatz zu allen anderen Leuten. Selbst wenn der Schlagzeuger ihm auf diese Weise durch die Haare wuschelte, störte es ihn. Was dachte er da eigentlich?!

„Sollen wir loslegen?“, wollte Uruha wissen. Er hatte bemerkt, dass eine gewisse Spannung zwischen dem Schlagzeuger und Bassisten in der Luft lag. Eigentlich war die Spannung zwischen den beiden schon seit einiger Zeit vorhanden. Er wollte auf jeden Fall verhindern, dass die Situation eskalierte.

„Ja, lass uns anfangen!“, stimmte Ruki zu und löste sich aus Yunes Umarmung, drückte ihm aber noch ein Kuss auf die Wange. Dann ging er zum Mikrophonständer und stöpselte alle Kabel, während Reita sich daran machte, seinen Bass anzuschließen.

Genau wie der Sänger war auch der Blonde froh, dass er sich einfach in der Musik verlieren konnte und seine Probleme einmal aussperren konnte. Trotzdem kam er nicht umhin festzustellen, dass sobald der Jüngere ein Mikrophon in der Hand hatte und begann zu singen, seine Persönlichkeit fast wie ausgewechselt war. Wenn Ruki Yune doch nur mal mit diesem Selbstbewusstsein sagen würde, wenn etwas nicht stimmte.
 

„Und was denkst du?“, wollte Aoi von Kai wissen, nachdem sie ihre Probe beendet hatten und er sich zu ihm auf das Sofa setzte.

„Ich bin beeindruckt. Ihr seid wirklich gut.“, erklärte der Dunkelhaarige.

Ruki grinste: „Hab ich dir doch gesagt!“ Yune saß neben ihm und hatte einen Arm um die Hüfte des Jüngeren gelegt.

Nur Reita und Uruha saßen noch nicht bei ihnen. Dem Gitarristen entging nicht, dass der Blonde stur versuchte nicht in Richtung Yune und Ruki zu gucken. Der Bassist seufzte, als er Uruhas Blick wahrnahm: „Hast du nachher kurz Zeit? Ich muss dringend mit jemandem reden.“

„Klar, für dich immer.“, antwortete der Gitarrist aufmunternd.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-11-03T16:44:48+00:00 03.11.2008 17:44
... bin ich die Einzige, die das hier liest???.... nja, deren Pech..

Jaaaa, Kai!!!*_*
Find ich cool, dass Ruki jetzt wen in seiner Klasse hat!!*_*
.. und ich mag Yune immer weniger>.>"
Ich stimme Reita zu! Warum hat Ruki nicht auch sonst so ein
Ego wie hinterm Mikro?????

Nja, jetzt bin ich mal gespannt wie's weitergeht... sonst ahne
ich ja oft den Verlauf einer ff, aber hier bin ich überfragt xDDD~~

<333


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