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Worldtraveler

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Reise 2: "Training"

Reise 2: „Training“
 

Der nächste Morgen begann für Yuki sehr früh. Sie konnte kein bisschen schlafen, dazu schwirrten ihr zu viele Gedanken im Kopf herum. Sie stand auf und schaute aus dem Fenster. In ihrer Welt hat sie sich nie sonderlich um ihre Umgebung geschert, doch der Sonnenaufgang hier in Albenmark hatte etwas Magisches an sich. So wie alles andere auch, das konnte Yuki deutlich spüren. Es ist, als würde die Luft ununterbrochen vibrieren. Sie schaute sich in ihrem Zimmer um. Sie schaute in den großen Schrank und in die kleine Kommode, doch beides war leer. Ihr Bett war groß genug für zwei und ihr fiel auf, dass es nirgends scharfe Kanten gab: alles war abgerundet. Yuki grinste, denn sie erinnerte sich daran, dass sie sich als kleines Kind immer an irgendwelchen Kanten gestossen hatte. In diesem Moment klopfte es an der Tür und ein Elf trat ein. „Königin Emerelle wünscht euch zu sehen.“ sagte er und verbeugte sich leicht. Der Elf begleitete Yuki zurück in den Thronsaal und diesmal merkte sie sich den Weg; gestern war sie zu aufgewühlt gewesen. Plötzlich erinnerte sie sich auch wieder daran, wie sie Ollowain im Arm gelegen hatte und lief an wie eine Tomate. Sie wusste, dass der sonst so gefasste Elf sich nicht so ohne weiteres zu so etwas verleiten lassen würde.
 

Yuki wurde durch das knarrende Geräusch der Torflügel aus ihren Gedanken gerissen. Der Elf bog ab, doch Yuki ging weiter geradeaus zu Emerelle und verneigte sich. Emerelle lächelte und bedeutete ihr, sich aufzurichten: „Guten Morgen, ich hoffe du hast dich wenigstens ein bisschen ausgeruht.“ „Ich habe es zumindest versucht.“ erwiderte Yuki und unterdrückte ein Gähnen. „Wie bereits gestern erwähnt hast du noch drei Monate Zeit, ehe du deinen Auftrag beginnen musst. In dieser Zeit wird dich Ollowain in der Schwertkunst unterrichten. Hast du spezielle Vorlieben bezüglich deiner Waffe?“ fragte Emerelle freundlich und lächelte. Yuki überlegte kurz, dann sagte sie: „Ein Doppelschwert wäre meine Lieblingswaffe.“ Emerelle nickte einem Elf leicht zu und sagte: „Du musst wissen, dass ich in der Lage bin, in die Zukunft zu sehen, deshalb wusste ich, was du antworten würdest. Doch sicher kann man sich ja nie sein.“ Emerelle nahm von dem Elf einen eingewickelten Gegenstand in Empfang und überreichte ihn Yuki: „Ich habe dieses Schwert bereits vor deiner Ankunft schmieden lassen. Es ist jetzt dein eigenes Schwert. Achte gut darauf.“ Yuki befreite das Schwert von den weissen Leinen, in denen es eingepackt war, und zog eine der Klingen aus der Scheide und betrachtete das Schwertheft. Es war in makelloser Perfektion geschaffen und der Schwung der Klinge erinnerte an einen Säbel. Der in der Mitte liegende Griff war schmaler als die Klingen und hatte einen weissen schimmernden Punkt, an dem starke Magie behaftet war. Während Yuki ihre Waffe begutachtete reichte ihr Emerelle einen Gürtel, an dem ein Trageriemen befestigt war, der ebenfalls diesen weissen Punkt besass. Yuki spürte, wie sich die Punkte einander anzogen und erkannte, dass sie wie Magneten wirkten, sodass sie das Schwert, ohne behindert zu werden, auf dem Rücken tragen konnte. Sie bedankte sich und Emerelle sagte: „Ich habe frische Sachen und Essen in dein Zimmer bringen lassen. In einer Stunde kommt Ollowain und dann beginnt dein erster Trainingstag!“ Yuki erwiderte freudestrahlend: „Ich danke euch nochmals, Königin Emerelle. Ich verspreche, ich werde euch nicht enttäuschen.“ Als Yuki gerade gehen wollte sagte Emerelle: „Warte! Diese Brille ist gänzlich überflüssig. Man muss deine schönen eisblauen Augen viel mehr zur Geltung bringen.“ Emerelle schoss einen kleinen Lichtblitz auf Yukis Gesicht ab und ihre Brille verschwand. Zudem wurde ihre Sehkraft wieder auf 120% gesteigert. Von diesem Geschenk gänzlich überwältigt ging Yuki zu Emerelle zurück. „Bitte verzeiht.“ sagte sie und drückte Emerelle herzlich. Bevor die Königin etwas sagen konnte, war Yuki bereits aus dem Thronsaal gesprintet.
 

In ihrem Zimmer angekommen nahm sich Yuki sofort dem kleinen Wäschestapel auf ihrem Bett an. Sie nahm zuerst das Hemd, welches von silbernen Fäden durchzogen war und obwohl es grobmaschig war, konnte man nichts hindurchsehen. ‚Das sieht aus, wie das Mithril-Hemd von Frodo aus Herr der Ringe…’ dachte Yuki und grinste. Sie zog ihre anderen Klamotten aus und warf sie auf’s Bett. Sie zog sich zuerst das Mithril-Hemd an und darüber das zweite, etwas weitere, Baumwollhemd. Die Hose war weder zu eng anliegend noch schlabberte sie an ihr herunter. Die absatzlosen Stiefel waren in einem matten Weiss gehalten, so wie alles andere auch. ‚Passt zu meinem Namen…’ dachte Yuki. Dann überlegte sie kurz und ihr fiel ein, dass Ollowain auch immer in weiss rumlief und bei diesen Gedanken musste sie grinsen. Sie lief zu dem kleinen Tisch und entdeckte das von Emerelle erwähnte Essen. Obwohl sie nicht wirklich Ahnung hatte was es war, aß sie alles auf. Wenn sie es nach menschlichen Maßstäben beurteilen würde, wäre es Weissbrot mit Marmelade aber sie konnte den Geschmack keiner menschlichen Sorte zuordnen. Als sie fertig war klopfte es an der Tür. Yuki öffnete und Ollowain trat ein. Er betrachtete Yuki von oben bis unten und sagte: „Weiss steht dir! Und ohne Brille sehen deine Augen noch besser aus.“ Yuki grinste nur und bedankte sich. Sie selber wusste auch nicht, warum ihre Augen so ein unnatürlich helles blau hatten. Eine Zeit lang hatte sie geglaubt, sie hätte auch zu viel Mako abgekriegt, so wie die SOLDAT-Leute in Final Fantasy VII. Aber das hatte sie schnell wieder verworfen. „Wollen wir los?“ holte Ollowain sie aus ihren Gedanken zurück. „Wir werden an einem abgelegenen Ort trainieren, damit du auch lernst, deine dämonischen Fähigkeiten zu nutzen.“ fuhr er fort. Yuki nickte ernst und legte ihren Waffengürtel an, dann schwang sie ihre erste eigene Waffe auf den Rücken und durch die Magie wurde ihr Doppelschwert tatsächlich festgehalten. Sie hüpfte ein paar Mal auf der Stelle, um zu sehen ob es verrutschte doch es blieb alles an seinem Platz. Dann sah sie in das verdutzte Gesicht Ollowains und sagte: „Tschuldigung… das wollte ich nur getestet haben aber jetzt bin ich fertig und wir können gehen.“
 

Yuki folgte Ollowain aus dem Palast hinaus über die Shalyn Falah auf die große Ebene. Auch wenn Ollowain ihr immer versichert hat, dass es fast absolut sicher sei, hat sie darauf bestanden zu krabbeln. Ollowain hatte den ganzen Weg über die Brücke also etwas zum Grinsen. Sie liefen eine ganze Weile über die Ebene und Yuki dachte daran, wie ihr Leben vorher war und was in den letzten Stunden alles passiert war. Sie dachte an ihre Welt der Menschen, an ihre Eltern, die sie aufgezogen hatten und an ihre leiblichen dämonischen Eltern, die sie noch nie gesehen aber immer gespürt hatte. All diese Gedanken schmerzten sie, doch sie wusste, dass alle Welten verloren wären, würde sie aufgeben oder versagen. Sie liefen in ein Waldstück auf eine große Lichtung. Ollowain drehte sich zu Yuki um und sagte: „Hier trainiere ich immer. Wir sind hier ungestört und du kannst dich hier frei entfalten.“ Yuki nickte und dann zog Ollowain sein Schwert: „Bevor ich dich etwas lehre muss ich wissen, wo du stehst. Greif mich an, so wie du es aus dem Bauch heraus tun würdest!“ Yuki wollte protestieren, doch der ernste Blick Ollowains ernüchterte sie. Sie zog ihre beiden Klingen aus der Scheide und stellte sich in eine Kampfposition, die sie vom Karate her kannte. Ollowain hingegen blieb ganz normal stehen. Fast. Yuki konnte seine Anspannung regelrecht spüren und seine Augen verrieten, dass er vollkommen konzentriert war. Schließlich wusste er nicht, was ihn erwartet. Nun, Yuki eigentlich auch nicht. Sie machte einen kleinen Schritt nach vorne und Ollowain spannte sich. Dann rannte Yuki mit erhobenen Doppelschwert auf Ollowain zu und setzte zu einem Hieb auf seinem Kopf an, doch er wich mit einer geschmeidigen Drehung zur Seite aus. Yuki lenkte den Schlag in seine Richtung und zielte auf seine Hüfte, doch Ollowain parierte mühelos mit dem Schwert. Yuki schlug weiter auf Ollowain ein, doch nicht ein Treffer saß. Entweder wich er aus oder parierte. Schon nach kurzer Zeit war Yuki völlig außer Atem. Ollowain registrierte das und sagte: „Genug! Das reicht, setz dich hin.“ Sie setzte sich auf die Wiese und keuchte: „Und?“ Ollowain setzte sich ebenfalls und antwortete: „Deine Schwerthiebe kamen unkontrolliert und fast völlig planlos. Außerdem verschwendest du zuviel Kraft bei einem Schlag, deshalb bist du jetzt auch so fertig.“ Yuki nickte, denn das war ihr selbst nicht entgangen. Ollowain fuhr fort: „Ich werde die folgenden drei Monate wie folgt aufteilen: Im ersten Monat wirst du lernen deine Kraft zu kontrollieren und gezielt einzusetzen und damit meine ich deine physischen und deine dämonischen Kräfte. In dieser Zeit wirst du dein Schwert selten benötigen. Im zweiten bringe ich dir dann die Grundlagen des Schwertkampfes bei und deine Trainingspartner werden in dieser Zeit hauptsächlich Bäume sein. Im dritten Monat verfeinern wir dann deine Schwertkunst indem du gegen mich kämpfst.“ Yuki nickte wieder, dann stand Ollowain auf und sagte: „Ich werde in den Palast gehen und uns etwas zu essen holen. In der Zwischenzeit möchte ich, dass du dich konzentrierst und in dich gehst. Suche in deinem Inneren den Ursprung deiner Kräfte.“ Yuki protestierte: „Aber wie? Wie soll ich merken, dass ich meine Kraftquelle gefunden habe?“ Ollowain grinste und hielt den Daumen hoch: „Das wirst du spüren, glaub mir!“ Mit diesen Worten wandte er sich ab und liess Yuki allein. Yuki blickte dem Elf hinterher, bis er im Dickicht verschwand. Sie schloss die Augen und versuchte an nichts zu denken. Plötzlich hörte sie Blattrascheln. Sie öffnete ihre Augen und sah Jusatsu, der langsam aus den Bäumen hervorkam. Er blickte Yuki an und sagte: „Yuki, ich…“ Doch Yuki hob die Hand und unterbrach ihn: „Fass dich kurz! Was willst du?“ Sie schaute Jusatsu an, während sie sprach doch ihrem Blick fehlte jegliches Gefühl. Jusatsu begann noch einmal: „Yuki, es tut mir leid, was ich gestern zu dir gesagt habe. Es hat mich nur…“ „Es hat dich nur so überrascht?? Glaubst du es war einfach für mich, es dir nicht zu sagen??“ Jusatsu blickte betreten zu Boden. Yuki schlug auf die Wiese und sagte: „Es war toll von dir mir gleich zu sagen, was du davon hältst! Fand ich echt super gestern! Weißt du was? Ich will dich nicht mehr sehen! Los geh nach Hause oder das Monster hier frisst dich auf!“ Jusatsu sah sie fast flehend an: „Aber…“ „Ach du weißt nicht wie? Tja, ist mir doch egal. Mach das du verschwindest!“ Jusatsu drehte sich langsam um und sagte: „Aber wir bleiben Freunde, oder?“ Yuki spie auf den Boden, dann verliess Jusatsu resigniert die Lichtung. Sie setzte sich wieder hin und wollte mit Gewalt alle Emotionen verbannen und sich vollends auf sich selbst konzentrieren.
 

Währenddessen in Burg Elfenlicht:

Emerelle unterhielt sich mit ihrem Boten Farodin, bis eine Wache berichtete, dass Ollowain nun angekommen sei. Emerelle sprach zu der Wache: „Danke, lass ihn eintreten. Farodin, du weißt, was du zu tun hast. Ich verlasse mich auf dich!“ Farodin verneigte sich und verschwand. In diesem Moment trat Ollowain vor Emerelle und verneigte sich ebenfalls. Sie lächelte ihn an und fragte: „Ollowain, sag mir: Ist sie uns von Nutzen?“ Ollowain machte ein ernstes Gesicht: „Das ist sie. Yuki hat noch keine Ahnung von den Kräften, die in ihr schlummern, doch selbst ich habe sie gespürt. Ihre Schwertkunst ist zwar noch miserabel, doch ich schätze, sie wird schnell lernen.“ Emerelle blickte traurig auf den Boden und sagte: „Sie ist so ein gütiges Wesen, kaum zu glauben, dass sie von Dämonen abstammt. Ich hege das starke Bedürfnis sie zu beschützen und doch muss ich sie ärgster Gefahr aussetzen…“ Ollowain nickte nachdenklich und fragte: „Ihr erster Pfad bringt sie in die Stadt Midgar nicht wahr?“ Emerelle nickte und antwortete: „Diese Stadt ist gefährlich. Sie wird ständig angegriffen und die Ygireks bereiten sich im Hintergrund auf einen vernichtenden Schlag vor.“ Ollowain erwiderte darauf: „Der große Vorteil besteht doch darin, dass Yuki diese Welt kennt. Wird sie dort Unterstützung finden?“ Emerelles Miene verfinsterte sich weiter: „Sie mag diese Welt und ihre Bewohner kennen, da hast du recht. Sie wird auch jemanden finden, der sie begleitet, doch seine Entscheidung wird erst durch überragende Überzeugungskraft Yukis hervorgerufen.“ Ollowain nickte nachdenklich und verabschiedete sich von seiner Königin. Er lief in die Küche und nahm einen großen Korb frisch zubereitetes Essen mit, dann machte er sich auf den Weg zurück zu Yuki.
 

In der Zwischenzeit auf der Lichtung:

„Ach, Man!!“ schrie Yuki und schlug auf den Boden. Seit gefühlten zwei Stunden versuchte sie schon ihre innere Kraft zu finden, doch keine Spur. Sie ließ sich auf den Rücken fallen und betrachtete die Wolken. Dabei dachte sie wieder an ihr zu Hause. Sie fragte sich, ob ihre Freunde, ihre Schulfreunde und ihre Eltern überhaupt schon mitbekommen haben, dass sie fehlte. Es gab viele Zeitperioden, da fühlte Yuki sich allein und ignoriert, deshalb würde sie es nicht wundern, wenn ihre Freunde sagen „Du warst weg?“ wenn sie jemals wieder kommen sollte. Sie richtete sich auf und wischte sich eine einzelne Träne vom Gesicht, dann legte sie ihre Fingerkuppen aneinander, das erhöht ihre Konzentration, zumindest in der Schule hat es manchmal geholfen. Sie ließ alle ihre Gedanken weggleiten, sodass ihr Geist völlig leer war. Inmitten dieser endlosen Schwärze entdeckte sie plötzlich eine rote Flamme. Sie griff danach und fand sich plötzlich in einem blutroten endlosen Raum wieder. Yuki schaute sich um, doch sie erkannte nichts. Vor ihr tauchte auf einmal ein Mann auf. Er besaß einen dunklen Teint und auf seinem Gesicht waren zwei rote Dreiecke zu sehen. Sein langer schwarzer Umhang umspielte seine hochgewachsene schlanke Gestalt. Yuki verspürte keine Angst vor dem Mann, obwohl er etwas Arrogantes, ja sogar Feindseliges ausstrahlte. Er sagte: „Du bist also bereit, dein Erbe anzunehmen.“ Yuki, die im Begriff war, zu erkennen das ihr richtiger Vater vor ihr stand, nickte fest. Der Dämon machte eine weit ausholende Bewegung und seine Hand fing an, schwarz zu schimmern. Mit dieser schimmernden Hand lief er langsam auf Yuki zu und legte sie ihr auf den Brustkorb. Yuki verspürte auf einmal einen ungeheuren Druck, sodass ihr die Luft wegblieb. Yukis Vater grinste und warf noch zwei rote Funken auf Yukis Gesicht dann wurde alles um sie herum schwarz.
 

Als Yuki wieder erwachte blickte sie in das lächelnde Gesicht Ollowains. Sie richtete sich auf und stöhnte: „Das tat weh…“ Ollowain stand auf und sagte: „Da du nun das Zeichen eines Dämons in deinem Gesicht hast und dann dazu noch so ein besonderes, schätze ich mal, dass deine Eltern sehr wichtig sind und deine Kraftquelle dementsprechend groß sein muss.“ Yuki hatte keine Lust, darüber nachzudenken, was er damit meinte. Sie blickte nur auf den Boden und flüsterte: „Ich habe zum ersten Mal meinen richtigen Vater gesehen…“ Ollowain erhob sich und fragte: „Wie fühlst du dich?“ Yuki wartete, ehe sie etwas sagte: „Ein klein wenig anders…“ Sie stand auf und drehte sich zu einem etwas größeren Stein. Sie richtete ihre Handfläche auf ihn und ihre Dreiecke im Gesicht und auch ihre Hand begannen leicht rot zu schimmern. Dann formte sie eine Kugel aus dunkler Materie und schleuderte sie auf den Stein. Mit einem lauten Knall wurde er restlos pulverisiert. Yuki betrachtete ihre Handfläche und ballte eine Faust, dann drehte sie sich zu Ollowain um und grinste: „Das ist meine Kraft. Beeindruckend, nicht wahr?“ Doch Ollowain kniete auf dem Boden und hielt sich den Kopf. Ausserdem schwitzte er plötzlich stark, was für einen Elfen überaus ungewöhnlich war. „Was ist mit euch? Tut euch was weh?“ fragte Yuki besorgt und kniete sich zu Ollowain nieder, um ihm zu helfen, doch dieser winkte ab. „Mir geht es gut, wirklich. Es ist nur…“ Yuki stand auf und legte ihre Hand auf ihre Brust: „Es ist meine dämonische Energie, nicht wahr?“ fragte sie mit ernstem Gesichtsausdruck. Ollowain seufzte, richtete sich langsam wieder auf und sagte: „Selbst die Nachschwingungen in der Luft schaden uns Elfen.“ „Dann werde ich sie, solange ich hier bin nicht benutzen!“ erwiderte Yuki fest, doch Ollowain schüttelte den Kopf: „Du musst aber lernen, sie zu kontrollieren.“ Yukis Miene verfinsterte sich und sie schaute lange nur auf den Boden und Ollowain dachte schon, sie würde weinen, doch dann schaute Yuki ihn fest an: „Ich will euch Elfen nicht schaden, deswegen benutze ich sie nicht. Es tut mir leid Ollowain, doch in diesem Punkt ist es mir egal, was ihr sagt. Ich werde in anderen Welten lernen sie zu kontrollieren.“ Ollowain seufzte und sagte schließlich: „Dann fangen wir schon jetzt mit den Grundlagen des Schwertkampfes an.“ Er holte ein Doppelschwert, ähnlich wie Yukis, und befreite es von seiner Leinenumhüllung. Yuki zog eine Augenbraue hoch und fragte: „Aber nutzt ihr nicht normalerweise ein Einhänderschwert? Könnt ihr denn damit umgehen?“ Ollowain grinste sie an: „Den Titel eines Schwertmeisters bekommt man nicht nur durch Stärke. Ein Schwertkämpfer muss mit allen Arten von Schwertern gleichermaßen gut umgehen können. Erst dann darf er sich überhaupt Schwertmeister nennen.“ Yuki staunte nicht schlecht und holte schließlich auch ihre Waffe hervor.
 

Ollowain stellte sich in einigem Abstand vor Yuki auf und sagte: „Bei einem Doppelschwert ist es das Wichtigste, dass du niemals vergisst, das es zwei Klingen besitzt. Auch das war vorhin bei dir aufgefallen. Ich werde die Bewegungen vormachen. Du wiederholst sie und ich werde sie korrigieren. Wenn du den Bewegungsablauf richtig hast, werden wir ihn gemeinsam ausführen, damit dein Timing stimmt.“ Yuki nickte und stellte sich in Kampfposition, doch da schüttelte Ollowain bereits den Kopf und sagte: „Halte das Schwert nicht so verkrampft vor dich. Bei einem normalen Schwert mag das gut sein, doch bei einem Doppelschwert ist es besser, wenn du es unten hältst, denn jeder erste Schlag, den du ausführst, kommt von unten!“ Ollowain zeigte auch die Kampfstellung, während er sie erläuterte. Yuki stellte sich genauso hin und Ollowain korrigierte ein wenig ihre Beinstellung, damit sie sicherer stand. Schließlich zeigte er ihr die erste Bewegung und Yuki ahmte sie nach. Ollowain erkannte, dass in Yuki tatsächlich eine Schwertkämpferin schlummerte, denn an sich war sie gut, es mangelte ihr nur an Feinheiten, wie beispielsweise ihre Beinstellung. Die musste er fast immer verbessern.
 

Das Training verlief ohne große Vorkommnisse. Yuki maulte nur manchmal ein wenig rum, denn Ollowain nahm sie hart ran, doch beide wussten, dass es was brachte. Deshalb gingen für Yuki die zwei Monate auch schnell rum. Die Bewegungen waren anfangs noch leicht, wurden mit der Zeit aber immer komplexer, sodass sie sich schnell zu einem Schwerttanz verbanden. Yuki nahm jeden Tag mindestens einen neuen blauen Fleck mit in ihr Zimmer aber sie freute sich. Zu Hause wollte sie immer Schwertkampf trainieren, doch es scheiterte immer am Geld, deshalb musste sie auch nach zwei Jahren mit dem Karatetraining aufhören. Aber hier hat sie endlich die Möglichkeit zu trainieren; sie durfte sich endlich Schwertkämpferin nennen. Was sie jedoch wundert ist das Weiss ihrer Klamotten. Als sie sie vor zwei Monaten bekommen hat, waren sie genauso weiss wie jetzt immer noch. ‚Muss wohl an einem Zauber liegen…’ dachte sie sich, denn Ollowains Klamotten waren ja auch immer weiss. Sie betrachtete ihr Schwert, überlegte kurz und sagte dann: „Ich nenne dich Rajinga. Du bist schließlich ein ganz besonderes Schwert und jedes besondere Schwert hat einen Namen.“ Nachdem Yuki ihren Vater getroffen hatte, fielen ihr immer mal bruchstückweise irgendwelche dämonischen Worte ein. Rajinga war ein solches Wort und bedeutete soviel wie „Schmerz“. Denn Yuki hat geschworen ihre, diese und alle anderen Welten vor den Ygireks zu beschützen. Wenn die Ygireks den Welten also etwas antun wird sie sie dafür leiden lassen! Sie legte sich schlafen und freute sich auf den bevorstehenden Monat, denn da konnte sie ihre Fortschritte endlich gegen Ollowain testen.
 

Der Tag begann wie immer sehr früh und obwohl Yuki in der normalen Welt gerne lange geschlafen hatte, machte es ihr hier nichts aus so früh aufzustehen. Sie machte sich trainingsfertig, begrüßte im Palast den ein oder anderen Elf und holte sich was zu essen, dann machte sie sich los zur Lichtung. Mittlerweile läuft Yuki sogar normal über die Shalyn Falah. Auf der großen Ebene erkannte sie in der Ferne jemanden in Weiss. Sie grinste breit und rannte auf Ollowain zu. Sie wollte ihm von hinten auf die Schultern schlagen, doch er wich mit einer eleganten Bewegung aus. „Guten Morgen, Yuki.“ grinste er und Yuki grinste zurück. Beide haben mit der Zeit schnell ein vertrautes Verhältnis entwickelt und Yuki wusste, dass sie immer zu ihm kommen konnte, wenn sie Probleme hatte. Schließlich erreichten sie die Lichtung und Ollowain reckte sich, dann sagte er: „Wollen wir anfangen?“ Yuki grinste breit und nickte. Beide zogen ihre Schwerter und Ollowain winkte sie heran: „Komm! Zeig mir, was du gelernt hast!“ „Aber gerne doch!“ Yuki kam auf Ollowain zugerannt und so begann der Trainingskampf. Beide waren so schnell, dass man sie kaum noch erkennen konnte. Man hörte nur noch das Geräusch von aneinanderprallendem Stahl, wenn sich ihre Klingen kreuzten. Yuki und Ollowain kämpften nun jeden Tag gegeneinander und mit jedes Mal wurde Yuki sicherer und besser. Schließlich war auch der letzte Trainingstag zu Ende. Ollowain begleitete Yuki noch bis zu ihrer Zimmertür, dann sagte er: „Ruh dich aus. Ich werde mit Königin Emerelle reden und schicke dir dann jemanden vorbei, der dich abholt.“ Yuki bedankte sich und fragte unsicher: „Ollowain… meint ihr… ich habe Talent?“ Ollowain lächelte und wuschelte ihr durch ihre blonden glatten Haare: „Ich habe noch nie einen so talentierten Schüler gehabt wie dich!“ Yuki strahlte und Ollowain ging in den Thronsaal. Sie schloss die Tür hinter sich und legte Rajinga auf den Tisch, dann legte sie sich selber hin und döste ein wenig. Einige Stunden später klopfte es an der Tür. Yuki öffnete und ein Elf stand vor ihr. Er verneigte sich kurz: „Königin Emerelle wünscht euch zu sehen. Ihr sollt euch reisefertig machen.“ Mit diesen Worten verschwand der Elf wieder und Yuki nahm ihr Schwert, schnallte es sich auf den Rücken, zog sich ihre Stiefel an und machte sich auf den Weg zu Emerelle.

Die Reise konnte also beginnen!
 

Ende Reise 2: „Training“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-12-23T13:48:09+00:00 23.12.2008 14:48
So, mein Zug^^
ich finde es schon mal besser geschrieben als den prolog, auch wenn die 3 Monate wirklich sehr stark zusammengefasst wurden, aber man kann ja schlieslich nicht jeden tag schreiben^^
ansonsten... joa, die gefühlsschwankungen von yuki waren ganz gut, allerdings fand ich die szene nachdem sie die kräfte bekam etwas seltsam. erst war sie ziemlich erschöpft, dann zaubert sie rum und dann dieses frische erfolgreiche grinsen. ansonsten: dicken respekt^^
Von:  Lady_Sylvanas
2008-10-12T13:12:30+00:00 12.10.2008 15:12
also wieder das wichtigste zuerst . . .erste^^
zur ff. du solltest mal die rechtschreibung überprüfen meine^^ mehr fällt mir nch ein. . ach ja ich bin imba^^


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