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Bester Freund

Tai & Sora, T.K. & Kari
von

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Was muss, das muss…

In ihm wollte nichts mehr leben. Dieses Leben war es nicht mehr wert. Alle hassten ihn… auch wenn er seine ehemals beste Freundschaft zu Tai wiederhergestellt hatte, würde es nichts mehr dran ändern, dass die anderen ihn weiterhin hassen würden. Allen voran T.K. und Sora… aber besonders Ersterer hatte ihm ins Herz zurückgestochen. T.K. wollte ihn nicht mehr als Bruder wahrnehmen. Er hatte mit ihm endgültig abgerechnet. Wie sollte er das denn noch in seinem Leben unterbringen? Das war doch nicht auszuhalten!

Und deshalb wäre es jetzt besser, dass er alles Hoffnungslose ein jähes Ende bereiten würde…
 

Yamato erwachte. Er war noch nicht ganz bei Bewusstsein… ob er noch überhaupt zu Bewusstsein kommen würde, weiß er selbst im Inneren nicht. Aber spüren könnte er etwas. Eine warme Decke hatte man auf ihn gelegt. Und er lag auf irgendetwas… Flüssigem? Er versuchte, das angeblich Flüssige zu identifizieren und fasste den Boden an, worauf er lag…

Es fühlte aber Stoff…

Es war ein Wasserbett, worauf er lag. Das Wasser, das bei jedem seiner Bewegungen leicht schwappte, löste ein Gefühl von Leichtigkeit bei der im Bett liegenden Person aus.

Ja… so würde man sich doch fühlen, wenn man tot war, oder? Aber er war definitiv nicht tot. Sein Bewusstsein kam langsam zurück… doch er erinnerte sich nur dunkel daran, was passiert ist.

Er blickte um sich. Um das Wasserbett waren Vorhänge gespannt… wo zum Teufel war er?? Sowas kannte er doch nur aus Schlössern oder Märchen. Sollte er sich doch im Paradies befinden?
 

Ein leises Knirschen ließ ihn aufmerksam werden. Hinter dem Vorhang konnte man erkennen, wie die Zimmertür geöffnet wurde. Und herein kam…

„Mimi…?“, flüsterte Yamato fast unhörbar.

Mimi blickte ihn erstaunt an: „Matt, du bist ja schon aufgewacht… geht’s dir gut?“

Yamato wusste selber nicht, wie er darauf antworten sollte… anscheinend hatte er doch nichts das Zeitliche gesegnet. Aber er konnte sich das selber nicht erklären…

„Wo bin ich?“, stellte er die erste Frage, die ihm durch den Kopf schoss.

„Du bist bei mir zu Hause… ich hab‘ dich hierhergebracht, nachdem du bewusstlos geworden bist…“

Er richtete sich langsam auf und schüttelte den Kopf, um seinen leichten Schwindelanfall zu beseitigen. „Ich weiß nicht…“

Der Vorhang wurde zur Seite geschoben und Mimi kam mit ernstem Gesicht an ihn heran: „Du hast mir echt einen großen Schreck eingejagt… was wolltest du da überhaupt auf der Brücke tun?“

Brücke! Genau, die Brücke! Dort wollte er doch seinem Leiden ein Ende bereiten! Er wollte seine gerechte Strafe dort erhalten! Er war doch auch gerade dabei gewesen, in den Sumida zu springen…

Aber wieso zum Teufel ist er statt im Wasser nur auf einem Wasserbett gelandet??

„Du wolltest… du wolltest dich doch nicht wirklich… um… bringen… oder?“, stammelte Mimi hervor. Yamato schaute zu ihr rüber; doch, das wollte er… aber er konnte es nicht vor ihr sagen, da sie auf einmal ihr verängstigtes Gesicht bemerkte. „Was war… passiert?“

Ein leises Seufzen erfüllte den Raum. Mimi begann stammelnd zu erzählen: „Ich hatte dich auf meinem Heimweg auf der… Brücke entdeckt und gesehen, was du gerade… zu tun vorhattest. Und als ich dich von dem Brückengeländer runtergerissen hatte, wolltest du dich tausendmal von mir losreißen… und als ich dich nicht länger aufhalten konnte, da…“ Sie konnte nicht mehr weiterreden. Die schrecklichen Bilder gingen ihr beim Erzählen durch den Kopf… er hatte sich von der Brücke gestürzt. Aber er war nicht im Wasser gelandet… sondern unverständlicherweise auf etwas Weichem.

Mimi holte tief Luft; der Zufall hatte ihn gerettet. Hätte sie ihn nicht eine Weile zurückhalten können, wäre er jetzt von ihnen gegangen…

„Du bist auf einem Boot gelandet… der glücklicherweise eine Ladung Matratzen transportierte.“ Sie fing an zu weinen…
 

Yamato nahm die Geschichte stumm auf. So war das also gewesen. Reiner Zufall… man könnte meinen, der Zufall wollte nicht, dass Yamato von der Welt geht. Aber er glaubte schon lange nicht mehr an Zufälle…

Eher wollte das Schicksal nicht, dass er stirbt. Das Schicksal wollte, dass er sich den Tatsachen stellte. Durch den Tod alles hinter sich zu bringen war feige und unverantwortlich. Das war nun die Erkenntnis, der er jetzt machte.

Er blickte auf… und bemerkte erst jetzt, dass Mimi weinte. Plötzlich schlug ein Teil von ihm Alarm; er wollte nicht, dass sie weinte. Sie weinte wegen ihm, das war klar. Er hatte ihr durch seine Tat einen Riesenschreck eingejagt. Er fand es bedauerlich, dass sie so bitterlich weinte und wollte sie am Besten jetzt in die Arme nehmen und sich entschuldigen…

Aber Yamato konnte das eine nicht tun. Sie würde es eventuell falsch interpretieren und vielleicht denken, dass er von Mimi etwas wollen würde. Ob er wirklich etwas für die durchaus hübsche 17-Jährige empfand, war die eine Sache, aber in seiner Situation wäre es wirklich falsch, noch eine Beziehung einzugehen. Seine zukünftigen Raumfahrtmissionen würden später die meiste Zeit beanspruchen… genauso wie früher es die Musik getan hatte.

Und er wollte Mimi nicht das antun, was er Sora damals angetan hatte…

Und so blieb ihm nur das andere übrig…
 

„Tut… tut mir Leid, Mimi…“, würgte er hervor, „Ich wollte dich… nicht erschrecken…“ Mimi schaute zu ihm mit ihrem verweinten Gesicht. Sie schüttelte den Kopf: „Wieso hast du das getan? Was ist denn los gewesen? Bitte erzähl es mir…“

Schweigend betrachtete Yamato ihr Trauerspiel. Schließlich entschied sich Yamato auch, ihr die ganze Geschichte zu erzählen. Ohne zu viel zu erzählen, schilderte er ihr schließlich alle Ereignisse, die sich vor ihm seit Erhalten des Schreibens von der Raumfahrtbehörde abgespielt haben…
 

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Kari saß alleine in ihrem Zimmer. Sie hatte sich auf das Bett hingelegt, um in Ruhe über alles Vergangene nachzudenken. Da Sora ihr die Last, die sie seit Monaten mit sich trug, fast vollständig abgenommen hatte, konnte sie auch um einiges leichter mit dieser Geschichte umgehen. Sie war enorm froh darüber, dass Sora ihr diese Schandtat vergab und ihr auch noch helfen würde, wann immer sie von ihr Hilfe brauchte. Immer mehr fühlte sie, dass Sora so etwas wie eine große Schwester für sie geworden ist.

Irgendwie aber verwunderte sie das nicht weiter…

Warum?
 

Eine Sorge blieb Kari immer noch: Was würde T.K. sagen, wenn sie ihn das nächste Mal treffen würde? Sie wagte es sich nicht, im Kopfe vorzustellen, dass er mit ihr Schluss machen würde… das war eine schreckliche Vorstellung. Nein, das konnte er einfach nicht tun. Sie liebte doch nur ihn! Niemanden anderen!

Sie musste das auch mit ihm abklären… und jetzt fand sie auch den Mut dazu. Mit Tai und Sora als Rückendeckung fühlte sie sich schon um einiges fähiger, alles Schlimme einem Ende zu bereiten. Ja, sie musste es tun… und sie durfte nicht länger warten…
 

Sie wollte gerade sich aufrichten und vom Bett hüpfen, als die Türklingel den typischen Schrillton von sich gab. Man hörte, wie Tai seine Zimmertür aufriss und zur Tür hin sprintete. Nach einer Weile hörte man ihn schreien: „Kari! Besuch für dich!“ „Besuch?“, dachte sie sich. Sie erwartete doch niemanden. Als sie sich aufgerichtet hatte, ging ihre Zimmertür von alleine auf. Hinter ihr stand niemand anderes als…
 

„Hallo Schatz! Ich… wollte sehen, wie’s dir geht…“

Schüchtern kam T.K. in ihr Zimmer rein. Hinter ihm sah Kari ihren großen Bruder noch, wie er ihr einen Zwinker gab und sich wieder in sein Zimmer zurückzog. Kari schluckte… wie sollte sie sich ihm jetzt gegenüber verhalten? Wusste er schon von allem Bescheid, oder war T.K. immer noch im Unwissen darüber, was in der Vergangenheit passiert war? Laut der Schilderung ihrer Mutter müsste er aber zumindest wissen, dass sie schwanger gewesen war… aber was war mit dem Rest?

„Oh Mann, leichter gedacht als getan…“, dachte sie sich, sprang vom Bett und ging auf ihn zu. Angekommen auf seiner Höhe, umarmte sie ihn erstmal und atmete tief durch. Sie hatte ihn wirklich vermisst… seine Nähe fühlte sich so warm an. Nie mehr, absolut nie mehr würde sie ihre Beziehung wieder auf’s Spiel setzen, wie sie es früher vielleicht einmal getan hatte…

„T.K…“, stotterte Kari, „Ich hab… ich hab…“ T.K. wurde stutzig: „Was ist denn? Was hast du?“ „Ich… ich muss… ich muss etwas mit dir bereden…“ T.K. schaute sie erst verwundert an, lächelte aber dann… zu ihrem Erstaunen.

„Ich weiß schon Bescheid… du musst es mir nicht sagen…“

Karis Gesichtsausdruck verriet, dass sie seine Aussage noch erstaunter auffing als vorher. Sie war platt… woher wusste er denn… von wem??

„Woher… woher?“, fragte sie nur.

„Von deiner Mutter… und von… Matt!“ Diesen Namen sprach er mit einem Ton aus, den Kari dem Hass zuordnen würde.

„Von… Matt? Hast du…“

„Ich hab ihn in seiner Wohnung gestellt! Und er hatte es zugegeben! Er hat’s endgültig mit mir verscherzt!“ T.K. konnte seine Wut nicht unterdrücken. Kari spürte, dass er sie immer fester umarmte.

„Was heißt das?“

„Das heißt, dass er für mich gestorben ist! Ich will nichts mehr mit ihm zu tun haben! Er soll nie wieder einem von uns Schaden zufügen! Das ist unverzeihlich!“

Woher… woher kam nur seine Wut? Die letzten Worte kannte Kari von ihrem Freund schon irgendwoher. Aus der Digiwelt! Dort hatte er diese Worte auch benutzt… mit einem genauso großen Maß an Wut und Hass, die sie jetzt gerade vor ihm erlebte.

Das war kein gutes Zeichen… wenn T.K. so drauf war, neigte er immer zu unüberlegten Taten, die manchmal sogar noch schlimmer ausfallen, als wenn Tai manchmal so tickte.
 

Doch sie konnte nichts dagegen tun. Oder besser gesagt: Sie wollte auch nichts dagegen tun. Denn diesmal stimmte es, was er gesagt hatte: Yamato hatte eindeutig Sora und ihr wehgetan. Ob er es mit böser Absicht getan hatte, wusste sie nicht. Aber die Menge an Leiden, mit der er beide Mädchen alleine gelassen hatte, war ungeheuer groß gewesen…

So beschloss sie, nicht gegen ihren Freund zu sprechen; sie war ohnehin überglücklich, dass T.K. ihr keine Schuld gab und somit auch nicht mit ihr Schluss machen wollte. Und ihrer Beziehung zuliebe wollte sie das Thema Yamato auch nicht länger antasten…
 

„T.K bitte, nicht so fest… du erdrückst mich fast…“

T.K. erschrak. Er bemerkte, wie sich seine Wut darauf übertragen hatte, dass er seine Freundin immer fester in seinen Armen einschloss. Schnell löste er die Umarmung und Kari stand nun locker wieder vor ihm.

„Danke Schatz… ich glaube, ich muss… muss mich bei dir entschuldigen…“ Kari schaute etwas schüchtern zur Seite. Ihre Backen wurden sichtbar rot; T.K. musste schmunzeln bei dem Anblick.

„Kari, du bist nicht Schuld, du musst dich nicht entschuldigen! Ich glaube eher… ich muss mich bei dir entschuldigen…“, meinte er in einem versöhnlichen Ton.

Kari blickte fragend auf: „Wieso du…“

Wieder ging T.K. auf sie zu und umarmte sie wohlig. „Ich hätte mich früher einfach mehr um dich kümmern müssen… ich hätte einfach nicht so viel Party machen dürfen oder mich sinnlos besaufen. Vielmehr wärst du es gewesen, der ich meine Zeit hätte widmen müssen… ich…“

Doch T.K. kam nicht zum Ende seines Satzes, denn urplötzlich hätte Kari ihre Lippen auf seine gelegt. Was er ihr gerade offenbart hatte, ließ ihr Herz ins Paradies katapultieren. Er hatte alles so süß formuliert… Kari war vor Freude nicht mehr zu halten.

Sie ließ von ihm los und schaute ihm ins Gesicht. Sie könnte an seinem Blick verschmelzen. Es stand für sie fest: Sie wollte ihn nicht mehr loslassen.

„Danke! Danke für alles! Ich liebe dich über alles in meinem Leben! Ich will nie mehr von dir gerissen werden!“
 

-----------------
 

„Ist… das dein Ernst?“, stammelte Mimi hervor. Die Nachricht, dass Yamato nun für mehrere Monate, eventuell sogar länger als ein Jahr weg sein sollte, schlug in ihr wie mehrere spitze Zacken ein.

„Ja, Mimi… auch wenn es mir Leid tut, ich kann nicht anders! Es war schon seit Kindestagen mein Traum gewesen, den Sternen nah zu sein.“ Yamato schaute resigniert zur Seite.

Mimi hatte unterdessen wieder Tränen in den Augen. Warum, wusste sie auch. Er war der Grund gewesen, weswegen sie nach dem Abflug in die USA heftig geweint hatte. Sie empfand für den blonden Musiker schon damals sehr viel, als er gerade mit der Musik begonnen hatte. Erstens sah er gut aus, zweitens sang er geradezu phänomenal und drittens wirkte er mit seiner lässigen Art besonders cool. Doch wie das Schicksal es wollte, musste sie Japan verlassen… und sie wollte keine Fernbeziehung mit ihm eingehen.

Und als sie wieder nach Japan zurückkam, war Yamato schon an Sora vergeben… und sie war keine Person gewesen, die Beziehungen zu spalten vermochte… schon gar nicht die ihrer engsten Freunde.
 

Und nun, als er endlich wieder „frei“ war… hatte er sich etwas vorgenommen, was ihn wieder nicht mehr „frei“ machte…

Seine Mission, längerfristige Experimente auf dem Mars durchzuführen, wird seine Freizeit bestimmt mehrere Jahre beanspruchen. Dieser Gedanke zerriss Mimi innerlich… es war wirklich zum Jammern…
 

Yamato schaute auf die Uhr; 3 Uhr morgens. Mimi musste wirklich eine Nacht durchgemacht haben… und er wollte ihr nicht weiter zur Last fallen…

„Mimi… es tut mir nochmals Leid, dass du meinetwegen so viele Sorgen machen musstest. Ich denke, es wäre besser, dass ich jetzt gehe… ich möchte dir nicht länger zur Last fallen…“

Mimi schüttelte leicht den Kopf: „Das macht schon nichts. Aber ich bitte dich… mach bitte nie mehr so etwas Wahnsinniges. Es hätte uns alle…“ Sie pausierte. Sollte sie ihm eine Andeutung machen?

Sie wagte einen Versuch: „… und besonders mich… hätte es stark getroffen, wenn du das…“, sie schluckte, „durchgezogen hättest…“

Yamato hob die Augenbrauen. Anscheinend lag er ihr besonders am Herzen. Diesmal konnte er nicht anders: Er ging auf sie zu und nahm sie in einige wohlige Umarmung. Mimi erwiderte sie sofort; ihre Hände krallten sich nahezu in seinen Mantel, den er angezogen hatte.

„Mimi… ich kann mir denken, wie hart dich das trifft… aber gib mir bitte die Zeit, die ich brauche. Glaub mir, mir fällt das genauso wenig leicht wie dir…“

Er versuchte ein Lächeln zustande zu bringen, doch Mimi kam ihm zuvor. Sie drückte ihm einen kurzen, scheuen Kuss auf die Lippen. Und als sie wieder von ihm losließ, bemerkte sie sein verwundertes und ratloses Gesicht, doch sie ignorierte es weitestgehend. „Mach das, was du für richtig hältst. Ich… wünsche dir dabei viel Glück dabei. Und… ähm…“ Sie war völlig durcheinander. Aber sie musste ihm es einfach sagen. „Und… ich werde auf dich warten.“

Yamato bewunderte ihre Ehrlichkeit. Und das, obwohl er keine Person mehr war, vor der man noch ehrlich sein musste. Nun zerriss es ihn auch, dass er gehen musste… Mimi war so ein liebes Mädchen. Ein Teil von ihm wünschte, er könnte seine Entscheidung rückgängig machen…

Aber was muss, das muss…
 

Der Blonde huschte aus ihrer Wohnung und lief die Straße hinunter. Mimi blickte ihm noch ewig hinterher. Der meiste Teil von ihr trauerte heute Nacht…

Doch zumindest ein Teil von ihr freute sich für ihn…

Und vielleicht würde es einen Tag geben, wo sie sich voll und ganz für ihn freuen konnte…
 

-----------------
 

Unrühmliche Schnarchlaute ertönten in der Wohnung der Yagamis… hauptsächlich aus Tais Zimmer dröhnte das überlaute Spiel im Schlaf. Sora, die mal wieder wie so oft, wenn sie bei ihrem besten Freund übernachtete, von dem Radau geweckt wurde, überlegte hin und her. Wie soll es zwischen ihr und ihrem besten Freund weitergehen? Sie war sich immer noch nicht sicher, ob sie mehr von ihm wollte oder nicht. Außerdem musste sie vorsichtig sein; sie wollte auf keinen Fall wieder ihre Freundschaft zu ihm fahrlässig auf’s Spiel setzen; dafür war sie viel zu wichtig! Diese zu verlieren würde ihr wieder genauso einen Schlag ins Gesicht versetzen wie einst damals, als Yamato mit ihr Schluss gemacht hatte. Bei diesem Gedanken kochte in ihr wieder Wut auf. Yamato… so ein Arschloch! Wie konnte er das nur tun!!

Völlig außer jeglicher Kontrolle hob sie die Hand, zu einer Faust zusammengeballt, und ließ auf den Glastisch neben ihrem Bett fallen.

KLIRR!

Die Orangehaarige zuckte zusammen. Dieses Geräusch war leider kein leises gewesen. Es würde eventuell reichen, um Tai zu…

„Sora?“

…wecken. Sie seufzte.

„Tut mir Leid, dass ich dich aufgeweckt habe…“

Tai gähnte herzhaft und drehte sich auf seinem Bett, das sich über Soras befand. Früher hatten Tai und Kari in einem Zimmer gewohnt. Seit Kari ein eigenes Zimmer bekommen hatte, wurde das Hochbett, das immer noch in Tais Zimmer stand, nur noch von Tai benutzt. Normalerweise schlief er immer unten, aber für Sora machte er eine Ausnahme, da es – aus welchen Gründen auch immer – ihr Wunsch war, unten schlafen zu können.

„Ist minder schlimm… aber, was ist denn? Bedrückt dich irgendetwas?“

Sora winkte ab: „Ach, ist nicht wichtig. Ich habe gerade nur an… IHN gedacht…“ Ihr Ton klang irgendwie verachtend.

Tai seufzte. Dass sie sich immer noch nicht dazu überreden ließ, endlich mal mit Yamato zu reden, machte die Sache nicht einfacher. Er musste sich da morgen noch etwas einfallen lassen, wenn sie am Partytreffpunkt ankommen würden…

Apropos: Morgen war ja schon heute!
 

Tai richtete sich auf, immer noch ein bisschen müde, und bewegte sich Richtung Leiter.

Sora bemerkte, dass das Hochbett hin und her wackelte. „Tai, was machst du da?“ Ohne Antwort zu erhalten hörte sie, wie Tai die Leiter herunterstieg und nun auf dem Boden angekommen war. In der Dunkelheit war nichts zu erkennen, doch sie spürte etwas auf sich zukommen.

Plötzlich ergriffen sie zwei Hände an der Seite und sie merkte, wie eine gewisse Person auf ihr Bett stieg. Ein leises und kurzes Quieken Soras erfüllte den Raum, bevor Tai zu ihr in die Decke schlüpfte. Sora lief hochrot an; Tai war ihr nun so nahe! Und gerade hatte sie sich noch Gedanken über ihre Zukunft mit ihm gemacht…

„Tai, was soll das? Was… hast du vor? Wieso…“

Sie merkte, wie zwei Arme sie umschlungen hatten. Die Orangehaarige meinte, sie könnte fast explodieren vor innerer Wärme, die sich mehr und mehr in ihr bildete. Und nun konnte sie auch Tais Atem spüren.

„Sora…“, hörte sie ihn leise sagen, „Vergiss ihn einfach erstmal für ‘ne Weile… und widme dich lieber dem Gegenwärtigen! Weißt du nicht mehr, welchen Tag wir nun haben?“ Er lächelte, aber das konnte sie natürlich nicht sehen.

Sora lächelte ebenfalls verlegen; natürlich hatte sie es nicht vergessen. Heute war endlich der Tag gekommen, an dem sie all ihre Sorgen abwerfen konnte, die sie die letzten Monate mit sich trug. Sie war nun endlich 18 Jahre alt… ein einfach wunderbares Alter, wie sie sich dachte!

„Doch, du Dummchen! Ich weiß, was heute für ein Tag ist…“, erwiderte Sora und kuschelte sich mehr an ihren besten Freund heran. Er wiederum nahm sie liebevoll auf… und meinte noch dazu: „Wenn du nichts dagegen hast, kann ich dich… den Rest der Nacht so halten…“

Sora errötete noch heftiger, aber sie freute sich zugleich um ein Vielfaches mehr. Sie wünschte sich derzeit nichts anderes als seine Nähe. „Bitte… bitte bleib hier… bei mir“, flüsterte sie nur noch. Sie könnte an seinem Angebot zergehen. Und keinen Augenblick später war sie wieder eingeschlafen…
 

Tai, der mindestens genauso erfreut an ihrer Zusage war, war sich nun vollkommen sicher, dass Yamato Recht hatte. Er fühlte, dass er viel mehr für die hübsche Orangehaarige empfand, als er es sich bisher eingestanden hatte. Aber er merkte noch, wie unsicher seine Angebetete war… und er wollte nichts riskieren. Es wäre schlauer, den folgenden Tag ablaufen zu lassen… einen Versuch könnte man eventuell abends nochmal unternehmen, dachte er sich…

Und mit diesem Gedanken fiel auch er wieder zurück in das Land der Träume…



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  SFX
2009-07-29T21:34:19+00:00 29.07.2009 23:34
Oha!^^ Stimmt, das ist 'n Schönheitsfehler in der Story! xD
Aber gut, wenn du mal ausgezogen bist, wirst du dich doch auch freuen, wenn du mal daheim bist, oder? Vor allem nach den Prüfungen! ;D
Danke jedenfalls für den Hinweis, aber ich werd's nicht mehr ändern! Passt auch so! xD
Von: abgemeldet
2009-07-29T20:16:19+00:00 29.07.2009 22:16
äh ich versteh was nicht. ist tai nicht ausgezogen? warum ist der denn plötzlich wieder zu hause? und vorher hatte er ein bett und eine Schlafcouh wo kommt jez das Hochbett her?

aber ansonsten is echt genial ich finds klasse =)
Von:  Genis
2008-12-03T23:11:44+00:00 04.12.2008 00:11
man die Story ist voll Genail
Ich hoffe du schreibst bald weiter
Von:  Nanamori
2008-11-28T16:22:35+00:00 28.11.2008 17:22
hi^^
das kapi ist super^^
deine story gefällt mir^^
hoffe es geht bald weiter^^
LG Saphi=)
Von:  Sonni
2008-11-15T08:15:59+00:00 15.11.2008 09:15
hihi
super tolle ober hammer ff
ich liebe sie es ist alles dabei drama liebe homor
ich finds einfach klasse
und ich bin schon soooooooooooooooooooooooooooooooo
gespannt wie es weiter geht drum wollt ich fragen ob du mir ne ens schicken kannst wenn es soweit ist das wäre suppi
mach weiter so
hdgdl
Sonni
Von:  Dark_Soul_Kisara
2008-11-10T22:30:41+00:00 10.11.2008 23:30
heyho du also ich hab gerade mal deine ganze story gelesen und wow sie gefiel mir sehr gut.schreibst du mir ne ens wenns mal weitergeht? würde mich freuen.

lg: Dark_Soul_Kisara
Von:  xnananko
2008-11-07T16:32:24+00:00 07.11.2008 17:32
wieder ein tolles kap =)
am besten gefällt mir der letzte teil mit tai und sora =) das ist echt süss geworden ^^
und ich muss leider zu geben matt tut mir ein bissel leid und ich hasse matt sonst xD ich weiß das ist blöd aber kp ich mochte den irgendwie noch nie xD
naja ich hoffe das t.k und maTT sich bald wieder verstehen denn die seite passt einfach net zu t.k =)
joar und diese mimato andeutung ..mhm..also weiß net ich bin zwar ein treuer koumi fan ^^ xD aber okay die beiden sind auch ganz sweet =)
aber besser wäre es halt wenn mimi mit izzy zusammen kommt xD
aber egaaaal ^^
naja gut schreib schnell weiter =)

lg SweetMaus15

Von:  Raph1247
2008-11-07T12:49:48+00:00 07.11.2008 13:49
sag nicht das du mimi mit matt zusammen bringen willst.
also für mich passt es einfach garnicht.

ansonsten ist es ein tolles kap geworden.
Von: abgemeldet
2008-11-07T08:36:15+00:00 07.11.2008 09:36
Hey! Deine ff ist einfach der OBERHAMMER!!!
Tolles Kapitel >.>
Ich glaub ich bin süchtig nach deiner ff °__°
Schreib schnell weiter, kanns kaum erwarten wie es weiter geht =)

Glg


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