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Seraphin - mein Engel

von

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Seraphin schaut mich an, lässt seine Hand aber wo sie ist. Er nähert sich mit seinem Mund seiner Hand. „Ich liebe dich, Frederyk“ flüstert er. Meine Gedanken rasen. Er liebt mich? Er liebt mich so wie ich ihn liebe? Ich muss wohl träumen. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Oder? Er nähert sich mir noch weiter. Ich denke noch mehr Dinge auf einmal und dann... nichts mehr. Absolute Stille. Zwischen unseren Lippen ist nur noch seine Hand. Er zittert. „Ich liebe dich.“ Dann zieht er schnell seine Hand weg und küsst mich.
 

Ich reiße meine Augen auf, überrascht, verwirrt, dann schließe ich sie, vertauensvoll, glücklich, und erwidere seinen Kuss, leidenschaftlich so weit es geht und gierig. Nach einer Ewigkeit lösen wir uns. Seraphin legt sich neben mich und ich kuschel mich an ihn. Irgendwann frage ich ihn, warum er eigentlich da ist und er erzählt davon, dass Mia bei ihnen zu Hause angerufen hat um mit Tyla zu telefonieren. Die beiden sind noch länger befreundet, als mein Engel und ich. Tyla war aber nicht da und so hat Mia Seraphin erzählt, dass ich „nicht so gut drauf bin“ – Untertreibung des Jahrtausends!
 

Darum war Mia also in meinem Zimmer. Seraphin wollte telefonieren. Er ist nicht sauer! Als ob der Kuss das eben nicht schon gezeigt hat.. Ich bin echt schnell heute. „Wie lange bist du denn schon hier?“ Seraphin lächelt und ist einmal mehr ein Engel. „Lange genug. Ich habe mich nach dem Telefonat ziemlich beeilt. Sagen wir mal... sechs Stunden..“ Mir bleibt der Mund offen stehen. „Sechs stunden? Was hast du denn so lange hier gemacht?“ So lange hat er auf mich gewartet? Mich beobachtet? Warum macht er das? Die Frage spiegelt sich auf meinem Gesicht, welches ich meinem Engel zugewendet habe, wider, denn Seraphin verzieht sein Gesicht mal wieder zu dem Lächeln, das ich an ihm so liebe. Er drückt mir flüchtig einen Kuss auf die Stirn.
 

„Du bist der Grund. Ich wollte einfach nur bei dir sein. Ich weiß, dass ich mich heute morgen blöd benommen habe und es tut mir unendlich Leid. Als deine Schwester mir dann gesagt hat, dass es dir schlecht geht bin ich sofort hier hin. Eigentlich wollte ich ja erst am Telefon mit dir reden, auch weil ich Angst vor deiner Reaktion hatte, aber du hast nicht geantwortet. Deswegen bin ich hierher gekommen. Deine Schwester hat mich hoch geschickt. Du hast mir echt einen Schock eingejagt, als ich dich hier so regungslos liegen gesehen habe. Ich habe mich zu dich gesetzt und deine Tränen weggewischt.. Du hast mir so Leid getan. Ich kann das nie wieder gutmachen. Dich so zu sehen hat mich geschockt, das hatte ich nicht erwartet. Du warst doch sonst immer der Stärkere..“ Er bricht ab und versucht ein Schluchzen zu unterdrücken.
 

Wortlos lege ich meine Arme um ihn und kuschel mich noch dichter an ihn ran. Er legt seinen Kopf an meine Schulter und ich gebe ihm einen Kuss auf die Stirn. Regungslos bleiben wir liegen, genießen die Nähe des Anderen. Inzwischen ist es stockfinster und die Musik hat aufgehört, doch wir bewegen uns nicht, damit wir den Moment nicht zerstören. Irgendwann hören wir meine Schwester an der Tür, die sagt, dass es Abendessen gibt. Kann uns doch egal sein. Aber Seraphins Magen knurrt lautstark als er das Wort Abendessen hört. Wir fangen beide an zu lachen und ich drück Seraphin noch ein letztes Mal feste an mich und gebe ihm einen kurzen Kuss, bevor wir beide langsam aufstehen.
 

Als wir runterkommen – ich habe meinen Arm um Seraphin gelegt – schaut meine Schwester uns komisch an, sagt aber nichts. Sie ruft meinen Dad aus dem Wohnzimmer und gemeinsam essen wir. Es ist nichts besonderes, dass Seraphin bei uns mitisst, so wenig, als wenn ich bei ihm zu Hause essen würde. Wir unterhalten uns über Belanglosigkeiten und nebenbei erzählt meine Schwester, dass sie bei Seraphin zu Hause bescheid gesagt hat, dass er bei uns schläft. Ich könnte sie echt totknutschen. Sie ist die beste Schwester der Welt... Im Moment zumindest, morgen hasse ich sie vermutlich wieder..
 

Nach dem Essen verziehen wir uns sofort wieder nach oben, nachdem meine Schwester sich bereit erklärt hat den Tisch abzuräumen. Diesmal machen wir Licht zwar an, aber dimmen es so weit runter, dass wir grade noch das Gesicht des Anderen erkennen können. Zusammen kuscheln wir uns auf mein Bett, halten uns in den Armen und küssen uns ab und zu. Zur Sicherheit hab ich die Tür diesmal wieder abgeschlossen. Nach einer Weile fängt Seraphin an zu reden: „Du hast mir noch immer keine Antwort gegeben... Liebst du nun mich oder Serafina?“ Ich fange lauthals an zu lachen. Doch er schaut mich nur aus ernsten Augen an. Ich drücke ihn an mich und küsse ihn sanft. „Reicht dir das nicht als Antwort? Natürlich liebe ich dich. Nur dich. Glaubst du mir nicht?“ Doch ich gebe ihm keine Gelegenheit zu antworten, sondern versiegle seinen Mund mit einem weiteren langen Kuss.
 

Nach einer kleinen Ewigkeit lösen wir uns, weil wir beide keine Luft mehr bekommen und keuchend flüstert Seraphin: „Ich glaube ich glaub dir.. noch so einen Beweis überleb ich nicht. Ich liebe dich auch, Fredy. Mehr als alles auf der Welt. Ich will dich nicht verlieren, du bist mein Ein und Alles.... Jetzt werde ich kitschig.“ Ich fange wieder an zu lachen. „Ich bin so glücklich Seraphin! Ich hätte nie zu hoffen gewagt, dass du irgendetwas für mich empfinden könntest, das über Freundschaft hinausgeht.“ „Du bist verrückt. Natürlich kann ich das. Ich habe dich schon immer geliebt, ich wusste nur nicht, wie ich dir das sagen sollte.“ In dem Moment war mir klar, dass er die Wahrheit sagt und mich tatsächlich schon lange liebt. „Hattest du deswegen nie eine Freundin? Oder einen Freund? Bin ich dir so wichtig?“ Seraphin nickt stumm und lächelt wieder sein unbeschreibliches Engels-Lächeln. Eine Welle von Glückshormonen durchströmt mich. Er liebt mich. Schon immer? Wie lange? Seit der Zeit wo ich ihn liebe? Krass, vor 24 Stunden hätte ich nicht mal zu träumen gewagt, dass der Tag heute passiert.
 

Wieder liegen wir nur still nebeneinander. Dann dreh ich mich ruckartig um. „Wie lange? Wie lange liebst du mich schon?“ Ich musste unbedingt eine Antwort wissen. Der Wunsch danach brannte in mir. Keine Ahnung warum auf einmal, eben war es mir gleichgültig. Seraphin dreht sich um, weg von mir. Was habe ich jetzt wieder falsch gemacht? „Lange, Frederyk. Viel zu lange. Ich hätte es dir sehr viel früher sagen sollen, das ist mir klar, aber ich konnte es einfach nicht. Ich liebe dich schon immer. Ich habe meine Mutter gebeten Serafina zu erfinden, damit du sie lieben kannst, wenn schon nicht mich. Deswegen hat sie die Bücher geschrieben und sie dir geschenkt. Sie weiß, was ich für dich empfinde, ich konnte noch nie was vor ihr verstecken. Weißt du noch, als wir uns das erste mal gesehen haben? Ich bin einfach stehen geblieben und habe dich mit offenem Mund angestarrt. Damals habe ich dich sicher noch nicht geliebt, aber es war eine Magie zwischen uns, die wohl bis heute anhält. Ich glaube Ma wusste damals schon, dass ich dich lieben würde und Tyla hat es auch sehr früh gemerkt. Sie haben mich unterstützt. Meine Mutter, indem sie die Bücher geschrieben hat und meine Schwester, indem sie mich später ermutigt hat nicht aufzugeben. Dadurch habe ich zwar nicht genug Mut bekommen es dir direkt zu sagen, aber das ist jetzt auch egal, oder?“ Ich denke lange nach. Über das was er gesagt hat. Über das, was jetzt kommen wird. Nach einer Weile küsse ich sanft Seraphins Nacken und ziehe ihn anschließend näher zu mir, wobei er sich umdreht und mich wieder anschaut.
 

„Seraphin?“

„Ja, Fredy?“

„Du bist mein Engel.“

„Danke, Fredy. Ich liebe dich.“

„Ich dich auch. Was machen wir jetzt? Sollen wir es ihnen sagen?“
 

Seraphin muss nicht fragen wen ich meine. Das ist auch so klar. Unsere Schwestern. Meinen Dad. Seine Mutter. Und später dann mal unseren Freunden und dem Rest der Welt. Was wird Shiro wohl sagen? Er hat mir letztes Jahr verraten, dass er schwul ist und Leon liebt. Beide sind Freunde von meinem Engel und mir. Ein Blick in das Gesicht von eben jenem zeigt mir, dass er etwas ähnliches gedacht haben muss und als er anfängt zu sprechen bestätigt sich mein Verdacht: „Zwischen Shiro und Leon gibt es auch so eine Magie... Auch wenn Shiro nun ein echter Weiberheld ist. Glaubst du die kommen mal zusammen?“ Ich fange an zu grinsen und nicke stürmisch. „Na gut, mein Engel, komm mit mir. Wir bringen es hinter uns und sagen es schon mal Mia und Dad und morgen früh dann Tyla und deiner Mutter. Oder hast du vor wieder straight zu werden, nachdem du jetzt weißt, dass es mir Ernst ist?“ Ich grinse und Seraphin fängt an zu lachen und steht auf.
 

Er streckt mir seine Hand entgegen um mir zu helfen, doch zuerst ziehe ich ihn noch einmal zu mir aufs Bett. Ich küsse ihn gierig und rolle mich so, dass er unter mir liegt. Ich stütze mich mit den Knien ab, liege aber ansonsten vollständig über ihm. Ich halte inne und löse mich widerspenstig von ihm um ihn einige Sekunden lang zu betrachten. Mein Engel. Dann küsse ich ihn wieder: erst auf die Stirn, dann auf die Nasenspitze, dann auf das Kinn und zum Schluss noch einmal – laaaaange – auf den Mund. Seine Zunge neckt meine Lippen bis ich diese öffne und seine Zunge mit meiner bändige. So viel zum Thema straight. Er liebt mich aus ganzem Herzen, dass spüre ich und ich liebe ihn ebenfalls mehr als alles andere. Nach einer kleinen Ewigkeit, als wir beide völlig außer Atem sind, lösen wir uns langsam und gehen gemeinsam zum Zimmer meiner Schwester.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-08-14T19:49:38+00:00 14.08.2008 21:49
*heul*
weiter
bitte
die beiden sind so süß zusammen
schreib bitte ganz ganz schnell weiter
oder lade weiter hoch
bitte
LG


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