Zum Inhalt der Seite

Das Erbe des Uchiha-Clans

SasuSaku + Kinder + Kindeskinder
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Am Rande der Schlucht

Der Winter war vorüber.

Als der März anbrach, schwand die Kälte in Konoha und das Klima wurde jeden Tag milder. Nicht aber die Stimmung des restlichen Uchiha-Clans; denn die inzwischen fünf Kinder blieben verschwunden. Niemand fand neue Hinweise auf das schwarze Loch oder den, der alle einsperrte. Selbst Mikoto und Masami wurden nicht schlauer. Mikoto beschäftigte sich jeden einzelnen Tag mit den Fragen, die in ihrem Kopf verwurzelt waren, als säßen sie seit Ewigkeiten dort.
 

Was ist er, was ist sein Wesen? Was tut er? Und wieso?
 

Was sie von Masami über die Mangekyou Sharingan erfahren hatte, hielt sie geheim; sie würde niemals jemandem davon erzählen, denn eigentlich sollten Masami und sie es auch nicht wissen.
 

Er tut es, um den Fluch fernzuhalten von der Welt. Den Fluch der Mangekyou Sharingan, die zu bekommen ein so grauenhaftes Opfer fordert… aber wieso muss er dazu den Clan einsperren in einer anderen Welt?
 

––
 

Die Erwachsenen wurden sowohl schweigsamer als auch ratloser, je mehr Zeit verstrich. Nicht nur, dass die Familie Stück für Stück verschwand, das Desaster schadete auch Konohas Ruf. Die Landesfürsten und andere hohe Tiere aus dem Ausland wendeten sich immer seltener und mit immer mehr Argwohn an das Ninjadorf des Feuerreiches, weil sie das Gefühl hatten, ihrer eigenen Armee nicht mehr trauen zu können. In Konoha löste man keine merkwürdigen Dinge mehr, einige Fragen waren seit Jahren ungeklärt, wie zum Beispiel der Mörder von Naoya, dem Eisenmann und den beiden Kindern niemals gefasst worden war, man hatte nicht einmal ein Bild davon, was für ein Kerl es wohl gewesen sein mochte. Die Jagd auf den Mörder seines Sohnes war Seijis Aufgabe und das schon seit vielen Jahren – aber wirklich voran gekommen war er offenbar nicht. Sanosuke als oberster Polizeichef war verärgert über das Nicht-Vorankommen.
 

„So kann das nicht weitergehen,“ sagte er einmal zu seinem Bruder und Stellvertreter, „Du trittst auf der Stelle, ich will Antworten sehen oder du beschäftigst dich zur Abwechslung mal mit der Gegenwart, statt mit der Vergangenheit, Seiji! Naoya ist seit mehr als zwölf Jahren tot und du hast keinen Schimmer, wer der Mörder war! Weißt du was, ich glaube, du findest ihn nie, vielleicht ist er längst verreckt! Wäre gut für ihn, weil wenn ich ihn erwische, polier‘ ich ihm dermaßen seine dreckige Fresse für das, was er getan hat, dass er sich wünschen wird, nie geboren zu sein!“

„Das ist meine Sache, Nii-san,“ sagte Seiji grimmig und starrte verbittert auf seinen Schreibtisch, „Du hast keine Ahnung, was ich Tag und Nacht tue, um dem Mörder auf die Schliche zu kommen. Ich werde… ihn finden, das habe ich dir versprochen. Und Kanae… und mir selbst.“

„Ja, das ist das Problem,“ murrte Sanosuke, „Ich hab keine Ahnung, was du tust, genau! Ich will irgendwas sehen, irgendwelche Fortschritte! Was beweist mir, dass du wirklich so viel tust, wie du sagst? Ich kriege weder Berichte noch sonst was von dir! Und ich wiederum muss immer wieder Naruto oder der übrigen Verwaltung sagen, dass ich immer noch nichts weiß! Die halten mich inzwischen für behindert, glaube ich!“

„Denkst du, ich lüge und sitze den ganzen Tag faul herum?“ murmelte Seiji benommen, und Sanosuke bemerkte beunruhigt die ungewöhnlich heftige Lethargie seines Bruders. Er sah ihn nicht an, wenn er sprach, seine Hände zitterten und sein Gesicht hatte auch keine besonders gesunde Farbe. „Du… solltest mich besser kennen, Sanosuke. Ich bin der Letzte, der je faul herumsitzen würde.“

„Geht es dir gut?“ fragte Sanosuke, statt etwas zu erwidern, und Seiji seufzte und fuhr sich zitternd mit den Händen durch die Haare.

„Natürlich. Ich bin nur etwas müde… ich denke viel nach in dieser Sache mit Naoya, und… ich komme gar nicht mehr zum Schlafen, geschweige denn, dass ich Zeit für meine Familie finde, was ich sehr bedauere… Masami ist mir sicher böse… ich bin nie ein guter Vater für ihn… gewesen…“ Er wurde immer leiser und ein Schauer jagte ihm über den Rücken, bevor er plötzlich das Gesicht keuchend in den Händen vergrub und sich mühsam am Schreibtisch aufstützte. Sanosuke sah ihn verwirrt und besorgt an.

„Du siehst echt krank aus!“ bemerkte er, „Du Idiot, geh nach Hause und schlaf dich mal aus! Muss ich dir immer erst drohen, dich zu feuern, damit du-…?!“

„Lass das!“ schrie Seiji ungewohnt heftig, „Ich bin nicht krank! Ich bin nur müde! Mir geht es gut, hör auf, dir Sorgen zu machen! Ich werde Naoyas Mörder finden und dir Berichte bringen, ja! Lass mich jetzt bitte in Ruhe!“

„Was ist los mit dir?!“ fragte Sanosuke ihn entsetzt, „Mein Gott, du zitterst, du hast sicher hohes Fieber… was macht dich so fertig?! Und sprich nicht in dem Ton mit mir!“

Seiji schauderte und schwieg lange, bevor er stammelnd antwortete.

„W-was… mich fertig macht… bin ich selbst… ich habe mich… glaube ich… niemals so sehr gehasst wie in den letzten Jahren… weil ich zu dumm bin, mein Versprechen zu halten… weil ich so unfähig und nutzlos bin…!“

„Hör damit auf, ich warne dich,“ sagte Sanosuke, „Ich sag’s Mama, dass du so viel heulst, die schickt dich in die Klapse!“

„Manchmal glaube ich, da gehöre ich mehr hin als hierhin…“ stöhnte Seiji, „Lass mich in Ruhe, ich… ich muss arbeiten. Sonst kriegst du deine Berichte… nie, wenn du mich hier zutextest!“
 

Sanosuke hasste diese Marotten seines Bruders mitunter. Immer war alles scheiße und die Welt so ungerecht, aber helfen ließ Seiji sich auch nicht, hatte Sanosuke jedenfalls das Gefühl. Er hatte kurz den Gedanken, mit Kanae darüber zu sprechen, denn sie war vermutlich die Einzige, die in diesem Punkt zu Seiji durchdringen konnte; aber er ließ es dann doch. Sollte Seiji sich selbst wieder einkriegen, und Kanae sah sicher selbst, wie krank er aussah. Also beließ er es so, wie es war.

Zumindest für die nächste Zeit.
 

––
 

Obwohl seit Souyas Verschwinden Wochen vergangen waren, weigerte Haruka sich nach wie vor, zurück in ihr eigenes Haus zu ziehen. Sie fühlte sich einfach sicherer im Haus ihrer Schwiegereltern. Die armen übrigen Jungs, Kansuke und die Zwillinge, durften das Haus nicht mehr ohne Begleitung verlassen – egal, wohin sie gingen, musste jemand sie begleiten, meistens tat das Sakura, die weniger zu tun hatte als Yashiru, die immerhin selbst auch mal Missionen machen musste. Haruka übernahm aber selbst auch viel dieser Arbeit. Am liebsten hätte sie sogar Mikoto und Yashiru überwachen lassen, aber die Mädchen hatten sich erfolgreich dagegen gewehrt und nach einem Machtwort von Sasuke („Haruka, sie sind keine Babys mehr sondern Jounin, die sich wehren können, hör auf, so maßlos zu übertreiben, verdammt!“ ) hatte Haruka diesen Gedanken verworfen. Mikoto hätte so eine Überwachung auch gar nicht gepasst; wie hätte sie sich so mit Masami treffen sollen? Das war zwar nichts Verbotenes, aber sie wollte ja mit ihm alleine sein für die Dinge, von denen keiner wusste und auch nie wissen dürfte…
 

Shiemi sagte nicht mehr viel zum Verschwinden der Kinder oder zur Lösung der Probleme, was alle verwirrte. Bislang war sie diejenige gewesen, die am eifrigsten dahinter geklemmt hatte, und bis vor kurzem hatte sie auch ihre eigene Theorie, was Masami anging, nicht aufgeben wollen. Aber irgendetwas hatte ihre Meinung offenbar gehörig geändert, denn weder scherte sie sich noch um Masami noch um eine Lösung der Rätsel, wie es schien. Als ihr Vater sie einmal danach fragte, antwortete sie nur kaltherzig:

„Ich kann nicht riskieren, noch mal vor einem Gericht meinen Kopf hinhalten zu müssen, wenn es wieder umsonst ist. Das schadet dem Ansehen unserer Familie mehr als das alles hier eh‘ schon. Es ist besser, wenn ich die Klappe halte, außerdem ist Kuma doch das Orakel und nicht ich, was wollt ihr also alle von mir?“
 

Sasuke verstand immer noch nicht, was wohl passiert sein und seine Tochter so zornig gemacht haben mochte.

Aber er hoffte einfach, dass Kuma Yamazaki mit ihr sprechen und das Rätsel lösen würde.
 

––
 

Kuma saß starr auf dem Bett, das er seit Jahren mit seiner Freundin teilte, in dem er öfter schlief als in dem seiner eigenen Wohnung. Ja, er hatte eine eigene, kleine Wohnung, aber er war fast nie dort. Warum das so war, war allen Beteiligten egal – Kuma war da, das war gut so, denn er war das Orakel. Obwohl Sakura manchmal vor sich hin murmelte, ganz leise, wieso Shiemi und Kuma nicht endlich heirateten und auch die jüngste Tochter so endlich das Elternhaus verlassen würde. Es war nicht so, dass sie Shiemi loswerden wollte, keineswegs – aber alle Vögel mussten einmal das Nest verlassen. Und Shiemi war kein Nesthäkchen, das nicht ohne die Eltern konnte, sie hatte nur keine Lust.

Kuma starrte also auf dem Bett sitzend an die dunkle Wand, während es draußen dämmerte. Shiemi lag auf der Seite neben ihm im selben Bett, kehrte ihm aber den Rücken zu und schien zu schlafen. Es war ungewöhnlich ruhig im Raum.

„Die Schatten sind zu dunkel…“ murmelte der Mann gedankenverloren und seine Augen wanderten ziellos hin und her im Raum. „Ich kann… immer noch nichts Neues sehen. Das Auge zeigt mir nicht das, was ich haben will.“

Shiemi schien doch wach zu sein, denn sie sprach.

„Meine Cousine Yu hat früher gesagt, dass das Auge einem nur Dinge zeigt, wenn man sie nicht sucht.“

„Das weiß ich, und ich suche auch nicht danach. Ich meine, eigentlich sehe ich gar nichts, nicht einmal mehr einen Schatten. Aber ich habe ein ungutes Gefühl, dass sich sehr bald etwas Wichtiges verändern wird. Ich vermag nicht zu sagen, was es ist… aber ich spüre… dass es nach unten geht, und zwar sehr, sehr tief. Manchmal, wenn ich schlafe, sehe ich mich an einer großen Schlucht stehen, die wie eine gähnende Leere tief hinein ins Innerste der Erde selbst geht. Und dann beginnt der Fels, auf dem ich stehe, zu bröseln – aber ob ich falle oder nicht, kann ich nicht sagen, denn jedes Mal an dieser Stelle wache ich auf.“

Shiemi hob kurz den Kopf, drehte sich aber nicht zu ihm um.

„Ich will, dass das aufhört…“ sagte sie leise, worauf er sie ansah. „Diese Panik überall, dieses Misstrauen. Es zerreißt die Familie, es zerreißt das ganze Dorf. Ich würde am liebsten etwas dafür tun, dass endlich geklärt wird, was… Masami alles getan hat… ich bin davon überzeugt, dass er es ist! Aber egal, was ich tue, er findet immer wieder ein Loch. Er hat keine Schwächen, die wir ausnutzen können, um ihn zu fassen…“

„Die hat er mit Sicherheit,“ sagte Kuma, „Wir müssen ihn nur genau beobachten. Du bist doch sonst diejenige, die sich in Geduld übt. Hattest du nicht gesagt, wir müssten uns in den Sand legen, unsichtbar, und warten, bis das Opfer nahe genug herangekommen ist? Warum hast du es plötzlich so eilig?“

„Weil jeden Moment neue Menschen verschwinden können! Oder sterben könnten wie Momoiro, die sicher auch irgendwie damit zu tun hat! Sie hat nach der Ursache geforscht… niemand wird je erfahren, wie viel sie herausgefunden hat. Vielleicht wusste sie, dass Masami es getan hat, und er hat sie deshalb getötet, das weiß niemand. Dieser Beobachter von der Anbu… ich kann nicht glauben, dass er wirklich alles beobachtet hat. Etwas muss ihm doch entgangen sein!“

„Shiemi…“ seufzte Kuma leise und strich ihr zärtlich über den Rücken, „Mach dich nicht verrückt. Und mich auch nicht, okay? Masami ist auch nur ein Mensch, er hat irgendeine Schwäche. Ich versuche, hinter die Bedeutung meiner Visionen zu kommen, bevor ich von der Klippe falle oder ein anderes Übel eintrifft.“ Sie erzitterte.

„Das… dauert zu lange!“ stammelte sie unglücklich, „Es muss sofort aufhören! Ich lebe seit Wochen in einem Gefängnis der Angst, weil Masami genau weiß, was ich denke, weil wir beide die Nächsten sein könnten, und er ist unberechenbar! Wer weiß, was mit uns passiert, wenn wir in diese Welt gelangen? Und vielleicht nie wieder rauskommen?!“

„Seit wann hast du vor etwas Angst?“ wunderte sich Kuma besorgt, und sie drehte sich zu ihm um, bevor sie sich verzweifelt aufsetzte, ein Kissen knuddelte und unglücklich zum Fenster sah. Draußen stürmte es.

„Kuma-kun… ich bekomme ein Baby…“
 

Er sah sie groß an und wartete, bis sie wieder in seine Richtung blickte, bevor er etwas sagte.

„Du… du bist schwanger?“

„Fast im vierten Monat,“ sagte sie leise und senkte den Kopf, „Ich… will nicht, dass das irgendjemand erfährt. Masami könnte es ja auch erfahren und wer weiß, was er dann tut, um mir das Maul zu stopfen? Ich habe einfach Angst… seit ich weiß, dass ich schwanger bin, halte ich mich zurück in dieser Sache aus Angst, dass er unserem ersten Baby etwas antun könnte… wo es schon so lange gedauert hat, dass ich überhaupt schwanger geworden bin…“

Sie sprach nicht weiter, weil Kuma sie liebevoll in die Arme schloss.

„Das ist vermutlich die schönste Nachricht seit Ewigkeiten, die ich höre,“ sagte er lächelnd, „Ich… ich freue mich riesig auf unser Kind.“

„Deswegen will ich, dass es schnell vorüber geht und wir irgendetwas finden, um Masami fertig zu machen! Auch, wenn es mir leid tut, Seiji und Kanae so wehtun zu müssen… sie haben ja keine Ahnung. Und Seiji ist so sensibel, es ist teils auch aus Angst davor, er könnte sich vor Verzweiflung über all sein Unglück umbringen, dass ich nichts weiter gesagt oder gemacht habe… aber ich will, dass unser Baby gefahrlos aufwachsen kann und mit all seinen Cousins und Cousinen, denn was immer wir tun, wir werden Masami irgendwie zwingen, sie wieder rauszuholen aus der komischen Parallelwelt!“

„Das macht Sinn,“ meinte Kuma und strich ihr zärtlich über die schwarzen Haare, „Ich werde die Bedeutung der Träume finden und wir werden das alles gemeinsam hinter uns lassen. Wenn dein Baby geboren wird, ist all das vorbei!“

Seufzend lehnte sie den Kopf gegen seine Brust und klammerte sich zitternd an sein Shirt.

„Ich hoffe es so sehr, Kuma-kun…“
 

––
 

Während Kuma und Shiemi knuddelten und sich insgeheim über ihr erstes Baby freuten, saß der Rest der Familie verdrossen am Essenstisch. Abgesehen von Susumu und Shigeru, die aus ihrem Haus die Spielkonsole mitgebracht hatten und seit Stunden mit dem Ding vor dem Fernseher saßen und laut grölend und keckernd dämliche Spiele spielten.

„Macht das Scheißding endlich aus, sonst ziehe ich den Stecker!“ befahl Haruka den kleinen Jungen verärgert, „Wir essen jetzt, Jungs!“

„Nö!“ rief Shigeru, „Wir verhauen gerade so’n paar richtige Luschen, das bockt sich total! Das müssen wir noch fertig machen!“

„Genau, nur noch dieses Level!“ rief Susumu hinterher. Haruka brummte wütend, sagte aber nichts mehr, dazu hatte sie keinen Nerv mehr. Sie stopfte stattdessen verbiestert Reis in sich hinein.

„Ihr seid solche Penner!“ tadelte Kansuke seine Brüder und schob sich ein Sushi in den Mund. Dann dachte er sich, eins war echt wenig, deswegen schob er noch eins hinterher und saß mit vollgestopften Backen wie ein Hamster auf seinem Stuhl.

„Eure Mutter hat recht, kommt endlich zu Tisch!“ sagte Sakura auch tadelnd, „Susumu, Shigeru, sonst gibt’s Fernsehverbot!“

„Wir sehen ja nicht fern, wir spielen, haha!“

„KOMMT JETZT, VERDAMMT NOCH MAL, AN DIESEN TISCH, ABER SOWAS VON DALLI!“ bellte Haruka, und alle fuhren zusammen, Shigeru fiel vor Schreck der Controller aus der Hand.

„Oh mein Gott, mach das noch mal und ich piss mir vor Schreck in die Hose,“ scherzte er darauf, und die Zwillinge sahen lieber zu, dass sie an den Tisch kamen, während alle noch verwundert auf Haruka starrten.

„Ihr solltet langsam wissen, wann ihr aufhören solltet!“ bemerkte Sanosuke und sah die Jungen auch stirnrunzelnd an, bevor er wieder auf seine wütende Frau blickte.

„Ihr macht mich wahnsinnig!“ schimpfte Sasuke jetzt auch verärgert, „Wenn das jetzt jeden Abend so ein Gebrüll ist hier, schmeiß ich euch alle raus, aber hochkant, Sanosuke! Ich will, verdammt noch mal, in Ruhe nachdenken!“

„Sasuke-kun!“ schimpfte Sakura empört. Sie schwiegen alle verbittert. Susumu rollte seine Sushi auseinander und verteilte das Innenleben der Röllchen auf dem Teller, so weit es ging. Dann brach Yashiru das Schweigen.

„Wo ist eigentlich Mikoto?“

„Wahrscheinlich bei Masami, so wie immer,“ antwortete Sakura, „Zumindest waren sie vorhin beide hier, sind aber dann irgendwohin verschwunden, ich denke, sie schläft wieder bei Seiji und so.“

„Würd ich auch machen, bei dem Lärmpegel hier!“ nörgelte Sasuke wütend und stocherte verbiestert mit den Stäbchen im Reis herum.

„Wieso kommen Tante Shiemi und Yamazaki nicht zum Essen?“ nölte Shigeru nach einer weiteren langen Pause.

„Ach, Shiemi ist eh launisch in letzter Zeit und Kuma soll sich um sie kümmern,“ sagte Sanosuke. Dann sah er zu seiner Mutter, während Haruka anfing, mit Susumu zu schimpfen, dass er sein Essen essen und nicht auf dem Teller verstreuen sollte. „Masami war hier, huh? Hat er zufällig irgendwas wegen seines Vaters gesagt? Ich hab vorhin mit Seiji geredet – oder sagen wir, es versucht, du solltest ihn mal nerven, er sieht grauenhaft aus.“

„Du liebe Güte,“ seufzte Sakura unglücklich, „Wieso, ist er krank?“

Krank, er sieht aus, als wäre er dem Tod persönlich begegnet,“ stöhnte Sanosuke, „Aber du kennst ihn ja, er redet ja nicht, mit mir schon gar nicht. Versessen auf seine Arbeit, Naoyas Mörder zu finden, und kommt trotzdem in zwölf Jahren keinen Schritt voran. Irgendwas ist da komisch, findet ihr nicht? Also ich habe immer mehr das Gefühl, dass er uns irgendwas verheimlicht, deswegen hat er ein schlechtes Gewissen und ist deshalb so deprimiert.“

„Seiji ist immer deprimiert,“ murrte Sasuke genervt. Sakura trat ihn unter dem Tisch, worauf er ihr einen strafenden Blick zuwarf.

„Sasuke-kun, das ist eine Krankheit, sprich nicht so darüber!“

„Ach was, Krankheit, wieso geht er dann nicht zum Arzt?“

„Du redest inzwischen wie mein Vater!“ brummte Sakura, „Ist ja grauenhaft, du griesgrämiger Klotz!“

„Wie dein Vater reden würde ich erst, wenn ich mich beschweren würde, statt Holzstäbchen Plastikstäbchen zu haben.“

„Hört auf zu diskutieren wie ein altes Ehepaar!“ rief Sanosuke empört. Sasuke feixte.

„Wir sind ein altes Ehepaar, du Vollidiot.“

„Oh mann,“ murmelte Shigeru gedämpft, „Mikoto-nee-chan hat es gut, dass sie diesen Schwachsinn hier nicht mitbekommt!“
 

––
 

Mikoto hatte es besser als das, sie war bei ihrem geliebten Masami und amüsierte sich großartig, wie es schien.

Es war bereits spät, als Kanae als Letzte im Haushalt die Stube verließ, das Licht löschte und allein die Treppe hinaufging, um zu ihrem Mann ins Bett zu gehen, der vor etwa zwei Minuten auch hoch gegangen war, nachdem er kurz davor völlig gerädert wie jeden Tag von der Arbeit heimgekommen war. Als Kanae an jenem Abend die Treppe hoch zu ihrem Schlafzimmer ging, war es das erste Mal, dass sie zu hundert Prozent sicher war, was genau es für Geräusche waren, die sie aus dem Zimmer ihres Sohnes hörte, in dem er und seine Cousine schliefen.

Schlafen sollten.

Kanae blieb etwa eine Sekunde vor der Tür stehen, ging dann aber weiter und überlegte sich, was sie machen sollte. Sie hatte schon seit Wochen geahnt, was zwischen Masami und Mikoto lief, und öfter hatte sie nachts, wenn sie aufgewacht war, Stimmen von nebenan gehört, die ziemlich eindeutig die Situation bezeichnet hatten. Aber sie hatte es jedes Mal schlaftrunken als Einbildung abgestempelt und sich keine weiteren Gedanken gemacht.

Letzten Endes war es nicht ihre Sache, etwas zu tun… Masami war kein kleines Kind und er war nicht dumm. Er wusste genau, was er tat, und Mikoto auch. Wenn Kanae etwas sagen würde, würden sie es nicht hören wollen. Aber sie müsste mit ihrem Mann darüber sprechen…
 

Als sie das Schlafzimmer erreicht und die Tür geschlossen hatte, lag Seiji schon im Bett und starrte benommen an die Decke. Er schien sie nicht bemerkt zu haben, obwohl er wach war.

„Seiji-kun?“ flüsterte sie leise, und Seiji blinzelte nach einer Weile, als hätte es etwas gedauert, bis ihre Worte bei ihm angekommen waren.

„W-was? Oh… ja. Ich war fast weg, entschuldige…“

„Mach dir keinen Stress um meinetwillen,“ sagte Kanae dumpf, senkte den Kopf und begann, sich für die Nacht umzuziehen. Als es still war, hörte sie dumpf nebenan Mikotos leises Stöhnen. „Hörst du es gar nicht?“ fragte sie Seiji besorgt, als er stillschweigend liegen blieb und nicht die geringste Notiz zu nehmen schien von dem, was um ihn herum geschah. Sie machte sich jeden Tag mehr Sorgen um ihn… es war nicht gut, was hier geschah. Und für Seiji war es schlimmer… es tötete ihn, mit jedem Tag, den er arbeitete, mehr. „S-Seiji-kun…“

„Was soll ich hören?“ fragte er verwirrt und setzte sich rasch auf, als sie ihn traurig anblickte und erschauderte. Mit einem Mal sah er sie an und schien wie aus einem Traum erwacht; zum ersten Mal sah er ihr helles, reines Licht, das sie sonst immer ausstrahlte, verblassen. Seine leuchtende Kanae, der pure Glanz aller unsterblicher Schönheit, den er sich jemals vorstellen könnte… seine starke, liebevolle und immer glückliche Frau, die ihm so oft das Leben gerettet hatte, nur indem sie da gewesen war…

Sie bröckelte.

Langsam, aber sicher starb sie, Stück für Stück brach sie zusammen unter der Last, die sie trug, für ihn, Masami und sie selbst zusammen.

Und das war alles seine Schuld.
 

„K-Kanae!“ stammelte er fassungslos und hastete zu ihr, als sie das Gesicht in den Händen vergrub und zu weinen begann, „Kanae, bitte… b-bitte weine nicht… ich mache alles wieder gut! Ich mache alles gut, was übel ist, Kanae! Bitte weine nicht, nicht du… i-ich ertrage es nicht, dich weinen zu sehen…“

„Du kannst es nicht gut machen…“ weinte sie und klammerte sich verzweifelt an ihn. „Ich verliere… immer mehr meine Kraft, Seiji-kun… ich kann nicht mehr gehen, nicht mehr stehen…“

„E-es tut mir so leid… es tut mir so wahnsinnig leid, das ist alles nur meine Schuld!“ stammelte er und hielt sie fest, vergrub keuchend das Gesicht in ihren Haaren, „Bitte weine nicht…“

„Du bist nicht Schuld…“ wisperte sie und drückte sich an ihn, „D-du… du bist nicht Schuld an dem, was passiert…“

„Doch, meinetwegen hast du nur Ärger, meinetwegen musst du so stark sein, meinetwegen trägst du eine Last… ich bin… ich bin dir nicht die Stütze, die ein Mann seiner Frau sein sollte, du bist mir eine… statt dich zu beschützen, was ich als dein Mann tun sollte, bringe ich dir Kummer…“

„Bitte… lass uns… uns hinlegen…“ schniefte sie und drängte die Tränen zurück, bevor er sie behutsam zum Bett schob und sie sich beide hinlegten. Kanae kuschelte sich liebevoll an ihn. Nachdem sie beide ein paar Mal tief durchgeatmet hatten, ging es besser.
 

„Du kriegst es nicht mit…“ wisperte sie dann, „Du hörst nicht, was um dich passiert, du siehst es nicht… du weißt… nicht, dass Masami und Mikoto Sex haben, oder…?“

Er sah sie groß an und erstarrte.

„W-wie bitte?!“ fragte er verstört, „Wie-… wie, s-sie sind doch verwandt… sie können doch nicht…?!“

„Cousin und Cousine ist vor dem Gesetz nicht verboten… ob es moralisch richtig ist, wäre eine andere Frage…“ sagte Kanae langsam und senkte den Kopf. „Ich beobachte sie zusammen in der Stube, draußen… sie verhalten sich nicht wie Geschwister oder andere Verwandte, sie gehen miteinander um wie ein Liebespaar… und eben, als ich am Zimmer vorbeiging… hörte ich, dass sie miteinander schlafen… – geh jetzt nicht hin, Seiji-kun!“ Sie hielt ihn fest, als er aussah, als würde er gerne hinüber stürmen und seinem Sohn eine Standpauke halten. „Seiji-kun, lass sie. Nicht… nicht jetzt.“ Seiji seufzte leise und sie drückte sich wieder sanft an ihn, mit den Händen seine Brust streichelnd.

„Ich hätte es merken sollen,“ murmelte er benommen, „Ich hätte… es merken und verhindern sollen. Gott, ich… ich bin zu wenig bei dir, Kanae… ich bin… weder Masami ein guter Vater, noch dir ein guter Mann gewesen…“

„Das ist nicht wahr…“ wehrte sie das unglücklich ab, und er seufzte schwer.

„Doch, du weißt das… und ich habe… mein Versprechen nicht einlösen können, Naoyas Mörder zu finden… ich kann… gar kein Versprechen halten…“

Er wurde unterbrochen. Sie ergriff sanft seine Wangen und zog sein Gesicht hoch, sodass er gezwungen war, ihr direkt ins Gesicht zu sehen. Sie zitterte und atmete leise ein und aus.

„Du… nimmst wieder Tabletten, nicht wahr, Seiji-kun?“
 

Er zuckte.

Doch sie wusste schon vor seinem Zucken, dass sie recht hatte. Zu auffällig war sein merkwürdig krankes Verhalten, zu apathisch war er gewesen… und außerdem hatte er in den letzten Tagen immer mal wieder eine Dose Pillen im Badezimmer offen stehen gelassen, statt sie wieder ganz unten im Schrank zu verstecken, wo Kanae sie vor einigen Wochen gefunden hatte.

Dann keuchte er und senkte weit den Kopf, und sie umarmte ihn fester und küsste zärtlich seinen Hals.

„Sprich mit mir, Seiji-kun…“ bat sie traurig, „Du bist so apathisch… sprich mit mir, damit ich dir helfen kann! Ich kann es auf gesündere Weise als diese Antidepressiva, die dich nur krank machen! Du bist schon jetzt wieder so abhängig von den Dingern… ich habe Angst um dich, Seiji-kun… ich mache mir Sorgen…“

„Ich habe ja gesagt, alles ist meine Schuld,“ wimmerte er und klammerte sich zitternd an sie, „Ich mache dir nur Kummer, meine süße, strahlende Kanae… habe ich es je gesagt…? Ich habe es gesagt… wenn es einen großen Unterschied zwischen Licht und Schatten gibt auf der Welt, dann ist er in uns… wenn ich der dunkelste Schatten bin und nur Kummer bringe, bist du das Licht.“

„Du bist kein Schatten, du bist Seiji!“ sagte sie schniefend, „Und ich liebe dich, alles an dir, selbst deine blöde Abhängigkeit von diesen doofen Tabletten!“ Sie kuschelte sich an ihn. „Wir müssen zusammen sein, wenn… wir das hier… ü-überstehen wollen… diese Finsternis, die sich über dem Haus ausbreitet, ich spüre sie, wie sie durch die Ritzen dringt und nach uns angelt… w-wir müssen uns dagegen wehren! Wir dürfen nicht im Schatten versinken, das… das… i-ist doch der Fluch, von dem sie sprechen, der Fluch, der jedes Uchiha-Kind mit sich reißt, weil so viele einst der Finsternis verfielen wie Itachi, Izumi… Sasuke, Sanosuke und selbst du…“

„Nicht nur wir…“ stöhnte Seiji voller gram, und sie hielt ihn auf, als er weitersprechen wollte.

Nein! sagten ihre Augen voller Schmerz und Traurigkeit, Bitte… bitte sprich es nicht aus… ich ertrage es nicht, es zu hören…
 

Es tut so weh, es allein zu denken…
 

Dass ich mein geliebtes Baby niemals wiedersehen werde, niemals wieder besitzen werde…
 

Denn mein Baby ist vor zwölf Jahren gestorben…
 

––
 

Mikoto ließ sich seufzend zurück auf die Matratze sinken und kuschelte sich an Masamis Brust, als er dicht neben ihr lag und sie die Decke über sich zogen.

„Was machen wir, wenn jemand das mit uns herausfindet?“ murmelte sie und strich gedankenverloren mit den Fingern über seinen Bauch und seine Seiten. Er seufzte tief und sah eine Weile schweigend an die Decke.

„Wir machen gar nichts… wir werden sehen, was die anderen machen, das ist alles.“

Er wusste, dass seine Mutter Bescheid wusste oder zumindest ahnte, was passierte. Sie war seine Mutter, er kannte sie. Er hatte sie lange beobachtet, sein Leben lang. Lange genug, um jeden ihrer Blicke deuten zu können, selbst dann, wenn sie nicht ihm galten. Aber Kanae hatte nichts gesagt; weder zu ihm, noch zu sonst jemandem. Masami fragte sich, ob sein Vater es wusste. Er war sich recht sicher, dass sein Vater darüber nicht so wegsehen würde wie es seine Mutter offensichtlich tat.

Masami würde sich hüten, Mikoto jetzt Angst damit zu machen, indem er ihr sagte, dass seine Mutter es offenbar schon bemerkt hatte. Deswegen sagte er nichts weiter dazu und schloss sie dann liebevoll in seine Arme, als sie sich zueinander umdrehten.
 

„Du musst keine Angst haben, Mikoto.“

„Ich habe keine Angst,“ verkündete sie und drückte sich sanft gegens einen nackten Körper, obwohl ihr noch immer heiß war von den vergangenen Aktivitäten. Aber es war ein so angenehmes Gefühl, in seiner Nähe zu sein… „Solange wir zusammen sind, habe ich keine Angst, Masami. Und ich werde nicht zulassen, dass irgendetwas je zwischen uns kommt, egal, was oder wer es sein mag. Wer versucht, uns zu trennen, der kann was erleben! Wir… wir beide sind verbunden durch ein Band, das keiner lösen kann.“

Masami lächelte, was sie nicht sehen konnte, weil sie sich leicht reckte und begann, sanft seinen Hals zu küssen.

„Hmm,“ machte er gedehnt, ihr zustimmend, bevor er sie sanft fester umarmte und über ihren Kopf streichelte. „Das ist mein Mädchen.“
 

Sie hob den Kopf von seinem Hals und ließ zu, dass er sie küsste. Dann seufzte sie leise, als er sich über sie rollte und begann, ihren nackten Körper zu streicheln, jeden Zoll ihrer blassen Haut. Und sie schloss die Augen und gab sich ihm mit Leib und Seele hin, wie schon so oft seit einigen Wochen, in denen sie fast regelmäßig zusammen gewesen waren und Sex gehabt hatten. Obwohl sie nicht schlauer waren als vorher was die Suche nach dem Tor zur Parallelwelt anging, fühlte Mikoto bei Masami den Trost, den sie brauchte in ihrer Verzweiflung. Sie wusste, wäre er nicht bei ihr, wäre sie vermutlich inzwischen vor Angst und Sorge um ihre Geschwister und die anderen verrückt geworden. Er war es schließlich, der ihr die Hoffnung gab, weiterzumachen, der ihr die Kraft gab, um zu leben. Leben, das sie spüren konnte in der Hitze ihrer Vereinigungen, als würde er eine Essenz des Lebens auf sie übertragen, wenn sie sich liebten, so wie jetzt.

So wie Pflanzen die Sonne brauchten, brauchte sie ihn.

So wie die Sonne gab seine Wärme ihr Hoffnung.
 

Dachte sie.

Ach, wie falsch sie doch lag.
 

––
 

Es regnete.

Im Haus war es ungewöhnlich laut für die Tageszeit, als Satoya am Nachmittag heimkam, obwohl nachmittags nie jemand da war – Takuma und Junya waren inzwischen in Yasukis Obhut, was das Training anging, und sie durften das Dorf auf keinen Fall verlassen. Moe ihrerseits war normalerweise nachmittags irgendwo im Dorf – shoppen, beim Frisör, wo auch immer.

Junya hatte sich verarscht gefühlt, von einem Team ins nächste gesteckt zu werden und hatte gemeint, es müsste wohl an ihm liegen, da immer seine Teamkollegen verschwanden; erst Akira, dann Souya und Taki, und jetzt war er wieder mit seinem Bruder in einem Team, obwohl sie keinen dritten Mann hatten. Außerdem war Junya höchst verärgert gewesen, dass Satoya sein Einzeltraining mit Masami vorzeitig beendet hatte unter dem Vorwand, er wolle die beiden Söhne so wenig wie möglich außerhalb des Hauses haben und Masami hätte genug andres zu tun. Junya war natürlich stinksauer gewesen, aber Satoya hatte auf keinen Fall riskieren wollen, dass er alleine mit Masami war.

Als Satoya also nach Hause kam, wunderte er sich verdutzt über den Lärm aus dem hinteren Teil des Hauses, vergaß sogar, seine Schuhe auszuziehen und stampfte empört durch den Flur in die Stube – wo er Moe vorfand, die am Esstisch saß und Tee trank. Die Haushälterin, Oki, wischte ein Regal.

„Na?“ grüßte Moe ihren Mann lächelnd und nippte gemütlich an ihrem Tee, „Du bist aber früh heute. Du liebe Güte, Satoya, deine Schuhe, du verteilst den ganzen Dreck von draußen im Haus!“

„Oh nein,“ seufzte Oki bedrückt, die das alles gleich würde putzen müssen. Satoya sah verwirrt auf sine Schuhe, schien nicht zu verstehen, wovon Moe redete, und sah wieder zu seiner Frau – und dann in Richtung Garten, aus dem eindeutig der Lärm kam.

Und er erstarrte und riss Augen und Mund auf.

„W-was… was im Namen von allem, das heilig ist, geht denn hier vor?!“
 

Im Garten war eine riesige Grube, quasi der ganze Garten war ausgegraben worden und diverse Bauarbeiter waren im strömenden Regen dabei, das Loch noch größer zu schaufeln. Satoya zeigte fassungslos nach draußen.

„Moe!“ rief er entgeistert, „Was ist das denn bitte für ein Loch?! U-und was sind das für Männer, die da graben?! Machen die ´ne Bohrung zum Erdkern, oder was?! Sind die verrückt geworden…?!“

„Schatz, beruhige dich, es ist nicht-…!“ machte Moe erschrocken, als er wütend zur Terrassentür stampfte, sie aufriss und hinaus brüllte:

„HEY, VERSCHWINDEN SIE AUF DER STELLE VON MEINEM GRUNDSTÜCK! Sind Sie noch zu retten, was ist das für eine Scheiße?! Was haben Sie hier zu suchen?!“

„Uchiha-sama!“ grüßte einer der Männer aus dem Loch ihn, „Was reden Sie denn, wir sollen einen Pool bauen, deswegen graben wir ein Loch!“

Satoya stand da wie vom Donner getroffen, während Moe besorgt mit ihrer Teetasse zu ihm geeilt kam. Ehe sie etwas sagen konnte, fuhr er zu ihr herum und starrte sie fassungslos an.

„Einen… Pool?!“ spuckte er sie an, „Wieso, um alles in der Welt, wird in meinem Garten ein Pool gebaut?! War das deine Idee?!“

„Ja, ich habe den Auftrag gegeben,“ sagte sie und machte ein unschuldiges Gesicht, „Für die Kinder! Ich dachte, das hätte ich dir gesagt?“

„Entschuldige, nein, das hast du definitiv nicht!“ schrie er wutentbrannt, „Sag mal… merkst du noch was?! Du… gibst in meinem Auftrag den Auftrag, einen Pool zu bauen, ohne mich zu fragen, ob ich das will?! Hast du… eine Schraube locker?! Wie viel hat das bitte gekostet?!“

„Na, noch nichts, es kostet ja erst was, wenn es fertig ist!“ versuchte sie, ihn aufzuheitern, und lächelte verwirrt, „Satoya-kun, komm rein… e-es ist eiskalt und nass da draußen… du erkältest dich…“

„Fass mich nicht an!“ bellte er und schlug ihre Hand weg, als sie nach seinem Arm griff. Oki schlug im Hintergrund erschrocken die Hände vor den Mund, als Satoya seine Frau mit einem wutentbrannten Blick strafte, bevor er hinaus in den matschigen Garten stampfte und nach dem Leiter der Bauarbeiten rief. Der Mann, der ihn gegrüßt hatte, sah hinauf aus dem Loch.

„Ja, Uchiha-sama?“

„Vergessen Sie’s, sie verschwinden sofort mit allem, was Ihnen gehört, der Auftrag wird gestrichen! Kein Pool, kapiert?! Hier kommt kein Pool in den Garten, das war ein Missverständnis meiner Frau, hier kommt kein Pool hin! Also verschwinden Sie, ich will hier niemanden mehr sehen!“

„Verzeihung, aber das ist nicht möglich, den Auftrag jetzt zurückzunehmen!“ meinte der Mann erstaunt, „Jetzt haben wir das Loch ja so gut wie ausgehoben, das hätten Sie sich früher überlegen müssen…“

Satoya starrte ihn an, raufte sich dann wütend die Haare und atmete tief ein und aus, um sich zu beruhigen. Der Regen durchnässte bereits seine Kleidung und er fühlte die unangenehme Kälte sich auf seiner Haut verteilen.

„Huh… okay, okay, machen Sie das fertig, Verzeihung.“ Eine artige Verneigung, dann machte Satoya Kehrt und stapfte zurück ins Haus. An der Tür zog er jetzt seine Schuhe aus und starrte Moe wütend an, die noch immer mit ihrer Tasse da stand, bevor er die Tür zuknallte.

„Schatz… hey, sei nicht wütend…“ stammelte sie verunsichert, „Es ist für die Kinder, Junya meinte, sie hätten geübt, auf dem Wasser zu gehen, da hielten wir es für eine gute Idee, Wasser hier zum Haus zu schaffen, damit die Kinder nicht viel raus müssen und hier in Sicherheit sind! Es ist doch nur zu ihrem Schutz… u-und ich dachte wirklich, ich hätte es dir gesagt…“

„Hackt’s, oder was?!“ empörte er sich, „Sowas hast du nicht ohne mich zu entscheiden und dann zu sagen! Du hättest mich als allererstes fragen sollen, ob ich einverstanden bin! Du unterschreibst Verträge, die ich bezahlen muss, du hast ja wohl ´ne Klatsche!“

„Aber doch für die Kinder!“ rief Moe jetzt auch empört, und Satoya schnaubte.

„Ja, schön und gut, trotzdem kannst du sowas nicht einfach ohne meine Zustimmung beschließen! Ich arbeite jeden Tag für das Geld, von dem du deine schicken Klamotten und Schuhe und all den Schnickschnack kaufst! Dass du dir selbst ´ne Arbeit suchst, kommt dir auch nicht in den Sinn, was? Okay, darüber sehe ich hinweg, aber dann für was weiß ich wie viele Millionen jetzt einen Pool zu bestellen geht echt zu weit!“

„Och, Liebling…“ sagte Moe unglücklich und trat unsicher auf ihn zu, „Entschuldige, ich… das war mein Fehler, ich mache das nie wieder! Versprochen… bitte sei nicht wütend… i-ich hab es doch nicht böse gemeint…“

„Du machst es nie wieder, pff, noch ein Pool dieser Größe passt auch nicht in den Garten!“ schimpfte er, „Nicht böse gemeint, schön, aber denken tust du auch nicht mehr selber, was?! Wirklich großartig, ich bin stolz auf dich, Moe!“

„E-es tut mir doch leid, dass ich dich nicht vorher gefragt habe!“ jammerte sie traurig und fasste zärtlich nach seinem Arm, „Komm schon, Satoya… es wird auch nicht besser, wenn du mir jetzt Jahrelang böse bi-…“

„Es geht um’s Prinzip, verflucht!“ fuhr er ihr dazwischen, schlug ihre Hand wütend weg und ihr damit die Teetasse aus der Hand. Sie flog klirrend zu Boden und zerbrach, der Tee ergoss sich auf den Teppich. Moe fuhr zurück und erbleichte.

„S-Satoya…?!“

„Geh mir ja aus den Augen, du hirnlose Bratze!“ bellte er sie an, stampfte aus der Stube und die Treppe hinauf. Sie stand da wie vom Donner gerührt, bis sie oben eine Badezimmertür knallen hörte. Dann sank sie heftig zitternd zu Boden und fing an, bitterlich zu weinen.

„Oh mein Gott – oh mein Gott, d-das ist alles meine Schuld!“ heulte sie, „I-ich bin so dumm, wieso, w-wieso habe ich nicht nachgedacht?! Du blöde Kuh, Moe, d-du versaust alles! Oh Gott, nein…“ Sie vergrub weinend das Gesicht in den Händen. Oki kam gelaufen und fasste sie besorgt an der Schulter.

„Uchiha-sama… n-nicht weinen, beruhigen Sie sich… ich mache das in Ordnung… oh weh, der schöne Teppich… ach, jetzt beruhigen Sie sich erst mal, ich bringe Ihnen neuen Tee…“ Sie zog Moe vorsichtig auf die Beine und setzte sie auf die Couch, bevor sie ihr ein Taschentuch holte und sich beeilte, eine neue Tasse Tee zu bringen. „Hier… alles ist gut. Er beruhigt sich sicher wieder, er ist doch Ihr Mann… das wird schon wieder…“

„Oh mein Gott… oh Gott…“ schniefte Moe nur außer sich und putzte sich die Nase, wischte sich hastig die Augen und blieb zitternd sitzen. Aber egal, wie sehr sie wischte, die Tränen kehrten immer wieder zurück…
 

––
 

Dann wurde es ruhig.

Die Bauarbeiter verließen etwa eine Stunde später das Grundstück, weil Feierabend war. Moe saß nach wie vor bewegungslos auf der Couch. Der Tee in der Tasse vor ihr war inzwischen kalt geworden. Aber die Tränen hatten aufgehört, zu fließen, als Satoya nach dem Duschen mit trockenen Kleidern wieder in die Stube zu ihr kam. Zuerst ignorierte er sie, schenkte sich eine Tasse Tee ein aus der Kanne, die Oki auf dem Tisch hatte stehen lassen, und trank einen Schluck. Der Regen draußen war heftiger geworden. Lange schwiegen sie beide, bis Satoya seufzte und sich zu Moe auf die Couch setzte. Niedergeschlagen starrte sie zu Boden.

„Moe,“ begann er dann ruhig, und sie rührte sich nicht. „Hast du verstanden, wieso ich so wütend war?“

Sie antwortete nicht. Dann nickte sie langsam und erzitterte unglücklich.

„Hasst du mich jetzt?“ wisperte sie. Er seufzte und trank einen Schluck Tee.

„Nein. Aber böse bin ich dir schon noch. Es war ja zu einem guten Zweck, aber es war nicht unbedingt nötig, Moe. Die Kinder können mit dem Training, auf dem Wasser zu gehen, auch warten, bis wir denjenigen gefasst haben, der dieses grausame Jutsu aufrecht hält. Einfach so für diesen Luxus eine Masse an Geld rauszuwerfen ist egoistisch und völlig hirnlos. Ich verdiene nicht wenig mit dem, was ich tue, aber das heißt nicht, dass wir im Geld schwimmen! Na ja, jetzt tun wir‘s, wenn der Pool fertig ist, der immerhin eine Menge Geld gekostet hat, denke ich!“ Was für ein Wortspiel. „Der Hauptgrund, wieso ich mir dieses Haus leisten konnte, ist, dass ich spare, Moe, und mein Geld nicht an nutzlosen Stellen ausgebe für Dinge, die nicht nötig sind! Ich habe nie etwas gesagt zu den tausend Kleidern, die du so gekauft hast von meinem Geld, die zusammen sicher so viel gekostet haben wie dieser blöde Pool! Du solltest meine Großzügigkeit nicht überstrapazieren, Moe, ich weiß nicht, ob dir je in den Sinn gekommen ist, dass es mir eines Tages zu viel werden und ich dich rauschmeißen könnte, huh?“

Ihr Kopf ruckte panisch hoch und sie sah ihn an.

„D-das nur wegen dieses Pools?“ fragte sie aufgelöst und sah ihn an, als hätte er gerade ihr Todesurteil verkündet. Er hasste sich für seine eigene Gutmütigkeit… weil sie es immer wieder schaffte, dass er Mitleid mit ihr hatte. Er stellte die Teetasse weg und seufzte leise.

„Moe… ich habe doch nur gesagt, du sollst mich nicht überstrapazieren. Eines Tages ist auch meine Geduld am Ende. Hab keine Angst.“

Sie fiel ihm um den Hals, als hätte er sie vor einer fleischfressenden Pflanze gerettet. Sie schniefte überglücklich und kuschelte sich an ihn, während er noch verwirrt war über den plötzlichen Ansturm. Dann hob sie das Gesicht und lächelte dankbar zu ihm hinauf.

„Du bist mein Liebling… ich bin… so froh, dass ich dich getroffen habe.“

Ehe er etwas sagen konnte, küsste sie ihn auf die Lippen mit einer Leidenschaft, die er seit sicher einem Jahr nicht mehr wahrgenommen hatte. Ein Schauer überkam ihn, als sie sanft mit der Zunge in seinen Mund drang und ihre Hände langsam über seinen Oberkörper nach unten glitten. Wie lange war es her, dass sie das letzte Mal so gewesen war?

Wie lange schon… hatte sie ihn nicht mehr auf diese Weise berührt?
 

Er stöhnte leise, als er zurück auf die Couch sank und sie über ihm lag, während der Kuss heftiger und inniger wurde. Er zog an ihrer Bluse, schob sie nach oben und strich hastig über ihren Rücken, über ihre Hüften und nach vorne auf ihren Bauch. Nur kurz lösten sie ihren Kuss, um Luft zu holen, dann verschlangen sich ihre Lippen wieder gegenseitig, als bekämen sie seit Tagen zum ersten Mal wieder etwas zu essen. Ihre Hände wanderten über seinen Bauch, als sie spürte, wie er ihre Brüste berührte, die Bluse über sie schob und die nackte Haut darunter streichelte. Leise seufzte sie und hob den Kopf, als er sich von ihren Lippen trennte und ihren Hals küsste, um das Fleisch dort mit der Zunge zu streicheln und daran zu saugen.

„S-Satoya…“ keuchte sie leise, als ihre Hände zitternd unter sein Hemd wanderten und sie spürte, wie er kurz zuckte. Seine Hände erfassten ihre Brüste, berührten sie, drückten sie sanft auf eine so vertraute und nostalgische Weise, dass sie einen warmen Schauer über ihren Rücken fahren spürte, der ihr eine Gänsehaut verschaffte. Langsam wich sie zurück nach oben, er folgte ihr, als würde sie ihn magnetisch anziehen, und schließlich saßen sie beide wieder, seine Hände noch immer auf ihren Brüsten, ihre Bluse irgendwo darüber zusammengeknüllt. Sie atmete heftig ein und aus. Dann zog sie langsam die Hände unter seinem Hemd hervor und ließ ihn los, bevor sie sanft den Kopf wegdrehte, während er von ihrem Hals abließ.

„Puh…“ seufzte sie leise und lächelte, während sie sanft seine Hände ergriff und von ihren Brüsten löste, „Du liebe Güte, ist das ein Scheißwetter da draußen! Hoffentlich kommen die Kinder bald zurück, ich mache mir Sorgen.“

Er sah sie kurz ungläubig an, während sie aufstand und ihre Bluse wieder zurecht zog. Er blieb auf der Couch sitzen und starrte sie an.

Schon wieder.

Egal, was er tat, irgendwann zog sie sich immer zurück. Immer wieder. Dabei war sie es dieses Mal gewesen, die angefangen hatte, und er hatte tatsächlich geglaubt, sie würde endlich zulassen, dass sie es wieder taten.

Was war er doch für ein Dummkopf… er hätte es sich ja denken können.

Verärgert rückte er sein Hemd zurecht und setzte sich ordentlich hin, sie keines Blickes würdigend, als sie in Richtung Tür ging.

„Du kehrst mir schon wieder den Rücken, Moe,“ grummelte er gerade so laut, dass sie es hören konnte, und sie blieb stehen und sah zurück zu ihm. Er sah sie nicht an.

„Oh, Schatz… ich… entschuldige, Süßer… ich habe Kopfschmerzen. Ich gehe jetzt besser zu Bett. Aber weck mich bitte, wenn die Kinder kommen, ja?“ Sie strahlte, dann verließ sie das Zimmer.

Satoya blieb, wo er war, und sah die Teetassen auf dem Tisch wütend an. Das konnte doch nicht wahr sein… was hatte diese Frau für eine Vollklatsche?!
 

––
 

Es war beinahe eine Stunde später, als er zu Moe ins Schlafzimmer kam. Sie lag auf der Seite im Bett, war aber offenbar wach, da sie sich zu ihm umdrehte, als er hereinkam.

„Sind die Kinder schon da?“ fragte sie erstaunt. Satoya schüttelte den Kopf.

„Nein, deswegen komme ich jetzt. Ich habe lange darüber nachgedacht, Moe. Ich… kann jetzt nicht länger warten, das mit dir zu regeln, es macht mich verrückt.“

„Oh Gott,“ sagte sie besorgt und setzte sich auf, „W-was hast du denn, Liebling?“

Er seufzte und senkte langsam den Kopf. Eine Weile zögerte er, bevor er sprach.

„Ich möchte, dass wir uns scheiden lassen.“
 

Moe erstarrte und fragte sich einen Moment, ob sie sich verhört hätte.

„Was?“ fragte sie mit dünner Stimme und starrte ihn an, als hätte er ihr verkündet, das Dorf würde explodieren.

„Ja,“ sagte er nur dumpf. „Ich denke schon seit Wochen darüber nach, jetzt habe ich mich entschieden. Zumindest zu neunzig Prozent, ich will auch keine überstürzte Entscheidung treffen wegen der Kinder. Aber ich will, dass du darauf vorbereitet bist.“

„Aber… Moment, w-wieso?!“ rief sie panisch und erzitterte am ganzen Körper, „Was hab ich getan?! W-wegen dieses blöden Pools?!“

„Nein, deswegen habe ich gesagt, ich denke seit Wochen darüber nach.“

„S-Satoya, mach keine Witze, d-das ist nicht komisch!“ Ihre Stimme wurde immer hysterischer und sie wurde blass. Er kam sich vor, als hätte er ihr ein Todesurteil ins Gesicht geworfen… aber er zwang sich, dieses Mal kein Mitleid zu haben.

„Das soll auch nicht komisch sein, ich meine das ernst,“ erwiderte er gefasst. „Die Gründe sind einfach. Das zwischen uns ist keine Ehe und erst recht keine Liebe mehr. Zumindest von deiner Seite aus nicht, davon bin ich überzeugt. Deine Liebe gehört nicht mir, sondern meinem Geld, verdammt. Wir beide machen gar nichts mehr zusammen, es ist schon Luxus, dass wir zusammen essen mit den Kindern! Die meiste Zeit des Tages verbringst du damit, von meinem Geld Klamotten zu kaufen und anderen Schrott!“

„Du bist den Tag über auf der Arbeit, wieso sollte ich hier zu Hause bleiben?!“ schrie sie panisch, „Satoya, warte! D-das können wir doch ändern, bitte! Ich gehe arbeiten und verdiene mein eigenes Geld! Ehrlich! Tu ich, versprochen, gleich morgen suche ich mir ´nen Job! Ich schwör’s dir, bitte!...“

„Lass den Quatsch!“ fuhr er sie an, und sie fing an, zu weinen. „Sieh dich an! Du flehst mich an, als würdest du ohne mich sterben! Ohne dein Haus, deine Klamotten, deinen Luxus, meine ich, tss! Was bin ich schon?! Der Depp, der sich auf dein Getue eingelassen hat! Das hier ist das Leben und nicht Pretty Woman mit dem Happy End!“

„Satoya, es ging nicht ums Geld!“ schniefte sie, „Glaub mir doch! Ich liebe dich! Wir haben Kinder, d-denen kannst du das doch nicht antun! Jetzt, wo Yunosuke weg ist und ich nicht weiß, ob ich ihn wiedersehen werde, w-willst du dich scheiden?! Das kann ich nicht, Satoya! Ich liebe dich, ich will bei dir sein!“

„Ach, auf einmal?!“ zischte er, „Wieso kehrst du mir seit einem Jahr und noch länger den Rücken?! Ist dir klar, wie lange es her ist, dass wir zum letzten Mal Sex hatten, verdammt?! Ständig hast du Kopfschmerzen, Bauchschmerzen oder andere Ausreden, komischerweise hast du manchmal deine Regel vierzehntägig! Wenn meine Theorie mit dem Geld falsch ist, dann hast du ´nen anderen Kerl und willst deswegen nicht mehr mit mir, es kommt also auf‘s selbe raus! Ja, ja, hast du dir so gedacht, du dreckiges Biest, hm?! Klammer dich an den reichen Mann aus Konoha, wickel ihn ein und sorg dafür, dass du schwanger wirst, damit du ewig an ihn und sein Geld gebunden bist! Und damit er nicht misstrauisch wird, lässt du dich ab und zu dazu herab, ihn dich nageln zu lassen, aber Satoya ist ja so nett, der ist sicher nicht böse, wenn ich mal ´n Jahr lang keinen Bock auf Sex habe!“

„Oh mein Gott…!“ heulte sie aufgelöst und sank zitternd zu Boden, „Oh mein Gott, Satoya, d-das ist nicht wahr!! So ist es nicht, das schwöre ich! I-ich… oh nein, e-es tut mir so schrecklich leid! W-wieso hast du denn nie was gesagt in dem einen Jahr?! Ich hatte wirklich Kopfschmerzen und meine Regel und so! Denkst du, ich lüge…?!“

„Lüg mich nicht an!“ rief er wütend, „Ja, du hattest Kopfschmerzen, hast aber abgelehnt, dass ich dich untersuche oder dir Tabletten gebe gegen deine Schmerzen! Lieber Schmerzen als mit mir ins Bett zu gehen, huh? Bin ich doch so’ne Null, oder was kommt als nächstes für ´ne Ausrede?!“

„Oh mein Gott, nein!“ schrie sie panisch, „Das ist es nicht, ehrlich! Ich… e-es ist nur, verdammt, ich habe mir mit Sex mein täglich Brot verdient! Ich sehe… nicht dasselbe Vergnügen darin wie du, für mich ist es irgendwie immer noch Arbeit! Zumindest meistens… b-bitte, Satoya, s-sei nicht wütend… ich mach das alles wieder gut! Ehrlich! Versprochen, komm, lass uns zusammen schlafen!“ Er fing laut an zu lachen.

„Wie bitte?! Oh, komm, das ist jetzt echt der absolut falscheste Zeitpunkt überhaupt, das ist sicher das Letzte, das ich gerade will! Ich will, dass wir uns trennen, ich habe die Schnauze voll! Und nicht, weil du nicht mit mir schläfst, sondern wegen deiner ganzen… deines ganzen verdammten Verhaltens! Du lügst mich an, gibst mein Geld aus, regelst Sachen ohne meine Zustimmung und denkst dann noch, es wäre okay, mich über ein Jahr hinzuhalten mit… Kopfschmerzen und was du noch alles gehabt haben willst!“ Er atmete tief durch und regte sich ab, so gut er konnte, während sie schluchzte und ihn fassungslos anstarrte. „Antworte, und wehe, du lügst mich noch mal an. Hast du einen anderen Mann?“

„Nein!“ rief sie sofort und völlig überzeugend. Sie sah ihn schniefend an und er seufzte, nachdem er ihr eine Weile in das aufgelöste Gesicht gesehen hatte. Er sah keine Lüge darin… einen anderen Mann gab es nicht. Das hatte er auch nicht wirklich erwartet. Die Sache mit dem Geld war viel logischer.

„Hast du mich wegen des Geldes heiraten und meine Kinder kriegen wollen?“ fragte er weiter.

„Nein!“ keuchte sie außer sich vor Verzweiflung.

„Du wolltest sie unbedingt behalten und nicht abtreiben, aber als du sie dann hattest, hast du dich nicht halb so viel um die Babys gekümmert wie Oki! Du warst nicht reif für die Mutterrolle, du wolltest die Kinder doch nur, damit du an mich gebunden bist! Sieh mich an und sag mir die Wahrheit!“

„N-nein…!“ stammelte sie nicht halb so überzeugend wie zuvor, dann warf sie sich hysterisch heulend auf den Boden vor seine Füße. „Nein, h-hab ich nicht! I-ich wollte… ich wollte dich natürlich nicht verlieren, Satoya-kun! Aber nicht wegen des Geldes! Ohne dich kann ich doch nichts! Ich hab nichts gelernt, ich kann nicht mal richtig Mathe oder sowas! Als ich schwanger war, wollte ich das Kind unbedingt bekommen, um mich an dich zu binden, ja, aber ich habe nicht absichtlich dafür gesorgt, dass ich schwanger wurde! Ehrlich nicht, ich schwöre es! Bitte… ohne dich bin ich doch verloren da draußen! Schick mich nicht weg, ich bitte dich, Satoya!“

„Du brauchst mich also?!“ fragte er sie schnippisch, „Ja, weil ich für dich arbeite und alles organisiere, was wichtig ist! Du bist kein Kind mehr, du kannst für dich selbst sorgen oder solltest es können! Ich kann gut ohne dich leben, ich finde sicher ´ne andere Nutte, die ich flachlegen kann, genau! Ich habe dich hierher geholt, weil ich dich liebe, weil ich auch mit dir zusammenbleiben wollte. Aber das hier ist keine Liebe, verdammt, das hier ist eine Zweckgemeinschaft, und für mich ist sie zwecklos, ich brauche dich nicht, Moe! So leid es mir für unsere Kinder tut, aber ich kann so nicht mit dir zusammen leben, es geht einfach nicht, dafür sind mir meine Nerven zu schade! – Geh jetzt. Ab heute schläfst du im Gästezimmer, so lange bis ich mir überlegt habe, wie es weitergehen soll.“ Er wurde wieder ruhiger und senkte den Kopf wieder, als sie noch immer weinend und jammernd auf dem Boden vor seinen Füßen lag. „Sag den Kindern nichts… nicht, solange es nicht zu hundert Prozent fest steht. Es… tut mir leid, Moe. Aber das mit uns ist vorbei.“

Er verließ das Zimmer.
 

––
 

Als Junya und Takuma zusammen vom Training nach Hause kehrten, war Moe nicht da. Satoya saß griesgrämig auf der Couch in der Stube und antwortete auf die Frage, wo denn die Mutter wäre, nur verhalten mit „Weiß ich doch nicht.“ Das half Takuma und Junya kaum weiter.

„Cool, was ist das für eine Grube da draußen?“ fragte Junya dann, „Dürfen wir Schlammcatchen spielen?“

„Vergesst es. Es ist spät, geht ins Bett. Tut mir leid, ich bin nicht auf euch böse, ich bin nur genervt.“

„Streitet ihr wieder, Mama und du?“ fragte Junya und sah auch finster drein. Satoya murrte nur und gab keine Antwort. „Ja, auch okay, du musst mir nicht antworten!“ meckerte der Junge darauf und stampfte beleidigt aus der Stube, „Komm, Nii-san.“

„Oh weh,“ seufzte Takuma nur bedrückt, „Wenn… ich irgendwas helfen kann, Papa… sag einfach Bescheid.“

„Am besten helft ihr mir, wenn ihr mich heute in Ruhe lasst.“

„Auch okay. Was immer dich ärgert, ich hoffe, es verschwindet.“ Damit gingen die Kinder nach oben und wagten den Rest des Tages nicht mehr herunter zu kommen ob der schlechten Stimmung im Haus.

Moe blieb verschwunden. Satoya hatte noch mitbekommen, wie sie das Haus verlassen hatte und was von Ich geh spazieren gesagt hatte, aber das war Stunden her und sie war nicht aufgetaucht. Satoya beschloss eisern, es ihm egal sein zu lassen – sollte sie doch bleiben, wo der Pfeffer wuchs! Er würde sicher nicht in den Regen raus rennen und sie suchen, sie würde schon klar kommen. Aber es wurde später und später und von Moe keine Spur. Je länger sie weg blieb, desto stärker wurde plötzlich sein schlechtes Gewissen und er bereute es immer mehr, was er zu ihr gesagt hatte.

Wie konnte ich so egoistisch sein? Sie hat mich zwar geärgert, aber dass sie einfach wegrennt wollte ich doch nicht…ich hätte ganz anders da rangehen sollen, sie ist sicher am Boden zerstört…

Der Gedanke war traurig und er erhob sich nervös vom Sofa, um unruhig im Erdgeschoss auf und ab zu gehen, darauf wartend, dass seine Frau kam. Plötzlich kam ihm der grauenhafte Gedanke, er könnte sie so fertig gemacht haben, dass sie sich etwas angetan hatte. Sie hatte so sehr geweint und geheult und sie hatte verdammt noch mal vor seinen Füßen gekrochen wie ein Hund! Sie war vollkommen am Ende! Wie hatte er zulassen können, dass sie hinausging?

Satoya – das ist Quatsch. Nur, weil du einen Seiji in der Familie hast, würde sich nicht jeder gleich umbringen wegen einer solchen Sache!

So redete er sich ein… noch etwa zwei Stunden lang. Die Kinder waren inzwischen vermutlich im Bett. Es war längst nach Mitternacht. Schließlich schnappte Satoya fluchend seinen Mantel und seine Schuhe, um hinaus zu eilen und nach Moe zu suchen. Auf dem Weg nach irgendwo gingen ihm etwa tausend Entschuldigungen durch den Kopf, die er ihr sagen wollte – dann widersprach er sich immer selbst und zwang sich, nicht so weich und mitfühlen zu sein, sie hatte es schließlich selbst verbockt und hatte sein Mitleid nicht mehr verdient. Aber das schlechte Gewissen war stärker… so lange, bis er sie fand, nach langer Suche mitten auf der Straße am Rand des Weges kauernd, klitschnass vom Regen, sowohl rechts als auch links neben ihr eine leere Schnapsflasche, eine dritte in ihren Händen. Und sie zitterte am ganzen Leib und schien ihn nicht zu bemerken, von dem ganzen Schnaps offensichtlich sturzbetrunken.
 

Im ersten Moment, den Satoya sie da so sah, überkamen ihn mehrere Gefühle gleichzeitig. Zum einen war er unheimlich erleichtert, sie lebend zu sehen; dann war er wütend auf sich selbst, dass er ihretwegen so in Sorge war und das nur wegen ein paar Schnapsflaschen; zuletzt fühlte er sich fast etwas an den ersten Abend, den er sie mit ins Hotel genommen hatte, erinnert.

Er ging zu ihr hin und zog sie vorsichtig aber energisch hoch.

„Verdammt… Moe!“ stöhnte er, „Was denkst du dir, hier so im Regen zu sitzen?! Wolltest du hier übernachten?! Du wärst erfroren!“

„Ach, lass mich!“ lallte sie und versuchte, ihn wegzuschieben, dabei verlor sie ihre Flasche aus der Hand, die am Boden zerschellte. „Oh, toll gemacht, ey… jetzt isse hin…“

„Besser so,“ grummelte er, „Nicht nur, dass du mein Geld ausgibst, du versäufst es auch noch. Komm, wir gehen nach Hause und du gehst schön duschen und ins Bett, bevor du dir den Tod holst! Wir haben Kinder, vergessen?“

„Du wills‘ dich doch scheiden lassen, ey, und nich‘ ich, wa?“ lallte sie verdattert und schlug unbeholfen mit den Armen um sich, als er genervt begann, sie vorwärts zum Haus zu schieben. „Wenn du mich raus… rausschmeiß‘, verreck ich eh‘, also was soll’s… ob heute oder morgen, wa?“

„Du redest Blödsinn, komm jetzt mit.“

„Also ehrlich, isch bin… jetzt nischt inna Stimmung, zu kommen…“

„Das ist nicht witzig, Moe.“

„Hahaha, isch find… d-das voooooll witzig…!“ lachte sie blöd vor sich hin und Satoya verdrehte die Augen. Er beeilte sich, sie nach Hause zu schleppen, um sie dort angekommen aus ihren nassen Klamotten zu schälen (außer ihrer Unterwäsche) und sie ins Bad zu schleifen, wo sie warm duschen sollte, um sich nicht zu erkälten. Als er sie alleine lassen wollte und sie sich beinahe in der Wanne hingepackt hätte, weil sie nicht stehen konnte, beschloss er großzügig wie er war, ihr zu helfen, er musste also wohl oder übel gleich mit duschen. Und er war überrascht, dass er plötzlich gar nicht mehr das Verlangen nach Sex spürte, wenn er sie nackt sah oder sogar mit ihr zusammen nackt war. Das war beruhigend… konnte aber auch daran liegen, dass sie besoffen nur halb so anziehend war wie normalerweise.
 

––
 

Als Moe zu sich kam, graute der Morgen. Sie lag in einem Bett – aber es war nicht ihr Bett, es war ein Einzelbett. Sie erkannte es als das Gästebett an, in das sie verbannt worden war… und sie erinnerte sich erschrocken an den vergangenen Tag. Als sie sich aufsetzte, stach ein erstaunlich sanfter Schmerz in ihren Kopf; dabei hatte sie fast drei Flaschen Schnaps getrunken, eigentlich müsste ihr Kopf eine Kokosnuss sein. Am Fußende des Bettes sah sie ihren Mann sitzen. Er sah sie an und sie sah verwirrt zurück.

„W-was ist?“ fragte sie, „Wieso bist du hier?“

„Ich hatte Angst, du würdest besoffen durch die Gegend laufen und was anzünden. Deshalb bin ich hier geblieben über Nacht. Hast du Kopfschmerzen?“ Verwundert über die Frage fasste sie nach ihren Kopf und brauchte fast eine Minute zum Antworten.

„Ich, ähm… erstaunlich wenig.“

„Ich hab dich mit Medizinjutsus etwas behandelt. Deswegen ist der Alkohol jetzt schon weg und du hast kaum Schmerzen. Es sind nur fünf Stunden vergangen…“ Sie sah ihn groß an, dann senkte sie den Kopf. Lange Pause.

„Es… tut mir so leid,“ stammelte sie dann. „Das gestern… das war grauenhaft, i-ich wollte gar nicht so viel trinken! Aber als ich angefangen habe… hat es sich so gut angefühlt und ich dachte, ich könnte… vergessen, dass du mich jetzt hasst, w-weil es mir so wehgetan hat…“ Sie zitterte und er rutschte seufzend zu ihr hin und nahm sie sanft in die Arme. Er hasste sich… er hasste sein schlechtes Gewissen, sein ständiges Mitleid, dass er ihr nie lange böse sein konnte.

„Ich hasse dich nicht,“ meinte er ruhig. „Das ist ja mein Problem.“

„A-aber du willst dich von mir scheiden lassen…“ flüsterte sie unglücklich, und er drückte sie sanft an sich heran.

„Nein, das will ich nicht. Ich wünschte, ich könnte es vermeiden.“ Jetzt hob sie erstaunt den Kopf und sah ihn konfus an.

„Häh? A-aber du hast doch gesagt…?“

„Das war kein Scherz,“ murmelte er, „Aber wollen… tue ich es nicht, Moe. Aber so, wie es jetzt läuft, kann es nicht weitergehen.“

„I-ich habe nachgedacht!“ schniefte sie verzweifelt, „Ich will doch auch nicht, dass sowas passiert… was, wenn wir einfach… noch mal neu anfangen und es noch mal versuchen? Ich will nicht bei dir bleiben, weil ich denke, dass ich ohne dich nicht überleben kann… i-ich möchte, dass wir beide zusammen sind, weil du mir wichtig bist! Weil ich dich liebe, weil ich unsere Kinder liebe… wenn wir uns scheiden lassen, verrecke ich nicht, weil ich kein Geld habe, sondern, weil mir meine Familie am Herzen liegt!“

„Moe, einfach neu anfangen ist nicht möglich,“ seufzte er, „Das ist nicht einfach. Dir soll ich noch glauben? Nachdem du mich so oft angelogen hast?“ Sie senkte den Kopf und krallte sich mit den Händen fest in die Decke, unter der sie saß.

„Vertrau mir. Gib mir noch eine Chance, diese Familie zu heilen, nachdem ich sie fast zerstört hätte… dieses Mal werde ich niemanden enttäuschen! Dieses Mal werden wir glücklich sein.“

„Wie kann ich dir vertrauen?“ fragte er sie dumpf. „Wer… sagt mir, dass du nicht nur sagst, damit ich beruhigt bin?“

Moe senkte den Kopf abermals und lächelte traurig zu sich, bevor sie ihn wieder ansah und sich ihre Blicke trafen.

„Das kann dir keiner sagen, Satoya. Nur du selbst.“
 

Er sah sie an. Wie sie da saß und lächelte, war plötzlich all seine Wut auf sie vergessen, all der Zorn des vergangenen Tages, all der Frust des letzten Jahres. Sie war so schön, gleichzeitig so liebevoll und so anziehend, dass er keine Beschreibung dafür gefunden hätte, was er für sie empfand in dem Moment. Er musste sich keine weiteren Gedanken darüber machen, denn das Verlangen, das jetzt in ihm wach wurde, war so deutlich und so angenehm wie noch nie zuvor. Und weil sie beide dasselbe spürten für diesen Augenblick, beugten sich beide zueinander vor, bis sich ihre Lippen trafen und sie sich leidenschaftlich küssten. Kaum berührten sich ihre Zungen, zog Moe sich leise keuchend dichter an ihn heran und spürte, wie er sie mit den Armen umschlang und sei sanft nieder auf das Bett drückte, sich über sie beugend.

Dieses Mal würde sie nicht aufhören. Das wusste er. Dieses Mal war der Kuss anders… so vertraut und doch so fern, als würden sie sich seit Jahren zum ersten Mal wieder richtig küssen.

„Satoya-kun…“ keuchte sie atemlos, als sie sich voneinander lösten, „Heißt das, wir bleiben zusammen?“

„Wahrscheinlich bereue ich es morgen wieder,“ seufzte er ergeben, „Aber ich… verdammt, ich kann das nicht länger, Moe.“ Er wurde plötzlich von ihr herunter gezogen und lag auf ihr, als sie die Arme um ihn legte und sanft seine Seiten zu streicheln begann. Sie küssten sich. Während der Kuss verlangender und tiefer wurde, fuhren seine Hände jetzt über ihren Bauch und hinauf zu ihren weichen Brüsten. Sie ließ von seinen Seiten ab und begann stattdessen, sein Hemd langsam aufzuknöpfen.

„Ich will mit dir schlafen…“ flüsterte sie, indem sie weitermachte und leise seufzte, als er ihr T-shirt hochschob und darunter ihre nackten Brüste zu streicheln begann. Er küsste ihren Hals.

„Auf einmal…“ seufzte er und erzitterte auch, als sie sein Hemd aufgeknöpft hatte und es über seine Schultern hinunterschob.

„Glaubst du mir nicht?“ grinste sie verführerisch, nahm eine seiner Hände und führte sie langsam hinunter zwischen ihre Beine, worauf er keuchte und den Kopf hob, sie anstarrend. „Glaubwürdiger so?“ raunte sie, worauf er nur leise stöhnte und bereits spürte, wie sich seine Selbstbeherrschung langsam verabschiedete. Da schlang Moe die Arme um ihn, als er mit der Hand über ihren Slip strich. „Satoya… ich möchte noch ein Baby von dir…“

„Jetzt?!“ murmelte er verwirrt, „Du hast doch schon drei…“

„Ich will… aber noch ein kleines Mädchen… unsere Jungs sind schon so groß… ich vermisse… plötzlich das Schreien der Babys. Damals war ich vielleicht zu jung, jetzt bin ich es nicht mehr…“ Er sah sie eine Weile heftig atmend an, während sie ihm die Hose öffnete und ihn weiterhin angrinste.

Plötzlich fragte er sich, ob sie sich wirklich noch vor ein paar Stunden gestritten hatten und er sich hatte scheiden lassen wollen.

„Du meinst das ernst, oder?“ fragte er sicherheitshalber, „Du willst ein Baby?!“

„Ja, das ist mein voller Ernst,“ sagte sie erstaunlich seriös, „Wenn du es auch möchtest… dieses Mal werde ich mich darum kümmern und nicht Oki alles machen lassen. Dieses Mal wird alles anders. Willst du… das auch, Satoya-kun?“

Er sah auf sie herab und schloss dann langsam die Augen, bevor er sich wieder über sie beugte und ihr Schlüsselbein zu küssen begann.

„Ja…“ murmelte er langsam, „Nur… noch einmal, Moe. Sollen wir rüber ins große Bett gehen…?“

„Oh, nein,“ sagte sie vergnügt und mit einem Unterton, den er extrem vermisst hatte und bei dessen Klang die Flamme in ihm gleich wieder ausschlug. „Ist doch gemütlich hier…“ Mit einem Lächeln zog sie ihn wieder zu sich und gierig verschlangen sich ihre Lippen gegenseitig in einem weiteren, verlangenden Zungenkuss.

Die Kinder würden nie erfahren, dass ihre Eltern je darüber gesprochen hatten, sich zu scheiden.
 

––
 

--
 

Booyah o.o laaanges kapi, sorry u_u juchee, Moe und Satoya haben sich vertragen! ^o^ und Seiji und Kanae sind die Oberdramaqueens xD...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (19)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Enyxis
2011-06-04T13:24:00+00:00 04.06.2011 15:24
>„Ich sag’s Mama, dass du so viel heulst, die schickt dich in die Klapse!“<
XDDD Das is ma ne Drohung XDD
>„Kuma-kun… ich bekomme ein Baby…“<
Ò.o.... Das hätte ich am ALLERWENIGSTEN erwartet... Naja XD Glückwunsch Shiemi und Kuma! ^_^
Sasuke und Sakura sin soo lustig XDD echtma....streiten wie ein altes Ehepaar... hatte das nich ma Naruto in TC gesagt? XD
Boah...Masami ey...der Junge is einfach nur...schrecklich u_û Ich find dafür keine Worte...das er seine Umwelt und seine Mitmenschen so manipuliert und ausnutzt....

Hammer Kapi....ich dacht schon als Satoya sagte "Ich möchte, dass wir uns scheiden lassen." armer Takuma....v.v
Von:  Guguus
2009-03-19T21:43:28+00:00 19.03.2009 22:43
Muuuhahaha Kommi Nr. 800!
*wieder runterkomm*
Nun, eigentlich wurde schon alles gesagt... nur frage ich mich, wie Takuma & Co. darauf reagieren werden, dass sie jetzt noch ein Geschwisterchen bekommen sollen. Dass Shiemi ein Kind bekommt, finde ich toll^^ Und sofern sie und Kuma immer noch nicht heiraten wollen, kann sich Sasuke über einen neuen Enkel mit Uchiha als Nachnamen freuen xD Wird bestimmt ein superhübsches und talentiertes Kind...
Haha, Sani finde ich immer noch genauso toll wie in SK^^ Ich habe Seiji immer noch nicht verziehen, dass er Yusaku gekillt hat und finde es, so hart das auch klingt, fast schon gerecht, dass er noch Jahre danach darunter litt. Aber naja, er soll schon irgendwann wieder "gesund" werden... langsam tut er mir fast schon Leid u.û
Njo, mehr fällt mir nicht ein... ausser dass Mikoto halt hätte ruhiger sein sollen xD

MfG das Guguus
Von: abgemeldet
2009-03-18T13:45:05+00:00 18.03.2009 14:45
Ohh man Uchiha
Drama Queens 4 Ever
Shiemi will jetzt noch in der Zeit ne Kind bekommen
ajjj Klasse
Mal schauen wie das werden wird
Noch soo ne Crazy Kind
Ich mag die lustigen Uchihas
bei den ist immer etwas los ^^
Niemals Langweille 4 Ever
Naya ich bin ja mal gespannt was aus Mikoto und Masami wird
Mach auf jedenfall soo weiter
LG
Kagome45
Von:  Callisto
2009-03-17T16:35:35+00:00 17.03.2009 17:35
^wow das war ein richtiges Drama-Queen-Kappi XD
Seji krank, Shiemi schwanger, Satoya lässt sich fast scheiden und dann wollen die noch ein Baby machen, Kanae hört Masami und Mikoto beim Sex.

Ich musste viel grinsen^^
Von:  Decken-Diebin
2009-03-16T20:00:14+00:00 16.03.2009 21:00
PS: Wenn du Shiemis Kind sterben lässt, hasse ich dich auf ewig und immer xDDDD Das haben die beiden nicht verdient.
Von:  Decken-Diebin
2009-03-16T19:55:20+00:00 16.03.2009 20:55
Sag mal, wollen die jetzt zu so'n scheiß Zeiten alle Kinder kriegen damit sie was haben, dass sie aufheitert oder wie? XD Shiemi ist schwanger, Moe will noch ein Kind und Masami und Mikoto schlafen ja so oder so miteinander (und ich glaube kaum, dass sie verhüten xD und ich find's lustig, dass Kanae das mitbekommen hat xD)
Irgendwie fand ich das Kapitel schön... so irgendwie ein Kapitel, wo viele emotionale Dinge geklärt werden... zuerst einmal die Sache mit Seiji, der also wieder seine Tabletten nimmt, apatisch ist und nicht mitbekommt, dass sein Sohn mit seiner Nichte schläft. Auch gut.
Das mit Shiemi und Kuma fand ich so schön. ^-^ Eine schwangere Shiemi ist durchaus eine ungewohnte, aber auch schöne Vorstellung. Und jetzt ist es auch verständlich, warum sie stets so besorgt war.
Hm, die Sache mit Satoya und Moe war irgendwie so 'oh-mein-Gott'. Ich dachte auch echt, dass die sich jetzt scheiden lassen, die Dummdoofen. >___< Und dann haben sie sich vertragen, Moe hat ihm gesagt, sie will noch eine kleine Tochter und sie ficken. XD Tolles Happyend. Echt jetzt. Aber das war mal wieder ein bisschen klischeehafte Romantik, das fehlt einem ja manchmal bei der ganzen Dramatik. XD
LG, Hina
Von: abgemeldet
2009-03-16T19:20:12+00:00 16.03.2009 20:20
AHH!Gottseidank!Ich dachte sie lassen sich jetzt wirklich scheiden...die beiden gehören doch zu meinen Lieblingsparrings.:D
Und Shiemie ist schwanger, juhuu!
Ach eigl. ein schönes Kapitel.=DD
Freu mich aufs nächste Kapitel.
LG
Rikku - chan
Von:  Sasuke-chan
2009-03-16T15:42:19+00:00 16.03.2009 16:42
YAHOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOUUUUU!
Irgendwie freu ich mich gerade so total, das Moe und Satoya sich vertragen haben, obwohl ich den beiden vorher nie große Bedeutung beigemessen hatte.
GIbt anscheinend wieder nen babyboom!? :D
Aber es war ein schönes Kapitel.
Mikoto und... Masami... o__ô ui. Arme Kanae, armer Seiji.
Als hätten sie nicht schon genug probleme.
freu mich schon auf das nächste kap!
lg, Sasuke-chan ;3
Von:  hundefrau
2009-03-15T20:37:33+00:00 15.03.2009 21:37
Uff... das war wirklich ein langes Kappi x33
Shiemi ist schwanger <33
von Kuma-kun xD
Und Kanae weiß bescheid... und Seiji auch xD
Susumu und Shigeru sind geil, ich find die Beiden so klasse x33
Sanosuke ist gemein, der Spruch mit der Klappse hätte definitiv NICHT sein müsse.
Satoya und Moe sind komisch...
Erst anzicken und dann noch ein Baby bekommen wollen (nach 3 Flaschen Alkohol) - und... wenn es gar kein Mädchen wird??
Das Ende muss spektakulär werden!!!
So Masami-gegen-Mikoto-mäßig!!!
Soooooooo...
Ich freu mich auf die nächsten Kappis <333
Von:  Kimiko93
2009-03-15T20:37:06+00:00 15.03.2009 21:37
Yeeeha. Pairings für alle. Alle. Außer Sanosuke und Haruka, die jetzt mit ihrer Pairinghaftigkeit eingeholt wurden ôo Auch wenn Sasuke und Sakura bei drei Teilen immer noch sowas von vorne liegen XD


Eeegal. Hm. Das mit Satoya und Moe war... Komisch. Seeeehr komisch. So... Unbefriedigend. Ehrlich. Und die Vorstellung, was jetzt aus Masami und Mikoto wird finde ich arg belustigend. Noch lustiger wirds ja, wenn alle davon erfahren.
Oder eher nicht.
Eeew.


Zurück