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Abschiedsbrief

HP/DM
von

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Abschiedsbrief

Ich habe dich beobachtet, jeden Tag. Ich war glücklich, wenn du glücklich warst. Ich war traurig, wenn du traurig warst, aber ich glaube, das hast du gar nicht bemerkt. Du hattest deine Freunde und ich hatte meine. Es schien, als würden wir in zwei verschiedenen Welten leben und als wäre es unmöglich, sie zu vereinen. Darum habe ich es auch nie versucht. Haber du hast das.
 

Es war eine von diesen milden Sommernächten. Ich konnte nicht schlafen, weil ich daran dachte, woran ich immer dachte. An dich. Du warst in meinen Gedanken wie nichts anderes. Manchmal glaubte ich, dass ich nicht mal mehr existieren konnte, ohne an dich zu denken.
 

Ich verließ mein Bett und irrte durch die leere Schule. Als ich nach draußen ging sah ich eine graue Person am See sitzen. Du warst es. Mein wunderschöner Engel im Mondlicht. Dein Haar schien silbern. Als du dich umgewand hast waren deine Augen nicht so kalt wie sie sonst immer waren, wenn sie mich angesehen hatten. Du hast zärtlich gelächelt. Deine süßen Lippen schienen mich einladen zu wollen, dich zu küssen. Ich setzte mich zu dir. Mein Herz schien durchzudrehen, als du meine Hand berührt hast.
 

„Siehst du den einen Stern da oben?“, hast du mich gefragt. Ich nickte. „Es ist der schönste, älteste und traurigste Stern am Himmel“, bist du fortgefahren. Ich habe hinauf geschaut. Es war Sirius, der Hundestern. „Manchmal bringt es mich fast zum weinen, wenn ich all diese Sterne, die tot sind, noch immer auf uns herab scheinen sehe!“ Du hast dich zu mir gelegt. Ich habe dich noch immer beobachtet, wollte und konnte nichts sagen.
 

Deine Hand strich langsam über die Haut an meinem Arm. Kleine Blitze schienen von deiner Hand durch meinen Arm zu meinem Herzen zu gehen. Es begann wieder schneller zu schlagen. Du hast belustigt gelächelt.
 

„Hast du Angst vor mir?“, hast du mit einer lieblichen Stimme gefragt. Ich habe meinen Kopf geschüttelt. „Du hast keine Angst, wenn ein Junge kommt und dich so berührt?“, hast du mit derselben Stimme gefragt und bist näher gerückt. Ich habe wieder meinen Kopf geschüttelt. Du hast deine Hand an meine Wange gelegt. „Noch immer keine Angst?“, hast du gefragt und mir wurde klar, dass ich zitterte.
 

„Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich … deine Lippen entdecken würde?“ Die letzten Worte hast du leise in unseren ersten Kuss geflüstert. Es fühlte sich an, als würden tausend Feuerwerke in meinem Bauch explodieren. Ich fühlte, wie deine Hände zu meinem Nacken wanderten, wie sie mit meinem Haar spielten. Ich habe jede deiner Berührungen genossen, wollte mich in deinem Kuss verlieren. Du nahmst mich auf mit jeder Faser meines Körpers, meines Geistes, meiner Seele.
 

Als wir voneinander abließen haben wir beide schwer geatmet. Ich habe deinen süßen Atem auf meiner Haut gespürt. Dann kamst du wieder näher. Ich fühlte deine liebkosenden Lippen auf meinen, deine weiche Zunge auf ihnen. Ich ließ dich in meinen Mund. Es war nicht mit anderen Erfahrungen zu vergleichen. Du hast dich wieder abgewendet.
 

„Fühlt sich wirklich gut an“, hast du glücklich lächelnd gesagt. Deine milchige, seidige Haut schimmerte im Mondlicht. Ich fühlte mich verzaubert von deiner Schönheit. Wie im Rausch einer Droge wollte ich mehr … mehr von dir. Ich zog dich näher zu mir, wollte dich fühlen, wollte meine Fingerspitzen über deinen Körper wandern lassen. Und ich ließ sie. Unter dein Shirt, über deine erhitzen Wangen, durch dein Haar.
 

„Liebst du mich?“ Du warst der erste, der nach Minuten des Schweigens gesprochen hatte. „Ja, tu ich. Und du, liebst du mich?“ Ich gab eine ehrliche Antwort. „Ich liebe keinen, ich möchte besitzen!“, hast du mit dieser rauen Stimme geantwortet, die ich so hasste. „Also, wenn es dich glücklich macht, dann besitze mich!“ Ich fröstelte innerlich als ich diese Worte sagte.
 

Worte, die ich nicht so meinte. Ein Versprechen. Was bedeutet ein Versprechen? Habe ich meine Seele an den Teufel verkauft? Den Teufel in Form des begehrtesten, schönsten und reinsten Menschen überhaupt. Das war es nämlich, was du warst. Der gefallene Engel, noch immer in seiner vollen Eleganz, aber mit den schwarzen Schwingen des Todes. Die Flügel, die mich sanft in mein fürchterliches Schicksal trugen. Deine Stimme sang ein liebliches Schlaflied, das mich zum schlafen brachte, während du mich von innen heraus getötet hast.
 

Ich brauchte dich. Mehr, als ich jemals etwas gebraucht habe. Also war es mir egal, wie ich dich bekommen würde. Oder wie du mich bekommst? Mich bekommst durch Überraschung? Mich dazu gebracht hast, dein bittersüßes Gift von deinen weichen Lippen zu trinken? Ich wollte dein Opfer sein. Wollte, dass du mich schwächst. Wollte, dass du mich verletzt und wieder tröstest. Wollte, dass du mich zum weinen brachtest und meine Tränen von meinen Wangen leckst.
 

Du hast gelächelt. Ein Lächeln das mir sagte, dass du der Gewinner warst. Aber das war mir egal. „Du willst von mir besessen werden?“, hast du, wieder belustigt, gefragt. „Kannst du das ertragen?“ Du hast in meine Augen gesehen als wolltest du direkt in meine Gedanken sehen. Als ob du sie lesen konntest. Ich nickte langsam. Was hatte ich da gerade zugestimmt? Ich war unfähig zu verstehen, dass der Vertrag, den ich da mit dieser Vereinbarung unterschrieben hatte, mein eigenes Todesurteil war.
 

Du hast das auch nicht bemerkt. Oder war es dir einfach egal? War es dein Plan, mich zu zerstören? War ich dein neues Spielzeug? Heute denke ich, es war so. Wie ein kleines Mädchen, welches immer eine neue Puppe braucht. Ich war deine Puppe. Deine Puppe mit goldenen Fäden. Ich habe mich wie ein Vogel in einem goldenen Käfig gefühlt. Oder eben wie ich in deinen Armen. Deine Arme, die mich gefangen hielten, wie ein Gefängnis.
 

Ich weiß nicht, wann ich aufhörte, dich zu lieben. Wann ich aufwachte und bemerkte, dass es zu spät war, um umzukehren. Meine Seele war bereits zerbrochen. Ich bin mir sicher, du hast gelacht, als es passierte.
 

Ich weiß, dass es hundert Wege da raus gibt. Ich könnte wegrennen. Dich verlassen. Dich nie wieder sehen. Und ich könnte nicht frei sein. Du bist zu tief in mir drin. Du hast deinen Weg in meine Seele gefressen. Als wäre ich von dir gebrandmarkt. Es gibt nur einen Weg, um dich zu vergessen. Um frei zu sein. Um fähig zu sein, ohne dich zu sein.
 

Ich werde diesen Weg gehen. Vielleicht ist es der schwerste, den ich je gegangen bin. Aber es wird mein Letzter sein. Mein Letzter in dieser Welt, erfüllt von Schmerz. Vielleicht wird das deine Narbe sein, Draco.
 

Der Tod ist kein Schicksal, der Tod ist ein Weg von vielen.
 

Harry



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  seiyerbunny20
2013-04-30T23:18:06+00:00 01.05.2013 01:18
Oh Mann das wahr ja wieder sehr schön und bin auch froh es gelesen zu haben mach wieder so
Von:  DisorientedDarcy
2010-11-26T21:59:03+00:00 26.11.2010 22:59
was? o.O

*tränenfluss*
woa....*fieps*
das war traurig :(

und i-wie so schön...
Von: abgemeldet
2009-02-18T09:13:25+00:00 18.02.2009 10:13
Auch wenn es nur übersetzt ist ist das so schön..*dahinschmelz*
Und wenn man so e in paar wörtchen weglassen würde, könnte man das auch voll schön auf andere Personen etc. beziehn^^


Von:  Tomasu
2009-02-18T05:41:18+00:00 18.02.2009 06:41
Schön traurig.

Wäre eine Erfahrung wert auch Dracos Meinung zu lesen. Vielleicht geliegt das dir genauso gut.
Von:  ZachariaSlytherin
2008-08-04T11:31:10+00:00 04.08.2008 13:31
es ist fantstisch, die story an sich, aber auch mit welchem gefühl du es übersetzt hast. es gebe bestimmt keine schöneren worte, als jene die du benutzt hast.
Von:  _mariko_
2008-08-03T21:23:47+00:00 03.08.2008 23:23
Puh das war mal Hammerhart ehrlich und doch hat es mir gefallen ehrlich war irgendwie fesselnd.Ich kenne das orginal nicht und kann es schätzungweise auch nicht lesen wenn aber die Story an sich ist toll.


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