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Me and You

(Spoiler ab chapter 40)
von

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Das Erwachen

Seine Augenlider zuckten ein wenig. Langsam kehrte er aus dem Reich des Schlafes und der scheinbar endlosen Träume zurück. Schlechte Träume, Albträume voller Leid, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und Blut.

Aber in dem Moment, in dem er sich noch zwischen Schlafen und Wachen befand fragte er sich, ob die Realität, das Hier und Jetzt, wirklich so viel besser war, als die Welt in seinen Träumen. War nicht beides von Blut und Schuld gekennzeichnet?

Er öffnete langsam die Augen. Es fiel ihm schwer und er schloss sie gleich wieder, driftet noch einmal in das Reich der Träume, erreichte aber nur den äußeren Rand. Dann erwachte er erneut und dieses Mal fiel es ihm leichter die Augen zu öffnen. Trotzdem fühlten sie sich schwer und müde an. Dabei hatte er doch eigentlich lange genug geschlafen. Oder hatte er gar nicht geschlafen?

Es dauerte seine Zeit ehe sich seine Pupillen an das schwache Licht im Zimmer gewöhnten. Es wurde nur durch den Mond und die Sterne am Himmel erhellt. Orientierungslos sah er sich um.

Wo war er? Was war geschehen? Warum war er hier?

Doch auf keine dieser Fragen vermochte er sich eine Antwort zu geben. Bedächtig richtete er seinen Körper auf. Nur langsam Stück für Stück. Bei jeder kleinen Bewegung durchfuhr ihn ein Schmerz und er fragte sich, woher er diese Verletzungen hatte. Er konnte sich nur an eine erinnern. Und diese Verletzung hatte sein Schicksal besiegelt.

Als er im Bett saß, sah er sich um. Nichts in diesem Raum kam ihm vertraut vor. Weder der Schrank, noch der Schreibtisch oder der Stuhl. Über dem Stuhl hingen ein paar Kleidungstücke, aber auch die hatte er noch nie in seinem Leben gesehen.

Zögernd erhob er sich. Seine Beine fühlten sich schwach an und er musste sich gleich wieder auf dem Bettrand setzen. Nach ein paar Sekunden verschwand dieses Schwächegefühl ein wenig und er stand erneut auf. Er sah an seinem Körper herunter und konnte nichts außergewöhnliches sehen. Er konnte nur spüren, wo die Verletzungen waren. Sein Kopf aber fühlte sich an, als wäre er viel zu schwer und zu groß für diesen Körper. Mit den Handflächen rieb er sich über das Gesicht und hoffte dadurch klarer denken zu können. Er setzte einen Schritt vor den anderen, sehr vorsichtig und langsam. Mit wackligem Schritt ging er zu dem Fenster, welches sich unmittelbar rechts an der Wand neben dem Bett befand. Er zog die Vorhänge beiseite und schaute hinaus in die schwarze Nacht. Was er sah kam ihm bekannt vor, nur das es das letzte Mal als er es gesehen hatte, nicht so... zerstört gewesen war. Er sah die Trümmerfelder, die es nur nach einem Krieg geben konnte und fragte sich erneut warum er hier war. Wie war es möglich, dass er jetzt nach unten schauen konnte? Wie war es möglich, dass er noch am Leben war? Wie war es möglich, dass er es überlebt hatte?

Er richtet seinen Blick langsam wieder nach oben, hinauf zum Mond, der gerade hinter den Wolken erschienen war. Egal was geschehen war, was geschieht oder noch geschehen wird, der Mond wird sich nie ändern. Was für ein Trost, dacht er. Dann senkte er den Blick und wollte ein letztes Mal auf die Trümmer schauen, als er seine eigene Reflektion im Fensterglas sah.

Sein Atem setze sofort aus. Ungläubig starrte er das Gesicht im Fenster an.

Das kann nicht sein..., sagte eine Stimme dumpf in seinem Kopf. Das ist völlig unmöglich.

Sein Atem setzte wieder ein, doch immer schaute er dieses Gesicht an. Er hob eine Hand und die Person im Gegenüber tat es ihm nach. Er berührte das Haar und die andere Person tat es auch. Er fuhr sich selbst durch die Haare und anders als er erwartete hätte, waren sie sehr viel kürzer. Seine Atmung war stockend und mit zittrigen Fingern berührte er den Ohrring, der links oben in seinem Ohr saß. Das Spiegelbild tat es ihm gleich. Dann berührte er den anderen Ohrring, unten rechts. Er war spitz und er spürte die Form, die ähnlich einer Klaue oder Kralle war. Sein Körper bebte inzwischen und sein Puls hatte eine ungewöhnliche Geschwindigkeit erreicht. Wie von selbst legte sich seine Finger an den Kragen seines Schlafanzuges und zog ihn ein wenig beiseite. Fassungslos starrte er die Stelle an. Er hob die andere Hand und fuhr damit über seinen Hals. Er konnte das Tattoo nicht direkt spüren, aber als er es berührte verschwand es auch nicht.

Sein Verstand, der bis gerade eben wie weggeblasen schien, setzte wieder ein und seine Gedanken begannen fieberhaft zu arbeiten. Das erste was er dachte war: Das ist ein Scherz! Das kann nicht sein!

Aber er sah es doch gerade mit seinen eigenen Augen.

Wie war das möglich?

War er nicht gestorben?

Sah so wirklich ein Leben nach dem Tod aus?

War es so makaber?

So viel grausamer als das Leben?

War es die gerechte Strafe für seinen Taten?

Oder wurde ihm sein letzter Wunsch erfüllt?

War er jetzt wieder mit ihm vereint, so wie es hätte von Anfang an sein sollen?

Doch er konnte es nicht glauben. Es erschien ihm einfach zu... verrückt, als das es wahr sein könnte. Vielleicht würde sich gleich der Boden unter seinen Füßen auftun und er würde in der Hölle landen. Eine andere Erklärung konnte es nicht geben.

Er rieb sich abermals über das Gesicht und ließ seinen Augen noch einen Moment länger geschlossen. Er hatte die Hoffnung, dass, wenn er sie wieder öffnen würde, dies alles verschwunden wäre.

Aber noch immer sah ihn dieses Gesicht an. Mit der gleichen Verzweiflungen und Fassungslosigkeit, wie er sich momentan fühlte.

Dann kam ihm ein anderer Gedanke. Dieser war noch verrückter, als die anderen doch instinktiv wusste er, dass dieser den größten Wahrheitsgehalt besaß.

Entsetzt schlug er die Hand vor den Mund.

Was hatte er bloß getan?!, dachte er.

Sogleich drehte er sich um. Er musste wissen ob es wahr war, ob es wirklich so wahnsinnig war.

Mit einer schnellen Bewegung zog er die Tür auf und trat auf den Flur. Auch dieser war dunkel und scheinbar völlig verlassen. Er wusste nicht so recht wohin er sollte. Also wählte er die erste Richtung die ihm in den Sinn kam und ging nach rechts. Irgendwohin, zu irgendwem würde ihn dieser Flur schon führen.

Er konnte nicht sagen, wie lange er schon gelaufen war oder wie oft er nach links oder rechts, treppauf oder treppabwärts gegangen war, doch irgendwann konnte er leises Stimmengemurmel hören. Er folgte diesen Stimmen und fand sich vor einer Tür wieder, die er zwar noch nie gesehen hatte, aber dennoch irgendwie wusste, was sich dahinter befand. Es interessierte ihn nicht was die anderen redeten. Er wollte endlich Klarheit darüber haben, ob es wirklich so war wie er dachte oder er vielleicht einfach nur langsam durchdrehte. Sein Atem war immer noch viel zu schnell und in seinem Kopf drehte sich alles.

Hastig riss er die Tür auf, doch bevor er irgendetwas wahrnehmen konnte blendete ihn das grelle Licht so sehr, dass er sich die Hand vor die Augen halten musste.

„Du bist endlich munter, Kiryuu-kun.“, hörte er eine Stimme sagen. Wer war das? Sie kam ihm bekannt vor und dennoch konnte er keinen genaueren Bezug herstellen.

Langsam gewöhnten sich seinen Augen an das Licht und er ließ die Hand sinken.

„Du hast ganz schön was abbekommen. Dachte schon es wäre vorbei mit dir.“

Diese Stimme erkannte er sofort. So konnte nur einer reden - sein früherer Meister.

Verwirrt huschten seine Augen von einer Person zu andern. Yagari, der schräge Rektor, diese Yuki und Kaname waren in dem Raum. Aber warum waren sie alle hier? Und warum redeten sie so vertraut mit ihm?

„Wie geht es dir Zero?“, hörte er eine Mädchenstimme vorsichtig fragen.

Sofort hob er den Kopf und sah sie mit geweiteten Augen an. Was hatte sie da gerade gesagt?

„Was?... Was hast du gesagt?“, fragte er heißer. Seine Stimme klang anders. Nicht sehr viel, aber vielleicht ein ganz kleines bisschen tiefer.

Er sah wie Yuki den Kopf senkte und sich an Kanames Ärmel festkrallte. Warum?

„Du solltest höflicher sein. Immerhin hat sie sich Sorgen, um dich gemacht.“, sagte Kaname scharf und er sah ihm irritiert ins Gesicht. Warum sollte sie sich sorgen um ihn machen? So gut kannten sie sich nun wirklich...

Dann dämmerte ihm langsam. Er träumte nicht. Er war auch nicht tot. Das hier geschah gerade wirklich und leibhaftig! Das konnte nicht sein!

Er tat noch einen Schritt in die Küche und fasste sich an die Schläfe. Das Letzte was er jetzt noch gebrauchen konnte, waren noch mehr Kopfschmerzen. Sein Körper spannte sich an.

Was hatte er getan!, schrie es nun unaufhaltsam in seinem Kopf und mit jedem Mal wurde die Stimme lauter.

„Das glaub ich einfach nicht!“, presste er zwischen den Zähnen hervor, als er zu einem der Stühle ging. Er hatte das Gefühl, dass er sich ganz dringen setzen musste. Die Anderen standen um ihn herum und sahen sich fragend und sorgend an.

Den Kopf immer noch in die Hände gelegt schüttelte er immer wieder den Kopf.

„Geht es dir gut? Du solltest dich noch Mal hinlegen, Zero.“

Scharf zog er den Atmen ein. Er träumte also wirklich nicht.

„Ich bin nicht Zero.“, wisperte er.

Stumm sahen sich die anderen an. Sie alle dachten das Gleiche.

„Aber was redest du denn.“, sagte der Rektor. „Natürlich bist du Zero.“

„Nein, bin ich nicht. Merkt ihr das denn nicht?“, sagte er und seine Stimme klang fester.

„Vielleicht hast du doch einen zu festen Schlag auf den Kopf bekommen.“, sagte Yagari. Dafür erntete er einen scharfen Blick von ihm, der eigentlich nur zu Zero gehören konnte.

„Und wer bist du dann?“, war es nun Kaname der diese Frage stellte. Er hatte gespürt, dass etwas anders war. Aber er konnte es nicht benennen.

„Ichiru.“
 


 

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Hoffe es hat gefallen.

Kommis wie immer willkommen.^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-07-29T16:09:18+00:00 29.07.2008 18:09
Supi geschrieben Schniedel!!!! Schreib bitte weiter!
Von:  Shinichi_Kudou
2008-07-28T05:15:20+00:00 28.07.2008 07:15
"Ichiru."
Hihihi~
Oh mein Gott, sie haben ihn verwechselt?? XDDD dabei sieht Ichiru doch total anders aus.. o_o
Na gut.. mir solls recht sein
ich bin jetzt aber auf ne Fortsetzung gespannt
bin gespannt was du drauß machst ^^ gefällt mir


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