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Die Drei ???

wie es heißt weiß ich noch nicht ^^
von

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Rauchende Köpfe

Rauchende Köpfe
 

Am nächsten Mittag saß Bob bereits in ein Buch vertieft in der Zentrale, als Peter auftauchte.

„Hey Bob, na, alles klar?“, fragte Peter und ließ sich auf den Schreibtischstuhl fallen. Bob sah noch immer blass und müde aus, und Peter hoffte sehr, dass er nicht wirklich noch ernsthaft krank werden würde.

Statt einer Antwort hielt Bob aber nur eine Hand hoch und las für einen Moment konzentriert weiter, dann steckte der den Finger zwischen die Seiten und schaute auf. „Sorry, aber wenn ich jetzt aufgehört hätte, hätte ich den Absatz wieder nicht verstanden.“, er lächelte. „Ja, mir geht’s gut. Und dir?“

„Mir geht es großartig! Ich komme gerade vom Strand, und Mann, ich kann dir sagen, heute sind die Wellen ein absoluter Traum! Konnte mich kaum losreißen.“, Peter strich sich eine noch leicht feuchte Haarsträhne aus der Stirn und beugte sich vor, um den Titel von Bobs Buch zu entziffern. „Ach, du lernst Bio.“

„Ja, leider. Ich schreib Montag ne Klausur und hab immer noch keinen blassen Schimmer.“, seufzte Bob. „Ich sag dir, Bio ist meine Achillesferse was die Schule angeht. Mir raucht echt schon der Kopf.“

„Kann ich gar nicht verstehen, ich find das alles ziemlich einfach und logisch.“

„Was wohl der Grund ist, dass du richtig gut bist und ich nicht.“, Bob senkte wieder den Kopf um weiterzulesen.

„Kann ich dir irgendwie helfen? So als Gegenleistung, weil du mir immer Mathe erklärst? Wär ja nur fair, oder?“

„Danke, aber ich bekomm das schon hin.“

Peter war das leichte Lächeln auf Bobs Lippen nicht entgangen. „Aaah, ich verstehe! Jelena hilft dir, richtig?“

Bon räusperte sich verlegen. „Naja... ja. Sie hat's echt ziemlich drauf, und... naja.“

„Uuund?“, zog Peter seinen besten Freund auf.

„Nichts und!“, Bob grinste. „Jetzt lass mich mal weiterlernen, ja?“

„Kannst du ja machen, aber erst wenn du mir sagst, wo Justus steckt.“

„Oh, ach ja! Ganz vergessen! Der ist noch mit Tante Mathilda in LA, irgendwas mit... äh...“, Bob runzelte die Stirn. „Mit der Versicherung klären oder so, glaub ich. Scheint wohl etwas länger zu dauern.“

„Na, und ich hatte schon Angst weil ich fast ne Stunde zu spät bin! Aber du hast es noch nicht mal gemerkt, und Just ist auch noch unterwegs – so sehr vermisst ihr euren Zweiten also!“, in gespieltem Unmut schob Peter die Unterlippe vor.

Bob lachte nur und las weiter in seinem Bio-Buch, während Peter sich erhob und auf den Kühlschrank zusteuerte. „Leer!“, vermeldete er enttäuscht.

„Hm?“

„Na der Kühlschrank! Nichts drin! Komplett leer!“

„Hm.“

„He, du hörst mir ja gar nicht zu!“

„Hmm.. Was?“

„Ich sagte du hörst mir ja gar nicht zu!“

Bob seufzte auf. „Tut mir Leid. Aber die Klausur macht mir echt n bisschen Kopfschmerzen.“

„Ich glaub eher sie verstopft deine Ohren! Ich sagte dass unser Kühlschrank leer ist.“

Na und? Dann mach halt was rein.“

Peter verdrehte die Augen. „Ja doch. Dann reich mir doch mal unsere allseits beliebte Gemeinschaftskasse rüber.“

„Steht neben dir.“, gab Bob nur knapp zurück, während er rasch eine Abbildung aus dem Buch auf seinen Block skizzierte.

„Oh. Na gut, dann lass ich dich lernen und fahr schnell einkaufen.“, Peter zog ein paar Geldscheine aus der kleinen Kiste und angelte nach seinem Rucksack.

„Alles klar, bis später.“
 

„Taritaraaa! Eine kleine Stärkung!“, rief Peter und kletterte in die Zentrale.

Bob war noch immer in sein Buch vertieft, Justus saß am Computer und nickte Peter zu. „Es freut mich sehr, Zweiter, dass du die Ebbe im Kühlschrank nicht nur bemerkt, sondern sie gleich beseitigt hast.“

„Tja, der Kühlschrank ist zwar voll, die Kasse dafür aber leer.“, Peter räumte die Getränke weg und legte einige Packungen Kekse auf den Schreibtisch.

„Na, das ganze Zeug wird aber auch ne Weile reichen.“, meinte Bob.

„Tja, wenn ich schon mal einkaufen gehe, dann gleich richtig.“, Peter ließ sich auf der Armlehne des alten Ohrensessels nieder, in dem Bob mit angezogenen Beinen saß, und schaute sich dessen Aufzeichnungen an. „Du, hier in der Zeichnung fehlt was.“

„Was?“, Bob beugte sich mit gerunzelter Stirn über das Blatt.

„Na hier, du hast in der Metaphase des Chromosoms das Centromer weder beschriftet noch ganz aufgezeichnet. Da setzen doch noch die Spindelfasern an.“, Peter wies auf eine Stelle in der Zeichnung.

„Oh, stimmt. Mist, daran denke ich nie.“, seufzte Bob. „Danke Peter, was würde ich nur ohne dich machen?“

Peter grinste schelmisch. „In Bio kläglich scheitern. Justus, musst du gar nicht für die Klausur lernen? Ihr habt doch zusammen Bio, wenn ich mich recht erinnere.“

„Das haben wir, aber die Grundzüge der Genetik sind mir durchaus so gut geläufig, dass ich mich nicht auf die Bücher stürzen muss. Außerdem ist die Klausur erst übermorgen, ich werde also morgen Abend noch einmal kurz ins Buch schauen.“, erwiderte Justus. „Aber nun mal genug von der Schule – es gibt immerhin einen Grund, aus dem ich euch in die Zentrale beordert habe.“, setzte er hinzu und drehte den Schreibtischstuhl so, dass er Peter und Bob anschauen konnte. Die traute Zweisamkeit, in der sie auf dem Sessel hockten, ließ ihn erst einmal schmunzeln, dann räusperte er sich und sagte: „Also, Kollegen, was sagt ihr zu der Tatsache, dass Mrs Miller so nicht nur der Ansicht ist, dass niemand den Ring gestohlen haben könnte, sondern es auch so vehement abstreitet?“

Peter zuckte mit den Schultern. „Naja, wenn niemand sie besucht hat, wird wohl auch niemand den Ring gestohlen haben.“

„Und einen Einbrecher können wir doch wohl auch ausschließen.“, überlegte Bob. „Ich meine, wenn ich in bei Mrs Miller einbrechen würde, würde ich mich bei all dem Kram erstens kaum zurechtfinden, und zweitens würde ich mich auch nicht auf nur einen Ring, Diamant hin oder her, beschränken.“

„Interessanter Gedankengang, Bob!“, murmelte Justus. „Wirklich interessant... Vielleicht ging es wirklich genau um diesen einen Ring...“

„Ach Quatsch!“, Peter schüttelte den Kopf. „Das glaub ich nicht. Mrs Miller hat doch noch viel wertvollere Sachen.“

„Vielleicht ist es auch nicht unbedingt der materielle Wert, um den es dem möglichen Dieb ging, sondern eben eher der ideelle Wert.“, setzte Justus seine Überlegungen fort.

„Aber für wen könnte denn der ideelle Wert des Ringes interessant sein? Also, außer für Mrs Miller?“, Bob hatte sein Buch zugeklappt und war ganz bei der Sache.

„Gute Frage. Ich meine, dann müssten wir ja überlegen, wer eine Bindung zu ihrem Mann, der ihr diesen Ring ja geschenkt hat, gehabt haben könnte, die es rechtfertigen würde, das Schmuckstück an sich zu nehmen.“

„Ich finde dass es nichts gibt das sowas rechtfertigt, Just.“, sagte Peter leise. „Ich meine, die Geschichte die du uns erzählt hast, ist wirklich... naja, schon schön. Und da finde ich nicht, dass irgendjemand außer Mrs Miller ein Recht hat, diesen Ring zu besitzen.“

„Ich stimme dir voll und ganz zu, Zweiter. Ich meinte auch eher, um es nochmal etwas differenzierter auszudrücken, was es vielleicht aus der Sicht eines etwaigen Diebes rechtfertigen würde, diesen Ring an sich zu nehmen.“, Justus begann seine Unterlippe zu kneten – ein untrügliches Zeichen dafür, dass es in seinem Hirn ratterte wie verrückt.

„Hm, es gibt ja diesen Sohn, wie hieß er noch gleich... Benji?“, Bob packte während er sprach seine Schulsachen in seine Umhängetasche.

„Benjamin.“, nickte Peter.

„Genau. Also, vielleicht hat ja dieser Benjamin seiner Meinung nach einen Anspruch auf den Ring? Ich meine, wie gut versteht er sich denn mit seiner Mutter?“

„Bob, du bist gut! Ich denke, das gilt es herauszufinden. Ich werde gleich mal Tante Mathilda darauf ansetzen. Denn wenn er zum Beispiel Streit mit seiner Mutter hat, vielleicht sogar wegen des Vaters, wer weiß?, dann kann es durchaus sein, dass er eben jenes wichtige und wertvolle Erinnerungsstück haben wollen könnte.“, Justus stand auf und nickte seinen Kollegen zu. „Also, ich werde mich darum kümmern, dass Tante Mathilda auf eine eher subtile Art und Weise mit Mrs Miller auf ihren Sohn und das Verhältnis der beiden zu sprechen kommt, du, Bob, musst für die Klausur lernen, dementsprechend stelle ich dich bis Montag frei. Aber du, Peter, könntest versuchen, generell und vom Gedanken des eventuellen Streites losgelöst etwas über Benjamin Miller herauszufinden.“

„Wird gemacht.“, nickte Peter. Die alte Dame war ihm schon irgendwie ans Herz gewachsen, und er wollte am Liebsten nichts unversucht lassen, ihr dieses wirklich wertvolle Stück Erinnerung zurückzubringen.

„Gut, Kollegen, dann mache ich mich jetzt mal auf um zu lernen.“, verabschiedete sich Bob und verließ den Campinganhänger durch eine Luke im Boden.



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