Kapitel 6
A/N
Langsam wirds heikel... zwischen Gibbs und Tony :)
Falls ihr Fragen zu den Pokerbegriffen habt, schaut mal hier http://de.wikipedia.org/wiki/Poker oder fragt mich einfach ;)
Kapitel 6
Jethro und Tony hatten sich fertig gemacht für das Pokerturnier. Es war 20:30 Uhr und um 21:00 Uhr sollte es los gehen. Sie hatten bereits zu Abend gegessen. „Du siehst gut aus.“, gestand der Jüngere, als Jethro den letzten Knopf des schwarzen Hemdes zuknöpfte. „Obwohl mir das in dir gefällt, freue ich mich schon drauf dich wieder im Poloshirt zu sehen.“, erklärte Tony leise. „Ich mich auch.“, gestand Gibbs, der erstens hier raus wollte und zweitens nicht gerne Hemden trug.
„Dann lass uns mal in die Höhle des Löwen.“, äußerte sich Jethro und griff nach der schwarzen Jacke, die er über dem Hemd tragen wollte. Tony nickte, er war schon länger fertig und ziemlich nervös, wenn er ehrlich war. Jethro reichte Tony den Koffer mit dem Geld, mit dem er sich einkaufen würde, dann verließen sie gemeinsam Gibbs Zimmer und gingen hinauf in das Casino. Wellington hatte am Nachmittag die Regeln erklärt. Gespielt würde Texam Hold’em, No Limit, jeder zahlte 100 Riesen ein und bekam den Wert in Chips, es gab einen Rebuy von 50.000 und insgesamt spielten 18 Spieler an zwei Tischen.
„Guten Abend. Ich will nicht unhöflich sein, aber haben sie Geld dabei?“, begrüßte sie Bruno freundlich. „Natürlich. Fabrizio!“, Tony nickte und reichte Bruno einen Koffer, dieser blickte kurz hinein, überprüfte alles und nickte dann. „Gut, ihre Chips liegen schon auf ihrem Platz.“, dann blickte er zu Tony. „Keinen Rebuy dabei?“, hakte er nach. „Nein, den werde ich nicht brauchen.“, antwortete Jethro und Bruno führte ihn zu einem Tisch.
„Besorg mir einen Bourbon.“, bat Jethro bestimmend und setzte sich schon mal. „Natürlich, Boss.“, Tony ging zur Bar und ließ seinen Blick durch den Raum gleiten. Die meisten hatte er beim Frühstück schon gesehen und er fühlte sich nicht wohl unter diesen Menschen, aber da musste er jetzt durch. Schlimmer noch waren für ihn am Morgen aber Wellingtons Blicke gewesen, er hatte das Gefühl sie immer noch zu spüren.
„Arbeiten sie gerne für ihn?“, Tony wandt den Blick in die Richtung aus der er angesprochen wurde. „Wieso, wollen sie mich abwerben?“, antwortete DiNozzo mit einer Gegenfrage und setzte sein bestes Lächeln auf, auch wenn es nur gespielt war und es sich für Tony mehr als falsch anfühlte, Wellington sollte glauben, dass er auch an ihm interessiert war. „Hm... nein, ich denke er würde es mir übel nehmen. Ich hab ihn schließlich unter die Lupe genommen und man sollte sich wohl eher nicht mit ihm anlegen, habe ich das Gefühl.“, Wellington bestellte sich einen Scotch und gab ebenfalls meine Bestellung auf. Ein Bier und einen Bourbon. „Da könnten sie Recht behalten. Er ist in diesen Dingen sehr eigen.“, Tony trank einen Schluck aus seiner Falsche. „Aber sie dürfen doch tun, was sie wollen oder? Ich meine, was ihr Privatleben betrifft.“ „Kommt darauf an, um was es geht.“ „Wenn ich sie um ein Essen bitten würde? Mit mir allein?“ „Hm, da dürfte er nichts dagegen haben.“, erklärte Tony und war froh, dass er nur etwas essen wollte, auch wenn es ihn nervös machte.
„Wie wäre es dann morgen Abend, vor dem Turnier. Sagen wir um 19 Uhr?“, hakte Wellington freundlich nach und erweckte so gar nicht den Eindruck eines Schwerverbrechers. „In meinen Privaträumen.“, setzte er dann noch hinzu. „Ich denke über ihr Angebot nach.“, Tony lächelte breit und ging dann zurück zu Jethro. „Er will morgen mit mir zu Abend essen, in seinem Zimmer. Das wäre die Chance die Kamera anzubringen.“, flüsterte er ihm ins Ohr, während er das Glas neben Gibbs auf dem Tisch abstellte. „Gut.“, Jethro wirkte erleichtert, aber würde dennoch keine ruhige Sekunde verbringen, wenn sein geliebter Tony bei Wellington war, aber da mussten sie durch.
Um Punkt 21 Uhr begann das Turnier. Tony beobachtete alle Spieler. Jethro ging erst einmal auf Nummer sicher, wollte nichts riskieren um lange genug drin zu bleiben. Wellington selbst spielte an dem anderen Tisch, was Tony schon mal ganz glücklich machte. So musste er dessen Anwesenheit im Moment nicht ertragen.
Nach gut einer Stunde war der erste Spieler schon all-in. Irgendwie hatte Tony geglaubt, dass diese Leute hier besser spielten, als Leute im Internet oder McGee zum Beispiel, aber das taten sie nicht. Jethro hob seine Karten an. Ass-König suited, gar nicht mal schlecht, allerdings war das die Hand die Jethro am meisten verlor. Tony konnte sehen, wie er mich sich rang. Das all-in des anderen lag immerhin bei 25.000 Dollar. „Call.“, erklärte Jethro schließlich und die anderen Spieler warfen ihre Karten lieber weg. Jethro hatte noch nicht viel seines Geldes verspielt, immer wieder mal verloren und gewonnen. Gibbs deckte seine Karten auf und der andere, Jack Mosley, ebenfalls. Mosley hatte ein paar 8er auf der Hand, was Jethro im Moment nicht wirklich glücklich machte. DiNozzo wurde nervös. Im Flop kamen eine 5, eine 7 und eine Dame. Jethro seufzte schwer und Tony presste seine Lippen aufeinander. Der Turn brachte eine 6 und Tony seufzte schwer, würde jetzt noch eine 4 oder eine 9 fallen hatte der andere Straße und Jethro war um 25.000 Dollar ärmer.
Jethro blickte zu Mosley, der sich schon freute und er ärgerte sich über sich selbst, dass er überhaupt mitgegangen war. Ass-König, die Karte mit der er fast immer verlor. Er strich durch sein Haar. Es vergingen scheinbar Stunden, bis der Dealer endlich die Karte für den River herumdrehte und Jethro sich entspannt zurücklehnte. Ein Ass. Damit war Mosley raus, sofern er sich nicht wieder einkaufte und Jethro hatte jetzt mehr als sein Startkapital. Tonys Herz machte innerlich einen kleinen Hüpfer. Mosley stand ärgerlich auf und meinte, er würde die 50.000 holen gehen. Ich grinste breit, als Jethro mich anblickte. Der Dealer verkündete daraufhin eine halbe Stunde Pause und Jethro stand auf.
„Nicht schlecht Stafford.“, erklärte Wellington, dessen Tisch wohl ebenfalls eine Pause machte. Gibbs wagte einen Blick zu dessen Chipsstapel und grinste kurz. „Na so ganz schlecht spielen sie ja auch nicht.“, Wellington grinste und nickte zur Bar. „Trinken wir was zusammen?“ „Wollen sie wirklich mit mir was trinken oder er mit meinem Mitarbeiter?“, wollte Jethro wissen und hob seine Augenbrauen, denn er konnte sich denken, dass es nur eine Ausrede war. Was sollte Wellington schon mit ihm besprechen? „Sie haben mich durchschaut.“ „Das ist der Sinn beim Pokern. Wenn Fabrizio es möchte.“, Jethro drehte sich zu Tony und blickte ihn fragend an.
„Aber gerne doch. Wie könnte ich ein Angebot von jemandem wie ihnen ausschlagen?“, wollte er wissen und ging an Jethro vorbei mit Wellington Richtung Bar. Jethro schluckte. Auch wenn er wusste, dass es nur ein Auftrag war, so war er doch eifersüchtig und das nicht wenig. Er hatte immer im Hinterkopf, zu was es noch kommen könnte. Außerdem machte der Gedanke an das gemeinsame Abendessen von Tony und diesem Schleimer, ihn noch nervöser. Dann war Tony auf sich allein gestellt. Sie konnten ja nicht mal über Funk in Kontakt bleiben. Andererseits war Jethro froh, dass Wellington die Uhrzeit für das Abendessen vor das Turnier gelegt hatte, so war immerhin die Zeit begrenzt, in der Tony bei Jordan war. Natürlich wusste Gibbs, dass sein Geliebter sich durchaus wehren konnte, wenn er etwas nicht wollte, aber in Jethro machte sich ein ganz anderes Gefühl breit. Was war, wenn Tony doch Gefallen an Wellington finden würde? //So ein Schwachsinn!//, ermahnte er sich selbst in Gedanken. //Tony liebt mich und so wird es auch bleiben!// Gibbs drehte sich um und ging nach draußen aufs Außendeck. Er brauchte frische Luft, um einen klaren Kopf zu bekommen.
Seufzend lehnte er sich gegen die Rehling und blickte ins Meer. Weit draußen konnte er ein paar Lichter sehen. Ob das wohl McGee und Ziva waren? Er wünschte sich so sehr nach Hause in sein eigenes Bett, gemeinsam mit Tony. Noch nie hatte ihn ein Undercovereinsatz so sehr angekotzt wie dieser. Noch nie im Leben war er so eifersüchtig gewesen oder hatte so eine große Angst verspürt jemanden zu verlieren. Obwohl er wusste, dass Tony ihn liebte und sicher nicht einfach fremd ging, war da sein Instinkt der ihm sagte, dass diese Sache nicht gut ausgehen würde.
„Wollen sie nicht lieber nach ihrem Freund sehen?“, Bruno war neben Gibbs getreten. „Er ist alt genug und außerdem müssen wir ja an Wellington rankommen.“, flüsterte Jethro, aber es klang wenig überzeugt. Sie waren allein, der nächste Passagier stand ungefähr 50 Meter von ihnen entfernt und konnte so nicht hören, was gesprochen wurde. „Es scheint sie aber nicht glücklich zu machen.“ „Lassen sie das meine Sorge sein.“, knurrte Gibbs, denn er hatte keine Lust mit Smith über seine Probleme zu reden. „Er ist mehr für sie als nur ein Kollege, habe ich Recht?“ „Ist es so offensichtlich?“ „Nein, das nicht, nicht wenn sie da unten am Tisch sitzen, aber hier draußen... im Moment.“, erklärte Bruno leise und seufzte. „Ich kann es verstehen und sie sollten Wellington nicht unterschätzen.“ „Unterschätzen sie uns nicht, Smith.“, grummelte Jethro, stieß sich von der Rehling ab und ging wieder hinein. Tony saß immer noch bei Wellington und schien sich köstlich zu amüsieren, was Gibbs irgendwie wütend machte.
Er ging auch zur Bar und bestellte sich noch einen Bourbon, dann ging er zu den beiden. „Ich hoffe ich störe nicht.“, erklärte er dann. Tony blickte ihn ernst an. „Eigentlich ja...“ „Nein, natürlich nicht, ich wollte ohnehin mal frische Luft schnappen.“, Wellington stand auf und stellte sein leeres Glas ab, warf Tony noch einen lächelnden Blick zu und ging dann nach draußen. Jethro verengte die Augen ein wenig, sagte aber nichts, bis Wellington außer Hörweite war. „Eigentlich ja?“, wiederholte Jethro Tonys Wort und trank einen großen Schluck Bourbon. „...“, Tony hätte sich gerne gerechtfertigt, denn er hatte das nur gesagt, weil Wellington gerade dabei war über „eine große Sache“ zu plaudern und Tony hatte noch ein paar Informationen von ihm haben wollen. Jethro fasste das ganze deutlich anders auf und er konnte es noch nicht mal aufklären, weil sie nicht allein waren. Dieser Einsatz würde eine harte Zerreißprobe für beide darstellen.
„Nichts Boss.“, flüsterte Tony leise und blickte ihn entschuldigend an, aber Jethro schien immer noch enttäuscht oder sauer zu sein, was auch immer. Er fühlte sich mies, so als würde er Gibbs betrügen, was nicht so war, aber dennoch fühlte er sich schuldig. Jethro trank sein Glas aus und ging dann wieder zum Tisch. Tony nahm meinen Platz hinter ihm ein und blickte skeptisch zu Mosley, der scheinbar immer noch sauer auf Gibbs war. Allerdings würde DiNozzo diesen sicher nicht nah genug an ihn ran kommen lassen, damit er ihm etwas tun konnte.
Der Rest des Abends verlief gut und Jethro hatte am Ende das Doppelte seines Einsatzes und an seinem Tisch saßen insgesamt nur noch 7 Personen. Er war Chipleader, besser konnte es nicht laufen. Zumindest, was das Pokerspiel betraf. Alles Weitere war etwas anderes.
„Und leisten sie mir noch ein wenig Gesellschaft?“, wollte Wellington wissen, doch Tony lächelte. „Entschuldigen sie, aber für einen Tag habe ich Aufregung genug. Wir sehen uns doch morgen zum Abendessen.“, DiNozzo schmunzelte, während Jethro seine Chips in den Koffer packte, den Bruno ihm gebracht hatte. Dieser war extra für Spielchips, damit sie nicht durcheinander gerieten. „Hier.“, knurrte Gibbs und drückte Tony den Koffer in die Hand. „Wir gehen!“, Tony seufzte und blickte Wellington entschuldigend an. „Befehl ist Befehl.“, flüsterte er und blickte ihm noch einmal in die Augen, danach folgte er Jethro. Als sie in ihren Räumen waren, seufzte Tony erleichtert auf. „Endlich.“
„Sicher?!“, zischte Gibbs wütend und Tony blickte ihn überrascht an. Er hatte seinen Geliebten noch nie so eiferstüchtig erlebt. Was war in ihn gefahren?! Ihm musste doch klar sein, dass nur ihn liebte und nichts von Wellington wollte, dass das alles nur gespielt war. „Bitte Jeth, das ist doch bloß Show!“, versuchte Tony ihn zu beruhigen, während er den Koffer auf den Tisch legte. „Natürlich.“, kam es von Gibbs ironisch. Oh ja, er war stinksauer. Es schien seinem Freund auch noch Spaß zu machen mit dem anderen zu flirten.
„Wir haben doch darüber gesprochen. Komm schon. Ich liebe dich und nur dich!“, erklärte er und blickte Gibbs an. Tonys Herz klopfte wie wild. Er hatte das doch extra gemacht, dabei hasste er es, auf Wellingtons Schmeicheleien einzugehen.
„Danach sah es aber nicht aus.“, knurrte Gibbs sauer, während er begann sich auszuziehen. „Das sollte es auch! Mein Gott, ich mach meinen Job eben richtig!“, jetzt wurde Tony auch sauer, wie konnte Gibbs nur so etwas von ihm denken, wo er Jethro doch über alles liebte. Jethro funkelte ihn streitlustig an. „Ja zu gut, würde ich meinen. Du bist doch morgen mit ihm verabredet, warum musst du dann heute noch so mit ihm flirten?!“ „Du hast mich doch mit ihm allein gelassen und bist rausgegangen!“, warf Tony ihm an den Kopf. „Aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass du gern mit ihm allein bist!“, schrie Jethro jetzt schon fast. „Wie kannst du mir nur so was vorwerfen?! Woher willst du wissen, dass ich GERN mit ihm allein war?! Mir wäre es auch lieber, du wärst bei mir gewesen!“, flüsterte Tony und Tränen traten in seine Augen. Vor Wut, vor Enttäuschung, er wusste es nicht genau. „Ich werde jetzt schlafen.“, erklärte er dann und schloss die Zwischentür. Es war schwer sich zusammen zu reißen. Tony ging zum Bett und begann sich auszuziehen. Warum mussten sie sich jetzt auch noch streiten!? War dieser Auftrag nicht ohnehin schon schlimm genug?! Langsam begann Tony sich auszuziehen und legte sich danach ins Bett. Er wünschte sehnsüchtig das Ende dieses Auftrages herbei.
tbc
