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Sweet Solution

[SasuSaku]
von

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Ein Abend voller Gedanken

Es war still, als Sakura in ihrem Zimmer saß und darauf wartete, dass Kakashi rein kam und ihre Gäste ankündigte.

Eigentlich hätte sie genauso gut mit ihm im Wohnzimmer warten können, um die Gäste – sie war sich immer noch unsicher, ob wirklich nur ihre beiden Nachbarn kamen – direkt zu empfangen, aber sie ließ es lieber.

Vielleicht würde er sie sonst in ein Gespräch verwickeln wollen und es würde ihr nur in der Seele wehtun, ihn auf die meisten Fragen anschweigen zu müssen.

Außerdem würde sie wohl noch den ganzen Abend gelöchert werden – aber auch nur, wen sie Pech hatte.

Na ja, ich rechne einfach mal mit allem, dachte sie seufzend und warf einen erschöpften Blick aus dem Fenster.
 

Kaum zu glauben, dass der Tag sie so sehr von dem Unfall abgelenkt hatte.

Sie hatte ihren Vater vergessen; seinen Tod.

War sie jetzt eine schlechte Tochter?

So naiv und kindlich ihre Gedanken auch klangen, so fing sie doch an, ernsthaft darüber nachzudenken, ob sie die Jahre über eine gute Tochter gewesen war; ob sie immer noch eine gute Tochter wäre.

Sakura seufzte niedergeschlagen und schloss einen Moment lang die Augen, um die Tränen zu verdrängen, die überzuschwappen drohten.

„Du bist so erbärmlich, Sakura Haruno“, flüsterte sie leise und öffnete ihre Augen wieder, um abermals erdrückt aufzuseufzen.

Was, wenn sie ihren Vater nie stolz gemacht hatte und er nur so getan hatte, als ob.

Was, wenn er sie im Stillen als schlechte Tochter sah.

Ja, was wäre, wenn…
 

Die Rosahaarige seufzte traurig.

Sie hasste diese Frage allmählich, denn so makaber es auch klang, sie würde niemals herausfinden, ob sie ihrem Vater eine gute Tochter war; ob sie ihn immer stolz gemacht hatte.

Er war tot.

Kurz spielte sie mit dem Gedanken, dass alles als irrelevant abzustempeln und darauf zu beharren, dass sie gut gewesen war, doch ein Sturm von Schuldgefühlen packte sie.

Was, wenn sie aber doch nicht gut gewesen war?
 

Verdammt!, fluchte sie aufgebracht und schüttelte den Kopf.

Warum stellte sie sich bloß immer wieder diese Was-wäre-wenn-Frage?

Und plötzlich würde sie traurig. Hätte Papa gewollt, dass ich mir diese Frage stelle?, fragte sie sich unwillkürlich, wobei sich ihre Hand leicht verkrampfte und sie ihren Rücken anspannte, der von der Fensterbank schon wehtat.

Ihr Vater hatte diese Frage immer gemocht.

Sei es drum, dass er sich ernsthafte Dinge fragte oder sich einfach nur aus Spaß einige Unsinnigkeiten ausdachte.

Damals hatte ihr diese Frage auch gefallen, aber damals war damals und heute war es eben anders.

Leider, seufzte sie betrübt und warf einen weiteren Blick aus dem Fenster, ehe sie vorsichtig vom Fensterbrett abstieg und zu dem Spiegel rüber ging, der die Tür des Kleiderschranks schmückte, den Kakashi großzügig mit Kleidung gefüllt hatte.

Schweigend betrachtete sie ihr trübes Spiegelbild und wand ihr Gesicht nach rechts und nach links, doch was sie sah, wollte ihr in keinem Stück gefallen.

Während sie sich weiter im Spiegel betrachtete, tat sie einige Schritte vor, um ihr Gesicht eingehender betrachten zu können.

Sakura zwang ihre Mundwinkel nach oben, doch seufzend musste sie sich eingestehen, dass es mehr wie eine Grimasse, als ein Lächeln wirkte.

Abermals entwich ihr ein müdes Seufzen, wobei sie wieder einige Schritte vom Spiegel zurück schritt, um nun auch den Rest ihres Körpers anzusehen.
 

Der Hatake hatte ihr ein lockeres, weißes Sommerkleid und eine rote Bluse aus Baumwolle auf ihrem Bett bereitgelegt und gemeint, dass er sich freuen würde, wenn sie die Kombination heute tragen würde.

Zuerst hatte sie ihn für geschmacklos gehalten, aber als sie die Sachen anprobiert und sich vor dem Spiegel angesehen hatte, hatte es ihr sogar gefallen.

Die Bluse reichte ihr knapp über den Busen und verdeckte damit den Rücken und ihr Dekolleté, was sie ungemein sicherer machte.

Das Kleid selbst reichte ihr bis zu den Knien und endete in einem feinen Saum.

Wie sie festgestellt hatte, war das Outfit zwar locker und bequem, aber gleichzeitig auch schick und Haut bedeckend.
 

Sakura drehte sich noch einmal kurz um ihre eigene Achse, bevor sie einen erneuten Versuch startete zu lächeln, doch auch dieses Mal blieb es bei einem Versuch.

Sie war einfach nicht der Typ Mensch, der Lügen oder falsch Lächeln konnte.

Ihre Augen schießend, fuhr sie sich mit einer Hand durch ihre langen rosanen Haare und seufzte einmal wohlwollend.

Innerlich hoffte sie, dass der Abend nicht allzu lange und vor allem anstrengend werden würde, als ihr plötzlich Sasuke in den Sinn kam, der morgen zur Schule gehen musste.

Er kann heute bestimmt nicht lange bleiben, stellte sie im Stillen fest. Sein Bruder wird morgen wohl auch arbeiten müssen.

Darin bekräftigt, dass der Abend gar nicht so lange dauern konnte, wagte sie sich ein letztes Mal an ein Lächeln, doch auch dieses Mal versagte sie.
 

Das Klopfen an ihre Zimmertür ließ sie aus ihren Gedanken schrecken, als sie sich auch schon überfordert zu dieser blickte.

„Ja?“, fragte sie leise und wartete darauf, dass Kakashi eintrat, doch zu ihrer Überraschung war es nicht der Hatake, den sie erblickte, sondern Itachi.

Unsicher scheuchte sie ihren Blick zu Boden, während er sie nüchtern mit einer Hand grüßte und leicht grinste.

Als sie ihren Blick einen Moment lang anhob, um ihn kurz zu mustern, musste sie unwillkürlich schlucken.

Er hatte eine lockere, dunkle Jeans an, die trotzdem noch geschmackvoll aussah und dazu trug er ein dunkelrotes Hemd, bei dem er zwei Knöpfe offen gelassen hatte.

Sie musste sich eingestehen, dass er wusste, wie man eine Frau auf sich aufmerksam machte.

„Kakashi macht da noch irgendetwas in der Küche, da dachte ich, ich hole dich selbst“, sein Lächeln würde ein wenig kleiner. „Ich störe doch nicht oder?“

Verwirrt über die plötzliche Frage, brauchte sie einen kurzen Moment, um überhaupt zu verstehen, was er fragte, als sie schon hektisch den Kopf schüttelte und erneut schluckte.

Nervös beobachtete die Rosahaarige, wie er wieder freundlich grinste und eine einladende Geste aus dem Raum machte.
 

Unwillkürlich musste sie sich an den Tag erinnern, an dem sie mir Itachi Fußball gespielt hatte.

Sie hatten wirklich nicht lange gespielt, als er plötzlich gemeint hätte, dass es für den Tag wohl reichte.

Sakura war sich zu dem Zeitpunkt zwar sicher gewesen, dass er gerne weitergespielt hätte, aber wahrscheinlich hatte er bemerkt, dass sie sich immer noch dem Spiel verweigerte.

Sie hatte dazu geschwiegen.

Seit dem Tag war sie nicht mehr alleine raus gegangen, einfach nur um sicher zu gehen, dass keiner sie zu einem Spiel aufforderte – oder sie jemandem ihr Schicksal wünschte.
 

Schüchtern schritt sie an ihm vorbei, durch den Flur in das Wohnzimmer, in dem ein Teil das Esszimmer besetzte und hielt im ersten Moment die Luft an.

In dem Raum leuchteten keine Lampen, nur das spärliche Licht von außen und die vielen Kerzen spendeten Helligkeit.

Der Geruch von leckerem Essen umschmeichelte die Luft und ließ ihr das Wasser im Munde zusammenlaufen, während sie im Schein der Kerzen den fein gedeckten Tisch betrachtete, auf dem allerlei Getränke standen.

Plötzlich fragte sie sich, ob sie sich das nur einbildete oder ob diese Mini-Gala tatsächlich als Kennenlern-Essen getarnt war.

Kurz fing sie auch an über die Zahl der Gäste zu spekulieren, doch die vier Teller auf dem Esstisch sprachen für sich, sodass sie sich damit schnell zufrieden gab.

Wenigstens kommen wirklich nur die beiden, machte sie sich innerlich Mut und unterdrückte ein kleines Seufzen.
 

„Ah, Sakura“, sprach Kakashi begrüßend und lächelte, während sie erschrocken aufzuckte und sich hektisch zu ihm umdrehte.

Sie wollte etwas erwidern, doch ihr blieben die Worte im Halse stecken, als sie ihren Pflegevater sah.

Er hatte sein schwarzes Hemd locker an Köper liegen, sodass man den Verband um seinen Oberkörper nicht mehr wahrnehmen konnte.

Seine blaue Jeans, die eigentlich ziemlich verwaschen war, wirkte in der Kombination lässig und gewählt. „Das Kleid steht dir wirklich sehr gut.“

Verlegen schaute sie zu Boden und schluckte unsicher, während sie sich mehr als nur falsch vorkam.

Warum machten sie ihr Komplimente?

Weshalb mussten sie sich so gut kleiden?

Und wo verdammt noch mal war Sasuke?

Was wäre, wenn er hier wäre?

Ach verdammt!, fluchte sie innerlich und kniff ihre Augen kurz zusammen, wobei sie den Kopf genervt schüttelte, um diese Was-wäre-wenn-Frage loszuwerden.

„Alles in Ordnung?“

Sie piepste erschrocken auf, als sie sich schon zu Itachi wandte, der sie leicht besorgt musterte.

„Eh…Ehm… J-Ja“, stotterte die Rosahaarige unbeholfen.

Warum mussten sie auch alle erschrecken?

„Na dann“, gab Kakashi nur von sich, zog ein müdes Lächeln über die Lippen und klatschte einmal in die Hände, ehe er sich dem Tisch widmete.

Gerade als er sich einen der Stuhle heranzog, um es sich darauf bequem zu machen, runzelte er unverhofft seine Stirn und Sakura beobachtete verwirrt, wie er seinen Blick schweifen ließ.

„Wo ist Sasuke?“
 

„Hier.“
 

Sakura zuckte erneut zusammen und drehte sich hektisch um, als sie erschrocken einen Schritt zurückwich und anschließend schluckte.

Da stand er; seine Haare so gestylt, wie sie es nicht anders kannte und sein Blick kalt, wie eh und je.

Er bildete mit seinem alltäglichen Auftreten einen Kontrast zu den Anwesenden und hätte Itachi neben ihr wegen ihrer Erschrockenheit nicht angefangen leise zu lachen, hätte sie angefangen ihn anzustarren.

Stattdessen scheuchte sie ihren Blick immer noch verunsichert zu Boden und fing an, mit ihren Fingern unauffällig an dem Kleid zu zupfen.

„Meine Güte“, schmunzelte der älteste Uchiha amüsiert. „Du bist wirklich ziemlich schreckhaft, Kleine.“

Peinlich berührt und mit einem hauchfeinen Rotschimmer, der ihre Wangen umschmeichelte musste sie erneut schlucken und warf Itachi einen schüchternen Blick zu.

Mich hat noch niemand Kleine genannt, stellte sie unabsichtlich fest und biss sich kurz auf die Unterlippe. Ich bin doch gar nicht klein.

Prüfend hob sie ihren Blick und blickte von Sasuke zu Itachi, wieder zurück und dann wieder zu Boden.

Gut, dachte die Rosahaarige. Dann bin ich im Moment wirklich die Kleinste.

Dass Sasuke ihre Blicke bemerkt hatte, störte sie im Moment nicht wirklich.
 

„Jetzt setzt euch doch mal endlich“, meinte Kakashi ungeduldig und auch ein wenig amüsiert, sodass das Mädchen sich wieder zu ihm drehte. „Ich hab Hunger.“

Als sie wahrnahm, wie Itachi bereits Anstalten machte, sich an den Tisch zu setzten, bewegte sie sich ebenfalls zu einem Stuhl.

Kurz überblickte sie den Tisch und stellte fest, dass sie entweder neben dem ältesten Uchiha oder ihrem Pflegevater setzten musste, wobei sie sich schnell für letzteren entschied.

Brüder sollten zusammen sitzen, kommentierte sie ihr Vorgehen und setzte sich zu Kakashi, sodass sie gar nicht bemerkte, wie Sasuke ihr einen kurzen, aber finsteren Blick zu warf.

Innerlich verfluchte er sie, dass er jetzt neben seinem Bruder sitzen musste, der ihn auch so schon genug nervte.
 

„Also“, Kakashis Grinsen verblasste, als er auf den zwar gedeckten, aber noch nicht befüllten Tisch schaute. Ein genervtes Seufzen entwich ihm. „Ich geh das Essen holen.“

„Ich helfe“, gab die Rosahaarige leise von sich und erhob sich sofort, sodass ihr Pflegevater nicht widersprechen konnte.

Schweigend nickte er, warf seinen Gästen einen kurzen Blick zu und folgte ihr dann in die Küche.

Dort blieb der Grauhaarige erst einmal kurz stehen, schaltete nicht einmal die Lampe ein und verschaffte sich einen Überblick auf die Speisen.

Sakura fielen derweil fast die Augen raus.

Wollte er eine Nilpferdfamilie ernähren?

„So“, kam es nachdenklich von ihm. „Zu erst kommt das.“

Er hob zwei größere Teller von der Küchenzeile und überreichte seiner Pflegetochter einen davon, ehe er eine zur Tür deutende Handbewegung machte und die beiden hintereinander wieder zu ihren Gästen schritten.

Sakura hatte erwartet, dass die Brüder miteinander reden würde, wenn sie unbeobachtet waren, doch als sie und Kakashi den Raum betreten hatten, saßen die beiden still nebeneinander.

Irgendwie wirkten beide angespannt und genervt – oder sie hatten vielleicht gestritten, denn sie hatte die beiden Brüder heute noch kein Wort wechseln hören.
 

Itachi warf den Tellern beim Betreten des Raumes einen hungrigen Blick zu.

Schweigend stellte Sakura ihn auf den Tisch und ließ sich auf ihren Platz nieder.

Als dann auch der Hatake endlich saß und die Rosahaarige ihren Blick über die Anwesenden schweifen ließ, würde ihr erst so richtig bewusst, dass sie alleine unter Männern war; alleine unter Fremden, die sie nur einen Augenblick lang kannte.

Ihr wurde schlecht.

Seit Tagen fragte sie sich zum ersten Mal, ob man einfach so hier sein konnte ohne Angst zu haben.

Was wäre, wenn es Verbrecher wären – Vergewaltiger?

Was, wenn sie vielleicht sogar im geheimen Mörder waren, schließlich kannte sie die Anwesenden nicht wirklich.

Das Atmen viel ihr plötzlich schwerer.

Gut, dachte sie nervös. Hatake-san ist vielleicht harmlos. Sakura schluckte gequält und blieb mit ihren Augen an Itachi hängen. Er sieht schon verdächtiger aus, wie sie sich gedanklich eingestehen musste und dabei beobachtete, wie er sich eine großzügige Portion auf den Teller lud.
 

Als ihre grünen Augen dann weiter zu Sasuke schweiften und diesen auch zu fixieren versuchten, weiteten sich ihre Augen erschrocken und sie schaute blitzschnell auf ihren leeren Teller.

Er hatte sie angeschaut; hatte sie mit seinen nachschwarzen Augen fixiert und nicht das geringste Anzeichen eines Gefühls gezeigt.

Verbrecher, hallte es durch ihren Kopf und sie verkniff es sich, den Kopf überfordert zu schütteln. Vergewaltiger. Ihr wurde schlecht. Mörder.

„I-Ich bin k-kurz im Bad.“

Wie ein aufgescheuchtes Huhn sprang sie von ihrem Platz und verschwand ohne eine Antwort abzuwarten im Badezimmer, dass sie hinter sich zu Sicherheit noch einmal abschloss.

Dass Kakashi und Itachi sie mit ihren Blicken überrascht verfolgt hatten, konnte sie gar nicht mehr wahrnehmen.

Sasukes Blick blieb immer noch unverändert.
 

Leise keuchend beugte Sakura sich über das Waschbecken und versuchte ihre Gedanken wieder zu ordnen.

Das ist falsch, schrie sie gedanklich immer wieder. Das ist alles ganz falsch.

Sasuke war bestimmt kein Mörder und auch kein Verbrecher oder gar Vergewaltiger.

Er war bestimmt ein ganz netter Junge, der nur ein wenig zu schüchtern war, um seine Gefühle zu zeigen.

Je mehr Sakura sich einredete, der Uchiha wäre einer von den guten, desto mehr Zweifel trieben sich in ihr auf.

Was wäre, wenn er doch…?
 

Die Rosahaarige stöhnte genervt und fuhr sich überfordert durch ihre langen Haare, ehe sie ihr Gesicht im Spiegel über dem Waschbecken betrachtete.

Wieder diese Was-wäre-wenn-Frage.

Hatte sie heute nicht schon genug davon?

Sie schreckte auf, als es an der Tür klopfte und sie kurz darauf Kakashis Stimme vernahm.

„Sakura? Alles in Ordnung?“

Seine Stimme triefte nur so vor Besorgnis und begreifend musste sie feststellen, dass er bestimmt kein Verbrecher oder Vergewaltiger war.

Oder machten sich solche Leute sorgen um ihre Opfer?

Genervt schüttelte sie ihren Kopf, um diese dummen Gedanken loszuwerden.

„Sakura?“, fragte er alarmiert und sie schreckte erneut auf.

„Ja.“

Sie hörte selbst, dass ihre Stimme zitterte. Wie kindisch sie sich doch benahm.

Kakashi war viel zu nett für einen Straftäter und mit Itachi hatte sie Fußball gespielt.

Wer spielte schon mit seinem Opfer Fußball?

Und Sasuke… Gut, gestand sie sich ein. Er ist sehr verdächtig, aber wäre er ein Mörder, hätte er mich schon längst gekillt.

Sie nickte kurz zustimmend gegen ihr Spiegelbild, als ihr Kakashi dann wieder einfiel, der mittlerweile versuchte, die Türklinke zu benutzen.

Sie hatte ja abgeschlossen.
 

Schweigend ging sie zur Tür öffnete sie und verhinderte somit, dass Kakashi dagegen hämmerte.

„Mir war nur kurz schlecht“, flüsterte sie scheu und warf ihm einen entschuldigenden Blick zu, der ihn milde lächeln ließ.

„Wir können den Abend auch abbrechen.“

Ein ziemlich verlockendes Angebot, wie Sakura fand, doch als sie in seine Augen schaute, wusste sie, dass sie das nicht machen konnte.

Sie schüttelte leicht den Kopf und fixierte ihre Füße.

„Ist schon okay“, versicherte sie ihm und schritt zurück zum Wohnzimmer.

„Sakura“ Sie stoppte bei seiner besorgten Stimme und schaute über ihre Schulter zu ihm. „Sag bescheid, wenn es dir zu viel wird.“

Sie nickte nur und trat wieder zu den Anwesenden an den Tisch.
 

Kakashi, der sich mit seiner Hand noch einmal unbemerkt über das Gesicht gefahren war und müde geseufzt hatte, kam wenige Momente später auch wieder hinzu.

Die beiden Uchiha schwiegen und aßen brav ihr Essen, während Sakura es vermied die Anwesenden – insbesondere Sasuke – anzusehen und Kakashi sich Sorgen um die Rosahaarige machte.

Erst nach einigen Minuten des peinlichen Schweigens, brach ihr Pflegevater das Eis und verwickelte Itachi in ein Gespräch über Firmenskandale.
 

~*~
 

Sakura wusste nicht genau wann oder wieso, aber ihre Anspannung hatte sich deutlich gelockert, jedoch hatte sie es trotzdem vermieden Sasuke anzusehen.

Sicher war sicher und sie hatte sich nun mal vorgenommen, ihrem Pflegevater den Abend nicht zu versauen, da er Spaß zu haben schien.

Mittlerweile hatten sie fertig gegessen und unwillkürlich fiel ihr ein, dass die vier Kuchen – einer davon befand sich im Kühlschrank – noch in der Küche warteten.

Eben jene Tatsache schien Kakashi im Moment vergessen zu haben, als er sich lachend im Stuhl zurück lehnte und auf Itachis Witz einging.

Meinetwegen, dachte das junge Mädchen und schaute kurz zu dem älteren Uchiha, der etwas erzählte und sich dabei sehr zu amüsieren schien.

Sakura war gerade dabei einen kurzen Blick zu Sasuke zu wagen, als sie plötzlich von seinem Bruder angesprochen wurde.

„Hä?“, war das einzig konstruktivste, was sie im Moment loswerden konnte.
 

Als das Mädchen zu Itachi schaute, begegnete sie seinem verständnisvollen Lächeln.

„Ich hab gefragt, ob du auch einen guten Witz kennst.“

Erst wollte sie ihm darauf etwas erwidern und öffnete den Mund zu einer Antwort, doch sie zögerte und beließ es dann doch bei einem Kopfschütteln.

„Ach komm“, meinte Itachi auffordert. „Irgendeinen Witz kennt doch jeder.“

„Nur Mut“, kommentierte ihr Pflegevater das ganze lächelnd und hoffte stark, dass sie einen Witz preisgab – auch wenn es ein miserabler war.

Hauptsache, sie öffnete sich ein wenig.

Sakura zögerte, betrachtete einen Moment lang das beruhigende Lächeln des Hatake und dann den ältesten Uchiha.

Unsicher tat sie ihren Mund auf.

„Eine Frau“ Sie warf den beiden Männern einen unsicheren Blick zu, während diese sie nur geduldig anstarrten. „Eine Frau geht mit ihrem Freund in die Kirche, als er sich mitten in der Messe eine Zigarette anzündet“ Wieder schaute sie kurz auf und atmete tief durch, um fort zu fahren. „Sie war so entsetzt, dass ihr vor Schreck fast ihr Bier aus der Hand gefallen wäre.“
 

Kurz nachdem sie geendet hatte, hörte sie den Hatake leise Kichern, als er dann ganz unverhofft zusammen mit Itachi in sachtes Gelächter fiel.

„Oh nein“, lachte der älteste Uchiha. „Hat die´n Bier.“

Sakura betrachtete die beiden Erwachsenen einen Augenblick und fragte sich gleichzeitig, ob Sasuke vielleicht auch lachte.

Doch so schnell, wie sie sich dies fragte, verwarf sie die Idee, ihn anzusehen, um es zu prüfen wieder.

Sonst fing sie noch an, wieder über die Sache mit dem Mörder nachzudenken. Ihr lief es kalt den Rücken runter.

Was, wenn…?
 

Sie kniff ihre Augen genervt zusammen und verkniff sich ein abfälliges Geräusch.

Mit der Was-wäre-wenn-Frage wollte sie gar nicht erst wieder anfangen.

Ihre grünen Augen schlichen zu ihrem Orangensaftglas, das sie auch ohne zu zögern ergriff und zwei kurze Schlücke davon trank.

Itachi und Kakashi schienen sich langsam wieder zu beruhigen. So gut war der Witz doch nun auch wieder nicht, musste sich die Rosahaarige eingestehen und unterdrückte einen verständnislosen Blick in die Richtung der beiden.

„Der war gut“, meinte der Hatake immer noch amüsiert und schenkte seiner Pflegetochter einen stolzen Blick, während er sich entspannt zurück lehnte und die Arme vor der Brust verschränkte.

„Das stimmt“, gab auch Itachi hinzu und tat es dem Feuerwehrmann gleich.
 

Kurz nachdem es wieder ruhig wurde, griff Kakashi erneut zu einem Gespräch mit Itachi auf, als dem Mädchen plötzlich durch den Kopf schoss, dass sie gute Freunde sein mussten.

Sakura hatte ja bereits geahnt, dass sie sich als Nachbarn gut verstanden, aber sie schienen wohl so etwas wie Freunde zu sein – vielleicht auch beste.

Sie schüttelte kurz unbemerkt ihren Kopf.

Was ging es sie denn an, in was für einer Beziehung sie zueinander standen?

Immerhin wusste sie immer noch nicht, ob sie nicht allesamt Kriminell waren? Nicht schon wieder.

Sie seufzte einmal leise auf und spürte sogleich Kakashis besorgten Blick auf sich.

„Ist alles in Ordnung?“

Sakura brauchte einen Moment, um seine Frage überhaupt richtig zu realisieren, bis sie sich bewusst wurde, dass Itachi sie ebenfalls musterte.

Guckt Sasuke auch zu mir?, fragte sie sich unbewusst und musste schlucken. Die Haruno traute sich nicht nachzusehen.

„Ehm… j-ja. Ich bin nur satt“, stotterte sie unbeholfen und senkte ihren Blick auf ihren Schoß.

Eine dümmere Ausrede war ihr jetzt wohl nicht eingefallen.
 

Kakashi schaute sie noch einen Augenblick an, ehe er verstehend nickte sich dann wieder an seine Gäste wandte.

„Ach so, dabei haben wir noch Kuchen“, meinte er noch grinsend und erhob sich gleich von seinem Platz.

Gerade als auch Sakura aufspringen wollte, um ihm zu helfen, deutete er ihr an, sitzen zu bleiben.

Als er den Raum verlassen hatte breitete sich ein drückendes Schweigen aus und die Rosahaarige schluckte angespannt, während sie ihren Blick kein einziges Mal anhob.

„Und“, kam es leicht grinsend von Itachi, der sich mit den Armen auf den Tisch stützte und die Haruno fixierte. „Wie lebt es sich so bei Kakashi?“

Zögernd warf sie ihm einen kurzen Blick zu, wobei sie nervös anfing ihre Finger ineinander zu verknoten.

„Gut“, sagte sie nur leise und schaute ein weiteres Mal kurz auf.

Ob man mir ansieht, dass ich mich unwohl fühle?, fragte sie sich unwillkürlich.

Im selben Moment betrat Kakashi wieder den Raum mit zwei Kuchen, die von dem Hatake noch verschont geblieben waren.

Wie wohl die Gäste auf den Nusskuchen reagieren würden?

Itachi indessen betrachtete voller Begeisterung die zwei Kuchen und bekam deshalb auch nicht mir, wie Kakashi ein weiteres Mal den Raum verließ und mit noch zwei Kuchen zurück an den Tisch kehrte.
 

Sasuke, der schon den ganzen Abend geschwiegen hatte, erblickte den Nusskuchen als erstes und zog seine Brauen leicht zusammen.

Nannte sein Nachbar so etwas tatsächlich einen Kuchen?

Die anderen sahen ja wirklich passabel aus, aber… Er sollte aufhören, den Nusskuchen anzustarren.

Viel zu schnell wandte er sich von dem Gebäck ab und ergriff sein Glas, um den letzten Rest Wasser auszutrinken.

„So“, gab Kakashi zufrieden mit sich und der Welt von sich und seufzte einfach wohlwollend. „Lasst es euch schmecken.“

Itachi war der Erste, der sich an dem Apfelkuchen zuschaffen machte, während Sakuras Pflegevater sich wieder hinsetzte und sich an dem russischen Zupfkuchen bediente.

„Mmh“, machte Itachi genüsslich und schloss die Augen. „Woher habt ihr den?“

Aus den Augenwinkeln beobachtete Sakura, wie Kakashi anfing zu grinsen und dann auf seine Pflegetochter deutete.

„Den hat Sakura gemacht.“

Sofort lag der Blick des ältesten Uchiha auf ihr und sie schaute verlegen auf ihren Teller.

„Wirklich? Der ist nämlich richtig gut geworden“, meinte er und nahm gleich einen weiteren Happen von dem Kuchenstück.

„Recht hat er“, stimmte der Feuerwehrmann ihm zu und aß seinen Zupfkuchen, während Sasuke sich ebenfalls an dem Apfelkuchen bediente und sich eingestehen musste, dass sie wirklich gut backen konnte.

Aber sagen würde er ihr das nicht. Still aßen sie.
 

„Willst du denn keinen Kuchen?“, fragte Kakashi sie irgendwann zwischen zwei Stückchen und schaute sie fragend an.

Die Rosahaarige schüttelte nur leicht ihren Kopf.

„Ich bin satt.“

Er nickte und schweifte mit seinem Blick über den Tisch, ehe er an dem Nusskuchen hängen blieb und die Stirn enttäuscht leicht runzelte.

„Ich dachte, du bist süchtig nach Nusskuchen, Itachi?“

Der Angesprochene stoppte sein Essen, schweifte mit seinen dunklen Augen einmal zu Kakashi und dann zu dem besagten Kuchen, wobei er sein Gesicht minimal verzog.

„Wer hat den gebacken?“

Der Hatake zögerte, deutete dann aber mit dem Finger auf sich und Sakura und grinste leicht.

„Sakura hat den Anfang gemacht und ich den Rest.“

Itachi konnte sich ein fieses Grinsen nicht verkneifen, nachdem er erleichtert ausgeatmet hatte und sich wieder an Kakashi wandte.

„Nichts für ungut, mein Freund, aber du kannst nicht backen“, der Anwalt machte eine künstlerische Pause, um durchzuatmen. „Das ist eine Tatsache. Deshalb werde ich mich diesem Kuchen auch nicht nähern“

Der Hatake schnaubte beleidigt und wandte sich wieder seinem Kuchenstück zu.

„Als ob du es besser könntest“, murrte er dabei und warf seinem Freund einen vorwerfenden Blick zu.

„Das habe ich auch nie behauptet“ Itachi wedelte abwehrend mit seinen Händen vor sich herum. „Ich kann’s ja auch nicht. Sakura ist die Erste auf diesem Stockwerk, die einen guten Kuchen hinbekommt.“

Der Uchiha warf ihr ein Grinsen zu, sodass sie sich verlegen wegdrehte und viel zu hastig nach ihrem Orangensaftglas griff.
 

Schweigend warf Sasuke einen kurzen Blick zu dem Mädchen und dann zur Uhr, die mittlerweile halb elf anzeigte.

„Es ist spät“, meinte er tonlos und schob seinen leeren Teller ein wenig von sich.

Sakura war bei seiner Stimme zusammengezuckt und hatte ihm seit lagen wieder angesehen, was er jedoch ignorierte.

Wieder stiegen in ihr die Gedanken auf, er könnte ein fieser Mörder sein, doch sie wandte sich einfach wieder ab, um die Gedanken zu verdrängen.

„Er hat recht“, stimmt Itachi mit einem kurzen Blick auf die Uhr zu und wandte sich zu Kakashi. „Außerdem ist morgen Schule.“
 

Der Hatake nickte nur verstehend auf den entschuldigenden Blick des Anwaltes, als er sich schon gemeinsam mit den Anwesenden erhob und sie zur Tür begleitete.

Sakura blieb im Türrahmen des Wohnzimmers stehen und beobachtete von Weiten, wie sich Kakashi und Itachi mit einem Händedruck voneinander verabschiedeten, während Sasuke ihm nur kurz zunickte.

Im Türrahmen der Haustür drehte sich der ältere Uchiha noch einmal zu ihr um und winkte ihr lächelnd, wobei sie nur kurz die Hand hob.

Sasuke warf ihr nur kurz einen nichts sagenden Blick zu und wandte sich dann zu der Wohnung, die er zusammen mit seinem Bruder bewohnte.

Als die Tür geschlossen wurde, seufzte Kakashi nur noch erschöpft auf, ehe er sich müde lächelnd zu Sakura wandte und auf sie zuschritt.

„Hat dir der Abend gefallen?“, fragte er und ging an ihr vorbei, um den Tisch abzuräumen.

Sakura zögerte, wollte im ersten Moment sogar schweigen, doch sie entschied sich, ehrlich zu ihm zu sein.
 

„Ja.“
 

Ohne auf seine Erwiderung zu warten, ignorierte sie seinen überraschten Blick und half ihm beim abräumen.
 

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 

Hey Leute...

Dieses Mal war ich schneller, hehe ^^

Ich hoffe euch gefällt der Teil...

Im näcshten Teil wird es dann um Sakura und ihre neue Schule gehen...

Ich versuche mich wieder zu beeilen, kann aber nichts versprechen...

Ich hoffe, ich bekomme wieder viele Kommis ^^
 

Liebe Grüße
 

P.S.:

Ich hab einen OS geschrieben. Wer Interesse hat, kann ja man vorbei schauen.
 

Longing [SasuSaku] - One-Shot

http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/204992/



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Kommentare zu diesem Kapitel (24)
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Von: abgemeldet
2009-01-24T18:12:13+00:00 24.01.2009 19:12
Ich mag Nusskucken überhaupt nicht xDD
Aber das kapitel ist total super !!°^
okii das les ich mal weiter xDD
Liebe Grüße _
KlaurIi
Von:  schoki07
2008-12-14T11:02:38+00:00 14.12.2008 12:02
Das ist wirklich mal eine ganz andere Geschichte :D
Die Idee ist wirklich klasse, genau so wie dein Schreibstil...
Ich hoffe es geht bald weiter :)
Lg schoki
Von:  Niji-Mizu
2008-11-30T20:40:15+00:00 30.11.2008 21:40
Hey! Die FF is einfach nur klasse!
Sie macht geradezu süchtig! *lach*
Hab alle 6 Kapis auf einmal verschlungen und ich muss sagen, du kannst supi schreiben!
Deine Storyline is so~ gut nachvollziehbar und logisch, da zieh ich doch glatt meinen nicht vorhandenen Hut vor! ;)
Mir gefällt dein Schreibstil in der Weiterschreib-Story im Zirkel super gut, sodass ich glatt nach deinen FF suchen musste! Eine Stammleserin hast du auf jeden Fall mehr! Echt jetzt! *kicher*

lg die Niji
Von: abgemeldet
2008-11-07T22:58:42+00:00 07.11.2008 23:58
juhu! sie öffnet sich ein bisschen!!
super kappi!
lg und thx für die ens
hina
Von: abgemeldet
2008-10-25T20:49:36+00:00 25.10.2008 22:49
das ja schön, dass es ihr auch gefallen hat =)
ich frag mich, wie es denn so in der schule ist, und wie welcher charakter abgestimmt ist^^
ciao
Von: abgemeldet
2008-10-21T19:13:11+00:00 21.10.2008 21:13
hahaha sasuke....> mörder hahahaahah *puttlach*
der sieht auch so aus -.-
hahaha war wieder mal ein super kapi bin gespannt auf die fortsetzung ^^

kussi keely
Von:  XxGirlyxX
2008-10-20T19:47:20+00:00 20.10.2008 21:47
Das Kap war geilo^^
Wenn Ita schon sooo auf abstand zum Nusskuchen geht, würde ich ihn ach nicht probieren^^
Sakura wird lockerer, jedoch ist Sasuke immer noch voll die Kühltruhe!
Mach schnell weiter
gglg
Von: abgemeldet
2008-10-20T09:33:04+00:00 20.10.2008 11:33
Das kapi is super!
freu mich schon aufs nächste:)
Von:  Sonni
2008-10-19T21:13:06+00:00 19.10.2008 23:13
hihi
klasse ff
ich habs gerade durchgelesen und ich bin begeistert
die idee is echt klasse kakashi als feuerwhermann der kind oder eher teeni aus brennenden haus rettet und dann adoptiert
ich find die story gut und wede sie weiterhin verfolgen drum wäre es voll cool von dir wenn du mir ne ens chicken könnstes danke im voeraus
hdgdl
Sonni
Von: abgemeldet
2008-10-19T19:48:19+00:00 19.10.2008 21:48
hey hey

also erstmal danke für die ens :)
hast mal wieda supa geschrieben^^...aba mir is was auf der ersten seite im letzten satz aufgefallen und zwa: "Dass Sasuke meine Blicke bemerkt hatte, störte sie im Moment nicht wirklich." du hast "meine" geschrieben anstatt "ihre" weil, du schreibst ja nich in der ich-form^^

ey dass itachi und kakashi sich wegen sakus witz ablachen is ja zum...ähhh lachen xDD
oda des mitm nusskuchen...und sakus gedanken mit dem mörder...sooo geil xDDDD

ich freu mich schon wenns weiter geht
mach weiter so
lg sakura93



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