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Was nach der Rache kommt!

Kaiba x Tea
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben,

dies ist nun das letzte Kapitel. :'(
Ich möchte mich ganz herzlich bei euch bedanken, dass ich meine FF gelesen habt. Danke für die Favos und für die lieben Kommentare. Ihr wart wirklich toll! ^^
Und ich hoffe, ihr schaut bei meinen kommenden FF´s auch wieder rein.

LG Keb Komplett anzeigen

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Happy End?!

Fassungslos starrte ich mein Wohnzimmer an. Im allerersten Moment blieb mir die Luft weg. Dann, wie aus heiterem Himmel, drang eine Schrei aus meiner Kehle. Durch meinen Körper ging ein Ruck und ich stürmte auf die Person zu, die sich unbefugter Weise Zugang zu meiner Wohnung verschafft hatte. Ehe diese Person sich versah, schlang ich meine Arme um ihre Taille und drückte mich ganz fest an sie. Das kleine Chaos in meiner Wohnung war vergessen.
 

Deutlich spürte ich wie sich die Muskeln der Person kurz anspannten, so als hatte sie sich erschrocken, aber das war nur ein Bruchteil einer Sekunde. Starke Arme legten sich um mich und drückten mich noch näher heran. „I´m back!“ sagte die Person im perfekten Englisch. „Ja, du bist wieder da!“ lachte ich und vor lauter Freude kamen mir die Tränen. „Hey, nicht weinen,“ sagte er sanft.
 

„Ich kann nichts dafür. Meine Tränendrüsen freuen sich so sehr dich wieder zu sehen, dass sie einfach nicht anders können,“ grinste ich unter Freudentränen. Sanft wischte Kaiba mir die Tränen weg, aber sofort waren Neue an deren Stelle. „Da braucht man ja so etwas wie Scheibenwischer,“ lächelte er. „Blödmann! Du hast mich angelogen! Du musst nicht mehr für ein Jahr dortbleiben. Oder?“ fragte ich. Kaibas Lächeln wurde breiter. „Sorry! Ja, ich habe dich an geflunkert. Ich bleibe jetzt hier. In der USA ist alles geklärt,“ gestand er. Ich konnte einfach nicht anders, ich schlug ihm gegen die Schulter und das nicht gerade zimperlich. „Aua!“ stieß er erschrocken hervor. „Blödmann!“ schrie ich und noch immer rollten Tränen über meine Wangen.
 

„Es tut mir wirklich leid, Tea. Aber sonst hätte ich doch nicht gesehen, wie sehr du dich freust mich wiederzusehen,“ versuchte er seine Lüge zu rechtfertigen. „Ich hätte mich genau so gefreut wie jetzt dich zu sehen,“ murmelte ich angesäuert. Er drückte mich ganz fest an sich. „Ich liebe dich, Tea Gardner!“ flüsterte er mir zu. Ich schaute zu ihm auf. „Ich liebe dich auch, Seto Kaiba!“ erwiderte ich und lächelte ihn von Herzen an. Es fühlte sich so unglaublich gut an seine Nähe wieder zu spüren.
 

Sachte legte ich meinen Kopf gegen seine Brust. „Und du bleibst jetzt wirklich hier?“ hakte ich vorsichtig nach. Sanft schob Kaiba mich von sich und nahm mein Kinn in die Hand, so dass ich ihn an sehen musste. „Ich bleibe jetzt hier. Das heißt auch, dass wir jetzt jederzeit unser Date nachholen können,“ bestätigte er mir lächelnd. „Dann lass es uns gleich morgen nachholen,“ schoss es aus mir heraus, ohne das ich selbst eine Chance gehabte hatte darüber nachzudenken. Kurz schaute Kaiba mich verwundert, aber auch amüsiert an. „Morgen?“ fragte er vorsichtig. Manchmal bin ich wirklich ein Esel. Hallo, Tea, er ist gerade aus den USA zurück gekommen und hat sicher noch einiges in der Kaiba Corp. zu erledigen. Und Mokuba ist ja schließlich auch noch da, du Egoistin.
 

„Tut mir leid, Kaiba. Das war unüberlegt von mir. Du musst morgen sicher in die Kaiba Corp. und dort nach dem Rechten schauen. Außerdem ist Mokuba ja auch noch da und möchte sicher auch etwas mit dir unternehmen,“ plapperte ich meine Entschuldigung. „Also ich finde morgen eigentlich ganz gut,“ sagte er schließlich, so als habe ich gerade gar nichts gesagt gehabt. „Wirklich?“ hakte ich überrascht nach. „Ja, wirklich. Die Kaiba Corp. wird einen Tag auch ohne mich aus kommen. Und was Mokuba an geht, so werde ich heute den restlichen Tag mit ihm verbringen,“ verriet er mir.
 

Ich konnte nicht anders, ich freute mich so sehr darüber, dass wir morgen unser erstes Date haben würden, dass ich ihm um den Hals fiel. Erschrocken keuchte Kaiba auf. „Hoppla! Nicht so stürmisch,“ grinste er. „Sorry, aber ich freue mich so,“ gestand ich ihm, während ich mich etwas von ihm löste. Ich schaute zu ihm auf, in seine so schönen eisblauen Augen, die ich so sehr vermisst hatte.
 

„Hast du denn schon eine Idee, was wir morgen machen wollen?“ fragte er. Schon vor Monaten hatte ich eine Idee für unser Treffen, welches mittlerweile zu einem Date erklärt wurden war. Aber meine Idee eignete sich auch für ein Date. Eigentlich besonders dafür. Damals hatte ich ja schon gehofft, dass es ein Date werden würde. Wie auch immer. Strahlend sah ich ihn an. „Ja, ich habe schon eine Idee, aber die verrate ich dir nicht. Lass dich überraschen,“ grinste ich ihn frech an und stellte mich auf die Zehenspitzen um ihn zu küssen. Er kam mir etwas entgegen. Der Kuss war sanft und doch intensiv auf seine Weise.
 

„Ich freue mich schon sehr darauf,“ hauchte Kaiba an meinen Lippen, versiegelte diese noch einmal kurz, dann löste er sich von mir und richtete sich wieder auf. „Wenn ich morgen mit Ringen unter den Augen erscheine, dann ist das ganz allein deine Schuld,“ sagte er ernst, doch kaum waren seine Worte ausgesprochen, huschte ein Lächeln über seine Lippen. Fragend sah ich ihn an, denn ich verstand nicht so richtig worauf er hinauswollte. Er deutet meinen Blick richtig und klärte mich auf: „Ich meinte damit, dass ich jetzt neugierig auf morgen bin, dass ich wahrscheinlich kein Auge zumachen werde.“ „Trotzdem verrate ich dir nichts,“ lies ich mich nicht aus der Reserve locken und grinste ihn wieder an.
 

Mit einem gespielten Seufzen ging er zur Wohnungstür und griff bereits nach dem Türgriff. „Du kannst ganz schön fies sein,“ murmelte er. „Und du kannst ganz schön neugierig sein. Das kenne ich noch gar nicht von dir,“ stellte ich lächelnd fest. Darüber dachte Kaiba nach. „Stimmt. Diese Seite kannte ich selbst noch nicht mal,“ fiel ihm auf. Nun öffnete er die Tür und trat in den Flur hinaus. „Sag mal, Kaiba, wie bist du überhaupt in meine Wohnung gekommen?“ fiel mir plötzlich ein. Kaiba drehte sich zu mir um und sah mich mit undurchdringlicher Miene an. „Ich habe deinen Ersatzschlüssel gefunden,“ sagte er schlicht. Gefunden? Den findet man nicht einfach so. Nur wenn man intensiv nach ihm suchte.
 

Ich verschränkte die Arme vor der Brust und starrte ihn an. Er seufzte. „Ja, okay. Ich habe nach ihm gesucht und gefunden. Tut mir leid! Ehrlich! Ich wollte dich einfach überraschen,“ gab er zu und es sah so aus als ob er sich dafür schämte. Normalerweise sollte er das auch. Anderen wäre ich böse gewesen. Doch das konnte ich bei ihm nicht. Dafür hatten wir uns so lange nicht mehr gesehen und er hatte es ja wirklich nicht böse gemeint. Also ließ ich meine Arme sinken, ging auf ihn zu und schlang meine Arme um seine schlanke Taille. „Schon okay. Ich freue mich riesig, dass du wieder da bist. Und freue mich auch schon sehr auf morgen,“ lächelte ich ihn an, während ich zu ihm aufschaue. Er erwiderte mein Lächeln sanft und legte die Arme um mich. Ich löse mich von ihm und trete einen Schritt zurück.
 

„Die Villa ist übrigens fertig. Mokuba und ich können endlich zurück,“ erzählte Kaiba mir aus heiterem Himmel. Diese Nachricht war wirklich toll. Andererseits hieß das auch, dass Kaiba nicht mehr neben mir wohnen und wir uns nicht so häufig über den Weg laufen würden. Geschweige den, dass er mir wieder nachts einen Besuch über den Balkon abstatten könnte. Das stimmte mich traurig. „Was ist? Was hast du?“ wollte Kaiba wissen. Ich wedelte mit den Händen durch die Luft um ihm so zu signalisieren, dass nichts war. Doch Kaiba schaute mich skeptisch an. „Spuk´s schon aus,“ forderte er mich auf. „Ach, ich finde es schade, dass du dann nicht mehr direkt neben mir wohnst. Natürlich freue ich mich, dass du und Mokuba wieder in euer Zuhause zurück könnt...“ plapperte ich und hoffte, dass er nicht sauer werden würde.
 

Vorsichtig riskierte ich einen Blick in sein Gesicht. Anstatt Wut oder dergleichen zu sehen, lächelte mich Kaiba traurig an. „Mir geht es auch so,“ murmelte er. „Na ja, aber was wäre Seto Kaiba ohne seine Villa,“ sagte ich neckend. Woraufhin er den Mund etwas verzog. „Ich freue mich wirklich für dich,“ sagte ich ernst und lächle aufrichtig. Kaibas Hand legte sich auf meine Wange. Sie war so groß und warm. Herrlich! „Ich gehe jetzt,“ raunte er, nahm seine Hand runter und machte sich auf den Weg nach unten. Kurz wunderte ich mich, warum er das machte und nicht in seine Wohnung ging. Dann fiel mir ein, dass er ja zu Mokuba wollte. Und der war ja noch bei seinem Kumpel.
 

Kaiba blieb abrupt stehen und drehte sich zu mir um. „Tea, ich weiß, ich hatte dich gebeten etwas für unser Date auszudenken, aber...,“ er hielt inne und sah mich durchdringend an. O, o! Was hatte das zu bedeuten? Gab es etwas was er überhaupt nicht machen wollen würde? Na hoffentlich war es nicht das was ich ausgewählt hatte. Abwartend starrte ich ihn an. „... aber ich möchte dich bitten morgen Abend mit zur Villa zu kommen. Mokuba und ich wollen... eine Wieder-Einzugs-Party geben. Ich hoffe, dass ist okay für dich,“ erzählte er mir. „Eine Wieder-Einzugs-Party? Klingt lustig. Ich hatte für den Abend sowieso noch nichts geplant. Das wollte ich mit dir zusammen spontan machen. Also von mir aus sehr gerne. Ich freue mich,“ lächle ich aufrichtig.
 

„Es stört dich wirklich nicht?“ hakte Kaiba noch einmal nach. „Ja, es stört mich wirklich nicht,“ bestätigte ich. Erleichtert atmete Kaiba aus. Zum Abschied hob er eine Hand und ging dann wirklich. Ich schloss die Wohnungstür und ging in mein Wohnzimmer zurück, wo ich mich auf das Sofa fallen ließ. Er war also wirklich wieder da. Und morgen würden wir endlich unser lang ersehntes Date haben. Schmetterlinge fingen an in meinen Bauch herumzuflattern. Ich hoffte inständig, dass meine Idee ihm gefiel und das Date kein Desaster werden würde. Das wäre wirklich eine Katastrophe. Ich würde mich in Grund und Boden schämen.
 

Die negativen Gedanken verschwanden genau so schnell wie sie gekommen waren und zurück blieb nur der Gedanke, dass ER wieder da war. Kurz schloss ich die Augen. Dabei kam mir sein Geruch in den Sinn. Wie herrlich er doch roch. Ein anderer Geruch stieg mir plötzlich in die Nase. Nicht das er unangenehm war, es war einfach nur nicht Kaibas. Ich schlug die Augen auf und sah mich um. Stimmt ja! Was war eigentlich hier passiert? Überall im Wohnzimmer waren Blütenblätter verschiedenster Blumensorten. Mhm? Was sollte das?
 

Jedenfalls, wusste ich jetzt nun woher der Geruch kam. Doch woher kamen die Blütenblätter? Besser gesagt, was machten die hier? Es sah aus wie auf einem Schlachtfeld. Nur einer konnte mir diese Frage beantworten. Also nahm ich mein Handy zur Hand und wählte seine Nummer. „Na? Vermisst du mich schon?“ fragte Kaiba schmunzelnd. „Natürlich!“ erwiderte ich ebenfalls schmunzelnd, aber auch ehrlich. „Aber warum ich hauptsächlich anrufe ist ein anderer Grund. Sag mal, was ist in meinem Wohnzimmer passiert? Hat dich ein Blumenmonster angegriffen? Oder was hat es mit dieses Blumenmassaker auf sich?“
 

Still. Deutlich spürte ich das Zögern. „Was soll ich sagen. Mich hat tatsächlich ein Blumenmonster angegriffen,“ murmelte er. Im ersten Moment war ich verdattert. Das hatte er gerade nicht wirklich gesagt?! Dann musste ich schmunzeln. „Ach wirklich? Wie sah dieses Blumenmonster denn aus? Ich habe so etwas noch nie gesehen,“ meinte ich. „Wie schon. Es war voller Blumen. Wie aus dem Nichts hat es mich aus dem Blumenladen heraus angegriffen. Um andere nicht zu gefährden habe ich es dann in deine Wohnung gelockt. Plötzlich ist es explodiert! Puff! Einfach so! Seltsames Wesen, kann ich dir sagen,“ erzählte er und ich hörte deutlich wie er grinste.
 

„Ich wusste gar nicht, dass du gerne Räuberpistolen erzählst,“ lachte ich. Ich konnte einfach nicht mehr. Ehrlich! Nie hätte ich Kaiba für jemanden gehalten, der so etwas erzählen würde. Und dann auch mit einer Ernsthaftigkeit. Unglaublich! „Hin und wieder geht es mit mir durch,“ gestand er lachend. „Also mal Butter bei den Fischen! Was ist wirklich passiert?“
 

Wieder Stille. Überlegte er sich eine weitere Räuberpistolen-Geschichte aus? „Mir ist es ehrlich gesagt, peinlich darüber zu reden,“ druckste er. Wie ich mir schon gedacht hatte, es würde ihm unangenehm sein. Aber ich war einfach zu neugierig. „Ich wollte dir einen Blumenstrauß schenken. Gerade als ich auf der Suche nach einer Vase war kamst du. Ich habe mich so erschrocken, dass ich ihn habe fallen lassen. Dabei ist er aus einander gefallen. Ziemlich schlecht gebunden muss ich sagen,“ erzählte er mir verlegen.
 

Er hatte sich also erschrocken. Bei diesem Gedanken musste ich grinsen. Ja, ja, immer dieses schlechte Gewissen, da kann man sich schnell mal erschrecken. Doch das erklärte nicht, warum auf meinem kleinen Flur auch schon Blütenchaos herrschte. Außerdem konnte sich ein Blumenstrauß nicht so sehr verteilen. Folglich sagte Kaiba gerade nicht die Wahrheit. Zumindest nicht die ganze Wahrheit.
 

„Und was war auf dem Flur los? Hattest du zwei Sträuße gekauft?“ konfrontierte ich ihn. Er seufzte. „Na schön,“ ergab er sich seinem Schicksal, „Ich wollte versuchen ein auf romantisch zu machen und habe die Blüten verteilt. Als ich fertig damit war, wurde es mir peinlich und es sah zu dem auch scheußlich aus. Wie du es so treffend ausgedrückt hast: Ein Blumenmassaker. Ich wollte es gerade wegräume als du kamst. Schöner Schlamassel.“ Ihm war das wirklich peinlich. Aber wieso? Ich fand das voll süß! Obwohl ich sonst nicht soo auf Kitsch stand.
 

„Ich finde es süß von dir,“ versuchte ich ihn aufzubauen. Ein resignierter Seufzer kam vom anderen Ende der Leitung. „Mir ist das wirklich peinlich. Bitte vergiss das Blumenmassaker!“ bat er mich. Ich dachte, ich höre nicht richtig. Hatte gerade Seto Kaiba mich um etwas gebeten? Das konnte nicht sein.
 

„Shit! Und ich lass dich auch noch alleine damit. Tut mir leid. Lass es liegen, ich komme nachher vorbei und räume es weg,“ entschuldigte er sich. „Mach dir keinen Kopf, Kaiba. Ich mach das schon. Genies lieber den Tag mit deinen kleinen Bruder. Der hat dich tierisch vermisst,“ meinte ich. „Ja, aber...“ „Nichts da. Mit den paar Blüten werde ich schon alleine fertig. Das Blumenmonster ist ja schließlich tot,“ grinste ich. Im Hintergrund hörte ich Mokuba. „Wir sollten aufhören. Wir sehen uns dann morgen. Ich freue mich,“ sagte ich. „Ich mich auch,“ erwiderte Kaiba. Wir legten auf.
 

Ein Blumenmonster. Ich schüttelte lachend den Kopf. So ein Spinner! Aus der Küche holte ich einen Besen, Handfeger und Fegeblech. Doch bevor ich mit den Aufräumarbeiten des Schlachtfeld begann, betrachtete ich es noch einmal. Kaiba hatte wirklich eine romantische Ader. Auch wenn diese Aktion nicht ganz so glücklich gelaufen war. Aber der Gedanke zählte und das brachte mich zum Lächeln.
 

Nachdem ich das Blütenmassaker beseitigt hatte, machte ich mich daran alle nötigen Vorbereitungen für morgen zu treffen. Ein paar Telefonate mussten dafür auch noch geführt werden. Meine Schmetterlinge im Bauch waren wieder zurück und flatterten wie wild herum. Morgen war es endlich so weit! Endlich das Date! Das Date mit Seto Kaiba!
 

Natürlich musste ich Mai davon in Kenntnis setzen. Auch erzählte ich ihr von der Sache mit dem Blumenmonster. Mai fing an zu lachen. „Bitte lach ihn nicht aus,“ tadelte ich sie. „Das tu ich nicht. Seine Geschichte ist nur sehr lustig. Kann mir kaum vorstellen, dass Kaiba das wirklich gesagt haben soll,“ kicherte Mai. „Ich kann es auch kaum glauben. Und ich habe es mit eigenen Ohren gehört,“ gestand ich.
 

Nachts konnte ich kein Auge zu machen. Meine Schmetterlinge wurden einfach nicht müde. Die Aufregung und die Nervosität waren fast unerträglich. Plötzlich hatte ich große Zweifel daran, dass ich mir das Richtige für das Date ausgedacht hatte. Bestimmt war es für ihn viel zu peinlich. Zu kindisch. Himmel, bitte, lass es ihm gefallen! Jetzt war mir schon klar, dass ich diejenige sein würde, die mit Ringen unter den Augen beim Date aufkreuzen würde. Scheiße!
 

In dieser Nacht schlief ich vielleicht gerade mal vier Stunden. Viel zu wenig. Als ich ins Bad trat und in den Spiegel schaute, starrte mich eine völlig übermüdete Tea an. Na klasse! Genau so hatte ich mir das vorgestellt. Wenn das nicht schon das Zeichen dafür war, dass das Date nicht so laufen würde wie ich es mir erhofft hatte.
 

Ein schwerer Seufzer drang aus meiner Kehle. Die ganze Grübelei brachte mich jetzt auch nicht weiter. Immerhin war sie daran schuld, dass ich mich so fühlte und aussah wie ich es nun mal tat. Herzlichen Dank, Grübelei!
 

Da heute Samstag war hatten Kaiba und ich den ganzen Tag Zeit. Wir hatten uns für zehn Uhr verabredet. Treffpunkt war der nächste Bahnhof. Wir trafen uns dort, da Kaiba schon in die Villa zurückgekehrt war. Ich war froh, dass ich damals, als ich mit Mai shoppen war, für alle Eventualitäten was gekauft hatte. Darunter auch warme Kleidung. Die waren heute wirklich nötig. Der Herbst zeigte sich heute von seiner kalten Seite. Wenigstens schien die Sonne. Das war ja schon mal was. Rasch zog ich mich an.
 

Um viertel vor zehn machte ich mich auf den Weg zum Bahnhof. Früher musste ich nicht los, da er fast um die Ecke lag. Dort angekommen, wartete Kaiba auch schon auf mich. Das überraschte mich kein bisschen. Immerhin war Kaiba die Pünktlichkeit bzw. die Überpünktlichkeit in Person. Im ersten Moment entdeckte er mich nicht. So konnte ich ihn unverhohlen mustern. Zu meiner Überraschung trug er heute eine Jeans und ein schwarzes Shirt. Verdammt sah er wieder sexy aus! Ich glaube, selbst in einem Müllsack sähe dieser Mann zum Anbeißen aus. Witzig fand ich, dass mein Outfit fast genauso aussah wie seines. Jeans, schwarzen Top und darüber ein hellgraue Jacke.
 

Unsere Blicke trafen sich. In seinem Blick war so viel Wärme, wie ich es noch nie zuvor bei einem anderen Menschen gesehen hatte. Er empfand wirklich etwas für mich, ging es mir sofort durch den Kopf.
 

Einen Schritt von ihm entfernt blieb ich stehen und schaute zu ihm auf. Schüchtern lächelte ich ihn dabei an. Er erwiderte mein Lächeln, allerdings ohne das Schüchtern sein. „Guten Morgen, Mrs. Gardner,“ begrüßte er mich immer noch lächelnd. „Guten Morgen, Mr. Kaiba,“ erwiderte ich die Begrüßung und das Lächeln. Mit einer eleganten Bewegung bedeutete Kaiba mir, dass wir zur Bahn gehen sollten. Neben einander hergehend gingen wir in Richtung Bahnsteige. Wobei ich die Richtung bestimmte. Kaiba wusste ja immer noch nicht, wo es hinging, geschweige den, was wir heute machen würden. Wir nahmen die Bahn in Richtung Domino City Zentrum.
 

Schweigend saßen wir in der Bahn neben einander. Na super! Fing ja schon echt klasse an. Verstohlen schaute ich zu Kaiba, der gerade aus dem Fenster schaute. Sein Blick hatte etwas jungenhaftes an sich. Jungenhaft weil er so neugierig schaute, wie ein Junge halt und nicht wie ein Mann, der er normalerweise war. Ich schmunzelte. „Jetzt sag bitte nicht, dass du noch nie zuvor mit der Bahn gefahren bist,“ durchbrach ich das Schweigen. Er schaute zu mir und lächelte schwach.
 

„Nicht ganz. Es ist schon viele Jahre her, dass ich mit der Bahn gefahren bin. So lange, dass ich mich daran nicht mehr richtig erinnern kann,“ gestand er. Es verblüffte mich doch ein wenig, dass er schon Bahn gefahren war. Immerhin war er Seto Kaiba und hatte es überhaupt nicht nötig mit Öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren.
 

„Damit hast du jetzt wohl nicht gerechnet,“ sagte er schließlich grinsend. „Ehrlich gesagt, nein, das habe ich wirklich nicht. Immerhin hast du eine Armada von Fortbewegungsmitteln,“ bestätigte ich ihm. Er lachte. „Tja, reiche Leute sind nicht unbedingt schon immer reich gewesen,“ raunte er mir zu. Mir blieb die Sprache weg. Hieß das etwa, dass Kaiba gar nicht in einer reichen Familie aufgewachsen war? Oder wollte er mich gerade nur auf den Arm nehmen? Nein, das konnte ich mir nicht vorstellen. Sein Gesichtsausdruck verriet mir, dass er von sich sprach.
 

„Du warst also nicht schon immer reich?“ hakte ich vorsichtig nach. Langsam schüttelte er den Kopf. „Nein, das war ich nicht,“ antwortet er. Seine Augen! In ihnen lag so viel Traurigkeit. Mir brach es fast das Herz. Warum war er so traurig? Wegen seiner Vergangenheit? Mühsam unterdrückte ich den Impuls ihn zu fragen. Es war weder der richtige Ort noch der richtige Zeitpunkt ihn danach zu fragen.
 

„Wir haben wirklich Glück mit dem Wetter oder?“ wechselte ich das Thema. Verwirrt schaute Kaiba mich an. Damit hatte er nicht gerechnet. Dann umspielte ein Lächeln seine Lippen. „Ja, da haben wir wirklich Glück. Auch wenn ich immer noch nicht weiß, was du geplant hast. Möchtest du es mir nicht langsam mal verraten?“ ging er auf den Themenwechseln ein. Er wollte also auch nicht davon reden. Hätte mich auch gewundert. Würde er überhaupt davon reden wollen? Das würde sich noch zeigen.
 

„Du bist aber auch neugierig. Nein, ich verrate es dir noch nicht. Wir sind ohnehin gleich da, dann wirst du es schon sehen,“ grinste ich. Kaiba schüttelte ungläubig den Kopf, aber lächelte. Wenig später kam unsere Haltestelle, also stiegen wir aus. Wir waren nun im Herzen von Domino City. Ich ergriff Kaibas Hand und zog ihn sanft mit mir. Leicht erschrocken darüber hob er seine rechte Augenbraue, wie er es sonst immer tat, wenn ihm etwas nicht ganz verständlich war. Eine süße Geste, die ihm gar nicht bewusst zu sein schien.
 

Nicht weit entfernt vom Bahnhof waren wir am Ziel angekommen. Kaiba blieb der Mund offen stehen, als er begriff was ich für heute geplant hatte. Er stand da wie eine Salzsäule. Oh nein! Kein gutes Zeichen. Seine Miene war die reinste Maske. Bis auf das Erstaunen oder Entsetzen – welches von beiden, wusste ich noch nicht – konnte ich nichts seinem Gesicht entnehmen. Das war wirklich kein gutes Zeichen! Ich hätte mir doch etwas anderes überlegen sollen. Vielleicht war es ihm doch zu kindisch und er würde sich jetzt auch dem Absatz um drehen und gehen. Und nie wieder ein Wort mit mir wechseln, weil ich ihm zu kindisch war. Verdammt, Tea, hätte dir nicht irgendetwas erwachseneres einfallen können?!
 

Doch nun war es zu spät. Die Katze war aus dem Sack und würde auch nie wieder dorthin zurückkehren. „Ist das dein Ernst?“ fragte Kaiba leise. Jetzt wusste ich, dass es Entsetzen war. Scheiße! „Ähm... Eigentlich ja... Aber wenn du gerne etwas... anderes machen möchtest, dann.... können wir das machen,“ stotterte ich völlig verlegen. Peinlicher ging es nun wirklich nicht mehr. Der Super Gau war eingetreten. Das Worst Case Szenario! Fehlte nur noch das Kaiba einfach ging. Verübelt hätte ich es ihm nicht.
 

Sein Körper entspannte sich etwas. Er drehte sich etwas zu mir und hob eine Hand an seinen Hinterkopf. Eine seltsame Geste. Für seine Verhältnisse zumindest. Was wollte er mir damit sagen? Wollte er überhaupt etwas damit ausdrücken? Mit einem verlegenen Lächeln sah er mich an, die Hand noch immer an seinem Hinterkopf. Jetzt verstand ich die Geste. Ihm war etwas ziemlich unangenehm. Verwirrt sah ich ihn an. „Was ist los?“ wollte ich wissen. „Nun ja,... es ist so, dass ich... das noch nie gemacht habe,“ gestand er, noch immer ziemlich verlegen.
 

„Das braucht dir doch nicht peinlich zu sein. Möchtest du es wenigstens versuchen?“ fragte ich ihn. Er nahm seine Hand runter und er sah wieder aus wie er selbst. Keine Spur von Verlegenheit, sondern sein selbstsicheres Auftreten. „Ja, wenn du das gerne machen möchtest, werde ich es versuchen,“ sagte er.
 

Mir fiel ein Stein vom Herzen. Also war es doch nicht schlimm, dass ich das ausgesucht hatte. Und auch nicht zu kindisch für ihn. Wir gingen rein. Noch bevor Kaiba seine Brieftasche rausholen konnte, zahlte ich den Eintritt. Allerdings schaute er mich danach böse an. „Nun guck doch nicht so. Ich habe mir das ausgedacht, also lade ich dich auch dafür ein,“ sagte ich entschieden. Gerade setzte er zu einer Widerrede an, doch ich hob eine Hand und meinte: „Ja, ich weiß, dass du reich bist. Sehr reich so gar. Aber das ist unwichtig. Ich möchte dich gerne dazu einladen und deswegen bitte ich dich, dass einfach anzunehmen.“
 

Ich sah ihm an, dass er darüber nachdachte. Na, das war doch schon mal ein Anfang. „Na schön. Aber ich bezahle das Essen und die Getränke,“ verhandelte er. „Einverstanden,“ stimmte ich zu, da ich wusste, dass er sowieso nicht locker lassen würde. In der Beziehung konnte er ein richtiger Pitbull sein, der sich festgebissen hatte.
 

Wir suchten uns ein Plätzchen, wo wir uns niederlassen konnten. Als wir das passende gefunden hatte, legten wir unser Sachen – eigentlich nur meine Handtasche – ab. „Ich komme gleich wieder,“ meinte ich und ging. In meinem Rücken merkte ich, wie Kaiba mir hinter her sah. Nicht lange und ich kam zu ihm zurück. „Hier,“ meinte ich und hielt ihm Hockeyschlittschuhe hin. Argwöhnisch beäugte er sie, nahm sie aber entgegen. „Warst du mit Mokuba noch nie Schlittschuhlaufen?“ wollte ich wissen.
 

„Nein. Er war einmal mit der Schule hier, dabei hat er sich ziemlich wehgetan und danach ist er nie wieder gefahren,“ erzählte er. Ach so. „Der arme Mokuba,“ sagte ich aufrichtig und zog dabei meine Schlittschuhe an. Kaiba starrte seine an. „Soll ich dir helfen?“ fragte ich. „Oder hast du es dir anders überlegt?“ „Nein, habe ich nicht,“ antwortete er und begann seine Stiefel auszuziehen. „Sie sind auch kein Werk des Teufels,“ lächelte ich. Er hielt inne und schaute mich mit hochgezogenen Brauen an. „Wie kommst du denn darauf?“ wollte er wissen.
 

„Na ja, so wie du die Schlittschuhe angesehen hast, hätte man denken können, dass du befürchtest sie könnten dich jeden Moment anfallen,“ grinste ich. Er schnaubte. „Hm! So ein Blödsinn,“ knurrte er und zog sich die Schlittschuhe an. Da war wohl eine empfindliche Stelle. Ich schmunzelte, was Kaiba natürlich bemerkte. Ein zartes Lächeln umspielte seine Mundwinkel.
 

„Bist du bereit, auf´s Eis zu gehen?“ fragte ich und streckte ihm eine Hand entgegen. Ohne zu zögern ergriff er sie und stand auf. Sein Gesicht war entschlossen. Das reichte mir als Antwort. Etwas staksig gingen wir zur Eisfläche. Ich wagte mich als erste auf´s Eis. Noch immer hielt ich Kaibas Hand, der nun auch wagte einen Fuß auf die spiegelglatte Fläche zu setzen. Der zweite Fuße folgte. Ziemlich wackelig und unsicher stand Kaiba auf dem Eis. Bei meinen Freunden hätte ich bei dem Anblick gelacht. Sie hätte es mir nicht lange übel genommen. Aber bei Kaiba konnte ich es einfach nicht. Er wäre sich wütend und würde so schnell wie möglich verschwinden.
 

„Ziemlich glatt,“ stellte er fest, während er den ersten Schritt auf dem Eis wagte. Jetzt musste ich grinsen. Ich konnte einfach nicht anders. Es sah so süß aus, wie dieser Gott in Person so unsicher wie ein kleines Kind, das gerade laufen lernte, versuchte sich auf dem Eis zu bewegte. Wie nicht anders zu erwarten ging es schief. Seto Kaiba landete auf seinen knackigen Hintern. „Autsch!“ stieß er hervor. Mein Grinsen wurde breiter. Kaibas Hand war wie zuvor in meiner, doch bei seinen Sturz hatte er etwas kräftiger zugepackt. Unabsichtlich natürlich. Aber es tat trotzdem etwas weh. Der Kerl hatte vielleicht Kraft.
 

Kraftvoll versuchte ich meinerseits ihn wieder auf die Beine zu bekommen. Leichter gesagt als getan. Also stellte ich mich genau vor ihm und reichte ihm noch meine andere Hand. Kurz schaute Kaiba mich verlegen an, dann ergriff er mein andere Hand. Mit vereinter Kraft schafften wir es ihn halbwegs in einen sicheren Stand zu bekommen. Er grinste mich etwas schief an. Dieser Mann war einfach umwerfend.
 

„Willst du es weiter versuchen?“ wollte ich wissen. „Wenn ich immer beim ersten Versuch aufgegeben hätte, dann wäre ich heute nicht dort wo ich bin,“ sagte er entschlossen. Sein Ehrgeiz war also geweckt. Sehr gut. Ich ließ seine eine Hand los und stellte mich wieder an seine Seite. Gemeinsam versuchten wir vorwärts zukommen. Da ich es nicht gewohnt war so langsam zu fahren und jemanden an der Hand zu haben, kam ich auch hin und wieder ins Straucheln. Was Kaiba sichtlich amüsierte. „Soll ich es mal alleine versuchen und du fährst mal ein, zwei Runden alleine?“ fragte er plötzlich.
 

„Willst du mich los werden?“ war meine Gegenfrage mit gespielter Empörung. Wieder lächelte er mich schief an. „Wenn du mich schon so fragst... Nein, Spaß. Ich habe nur das Gefühl, dass es für dich besser wäre, wenn du dich kurz etwas austoben kannst,“ meinte er. „Stört es dich denn nicht, wenn ich kurz weg bin und du mit dem Eis völlig allein bist?“ hakte ich nach mit einem Lächeln. „Ich werde es für die kurze Zeit schon überleben. Nun hau schon ab,“ scheuchte er mich.
 

Er wollte es ja nicht anders. Ich ließ seine Hand los und prompt landete er wieder auf seinen knackigen Hintern. Eigentlich wollte ich ihm noch aufhelfen, aber er machte eine wegscheuchende Handbewegung zu mir und lächelte. Ein kurzes Stück fuhr ich rückwärts und beobachtete wie sich Seto Kaiba aus eigener Kraft wieder auf die Beine stellte. Er erinnerte mich gerade ein wenig an Bambi. Die langen schlanken Beine etwas wackelig. Aber er stand.
 

Dann drehte ich mich um und gab Schwung. Es tat gut, frei Schlittschuhlaufen zu können. Nicht lange und ich hatte die erste Runde hinter mir. Ich liebte es Schlittschuh zu laufen. Es machte mir so viel Spaß. Während ich die Runde gedreht hatte, hatte ich immer wieder zu Kaiba gesehen, der sich sichtlich abmühte wenigstens ein paar Schritte hinzubekommen. Drei am Stück schaffte er schon. Beim vierten landete er wieder auf dem Eis. So langsam hatte er den Dreh raus, wie er am Schnellsten wieder auf die Beine kam.
 

Ich musste gestehen, dass es ziemlich elegant aussah wie er aufstand. Die ersten Versuche waren ja noch sehr Bambihaft, doch jetzt... er machte es zu einer Kunst. Mit Erfolg. Konnte ich ihn noch eine Runde alleine lassen? Ja, aber ich wollte es nicht. Ich wollte wieder in seiner Nähe sein. Seine warme Hand in meiner spüren.
 

Gerade als er wieder auf den Beinen stand, kam ich von hinten langsam angefahren und ergriff seine Hand. Erschrocken fuhr er zusammen. Schwankte bedrohlich hin und her. Sehr bemüht sein Gleichgewicht nicht zu verlieren. Doch diesen Kampf verlor er erneut. Zur Strafe, dass ich ihn erschrocken hatte, wurde ich versehentlich mit gezogen und landete auf Kaiba. Mein Gesicht schwebte über seinem. „So langsam gefällt mir das ganze,“ grinste er mich frech an und hob seinen Kopf. Seine zarten Lippen legten sich flüchtig auf meine.
 

„So gerne ich dich auch in meiner Nähe habe, aber... könntest du bitte von mir runter gehen oder dich etwas anders platzieren?“ fragte er auf einmal. Verwundert sah ich ihn kurz an, dann begriff ich. Ich war genau zwischen seinen Beinen gelandet. Aber warum sagte er erst jetzt etwas? Da ich für ihn scheinbar nicht schnell genug war, hob er meinen Oberkörper etwas an. Ich war verwirrt und erschrocken, dass er das tat. Um ihm etwas zu helfen, bei was auch immer, zog ich meinen einen Arm unter meinem Körper hervor, ließ seine Hand los und stützte ich mich mit meine Hände neben seinem Kopf ab. Erleichtert atmete er auf. Ein dickes Fragezeichen schwebte über meinem Kopf.
 

„Du hast mir gerade etwas die Luft abgedrückt mit deinem Arm,“ erklärte Kaiba mir. „Tut mir leid, dass habe ich nicht gemerkt,“ entschuldigte ich mich verlegen. „Ist schon okay. Wie hättest du auch,“ meinte er und lächelte mich an. Er schlang seine Arme um mich und zog mich wieder an sich. Mein Kopf ruhte auf seiner muskulösen Brust. Zum Glück war noch nicht viel auf der Eisbahn los, sonst wären wir sicher schon überfahren worden. Aber den Gedanken schob ich zur Seite und genoss es Kaiba zu spüren.
 

Ich wurde rot. „Was hast du?“ wollte er wissen. Sollte ich ihm die Wahrheit sagen, dass ich seine Männlichkeit deutlich auf meinem Bauch spürte? Nein, das wäre mir viel zu peinlich. „Nichts. Ich finde es einfach nur schön deine Nähe zu spüren,“ antwortete ich wahrheitsgemäß. Denn es war wirklich schön. „Aber deswegen wirst du doch nicht rot,“ hakte er weiter nach. Ich erhob mich und löste mich so aus seiner Umarmung. Dabei stieß ich versehentlich mit meinem Oberschenkel gegen sein... Mein Gesicht wurde noch roter. „Hm! Daher weht der Wind,“ stellte Kaiba fest, der sich inzwischen auf die Ellbogen stützend aufgesetzt hatte.
 

Er musterte mein Gesicht. „Schon vergessen, dass du ihn schon in seiner vollen Pacht bewundert hast,“ zog er mich auf. Mein Gesicht glich einer Tomate. Kaiba schmunzelte und rappelte sich auf. Nun war er es, der mir seine Hände entgegen streckte um mir aufzuhelfen. Mit knallrotem Gesicht ergriff ich sie. Etwas zu schwungvoll zog Kaiba mich hoch, so dass ich gegen ihn prallte. Sofort schlang er seine Arme um mich. Er vergrub sein Gesicht in meinen Haaren.
 

„Es ist so unbeschreiblich schön, dich wieder in mein Armen zu haben, Tea,“ murmelte er. Seine Stimme war wie einer wunderschöne Melodie. Meine Arme schlangen sich automatisch um seine schlanke Taille. Wieder ruhte mein Kopf auf seiner Brust und ich vergrub die Nase darin. Sein Geruch raubte mir die Sinne.
 

„Hey, nehmt euch ein Zimmer, aber versperrt hier nicht die Bahn,“ rief ein junger Mann verärgert, der gerade auf uns zu fuhr und drohte uns umzufahren. War der Irre? Unter meinen Fingern spürte ich wie Kaibas Muskeln sich anspannten. O, o! Da hatte sich der Typ den Falschen zum Anpöbeln ausgesucht. Der Typ konnte nur vom Glück reden, dass Kaiba kein Schlittschuhlaufen konnte. Ich schaute zu Kaibas Gesicht auf. Wie ich schon mir gedacht hatte, hatte er seinen eiskalten Blick aufgesetzt. Damit hatte der Kerl nicht gerechnet und kam ins Straucheln. Ausgerechnet, als er gerade an uns vorbei fuhr.
 

Tja, Pech für ihn. So war er ein gefundenes Fressen für Kaiba. Dieser lies mich los und packte den Pöbeler am Kragen. Mit einer unglaublichen Leichtigkeit hob Kaiba diesen Typen ein Stück weit von Eis hoch, so dass dieser dem eiskalten Blick nicht ausweichen konnte. „Wie war das gerade?“ zischte Kaiba. Seine Stimme war genauso eisig wie sein Blick. Mir lief es frostig den Rücken runter. Dieser Mann konnte richtig zum Fürchten sein. Das merkte jetzt auch der Pöbeler. „Es tut mir leid, das war nur als Scherz gemeint,“ stammelte dieser unbeholfen. Kaibas Augen wurden zu gefährlich blitzenden Schlitzen. „Hörst du hier jemanden über deinen angeblichen Witz lachen? Ich nicht. Sollte ich dich noch einmal sehen, dann Gnade dir Gott,“ verkündete Kaiba und ließ dann den Kerl runter. Fluchtartig stolperte der Typ davon.
 

„Fandest du das jetzt nicht etwas übertrieben?“ fragte ich vorsichtig. Kaiba wandte mir sein Gesicht zu und lächelte mich an. Mann, wie schaffte er es immer wieder von jetzt auf gleich ein völlig anderes Gesicht und eine völlig andere Ausstrahlung zu bekommen? Er hätte Schauspieler werden sollen. „Findest du? Ich fand es recht amüsant. Aber das liegt daran, dass ich vielleicht etwas sadistisch bin,“ grinste er.
 

Ich schüttelte daraufhin nur ungläubig den Kopf. „Manchmal glaube ich auch, dass du sadistisch angehaucht bist,“ grinste ich. Kaiba streckte mir eine Hand entgegen. Ohne zu zöger ergriff ich sie. „Hattest du für heute noch etwas geplant oder nur Schlittschuhlaufen?“ wollte Kaiba auf einmal wissen. Mein Blick wanderte zu seinem Gesicht und versuchte seine Miene zu deuten. Mit mäßigen Erfolg. „Ehrlich gesagt, hatte ich nur das geplant,“ gestand ich. „Na schön, dann habe ich also noch Zeit zum Üben,“ grinste Kaiba. Er hatte wirklich Spaß. Oder es war einfach nur sein Ehrgeiz.
 

Fast wie durch ein Wunder schafften wir es irgendwann wenigstens eine Runde zu vollenden. Zu Kaibas Verteidigung, die Runden waren ziemlich groß. Es lag also nicht nur daran, dass er sich immer und immer wieder lang legte. Trotz der vielen Misserfolge ließ Kaiba nicht locker. Langsam fing ich an seinen Ehrgeiz richtig zu bewundern. Andere hätten schon längst das Handtuch geworfen gehabt. So wie Joey damals, als meine Freunde und ich zum erste Mal mit ihm Schlittschuhlaufen gegangen waren. Nach dem zehnten Sturz war Joey wutschnaubend aus der Eishalle verschwunden.
 

Irgendwann geht auch einmal einem Seto Kaiba die Puste aus. Gerade als wir die zweite Runde absolviert hatten, die deutlich schneller war als die Erste, blieb Kaiba an der Einstiegsluke stehen. „Können wir kurz eine Pause machen?“ fragte er. Erstaunt hob ich die Brauen, denn ich hatte nicht erwartet, dass er das fragen würde. Aber es war eigentlich auch kein Wunder. Schlittschuhlaufen war schon ziemlich anstrengend, gerade als Anfänger und wenn man sich ständig wieder auf die Beine rappeln musste.
 

„Gute Idee! Ich habe einen Mordshunger und Durst,“ meinte ich, wobei ich noch nicht einmal log. Wir gingen von der Eisfläche. Staksig gingen wir zu unserem Platz zurück und zogen die Schlittschuhe aus und unsere normalen Schuhe an. Im stillen Einverständnis gingen wir zum Restaurant der Eisbahn. Es war ein recht schönes Restaurant. Schnell hatten wir einen Platz gefunden und setzten uns. „Möchtest du danach wieder auf´s Eis?“ wollte ich von Kaiba wissen, während wir in die Speisekarten schauten. Er sah mich über den Rand seiner Karte hinweg an. „Eigentlich schon. Oder hast du keine Lust mehr?“ sagte er.
 

Ich schmunzelte. Der ehrgeizige Seto Kaiba. Ein Charakterzug, den ich an ihm sehr mochte. „Ich könnte tagelang fahren, aber ich fürchte das hältst du und dein Hintern nicht aus,“ neckte ich ihn. Ein leichter rot Schimmer erschien auf seinen Wangen als ich seinen Hintern erwähnte. „Das fürchte ich allerdings auch,“ stimmte er mir murmelt zu. Eine Kellnerin kam zu uns an den Tisch. Wie nicht anders zu erwarten starrte sie Kaiba anhimmelnd an. Kaiba nahm sie hingegen nicht gerade war. Obwohl ich gestehen musste, dass sie recht süß aussah.
 

Wir sagten ihr war wir haben wollten, dann verschwand sie. „Du ziehst auch immer die Blicke auf dich. Selbst ohne deinen Mantel,“ stellte ich lächelnd fest. Fragend sah Kaiba mich an. Er hatte also tatsächlich die anhimmelnden Blicke der Kellnerin nicht bemerkt. Wahrscheinlich auch nicht die, die die anderen Schlittschuhläuferinnen ihm zu geworfen hatten. Noch so ein Charakterzug an ihm, den ich sehr mochte. Bescheidenheit. Obwohl? Hatte das etwas mit Bescheidenheit zu tun?
 

Nicht lange und das Essen und die Getränke standen vor uns. Genüsslich machten wir uns ans Essen. Dabei unterhielten wir uns über all möglichen Dinge. Mit Kaiba konnte man sowohl gut Smalltalk halten als auch tiefgründige Themen besprechen. Irgendwann schaute ich auf die Uhr. „Oh! Wir sollten vielleicht los, sonst brauchen wir nicht mehr auf die Eisfläche zurück,“ stellte ich fest. Die Eishalle würde bald schließen. Wir hatten uns lange unterhalten. Was ich, meinerseits, sehr gut fand. Kaiba schien es auch gut gefallen zu haben. Er bezahlte rasch und wir gingen.
 

Wir zogen die Schlittschuhe wieder an und gingen auf´s Eis zurück. Kaum hatte Kaiba es betreten, landete er wieder auf dem Hintern. Dieses Mal sah es sehr schmerzhaft aus. Sein Gesicht sagte mir, dass es das auch war. „Ist alles okay?“ fragte ich vorsichtig. „Geht schon,“ murmelte er und stand wieder auf. Darin hatte er schon viel Übung und beherrschte es perfekt. Dieses Mal rieb er sich aber den Hinter. Hatte wirklich sehr wehgetan, schloss ich daraus, denn zuvor hatte er das noch nicht gemacht gehabt. Erstaunlich, doch nach diesem Sturz fiel Kaiba nicht mehr hin. Im Gegenteil, er fing an etwas schneller zu fahren. „Ich glaube, jetzt hast du es raus,“ stellte ich lächelnd fest. „Ja, ich glaube auch,“ sagte er.
 

Erst kurz bevor die Eishalle schloss verließen wir das Eis. In der Zeit hatte sich Kaiba drei Mal noch langgelegt. Aber sonst hatte er sich wirklich gut geschlagen. Das nächste Mal würde er gut laufen können. Da war ich mir sicher. Seite an Seite schlenderten wir aus der Halle. Kaiba hatte einen Arm um meine Schultern gelegt. „Mir hat es sehr viel Spaß gemacht,“ verriet er mir. Ich schaute zu ihm auf um zu prüfen, ob er es ernst meinte. Sein Blick traf meinen. Ja, er meinte es ernst. Ich lächelte ihn an. „Mir auch. Aber dein Hintern wird sich morgen bei dir bedanken,“ kicherte ich. „Morgen? Das tut er jetzt schon,“ brummte er, musste aber dabei lachen.
 

„Dann sollten wir dir Babyöl kaufen, das du dir auf deinen Hintern schmieren kannst. Das bewirkt Wunder,“ meinte ich. Neugierig schaute er mich an. „Aha!“ „Ich spreche aus Erfahrung. Als ich mit Schlittschuhlaufen angefangen habe, hat mir der Hintern auch höllisch wehgetan,“ verriet ich ihm. So gingen wir in den nächsten Supermarkt und kauften Babyöl. Die Frau hinter der Kasse guckte uns beiden etwas seltsam an. Wieso? Keine Ahnung. Sie tat ja so, als ob wir Kondome kaufen würden.
 

Wir schlenderten die Straße entlang. „Hast du noch einen Wunsch?“ fragte Kaiba. Verwundert blinzelte ich zu ihm hoch. „Nein. Im Moment nicht. Du?“ Er drückte mich kurz sanft an sich. „Ich auch nicht,“ lächelte er mich an. Flüchtig schaute er auf sein Handy. „Dann sollten wir vielleicht langsam zur Villa. Die Party fängt bald an,“ meinte er. „Ich wollte vorher noch einmal zu mir nach hause und etwas anderes anziehen,“ sagte ich. Mit einer hochgezogenen Braue sah er zu mir runter. „Du kannst ruhig so gehen,“ versicherte er mir. „Das weiß ich, aber ich möchte nicht,“ lächelte ich.
 

Schulterzuckend nahm Kaiba es hin und wir fuhren mit der Bahn zu meiner Wohnung. Rasch zog ich mich um. Dies war die perfekte Gelegenheit das Kleid anzuziehen, welches Kaiba mir zum Geburtstag geschenkt hatte. Darüber zog ich einen langen Mantel an, damit er es nicht gleich sah. Sollte eine Überraschung werden. Als ich aus dem Schlafzimmer kam stand Kaiba noch im Flur, wo ich ihn zurückgelassen hatte. „Fertig?“ fragte er. Nickend antwortete ich ihm und wir gingen wieder.
 

Kaiba hatte in der Zeit, wo ich mich umgezogen hatte, Roland angerufen. Dieser holte uns nun ab. Ganz Gentleman hielt Kaiba mir die Tür auf, so dass ich in die Limousine einsteigen konnte. Kaum saß ich stieg Kaiba neben mir ein und wir fuhren los.
 

Mir blieb der Mund offen stehen als wir bei seiner Villa an kamen. Kaiba machte auch aus wirklich allem ein riesen Event. Und sei es halt nur zum Wiedereinzug. Grinsend schüttelte ich den Kopf. Das war so was von typisch. Eigentlich wäre ich enttäuscht gewesen, wenn es anders gewesen wäre. Roland fuhr uns direkt vor die Haustür. Wieder ganz der Gentleman öffnete Kaiba mir die Autotür erneut. Ich versuchte so elegant wie möglich aus dem Wagen zusteigen, denn alle Augen der Besucher waren auf Kaiba und mich gerichtet. Schrecklich! Wie hielt Kaiba so etwas nur aus?
 

Nachdem ich es geschafft hatte aus dem Wagen zu kommen, hakte ich mich bei Kaiba unter und schritt an seiner Seite die Stufen zur Villentür hinauf. Kaum hatten wir die letzte Stufe hinter uns, wurden wir auch schon begrüßt. Vor allem Kaiba. Ich war viel zu überwältigt von der Masse an Menschen, als das ich darauf achtete, was die Leute alles zu Kaiba sagten. Da ich keine Ahnung hatte, was ich machen sollte, lächelte ich nur freundlich und erwiderte Begrüßungen.
 

Eine gefühlte Ewigkeit brauchten wir um überhaupt in die Villa zu gelangen. Dies endlich geschafft, ging das ganze Begrüßungsding weiter. Wie viele Leute hatte er denn bitte schön eingeladen? Es schienen schier unendliche. Na gut, das war jetzt etwas übertrieben. Aber ein paar Hundert waren es sicher. Und ich dachte, so etwas feiere man nur im engeren Kreis. Tja, vielleicht war das ja auch der engere Kreis für Kaiba. Was bei Reichen für eine kleine Runde gehalten wurde, war für Normalbürger das reinste Volksfest. Schon erstaunlich. Wir lebten in anderen Welten, ging es mir durch den Kopf.
 

Kaiba führte mich immer weiter in das Herz der Villa hinein. Seine Händen mussten doch irgendwann mal wund vom vielen Händeschütteln sein. Mir tat jedenfalls langsam die rechte Hand weh. Und ich hatte bei weitem nicht so viele Händeschütteln müssen wie er. Zu meiner Erleichterung hatten wir es bis ins Wohnzimmer geschafft. Verdattert starrte ich auf einen langen Tisch.
 

Wieso zum Teufel stand auf diesem Tisch so viele Geschenke?
 

Ein groß gewachsener Mann mittleren Alters kam auf uns zu gesteuert und packte Kaiba bei den Schultern. Eine ziemlich vertrauliche Geste, wie ich fand. Immerhin hatte sonst niemand Kaiba so begrüßt. Die beiden kannten sich also näher. „Herzlichen Glückwunsch, mein lieben Kaiba! Ich hoffe, du hast wenigstens an deinem Geburtstag nicht so viel gearbeitet,“ gratulierte der Mann.
 

Mir fiel die Kinnlade runter. Wie bitte? Geburtstag? Kaiba? Heute? SCHEIßE! Wieso hatte er mir das nicht gesagt? Oder hatte er es und ich hatte es vergessen? Nein! Seinen Geburtstag hätte ich nicht vergessen. Also warum hatte er mir nichts gesagt? Ich hatte gar kein Geschenk für ihn. Oh nein! Wie furchtbar!
 

„Hey, Tea! Was ist denn los? Du bist auf einmal so blass,“ drang Mokubas Stimme durch zu meinem geschockten Gehirn. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er dazu gestoßen war. Nun stand er neben mir und schaute besorgt zu mir auf. Kaiba schaute mich ebenfalls besorgt an. „Ich muss nur mal kurz wohin,“ log ich und entfernte mich etwas zu hastig von den beiden. So schnell es mir möglich war in dieser Masse von Menschen kämpfte ich mich zur Villentür durch.
 

Die Luft, die mich empfing war angenehm. Doch meine rasenden Gedanken beruhigte sie nicht, wie erhofft. Plötzlich berührte mich jemand sachte am Arm. Erschrocken fuhr ich herum und sah direkt in Kaibas Augen, die mich besorgt ansahen. „Was ist los?“ fragte er. „Was los ist? Fragst du mich das allen ernstes?“ giftete ich, obwohl ich das eigentlich gar nicht wollte. Meine Gedanken war so durcheinander, dass ich meine Emotionen nicht mehr unter Kontrolle hatte. Entschuldigend sah ich Kaiba an. Sein Gesicht zeigte mir, dass er nicht verstand was gerade los war.
 

„Tut mir leid, Kaiba. Ich war gerade nur so... geschockt?... sauer?... enttäuscht?... mir fällt kein passendes Wort dafür ein... dass du mir nicht gesagt hast, dass du heute Geburtstag hast. Wieso hast du es mir nicht gesagt?“ wollte ich wissen und unterdrückte die aufsteigenden Tränen. Sanft legte Kaiba mir eine Hand auf die Wange.
 

„Ich wollte nicht, dass du mir etwas schenkst,“ murmelte er zärtlich. „Aber ich hätte dir gerne etwas geschenkt,“ protestierte ich. Auf sein Gesicht erschien ein unglaublich sanftes und liebevolles Lächeln. „Eigentlich habe ich mich so gar von dir beschenken lassen,“ sagte er. Verwundert sah ich ihn an. „Du hast mir den schönsten und witzigsten Tag mit der wundervollsten Frau, der ich je begegnet bin, geschenkt. Ich liebe dich so sehr, Tea!“ Sanft küsste er mich. In diesem Augenblick wusste ich, dass er es aufrichtig meinte. Ich hätte ihm kein besseres Geschenk machen können. Mir wurde richtig warm ums Herz. Er zog mich in seine starken Arme und drückte mich an sich. Meine Arme schlang ich um seine Taille.
 

„Ich liebe dich auch, Seto Kaiba!“ Ehe ich mich versah zog Kaiba mich mit sich. Er ignorierte seine Gäste und zog mich mit in sein Schlafzimmer. Es war riesig. Wobei das nicht das richtige Wort dafür war. Riesig war von der Bedeutung her viel zu klein. Unbeschreiblich. Ein gigantisches Bett stand am anderen Ende des... Saals?. Ein Traum von einem Bett. Es stand genau vor einer Fensterfront, die in den ebenso gigantischen Garten zeigte.
 

Kaiba führt mich zum Bett und holte aus seiner Hosentasche ein Kondom heraus. Nein, es war nicht irgendein Kondom, sondern DAS Kondom. Erstaunt blinzelte ich erst das Kondom an, dann ihn. „Weißt du noch?! Mein Versprechen?! Ich würde es jetzt gerne einlösen,“ flüsterte er. Jetzt? Während seiner Geburtstagsfeier? Während unten hunderte von Leuten auf ihn warteten und mit ihm feiern wollten? Aber nein sagen konnte... wollte ich nicht. Ich sehnte mich so sehr nach ihm. Mein Körper reagierte schneller als mein Verstand. Nun war ich es die Kaiba an sich zog und ihn küsste. Sofort entbrannte ein leidenschaftlicher Kuss zwischen uns. Seine Zunge schob sich in meinen Mund und begann einen schnellen Tanz mit meiner.
 

Kaiba drehte uns so, dass ich rücklings auf´s Bett fiel und er auf mir lag. Seine Hände befreiten mich von meinem Mantel, den ich immer noch an hatte. Als der Mantel weg war machte er sich daran das Kleid auszuziehen. Dazu stand er auf und hob mich immer an der bestimmten Stelle hoch, wo er gerade das Kleid abstreifen wollte. Dabei stellte er sich ziemlich geschickt an. Nun lag ich nur im BH und Tanga vor ihm. Kaiba war noch gänzlich bekleidet. Das sollte ich schnell mal ändern.
 

Entschlossen setzte ich mich auf und packte ihm am Shirt. Ehe er sich versah, zog ich es ihm über den Kopf. Seine nackte Haut kam zum Vorschein. Zärtlich strich ich mit den Fingerkuppen von seinem Schlüsselbein aus über seine Brust und Bauch zum Hosenbund. Genau so entschlossen wie bei seinem Shirt ging ich jetzt auch bei seiner Hose vor. Dieses Mal würde es schneller gehen, als beim letzten Mal. Der Gürtel war schon mal überhaupt kein Hindernis. Wie vermutet waren Knopf und Reißverschluss auch kein Thema. Warum hatte ich mich das letzte Mal so ungeschickt verhalten?
 

Ich stand auf, so dass ich ganz dicht an ihm stand und zog ihm langsam die Hose aus. Dabei ließe ich absichtlich die Fingerkuppen meiner Zeigefinger an seiner nackten Haut entlang gleiten. Kaiba gab ein wohliges Seufzen von sich und stieg dann aus seiner Hose. Nun standen wir beide in Unterwäsche da. Wir musterten uns gegenseitig, so gut es in unserer Position ging. Dann zog Kaiba mich an sich und küsste mich wieder leidenschaftlich. Seine Hände wanderten auf meinen Rücken zu meinem BH und öffnete ihn. Mein BH glitt zu Boden. Vom oberen Rücken aus wanderten nun Kaibas Hände über meinen Rücken zum unteren Bereich. Ohne noch weiter zu zögern, zog Kaiba mir mein Tanga aus.
 

Als Kaiba sich wieder aufrichtete und mir in die Augen sah, sah ich in seinen Lust aufblitzen. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Und das war auch gut so. Ich wollte auch nicht, dass es ein Zurück gab. Ich wollte nur noch ihn. Von meiner eigenen Lust überwältigt ergriff ich sein Boxershortsbündchen und zog seine Shorts herunter. Kaiba stieg aus seiner Shorts. Ich hockte mich vor ihn. Mir stieg die Schamesröte ins Gesicht bei dem Gedanken was ich gleich machen würde. Bloß nicht weiter nach denken.
 

Sanft umfasste ich mit meinen Händen seine Männlichkeit und begann sie langsam zu massieren. Kaiba gab erst ein leisen erschrocken Laut von sich, dann einen langgezogenen genüsslichen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass ich das machen würde. Ich beobachtete Kaibas Gesichtsausdruck. Dann, ohne das ich darüber nachdachte, lehnte ich mich etwas vor. Kaiba stöhnte genüsslich auf. Sofort reagierte auch der Rest seines Körpers auf meine Berührung. Ein unbeschreibliches Gefühl. Nie hätte ich gedacht, dass mir das gefallen könnte.
 

Wenn mich jemand vor einem Jahr gefragt hätte, ob ich so was machen würde, hätte ich ihn einen Vogel gezeigt. Aber jetzt.... jetzt fühlte es sich toll an. Seine Männlichkeit wurde steif, also hörte ich auf und stellte mich wieder hin. Kaiba schaute mich erstaunt und erregt an. Eine ziemlich antörnende Mischung. Plötzlich brach der Damm in Kaiba. Seine Augen funkelten wild vor Erregung. Ungestüm schubste er mich auf´s Bett, so dass ich wieder rücklings darauf lag. Da ich mit meinen Füßen über der Bettkante hing, zog ich mich etwas weiter auf´s Bett.
 

Sofort folgte Kaiba mir. Er stütze sich auf seinen Händen neben meinem Kopf ab und schaute mir in die Augen. Dann verließ er die Position vor meinem Gesicht und wandte sich meinem Körper zu. Angefangen mit meinem Bauch, den er zu liebkosen begann und mit Küssen bedeckte. Seine weichen Lippen wanderten immer weiter nach unten zu meinem Schoss. Ich stöhnte lustvoll auf.
 

Er schob seine Beine zwischen meine und legte sich vorsichtig auf mich. Auf seinen Ellenbogen gestützt schaute er mir erneut in die Augen. Pure Lust sprach aus seinen eisblauen Augen. Meine Hände legte ich flüchtig auf seine Wangen und ließ sie dann über seine muskulösen Brust streifen. Plötzlich setzte sich Kaiba auf. Verwundert schaute ich ihn an, doch er lächelte und griff auf den Nachttisch. Dort lagen Kondome. Eines davon nahm er und entfernte die Folie. Mit geschickten Finger streifte Kaiba es sich über.
 

Dann platzierte er sich. Mir entwich ein Keuchen. Im ersten Moment wusste ich nicht, ob ich es gut fand oder schmerzhaft. Wow! Ein Meer aus Gefühlen und Empfindungen durchströmten mich. Innerlich vollzog ich Saltos. Sein Keuchen und Stöhnen war so unglaublich sexy. Jegliches Zeitgefühl war mir abhanden gekommen.
 

Sein Atem kam stoßweise als er sich zurück zog, legte sich aber kurz auf mich drauf und sah mir dabei in die Augen. „Alles in Ordnung?“ fragte er besorgt und noch immer schwer atmend. Er sah so verdammt sexy aus. Ich nutze die Chance und ließ meine Hände auf seinen knackigen Hintern wandern. Als ich dort an kam und seine feste Haut unter meiner spürte, sah ich wie er das Gesicht leicht verzog. Oh! Die Stürze hatten ihre Spuren hinterlassen. „Bei mir ist alles in Ordnung. Bei dir jedoch nicht,“ schmunzelte ich und strich ihm sanft über den Hintern. Wieder verzog er leicht das Gesicht. „Wo hast du das Babyöl gelassen?“
 

„Ich fürchte im Auto,“ murmelte er. Wortlos griff ich nach seinem Handy und reichte es ihm. Seine rechte Augenbraue schob sich nach oben. „Ruf Roland an, der soll das Öl hochbringen,“ wies ich ihn an. „Ja, aber...“ „Er macht doch sonst auch alles für dich. Na los, ruf ihn an.“ Kaiba setzte sich auf und drückte die Kurzwahltaste. Nach wenigen Sekunden war auch schon Roland dran und Kaiba sagte ihm, was er wollte. Legte dann auf. „Er bringt es gleich hoch,“ meinte Kaiba. Er schien irritiert zu sein. Fragend legte ich meinen Kopf schief.
 

„Ich fand es sehr schön,“ sagte er schließlich und legte dabei seine Hände auf seine nackten Oberschenkel ab. Mein Blick folgte kurz seinen Händen, dabei fiel mein Blick auf seine Männlichkeit. „Ich fand es auch sehr schön, Kaiba,“ wisperte ich und schaute zu ihm auf. „Kann es kaum erwarten, wenn wir...“ Es klopfte an der Tür. Mist! Roland war ein verdammt flinker Bursche. Kaiba stand auf und ging zu Tür. Ähm... hatte er vergessen, dass er in seiner ganzen nackten männlichen Pracht war?
 

Gott sei dank nicht. Neben der Tür hing ein Bademantel, den er sich schnell überstreifte. Ich kuschelte mich schnell unter die Bettdecke. Was ich gar nicht gebraucht hätte, denn Kaiba öffnete die Tür nur einen Spalt breit, so dass er das Öl entgegen nehmen konnte, und schloss sie dann sofort wieder. Was Roland sich wohl dachte? Mit dem Babyöl in der Hand kam er zum Bett zurück geschlendert. Elegant warf er mir das Öl zu. „Du wolltest das Öl haben, dann musst du es auch auftragen,“ meinte Kaiba mit einem spitzbübischen Grinsen. „Soll ich dir was verraten? Genau das war die ganze Zeit meine Absicht,“ grinste ich zurück. „Aber keine Sorge, das Öl hilft wirklich.“ Während ich das sagte, klopfte ich vor mich auf´s Bett.
 

Kaiba zog den Bademantel aus und legte sich dorthin. Sein nackter Hintern befand sich genau vor mir. Ich öffnete das Fläschchen mit dem Babyöl, gab ein klein wenig in meine Hände und fing an es sanft auf Kaibas Prachthintern zu verteilen. Bei der ersten Berührung zuckte Kaiba kaum merklich zusammen. „Ich fürchte, du hast morgen Blaueflecken,“ prophezeite ich. „Da sieht sie, Gott sei dank, keiner,“ meinte Kaiba. „Das nicht, aber es wird etwas unangenehm sein beim Sitzen.“ Schien ihn nicht sehr zu kümmern. Da war ich mal gespannt.
 

Leider war ich mit der ´Behandlung` viel zu schnell fertig. Für einen Moment blieb Kaiba noch so liegen, dann rappelte er sich auf und setzte sich mir gegenüber. „Ich muss gleich zurück zu meinen Gästen,“ sagte Kaiba. Ach ja! Die Gäste! Die hatte ich schon völlig vergessen. Anscheinend verriet meine Gesichtsausdruck meine Gedanken, denn Kaiba grinste mich an. „Hast du etwa vergessen, dass ich Geburtstag habe?“ Wie fies. „Nein, deinen Geburtstag werde ich nie vergessen,“ knurrte ich aus Spaß. Kaibas Miene wurde ernst. Ups!
 

„Tea, ich weiß nicht,... wie du dazu stehst, aber... ich wäre sehr glücklich, wenn du am meiner Seite bist,“ sagte Kaiba sehr vorsichtig und verlegen. Meine Augen weiteten sich vor Erstaunen. So als hatte er etwas Falsches gesagt, wedelte er mit den Händen hilflos in der Luft herum. „Vergiss es! Ist schon gut!“ „Nein, ist es nicht,“ flüsterte ich. Nun war es Kaiba, der seine Augen weitete. In diesem Moment erinnerte er mich etwas an ein ängstliches Beutetier, das seinem Jäger gegenüber stand und auf den Todesstoß wartete.
 

Zum Glück saß Kaiba nur eine Armeslänge von mir entfernt. Ich legte meine Hand auf seine Wange und strich zärtlich mit dem Daumen über seine weiche Haut. „Wenn ich dich richtig verstehe, hast du nichts dagegen, wenn wir ein Paar wären?“ fragte ich, eigentlich nur damit mein Hirn es begriff. Kaiba schlug etwas verlegen die Augen nieder. „Ich wäre wirklich sehr glücklich, wenn du meine Freundin wärst. In der Nähe fühle ich mich so unendlich wohl. So habe ich mich noch nie in Gegenwart eines anderen Menschen gefühlt,“ murmelte er. Sein Blick huschte kurz zu meinen Augen, schlug sie dann aber wieder nieder.
 

Nach wie vor strich mein Daumen über seine Wange, mit der anderen Hand stützte ich mich auf dem Bett ab und beugte mich so dicht vor sein Gesicht vor, dass unsere Lippen sich fast berührten. „Kaiba, ich empfinde genau so wie du. Ich möchte auch, dass du an meiner Seite bist. Ich liebe dich, Seto Kaiba!“ Seine Hände um schlossen mein Gesicht und die letzten Millimeter zwischen uns gab es nicht mehr. Seine weichen Lippen lagen auf meinen. Dieser Kuss war unglaublich. In ihm steckte die ganze Liebe, die Kaiba und ich für einander empfanden.
 

„Nun bist du die Frau an meiner Seite,“ lächelte Kaiba an meinen Lippen. „Und du der Mann an meiner, Kaiba,“ erwiderte ich ebenfalls lächelnd. Kaiba zog mich auf seinen Schoß und drückte mich an sich. Wieder waren unsere Gesichter nicht weit von einander entfernt. Sein Gesichtsausdruck sah so unglaublich glücklich aus, dass ich nicht anderes konnte als ihn anzulächeln. Er lehnte sich etwas vor, so dass sein Mund direkt neben meinem Ohr war. „Seto.“
 

Meine Augen weiteten sich, drohten schon fast aus den Höhlen zuspringen. Sanft drückte ich mich etwas von ihm, damit ich ihm in die eisblauen Augen sehen konnte. „Was?“ wisperte ich. „Nicht Kaiba. Seto,“ lächelte er mich verliebt an. Um meinen Verstand war es geschehen. Sein Lächeln hatte es zum Schmelzen gebracht. „Ich möchte, dass du mich ab jetzt Seto nennst. Nicht mehr Kaiba,“ meinte er sanft. Sprachlosigkeit übermannte mich. Nie hätte ich zu träumen gewagt, dass ich Kaiba jemals mit seinem Vornamen ansprechen darf. Und doch war es nun geschehen. Er wollte es sogar. „Se...to...,“ stotterte ich, so als sei sein Name etwas Verbotenes, das man eigentlich nicht aussprechen durfte. Wieder lächelte er mich so unbeschreiblich an. Ich wusste einfach nicht, was ich sagen oder machen sollte. Stille legte sich über uns. Doch Kaiba störte das scheinbar nicht. Er betrachtete mein Gesicht liebevoll.
 

„So gerne ich dich weiter in den Arm halten möchte, aber ich fürchte, ich muss zu meinen Gästen. Wird sonst zu auffällig,“ grinste er mich frech an und brach somit die Stille. „Dann solltest du deine Gäste nicht länger warten lassen,“ grinste ich zurück, währenddessen kletterte ich von seinem Schoß und aus dem Bett heraus. Der Schock war auf einmal verflogen. Zum Glück. Auch wenn mein Gehirn noch an der Sache zu knabbern hatte. Mein Verstand hatte sich auch wieder etwas verfestigt.
 

Kaum stand ich, da suchte ich auch schon meine Sachen zusammen. Doch das erste Kleidungsstück, das mir in die Hände fiel war Kaibas Boxershorts. Neckisch hielt ich sie hoch. Die Stirn gerunzelt beäugte Kaiba mich abwartend. „Weißt du eigentlich, wie sexy du bist?“ wisperte ich verführerisch. Lachend stieg er aus dem Bett und stand direkt vor mir. In seiner vollen Pracht. „Nein, das weiß ich nicht. Aber ich sehe es dir an,“ grinste er mich spitzbübischen an. Ich liebte dieses Grinsen. Flüchtig strich ich ihm über die nackte Brust, dann reichte ich ihm seine Boxershorts. Kaiba grinste noch immer, zog sich aber an.
 

„Du bist wirklich unglaublich, weißt du das, Tea,“ lachte er. Verblüfft schaute ich ihn. „Wieso? Du wolltest doch zu den Gästen,“ meinte ich und versuchte ernst zu klingen. Mit sehr wenigem Erfolg. Inzwischen hatte ich meinen BH und Tanga wiedergefunden und angezogen. Plötzlich packt Kaiba mich, hob mich von den Beinen und drehte sich mit mir im Kreis. Wie ein kleiner Junge. Ich stieß einen erschrockenen Schrei aus. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Nach ein paar Umdrehungen hörte er auf und stellte mich hin. Verwirrt starrte ich ihn an. „Sorry, es überkam mich gerade einfach so,“ lächelte er entschuldigend. Brauchte man für alles eine Erklärung? Nein. Also nahm ich es einfach so hin, dass er es getan hatte, weil ihm einfach danach war. Schmunzelnd sah ich ihm in die Augen. „Wusste gar nicht, dass du so... kindlich sein kannst. Du der große Seto Kaiba, der meine Freunde und mich immer als Kindergarten bezeichnet,“ grinste ich nun meinerseits ihn frech an.
 

„Kindlich? Ich? Nein, das würde ich jetzt nicht gerade behaupten. Ich meine, ich leite eine Firma die Spiele herstellt. Erwachsener kann man ja wohl gar nicht sein,“ grinste er zurück. Wieder schmunzelte ich. Kaiba konnte also sich selbst auf die Schippe nehmen. Nicht schlecht. „Wie alt bist du eigentlich geworden?“ fragte ich ihn, weil mir das gerade in den Sinn kam. „19,“ antwortete er verwundert über meine Frage. Noch verwunderter guckte er mich an als ich anfing zu lachen. Sein Blick wurde argwöhnisch.
 

„Was ist bitte daran so lustig?“ zischte er. Doch sein Ton störte mich nicht. Ich lachte weiter. „Da habe ich mir doch tatsächlich einen reichen, jüngeren Mann geangelt,“ prustete ich. Kaiba zog seine rechte Augenbraue hoch, was mich dazu brachte, mich langsam wieder einzukriegen. „Tut mir leid, war wohl etwas übertrieben. Ich musste nur an ein Gespräch mit meinen Freunden denken, in dem ich großkotzig behauptete hatte, dass ich mir nie einen Jüngeren suchen würde,“ kicherte ich immer noch.
 

Auch wenn ich meinen ´Lachflash` noch nicht so recht unter Kontrolle hatte, so hatte sich wenigstens Kaibas Gesichtsausdruck etwas entspannt. „Du übertreibst wirklich, Tea. Diese paar Tage, die du älter bist,“ meinte er etwas verärgert. Aber irgendetwas anders schwang in seiner Stimme mit. Oje! Gab es etwa jetzt schon den erste Beziehungsstreit? Das kann doch nicht wahr sein.
 

„Ich wollte dich nicht verärgern, Kaiba,“ entschuldigend ich mich für mein Benehmen. Böse sah er mich an. Oh, was war denn jetzt los? Ich hatte mich doch gerade entschuldigt. „Kaiba?“ schnaubte er. Er tat ja gerade so, als ob ich ihn mit dem Namen eines anderen Mannes betitelt hätte. „Tut mir leid, ich muss mich da erst dran gewöhnen, dich mit deinem Vornamen anzusprechen, Kai.... Seto,“ entschuldigte ich mich. Kaiba.... ich meinte, Seto schien das zu akzeptieren. Es war ja schon irgendwie süß von ihm. Damit zeigte er mir, dass er mich liebte und mir vertraute. Das ich zu ihm gehörte.
 

„Ist es schlimm, dass ich etwas jünger bin als du?“ wollte er wissen und wechselte zum vorherigen Thema zurück. „Ach, was! Nein! Wie du schon sagtest, die paar Tage. Außerdem, liebe ich dich, da spielt das Alter keine Rolle. Mir war das einfach nur wieder eingefallen. Und ich fand es lustig wie das Schicksal manchmal so spielt. Auch wenn es damals nur Gerede war,“ versuchte ich ihn zu beschwichtigen. Sein Blick war durchdringend, so als schaute er mir direkt in die Seele. Versöhnlich lächelte er mich an. Gott sei dank, er war nicht sauer. Ich war aber auch manchmal eine dumme Kuh.
 

Er zog sich weiter an, was ich ihm gleich tat. „Oh!“ stieß er auf einmal aus. Überrascht sah ich zu ihm. „Du hast ja das Kleid an, das ich dir zum Geburtstag geschenkt habe! Es steht dir wirklich ausgezeichnet,“ stellte er fest und mustert mich dabei. Mir wurde warm ums Herz. Er hatte es also tatsächlich bemerkt. Ich freute mich wie ein kleines Mädchen darüber. Nachdem wir wieder vollständig bekleidet waren reichte Kaiba... Seto mir, wie ein Gentleman, die Hand. Elegant, zumindest versuchte ich es, ergriff ich sie und er führte mich wieder hinunter zu den Gästen. Keiner schien uns vermisst zu haben oder sie waren so diskret und ließen es sich nicht anmerken. Wer wusste das schon. Mokuba hingegen war nicht so diskret, denn er grinste über beide Ohren.
 

Die Party war einfach wunderbar. Ich lernte dort einige von Kaibas Geschäftspartnern kennen und auch ein paar Bekannt. Kai... Himmel, wann gewöhnte ich mich daran ihn Seto zu nennen?... Seto wich mir keine Sekunde von der Seite, wofür ich ihn sehr dankbar war. Hätte mich sonst ziemlich hilflos gefühlt, auch wenn Mokuba hin und wieder auftauchte. So wie jetzt gerade. „Na! Ihr seht so glücklich aus,“ bemerkte Mokuba und ließ den Blick zwischen Seto und mir hin und her wandern. Seto drückte mich sanft an sich. Sein Arm war um meine Taille gelegt. „Das liegt vielleicht daran, dass Tea und ich...“ Weiter kam Seto nicht, denn Mokuba umarmte mich hastig.
 

„Willkommen in der Familie!“ rief er freudig. „Wir sind zwar zusammen, aber noch nicht verheiratet, Mokuba,“ tadelte Seto ihn lächelnd. Noch nicht? Hieß das etwa, dass er nicht abgeneigt war irgendwann mich zu heiraten? Oder interpretierte ich zu viel dahinein? Ich schob meine Grübelei zu Seite. Wir waren gerade mal zusammen gekommen, da brauchte man sich noch keine Gedanken ums Heiraten machen.
 

„Mag sein, aber sie gehört doch schon irgendwie dann zur Familie. Zwar nicht rechtlich, aber emotional,“ konterte Mokuba. Treffer! Das dachte sich auch Seto, denn er lächelte seinen Bruder anerkennend an. „Tja, da sieht man einmal mehr, dass ihr Brüder seid,“ lachte ich. „Mokuba, könntest du mir einen Gefallen tun?“ Neugierig schaute er mich an. „Meine Freunde wissen noch nichts...,“ begann ich, doch mehr brauchte ich nichts zu sagen, denn Mokuba lächelte wissend. „Schon klar. Von mir erfährt keiner etwas. Versprochen,“ gelobte er. Dieser kleine Mann war einfach zu süß. Dankbar lächelte ich zurück.
 

Mein Magen krampfte sich leicht zusammen bei dem Gedanken meinen Freunden von der Beziehung - Ja, jetzt war es definitiv eine - zu erzählen. Sie würden mir wahrscheinlich den Kopf abreisen. Aber das würde ich für meine Beziehung mit Seto riskieren. Verheimlichen kam überhaupt nicht in Frage, dafür freute ich mich viel zu sehr. Morgen! Morgen würde ich es ihnen sagen, nahm ich mir fest entschlossen vor.
 

Der Morgen kam früher als erwartete. Die Party ging bis spät in die Nacht, so spät, dass Seto nicht wollte, dass ich noch nach Hause ging. Also war ich über Nacht bei ihm geblieben. Was ich alles andere als schlimm fand. Leider war das Frühstück recht kurz, da Seto in die Firma musste. Aber ich hatte auch noch etwas vor. Bevor ich meinen Freunden von der Beziehung erzählte, wollte ich bei meinen Eltern vorbei schauen. Immerhin hatten sie das Vorrecht von meinem Freund zu erfahren. Auch wenn meine Mutter Seto schon kannte. Zu dem Zeitpunkt waren wir allerdings noch kein richtiges Paar gewesen. Wie auch immer.
 

Roland setzte mich netterweise vor meiner Wohnung ab, ich wollte schließlich nicht in einem schicken Kleid bei meinen Eltern antanzen. Das war zu verdächtig. So zog ich mich rasch um und fuhr mit dem Bus zu meinen Eltern, die nicht weit von mir wohnten. Zu Fuß hätte ich auch gehen können, doch dazu hatte ich keine Lust. Mit kribbelnden Bauch stand ich vor der Wohnungstür meiner Eltern und klingelte.
 

Wie immer dauerte es nicht lange und meine Mutter öffnete die Tür. Strahlend sah sie mich an. „Hallo, Schätzchen!“ begrüßte sie mich freudig und machte eine einladende Geste, der ich auch sogleich folgte. „Ich hoffe, ich störe euch nicht,“ lächelte ich entschuldigend. „Aber nicht doch. Das weißt du doch,“ sagte meine Mutter und dirigierte mich ins Wohnzimmer. Gewohnter Weise saß mein Vater vor dem laufenden Fernseher. „Hallo, Papa!“ rief ich. Mein Vater war nicht schwerhörig oder so. Obwohl... wenn es ums Fernsehen ging, dann war er es manchmal schon, weil er immer so geband den Sendungen folgte. Ein kleiner TV-Junky also.
 

Gerade lief auch etwas Spannendes für ihm im TV, denn er hatte mich immer noch nicht bemerkt. So war er nun einmal und er meinte es nicht böse. Ich fand es irgendwie knuffig.
 

„Diese verdammten reichen Säcke!“ platzte meinem Vater auf einmal heraus. Verblüfft starrte ich ihn an. Noch immer keine Reaktion von ihm, dass er mich vielleicht bemerkte hatte. „Die sitzen in ihren schön beheizten Villen, während Kinder auf der Straße erfrieren und verhungern!“ Mein Blick wanderte zum Bildschirm. Eine Reportage über die verschiedenen Schichten von Domino City wurde gesendet. Einige Bilder oder Filmausschnitte von den Reichen aus Domino wurden gezeigt. Seto auch. Eine kurze Filmsequenz wurde von ihm gezeigt. „Der ist der schlimmste von allen. Der bereichert sich auf Kosten andere. Hauptsache ihm geht es gut, was mit dem Rest der Menschen passiert diesem Mistkerl scheiß egal. Wie ich diesen Seto Kaiba verachte!“ spie mein Vater aus.
 

Mein Herz blieb stehen. Mein Vater verachtete Seto Kaiba? Scheiße! Nein, das durfte nicht sein!
 

Meine Mutter trat hinter mir ins Wohnzimmer mit einem Tablett mit Teetassen. „Schatz, hast du nicht mitbekommen, dass deine Tochter da ist?“ fragte sie ohne jeglichen Vorwurf. Sie hatte seine Schimpftirade also nicht mitbekomme gehabt? Erschrocken fuhr er mit den Kopf zu mir herum. „Ach, hallo, Tea Schätzchen,“ begrüßte er mich genauso herzlichen wie es meine Mutter auch getan hatte. Mein Vater war ein liebevoller Mensch. Sogar noch mehr als meine Mutter. Die beiden passten so gut zusammen. „Was verschafft uns die Ehre?“ lächelte er mich an. Seine Wut auf Seto Kaiba war nicht mehr zu spüren. Dennoch hatte sich seine Worte in mein Kopf gebrannt.
 

Noch nie hatte ich zuvor meinen Vater so über einen anderen Menschen reden gehört. Wieso? Wieso also über Seto? Was meinte er auch mit: Der bereichert sich auf Kosten andere? Stimmte das? Ich konnte es mir nicht vorstellen. Aber andererseits würde mein Vater solch eine Behauptung nie aussprechen, wenn nicht etwas dran wäre. Scheiße! Was sollte ich jetzt machen? Ich wollte ihnen doch gerade erzählen, dass ich endlich mit dem Mann zusammen war, den ich liebte. Mir sank das Herz in die Hose. Was sollte ich bloß tun?


Nachwort zu diesem Kapitel:
P.S. Mich würde es im Allgemeinen mal interessieren, ob Interesse an einer Fortstezung bestünde. Bitte schreibt mir etwas dazu. Würde mich freuen. ^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2014-10-29T22:51:11+00:00 29.10.2014 23:51
Ich hoffe auf eine Fortsetzung.

Eine tolle geschichte.^^
Von: abgemeldet
2014-10-28T23:20:56+00:00 29.10.2014 00:20
Das schreit gerade zu nach einer Fortsetzung.

Ich würde gerne wissen, wie es weitergeht, was Teas Freunde und ihre Eltern zur Beziehung mit Seto sagen.

Ich liebe dein Schreibstil und würde gerne mehr von dier lesen,
mein Kompliment zu dieser wunderbaren Geschichte.

Ich hoffe es gibt eine Fortsetzung zur FF.
Freuen würde ich mich sehr darüber.
LG KohanaVerena


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