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Maidensammler und Wächter

Verbotene Liebe
von

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Gefühle I

Kapitel 11: Gefühle I
 

Langsam ging er in sein Schlafzimmer und setzte sich aufs Bett. Der Tag war anstrengend gewesen. Immerhin konnte er Mayura nicht die ganze Zeit allein in ihrem Zimmer lassen und es war einfach zu gefährlich, sie gehen zu lassen. Und auch Kaho wollte beachtet werden und sprach ihn hin und wieder an.

Nun saß er hier und freute sich über die Ruhe. Und noch erfreulicher war, dass Mayuras Kräfte allmählich erwachten und sie somit bald mit ihrem Training beginnen konnte. Je eher sie es hinter sich ließ, desto schneller konnte sie wieder heim. Dann bräuchte er sie nicht mehr in diesem Haus festhalten. Denn so lange er das tat, war er nicht besser als der Maidensammler.

„Ich frage mich, wie es weitergehen soll.“, murmelte er. Er wusste einfach nicht, was er tun sollte, denn er wollte Mayura nicht im Haus festhalten. Andererseits wollte er sie um jeden Preis von dem Dämon fernhalten.

Aber ging es wirklich nur um ihn? Oder wollte er sie nicht mit einem anderen Mann sehen? Loki wusste es nicht.

Wäre er ein Mensch, würde er zu den Göttern beten und um Hilfe bitten. Aber er war nun mal keiner und brauchte auch gar nicht beten. Immerhin war er selber eine Gottheit, wenn auch ohne besonders guten Ruf. Auch wenn das an einem christlichen Dichter lag.

Langsam stand er auf und trat zum Fenster.

Mittlerweile war es dunkel geworden und man konnte draußen nichts mehr sehen. Allerdings wusste er, dass Sleipnir nun in einer Box stand und Futter bekommen hatte. Und wenn Thor wieder kommen würde, würde Loki in darum bitten, Sleipnirs Sattelzeug zu holen.
 

Nach ein paar Tagen kam dann Besuch, der auch von Mayuras Anwesenheit wissen durfte und nun bei in Lokis Büro saß. Auch die junge Frau war anwesend und sah Narukami neugierig an.

„Da du von meiner Anwesenheit wissen darfst, nehme ich mal an, dass du Loki-kuns Geheimnis kennst.“, meinte sie, woraufhin er sie ansah und der andere Gott erklärte: „Sie weiß bescheid. Mayura ist kein gewöhnlicher Mensch mehr und kann ruhig von unserer Existenz wissen, Thor.“

Dieser nickte nur und sagte: „Gut, dann weiß ich das ja nun. Ist sie die Drachenwächterin, die wieder aufgetaucht sein soll?“ Ein Nicken war die einzige Antwort, aber so wusste der Donnergott, dass dem so war und Mayura somit eine gewisse Macht besaß.

Mayura sag zwischen den beiden hin und her und fragte: „Wie steht ihr zu einander? Seid ihr nur Freunde oder Verwandte?“

Loki lachte und antwortete: „Er ist mein Neffe. Narukami ist in Wirklichkeit Thor, der Gott des Donners. Sein Vater ist Odin und der Gott des Windes. Er ist mein großer Bruder und wir haben noch einen – Hörnir.“

Nun war es Thor, der begann zu lachen. Nach einem verwirrten Blick von Mayura erklärte er: „Loki ist der jüngste von den dreien, aber ich denke mal, dass man den Hörnir nicht mitzählen muss. Ihm fehlt es etwas an Weisheit.“ „Abgesehen davon ist er, genauso wie Odin, nicht mehr besonders lebendig. Ich bin also der einzige von uns dreien, der noch lebt.“

Mayura senkte ihr Haupt und sah auf ihre Füße. Es schien so, als sei ihr die Situation unangenehm.

Loki sah sie an und sagte: „Sie sind beide sehr alt geworden und auch wir Götter sind sterblich. Ich habe mich damit abgefunden, dass sie beide tot sind. Und ich kann sie ja in der Totenwelt besuchen gehen.“

Auch sein Neffe nickte und meinte, dass es praktisch sei, mit der Herrin des Helheims verwandt zu sein.

Nach einer Weile stand er auf und wollte gehen.

Loki brachte ihn noch in einen anderen Raum.
 

„Kannst du nächstes Mal Sleipnirs Sattelzeug mitbringen? Dann könnte Mayura nämlich reiten.“, bat er. Der Gott nickte und verschwand. Loki sah kurz aus dem Fenster und trat dann wieder in sein Büro. Mayura saß noch auf der Couch und sah auf ihre Knie.

„Alles in Ordnung?“, fragte er besorgt. Das Mädchen nickte nur und antwortete: „Ja, es ist alles in Ordnung. Ich frage mich nur, warum gerade ich die Drachenwächterin bin. Ich wäre lieber ein normaler Mensch.“

Er nickte. Loki konnte sie nur zu gut verstehen, immerhin war er selbst auch kein gewöhnlicher Mensch und musste die Umwelt belügen. Keiner durfte wissen, dass er in Wirklichkeit ein Gott war.

„Du wirst doch daran gewöhnen. Und so schlimm ist es ja auch nicht.“, erklärte er, „Was ich dir noch sagen wollte: Thor wird demnächst Sleipnirs Sattelzeug mitbringen, dann kannst du im Garten Reitunterricht bekommen oder eigenständig trainieren. Ausritte sind wohl eher schwer zu machen.“

Nun war es Mayura, die begann zu lächeln und er freute sich sehr, dass er sie wenigstens ein bisschen aufmuntern konnte. Der leidende Anblick hatte ihm gar nicht gefallen.

„Wie sieht es aus, wollen wir mal hinaus und nach ihm sehen?“

Da sie das Angebot annahm, traten sie beide hinaus und sahen in den Garten, wo der edle Hengst zufrieden graste.

Kaum bemerkte Sleipnir, dass Mayura und Loki heraus gekommen waren, trottete er zu ihnen und begrüßte die beiden.

Die junge Frau lächelte und gab ihm eine Karotte. Diese nahm der Hengst auch gleich an und bekam auch noch eine weitere.
 

Nach einer Weile gingen sie wieder hinein und Mayura verschwand wieder in ihr Zimmer.

Loki selbst zog sich ebenfalls in sein Schlafzimmer zurück und setzte sich auf sein Bett. Dort sah er zur Tür und fragte sich, was er tun sollte. Auch wenn sich die junge Frau nie beschwerte, war sie wohl eher weniger glücklich mit ihrer Situation. Aber sie zeigte es auch nicht und es war einfach zu gefährlich, sie gehen zu lassen.

„Ich hoffe, sie kann bald ihre Kräfte nutzen, dann kann ich sie endlich heim schicken.“, sagte er zu sich selbst, „Die Frage ist nur, wie es dann weiter gehen soll. Normal wird es für sie eh nie wieder…“

Langsam erhob er sich und ging auf und ab. Er musste eine Lösung finden, aber das war gar nicht so einfach. Mayura frei lassen wäre zu gefährlich. Der Maidensammler würde sie dann sofort wieder holen. Aber er wollte sie auch auf keinen Fall zwingen, bei ihm zu bleiben. Der Gott wollte ihre Sicherheit, aber er wollte auch, dass sie sich wohl fühlte. Und leider war beides nur schwer zu vereinen.

„Ich sollte ihr das Leben hier erst mal so angenehm wie möglich machen und dann weiter sehen. Ich denke aber mal, dass sie bald endlich ihre Kräfte nutzen und trainieren kann. Und danach kann sie ja endlich wieder gehen. Es ist ja nur für kurze Zeit.“, versuchte er sie zu beruhigen.

Er blieb auch bei dieser Entscheidung. Mehr stand nun mal nicht in seiner Macht. Und sie schien ja auch einverstanden zu sein. Sonst hätte sie ja was gesagt und versucht, frei zu kommen.

Wieder setzte er sich auf Bett, ließ sich aber diesmal zurück fallen und betrachtete die Zimmerdecke.

In Gedanken ging er durch, wann Kaho wieder kommen würde. Kotaro hatte versprochen, sie wieder zur Villa zu bringen. Und das würde auch schon bald sein. Und dann durfte Mayura auch ihr Zimmer nicht mehr verlassen. Sonst würde Kaho sonst ja merken, dass sie hier war und so würde es dann jeder erfahren. Und das würde Probleme mit ihrem Vater geben.

„Es wird alles wieder gut werden.“, hoffte er.
 

Zum Abendessen trat Loki wieder zu Mayura ins Zimmer. Kaho hatte Yamino als Gesellschaft und ihr ging es insgesamt sehr gut. Aber bei ihrer Freundin sah es anders aus. Sie war viel allein und durfte nicht auf sich aufmerksam machen.

„Hast du was dagegen, wenn ich wieder hier esse?“, fragte er. Die junge Frau sah ihn an und antwortete: „Klar, ich mach sofort etwas Platz.“

Ein nicken war das Zeichen, dass er einverstanden war und so saß er wenig später mit Mayura am Tisch, wo sie gemeinsam essen wollten.

„Danke für deine Gesellschaft.“, lächelte sie freundlich, „Es tut gut, nicht allein zu sein. Und ich kann ja wenigstens allein in den Garten gehen.“ Loki sah sie prüfend an und erklärte: „Wenn du nicht hier sein willst, geht es in Ordnung. Du kannst jeder Zeit gehen.“

Ein nicken war die Antwort. „Das stimmt.“, sagte sie langsam, „Aber ich weiß ja, dass ich aus Sicherheitsgründen hier. Und ich werde auch bleiben. Ich denke, dass die Art und Weise, wie ich zurzeit hier lebe, in Ordnung ist. Sobald ich meine Fähigkeiten richtig einsetzen kann, werde ich dann wieder in die Öffentlichkeit gehen und zeigen, dass ich noch am leben bin.“

Er sah sie an.

Irgendwie nahm sie das ganze sehr locker und schien keines Wegs Probleme mit ihrem neuen Leben zu haben. Er war sehr froh darüber.

„Da hast du Recht.“, murmelte er und nahm einen Bissen des Abendessens. Kaho selber beschwerte sich hin und wieder mal, und immer waren es nur Kleinigkeiten. Mayura wiederum war ruhig und schien für alles Verständnis zu haben. Sie hatte eine immense, mentale Stärke. Mehr, als viele andere Menschen.

Lächelnd sah sie ihn an und schien zu warten, ob er noch mehr sagen wollte. Aber er hatte nichts mehr zu sagen und schwieg.

Nach dem Essen stand er auf und sagte: „Na ja, ich gehe dann mal. Sag bescheid, wenn du etwas brauchst. Du weißt ja, wo du uns findest.“
 

Müde legte er sich auf Bett und sah wieder zur Zimmerdecke. Es war schon spät und auch die anderen gingen nun allmählich zu Bett.

Hier, in seinem eigenen Schlafraum, war er stets in seiner wahren Gestalt und meist dachte er hier auch über wichtige Dinge nach. Es kam nur sehr selten vor, dass Yamino diesem Raum betrat und ihr störte. Er wusste genau, dass er hier seine Ruhe haben wollte und keine stören dürfte – alles bis auf Mayura.

In der Tat hatte sie einen Sonderstatus erhalten. Wenn Kaho nicht da war, hielt sie sich meist außerhalb ihres Zimmers aus. Sie durfte dann in jedes Zimmer des Hauses. Allerdings hielt sie sich nur in drei Räumen auf: der Küche, seinem Büro und dem Wohnzimmer. Und meist war dann auch Yamino, oder er selbst, bei ihr.

Mittlerweile sprach auch Fenrir mit ihr und sie verstanden sich sehr gut. Allerdings war der Kontakt zu Sleipnir deutlich häufiger. Es war nicht zu übersehen, dass sie den Hengst sehr gern mochte und an ihm hing. Allein deswegen hatte er auch entschieden, dass er in Tokio bleiben würde. Genug Geld hatte er ja.

Langsam setzte er sich auf und lauschte. Er war sich sicher, jemanden im Flur gehört zu haben. Aber Yamino schlief ganz woanders und auch Kaho. Die einzige, die im selben Flur untergebracht war, war Mayura. Aber die verließ zu dieser Zeit ihr Zimmer für gewöhnlich nicht. Und sie hatte auch ihr eigens Bad, welches von ihrem Zimmer aus erreichbar. Das war ja auch der Grund, wieso Kaho sie nie sah.

Er legte sich wieder hin und sagte sich, dass es nur Einbildung gewesen war. Und somit war es auch nichts, worüber man nachdenken musste.

Am Fußende regte sich etwas und Loki musste schmunzeln. Wie immer befand sich Fenrir dort und schlief. Man konnte ihn sogar schnarchen hören.

Was er noch nicht wusste: Bald würde er das Zimmer verlassen müssen.
 

Ein leises Klopfen ließ ihn aus seinem Halbschlaf erwachen. Er war sich nicht sicher, ob er es nur geträumt hatte oder wirklich jemand da war.

Wieder klopfte es und diesmal wusste er die Antwort. Langsam stand er auf, nahm seine Kindergestalt an und öffnete die Tür. Vor ihm stand Mayura uns sah zu Böden.

Gähnend sagte er: „Komm rein.“

Kaum war sie eingetreten, schloss er die Tür wieder und nahm seine wahre Gestalt an.

Besorgt sah er sie an. „Kann ich etwas für dich tun?“, fragte er.

Es dauerte etwas, bis sie auf seine Frage reagierte. Leise antwortete sie: „Ich hatte nur einen Albtraum und konnte nicht wieder schlafen. Es war eine dumme Idee, dich zu stören. Bitte verzeih mir.“

Loki sah sie an und meinte: „Ist schon ok. Möchtest du vielleicht heute bei mir schlafen?“

Wieder sah sie zu Boden, aber wenigstens nickte sie, was er als ein „Ja“ deutete. Schnell kletterte er wieder ins Bett und hob die Bettdecke an.

„In Ordnung, komm.“, lächelte er.

Zögernd trat sie zum Bett und setzte sich auf die Kante. Kurz darauf legte sie sich auch hin, allerdings darauf bedacht, nicht zu nah bei ihm zu liegen.

Wenig später war sie auch eingeschlafen und kuschelte sich dabei an ihn heran. Lächelnd nahm er sie in den Arm und bemerkte, wie sein her begann, schneller zu klopfen.

Er musste feststellen, dass es sehr angenehm war, sie so dicht bei sich zu haben und ihren Geruch war zu nehmen.

Er genoss es, dass Mayura zu ihm gekommen war und schloss die Augen.

Allmählich begann er zu verstehen, was er nicht wahr haben wollte.

Mayura war keine gute Freundin. Sie war mehr. Er begehrte diese Frau wie keine andere und hatte sich in sie verliebt.

Ein Situation, die ihn in Schwierigkeiten bringen konnte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2009-04-09T01:53:41+00:00 09.04.2009 03:53
Mal sehen was passieren wird.
Freue mich schon auf das nächste kapi.

mfg
fahnm


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