Zum Inhalt der Seite

Gesyria

(Der Kampf um Macht und das Überleben der Drachen)
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Neubeginn

Epilog
 

Neubeginn
 


 

Seit der Rückkehr Torans, Justus', Kristanus' und Ronalds sind knapp sechs Monate vergangen. Der Prinz hat die Herrschaft übernommen – vorübergehend, wie er immer wieder betont. Da über das Schicksal Serenas, der Königin Gesyrias, nichts bekannt ist und er sich weigert sie für Tod erklären zu lassen.

Justus ist in Roxantras geblieben und die Verbindung zu den Drachen geworden, Hohepriesterin Rowina weist ihn in die Geheimnisse der Drachenhüter ein. Kristanus ist, mit Ronald, wieder nach Theros zurückgekehrt und hat das Kommando dort übernommen.

Silas ist Kommandant der Leibwache des Prinzen... darauf hat Baltrok bestanden. Er ist viel im Land Unterwegs um die abtrünnigen Soldaten Cougars, die immer noch ihr Unwesen treiben, zu stellen. Unterstützt wird er von Gunnar, der die beliebtesten Schlupfwinkel kennt.

Ihre gemeinsamen Stunden müssen sich Toran und Baltrok nach wie vor erschwindeln. Silas kennt ihr Geheimnis und versucht ihnen zu helfen, so gut es geht.

Torans 'Vorliebe' ist seit Rudgers Intrige zwar bekannt, aber ein öffentliches Bekenntnis ist nach wie vor ein gesellschaftlicher Selbstmord.

Der weiße Jungdrache Drakos hält Verbindung mit Toran oder Baltrok, aber auch er kann ihnen nichts über Serena berichten. Zögerlich kehren einige Drachen in die Ebenen zurück, ebenso zurückhaltend sind die Menschen ihnen gegenüber.
 

Toran brütet über einigen Papieren... unter Rudgers Herrschaft sind viele Ungerechtigkeiten geschehen. Der Prinz prüft die Aufzeichnungen um vielleicht einiges wieder geradebiegen zu können. Eine Undankbare Aufgabe, die zwar erledigt werden muss, aber seine Laune nicht unbedingt hebt.

„Steckt Gesyria schon wieder in Schwierigkeiten oder warum machst du so ein finsteres Gesicht.“, erklingt eine spöttische Frauenstimme hinter ihm.

Der Prinz erstarrt... diese Stimme kennt er doch.

Ruckartig springt er auf, schleudert dabei seinen Stuhl zurück, so dass dieser laut krachend zu Boden geht. Ungläubig dreht sich der Thronfolger um und starrt die Frau an. In ihren dunkelblauen Augen glitzert der Schalk, die Lippen des Mannes hinter ihr umspielt ein amüsiertes Lächeln.

„Serena!“ ruft Toran freudig überrascht aus.

Mit drei Sätzen ist er bei seiner Cousine, umarmt sie stürmisch und wirbelt mit ihr herum.

„Du lebst... ich bin ja so froh. Du glaubst gar nicht wie sehr.“, freut er sich.

Lachend erwidert sie seine Umarmung, auch sie ist glücklich ihn gesund und munter wieder zu sehen. Die Tür fliegt auf, zwei Wachhabende Soldaten kommen, von dem Lärm alarmiert, mit gezogenen Schwertern herein gestürmt.

„Alles in Ordnung?“ erkundigt sich der Ältere verwirrt, er fragt sich, wie die zwei Fremden hier herein gekommen sind.

„Sicher ist alles in Ordnung.“, strahlt Toran, lässt seine Cousine nicht los. „Die Königin ist zurück gekehrt. Geht und sagt Justus, Rowina, Baltrok und Silas Bescheid. Sie sollen schnellstmöglich kommen.“

Wieder drückt er seine Cousine fest an sich, die bis dahin noch nichts weiter gesagt hat... sie hat auch keine Gelegenheit dazu gehabt.

„Du lebst... du lebst...“, flüstert er immer wieder in ihr Haar.

„Aber nicht mehr lange, wenn du mich weiterhin so umklammerst.“, schmunzelt die Blauäugige.

„Oh...ja... entschuldige, aber ich bin einfach so glücklich, das es dir gut geht.“, seufzt der Prinz tief auf und löst sich von Serena.

„Schon gut... ich bin auch froh, das du alles gut überstanden hast.“, lächelt sie und gibt ihm einen Kuss auf die Wange.

„Hallo Seto, es freut mich dich wiederzusehen.“, begrüßt Toran den Begleiter seiner Verwandten.

„Ganz meinerseits.“, erwidert dieser sparsam.

„Kommt... setzt euch doch.“, bittet der Schwarzhaarige, hakt sich bei Serena ein und steuert mit ihr auf eine kleine Sitzgruppe zu. Kaiba folgt den Beiden, vielleicht hätte er zu Hause bleiben sollen, aber er will seine Frau nicht allein lassen. Eins hat er bei seinem Aufenthalt hier gelernt... dieses Gesyria ist immer für eine Überraschung gut.

„Erzähl... wie ist es dir ergangen? Ich weiß, das es dir nach diesem Ritual gar nicht gut ging. Aber wie ich sehe hast du dich gut erholt... etwas dünn vielleicht noch, aber deine Augen leuchten wie nie zuvor.“, erkundigt sich Toran.

„Du bist auch schmaler als in meiner Erinnerung... Aber du hast recht. Mir geht es jetzt richtig gut. Das war vor einigen Wochen noch nicht so. Ohne Seto und unserem Kind hätte ich es auch nicht geschafft.“, beantwortet sie die Frage ihres Cousins und sieht ihren Mann innig an.

Verblüfft schaut Toran Serena an, dann huscht sein Blick zu dem Brünetten. In dessen Augen kann er ebenfalls ein inneres Leuchten erkennen. Sollte seine Cousine etwa...

„Heißt das du bekommst ein Kind?“ hakt der Thronfolger verdutzt nach und mustert die Figur der jungen Frau.

„Ja... genau das heißt es.“, lacht Serena. „Guck nicht so skeptisch. In meiner Welt läuft die Zeit langsamer... schon vergessen?“ Sie wirft Seto einen fragenden Blick zu, dieser nickt zustimmend. „Und noch etwas... Seto und ich haben geheiratet.“, fügt sie noch hinzu.

Toran ist sprachlos, wiederholt öffnet er seinen Mund um etwas zu sagen, doch keine Worte schaffen es diesen zu verlassen.

„Hast du dir das auch gut überlegt Seto? Sie ist nicht einfach.“, kann er sich endlich artikulieren.

„Das habe ich... ich will keine andere Frau.“, lacht Seto auf.

„Ist das alles was du dazu zu sagen hast?“ kommt die Frage trocken von Serena, ein bisschen mehr Freude hat sie sich schon vorgestellt.

Endlich hat der Prinz seine Überraschung überwunden, enthusiastisch springt er auf, zieht die Königin auf die Beine und umarmt sie stürmisch.

„Nein...natürlich nicht. Ich freue mich für euch und wünsche euch alles Glück dieser und eurer Welt.“, sprudelt es von seinen Lippen. Erneut wirbelt er mit seiner Cousine herum. „Endlich hat dieses Land einen Grund ausgelassen zu feiern.“

Behutsam stellt er die Blauäugige ab und wendet sich ihrem Mann zu und verbeugt sich tief vor ihm. Argwöhnisch betrachtet Seto diese Aktion, kann sich keinen Reim darauf machen.

„Du weißt doch sicher, das du mit der Heirat Serenas König von Gesyria geworden bist?“ erkundigt sich Toran lächelnd, als er den misstrauischen Blick des Brünetten gewahr wird. „Das Volk wird dich lieben... vor allem der weibliche Teil.“, grinst der Schwarzhaarige breit. Mit zwei großen Schritten ist er bei dem völlig verblüfften Mann, dieser verdaut immer noch die Information die er soeben bekommen hat. So wehrt er auch die herzliche Umarmung Torans nicht ab.

„Willkommen in der Familie und die allerherzlichsten Glückwünsche zum Vater werden... zur Hochzeit und...“, Serenas Cousin macht eine kleine Pause, wirft ihr einen kleinen Seitenblick zu und fährt dann fort. „... zur Ernennung zum König Gesyrias.“

„Danke.“, mehr bringt der Brünette nicht über die Lippen, er sucht den Blick seiner Frau, die auf die unausgesprochene Frage nur mit den Schultern zucken kann.

In diesem Moment wird die Tür aufgerissen und Baltrok kommt herein gestürmt und ist mit wenigen Schritten bei der Schwarzhaarigen. Ganz und gar die Etikette vergessend, nur seinen Gefühlen gehorchend, umarmt er die junge Frau und drückt sie fest an sich.

„Ihr lebt... ihr seid gesund.“, freut er sich euphorisch.

„Ja... noch tu ich das.“, lacht Serena zurück. Diesen Gefühlsausbruch hat sie nicht vermutet... nicht bei Baltrok. Diesem wird gerade bewusst, was er tut. Hastig lässt er sie los.

„Herrin, verzeiht... ich wollte euch nicht zu nahe treten.“, entschuldigt sich der Heerführer verlegen, sogar eine leichte Röte huscht über sein Gesicht.

„Ach Baltrok, du gehörst doch mit zur Familie. Außerdem haben wir eine Menge gemeinsam durchgestanden.“, schmunzelt sie ihn an.

„Nicht so laut, Herrin. Noch immer haben die Wände Ohren.“, ihm ist es unangenehm, wenn sie auf seine Beziehung mit Toran anspielt.

„Nun hab dich nicht so.“, wiegelt sie ab, stellt sich auf die Zehenspitzen und gibt ihm einen Kuss auf die Wange.

„Stell dir vor Baltrok. Serena und Seto haben geheiratet und bekommen ein Kind.“, mischt sich Toran ein und tritt an den Hünen heran. Auf dessen Gesicht zeichnet sich die Überraschung ab, die Torans Worte hervorrufen.

Seto tritt an die Seite seiner Frau und legt seinen Arm um ihre Schultern.

„Habt ihr euch das gut überlegt?“, rutscht es dem Rotblonden heraus und blickt den Brünetten an. „Es ist nicht leicht mit ihr.“

Toran schmunzelt bei diesen Worten, sind sie den seinen doch sehr ähnlich.

„Glaubt mir... ich bin mir sicher.“, gibt der Mann an Serenas Seite zurück.

„Ich gratuliere euch...“, versucht Baltrok seine Worte abzumildern.

Die, sich zum wiederholten Male, heftig aufschwingende Tür, unterbricht den Heerführer, der darüber nicht unglücklich ist. Rowina, gefolgt von Justus, erscheinen ganz atemlos. Die meergrünen Augen der Hohepriesterin leuchten auf.

„Herrin, ihr seid wohl auf. Ich kann euch gar nicht sagen, wie glücklich mich das macht.“, auch sie umarmt Serena und drückt sie innig an sich. Die beiden Frauen trennen sich wieder, die Schwarzhaarige wendet sich an Justus.

„Justus? Seid ihr das wirklich?“ fragt sie erstaunt, sie hat ihn ganz anders in Erinnerung.

„Ja, Herrin, ich bin es. Es war eine harte Reise, die wir damals durchgestanden haben.“, antwortet er aufrichtig und verbeugt sich leicht vor der Regentin. „Auch ich freue mich, euch wohlbehalten wieder zu sehen.“

Toran hält es nicht länger aus und platzt mit den Neuigkeiten heraus.

„Darf ich euch Seto Kaiba vorstellen? Serenas Gatte, werdender Vater und König von Gesyria.“, zählt er im Schnellverfahren auf.

Verblüfft wandern die Augen der beiden Priester zwischen den Eheleuten hin und her.

„Ich hoffe ihr habt euch gut überlegt, wen ihr heiratet.“, kommt es trocken von Justus Lippen, dabei schaut er den Brünetten fast ein bisschen mitleidig an.

„Zum dritten Mal... ich habe genau gewusst was ich tat, als ich Serena gebeten habe mich zu heiraten.“, wenn ihn jetzt noch mal jemand fragt, ob er sicher ist die Richtige geheiratet zu haben, dann würde er sich vergessen und... Ach was soll's, da muss er wohl durch.

Serena drückt seine Hand, haucht ihm einen Kuss auf die Wange und flüstert ihm ein 'Danke' ins Ohr.

Rowina und Justus gratulieren dem Paar herzlich... Justus hat einen Rotschimmer im Gesicht - da er wieder einmal geredet hat ohne nach zu denken.

Noch ein Mal geht die Tür auf und Silas kommt herein, auch er ist sehr erfreut über Serenas Gesundheitszustand. Die weiteren Neuigkeiten über seine Königin überraschen ihn ebenso wie die Anderen zuvor. Unwillkürlich bleibt sein Blick an dem Brünetten, nun sein König, hängen und öffnete den Mund um etwas zu sagen.

„Sagt nichts... ich bin mir sicher mit der Wahl meiner Frau. So schlimm ist sie nun wirklich nicht.“, kommt Seto ihm zuvor, jenes lässt die Anwesenden lachen. Der blonde General ist verdutzt, versteht nicht was so erheiternd ist. Der Thronfolger übernimmt es ihn aufzuklären.
 

Am Ende des Tages beschließt Toran, das dieses Ereignis gebührend gefeiert werden muss... mindestens eine Woche lang. Ohne seine Cousine und ihren Mann zu fragen, ordnet er die Feierlichkeiten an. In zwei Tagen soll die erste offizielle Feier abgehalten werden... die Genesung und Rückkehr der Königin Gesyrias. Des weiteren plant der Thronfolger die Hochzeit zu wiederholen, genau genommen könnte man sagen, ihre Ehe hätte hier keine Gültigkeit. Die wichtigste Festlichkeit überhaupt wird die Krönungsfeier sein... sie wäre nicht unbedingt nötig, da das Volk Serena zu ihrer Königin gewählt hat, es fehlt nur die Zeremonie.
 

Noch vor Sonnenaufgang des folgenden Tages erwacht Serena. Ihr ist so, als riefe sie jemand. Konzentriert lauscht sie in die Dunkelheit, doch hört sie nur die regelmäßigen Atemzüge ihres Mannes. Schon will sie das Gefühl schon abtun, als sie ein Pferd wiehern hört.

„Tien-Ma“, flüstert sie.

Vorsichtig befreit sie sich aus Setos Umarmung und steht leise auf, huscht in das Zimmer nebenan. Dort greift sie sich ein Kleid und zieht sich hastig an. Auf leisen Sohlen eilt sie durch die stillen Gänge des Schlosses. Sie schmunzelt, als sie daran denkt, das sich Baltrok sicher wieder die Haare rauft, weil sie mitten in der Nacht einen Spaziergang macht.

Das große Schlosstor ist geschlossen, ihr Ziel ist die kleine Pforte durch die damals Vincent zu ihr gelangt ist.

Die Wachsoldaten wundern sich über das dunkel Pferd, welches sich, scheinbar herrenlos, hier herumtreibt. Kaum das es um die Ecke trabt, erlischt das Interesse des Wachpersonals. Serena gleitet aus der kleinen verborgenen Tür hinaus in die Stadt. Gerade kommt ihr Hengst um die Ecke, leise wiehernd begrüßte das Tier seine Herrin. Zufrieden drückte er seine Nüstern an den Hals der jungen Frau.

„Hey... mein Schwarzer. Ich freu mich auch, dich wieder zu sehen.“, flüstert sie.

Der Schwarze schnaubt aufgeregt, dreht ihr seine Flanke zu und sieht sie auffordernd an.

„Du willst einen Ausflug mit mir machen?.... Jetzt?“, fragt sie ihn.

Bestätigend schnaubte der Hengst erneut und nickte dazu. Lachend stimmt die Blauäugige zu.

„Gut... aber ich werde später den Ärger haben.“

Ein Griff in die Mähne, Schwung und schon sitzt sie auf dem blanken Pferderücken. Ein wenig muss sie ihren Rock zurechtrücken und schon geht es los. Im leichten Trab reitet Serena aus der Stadt, sie muss zugeben, das ihr das Reiten gefehlt hat.

Nachdem sie die Brücke hinter sich gelassen hat, legt der Hengst an Tempo zu. Zum Glück stand der Mond noch, hell und voll, am Himmel. Sehr zielstrebig hält der Schwarze auf die Hügelkette vor der Stadt zu.

„Wo bringst du mich hin?“ fragt sie leise. „Hoffentlich warten keine Schwierigkeiten auf mich, ich habe das Katana im Schloss gelassen.“

Der Himmel im Osten färbt sich langsam heller, nicht mehr lange und die Sonne würde aufgehen. Der Hengst erreicht sein Ziel in dem Augenblick, in dem die gelbe Scheibe ihre ersten Strahlen über den Horizont wirft. Das Tal in dem ihr Reittier hält kennt Serena, sie ist schon einmal hier gewesen, damals, als Vincent sie verführen und töten wollte. Das Rotauge hat kurzen Prozess mit Rudgers gedungenen Mörder gemacht.

„Warum bringst du mich ausgerechnet hier her.“, murmelt die Schwarzhaarige vor sich hin. Tien-Ma stößt ein lautes Wiehern aus, mit geblähten Nüstern und gespitzten Ohren fixiert er das kleine Waldstück. Auch Serena sieht in diese Richtung, kann aber nur erkennen, das sich dort etwas Bewegt. Mit leichten Schenkeldruck treibt sie ihr Pferd wieder an, im leichten Trab nähert sie sich diesen Punkt. Verdutzt hält sie den Hengst an, zwischen den Bäumen taucht ein Drache auf... nicht irgendein Drache. Dieses Tier ist schneeweiß, hat topasblaue Augen und ist noch jung. Neugierig ist sein Blick auf Serena gerichtet, diese ist zuerst ganz erstarrt. „Drakos?“, flüstert sie.

Der Drache zwinkert ihr zu, nickt und scheint zu grinsen.

„Drakos.“, ruft sie nun erfreut, springt vom Pferd herunter und läuft auf den Drachen zu.

Ehrfürchtig bleibt sie vor ihm stehen, Drakos neigt seinen Kopf herunter und grinst tatsächlich. Vorsichtig stubst er sie an. „Ich bin ja so froh das du es geschafft hast.“, meint er leise.

„Dir ist es auch gut gegangen.“, lächelt Serena, „Ich habe dich etwas dünner in Erinnerung.“

„Ich hatte viel nachzuholen.“, grinst der Drache. „Ich zeigs dir.“

Die Königin zieht sich einige Schritte zurück um ihrem Freund Platz zu machen. Der Jungdrache spreizt seine Flügel ab, präsentiert sich in seiner ganzen Pracht. Serena tritt an den stolzen Drachen heran, leicht streicht sie mit ihrer Hand über die Haut unter dem Flügel. Ein Schauer durchläuft den Drachen und ein schnaubendes Geräusch ist von ihm zu hören.

„Bist du kitzelig?“, schmunzelt die Blauäugige und wiederholt das Streicheln, sie nimmt ihre andere Hand dazu und intensiviert ihre Bemühung. Drakos versucht solange wie möglich seine würdevolle Haltung zu bewahren, doch gelingt ihm das nicht... er sackt in sich zusammen.

„Aufhören...“, lacht der Drache, was sich eher wie ein glucksendes Knurren anhört. „Flieg lieber mit mir.“

Serena kommt unter dem Flügel hervor, so das Drakos diesen wieder anlegen kann. Nachdenklich streichelt sie die Stirn des Weißen, gern würde sie dieser Bitte nachkommen, aber sie hat auch eine Verantwortung ihrem Kind gegenüber. Unbewusst legt sie ihre Hand auf ihren Bauch.

„Keine Sorge, ich werde ganz vorsichtig sein.“, verspricht der Jungdrache.

„Gut... lass uns eine Runde drehen.“, stimmt Serena nun zu.

Drakos legt sich flach auf den Boden um Serena das Aufsteigen zu erleichtern. Behände schwingt sie sich auf den Drachen und sucht sich einen sicheren Halt am Halsansatz. Als sie richtig sitzt erhebt sich der Weiße, geht ein paar Schritte um einen besseren Startplatz zu erreichen.

„Bist du bereit?“ fragt er seine Reiterin.

„Ja... ich bin zu allem bereit.“, lacht die Schwarzhaarige.

„Gut... halt dich fest, es geht los.“, fordert Drakos sie auf.

Kraftvoll schlägt er mit seinen Flügeln, duckt sich ein wenig und stößt sich dann vom Boden ab. Mit kräftigen Flügelschlägen schraubt er sich in die Luft, immer darauf bedacht, sich selbst möglichst ruhig zu halten, damit es seine Reiterin nicht so schwer hat.

Es ist zwar schon eine Weile her, das sie mit einem Drachen geflogen ist, aber das Gefühl, das sie dabei hatte, hat sie nicht vergessen. Auch wenn ihre vorherigen Drachenflüge einen düsteren Hintergrund hatte, so hat sie doch dieses Gefühl von Freiheit verspürt. Sie genießt den frischen Wind, der ihr um die Nase weht... den Blick auf die kleiner werdende Landschaft. In ihr braut sich eine Mischung aus Glück und Lebensfreude zusammen und macht sich mit einem glücklichen Lachen Luft. Serena vertraut ihrem Freund, sie breitet ihre Arme aus, schließt die Augen und gibt sich ihren Gefühlen hin.

„Drakos... danke, das ist mit das schönste Erlebnis, das ich je hatte... Kannst du schneller Fliegen?“, ruft sie ihm zu.

Der Drache lacht und legt noch an Tempo zu, ab und an sinkt er im Gleitflug herunter und steigt ebenso so sacht wieder auf. Auch ihm macht es Spaß, er hat oft oft daran gedacht wie es sein würde mit Serena zu fliegen... Das hier jetzt ist besser als alles was er sich vorgestellt hat.

„Willst du über Roxantras fliegen?“ erkundigt er sich bei seiner Reiterin.

„Ja... ja... das ist eine wundervolle Idee.“, stimmt die Blauäugige begeistert zu.
 


 

Unterdessen ist im Schloss die Panik ausgebrochen... die Königin ist spurlos verschwunden. Seto ist nach Sonnenaufgang aufgewacht... ohne seine Frau an seiner Seite. Das ist für ihn kein Grund zu Sorge gewesen. Er hat sich in Ruhe angezogen und sich auf den Weg gemacht um zu frühstücken. Unterwegs ist er auf Toran und Baltrok getroffen. Nach dem Austausch der Höflichkeiten, fragt Seto. „Hat Serena schon gegessen?“

„Keine Ahnung, ich hab sie heute noch nicht gesehen.“, antwortet Toran arglos.

Diese Aussage lässt bei dem Rotblonden alle Alarmglocken klingeln.

„Wieso fragt ihr? Habt ihr sie denn heute noch nicht gesehen?“ hakt er argwöhnisch nach.

„Nein, sie war schon weg, als ich aufwachte.“, entgegnet Seto verwundert.

„Ich bin sofort zurück.“, kommt es von dem Heerführer, während er schon den Flur entlang läuft.

Irritiert blickt Seto hinter ihm her. Warum reagiert Baltrok so heftig auf Serenas Abwesenheit? Seto vertraut seiner Frau, sie ist absolut in der Lage auf sich selbst zu achten.

„Übertreibt er jetzt nicht etwas?“, fragt der Brünette Toran.

„Weiß ich nicht. Bisher geriet Serena immer in ziemliche Gefahr, wenn er sie aus den Augen verlor.“, erwidert der Thronfolger nachdenklich.

Auch der Prinz verspürt eine innere Unruhe, doch lässt er es sich nicht anmerken. Seto scheint sich offensichtlich keine Sorgen um seine Frau zu machen.

Später am Vormittag steht der Brünette an einem Fenster des Thronsaales und blickt hinaus. Langsam macht auch er sich Sorgen um seine Frau. Gesyria ist immerhin ein unberechenbares Land, wie er in der Vergangenheit festgestellt hat. Und niemand weiß genau, ob es nicht doch noch jemanden gibt, der die Königin töten will.

Seine Augen schweifen über den strahlend blauen Himmel, bis etwas seinen Blick auf sich zieht. Ein Lächeln huscht über sein Gesicht... das was er sieht erklärt alles.

Die Tür des Thronsaales fliegt auf, Toran zuckt zusammen und Seto fährt zu dem Störenfried herum.

„In fünf Minuten reite ich mit einer Abteilung los und suche die Königin.“, informiert der Heerführer den Prinzen, leicht vorwurfsvoll richtet sich sein Blick auf seinen König. „Zwei Wachsoldaten sahen die Herrscherin heute Nacht aus dem Schloss schleichen. Ihr Hengst scheint sie abgeholt zu haben.“, wieder zu Toran gewandt fährt er fort. „Für ihre Nachlässigkeit werden die Beiden noch gemaßregelt werden.“

„Der Verlust ihres Gehörs scheint mir Strafe genug zu sein.“, kommt es trocken von dem Schwarzhaarigen. „Deine Strafpredigt konnte ich hier hören. Die Beiden müssen taub geworden sein.“

Eine leichte Röte färbt Baltroks Gesicht, die Nachlässigkeit der Soldaten ist nicht akzeptabel, sie hätten Meldung machen müssen. Die Sorge um Serena hat ihn das erste Mal die Beherrschung verlieren lassen, nur darum ist er so laut geworden.

„Es war gerechtfertigt.“, meint der Heerführer fast ein wenig trotzig. „Ich breche dann auf.“

„Nein.“, verbietet der Brünette knapp das Vorhaben.

„Das ist nicht euer Ernst?“ fragt Baltrok ungläubig.

„Warum?“ will auch der Schwarzhaarige verblüfft wissen.

„Ich weiß wo sie ist.“, begründet Seto sein Verhalten.

„Ach... auf einmal?“ rutscht es Baltrok heraus.

„Ja... Kommt her und seht selbst.“, übergeht Kaiba diese Reaktion.

Neugierig treten der Prinz und der Heerführer an seine Seite und folgen mit ihren Blicken dem Fingerzeig ihres Königs.

„Wenn ihr jetzt mit euren Soldaten hinaus reitet, könnte das vom Volk gründlich missverstanden werden und alles wofür Serena gekämpft hat, wäre umsonst gewesen.“, untermauert Seto seine Ablehnung gegenüber Baltroks Vorhaben.

„Da kann ich dir nur zustimmen.“, meint Toran während er den hellen, sich nähernden Punkt am Himmel betrachtet.
 


 

Drakos nähert sich der Hauptstadt und verringert seine Flughöhe erheblich. Der erste Überflug löst noch einiges Unbehagen bei der Bevölkerung aus. Bisher hat sich noch kein Drache hier gezeigt, lediglich in den abgelegenen ländlichen Gegenden kommen die Menschen mit ihnen in Kontakt.

Erst als die Stadtbewohner erkennen, das der weiße Drache nicht allein ist, sondern eine ganz besondere Begleiterin hat, bleiben sie unbesorgt stehen. Fröhlich winkt Serena ihnen zu, dieser Gruß wird erst noch zögernd erwidert, doch dann bricht der Bann und sie jubeln ihrer Königin zu. Sie können sich einfach nicht diesem Bild entziehen... Nur wenige haben ihre Herrscherin je persönlich gesehen, doch steht es außer Frage, das die Schwarzhaarige es ist.

Der weiße Drache muss Drakos sein, dessen Seele so lange Jahre die junge Frau begleitet hat. Schneeweiß leuchten die Schuppen des Jungdrachens, glutrot hebt sich das Kleid Serenas davon ab. Ihr schwarzes, knapp schulterlanges Haar weht im Wind. Sie fliegen so tief, das jeder ihr, vor Glück, strahlendes Gesicht erkennen kann.

Das junge Drachenmännchen steuert das Schloss an und fliegt darüber hinweg. Auf dem Balkon stehen Seto, Toran und Baltrok. Serena winkt ihnen zu, alle drei winken zurück. Die Schwarzhaarige sieht wie Baltok dem Prinzen einige Worte ins Ohr flüstert, aber wohl doch so laut, das Seto es hören kann, denn dieser schüttelt nur den Kopf. Das entlockt Serena ein Lachen, sie kann sich sehr gut Vorstellen, was der Rotblonde gerade gesagt hat.
 

Einige Male noch fliegt der Drache über die Stadt, schließlich dreht er ab und steuert die Hügelkette an. Doch etwas steif geworden, klettert Serena von ihrem vierbeinigen Freund.

„Danke Drakos, diesen Flug werde ich nie mehr vergessen.“, bedankt sich die Blauäugige bei dem weißen Drachen.

„Das wiederhole ich mit dir so oft du willst.“, wiegelt Drakos ab, tatsächlich erscheint ein leichter rosiger Hauch in seinem Gesicht.

„Das ist lieb von dir.“, meint sie gerührt, leicht streichelt sie über seinen Kopf. „Sei mir nicht böse, aber ich muss mich ein wenig ausruhen. Der Flug war doch anstrengender als ich vermutet habe.“

„Dir kann ich gar nicht böse sein. Aber es ist eine gute Idee, das du dich ausruhen willst. Du hast bestimmt auch Hunger. Setz du dich in den Schatten, ich werde dir schnell etwas jagen.“, erwidert Drakos mit leichter Sorge in der Stimme.

Er duldet keine Widerrede und erhebt sich wieder in die Lüfte. Eine knappe viertel Stunde später kommt er zurück, in seinem Maul hat er einige Fische. Sorgsam legt er diese ab.

„Wenn du ein wenig Holz zusammen sucht, kann ich es dir anzünden und du kannst die Fische braten.“, schlägt der Drache vor.

„Das ist ja lieb von dir, aber wie soll ich den ausnehmen?“ erkundigt sich die Schwarzhaarige.

„Oh..“, kommt es ein bisschen enttäuscht von Drakos.

„Nicht enttäuscht sein. Was hältst du davon ein bisschen zu kuscheln? Das war uns doch nie vergönnt.“, tröstet Serena ihren Drachen.

„Das wäre wirklich schön.“, ist Drakos gleich begeistert. „Willst du den Fisch wirklich nicht?“

„Nein... du kannst ihn ruhig fressen. Immerhin hast du ihn doch auch gefangen.“, schmunzelt die Königin.

Erneut erscheint ein Hauch Rosa in seinem Gesicht, schnell verspeist er seine Beute, sucht ein bequemes Stück Wiese und legt sich dort nieder. Serena schmiegt sich an seinen Hals und krault ihn. Es ist ein warmer Tag, ungestört scheint die Sonne vom Himmel herab. Mensch und Drache werden schläfrig, gleiten schließlich in das Land der Träume.

Tien-Ma steht in der Nähe und döst, trotzdem lauscht er auf jedes Geräusch. Plötzlich ist er hellwach, aufmerksam blickt er in die Richtung des Taleinganges. Tatsächlich erscheint dort ein Reiter, der Hengst lässt ein warnendes Wiehern hören. Sogleich öffnet Drakos seine Augen und bewegt vorsichtig seinen Kopf, tief saugt er die Luft in seine Nüstern. Der Reiter ist Fremd, es ist niemand aus der Gefolgschaft Serenas. Auch die junge Frau erwacht, schnell erhebt sie sich und beobachtet ebenfalls den Ankömmling. Drakos steht ebenfalls auf und richtet sich zu seiner vollen Größe auf.

Unbeeindruckt trabt der Schimmel auf diese ungewöhnliche Gruppe zu. Zu ihrer Verwunderung erkennt die Schwarzhaarige, das es sich bei diesem Pferd um die gleiche Rasse handelt, der Tien-Ma angehört. Sollte eines ihrer Probleme so einfach zu lösen sein?

Beim näherkommen sieht Serena, das ein etwa zwölfjähriges Mädchen auf dem blanken Rücken des Hengstes sitzt. Offenbar ist dieses Tier genauso eigenwillig wie ihr Schwarzer. Vor der Königin bleibt das Tier stehen. Große grüne Augen mustern die Schwarzhaarige, dann wandert der Blick zu dem Schwarzen und schließlich zu Drakos. Nachdem sie alle gemustert hat, sieht sie Serena wieder an.

„Du bist Serena.“, stellt das Mädchen fest.

„Wie kommst du darauf?“ hakt die Schwarzhaarige nach.

„Das schwarze Pferd und der weiße Drache... du kannst nur Serena sein.“, erwidert die Grünäugige.

„Wie heißt du?“ will die Königin wissen.

„Aemia.“, antwortet das Mädchen.

„Du weißt wer ich bin, weißt du auch, wer du bist?“, fragt die Herrscherin.

„Ich bin nur eine Waise und ich habe das Pferd nicht gestohlen. Es kam zu mir.“, gibt Aemia fast trotzig zurück.

„Das weiß ich.“, lächelt Serena, wendet sich dann an den Drachen. „Drakos, ich muss unser Beisammensein abbrechen. Ich muss dafür sorgen, das Gesyrias künftige Herrscherin ein Bad nimmt und sich die Haare wäscht. Abgesehen davon, das sie sicher auch nichts gegen eine Mahlzeit einzuwenden hat.“

„Ich werde dir Geleitschutz geben.“, meint der Drache nur und erhebt sich in den Himmel.

Staunend folgt ihm der Blick grüner Augen, unterdessen schwingt sich Serena auf ihren Hengst.

„Komm mit.“, fordert sie das Mädchen auf.

„Nein... wie komme ich dazu, dir einfach zu folgen?“, weigert sich Aemia.

„Weil du, sobald du alt genug bist, den Thron besteigen wirst.“, erklärt Serena schlicht.

„Ich soll Königin werden?“, fragt das brünette Mädchen verblüfft.

„Ja... dein Pferd hat es beschlossen.“, lächelt die Blauäugige. „Ich erkläre es dir unterwegs.“
 

Spät am Nachmittag trabt Serena in den Schlosshof. Sie ist müde, es war doch ein anstrengender Tag gewesen. Gerade als sie die letzte Stufe erreicht, kommt Seto aus dem Schloss gestürmt und schließt sie erleichtert in seine Arme.

„Alles in Ordnung?“ erkundigt er sich besorgt.

„Sicher... mir geht es sehr gut. Ich bin nur ein bisschen Müde.“, lächelt sie ihren Mann an.

Der Brünette macht Anstalten sie auf seine Arme zu nehmen, doch das lehnt sie ab.

„Nicht doch Seto... so müde bin ich nun auch wieder nicht.“, Serena haucht ihm einen Kuss auf die Wange und flüstert. „Wenn wir in unserem Zimmer sind, kannst du mit mir machen, was du willst.“

„Das ist ein Angebot, das ich nicht ausschlagen kann.“, raunt er zurück.

In beiden Augenpaaren ist zu lesen, was Worte nicht ausdrücken können. Dieser Moment wird jäh unterbrochen. Baltrok kommt angestürmt, verbeugt sich höflich und sagt.

„Herrin, wäre es zu viel verlangt, wenn ich euch um ein Gespräch bitte?“

In seiner Mine spiegeln sich seine Gefühle wieder... die Sorge und Erleichterung kämpfen mit Zorn und Verzweiflung um die Vorherrschaft.

Seufzend lehnt sich Serena an ihren Mann, nur kurz, dann strafft sie ihre Haltung.

„In einer halben Stunde im Thronsaal.“, stimmt sie dem Gespräch zu.

Sie hätte es auch jetzt gleich führen können, doch ist es hier nicht der richtige Ort und außerdem knurrt ihr Magen.
 

Hat die Herrscherin auch gehofft das sich ihr Heerführer beruhigt, so sieht sie sich enttäuscht.

„Ihr seid unmöglich. Ich dachte wirklich ihr seid nun vernünftiger geworden. Aber nein... eure Majestät müssen mitten in der Nacht einen Ausritt machen – ohne Begleitschutz. Von dem Drachenflug mal ganz abgesehen. Serena, ihr seid die Königin dieses Landes, ihr könnt nicht so spontan Handeln wie ihr wollt.“, wirft der Hüne seiner Regentin vor.

„Natürlich kann ich das und ich werde es mir auch von niemanden verbieten lassen. Ich frage nicht um Erlaubnis, wenn ich Freunde treffen will.“, stellt sie ein für allemal klar.

„Aber ihr könnt euch nicht immer solcher Gefahren aussetzen.“, protestiert Baltrok verzweifelt.

„Jetzt übertreibst du aber. Zur Zeit herrscht hier Friede. Was soll schon geschehen? Die einzige Gefahr geht von meinem Cousin aus. Die Feierlichkeiten die Toran plant, liegen mir schwer auf dem Magen.“, schiebt sie die Einwände des Rotblonden beiseite.

„Ahhh.... ihr seid unmöglich.“, stöhnt der Heerführer resigniert auf.

„Du wirst mir doch beistehen und mich gegen die Höflinge verteidigen?“ fragt sie mit einem unschuldigen Augenaufschlag.

„Oh nein, Herrin. Diese Aufgabe kann ich wirklich beruhigt an euren Gemahl abgeben.“, wehrt Baltrok sofort ab. „Das ist nichts für mich.“

„Da irrst du dich mein Lieber. Als mein Heerführer erwarte ich von dir, das du an allem Feierlichkeiten teilnimmst. Außerdem kannst du dabei Toran unterstützen.“, bestimmt sie lächelnd, duldet dennoch keine Widerrede.

„Wie ihr wünscht.“, ergibt sich der Soldat in sein Schicksal.
 

Am nächsten Tag findet der erste Ball statt. Dieser wird zwar groß gefeiert, doch ohne allzu viele öffentliche Auftritte des Königspaares. Seit Tagen schon strömen die Menschen in die Stadt. Bald schon platzt sie aus allen Nähten und es kommen immer noch mehr Leute, die unbedingt einen Blick auf ihre geheimnisvolle Herrscherin werfen wollen. Der Heerführer hat es übernommen, die Ankömmlinge unterzubringen. Rings um die Stadt lässt er von seinen Soldaten Zelte aufstellen, die von den Reisenden gegen eine geringe Gebühr gemietet werden können. Auch die Verpflegung der vielen Menschen hat das Millitär übernommen. Verstärkt patrouilliert die Stadtpolizei durch die Straßen um dem zwielichtigen Gesindel das Leben schwer zu machen.

Zur gleichen Zeit laufen die Vorbereitungen für die letzte und größte Feierlichkeit auf Hochtouren.

Seufzend blickt Serena aus dem Fenster, wie gern wäre sie jetzt mit Seto draußen bei Drakos, doch steht sie hier, in ihrem Ankleidezimmer und muss das Wuseln der Schneiderinnen erdulden. Nach wie vor mag sie es nicht, sich so aufbrezeln zu müssen. Ihre Gedanken wandern zurück zu der Zeit, als sie das erste Mal in Roxantras ein-ritt. Toran hat sie damals mit Rowinas Hilfe, heraus-geputzt.

Toran hat auch diesmal die Farben ihrer Kleider ausgesucht. Serena hat den Verdacht, das er dass schon lange vorbereitet hat. Ihr heutiges Kleid hat eine tiefblaue Farbe, mit silberner Stickerei an den Säumen. Die Ärmel sind weit geschnitten und mit zartem hellblauen Stoff gefüttert. Unzählige Kristalle sind auf den Rockteil gestickt und funkeln bei jeder noch so kleinen Bewegung wie die Sterne am Nachthimmel. Das Dekolletee reicht bis an den Ansatz ihrer Brüste, der Ausschnitt hinten gibt den Blick auf die halben Schulterblätter frei.

Schlichter und doch aufwendig gearbeiteter Schmuck, der die Farben ihrer Augen widerspiegelt, ziert ihren Hals und die Ohren, ein kleines Diadem rundet das Bild vollkommen ab. Endlich sind die letzten Änderungen beendet und die Schneiderinnen ziehen sich zurück.

Zum Glück ist ihr Reifrock nicht so ausladend, so das sie sich relativ gut hinsetzen kann. Noch ein paar Kissen in den Rücken gestopft und es ist einigermaßen bequem, immerhin kann sie nur auf der Kante des Stuhls sitzen. Ihr Mann kommt herein, stutzt kurz und lächelt dann bewundernd.

„Du siehst fabelhaft aus. Würde ich dich nicht schon so sehr lieben, wäre es jetzt um mich geschehen.“

„Das kann ich nur zurück geben.“, meint sie, während sie ihren Liebsten mustert.

Ihr Cousin hat sich auch bei Seto ins Zeug gelegt. Dieser trägt einen Anzug im gleichen Farbton wie ihr Kleid. Die gleichfarbige Weste unter dem Gehrock, ist mit silberner Stickerei verziert, die das gleiche Muster hat wie die ihre. Ein hellblaues Hemd mit dezenten Rüschen rundete das Bild ab. Die ebenfalls dunkelblaue Hose schmiegt sich an die Beine und endet über den blanken, schwarzen Halbschuhen. Als Seto auf sie zukommt erkennt sie, das sein Jackenkragen auch mit kleinen Kristallen bestickt ist.

Serena steht auf und schreitet ihrem Mann entgegen, legt ihre Arme um seinen Nacken und küsst ihn voller Liebe. Seine Hände legen sich sanft auf ihre Hüften, während er den Kuss erwidert.

„Wird dir das alles auch nicht zu viel?“ will er nach dieser Zärtlichkeit wissen und streicht behutsam über ihren Bauch.

„Nein... du bist ja bei mir, mit dir an meiner Seite wird mir nichts zu viel.“, zerstreut Serena seine Sorge.

Es klopft, gleich darauf öffnet sich die Tür und Toran steckt seinen Kopf herein.

„Es ist Zeit, ihr Turteltauben. Die Gäste warten.“, verkündet er.
 

Dieser Ball ist der Auftakt zu einer Reihe von Feierlichkeiten und offiziellen Terminen die dem Königspaar kaum Zeit zum Luft holen lassen. Drakos ist ein bisschen verärgert darüber, er hätte so gern mehr Zeit mit Serena verbracht. Doch bleiben ihm nur die paar Minuten, in denen er im Schlossgarten landet um mit ihr zu reden. Auch die Schwarzhaarige bedauert es sehr, sie verspricht dem Drachen, nach der letzten Feier einige Zeit mit ihm zu verbringen. Zu gern würde sie auch seine Mutter, Sheherazade, wieder sehen.

Der letzte Tag der Feierlichkeiten bricht an. Am Vormittag soll die symbolische Hochzeit Setos und Serenas stattfinden. Schon früh am Morgen ist die Bevölkerung auf den Beinen und säumt den Weg, den die Kutsche des Königspaares nehmen wird.

Im Schloss wird der 'Braut' geholfen sich zu frisieren und das Kleid anzuziehen. Schließlich steht sie fertig angekleidet vor ihrem Cousin.

„Ein rotes Brautkleid. Wie bist du auf diese Idee gekommen?“ erkundigt sich Serena bei Toran.

„Ach weißt du, ich hab an das Kleid gedacht, das du an hattest als wir uns in die Stadt 'geschlichen' haben.“, grinst der Prinz breit.
 

„Daran musste ich schon bei dem blauen Ballkleid denken.“, lacht Serena. „Eigentlich Schade, das dein Herz an Baltrok vergeben ist. Bei deinem guten Kleidergeschmack, würde jede Frau an deiner Seite wie ein Juwel aussehen.“

„Das denke ich nicht... es sei denn du wärst diese Frau.“, wiegelt der Prinz ab, dann zwinkert er seiner Cousine zu. „Ich bin gespannt was du zu deinem Krönungskleid sagen wirst.“

„Ich muss mich umziehen?“ seufzt die Königin. „Dieses Kleid hier ist doch wunderschön.“

„Schon... aber gerade die Krönung ist der Höhepunkt der Feierlichkeiten, dem soll auch die Kleidung gerecht werden.“, erklärt der Thronfolger.
 

Diese Hochzeit findet im Tempel der Drachenhüter statt, Serena hat darauf bestanden. Der Weg dorthin wird von den vielen Besuchern gesäumt, die einen Blick auf das 'Brautpaar' erhaschen wollen. Jenes legt den Weg in einer weißen offenen Kutsche, gezogen von vier Schimmeln, zurück. Von dem mit blauen Stoff bezogenen Polster hebt sich das Rot des Kleides und das Weiß des Anzuges besonders hervor.

Seto fühlt sich immer noch nicht so wohl in dieser Aufmachung, kann es aber gut verbergen- nur seine Frau weiß wie es in ihm aussieht. Immer wieder schenkt sie ihm ein aufmunterndes Lächeln. Die Menschen erinnern sich bei ihrem Anblick an ihren Drachenflug vor ein paar Tagen, an jenem Tag trug sie ebenfalls ein rotes Kleid.

Die Bevölkerung bejubelt das Paar voller Begeisterung, welches fröhlich zurückwinkt. Selbst der sonst so kühle Geschäftsmann kann sich dieser Atmosphäre nicht länger entziehen. Seine Augen strahlen mit denen seiner Frau um die Wette und ihren Untertanen schenkt er ein ebensolches Lächeln. So manche Frau beneidet die Königin um diesen Mann, so wie mancher Mann ihn um seine Frau beneidet.

Von der Trauung selbst bekommt die Bevölkerung nicht viel mit. Nur wenigen ist es gelungen sich einen Platz im Tempel zu sichern. Den weniger Glücklichen bleibt nur zu warten bis die Zeremonie vorbei ist. Nach etwa einer Stunde ist diese beendet und das 'frischvermählte' Paar tritt vor den Tempel. Das erste Mal seit sie in Gesyria ist nimmt sie ein 'Bad in der Menge'. Dieser Wunsch seiner Königin verursacht Baltrok graue Haare. Mit Argusaugen beobachtet er die Menge, damit Serena und Seto nichts geschieht. Toran hält sich die ganze Zeit im Hintergrund, nur wenn es gar nicht anders geht, steht er an der Seite seiner Cousine und ihres Mannes.

Schließlich zieht sich das Herrscherpaar wieder in die Tempelanlage zurück. Hier werden sie sich für die Krönung umziehen und von hier wird ihr Weg zu dem großen Festplatz führen. Die Regentin ist müde, doch sucht sie die Hohepriesterin Rowina auf, bevor sie sich für ein paar Stunden hinlegt.

„Seid ihr sicher, das ihr das machen wollt?“, erkundigt diese sich gerade bei Serena.

„Das stand doch nie außer Frage.“, antwortet die Schwarzhaarige und reibt sich den verspannten Nacken.

„Wie geht es eurem Schützling?“ wechselt sie das Thema.

„Ihr geht es recht gut. So langsam kann sie sich mit dem Gedanken anfreunden.“, berichtet die blonde Frau.

„Das wird schon, sie hat ja Hilfe.“, lachte Serena.

„Das hat sie allerdings.“, lächelte die Hohepriesterin milde. „Drakos hat einen Narren an ihr gefressen.“

„Ich bin noch gar nicht weg und er wird mir schon untreu.“, witzelt die Herrscherin.

„Ihr wisst das es so nicht ist.“, verteidigt die Ältere den Jungdrachen.

„Natürlich weiß ich das. Wisst ihr, wo er sich gerade befindet?“, zu gern würde sie sich mit ihrem Freund noch mal unterhalten.

„Nein, er ist am Morgen fortgeflogen, hat aber versprochen pünktlich wieder zurück zu sein.“, entgegnet Rowina.

„Schade...“, seufzt die junge Frau. „Ich werde mich noch für ein paar Stunden hinlegen. Es war die letzten Tage doch ziemlich anstrengend. Seid so gut und weckt mich rechtzeitig.“

„Natürlich, eure Hoheit.“, lächelt die Hohepriesterin und verbeugt sich leicht.

Mit einen Nicken verabschiedet sich die Regentin und sucht die ihr zugewiesenen Räumlichkeiten auf. Seto hat keine Zeit sich auszuruhen, ihm werden die letzten Kleinigkeiten der Zeremonie nahe gebracht. Sehr zu seiner Erleichterung hört er, das er keine Rede halten muss. Es ist nicht so, das er Probleme hat vor vielen Menschen zu reden, aber er könnte nichts gutes über dieses Land sagen. Er hat es nur von seiner finstersten Seite kennen gelernt... dieses Land hätte ihm beinahe das Wichtigste in seinem Leben genommen – Serena.

Nein, Seto konnte wirklich kein Loblied auf Gesyria singen, das war nicht seine Art.
 

Zu gegebener Stunde klopft es leise an die Tür Serenas, sogleich wurde diese vorsichtig geöffnet und eine Zofe schlüpfte hinein.

„Herrin? Seid ihr wach? Es ist Zeit sich für die Krönung anzukleiden.“, macht die Frau auf sich aufmerksam.

„Ich bin wach.“, antwortet Serena und richtet sich seufzend auf. Ihr Blick geht zu der Zofe und mustert die Frau. „Euch kenne ich noch nicht. Wie heißt ihr?“

„Runa, Hohheit, ich bin Runa.“, knickst die Zofe und senkt respektvoll ihr Haupt.

„Ihr wollt mir helfen das Kleid anzuziehen, Runa?“ erkundigt sich die Herrscherin, ein unbestimmtes Gefühl warnt sie vor dieser Frau. Doch schiebt sie es beiseite, mit ihrem Sieg über Cougar hat sie das Böse besiegt. Außerdem bei den vielen Wachen die Baltrok hier überall verteilt hat, kann ihr gar nichts passieren.

„Ja Herrin. Wollt ihr euch noch erfrischen, bevor wir beginnen?“, fragend richten sich die grauen Augen der Frau auf Serena.

Diese nickt, steht auf und geht an die Waschschüssel. Das kühle Wasser weckt ihre Lebensgeister. Die Ruhe hat ihr gut getan, auch ihr Ungeborenes verhält sich ruhig. Lächelnd legt sie ihre Hände auf den kleinen Babybauch.

„Hoheit... es wird Zeit.“, bringt Runa sie wieder in die Wirklichkeit zurück.

„Sicher...“

Die Frauen betreten das Ankleidezimmer. Serena verschlägt es fast den Atem als sie das Krönungskleid sieht. Schwerer silberner Brokat bildet die Basis, aufwendige Stickereien in eis-und dunkelblau zieren die Säume. Der Rockteil ist in mehreren Stufen gearbeitet, deren Abschluss feinste Spitze bildet. Der dazugehörige Umhang ist dunkelblau. Darauf wurde das Wappen Gesyrias gestickt – der weiße Drache.

Der dazugehörige Schmuck ist entsprechend schlicht und rundet das Bild lediglich ab. Die Insignien des königlichen Amtes wird Serena erst bei der Zeremonie bekommen. Eine Sache bei der sie sich durchsetzen konnte.

Allein hätte Serena diese Kleid nie anziehen können, Runa hilft ihr und schließlich ist sie fertig. Die Königin sitzt vor ihrem Spiegel um sich fertig zu schminken. Die Zofe steht hinter und bändigt das Haar der Regentin.

„So kurz euer Haar auch ist, so eigenwillig ist es auch.“, stöhnt sie verhalten.

Wieder greift sie zur Bürste um eine Strähne in ihre Position zu bringen, damit sie mit einer Klammer befestigt werden kann.

„Seid froh das es kurz ist. Mein langes Haar war noch schwieriger zu bändigen.“, schmunzelt Serena.

„Das glaube ich gern.“, lächelt Runa.

Hinter dem Rücken der Herrscherin, löst sie die Verriegelung an der Bürste....
 

Drakos hat sich in das versteckte Tal zurückgezogen, ihm ist einfach zu viel Trubel um den Tempel herum. Außerdem schmollt er ein wenig mit Serena. Sie hat die letzten Tage kaum Zeit für ihn gehabt.

Entspannt liegt er in der Sonne und denkt über die Zeit nach, in der seine Seele von Serena beherbergt wurde. Es ist eine schwere Zeit für beide gewesen, doch haben sie diese gemeistert und heute würde dieser Abschnitt aus Serenas Leben seinen Abschluss finden. Der Jungdrache weiß was seine Freundin vorhat, auf der einen Seite bedauert er es, auf der anderen kann er sie gut verstehen.

Ein Gefühl der Gefahr erfasst ihn. Alarmiert springt er auf und hebt witternd seinen Kopf in die Luft. „Serena.“, flüstert er. Sekunden später befindet er sich in der Luft, seine Gedanken suchen nach Rowina, der Hohepriesterin. Doch kann er sie nicht finden, er erreicht jemand anderen.

Dieser Andere ist Justus, der sich zur Meditation zurück gezogen hat. Die Warnung Drakos trifft ihn wie ein Keulenschlag. Hastig springt er auf und rennt, so schnell ihn seine Beine tragen, hinaus aus dem Tempel, quer über den Innenhof in das Gebäude, in dem Serena untergebracht ist. Verwundert blicken ihm Toran und Baltrok nach, die sich im Innenhof aufhalten und noch Einiges besprechen.

„Justus hat es aber eilig.“, stellt der Prinz irritiert fest.

„Da stimmt was nicht.“, entgegnet der Heerführer.

Der angespannte Gesichtsausdruck des Priesters lässt die Alarmglocken des Soldaten schrillen. Augenblicklich setzt er hinter dem Älteren her und holt diesen bald ein.

„Wartet... Was ist los?“ fragt Baltrok knapp.

Justus bleibt atemlos stehen, er muss sich abstützen und ringt heftig nach Luft.

„Serena... Gefahr.“, bringt er schließlich heraus.

Sekundenlang starrt der Hüne den Älteren an, dann macht er kehrt und hetzt die Gänge entlang, dicht gefolgt von Toran, der die Worte Justus' mitbekommen hat.
 

Die Schwarzhaarige erstarrt, als sie das kühle Metall der Klinge an ihrem Hals spürt.

„Wieso?“ fragt sie nur.

„Kannst du Hexe dir das nicht denken?“ bekommt Serena nur diese Gegenfrage als Antwort.

Jede Freundlichkeit ist aus Runas Stimme verschwunden und hat purem Hass Platz gemacht.

Fieberhaft sucht die Königin nach einem Ausweg, doch gibt es keinen. Das Messer, welches als Griff einer Bürste getarnt war, drückt ihr leicht in die Haut. Serena ist wahrlich nicht in der Position sich zu wehren.

„Wenn ich es könnte, hätte ich nicht gefragt.“, unternimmt sie den Versuch Zeit zu schinden.

Überheblich lacht Runa auf, eisig starrt sie ihrer beider Spiegelbild an.

„Du hast Glück, ich bin in guter Stimmung und werde dich nicht dumm sterben lassen.“, sie macht eine kleine Pause, Hass verzerrt ihr Gesicht, als sie fortfährt. „Du hast meinen Vater getötet... weißt du es jetzt? Nein... Rudger war mein Vater. Du hast ihn gezwungen sich selbst aufzugeben und mit seinem Bruder eine Verschmelzung durchzuführen. Und mit einem miesen Trick hast du ihn ermordet.“

„Das ist so nicht wahr!“, bestreitet Serena, ungeachtet der Gefahr in der sie sich befindet, diesen Vorwurf. „Ich habe ihn zu nichts gezwungen. Er und sein Bruder Rupert, mein Stiefvater, waren verblendet vor Machthunger. Ihnen war jedes Mittel recht um ihr Ziel zu erreichen... ohne Skrupel haben sie die alte böse Magie beschworen. So wollten sie sich einen Vorteil für den, von Rudger selbst vorgeschlagenen Zweikampf, verschaffen.“

„Willst du etwa sagen das du fair gekämpft hast?“ giftet die Attentäterin erbost.

„Genau das... ich habe keine miesen Tricks benutzt.“, bestätigt die Herrscherin ruhig.

„Lügnerin... du hast dich mit den Drachen verbündet. Nur mit Hilfe der Drachenmagie konntest du gewinnen.“, ereifert sich die Brünette.

„Das stimmt... ich habe deinen Vater mit Hilfe der Magie besiegt, hinter der er her war. Dafür hat er getötet und Intrigen gesponnen. Sein Bruder war der Teufel der mein Leben ruinierte... Rudger war derjenige der mich in dieses Land holte um an diese Macht zu kommen.“, verteidigt sich Serena vehement.

Der Druck an ihrer Kehle verstärkt sich, aber die junge Königin hat nicht vor nachzugeben, Obwohl sie Angst um ihr Kind hat. Runa scheint über die Worte nachzudenken, aber ihr Hass sitzt zu tief. Inzwischen konnte Serena, von der Frau hinter ihr unbemerkt, die Nadel ihrer Brosche öffnen und sie so in ihrer Hand drehen, das sie zustechen kann.

„Du versucht dich aus deiner Schuld zu reden, aber das gelingt dir nicht.“, zischt Runa, „Heute an deinem 'Ehrentag' wirst du sterben.“

In diesem Augenblick fliegt die Tür krachend auf und Baltrok stürmt mit gezogenen Schwert herein. Die Tochter Rudgers zuckt kurz zusammen, lässt sich ablenken, das gibt Serena diesen kurzen Moment Zeit, in dem sie handeln kann. Gedankenschnell sticht sie der Brünetten die Nadel der Brosche in die Messer haltende Hand.

„Du Schlange.“, keift Runa, nur mit Mühe kann sie das Messer in der Hand behalten. „Das wirst du büßen.“

„Weg von Serena!“ befiehlt der Heerführer und bringt sich mit zwei Sätzen hinter die angebliche Zofe, packt sie an der Schulter, reißt sie herum und schleudert sie an die Wand. Sofort ist er bei ihr und drückt ihr die Schwertklinge an den Hals.

Toran und Justus kümmern sich um Serena, die nun doch etwas blass um die Nase ist.

„Alles in Ordnung, Cousinchen?“ erkundigt sich Toran sorgenvoll.

Serena nickt nur, sie ist im Moment zu aufgewühlt um zu sprechen. Justus untersucht ihren Hals, nur eine kleiner roter Fleck zeugt von der Messerattacke.

„Ihr habt Glück gehabt.“, flüstert der Priester.

Wieder nickt die Schwarzhaarige nur. Inzwischen haben einige Wachsoldaten Runa abgeführt, ebenso ist Rowina eingetroffen.

„Ihr zieht die gefährlichen Situationen an, wie das Licht die Motten.“, bringt es Baltrok auf den Punkt.

„Solange ihr mich beschützt kann mir doch nichts passieren.“, bedankt sich die Königin bei allen. „Woher wusstest du eigentlich das ich in Gefahr bin?“

„Von ihm.“, erklärte Toran und deutet auf den Priester.

Verwundert sieht die Regentin ihn an. Seufzend beantwortet Justus die unausgesprochenen Frage.

„Drakos war plötzlich in meinem Geist und hat gesagt das ihr in Gefahr seid. Seine Nachricht klang so dringlich, das ich nicht weiter nachgefragt habe. Unterwegs begegnete mir zum Glück euer Heerführer...“

Wieder fliegt die Tür auf, Baltrok und Toran wirbeln herum und ziehen gleichzeitig ihre Schwerter. Nur kurz lässt sich der Ankömmling davon irritieren, sein sorgenvoller Blick richtet sich auf seine Frau.

„Seto...“, Serena springt auf und läuft ihrem Mann entgegen. Erleichtert schließt er sie in seine Arme. Nur mühsam kann sie ein Schluchzen unterdrücken, sie muss Haltung bewahren. Dennoch braucht sie die Stärke ihre Mannes um über diesen Vorfall hinweg zu kommen.

„Was ist passiert?“ fragt er hart, sein Blick fixiert den Rotblonden.

Mit kurzen Worten schildert Baltrok die Situation und fügt hinzu.

„Herrin, in Anbetracht dieser Geschehnisse, halte ich es für besser die Feierlichkeiten abzusagen. Ich kann nicht mehr für eure Sicherheit garantieren.“

„Wäret ihr im vornherein nicht so nachlässig gewesen, wäre gar nichts passiert.“, wirft Kaiba dem Heerführer vor.

„Hört auf.“, geht Serena dazwischen. Sie dreht sich in der Umarmung zu Baltrok um und sieht diesen entschlossen an. Ihre Hände verschränkt sie mit denen ihres Mannes, sie hofft, das er ihre Entscheidung versteht.

„Es bringt nichts, hinter verpassten Gelegenheiten her zu weinen. Es ist noch mal alles gut gegangen.“, beginnt sie, „ Und was die Feierlichkeiten betrifft... Baltrok, du solltest mich inzwischen gut genug kennen um zu wissen, das ich nicht kneife. Es wird nichts abgesagt.“

Sie hört wie ihr Mann unwillig schnauft und spürt wie er sie gleichzeitig an sich drückt.

„Ihr habt die Entscheidung eurer Königin gehört. Was steht ihr hier noch rum? An die Arbeit und vergesst nicht Drakos zu danken.“, vernimmt sie die befehlsgewohnte Stimme ihres Mannes.

Baltrok öffnet den Mund um zu widersprechen, doch Toran klopft ihm auf die Schulter.

„Lass es, gegen die Beiden kannst du dich eh nicht durchsetzen.“, tröstet er den Hünen.

Auf sein Kopfnicken hin verlassen der Priester und die Hohepriesterin den Raum, der Prinz folgt ihnen, in der Tür bleibt er stehen und sieht sich um. Der Heerführer ringt noch mit sich, gibt aber schließlich nach. „Ich halte es immer noch für zu gefährlich.“, brummt er unwillig vor sich hin, verbeugt sich leicht vor dem Königspaar und folgt den Anderen.
 

Der Zeitpunkt der Krönung rückt immer näher, der gesamte Weg von der Tempelanlage bis zum Festplatz wird von aufgeregten Menschen gesäumt. An den begehrtesten Stellen stehen die Leute schon seit dem Vortag und warten. Soldaten bilden die Barriere zur Straße, sie sorgen für die maximal mögliche Ordnung, das die Präsenz der Krieger erhöht wird, fällt niemanden auf.

Noch jemand patrouilliert verstärkt... die schwarzen Rotaugen. In unterschiedlichen Höhen streichen sie immer wieder über die Menschenmassen hinweg. Auf den Anhöhen rings herum haben sich die unterschiedlichsten Drachen niedergelassen und verfolgen das Geschehen unter ihnen.

In der Tempelanlage werden die Pferde aus den Stallungen geholt. Zuerst sah das Protokoll vor, das dass Königspaar mit der Kutsche fahren sollte. Doch Anbetracht der Umstände, zieht es Serena vor zu reiten. Auf ihren Hengst kann sie sich verlassen, abgesehen davon, das er diesen prunkvollen Auftritt mehr als Verdient hat.

Tien-Ma hat sich ausnahmsweise widerstandslos von dem Stallpersonal herausputzen lassen.

Stolz tänzelt er nun neben einem Stallburschen her, kaum das er Serena sieht reißt er sich los und trabt zu ihr hin.

„Hallo mein Hübscher.“, begrüßt sie ihn und streichelt sein seidiges Fell. Zufrieden schnaubt der Hengst auf.

„Vorsicht, ich werde sonst noch eifersüchtig.“, flüstert Seto seiner Frau schmunzelnd ins Ohr.

„Nicht nötig, du kriegst deine Streicheleinheiten, wenn wir allein sind.“, raunt sie lächelnd zurück.

Seto hilft seiner Frau in den Sattel, erklimmt dann sein eigenes Tier, das zwar ebenfalls schwarz aber nicht ganz so imposant ist wie das Reittier der Königin. Kaum das die Regentin im Sattel sitzt, drapieren die Zofen eilig das Kleid und den Umhang auf dem Pferd.

Schließlich ist alles fertig, der Heerführer reitet mit einer kleinen Abteilung Soldaten vor weg. Es folgen das Königspaar, der Prinz, Silas und einige wichtige Adelige, Gunnar bildet mit einer weiteren kleinen Abteilung Soldaten den Schluss.

Sobald Serena in das Blickfeld ihrer Untertanen kommt, bricht frenetischer Jubel aus. Das ist selbst für die kampferprobten Pferde zu viel, nervös tänzeln sie unter ihren Reitern. Das Königspaar lächelt und winkt seinem Volk zu, Serena reitet spontan an die Menschen heran und schüttelt immer wieder Hände. Der Weg scheint kein Ende zu nehmen und doch erreichen sie letztendlich den Festplatz. Auch hier wird das Paar gefeiert, kaum ein Platz ist noch frei, nur die Stellen die frei bleiben müssen sind es noch. Serena hat fast das Gefühl das sich alle Bewohner Gesyrias hier versammelt haben.

Lautes Rauschen großer Flügel kündigt die weißen Drachen Sheherazade und Drakos an, die ihre Plätze rechts und links neben dem eigens hierfür gebauten Thron einnehmen. Auch die Generäle, der Heerführer, der Prinz und die anderen aus dem Zug suchen ihre Plätze auf.

Zuletzt steigen Serena und Seto von ihren Pferden, ihr Weg wird von den Drachenhütern gesäumt. Eine fast schon unnatürliche Stille legt sich über den Platz, als sich Königin und König setzen. Verstohlen drückt Serena die Hand ihres Mannes, zu gern hätte sie sich gedrückt, aber es ging nicht. Flüchtig wirft sie Drakos einen Blick zu, schickt ihm ein dankbares Lächeln, der Drache zwinkert ihr zu und scheint zu grinsen.

Die Hohepriesterin Rowina hebt die Stimme an und lenkt alle Aufmerksamkeit auf sich.

„Volk von Gesyria, heute wird abgeschlossen, was vor langer Zeit begann...“, Rowina deutet auf die Königin. „... Nathalia Serena, Tochter von Letizia und Enkeltochter Deringars, wurde vom Volk, in seiner schwersten Stunde, zur Königin gewählt. Heute sind wir hier, um dies mit allen Ehren zu feiern und um Königin Nathalia Serena die Insignien der Macht zu übergeben...“, die Blauäugige erhebt sich und geht auf Rowina zu. „... Das Drachenschwert zum Schutze des Volkes...“, die Priesterin wendet sich Justus zu, der das gewünschte bereithält. Geschickt gurtet Rowina ihrer Königin das Schwert um. „... die Schriftrolle der alten Bündnisse, um weise zu regieren...“, die blonde Frau legt eine schlichte Papierrolle in die Hände Serenas. „... zuletzt die Krone, als Zeichen für den Fortschritt und das Bewahren der alten Werte.“
 

Die Hohepriesterin setzt dieses Symbol vorsichtig auf Serenas Haupt, tritt einige Schritte zurück und verbeugt sich tief vor der Königin Gesyrias, danach zieht sie sich zurück. Nach dem ehrfürchtigen Schweigen folgt ohrenbetäubender Jubel. Serena kommt sich ein wenig verloren vor, sie sieht sich nach ihrem Mann um. Dieser nickt ihr aufmunternd zu, er ist sehr stolz auf seine Frau. Die Schwarzhaarige wendet sich wieder um, verneigt sich vor ihrem Volk, dann hebt sie die Hand und augenblicklich wird es still. Was sie jetzt tun will wird nicht einfach und sie hofft inständig, das sie die richtigen Worte findet.

„Ich danke dem Volk von Gesyria für das große Vertrauen, das es in mich gesetzt hat. In einer Zeit, die nicht hätte schwerer sein können. Es ist kein Geheimnis, das ich zwar hier geboren, aber nicht aufgewachsen bin. Mich verband nichts mit diesem Land, ich wusste nicht einmal das es Existiert bis mich Rudger her holte und mich auf mein Erbe hinwies. Von diesem Tag an war mein Schicksal eng mit dem dieses Landes verknüpft.... enger als es mir von Geburt an bestimmt war.

Neben Hass, Gewalt und Intrige fand ich hier auch Freundschaft, Liebe und Loyalität. Vor allem fand ich hier meine Familie. Alles was ich erreicht habe, hätte ich ohne meine Familie und meine Freunde nicht geschafft...“ , Serena deutet während sie spricht auf Drakos, Toran Baltrok, Gunnar, Silas, Justus und Rowina. „... dieses Land hat es ihnen zu verdanken, das nun Frieden herrscht. Meine Aufgabe hier ist getan, es wird Zeit für mich in meine Welt zurückzukehren.... zu meiner Liebe und meiner neuen Aufgabe...“, lächelnd streicht sie sich über ihren Bauch. „... Ich danke dem Volk Gesyrias für sein Vertrauen und gebe ihm die Krone zurück.“ Nach ihren Worten herrscht absolute Stille, nur der engste Kreis um Serena weiß das sie heute abdanken will. Überraschtes Murmeln brandet auf. Wieder hebt die Königin ihre Stimme, die dank der Drachenmagie von allen klar gehört werden kann. „Doch ich gehe nicht, ohne die Nachfolge bestimmt zu haben. Die Herrschaft meiner Blutlinie wäre beendet gewesen, selbst wenn ich geblieben wäre. Ein Bruder Tien-Ma's...“, sie deutet auf den Schwarzen, der sich ob der plötzlichen Aufmerksamkeit, in Positur wirft. „... Shun, hat die nächste Blutlinie gewählt.“

Serena wendet sich nach links, Pferdegetrappel ertönt. Hinter dem Jungdrachen Drakos taucht ein weißes Pferd auf. Dessen junge Reiterin hat kastanienrotes Haar, das zu einer kunstvollen Frisur hochgesteckt ist, und tiefgrüne Augen. Ihre mädchenhafte Gestalt steckt in einem dunkelgrünen Kleid, das ähnlich geschnitten ist wie das Serenas. Während das Mädchen absteigt und zu der Schwarzhaarigen geht, stellt diese das Kind dem Volk vor. „Ich habe die Ehre euch eure künftige Königin Aemia vorzustellen. Prinz Toran wird die Geschicke des Landes lenken, bis die Prinzessin Volljährig wird und den Thron besteigen kann.“ Aemia hat die Regentin erreicht, diese verbeugt sich vor dem Teenager. Das Mädchen errötet, sie fühlt sich unwohl. Nachdem Serena sich wieder aufgerichtet hat, nimmt sie die Hand des Mädchens und winkt Toran, Baltrok und Rowina zu sich. Serena lässt die Hand der Zwölfjährigen wieder los, wendet sich ihrem Cousin zu. „Toran, du wirst als Kronprinz über das Land herrschen bis Aemia einundzwanzig ist, sei ihr ein gutes Vorbild und lehre sie alles um weise regieren zu können...“, sie überreicht ihm die Papierrolle, dann richtet sie ihre Worte an Baltrok. „... Baltrok, Heerführer von Gesyria, beschütze dieses Land und seine Bewohner weiterhin gegen seine Feinde...“, Serena löst den Gurt an dem das Drachenschwert hängt und legt es in die Hände des Hünen. Als letztes wendet sie sich der Hohepriesterin zu. „... Drachenhüterin Rowina, Bindeglied zwischen Mensch und Drache, sorge weiterhin für das Bestehen der alten und auch der neuen Werte.“ Nun nimmt die junge Frau ihre Krone von ihrem Haupt und übergibt sie der Priesterin. Ein letztes Mal richtet sie ihre Worte an die versammelten Menschen. „Das war meine letzte Handlung als eure Königin. Nun kann ich beruhigt in meine Welt zurück kehren, denn ich weiß das Land in guten Händen. Ihr seht nun einer neuen Zukunft entgegen, macht das Beste daraus, vor allem wünsche ich mir mehr Toleranz der Liebe gegenüber. Denn nur mit ihrer Hilfe wurde das Unmögliche möglich. Mein Gemahl und ich verlassen euch jetzt, ob für immer...“, ein wehmütiges Lächeln geht über ihr Gesicht, Seto tritt an ihre Seite und nimmt ihre Hand. „... das weiß nur das Schicksal.“
 

Sheherazade und Drakos bringen das Paar nach Hause, eine neue Zeitrechnung beginnt in Gesyria. Die Hohepriesterin schreibt die Geschichte Nathalia Serenas nieder und auch Justus hält seine Erlebnisse auf Papier fest und hofft das niemals eintritt, was er befürchtet und für sich behält.
 

ENDE
 

... ist es das wirklich?
 

Unbemerkt in einem verborgenen Tal dringt, kaum sichtbar, das Dunkle wieder an die Oberfläche und raubt jedem Lebewesen die Seele.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2010-01-02T14:13:20+00:00 02.01.2010 15:13
Wow ich fühle mich ein wenig erschlagen von dieser gigantischen Geschichte, die ich in einem Zweitagesmarathon durchgelesen habe. Aber sie hat mich so gefesselt.

Aber jetzt zur Geschichte:
Einfach nur großartig, mir gefällt dein Schreibstil und deine Art die Figuren und Orte zum Leben zu erwecken. Ich dachte wirklich ich wäre in der Geschichte und würde sie miterleben.


Mehr kann ich im Moment nicht sagen, weil mir immernoch die Worte zu fehlen.
Zu Schluss noch eine Bitte:
Wenn du wieder etwas Neues hast, wäre es mir eine Ehre und ein Privileg, wenn ich es lesen dürfte.

dragonrock
Von:  Thuja
2009-10-24T07:25:41+00:00 24.10.2009 09:25
*kaffee koch*
*mich hinsetze und lese*
*den letzten Satz hinter mich bringe*
*Kaffee inzwischen kalt*
*weiter auf den Bildschirm starr, mit einer Träne im Auge*
*Kaffee noch kälter*
ja weißt du
irgendwie werde ich gerade ein wenig wehmütig und gleichzeitig überglücklich
wie lange lese ich die Geschichte schon
keine Ahnung, es kommt mir auf jeden Fall ewig vor und ich habe viel mit den Charakteren gefiebert, gelacht und geweint
und nun ist es vorbei
und dennoch freue ich mich
denn es hätte kein schöneres Ende geben können
ich liebe Happy Ends und viele der Momente in diesem Kapitel waren überwältigen, ganz oben an die Krönungszeremonie
das war ganz großes Kino: tolle Reden, atemberaubende Kulisse und und und
da hat es mir wirklich die Sprache verschlagen
und ich bin froh für die vielen schönen Augenblicke, die mir diese Geschichte beschert hat. Du hast wirklich was Tolles damit geschaffen.
Ah ja
Ich sollte wohl mehr auf dieses Kapitel eingehen, doch dann würde ich heute nicht mehr fertig werden
Schon allein, wo alle Seto Fragen ob er sich sicher ist.
Lol
Also ich an Serenas Stelle hätte den Kerlen mal meine Meinung gesagt

Und ich liebe den Moment, als die neue Königin auftaucht. Tolle Idee. Das Land wird es gut mit ihr haben, schließlich ist sie auserwählt

Und das noch mal derart Spannung aufkommt, hätte ich auch nicht erwartet. Erliegt sie doch knapp einem Attentate O.o

Ach und weißt du was mir beim ersten Satz zum ersten Mal aufgefallen ist: du hast ja total tolle Namen. Wie sie so alle dicht beieinander standen, hab ich gedacht Wow die passen perfekt zu der Zeit damals
Und ich liebte die Kleider, die sie in diesem Kapitel trug. Die klangen von der Beschreibung her so toll. Hätte sie gerne darin gesehen, wirklich sehr sehr gerne. Aber dank deiner Wortwahl konnte ich sie mir zumindest gut vorstellen

Auf jeden Fall bricht jetzt für alle eine neue Zeit an
*lach*
ob Serena sich in ihrem neuen Leben langweilen wird
oder kommt vielleicht wieder eine neue Aufgabe auf sie zu.
Oder auf ihre Nachfolgerin

Ich hoffe auf jeden Fall, dass ich noch weiter Geschichten von dir lesen darf

ggggglg

Von:  risuma
2009-10-21T20:09:24+00:00 21.10.2009 22:09
Der Kommi beim Lesen^^:

bis jetzt gefällt es mir seeeeeeeeeeehr gut...

oi oi... alle fragen Seto ob er es sich auch richtig überlegt hat *lach*
//jaa... das musste sein...^^
Er sollte sich ein Schild umhängen^^ mit der Aufschrift:
"Ja, ich habe es mir seeeehr gut überlegt!!!!!!!!!!!!!!"
//*lach* hätte ich ihn sagen lassen können... ist mir nur nicht eingefallen//
Kannst ja noch einfügen "Soll ich mir ein Schild umhängen?"
//neee... lass man... sind eh schon genug worte
stimmt *nick*
//dann eher: "Ich hätte mir ein Schild umhängen sollen."
Stimmt^^, das würde besser passen *nick*
//aber er darf ja seine Position nicht vergessen^^//
*lol* auch wieder wahr^^

grade bricht im Schloss die Panik aus^^
//Serena ist spazieren^^//
mal wieder^^
//wie es ihre art ist...^^//
Baltrok ist wie immer voll und ganz begeistert davon^^
rennt gleich weg^^
//oh ja... am liebsten würde er sie übers Knie legen...//
wie ein unartiges kleines kind *grinsend nick*
aber die Königin darf man ja nicht übers Knie legen *seufz*
armer Baltrok *tröst*
//nein . darf man nicht...^^ er hat ja Toran...// *lol*
legt er den dann statt dessen übers Knie? *grübel*
//damit dürfte er nicht einverstanden sein... Toran meine ich^^//

wie schön... eine Thronfolgerin... *knuddel*
//ja... ich musste doch noch eine Lösung finden...//
eine seeeeeeeeeeeehr schöne Lösung *nick*

*lol*
Baltrok kann den Feierlichkeiten nicht entfliehen...
//nein, kann er nicht...//
so eine fiese Königin aber auch... *grins*
//*lach* Strafe muss sein^^//

armer Baltrok... schnell zu Schlecker lauf und Haarfarbe hol...

maaan... ich würd sooo gern die Kleider sehn *seufz*
//Ich auch... *jaja*//

ein schöööönes Ende *knuddel*
//bist du schon durch?...//
ja^^
//wow//

Das musste einfach noch sein^^

hdl, deine risu
Von:  risuma
2009-10-21T19:31:09+00:00 21.10.2009 21:31
Was für ein schönes Ende für eine wahnsinnig tolle Geschichte *nick*

Der Epilog selbst ist schon eine kleine Geschichte für sich *grins*
Und der Nachsatz?
Nun, da wo es Licht gibt, wird es immer Schatten geben -
ohne Böses wird es niemals Gutes geben -
doch die Herrscherin hat eine gute Basis geschaffen, für spätere Generationen.
Und wenn die Verantwortlichen nicht ihren Auftrag vergessen und durch den scheinbaren Frieden nachlässig werden, dann hat das Böse keine Chance, sie unvorbereitet zu überfallen.

Es wird immer Menschen geben, die nach Macht streben, die sie nicht haben...
die anderen das neiden, was sie selbst nicht besitzen...
die zerstören müssen, was sie nicht haben können...

Ich habe deine Geschichte stets mit viel Vergnügen und Spannung gelesen - und es ist schade, dass sie nun wirklich zu Ende ist, doch alles geht nun einmal zu Ende, auch die schönste Geschichte.
Ich danke dir auch für die atemlosen Momente, die du mir mit dieser Geschichte beschert hast - es gab etliche von ihnen - wenn das Tempo der Geschehnisse mal wieder rasend schnell war^^

Und so wünsche ich dir für all deine nachfolgenden Geschichten immer genügend Zeit zum schreiben, damit ich mich daran erfreuen kann^^
*Eine riesige Schokotorte back und dir geb*

Auf Wiedersehen, äh -lesen,

deine Freundin risuma


Zurück